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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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44<br />

DEIN MARKT FINANZEN & EXPANSION<br />

RUBRIK<br />

45<br />

Unternehmenswachstum<br />

entwickeln und finanzieren<br />

— von Nick Dimler<br />

Viele Unternehmer blicken völlig zu Recht mit viel<br />

Stolz auf die Historie des eigenen Unternehmens.<br />

Dieses teilweise glorifizierte und mit <strong>Emotionen</strong> verbundene<br />

Narrativ kann aber auch lähmend auf die zukünftige<br />

Entwicklung wirken.<br />

Mutlosigkeit verhindert Unternehmensentwicklung<br />

Unternehmen fehlt es oft an Mut, dass eigene Geschäftsmodell<br />

in Frage zu stellen und über den bisherigen<br />

Horizont hinaus zu denken. Daraus resultiert auf Dauer<br />

eine gewisse Passivität bis hin zu Absicherungsmentalität<br />

und mangelnder Veränderungsbereitschaft des Unternehmens.<br />

Das hemmt die Unternehmensentwicklung und<br />

kann im heutigen Zeitalter der Globalisierung und<br />

Digitalisierung und Disruption sogar die Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens gefährden.<br />

Um Unternehmen weiter zu entwickeln und bestehende<br />

Potenziale besser nutzbar zu machen, müssen<br />

Führungskräfte zunächst positive <strong>Emotionen</strong> wecken und<br />

ihren Mitarbeitern Mut machen. Das kann dazu führen,<br />

dass diese über bisherige Grenzen hinauswachsen und<br />

sich neue Perspektiven für das gesamte Unternehmen<br />

eröffnen. Dabei reicht es nicht, Wachstum einfach nur<br />

einzufordern. Vielmehr müssen sowohl Führungskräfte<br />

als auch Mitarbeiter eine positive wachstumsorientierte<br />

Einstellung im Unternehmen leben.<br />

Selbstüberschätzung in Maßen nutzen<br />

Ein anderes großes Problem bei der Umsetzung von<br />

Wachstumsvorhaben ist die Neigung von Entscheidungsträgern<br />

zu Überoptimismus oder gar Hybris. Schon die<br />

griechische Mythologie zeigte uns das Problem: Ikarus<br />

bastelte sich Flügel aus Federn und Wachs. Allerdings<br />

ignorierte er die Warnungen seines Vaters Dädalus und<br />

flog zu nah an die Sonne. Er stürzte ins Meer, als das<br />

Wachs schmolz. So bitter es auch ist: In jedem von uns<br />

steckt ein kleiner Ikarus.<br />

Ökonomie-Nobelpreisträger Daniel Kahneman von<br />

der Princeton University nennt dieses Ikarus-Phänomen<br />

auch den „Overconfidence-Effekt“: Ständig und überall<br />

überschätzen Menschen ihre Befugnisse, Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen. Wir alle halten uns selbst ständig für<br />

besser als den Durchschnitt.<br />

Der Glaube an uns selbst ist dabei ein Teil unserer<br />

(Über-)Lebensstrategie und auch eine wichtige Voraussetzung<br />

für Erfolg. Ohne Selbstüberschätzung wären wir<br />

eine stagnierende Gesellschaft, ohne Ideen und ohne<br />

Unternehmer. Wichtig ist jedoch, das richtige Maß zu<br />

finden. Eine übermäßige Selbstüberschätzung selbst zu<br />

erkennen und sie eigenständig zu verringern, ist jedoch<br />

extrem schwierig.<br />

Im Unternehmen kann zu viel Selbstüberschätzung<br />

auf der einen Seite dazu führen, dass einzelnen Vorhaben<br />

unrealistische Erfolgsaussichten beigemessen und Risiken<br />

ignoriert werden. Auf der anderen Seite kann diese<br />

Überheblichkeit insbesondere bei erfolgreichen Unternehmen<br />

dazu beitragen, dass man sich auf dem Erfolg<br />

ausruht, das Geschäftsmodell für unverwundbar hält.<br />

Marktentwicklungen werden dann so lange ignoriert,<br />

bis es zu spät ist.<br />

Innovationen und Wachstum sichern<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

