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Fachzeitschrift_OeGS_09_10_2019

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<strong>2019</strong><br />

<strong>09</strong><br />

<strong>10</strong><br />

SCHWEISS-<br />

UND PRÜFTECHNIK<br />

Die <strong>Fachzeitschrift</strong> der ÖGS


Never weld alone<br />

Wirb<br />

einen<br />

Freund<br />

ÖGS – Expertenwissen<br />

p Schweißen, Fügen, Trennen, Beschichten<br />

p Metal Additive Manufacturing<br />

p Automatisierung, Digitalisierung<br />

p Prozess- und Qualitätssicherung<br />

p Werkstoff- und Verarbeitungs- Know-how<br />

p Normen in der praktischen Umsetzung<br />

in unserer Zeitschrift<br />

in unserem Netzwerk<br />

in unserer Bibliothek<br />

in unseren Workshops<br />

Als Prämie erhalten Sie:<br />

Für 1 neues Mitglied:<br />

25 % Rabatt auf einen Workshop<br />

Für 3 neue Mitglieder: <strong>10</strong>0 % Rabatt auf einen Workshop<br />

www.oegs.org<br />

Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

+43 (1) 798 2168 office@oegs.org


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Als letzter im Reigen des neuen<br />

ÖGS Präsidiums möchte ich<br />

mich kurz vorstellen.<br />

Schon in meiner frühen Jugend<br />

hat mich die Schweißtechnik<br />

fasziniert und ich habe viele<br />

Nachmittage damit verbracht<br />

meine ersten „Schweißkonstruktionen“<br />

zu verwirklichen. Während meiner Ausbildung<br />

am TGM in Wien sollte ich dann später erfahren, worum es<br />

eigentlich wirklich ging. In der Abteilung Maschinenbau<br />

und Schweißtechnik konnte ich die Ausbildung zum<br />

Schweißtechnologen absolvieren.<br />

In weiterer Folge habe ich im ersten Kurs in Österreich die<br />

Qualifizierung zum EWE bzw. IWE erlangt.<br />

Damals noch auf der Schulbank habe ich kurz darauf die<br />

Seiten gewechselt und habe als Trainer und Prüfer in den<br />

Fachgebieten 1 und 2 für Schweißaufsichtspersonen begonnen<br />

und übe diese Tätigkeit seit mittlerweile mehr als 27<br />

Jahren auch heute noch mit Leidenschaft aus.<br />

Beruflich hatte ich das Glück, für namhafte Zusatzwerkstoffund<br />

Gerätehersteller wie UTP, Castolin sowie bis heute für<br />

SBI in verschiedenen nationalen und internationalen Funktionen<br />

ein großes Spektrum der Schweißtechnik kennen zu<br />

lernen und teilweise mitgestalten zu können. Speziell im<br />

Bereich der Reparatur und Instandhaltung konnte ich zahlreiche<br />

Anwendungen entwickeln und mit diversen Industriepartnern<br />

umsetzen.<br />

Aufgrund meiner internationalen Erfahrungen ist es mir<br />

wichtig, die Leistungen der österreichischen Schweißtechnik<br />

entsprechend international zu positionieren.<br />

Eine starke ÖGS gibt uns hier die Möglichkeit unseren erfolgreichen<br />

Weg im Bereich der Ausbildung sowie der<br />

handwerklichen und industriellen Fertigung zu vertreten<br />

und voranzutreiben.<br />

Neben der Ausbildung wird die Additive Fertigung von Metallen<br />

zu meinen Schwerpunkten gehören.<br />

In dieser Ausgabe möchte ich besonders auf das Workshop-<br />

Programm während der Messe, den Bericht vom Annual<br />

Assembly des IIW und direkt danach die Situation der Beziehung<br />

zwischen IIW und der Ausbildung in Österreich hinweisen.<br />

Ich freue mich auf die neue Funktion und Zusammenarbeit<br />

mit Ihnen und hoffe auf zahlreiche Anregungen und Diskussionen<br />

auf unserem Messestand in Linz.<br />

Herzliche Grüße<br />

Michael Pekarek<br />

Inhalt<br />

Editorial, Inhalt.......................................................... 157<br />

Impressum, Termine................................................. 158<br />

Programm Workshops.............................................. 159<br />

Entwicklung und Trends in der<br />

schweißtechnischen Aus- und Weiterbildung........... 162<br />

Neue Mitglieder stellen sich vor:<br />

Die SIAD Gruppe, einer der größten italienischen<br />

Chemiekonzerne, ist seit über 90 Jahren<br />

in Europa präsent...................................................... 167<br />

Neues Herstellungsverfahren für Gabelstaplerzinken........................................................................<br />

168<br />

Weltweit Einzigartig: Mobiles 5-Achs-Hybridsystem<br />

zur additiven und subtraktiven<br />

Bearbeitung von Metallen nutzt Wire Arc<br />

Additive Manufacturing (WAAM) ............................ 172<br />

Aus der ÖGS – Thomas Weißenböck......................... 177<br />

Welt der Normen und Regelwerke: Die<br />

wesentlichen Änderungen der neu überarbeiteten<br />

ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2 Ausgabe 2018-<strong>09</strong>-15 für<br />

die Ausführung von Stahltragwerken – Bericht 6...... 178<br />

IIW Annual Assembly <strong>2019</strong> –<br />

Quo vadis Österreich?............................................... 180<br />

Das IIW und die schweißtechnische Ausbildung<br />

in Österreich.............................................................. 181<br />

