24.10.2019 Aufrufe

DeinFaktor10 - Emotionen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

wie erreichen wir Wachstum in Unternehmen? Durch Emotionen! In Dieser Ausgabe findest Du inspirierende Artikel und Aspekte um Dein Wachstum in Deinem Team, in Deiner Organisation zu optimieren. Viel Spaß beim lesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WACHSTUM<br />

DEIN TEAM<br />

DEIN TEAM<br />

WACHSTUM<br />

26<br />

27<br />

„Das Ziel: unbedingt<br />

gewinnen wollen und<br />

verlieren können.“<br />

Verzögerungen aushält. Es entspricht der emotionalen<br />

Bindung an das Unternehmen (siehe Gallup-Studie). Wer<br />

mit ganzem Herzen hinter dem Mission-Statement eines<br />

Unternehmens steht oder für eine Idee brennt, steht<br />

jedoch auch in der Gefahr auszubrennen.<br />

Persönliche Gesundheitsbedürfnisse wie der soziale<br />

Kontakt, eine gesunde Ernährung oder genügend Schlaf<br />

werden langfristig vernachlässigt. Die Genesung von<br />

einem handfesten Burnout dauert 6 bis 9 Monate und<br />

kann Wachstum zerstören.<br />

Und dann ist da noch das Bauchgefühl:<br />

Wer unternehmerisches Wachstum will, sieht sich in<br />

Entscheidungssituationen stets mit einer Restunsicherheit<br />

konfrontiert, die trotz mächtiger Analysetools und<br />

Expertenrat nicht aufgelöst werden kann. Wohl dem,<br />

der jetzt bewusst sein Bauchgefühl (Intuition) wahrnimmt<br />

und mit diesem umgehen kann. Denn dieses benötigen<br />

wir, um ggf. auch blitzschnell Entscheidungen zu treffen.<br />

Es ist besonders geeignet, eine komplexe Datenlage auf<br />

das Wesentliche zu reduzieren. Dabei gibt es jedoch<br />

eine Voraussetzung: Es muss aktuell gut trainiert sein.<br />

Der Trainingsplatz liegt (leider) immer (!) außerhalb der<br />

Komfortzone.<br />

Was ist mit der Gelassenheit? Korrekterweise handelt<br />

es sich hier nicht um eine Emotion, sondern um die<br />

Fähigkeit, sich selbst in Stress- und Drucksituationen<br />

zurückzunehmen, loszulassen, eine Unterbrechung herbeizuführen<br />

oder dreimal tief durchatmen zu können.<br />

Denn die Intensität der Emotion kann zu Einschränkungen<br />

in der Wahrnehmung führen.<br />

Wichtige Informationen können nicht verwertet<br />

werden, kluge Entscheidungen können nicht getroffen<br />

oder die Geduld nicht aufgebracht werden, auf eine gute<br />

Situation zu warten.<br />

Zusammenfassend auf den Punkt gebracht: Unternehmerisches<br />

Wachstum braucht Emotion. Sie sind immer<br />

subjektiv und müssen zur Einordnung kommuniziert<br />

werden.<br />

Wie gelingt der sichere Umgang mit <strong>Emotionen</strong>, wenn<br />

wir ihn für den Kontext Unternehmen benötigen? Doch<br />

woher nehmen, wenn ausgerechnet stehlen hier nicht<br />

funktioniert? Die einzige Antwort heißt: Learning by<br />

doing!<br />

Es gibt viele gute Informationen, wie beispielsweise<br />

Gedanken oder die körperliche Verfassung <strong>Emotionen</strong><br />

bestimmen. Raffinierte Strategien zur Emotionsregulation<br />

oder Emotionswahrnehmung sind (leider) nicht käuflich.<br />

Wir wissen heute, dass 70 bis 90 Prozent dieser<br />

berufsrelevanten Soft Skills durch informelles Lernen<br />

erworben werden. Und — Sie ahnen es schon —<br />

außerhalb der Komfortzone. In sämtlichen Alltagserfahrungen,<br />

die uns herausfordern, ggf. auch spontan<br />

Entscheidungen zu treffen, können diese Soft Skills<br />

erworben werden.<br />

Welche Situationen sind dafür prädestiniert? Der<br />

beste informelle Lernort ist dort, wo auch unser Herz<br />

hängt (Stichwort: Begeisterung). Einerseits der Kontext<br />

Arbeit selbst, sofern eigenverantwortliches Verhalten<br />

gefordert und gefördert wird. Noch intensiver können<br />

Soft Skills in der Familie (weiter-)entwickelt werden.<br />

In einer Untersuchung des WorkFamily-Instituts und<br />

der Goethe-Universität Frankfurt geben 76 Prozent<br />

der erwerbstätigen Eltern mit und ohne Führungsverantwortung<br />

an, dass sie mit den Familienaufgaben Soft<br />

Skills (weiter-)entwickelt haben, die sie zu besseren<br />

Mitarbeitern bzw. Führungskräften machen.<br />

In den Top 10 der erworbenen Soft Skills ist der<br />

Umgang mit sämtlichen oben beschriebenen Kompetenzen<br />

enthalten wie beispielsweise Mut, Konfliktbewältigung<br />

oder Frustrationstoleranz. In meinem Buch „Gute Eltern<br />

sind bessere Mitarbeiter“ beschreibe ich zusammen mit<br />

Ralph Kriechbaum diesen Zusammenhang.<br />

Auch die 10 aufgeführten Interviews mit erfolgreichen<br />

Unternehmern und Führungskräften illustrieren: Familie<br />

ist das Kompetenzcenter für unternehmerischen Erfolg.<br />

So stehen Eltern stets in der Selbstreflexion oder<br />

spätestens dann, wenn Kindermund ihnen die Wahrheit<br />

kund tut. Emotionsregulation wird so intensiv erworben,<br />

wie es kein Weiterbildungsprogramm schon aus rechtlichen<br />

Gründen anbieten darf.<br />

Familie ist ein Synonym für Entwicklung, und in diesem<br />

Sinne auch für Wachstum. Kaum ist ein stabiler Zustand<br />

erreicht, erfolgt der nächste Entwicklungsschritt (Kindergarten,<br />

Schule, Pubertät, Ausbildung, Familiengründung).<br />

Eltern stehen — sofern sie sich der Verantwortung<br />

stellen — häufig außerhalb der Komfortzone.<br />

Mindestens 18 Jahre Lernzeit steht Eltern zur Verfügung,<br />

damit Soft Skills nicht nur angelernt sind, sondern<br />

auch in Stresssituationen sicher angewendet werden<br />

können.<br />

Das Ziel: Unbedingt gewinnen wollen und verlieren<br />

können. •<br />

Joachim E. Lask<br />

Diplom-Psychologe, Gründer und Geschäftsführer<br />

des WorkFamily-Instituts.<br />

Seit 2004 forscht er zum Enrichment-Ansatz,<br />

aktuell zur Bewusstseinsbildung zum Wert von<br />

Familie im Unternehmen.<br />

Eine zusammenfassende Darstellung hat er in<br />

„Gute Eltern sind bessere Mitarbeiter“ (Springer-<br />

Verlag, 2017) vorgelegt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!