#DNP12
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NACHHALTIG WIRTSCHAFTEN<br />
FÜR DIE AGENDA 2030.<br />
Es gehört zu den Aufgaben der Bundesregierung,<br />
Umwelt und Klima zu schützen, die Lebensfähigkeit<br />
auf unserem Planeten zu erhalten und eine nachhaltige<br />
Wirtschafts- und Lebensweise zu fördern.<br />
Diese Agenda wird im Rahmen von Partnerschaften,<br />
Kooperationen und Ordnungsrecht umgesetzt und<br />
wirkt inzwischen längst über die nationalen Grenzen<br />
hinaus, denn Deutschland trägt eine enorme Verantwortung<br />
für globale Entwicklungen.<br />
Deutsche Unternehmen zählen in der Regel zu den<br />
Gewinnern der Globalisierung. Davon profitieren<br />
Viele hier in unserem Land, Konsumentinnen und<br />
Konsumenten und vor allem auch Arbeitnehmerin-<br />
aus. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, diese<br />
Kraft unserer Wirtschaft zu erhalten und in den<br />
Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Nachhaltiges<br />
Wirtschaften und eine nachhaltige Entwicklung<br />
bedeuten, niemand im gesellschaftlichen Wandel<br />
zurückzulassen und wo immer möglich für menschenwürdige<br />
und fair bezahlte Arbeitsplätze und<br />
eine gesunde Umwelt zu sorgen. Dieser Auftrag<br />
richtet sich an Regierungen und Unternehmen in<br />
gleicher Weise. Es ist zudem eine grundlegende<br />
Forderung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung<br />
der Vereinten Nationen, die ganz ausdrücklich<br />
auch die Lieferketten mit einbezieht, und<br />
zwar nationale, europäische und internationale.<br />
EINE DER GRUNDLEGENDEN FORDERUNGEN DER AGENDA 2030: EINE NACHHALTIGE WIRTSCHAFTS- UND LEBENSWEISE FÖRDERN.<br />
BUNDESMINISTERIN SVENJA SCHULZE ÜBERREICHTE 2018 DEN DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITSPREIS UNTERNEHMEN AN DEN WUPPERTALER ZANGENHERSTELLER KNIPEX.<br />
nen und Arbeitnehmer. Der Export ist eine tragende Die Debatte dazu hat in den vergangenen Monaten<br />
Säule unserer Volkswirtschaft, wie die Zahlen eindrucksvoll<br />
belegen. Nach vorläufigen Erhebungen in der Zivilgesellschaft, von Gewerkschaften bis<br />
deutlich Fahrt aufgenommen. Ein breites Bündnis<br />
des Statistischen Bundesamtes nahmen die deutschen<br />
Ausfuhren in den vergangenen 10 Jahren um Lieferkettengesetz“ Eckpunkte für einen gesetzli-<br />
zu den Umweltverbänden, hat mit der „Initiative<br />
34 Prozent und die Einfuhren um 35 Prozent zu. Der chen Rahmen vorgelegt, mit dem der Schutz von<br />
Gesamtwert der Ausfuhren im Jahr 2018 betrug 1,32 Menschenrechten und der Umwelt in weltweiten<br />
Billionen Euro, der Einfuhren 1,09 Billionen Euro. Die Lieferketten verbessert werden soll. In der Schweiz<br />
Ausfuhren der vier größten Warengruppen (Kraftwagen<br />
und Kraftwagenteile, Maschinen, chemische antwortungsinitiative“ in den parlamentarischen<br />
befindet sich das Volksbegehren der „Konzernver-<br />
Erzeugnisse sowie Datenverarbeitungsgeräte, elektronische<br />
und optische Erzeugnisse) machten entsprechendes Sorgfaltspflichtengesetz. Darüber<br />
Beratungen. In Frankreich existiert bereits ein<br />
2018 wertmäßig die Hälfte der Gesamtausfuhren hinaus wird aktuell und durchaus streitig ein völker-<br />