Ein Jahr DSGVO – Unternehmen haben oft<br />

Probleme beim lückenlosen Löschen personenbezogener<br />

Daten....................................................... 182<br />

IWS / Schweißwerkmeisterprüfung im WIFI Linz...... 183<br />

Personalia: Ing. Franz Hirtl........................................ 184<br />

Jens Hirschgänger, Ing. Ludwig Steidl.................. 185<br />

Wenn aus einem präzise gefertigten Boden<br />

Kunst wird................................................................. 186<br />

Abstracts aus „Welding in the World“ No. 4/<strong>2019</strong>.... 187<br />

Abstracts aus „Welding in the World“ No. 5/<strong>2019</strong>.... 188<br />

Unsere gelben Seiten................................................ 190<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 157


Schweißer-Stammtische<br />

Ein monatliches Treffen der Schweißfachleute, wo in<br />

angenehmer Atmoshphäre gefachsimpelt wird.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

ÖGS Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

1190 Wien, Döblinger Hauptstraße 17/4/1<br />

http://www.oegs.org<br />

Redaktionsleitung:<br />

redaktion@oegs.org<br />

WIEN – ab 17:30 Uhr<br />

Weißgerber Stube, Landstraßer Hauptstr. 28, <strong>10</strong>30 Wien<br />

08. Oktober <strong>2019</strong> <strong>10</strong>. Dezember <strong>2019</strong><br />

12. November <strong>2019</strong><br />

OBERÖSTERREICH – ab 19:00 Uhr<br />

Gasthof „Rieder Wirt“, Voglweg 3, 49<strong>10</strong> Ried im Innkreis<br />

18. September <strong>2019</strong> 20. November <strong>2019</strong><br />

16. Oktober <strong>2019</strong> 18. Dezember <strong>2019</strong><br />

STEIERMARK – ab 18:00 Uhr<br />

„Unterm goldenen Dachl“, Schießstattg. 4, 80<strong>10</strong> Graz<br />

<strong>10</strong>. Oktober <strong>2019</strong> 12. Dezember <strong>2019</strong><br />

14. November <strong>2019</strong><br />

Alle Schweißer-Stammtisch-Termine bzw. kurzfristige<br />

Änderungen finden Sie unter www.oegs.org<br />

Layout, Anzeigen und Verwaltung:<br />

Susanne Mesaric, office@oegs.org<br />

Tel: +43 1 7982168, Montag bis Freitag <strong>09</strong>:30h - 14:00h<br />

Hersteller:<br />

Steiermärkische Landesdruckerei GmbH<br />

8020 Graz, Dreihackengasse 20<br />

Bezug:<br />

Einzelheft: € 20,--, Jahresabonnement (6 Hefte) € 80,--<br />

zuzüglich allfälliger Auslandsversandspesen<br />

Der Bezug ist für Mitglieder kostenlos. Die Mitgliedschaft kann zu<br />

Beginn eines jeden Quartals erworben werden und wird aliquot verrechnet.<br />

Die Mitgliedschaft muss mindestens 1 ganzes Kalenderjahr<br />

bestehen. Mitgliedschaften und Abonnements gelten als erneuert,<br />

sofern sie nicht mindestens 3 Monate vorher schriftlich zum 31.12.<br />

des jeweiligen Jahres gekündigt wurden.<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen sich nicht mit der<br />

