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#DNP12

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IM MITTELPUNKT:<br />

DER MENSCH UNTERWEGS.<br />

PROJEKT ELEVATE –<br />

VORHER WISSEN, OB<br />

DER AUFZUG GEHT.<br />

Aufzüge sind insbesondere für<br />

Menschen mit Mobilitätseinschränkungen<br />

ein zentraler<br />

Bestandteil, um barrierefrei<br />

unterwegs zu sein. Nicht funktionierende<br />

Aufzüge stellen die<br />

Betroffenen vor große Herausforderungen.<br />

Per Liveauskunft<br />

will der gemeinnützige Verein<br />

„Sozialhelden“ mit dem Projekt<br />

„Elevate“ dafür sorgen, dass ein<br />

Informationsdienst Auskunft<br />

darüber gibt, wo Aufzüge vorhanden<br />

sind und ob diese auch<br />

tatsächlich funktionieren. Dieser<br />

Dienst soll durch die Nutzung<br />

und Vernetzung offener Daten<br />

bundesweit, flächendeckend und<br />

frei verfügbar genutzt werden<br />

können. Für das Projekt und die<br />

bereitgestellten Daten kooperiert<br />

Elevate mit Verkehrsunternehmen,<br />

Aufzugherstellern und weiteren<br />

Stakeholdern.<br />

REALLABOR GO KARLSRUHE –<br />

EIN FORSCHUNGSPROJEKT FÜR<br />

FUSSGÄNGER/INNEN.<br />

Der Fußverkehr ist ein elementarer Bestandteil im<br />

Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Das<br />

Reallabor GO Karlsruhe der Hochschule Karlsruhe –<br />

Technik und Wirtschaft, setzt auf Realexperimente,<br />

um den Fußverkehr zu fördern. Dabei werden praktikable<br />

und kostengünstige Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Fußverkehrs eingesetzt, die in einem<br />

dynamischen Beteiligungsprozess entwickelt werden.<br />

So haben Fußgänger/innen die Möglichkeit, mittels<br />

digitaler Anwendungen die aktuelle Verkehrssituation<br />

an verschiedenen Orten zu bewerten. Beispielsweise<br />

machten Markierungen auf der Straße auf einen neun<br />

verkehrsberuhigten Bereich aufmerksam und führten<br />

zu einer signifikanten Verlangsamung des Verkehrs.<br />

AUTONV_OPR – AUTONOMER<br />

ÖFFENTLICHER NAHVERKEHR<br />

IM LÄNDLICHEN RAUM.<br />

Für viele deutsche Kommunen ist der öffentliche<br />

Nahverkehr kaum noch finanzierbar. Insbesondere im<br />

ländlichen Raum sinken die Fahrgastzahlen stetig. Dabei<br />

ist der ÖPNV gerade auf dem Land eine wichtige<br />

Voraussetzung für Menschen ohne PKW, um den Alltag<br />

selbstbestimmt zu gestalten. Das Projekt „AutoNV_<br />

OPR“, mitinitiiert von der Technischen Universität<br />

Berlin, will dieser Entwicklung mit dem Einsatz fahrerloser,<br />

elektrischer Kleinbusse im Landkreis Ostprignitz-<br />

Ruppin entgegenwirken. Die Integration des automatisierten<br />

Kleinbusses in den öffentlichen Nahverkehr<br />

soll die Versorgung und Erreichbarkeit optimieren und<br />

durch die verbesserte Infrastruktur den Individualverkehr<br />

und damit CO 2<br />

-Emissionen reduzieren.<br />

MOBILITÄT DER ZUKUNFT –<br />

SICHER, SAUBER, VERNETZT.<br />

Autorin<br />

Wir sind viel unterwegs. Bequeme und schnelle<br />

Fortbewegungsmittel erlauben eine Vielzahl von<br />

Ortswechseln und Lebensentwürfen, ermöglichen<br />

Teilhabe und sind Teil unseres Wirtschaftens. Nur so<br />

können wir Wohnort oder Arbeitsplatz frei wählen,<br />

können wir Beruf und Freizeit frei gestalten. Es steht<br />

außer Zweifel: Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis.<br />

ANJA KARLICZEK, MITGLIED DES DEUTSCHEN BUNDESTAGES, BUNDESMINISTERIN FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG<br />

