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DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

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STIFTUNGEN<br />

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STIFTUNGEN<br />

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Stiftungen - ein feines Instrument, nicht nur für<br />

Weltverbesserer<br />

— von Hubert Schneider<br />

Stelle Dir einen Moment lang vor, wir lebten in der besten<br />

aller Welten. Das Unternehmen, das Du gegründet hast<br />

oder in dem Du eine Führungsfunktion verantwortest,<br />

läuft bestens.<br />

Neben einer erfüllenden, hoch dotierten beruflichen<br />

Tätigkeit findest Du Zeit und hast Energie für Freizeitaktivitäten<br />

und Deine eigene Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Selbstverständlich genießt Du ein harmonisches Familienleben,<br />

woraus Du viel Kraft ziehst und erfreust<br />

Dich bester Gesundheit.<br />

Ein zentrales Gefühl, das sich über die Jahre aufgebaut<br />

hat, ist Dankbarkeit und die Bereitschaft, etwas von<br />

Deinem Erfolg zurückzugeben, ohne dass Du selbst<br />

wirtschaftlich daran partizipierst.<br />

Dieser Gemeinnützigkeitsgedanke wird in Deutschland<br />

und weltweit in Form der Stiftung seit Jahrhunderten<br />

erfolgreich gelebt. Wer sich aktiv z.B. an der Arbeit eines<br />

gemeinnützigen Vereins (Vereins- und Stiftungsrecht sind im<br />

BGB gemeinsam geregelt) beteiligt oder diesen anderweitig<br />

unterstützt, kennt das zutiefst befriedigende Gefühl, mit<br />

anderen gemeinsam zu einer guten Sache beizutragen.<br />

Wann auch immer ich mit und in Stiftungen arbeite,<br />

spüre ich diese Identifikation, die sich viele Unternehmer<br />

und Unternehmen wünschen würden.<br />

Sich selbst materiell und mit persönlichem Engagement<br />

in eine Stiftung einzubringen, kann bei einer erfolgreichen<br />

Unternehmerpersönlichkeit zu mehr Zufriedenheit und<br />

Selbstwertschätzung führen, ganz ungeachtet des damit<br />

verbundenen Aufwandes.<br />

Denn ein Thema zu identifizieren, das zunächst nicht<br />

auf vordergründigen materiellen Erfolg ausgerichtet ist,<br />

aber ein hohes Maß an Selbstverwirklichung außerhalb<br />

des traditionellen Wirkungsbereichs verschafft, führt<br />

überdie völlig neuartigen Erfahrungen auch zur eigenen<br />

Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Hinzu kommt, dass viele positive Impulse in unserer<br />

auf Effektivität und Effizienz ausgerichteten Gesellschaft<br />

ohne ehrenamtliches, gemeinnütziges Engagement nicht<br />

möglich wären. Eine Verarmung unserer kulturellen,<br />

sozialen, wissenschaftlichen, sportlichen Lebenswelt<br />

wäre die Folge.<br />

Denn in den ca. 20.000 rechtsfähigen Stiftungen (dazu<br />

kommen noch einmal genau so viele nicht rechtsfähige<br />

Stiftungen) und dazu unzähligen<br />

Vereinen engagieren sich nicht nur<br />

Vorstände und Unterstützer für<br />

die jeweiligen Zwecke, sondern es<br />

erwirtschaften auch ca. 140 Mrd.<br />

€ Stiftungskapital Erträge, die zum<br />

großen Teil der Finanzierung des<br />

Stiftungszwecks zufließen.<br />

Welche Stiftungszwecke der Gesetzgeber<br />

als gemeinnützig anerkannt<br />

hat und unter welchen<br />

Bedingungen, ist in den § 52ff der<br />

Abgabenordnung geregelt.<br />

Hier findet tatsächlich jeder<br />

Interessierte den Zweck, der Ihr<br />

bzw. Ihm am Herzen liegt.<br />

Denn schließlich bedeutet die<br />

Gründung einer Stiftung, festzulegen,<br />

wie viel Vermögen NICHT<br />

mehr dem Familienverband oder<br />

dem Unternehmen zur Verfügung<br />

stehen, sondern zur Erfüllung des<br />

als förderwürdig erkannten Zweckes<br />

heraugegeben werden soll.<br />

Eine Stiftung kann — stark verknappt<br />

— als Vermögensmasse<br />

(Stiftungskapital) mit einem Zweck<br />

beschrieben werden.<br />

Dadurch entsteht eine eigene<br />

Rechtsperson, die nach Genehmigung<br />

durch die Stiftungsaufsicht (in Deutschland Ländersache)<br />

von der Person des Stifters unabhängig ist.<br />

Da sich ein Kapital jedoch nicht selbst vertreten<br />

kann, bekommt es pflichtgemäß noch ein Organ — den<br />

Vorstand — und einen Sitz. Fertig ist die Stiftung.<br />

Dass dieser Prozess nicht nur das Stiftungskapital<br />

erfordert, sondern auch Aufwand und Kosten verursacht,<br />

versteht sich von selbst. Dabei sollten sich Stifter von<br />

einem ausgebildeten Berater und natürlich einem<br />

Steuerberater und Anwalt begleiten lassen. Denn über<br />

den Zeitraum der Gründungsphase erleben alle Stifter<br />

eine spürbare positive Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Um sich weiter in der eigenen Stiftung zu engagieren,<br />

stehen Stiftern die Wege in den Vorstand (operative<br />

Führung) oder Stiftungsrat / Kuratorium (Beratung und<br />

Kontrolle des Vorstandes) offen.<br />

Da es vielfältige Möglichkeiten der strategischen<br />

und operativen Ausgestaltung von Stiftungen gibt, dem<br />

Stif-tungszweck und den Intentionen des Stifters gemäß,<br />

liegt hier das größte Potential, die Stiftung für Ihren<br />

Lebenszyklus erfolgreich aufzustellen.<br />

Betrachtet man die nachweislich außerordentlich positive<br />

Außenwirkung eines Stiftungsengagements für die<br />

Stifter (Person oder Unternehmen), ergeben sich daraus<br />

hervorragende Möglichkeiten, das auch nutzbringend<br />

zu kommunizieren. In unserer Zeit, in der Compliance und<br />

Nachhaltigkeit hoch im Kurs stehen, lassen sich durch ein<br />

solch sichtbares Engagement wertvolle Effekte erzielen,<br />

die auf den Stifter zurückstrahlen. Nicht umsonst<br />

gründen Fußballer und andere in der Öffentlichkeit<br />

stehende Personen eigene Stiftungen oder wirken weithin<br />

sichtbar an Stiftungsarbeit mit.<br />

Will man eine Stiftung nicht für die Ewigkeit errichten,<br />

wie es traditionell noch am häufigsten der Fall ist, bietet<br />

das deutsche Stiftungsrecht seit einigen Jahren auch das<br />

Instrument der so genannten Verbrauchsstiftung. Hier<br />

steht nicht der Erhalt das Stiftungskapitals im Zentrum,<br />

um den Stiftungszweck dauerhaft ausfinanziert zu wissen,<br />

sondern der konzentrierte Einsatz der geplanten Mittel<br />

für einen bestimmten Zeitraum, mindestens aber zehn<br />

Jahre.<br />

Durch diese Wahl werden gerade geringere Mittel eine<br />

größere Wirkung erzielen können, und einige Herausforderungen<br />

des Ewigkeitsgedanken entstehen gar nicht<br />

erst. (Wie sichere ich die Besetzung des Vorstandes nach

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