Meinung des Herausgebers decken. Einreichungen können ohne<br />

Angabe von Gründen abgelehnt werden. Wenn nicht anders<br />

angegeben, liegen die Bildrechte bei den jeweiligen Autoren.<br />

Einen Hinweis für Autoren finden Sie auf www.oegs.org<br />

Termine<br />

18. bis 20. September <strong>2019</strong> Wien<br />

ÖGfZP – 40 Jahre Jubiläum<br />

(Info: oegfzp.at)<br />

24. bis 26. September <strong>2019</strong> Birmingham<br />

Fachmese für 3D Drucktechnik – TCT Show<br />

(Info: www.tctshow.com)<br />

25. und 26. September <strong>2019</strong> Linz<br />

4 th International Workshop on "Laser-Ultrasonics for<br />

metals"<br />

(Info: www.recendt.at)<br />

07. bis 11. Oktober <strong>2019</strong> Brno<br />

61 st International Enginering Fair<br />

(Info: www.bvv.cz/msv)<br />

08. Oktober <strong>2019</strong> Hanau<br />

6. DVS-Tagung "Weichlöten <strong>2019</strong> – Präzise Montage<br />

von Sensoren und optoelektronischen Bauelementen"<br />

(Info: http://www.dvs-ev.de/weichloeten<strong>2019</strong>)<br />

14. bis 16. Oktober <strong>2019</strong> München<br />

EuroMold – Weltmesse für Werkzeug-, Modell- und<br />

Formenbau, Desing, Additive Fertigung und Produktentwicklung<br />

(Info: airtec.aero)<br />

17. und 18. Oktober <strong>2019</strong> München<br />

Internationaler Erfahrungsaustausch für Schweißaufsichtspersonen<br />

(Info: www.slv-muenchen.de)<br />

05. bis 07. November <strong>2019</strong> Weimar<br />

Simulationsforum Schweißen und Wärmebehandlung<br />

<strong>2019</strong><br />

(Info: www.dynaweld.de)<br />

05. bis 07. November <strong>2019</strong> Manchester/UK<br />

3 rd Conference & Exhibition on Light Materials –<br />

Science and Technology<br />

(Info: https://lightmat<strong>2019</strong>.dgm.de)<br />

05. bis 08. November <strong>2019</strong> Stuttgart<br />

Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />

(Info: www.messen.de)<br />

05. bis 08. November <strong>2019</strong> München<br />

Der ASME Code<br />

(Info: www.slv-muenchen.de)<br />

12. November <strong>2019</strong> Halle<br />

1. Fachtagung Additive Manufacturing<br />

(Info: www.slv-halle.de)<br />

28. November <strong>2019</strong> Graz<br />

14. Werkstofftagung "Innovative Lösungen in der<br />

modernen Fügetechnik"<br />

(Info: www.imat.tugraz.at)<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.oegs.org<br />

158 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Programm Workshops<br />

<strong>10</strong>.<strong>09</strong>. Aus- und Weiterbildung, Arbeitssicherheit<br />

Moderation: Harald Sehrschön, Fill GES.M.B.H.<br />

<strong>09</strong>:45 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

<strong>10</strong>:00 Uhr WIFI STEIDL L. Entwicklung und Trends in der schweißtechnischen Aus- und Weiterbildung<br />

SchweißerInnen: Berufsausbildung und Zertifizierung<br />

Schweißaufsichtspersonen: Ausbildung und Kompetenz – erlangen<br />

und nachweisen<br />

SchweißkonstrukteurInnen: Die Stiefkinder in der Ausbildung<br />

<strong>10</strong>:45 Uhr SteelCert FELBER F. Schweißaufsicht – Neu – internationale und nationale Sichtweisen<br />

– ISO 14731<br />

11:00 Uhr Fronius ZAUNER N. Bildung und Lernen im digitalen Zeitalter der Schweißtechnik<br />

11:15 Uhr SLV-München RAPPOLDER A. Schweißerausbildung im digitalen Zeitalter<br />

11:30 Uhr AUVA MÜLLER H. Arbeitssicherheit<br />

11:45 Uhr Aigner KRAUS H. Schweißrauch & Hallenlüftung – mögliche Verfahren & Bewertung<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 159


Programm Workshops<br />

<strong>10</strong>.<strong>09</strong>. Metal Additive Manufacturing<br />

Moderation: Michael Pekarek, ÖGS<br />

13:45 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

14:00 Uhr Fronius STAUFER H. Wire Arc Additive Manufacturing – Technologie und aktuelle<br />

Anwendung<br />

14:15 Uhr Steigerwald MAASSEN M. Elektronenstrahl Wire EB AM<br />

14:30 Uhr TU Graz ENZINGER N. Ausgewählte Ergebnisse der drahtbasierten additiven Fertigung<br />

PIXNER F.<br />

14:45 Uhr Metrom WITT M. 3DMP WAAM mit CMT<br />

15:00 Uhr RHP NEUBAUER E. Einsatz des „Plasma Metal Deposition“ (PMD) Verfahrens zur<br />

Herstellung von großformatigen 3D Bauteilen.<br />

15:15 Uhr LKR UCSNIK S. Wire-base Additive Manufacturing with Lightmetal alloys<br />

15:30 Uhr Joanneum Research KRENN R. Innovative Entwicklungen beim Laserschweißen und in der additiven<br />

Fertigung<br />

15:45 Uhr FH Wels HUSKIC A. Additive Fertigung in der industriellen Produktion<br />

11.<strong>09</strong>. Innovationen – Produktivität – Qualitätsdokumentation<br />

Moderation: Guido Reuter, ÖGS<br />

<strong>09</strong>:45 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

<strong>10</strong>:00 Uhr TÜV SÜD BACHLER G. Pipelinebau im 21. Jahrhundert, Erfahrungsbericht zum Projekt EUGAL<br />

Erdgastransportnetz im Herzen Europas<br />

<strong>10</strong>:15 Uhr EWM IVANOV B. Welding 4.0 in der Praxis<br />

<strong>10</strong>:30 Uhr voestalpine ERNST W. welding becomes smart – mit der neuen Welding-Calculator-App von<br />

voestalpine<br />

<strong>10</strong>:45 Uhr Cloos NN QINEO NexT: new excellent Technology in der Schweißtechnik.<br />

Neue Technologien, Verfahren und Schweißprozesse<br />

11:00 Uhr HIFIT NEHER M. Höherfrequentes Hämmerverfahren<br />

11:30 Uhr SCHWEITZER F. Vorstellung Marktstudie "Der österreichische Schweißmarkt 2018"<br />

