Der Uracher KW 46-2019
Mitteilungsblatt Der Uracher KW 46-2019
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4 <strong>Der</strong> <strong>Uracher</strong><br />
Donnerstag, 14.11.<strong>2019</strong>/Aus der Kommunalpolitik/Schulen/Kulturelles<br />
AUS DER<br />
KOMMUNALPOLITIK<br />
Kleine Krankenhäuser erhalten!<br />
Bürgerinitiative informierte bei Vortragsabend<br />
Um die Zukunft des Bad <strong>Uracher</strong> Krankenhauses<br />
sorgen sich die engagierten Mitarbeiter der „Bürgerinitiative<br />
Ermstalklinik“. Sie befürchten eine<br />
Umstrukturierung des Bad <strong>Uracher</strong> Hauses mit<br />
Ausbau der Geriatrie und Aufgabe der Grundversorgung.<br />
Neue Argumente erwartete man<br />
vom Vortrag von Dr. Rainer Hoffmann in der vorigen<br />
Woche. Vor über 80 Zuhörern sprach sich<br />
Hoffmann, selbst Internist, Gastroenterologe,<br />
Diplom-Biochemiker und ehemaliger Chefarzt in<br />
Öhringen, erwartungsgemäß für die Erhaltung<br />
der Grundversorgung in kleinen Krankenhäusern<br />
aus und zeigte die Risiken der Konzentration auf<br />
große Kliniken und der damit verbundenen Schließung<br />
kleiner Häuser auf. Hier zeige sich nicht ein<br />
Aufbau, sondern eher ein Abbau unseres Gesundheitssystems.<br />
Abschließend wies Uthe Scheckel im Namen der<br />
„Bürgerinitiative Ermstalklinik“ auf die nächsten<br />
Aktionen hin: Ende November wird ein Gespräch<br />
mit Landrat Thomas Reumann stattfinden und im<br />
Januar eines mit den Bad <strong>Uracher</strong> niedergelassenen<br />
Ärzten. (Text: Dieter Reichhold / Foto: Uthe<br />
Scheckel)<br />
Dr. Rainer Hoffmann (rechts) und Benjamin<br />
Stein.<br />
Martin Klein gab den Erst- bis Viertklässlern auf<br />
höchst unterhaltsame Art einen Einblick in seine<br />
Arbeit als Schriftsteller und las aus seinem Werk<br />
„Das Rätsel der Drachenhöhle“ vor. Alle Kinder<br />
nahmen mit großer Begeisterung und Gebanntheit<br />
an der spannenden Lesung teil. Am Ende<br />
wurden die Zuhörer mit Autogrammen auf Karten<br />
oder auf die am Büchertisch erworbenen Exemplare<br />
belohnt.<br />
Unser herzlicher Dank gilt wie jedes Jahr Sabine<br />
Hunzinger von der „Buchhandlung am Markt“, die<br />
den Autor für die Grundschule Wittlingen gewinnen<br />
konnte und somit allen Beteiligten ein äußerst<br />
gewinnbringendes und humorvolles Leseerlebnis<br />
ermöglicht hat.<br />
Zwischen 2000 und 2017 seien in der Bundesrepublik<br />
13,4 % der Krankenhäuser und 31 % der<br />
Betten verschwunden, während sich gleichzeitig<br />
die Zahl der Patienten vergrößerte. Die sich in der<br />
Folge ergebende „Arbeitsverdichtung“ sei offensichtlich.<br />
Gerade im ländlichen Raum, der in anderen<br />
Zusammenhängen als besonders attraktiv<br />
dargestellt wird, sei die Erreichbarkeit der Klinik<br />
im Notfall und für Besucher, auch ohne eigenes<br />
Auto, notwendig. Eine ganze Reihe von Vorteilen<br />
ländlicher Krankenhäuser zählte Hoffmann<br />
auf: Die Notfallversorgung rund um die Uhr an<br />
sieben Tagen pro Woche mit funktionierendem<br />
Rettungsdienst sowie die günstige Besuchsmöglichkeit<br />
besonders für ältere Angehörige sind plausibel.<br />
Hoffmann lieferte aber noch einige weitere<br />
Argumente. So bezeichnete er die kleinen Kliniken<br />
als „Hausarzt-Schmieden“. Allgemein-Mediziner<br />
lassen sich gerne in den Städten nieder, die sie als<br />
Assistenzärzte im Krankenhaus kennen gelernt<br />
haben. Das heiße, dass sich nach der Schließung<br />
dieser Häuser der Ärztemangel auf dem Land<br />
verstärken wird. Ein weiteres, häufig nicht berücksichtigtes<br />
Argument sei laut Hoffmann, dass<br />
eine Stadt ohne Krankenhaus an Attraktivität für<br />
die Ansiedlung von Firmen und Privatpersonen<br />
verliere.<br />
Anschließend legte Hoffmann die Problematik der<br />
„Krankenhaus-Struktur-Prämie“ des Bundes dar.<br />
Danach müsse jede Klinik ökonomisch arbeiten.<br />
<strong>Der</strong> Patient solle wenig kosten. Folglich gebe es<br />
aus Sicht der Klinik „lukrative“ und „nicht lukrative“<br />
Patienten. Dies führe zu Spezialisierung und<br />
„Fließbandmedizin“. Großkliniken übernehmen<br />
lukrative Patienten, das heißt, sie wählen Patienten<br />
nach lukrativen Erkrankungen aus. Werden<br />
die weniger rentablen Krankenhäuser abgebaut,<br />
so Hoffmann, bleiben schwer kranke und multimorbide,<br />
also teure Patienten auf der Strecke.<br />
Alte, Kranke und Mitarbeiter seien die Leidtragenden,<br />
eine Region blute aus. Sein Fazit: Mit der<br />
Konzentration auf wenige große Kliniken nimmt<br />