Doch unsere Mobilität hinterlässt Spuren: Luftverschmutzung,<br />

Lärm und Flächenverbrauch sind die<br />

Folgen. Das Klima wird durch den Verkehr besonders<br />

stark belastet, denn Mobilität beruht noch immer<br />

– mehr als hundert Jahre nach Erfindung des Automobils<br />

– zum größten Teil auf fossilen Energieträgern.<br />

Und während in den Städten die Straßen immer<br />

voller werden, fahren auf dem Land immer weniger<br />

Busse und Bahnen. Nicht von ungefähr gehört eine<br />

umwelt- und gesellschaftsverträgliche Mobilität<br />

darum zu den Schwerpunkten des Klimapakets der<br />

Bundesregierung.<br />

Die Mobilität der Zukunft muss nachhaltig und<br />

technologieoffen sein. Dazu gehört, dass wir die<br />

individuelle Mobilität sichern, die Umwelt- und<br />

Lebensqualität insbesondere in den Städten steigern<br />

Anja Karliczek leitet das Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung. Seit 2013 ist sie Mitglied<br />

des Deutschen Bundestages. Von 2017 bis März<br />

2018 war sie Parlamentarische Geschäftsführerin<br />

der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.<br />

– und dabei gleichzeitig die Innovationsfähigkeit des<br />

Mobilitätssektors stärken. Im Zentrum stehen dabei<br />

die Menschen mit ihren Bedürfnissen. Technik muss<br />

dem Menschen dienen. Nur, wenn wir technologische<br />

und soziale Innovationen zusammen denken, wird<br />

die Mobilitätswende ein Erfolg.<br />

Forschung leistet dazu einen entscheidenden Beitrag.<br />

So nimmt die systemische Mobilitätsforschung<br />

die Mobilität als Ganzes in den Blick. Dazu gehört,<br />

dass Kommunen den Wandel vor Ort gestalten –<br />

zusammen mit der Wirtschaft, der Gesellschaft<br />

und der Wissenschaft. Vor allem aber brauchen wir<br />

Innovationen: leistungsfähige Batterien, Wasserstoff-<br />

Brennstoffzellen und synthetische Kraftstoffe. Und<br />

nicht zuletzt ist eine effiziente und vertrauenswürdige<br />

Mikroelektronik nötig. Sie ist ein Schlüssel,<br />

um das Potenzial von Künstlicher Intelligenz für<br />

das autonome Fahren zu heben. Mit dem Aktionsplan<br />

„Forschung für Autonomes Fahren“ bringt das<br />

Bundesforschungsministerium – zusammen mit dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium und dem Bundesverkehrsministerium<br />

– den Wandel entschieden<br />

voran. Das Ziel unserer Forschungsförderung ist eine<br />

Mobilität, die sicher ist, sauber und vernetzt.<br />

Darum geht es auch beim Deutschen Nachhaltigkeits-<br />

preis Forschung mit dem diesjährigen Schwer-<br />

punktthema „Nachhaltige urbane Mobilität“. Die<br />

drei nominierten Projekte ELEVATE, Reallabor GO<br />

Karlsruhe und AutoNV_OPR (siehe linke Seite)<br />

demonstrieren bereits jetzt auf eindrucksvolle Weise,<br />

wie es gelingen kann, mit innovativen Ansätzen<br />

nachhaltige Lösungen zu schaffen. Besonders gut<br />

hat mir gefallen, dass diese Projekte häufig vernachlässigte<br />

Gruppen in den Mittelpunkt stellen:<br />

mobilitätseingeschränkte Menschen, Fußgänger<br />

und Menschen im ländlichen Raum.<br />

Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die sich in<br />

diesem Jahr um den Preis beworben haben, gratuliere<br />

den drei Finalisten für ihre Nominierung und<br />

wünsche ihnen viel Erfolg beim Endspurt um den<br />

ersten Platz!<br />

DEUTSCHER NACH-<br />

HALTIGKEITSPREIS<br />

FORSCHUNG<br />

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />

Forschung wird in<br />

diesem Jahr zum achten Mal<br />

gemeinsam mit dem Bundesministerium<br />

für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) vergeben.<br />

Er würdigt nachhaltigkeitsbezogene<br />

Forschungsleistungen<br />

in Deutschland. In<br />

diesem Jahr steht das Thema<br />

„Urbane Mobilität“ im Mittelpunkt<br />

der Auszeichnung.<br />

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