160 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Programm Workshops<br />

11.<strong>09</strong>. Qualität und Schweißnaht<br />

13:45 Uhr REUTER G. Verleihung Richard Marek-Preis der ÖGS<br />

Moderation: Ludwig Steidl, FIT<br />

14:15 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

14:30 Uhr TÜV SÜD RAUNIG K.H. Die Qualitätssicherung im Wandel der Zeit.<br />

Sicht einer Notifizierten Stelle<br />

14:45 Uhr Böhler Welding SARIC A. Toleranzen innerhalb der Toleranzen<br />

15:00 Uhr Kemppi/Chemweld KRAFT T. Schweißdaten Management Software WeldEye – Digitaler Vorteil für<br />

Ihre Produktion<br />

11.<strong>09</strong>. Normänderungen EN 1<strong>09</strong>0 und Schweißtechnik<br />

15:20 Uhr SteelCert FELBER F. Die neue EN 1<strong>09</strong>0 und ihre Auswirkungen auf die Schweißtechnik<br />

15:40 Uhr TÜV SÜD WAGNER M. EN 1<strong>09</strong>0 im Tagesgeschäft; Wie läuft´s in der Praxis und was ist Neu?<br />

12.<strong>09</strong>. Mechanisierung, Automatisierung, Roboter<br />

Moderation: Rudolf Rauch, ÖGS<br />

<strong>09</strong>:45 Uhr Begrüßung und Einführung<br />

<strong>10</strong>:00 Uhr Fronius BAUER M. Smart, vernetzt und digital – Schweißtechnik für die Fertigung von<br />

Morgen<br />

<strong>10</strong>:15 Uhr Lorch RIMBÖCK A. COBOT Schweißen: Anwendungsfelder und Nutzen<br />

<strong>10</strong>:30 Uhr Grenzebach HERFERT C. Vollautomatisiertes Rührreibschweißen von Aluminium-Komponenten<br />

für die Automobilindustrie<br />

<strong>10</strong>:45 Uhr IGM WIHSBECK M. Schweißautomatisierung in der Energie-, Öl- und Gasindustrie<br />

11:00 Uhr ABB MOOSBACHER M. Die sichere Roboterschweißanlage<br />

11:15 Uhr Cloos NN Digitalisierung in der Schweißtechnik: das Cloos C-Gate als Tor zur<br />

Industrie 4.0<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 161


Entwicklung und Trends in der<br />

schweißtechnischen Aus- und Weiterbildung<br />

• Ludwig Steidl, WIFI OÖ GmbH, Linz<br />

Der Lehrberuf<br />

In Österreich sind laut Lehrlingsstatistik <strong>10</strong>7.915 Lehrlinge<br />

