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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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TRENNUNG<br />

DEIN TEAM TRENNUNG<br />

28<br />

„Trennung —<br />

als Chance zum<br />

Wachstum“<br />

RUBRIK<br />

29<br />

— von Claudia Michalski<br />

Jedes Unternehmen — ob Mittelstand oder DAX-Konzern, ist grundsätzlich<br />

auf Wachstum ausgerichtet. Auch wenn die Ambitionen des Unternehmers gar<br />

nicht überbordend groß sind, so bedeutet Stillstand grundsätzlich Rückschritt.<br />

Wenn man langfristig nicht von der Konkurrenz überholt werden will, muss<br />

man wachsen.<br />

Die wichtigste Ressource für ein Unternehmen im<br />

Wachstum sind geeignete Mitarbeiter. Nicht erst seit<br />

dem viel beschriebenen Fachkräftemangel will man als<br />

Unternehmer leistungsfähige, kompetente und engagierte<br />

Mitarbeiter und ist froh, wenn man ein aufeinander<br />

eingespieltes Team zusammengestellt hat und das operative<br />

Tagesgeschäft reibungslos läuft.<br />

Doch neben fachlichen Kompetenzen ist insbesondere<br />

in Zeiten des Wandels eine persönliche Eigenschaft<br />

der Mitarbeiter entscheidend: Veränderungsbereitschaft.<br />

Gerade im Kontext der digitalen Transformation<br />

braucht es eine hohe Affinität zu neuen Technologien,<br />

Geschäftsmodellen und Prozessen. Das gilt besonders<br />

für schnell wachsende Unternehmen, da sich hier auch<br />

die Strukturen stark verändern. Viele fest angestellte<br />

Mitarbeiter tun sich jedoch häufig schwer mit ständigen<br />

Veränderungen. Dabei ist lebenslanges Lernen dringend<br />

erforderlich, die Halbwertzeit des Wissens wird immer<br />

kürzer. Was heute noch gilt, ist morgen schon<br />

Geschichte. Wir kennen das alle: Kaum hat man sich<br />

an sein neues Smartphone gewöhnt und die Funktionen<br />

weitgehend verstanden, kommt schon wieder eine<br />

aktualisierte Version auf den Markt, und man muss<br />

sich neu einarbeiten.<br />

Dieses Beispiel ist auch gut auf unternehmerische<br />

Prozesse übertragbar. Während Prozesse und Geschäftsmodelle<br />

früher über viele Jahre hinweg stabil waren,<br />

muss man heute angesichts von Globalisierung und<br />

Digitalisierung ständig optimieren. Veränderung ist der<br />

neue Normalzustand.<br />

Bei vielen Angestellten führen diese Veränderungen<br />

zu großen Ängsten. Während in anderen Gesellschaften,<br />

zum Beispiel in den USA oder auch in der Schweiz,<br />

schnelle und häufige Arbeitgeberwechsel schon immer<br />

an der Tagesordnung und auch leicht möglich waren,<br />

gilt der Jobwechsel in Deutschland immer noch als Risiko.<br />

In unserer Beratung unterstützen und begleiten<br />

wir Führungskräfte in der Phase der beruflichen<br />

Neuorientierung. Hier erleben wir täglich, dass der<br />

Verlust des Arbeitsplatzes eher als Makel denn als<br />

Chance empfunden wird.<br />

Kündigungen aus eigenem Antrieb durch den Arbeitnehmer<br />

werden ungläubig beäugt und als sehr mutig<br />

angesehen — insgesamt ist die Atmosphäre auf dem<br />

Arbeitsmarkt trotz Fachkräftemangel insbesondere bei<br />

älteren Arbeitnehmern immer noch recht schwerfällig.<br />

Wer einmal in einer (Führungs-)Position ist, verharrt<br />

dort oft sehr lange. Und das sogar selbst dann, wenn<br />

er oder sie mit dem Arbeitsplatz nicht mehr zufrieden ist.<br />

Umgekehrt sind Unternehmer, insbesondere im Mittelstand,<br />

in dem die Beziehung zu den Angestellten oft recht<br />

persönlich ist, sehr zögerlich, wenn sie sich ihrerseits<br />

von einem Mitarbeiter trennen möchten. Das deutsche<br />

Arbeitsrecht bietet einen hohen Kündigungsschutz für<br />

Arbeitnehmer — dahinter verstecken sich Personalleiter<br />

und Geschäftsführer gern, um keine unangenehmen<br />

Gespräche führen zu müssen.<br />

Schon negatives Feedback zu geben und im Mitarbeitergespräch<br />

einmal ehrlich zu sagen: „In diesem Projekt<br />

hätte ich mehr erwartet, hier würde ich eine Fortbildung<br />

empfehlen“, ist für viele Führungskräfte im Mittelstand<br />

schwer.<br />

Die Unternehmenskultur ist vielfach auf Harmonie<br />

ausgelegt und erlaubt keine Kritik – auch wenn sie im<br />

Sinn des Unternehmens sinnvoll und oft sogar dringend<br />

notwendig wäre.<br />

Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer verharren<br />

lange in einem unglücklichen Arbeitsverhältnis, sprechen<br />

aber nicht offen darüber. In der Folge steigern sich die<br />

negativen wechselseitigen <strong>Emotionen</strong>, und die Situation<br />

wird problematisch, ja geradezu verfahren. Am Ende<br />

wird der Kontakt zum Betroffenen möglichst vermieden,<br />

Jour Fixe abgesagt. Konfliktscheues Verhalten erleben<br />

wir bei Führungskräften nicht selten.<br />

Dabei wäre es oft viel leichter, sich aus der Situation<br />

zu befreien —wenn man ehrlich miteinander sprechen<br />

würde. Die Mitarbeiter erkennen in aller Regel selbst<br />

sehr früh, dass sie nicht mehr ins Unternehmen passen<br />

und empfinden es häufig als unwürdig, dass nicht offen<br />

mit Ihnen gesprochen wird.<br />

Als Experten für Trennungsmanagement sind wir<br />

häufig in der Situation, die Führungskräfte zunächst<br />

darin zu trainieren, offenes Feedback zu geben und auch<br />

Trennungsgespräche in der Sache konsequent, aber<br />

menschlich wertschätzend und vor allem feinfühlig zu<br />

führen. Die Holzhammer-Methode ist hier nicht gefragt.

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