Durch Innovationsprojekte und Wachstumsinvestitionen<br />

erschließen Unternehmen neue Märkte, entwickeln sich<br />

weiter und sichern langfristige Wettbewerbsvorteile.<br />

Damit aus guten Ideen mehr wird, braucht es jedoch<br />

auch klare Strategien, realistische Planungen und schließlich<br />

Geld in Form einer passenden Finanzierung.<br />

Gerade die frühzeitige Entwicklung einer Finanzierungsstrategie<br />

und die individuelle Abwägung verschiedener<br />

Finanzierungsalternativen wird von Unternehmen immer<br />

wieder vernachlässigt. Insbesondere Alternativen, die<br />

über die klassische Hausbankfinanzierung hinausgehen,<br />

sollten von mittelständischen Unternehmen intensiv<br />

geprüft werden. Hier gibt es oft ungenutztes Potenzial.<br />

Durchblick im Finanzierungsdschungel<br />

Neben diversen Finanzierungsangeboten von Banken<br />

und anderen privaten Kapitalgebern können gerade<br />

mittelständische Unternehmen zudem auch öffentliche<br />

Förderprogramme einsetzen, um ihre Vorhaben zu realisieren<br />

und Finanzierungskosten zu senken.<br />

Ein maßgeschneiderter Finanzierungsmix ist eine<br />

wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung<br />

einer Wachstumsstrategie.<br />

Was jedoch in der Theorie zunächst einfach klingt, ist<br />

in der Praxis oft schwer umsetzbar. Zunächst sollte die<br />

eigene Innenfinanzierungskraft realistisch eingeschätzt<br />

und genutzt werden. Auf der Seite der Außenfinanzierung<br />

stellt der Finanzierungs- und Fördermitteldschungel mit<br />

einer großen Anzahl verschiedenster Möglichkeiten die<br />

Prof. Dr. Nick Dimler<br />

ist Kaufmann und Volkswirt.<br />

Er lehrt Allgemeine<br />

Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Finanzen<br />

und Entrepreneurship,<br />

an der FOM Hochschule<br />

für Ökonomie<br />

und Management in<br />

Berlin.<br />

Außerdem ist er<br />

Partner der Dimler<br />

& Karcher Unternehmensberatung<br />

und unterstützt<br />

Unternehmen<br />

bei der Entwicklung von<br />

Wachstums- und Finanzierungsstrategien.<br />

Entscheider im Unternehmen immer wieder vor große<br />

Herausforderungen.<br />

Zu bedenken ist von Anfang an, dass externe Kapitalgeber<br />

die Erfolgsaussichten einer Investition sowie des<br />

gesamten Unternehmens stark an kalkulatorischen<br />

Planungskonzepten und klassischen Finanzkennzahlen<br />

bemessen. Ideen und Visionen müssen also stets in<br />

belastbare Fakten heruntergebrochen werden. Diese<br />

werden dann kritisch geprüft.<br />

Um Kapitalgeber zu überzeugen, sollten die einzelnen<br />

Wachstumsschritte definiert und in eine klare Gesamtunternehmensstrategie<br />

eingeordnet werden.<br />

Wichtig ist, dass Unternehmen dabei realistisch<br />

bleiben und verdeutlichen, dass man seinen Markt<br />

kennt und selbst an das Vorhaben glaubt. Nur wenn die<br />

geplante Entwicklung des Unternehmens nachvollziehbar<br />

dargestellt wird, können externe Geldgeber als Partner<br />

gewonnen werden. Erfolgreiches und nachhaltiges<br />

Unternehmenswachstum benötigt schlussendlich einen<br />

Dreiklang aus positiven <strong>Emotionen</strong> und den Mut<br />

der Geschäftsführung, eine gut durchdachte und dazu<br />

realistisch kalkulierte Wachstumsstrategie sowie ein<br />

dazu passendes Gesamtfinanzierungskonzept. •

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