in Ausbildung, davon 23.160 in Oberösterreich (OÖ).<br />

2018 traten in OÖ 1.256 Lehrlinge im Lehrberuf Metalltechnik<br />

zur Lehrabschlussprüfung an. Im Hauptmodul Schweißtechnik<br />

waren es 91. Rechnet man diese Zahl für Österreich<br />

hoch, werden jährlich ca. 290 Schweißer zur Lehrabschlussprüfung<br />

geführt.<br />

Modulare Lehrausbildung – hat sich wirklich was geändert?<br />

Die Berufe in der Metalltechnik wurden modularisiert. Der<br />

Universalschweißer, eine Bezeichnung die praxisfremd ist,<br />

da es den Universalkönner nicht gibt, wurde zum Metalltechniker<br />

Schweißtechnik.<br />

Das Ausbildungsprofil umfasst eine Grundausbildung, die<br />

für die Metalltechnikberufe weitgehend gleich ist und eine<br />

Spezialisierung auf die Schweißtechnik.<br />

Der Beruf erhielt eine neue Bezeichnung, ist modular aufgebaut,<br />

hinkt aber den Entwicklungen in der Schweißtechnik<br />

nach.<br />

Modularer Aufbau der Lehrberufe Metalltechnik (Bild)<br />

Zum Thema Schmelzschweißen ist in der Ausbildungsverordnung<br />

Metalltechnik – Hauptmodul Schweißtechnik gefordert:<br />

„Kenntnis der Schmelzschweißverfahren (wie Schweißstromquellen,<br />

Schweißzubehör, Schweißanlagen, Schläuche,<br />

Elektroden, Brennerarten, Armaturen und Zubehör, Sicherheit<br />

und Arbeitstechniken, Fehler)<br />

– MAG 135, WIG 141, Lichtbogenhandschweißen 111, Gasschweißen<br />

311“<br />

„Durchführen von verschiedenen Schweißverfahren an Metallen<br />

(MAG 135, WIG 141, Lichtbogenhandschweißen 111,<br />

Gasschweißen 311)“<br />

„Durchführen von Schweißverfahren (nach Wahl) gemäß EN<br />

287-1“<br />

(Die Verordnung stammt aus 2011. Die Änderung vom<br />

5. Juli 2018 berücksichtigt nicht, dass die EN 287-1 bereits<br />

2015 zurückgezogen wurde).<br />

Die Ausbildungsordnung ist sehr auf Schweißen von Stählen<br />

ausgerichtet. Das Schweißen von Nichteisenmetallen wird<br />

„stiefmütterlich“ behandelt.<br />

Die Ausbildung geht auf neuere Schweißverfahren nicht<br />

ein. Gasschmelzschweißen, mit einem immer kleiner werdenden<br />

Einsatzgebiet, muss ausgebildet werden und wird<br />

Abkürzungen:<br />

IIW: International Institute of Welding<br />

IWE: International Welding Engineer / Schweißaufsicht mit<br />

umfassenden Kenntnissen<br />

IWT: International Welding Technilogist / Schweißaufsicht<br />

mit speziellen Kenntnissen<br />

IWS: International Welding Specialist / Schweißaufsicht<br />

mit Basiskenntnissen<br />

EQF: European Qualifications Framework / Europäischer<br />

Qualifikationsrahmen<br />

NQR: Nationaler Qualifikationsrahmen<br />

162 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


auch bei der Lehrabschlussprüfung verlangt. Fülldrahtschweißen<br />

im Prozess 136 oder 138 oder Laserschweißen<br />

wird nicht erwähnt.<br />

Mit der Forderung nach der Durchführung von Schweißverfahren<br />

gemäß Norm wird der Metalltechniker Schweißen<br />

überhaupt erst in der Praxis einsetzbar. Die Qualitätssicherungsnorm<br />

ISO 3834 und Produktnormen wie die EN 1<strong>09</strong>0<br />

schreiben den Einsatz von geprüften Schweißern zwingend vor.<br />

Trends:<br />

• Die Lehre Metalltechnik Schweißtechnik verliert weiter<br />

an Bedeutung. Nur 2% der oö. Metalltechniklehrlinge<br />

haben aktuell einen Ausbildungsvertrag im Hauptmodul<br />

Schweißtechnik.<br />

• Die aktuellen Inhalte sind nicht zukunftsorientiert, sondern<br />

hängen an der Vergangenheit.<br />

• Die Schweißtechnik im beschriebenen Sinn, wird nur<br />

Teil der Ausbildung in der Metalltechnik sein. Beispielsweise<br />

im Stahlbau, Maschinen- oder Fahrzeugbau.<br />

• Ein Lehrberuf Schweißtechnik ist nur attraktiv, wenn er<br />

auch neue Technologien, Automatisierung und Digitalisierung<br />

zum Inhalt hat.<br />

Schweißerprüfungen und Zertifikate<br />

Mit Schweißerprüfungen weist ein Schweißer nach, dass er<br />

das notwendige Mindestmaß an handwerklicher Fertigkeit<br />

für den betrieblichen Einsatz besitzt (Quelle: Nationales<br />

Vorwort zur ÖNORM EN ISO 9606-1). Kern der Aussage ist<br />

für Praktiker: Eine Schweißerprüfbescheinigung oder auch<br />

ein -zertifikat sagt aus, was ein Schweißer nicht kann!<br />

