KRIMI &KOCHEN Ist Ihr Kochbuch ein Gegenprogramm, Frau Rossmann? INTER VIEW EvaRossmannversorgtihrezahlreicheLeserschaftseitJahrenmit spannendenundgenaurecherchiertenKrimis.ImaktuellenFall „Heißzeit51“rücktsiedenKlimawandelindenMittelpunkt.Heißher gehtesauchinihremneuenKochbuch„Entspanntkochen“,dassie gemeinsammitManfredBuchingergestaltethat. ··················································································································································· WieakribischEvaRossmann fürihreKriminalromaneum diesympathischeMiraValenskyrecherchiert,erkennt mananfolgenderGeschichte:Für„Ausgekocht“arbeitetesieinManfredBuchingersGasthaus„ZurAltenSchule“mit–inderKüche.Weildassogutfunktioniert hat, bliebsie gleichfix dort und schloss2004sogareineKochlehreab. Frau Rossmann, viele Kochbücher stellen immer höhereAnsprüche an ihreLeser,die Kochstile werden ambitionierter, auch in KochblogsistderTrenddeutlich:DerAmateur alsProfiinderHeimküche.IstIhrBucheineArt Gegenprogramm? Dashattenwirgarnichtbewusstvor,aber ja,eshatsichschließlichsoergeben.Wir wollten keinesfalls diesemTrend des KochensalsHochleistungssportfolgen.Wenn manbeideSeitenkennt,diederProfiköche unddiederAmateurköche,weißman,dass dasSchöneamKochenderkreativeProzess ist.Dassolltemangenießen–undvorallem natürlichdasgemeinsameEssen.Manmuss dochnichtimmer„gewinnen“–davonhabenwirdochohnehinschongenuginunseremLeben,dasmussdochnichtauchnoch beimKochensosein. Sehr charmant ist das Kapitel „Wir wären liebeGäste“,indemSieerklären,dass man als Profikoch und Profiköchin selten bis nie privat zumEsseneingeladenwird.HabenSieseitder Seite6 | s’Magazin Veröffentlichung nun schon die eine oder andereEinladungerhalten? Zwei bereits–undwer weiß, vielleicht kommtdanochwas!Esistaberwirklichso, dasskaumjemandgerneProfiköchezusich Nachhauseeinlädt.Dasgehörtauchzudem vorhinangesprochenenLeistungsgedanken: dasGefühl,nichtgutgenugzusein,dasGefühl,auchhiernochinKonkurrenztretenzu müssen.Vielesagenganzoffen:„Was,Du bist Profiköchin?! Dann könnenwir Dich niezumEssenzuunseinladen.“Dabeigeht’s dochumetwasganzAnderes.Esgehtumdie Gaudi,diemanmiteinanderhat.ÜbertriebeneAnstrengungensolltemanseinlassen– gerade,wennesumGenussgeht.Während ManfredBuchingerundichandemBuchgearbeitethaben,konntenwirauchfeststellen, dasssichdieösterreichischeKücheperfekt alsBasisfüreigeneVarianteneignet–und ebenalsBasisfürentspanntesKochen. Esistjainteressant:Kochenistin,dasInternet geht über vorlauter Koch-Blogs, Köche werden teils wie Rockstars gefeiert –und trotzdem zählt „Koch/Köchin“zuden Mangelberufen.Warum? Wirhabenganzgenerelleinunterentwickeltes Selbstbewusstsein,wennesum Handwerksberufegeht,dasgiltnichtnurbei Köchen.Esistabsurd,dassnurakademische Bildungetwaszählensoll. Letztere istja wunderbar,aberschließlichmussmanmit seiner Bildung dann auch etwas anfangen können.Die Vorstellung, stundenlang in
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