rechtlicher Vertrag im Menschenrechtsrat der<br />
Vereinten Nationen verhandelt, der die Unternehmensverantwortung<br />
im Bereich der Menschenrechte<br />
künftig regulieren soll.<br />
Die Beispiele zeigen, dass es viele gute Ansätze für<br />
die Umsetzung von Nachhaltigkeit in unternehmerischen<br />
Wertschöpfungsketten gibt, die einen Beitrag<br />
zu einer gerechteren Globalisierung leisten<br />
könnten. Gleichzeitig sehen immer mehr Unternehmen<br />
darin einen zusätzlichen Wettbewerbsfaktor.<br />
Viele Unternehmen haben dies wie die Preisträgerinnen<br />
und Preisträger bereits erkannt, weitere<br />
müssen noch überzeugt werden. Aus Sicht des<br />
BMUs muss es das Ziel sein, dass Regelungen zu<br />
unternehmerischen Sorgfaltspflichten für Umweltbelange,<br />
Menschenrechte, Arbeitnehmerbelange,<br />
Sozialbelange und Antikorruption für alle Unternehmen<br />
gleichermaßen gelten müssen.<br />
Die Bundesregierung macht seit Jahren gute Erfahrungen<br />
mit dem freiwilligen Umweltmanagementsystem<br />
EMAS und seinen Kernelementen<br />
Umweltpolitik, Betrachtung von Risiken und Chancen,<br />
Ermittlung der wesentlichen Umweltaspekte,<br />
Stakeholdereinbindung, externer Überprüfung und<br />
Transparenz. Das öffentliche EMAS-Register ist eine<br />
Sammlung von „Best Practice-Beispielen“ der Umweltberichterstattung<br />
von mehr als 2000 Unternehmens-<br />
und Organisationsstandorten. Diese kommunizieren<br />
öffentlich ihre Ziele und Erfolge, aber auch<br />
die weiteren Herausforderungen.<br />
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist dafür eine<br />
gute Standortbestimmung. Hier wird deutlich, wer<br />
einen wesentlichen Beitrag zum Fortschritt in unserem<br />
Land leistet. Die Preisträgerinnen und Preisträger<br />
beweisen, dass es möglich ist, Verantwortung<br />
für die ökologischen Wirkungen des eigenen Handelns<br />
zu übernehmen und das gesellschaftliche Bewusstsein<br />
dafür zu sensibilisieren. Sie zeigen auch,<br />
dass es sich lohnt, die wichtigen Debatten über eine<br />
nachhaltige Zukunft immer wieder neu anzustoßen.<br />
Das ist eine große Leistung und Grund genug, dass<br />
das Bundesumweltministerium auch in diesem Jahr<br />
den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und das damit<br />
verbundene Engagement unterstützt.<br />
„Der Beitrag der<br />
Unternehmen zu<br />
den globalen<br />
Nachhaltigkeitszielen<br />
ist von<br />
enormer Bedeutung.<br />
Die Preisträger<br />
zeigen außerdem:<br />
Nachhaltigkeit ist<br />
auch ein<br />
business case.“<br />
SVENJA SCHULZE,<br />
BUNDESUMWELTMINISTERIN<br />
DEUTSCHER NACH-<br />
HALTIGKEITSPREIS<br />
UNTERNEHMEN<br />
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis<br />
für Unternehmen<br />
wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz<br />
und nukleare Sicherheit<br />
(BMU) vergeben. Er zeichnet<br />
Unternehmen aus, die<br />
mit ihren Produkten und<br />
Dienstleistungen besonders<br />
erfolgreich ökologischen und<br />
sozialen Problemen begegnen<br />
und damit Nachhaltigkeit<br />
als wirtschaftliche Chance<br />
nutzen. Die Auszeichnung<br />
wird in den drei Größenklassen<br />
KMU, mittelgroße<br />
Unternehmen und Großunternehmen<br />
vergeben.<br />
<strong>#DNP12</strong>