Der Nachweis der handwerklichen Fähigkeit mit einer Zertifizierung<br />

oder einer Prüfbescheinigung ist nach ISO 3834<br />

eine elementare Forderung der schweißtechnischen Qualitätssicherung.<br />

In Österreich werden jährlich ca. 8.000 Zertifikate ausgestellt.<br />

Die Anzahl von Prüfbescheinigungen, die interne Prüfer<br />

ausstellen, ist dabei nicht berücksichtigt. Diese internen<br />

Prüfbescheinigungen verlieren aber bei einem Wechsel des<br />

Unternehmens ihre Gültigkeit.<br />

Der Schwerpunkt liegt bei der Stahlschweißerprüfung. 80%<br />

legen die Prüfungen an Stahl ab. Aluminium hat einen geringen<br />

Anteil von ca.4,5%. Bedienerprüfungen sind vernachlässigbar<br />

(0,5%). Hartlöterprüfungen haben steigende<br />

Bedeutung (12%), Kunststoffschweißerprüfungen stagnieren<br />

auf niedrigem Niveau (3%).<br />

Doch auch auf den Nachweis handwerklicher Fertigkeit<br />

wird in der ISO 9606-1 ein Anschlag verübt, der mit dem<br />

europäischen Qualitätsverständnis nicht im Einklang ist. Im<br />

Punkt 9.3c der Norm ist angeführt, dass eine Schweißerprüfung<br />

dann gültig bleibt, wenn der Hersteller dokumentiert,<br />

dass der Schweißer nach einer Anwendungsnorm einwandfrei<br />

Schweißnähte produziert. Das kann er auch nach EN<br />

1<strong>09</strong>0-2 EXC 1 machen. Hier reicht die Sichtprüfung der<br />

Schweißnähte aus. In der europäischen Stahlbaunorm<br />

EN 1<strong>09</strong>0-2:2018 ist diese Methode zur Verlängerung von<br />

Schweißerprüfungen bereits ausgeschlossen.<br />

Trends:<br />

• Das amerikanische Rechtsprinzip, alle Verantwortung<br />

dem Hersteller, hält in den ISO Normen zu Schweißerprüfungen<br />

Einzug. Die europäische Rechtssprechung<br />

kennt jedoch bei Schadensfällen noch nicht die Strafhöhen<br />

wie in Amerika.<br />

• Schweißerprüfungen sind elementare Forderungen in<br />

der schweißtechnischen Qualitätssicherung. Mit der<br />

EN 1<strong>09</strong>0 wurde dieser Forderung der nötige Nachdruck<br />

verliehen.<br />

• Zertifikate sind der Befähigungsnachweis für das<br />

Schweißen, nicht der Lehrberuf.<br />

• In Österreich wird die Fachkundeprüfung über das nationale<br />

Vorwort verbindlich erklärt. Ursprünglich war<br />

die sicherheitstechnische Basisschulung der Ausgangspunkt.<br />

Heute wird unabhängig von einer Schweißerprüfung<br />

eine sicherheitstechnische Arbeitsplatzevaluierung<br />

und -unterweisung nach dem Arbeitnehmerschutzgesetz<br />

verlangt. Dadurch ist die ursprüngliche<br />

Überlegung überholt.<br />

Schweißtechnik in HTL, FH und TU<br />

Die Schweißtechnik ist, ob HTL, FH oder TU, eine Randerscheinung<br />

in der Ausbildung. Die bedeutendste Verbindungsmethode<br />

wird in den Lehrplänen der HTL, je nach<br />

Fachrichtung in den Gegenständen Fertigungstechnik,<br />

Maschinenelement oder mechanische Technologie unterrichtet.<br />

Die Intensität, mit der der Unterricht umgesetzt<br />

wird, ist vielfach vom persönlichen Engagement der Lehrer<br />

abhängig. In Konstruktionsübungen wird kaum auf schweißtechnische<br />

Gestaltung von Verbindungen eingegangen.<br />

Schweißen an sich wird im Werkstättenunterricht in der<br />

Praxis vermittelt. Je nach Fachrichtungen werden die<br />

Schwerpunkte auf die verschiedenen Prozesse gelegt. Die<br />

Dauer ist 8 Wochen mit einem Unterrichtstag pro Woche.<br />

An den Fachhochschulen wird in einzelnen Studienrichtungen<br />

Schweißtechnik intensiver vermittelt. Beispiel dafür ist<br />

der Studiengang MKT (EntwicklungsingenieurIn für Metallund<br />

Kunststofftechnik) an der FH Wels. Hier wurden in der<br />

Fachrichtung Metall Inhalte aus der IWE Ausbildung eingebaut<br />

und den Studenten die Möglichkeit gegeben nach<br />

einem 4-wöchigen Ergänzungslehrgang zur IWE Prüfung<br />

anzutreten. <strong>10</strong>0 FH Absolvent haben diese Möglichkeit bereits<br />

wahrgenommen.<br />

Ähnliche Möglichkeiten gibt es an der TU Graz und an der<br />

TU Wien.<br />

Die TU Wien bietet am Institute for Building Construction<br />

and Technology von Frau Prof. Felber eine Reihe von Lehrveranstaltungen<br />

an, die die Inhalte der IWE Ausbildung<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 163


