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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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DIGITALISIERUNG<br />

DEINE ORGANISATION<br />

DEINE ORGANISATION<br />

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DIGITALISIERUNG<br />

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Wachstum durch<br />

Digitalisierung<br />

— von Dr. Martin C. Wolff<br />

Wie die Industrialisierung auch, bringt die Digitalisierung<br />

ein ungeheures Wachstum. Jedoch bleibt<br />

das Wesen der Digitalisierung unverstanden. Weder ist<br />

es ein Wundermittel, das von alleine alles besser macht —<br />

wie die frühe Internetgenerationen naiverweise glaubte.<br />

Noch findet das Wachstum von alleine statt, nur weil<br />

sich vieles verändert.<br />

Digitalisierung ist ein analoger Prozess, der mühsam<br />

und kleinteilig Veränderungen von Mensch und dessen<br />

Organisation abfragt. Also schauen wir einige der<br />

Missverständnisse näher an, anschließend die konkreten<br />

Lösungen durch Digitalisierung.<br />

Wachstum durch die Digitalisierung findet innerhalb<br />

klar benennbarer Prinzipien statt, die Orientierung bieten:<br />

Digitalisierung bedeutet den Transfer von Stoff in Daten<br />

und Informationen. Ein eingescanntes Dokument ist ein<br />

digitalisiertes und lässt sich ohne weiteren Aufwand<br />

beliebig häufig kopieren und versenden. Das verkürzt<br />

Wege, die beste Beschreibung von Digitalisierung. Ein<br />

Foto mit dem Handy übermittelt in Echtzeit mehr<br />

als tausend Worte.<br />

Datenaustausch und Kommunikation sind die Wesensmerkmale<br />

des Digitalen. Konsequenterweise haben auch<br />

alle neuen Geräte ebendiese Merkmale, jedes Handy<br />

eine Kamera und Internetverbindung, jeder moderne<br />

Drucker einen W-LAN-Anschluss.<br />

Irrtümer zur Digitalisierung<br />

Den ersten Irrtum brachte der Jurist Tom Brägelmann<br />

auf den Punkt: „Solange es neu ist, nennt man es<br />

Künstliche Intelligenz. Sobald es etabliert ist, heißt<br />

es Software.“ Automatisierungen werden idealisiert,<br />

mit Befürchtungen und Erwartungen gleichermaßen<br />

überfrachtet.<br />

Tatsächlich begegnen wir einer beeindruckenden<br />

Automatisierung. Aber automatisiert wird erst einmal<br />

nur das, was sich wiederholt. Die Faustregel dazu lautet:<br />

Jede routinierte Tätigkeit, die von einem Menschen eine<br />

Prüfungs- und Entscheidungsdauer von bis zu einer<br />

Sekunde braucht, wird von aktueller oder künftiger<br />

Software als kognitive Dienstleistung abgelöst .<br />

Das führt zu einer drastischen Konsequenz, nämlich<br />

der systematischen Reduktion des Personalbedarfs bei<br />

Routineaufgaben, unabhängig von der Qualifikation. Wir<br />

reden dabei von White-Collar-Tätigkeiten, also Denkaufgaben,<br />

da die Blue-collar-Aufgaben nicht durch Software,<br />

sondern durch Roboter unterstützt werden.<br />

Grundsätzlich ist es sinnvoll, alles zu automatisieren.<br />

Kleine Unternehmen wie Startups nutzen diese neuen<br />

Möglichkeiten, sie müssen aus der Not heraus optimale<br />

Prozesse auf schmaler Basis aufbauen. Die großen und<br />

alten hingegen haben die Not, dass sie nur mit viel<br />

Veränderungsschmerz derartige Innovationen einführen<br />

können, da sie im mindesten Arbeitsplätze verändern,<br />

wenn nicht gar ganz abbauen.<br />

Der zweite Irrtum besteht darin, Digitalisierung<br />

als höchst anspruchsvolle institutionelle Angelegenheit<br />

misszuverstehen. Sie erscheint als unübersichtliche und<br />

unlösbare Aufgabe. Tatsächlich ist Digitalisierung aber<br />

eine äußerst kleinteilige, individuelle Angelegenheit.<br />

Digitalisierung baut auf individuellen Konsum, sie ist<br />

ein durchgehend konsumentengetriebenes und individualisiertes<br />

Technologiebündel.<br />

Das Smartphone wurde für den privaten Endnutzer<br />

entwickelt, Facebook verbindet Individuen und schafft<br />

Prosumenten — Individuen, die gleichzeitig konsumieren<br />

und produzieren. Google schaltet Werbung für die Einzel<br />

nen, wie es auch seine Dienstleistungen weitgehend an<br />

ihnen ausrichtet und entwickelt. Big Data ist die Menge<br />

der Daten dieser vielen Einzelnen zusammen. So kommen<br />

Netzwerkeffekte zum Tragen, indem viele Einzelne<br />

teilnehmen.<br />

Die Smartphones haben die Organisationen überrumpelt,<br />

Whatsapp offizielle Kommunikationsmöglichkeiten<br />

beiläufig abgelöst.<br />

Die Digitalisierung wird getrieben von den Endnutzern<br />

und Individuen. Erst sie führen diese Innovationen in ihre<br />

jeweiligen Organisationen ein.<br />

Der dritte Irrtum liegt in der Illusion, Digitalisierung<br />

sei die interne Angelegenheit einer Organisation. Das<br />

Gegenteil trifft zu. Digitalisierung bedeutet die Auflösung<br />

von Grenzen, vorab Getrenntes rückt zusammen und<br />

wird vernetzt. Erst Computer, dann Menschen und nun<br />

alle Gegenstände in einem Internet der Dinge. Diese<br />

technologische Innovation erfordert administrative<br />

Innovation.<br />

Mit den Worten von Alexander Britz‘, Microsofts<br />

Head of Digital Business Transformation & Artificial<br />

Intelligence: „Wir haben vor ein paar Jahren noch in<br />

einem komplett anderen Weltbild gelebt:<br />

Es gibt verschiedene Systeme, das sind alles Wettbewerber.<br />

Wir arbeiten heute ganz anders, wir sind<br />

komplett offen. Wenn Du zu Wettbewerbern sagst: „Der<br />

darf meine Daten nicht bekommen, und mit dem arbeite<br />

ich nicht, bist Du in Zukunft vermutlich nicht mehr<br />

mit im Spiel.“<br />

Jede Barriere, technisch, administrativ oder menschlich,<br />

mindert den Nutzen der Digitalisierung. Das fängt schon<br />

bei einer Abteilung an, die an einer Anschaffung festhält,<br />

während die andere ihre Systeme erneuert. Egal ob<br />

Unternehmen oder Verein, wenn nicht alle die gleichen<br />

Kommunikationstools nutzen, staucht es sich immer an<br />

den Barrieren.

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