die Qualität zwar spezialisierend zu, im Ganzen<br />
aber ab.<br />
Im Anschluss an den Vortrag von Dr. Hoffmann<br />
gab Benjamin Stein von der Gewerkschaft Ver.di<br />
eine Stellungnahme ab. Er gab zu bedenken, dass<br />
im Pflegebereich überwiegend Frauen tätig sind,<br />
davon 70 % in Teilzeit. Wenn auf Grund längerer<br />
Anfahrtswege der Dienst im Krankenhaus nicht<br />
mehr attraktiv ist, werden sich viele Mitarbeiter<br />
zurückziehen und der Mangel an Pflegepersonal<br />
werde sich verstärken. Als Vertreter der Gewerkschaft<br />
setze er sich aber nicht nur für die Mitglieder<br />
als Kollegen ein, sondern auch, weil diese potentielle<br />
Patienten sind, die ihm am Herzen liegen.<br />
Auch Stein betonte, dass die Bundespolitik die<br />
Richtlinien für die Ökonomisierung der Krankenhäuser<br />
geschaffen hat. Die Sachzwang-Logik sei<br />
von der Politik selbst erzeugt worden.<br />
Bündnis 90<br />
Die Grünen<br />
Bündnis 90 / Die Grünen - Ortsverband Bad Urach,<br />
Dettingen/Erms und vordere Alb<br />
Vortrag zur Energiewende<br />
Die Geschichte vom billigen Kohle- und Atomstrom<br />
und der teuren Solarenergie ist ein Märchen.<br />
Volkswirtschaftlich gesehen ist es genau<br />
umgekehrt.<br />
Solarenergie steht im Überfluss und kostenlos zur<br />
Verfügung. Wir brauchen jedoch die Technik um<br />
sie aufzufangen, in Nutzenergie umzuwandeln<br />
und sie zu speichern. Weltweit sind Fachleute auf<br />
gutem Wege kreative und umsetzbare Lösungen<br />
für diese Aufgaben zu finden. Es wurde auch schon<br />
viel erreicht.<br />
Diese Entwicklung kostet Geld. Ist die Energiewende<br />
aber geschafft, dann sinken die Preise für<br />
Energie deutlich ab, im Gegensatz zu den Kosten<br />
für fossile und atomare Energieträger. Diese werden<br />
immer teurer, rechnet man die zunehmend<br />
schwerere Förderbedingungen, Abfall- und Umweltprobleme<br />
hinzu.<br />
Ulrike Selje, Mitglied von attac, und frühere Lehrerin<br />
am GEG, beschäftigt sich mit der Energiewende<br />
am<br />
Mittwoch, den 20. November <strong>2019</strong> um 19:30 Uhr<br />
in der Gaststätte Traube in Bad Urach.<br />
Alle interessierten Bürger*innen sind eingeladen.<br />
<strong>Der</strong> Eintritt ist frei.<br />
Autorenlesung mit<br />
Martin Klein<br />
Im Rahmen des Frederick-<br />
Tages, dem landesweiten<br />
Literatur-Lese-Fest in<br />
Baden-Württemberg,<br />
hatte die Grundschule Wittlingen am 24.10.<strong>2019</strong><br />
den Autor Martin Klein zu Gast.<br />
Die Aliens zu Besuch in der Schule!<br />
Diese Nachricht könnten die Eltern der Klassen 6<br />
der GSR Bad Urach am Montag, den 21.10.<strong>2019</strong><br />
nach der Schule mittags von ihren Kindern erhalten<br />
haben.<br />
<strong>Der</strong> Werbetexter und Autor Björn Berenz war<br />
nämlich im Rahmen einer Autorenlesung in der<br />
Schule.<br />
Die Lesung verfolgten die Mädchen und Jungen<br />
ganz gebannt und wurden immer wieder von<br />
Spezialeffekten überrascht und in die Welt der<br />
Planeten und Außerirdischen entführt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler durften nicht nur<br />
den Geschichten von Herrn Berenz lauschen, sondern<br />
erfuhren auch etwas vom Bücher schreiben<br />
und dem Entstehen von Zeichnungen in einem<br />
Buch.<br />
Zusätzlich gab es am Ende der Lesung noch einen<br />
kleinen Zeichenkurs, bei dem viele gruselige Aliens<br />
entstanden sind. Zum Glück sind die Klassen 6 der<br />
GSR nun gegen Alienangriffe bestens gewappnet!<br />
Donnerstag, 21. November 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Stadtbücherei Schlossmühle<br />
Leserattenfest mit Polleke Bär auf Abenteuer<br />
Für alle Leseratten ist an diesem Nachmittag Zeit in<br />
der Bücherei zum Schmökern, Basteln und Spielen.<br />
Zur Stärkung gibt es einen Snack und Getränke.<br />
Um 16.00 Uhr zeigt das Theater PassPartu das Stück<br />
„Polleke Bär auf Abenteuer“.<br />
Polleke Bär und sein bester Freund Fritz Biber<br />
geraten durch einen Streich des Wolfskinds ganz<br />
weit weg von zu Hause. Und damit beginnt eine<br />
Wanderschaft voller Herausforderungen. Denn<br />
wie finden Bärenkind und Biberkind wieder nach<br />
Hause?<br />
In Zusammenarbeit mit der Lokalen Agenda, den<br />
Lesepaten und der Buchhandlung am Markt<br />
Eintritt frei<br />
Für Kinder ab 4 Jahren<br />
Stadtbücherei Schlossmühle<br />
Graf-Eberhard-Platz 10<br />
72574 Bad Urach<br />
Telefon: 07125/156-580, Telefax: 07125/156-585<br />
E-Mail: stadtbuecherei@badurach.de