abdecken. Auch hier besteht die Möglichkeit, nach einem<br />

Vorbereitungslehrgang zur IWE Prüfung anzutreten.<br />

Die IWE Prüfungen werden mit WIFI OÖ und WIFI Steiermark<br />

als Kooperationspartner umgesetzt.<br />

Diese Möglichkeiten sind vor allem dem Engagement einzelner<br />

Professoren zu verdanken. Vorreiter war Herr Prof.<br />

Cerjak an der TU Graz. An der FH Wels war es Herr Prof.<br />

Busch der den IWE im Studiengang MKT integrierte und an<br />

der TU Wien ist Frau Prof. Sonja Felber die treibende Kraft.<br />

Schweißtechnisches Qualitätssicherungs- und Führungspersonal<br />

Aufgaben und Verantwortungen der Schweißaufsicht sind<br />

in der ISO 14731 geregelt.<br />

Die Ausgabe 2006 bzw. 2007 hat im Anhang A auf die Ausbildungen<br />

nach IIW Regelwerken – IWS / IWT / IWE hingewiesen.<br />

Der Anhang beinhaltete den Verweis:<br />

Bei Schweißaufsichtspersonal, das die Anforderungen dieser<br />

Dokumente erfüllt oder anerkannte nationale Qualifikationen<br />

besitzt, kann davon ausgegangen werden, dass die entsprechenden<br />

Anforderungen nach 6.2 erfüllt sind.<br />

In der neuen Fassung der ÖNORM EN ISO 14731, die es seit<br />

15. Juli <strong>2019</strong> gibt, fehlt dieser Verweis auf die Ausbildung<br />

nach IIW Dokumenten.<br />

Um die Neufassung der Norm zu verstehen muss man sich<br />

die Begriffsdefinitionen betrachten:<br />

Hersteller<br />

Organisation, die schweißtechnische und mit dem Schweißen<br />

verbundene Tätigkeiten, die demselben technischen Management<br />

und Qualitätsmanagement unterstehen, durchführt.<br />

Schweißaufsichtsperson<br />

Person oder Personengruppen, die verantwortlich und fähig<br />

ist, schweißtechnische Koordinierungsaufgaben auszuüben.<br />

Schweißaufsicht<br />

Koordinierung der Ausführungen bei der Herstellung von<br />

Schweißungen und für die mit dem Schweißen zusammenhängendem<br />

Tätigkeiten.<br />

Kompetenz<br />

Nachgewiesene Fähigkeit, wirksame Kenntnisse, Erfahrungen<br />

sowie persönliche, soziale und methodische Fähigkeiten<br />

in vielen Arbeitssituationen und für die berufliche und persönliche<br />

Entwicklung zu nutzen.<br />

Die Aufgaben und Verantwortungen sind im Anhang B zur<br />

Norm als „normativer Leitfaden“ geregelt. Auf die Wechselbeziehung<br />

zur Qualitätssicherungsnorm in der Schweißtechnik<br />

– ISO 3834 – wird verwiesen.<br />

Die schweißtechnischen Koordinierungsaufgaben liegen in<br />

der alleinigen Verantwortung des Herstellers. Der Hersteller<br />

muss mindestens eine verantwortliche Person für schweißtechnische<br />

Koordinierungsaufgaben benennen. Die Hersteller<br />

muss für alle schweißtechnischen Koordinierungsaufgaben<br />

Aufgabenbeschreibungen und Kompetenzanforderungen<br />

erstellen. Der Hersteller ist für die Ernennung des<br />

Schweißaufsichtspersonals verantwortlich. Die Erfüllung<br />

der Anforderungen muss daher überprüft und die Beurteilung<br />

der dafür vorgesehenen Personen nachgewiesen und<br />

gepflegt werden. Die Kompetenzanforderungen müssen die<br />

Ausbildung, die Erfahrung sowie spezielle Schulungen und/<br />

oder Zertifizierungen umfassen.<br />

Trends:<br />

• Das amerikanische Rechtsprinzip, alle Verantwortung<br />

dem Hersteller, hält auch hier Einzug.<br />

• Nicht Wissen sondern Kompetenz ist gefordert. Erfahrung<br />

ist wertvoll. Wissen muss auch in der Praxis<br />

erfolgreich umgesetzt werden können. Basis bleibt<br />

jedoch ein Wissensnachweis durch eine schweißtechnische<br />

Weiterbildung, eine Zertifizierung oder eine<br />

facheinschlägige Prüfung.<br />

• Zeichnet sich ein neues Geschäftsfeld für Berater und<br />

Zertifizierer ab? Wer, im verantwortlichen Management<br />

eines Betriebes, vor allem eines Klein- und Mittelbetriebes,<br />

hat die Kompetenz zur Kompetenzbeurteilung<br />

einer Schweißaufsichtsperson? Ist die Kompetenzbeurteilung<br />

der Schweißaufsichtspersonen künftig<br />

ein Schwerpunkt bei den Produktzertifizierungen?<br />

Ausbildung von Schweißaufsichtspersonen nach den IIW<br />

Regeln<br />

Nach ISO 14731 teilen wir auch in der neuen Fassung in 3<br />

Gruppen. Regelungen über allgemeine technische Kenntnisse<br />

(Ausbildung) und Kenntnissen in Bezug auf das<br />

Schweißen fehlen zur Gänze. Diese haben sich zur Kompetenzbeurteilung<br />

die Hersteller selbst festzulegen.<br />

Es wird daher Praxis bleiben, sich auf eine international anerkannte<br />

Ausbildung zu beziehen. Damit werden die Ausbildungen,<br />

die sich über Jahrzehnte bewährt haben und auch<br />

immer wieder aktualisiert wurden, nach wie vor eine breite<br />

Anerkennung finden. Eine Bewertung der Erfahrung für das<br />

Aufgabengebiet einer Schweißaufsichtsperson ist zu begrüßen.<br />

Weiterbildung von Schweißaufsichtspersonen ist notwendig,<br />

um die Kompetenz mit dem aktuellen Stand der<br />

Technik zu verschmelzen. Junge Schweißaufsichtspersonen<br />

müssen aber auch die Möglichkeit bekommen Erfahrung zu<br />

sammeln. Dies soll eine Aufforderung an die Unternehmen<br />

sein ein „duales System zur Kompetenzentwicklung“ zu ermöglichen.<br />

Das IIW regelt umfassend den Level der Ausbildung als Voraussetzung<br />

zur Ausbildungszulassung. Die ISO 14731 teilt<br />

nur in Schweißaufsichtspersonen mit Basisniveau, spezifischen<br />

und umfassenden Niveau ein.<br />

Das IIW regelt dazu im Detail.<br />

– Basiskenntnisse: Ausbildung mindestens auf EQF Level 4<br />

164 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


(NQR Level 4 ist Lehrabschluss). Schweißtechnische<br />

Kenntnisse werden im IWS Lehrgang in der Dauer von<br />

249 Unterrichtseinheiten vermittelt. Kenntnisnachweis<br />

und Abschluss mit schriftlicher und mündlicher Prüfung.<br />

Die Ausbildung ist ident mit der nationalen Ausbildung<br />

zum Schweißwerkmeister.<br />

– Spezielle Kenntnisse: Ausbildung mindestens auf EQF<br />

Level 5 (NQR Level 5 ist z.B. Meister, HTL Maturant).<br />

Schweißtechnische Kenntnisse werden im IWT Lehrgang<br />

in der Dauer von 369 Unterrichtseinheiten vermittelt.<br />

Kenntnisnachweis und Abschluss mit schriftlicher und<br />

mündlicher Prüfung. Die Ausbildung ist ident mit der nationalen<br />

Ausbildung zum Schweißtechniker.<br />

– Umfassende Kenntnisse: Ausbildung mindestens auf EQF<br />

Level 6 (NQR Level 6 ist z.B. Ingenieur, BSC).<br />

Schweißtechnische Kenntnisse werden im IWE Lehrgang<br />

in der Dauer von 448 Unterrichtseinheiten vermittelt.<br />

Kenntnisnachweis und Abschluss mit schriftlicher und<br />

mündlicher Prüfung.<br />

In allen Ausbildungen kann neben Präsenzkursen auch die<br />

Ausbildung mit „Blended Learning“, einer Kombination aus e-<br />

Learning und Präsenzlernen, am WIFI OÖ umgesetzt werden.<br />

An der TU Graz, der TU Wien und der FH Wels wird in<br />

bestimmten Studiengängen die Möglichkeit geboten, mit<br />

Ergänzungslehrgängen zur IWE Prüfung anzutreten. Hier<br />

sind IIW Lehrinhalte ident mit Lehrinhalten aus den Studiengängen.<br />

Daher ist die Dauer dieser Ergänzungslehrgänge<br />

sehr unterschiedlich.<br />

Neben der internationalen Ausbildung gibt es auch eine nationale<br />

Ausbildung nach ÖNORM M 7805. Die ÖNORM anerkennt<br />

die internationale Ausbildung. Für die nationalen<br />

Bezeichnungen Schweißwerkmeister, Schweißtechnologe,<br />

Schweißtechniker mit speziellen technischen Kenntnissen<br />

werden längere Praxisnachweise und mehr Handfertigkeitsnachweise<br />

verlangt. Dafür sind die Zugangsbedingungen<br />

nicht auf den NQR bezogen.<br />

Trends:<br />

• Eine internationale Ausbildung wird bei international<br />

tätigen Firma nach wie vor einen hohen Stellenwert<br />

haben.<br />

• Nationale Ausbildungen können für lokal tätige Unternehmen<br />

an Bedeutung gewinnen. Eine Anerkennung<br />

der nationalen Ausbildung im Ausland ist jedoch nicht<br />

gesichert. Dieses Manko könnte durch eine Personenzertifizierung<br />

nach ISO 17024 reduziert werden.<br />

• Blended Learning ist einsetzbar, wenn die Kandidaten<br />

in der Lage sind selbstständig zu lernen. Bei IWEs ist<br />

dies durch das Studium meist der Fall. Es kommen<br />

kaum mehr Lehrgänge mit reinem Präsenzlernen zustande.<br />

In IWS Lehrgängen fehlt den meisten Kandidaten<br />

jedoch meist die Kompetenz zum Selbstlernen.<br />

Schweißkonstrukteure – das Stiefkind in der schweißtechnischen<br />

Ausbildung<br />

Die Gütesicherung von Schweißarbeiten beginnt in der Konstruktion.<br />

Qualität ist die Erfüllung der Anforderungen. Anforderungen<br />

werden in Zeichnungen festgehalten. Was<br />

nicht in Zeichnungen gefordert wird, kann auch nicht erfüllt<br />

werden. Hunderte Seiten umfassende Spezifikationen, die<br />

allgemeine, ergänzende Anforderungen enthalten, dienen<br />

meist nur im Schadensfall zur Schuldzuweisung (frei nach<br />

dem Motto – „Wer schreibt – bleibt“). Die Praxis ist aber: Je<br />

umfangreicher die Spezifikation ist, desto weniger wird sie<br />

gelesen. Also muss alles Wesentliche in die Zeichnung.<br />

In der Vergangenheit haben Konstrukteure noch direkten<br />

Kontakt zur Fertigung gehabt. Ein Know-How Fluss von der<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 165


Fertigung in die Konstruktion war möglich. Heute ist Engineering<br />

und Fertigung vielfach örtlich getrennt. Die<br />

Schweißfertigung gilt in vielen Betrieben nicht als Kernkompetenz.<br />

Folge ist die Auslagerung der Schweißarbeiten und<br />

häufig gibt es Überraschungen, wenn Schweißkonstruktionen<br />

wirklich so gefertigt werden, wie sie gezeichnet sind.<br />

2013 hat die SZA einen Schweißkonstrukteurlehrgang –<br />

„International Welded Structures Designer“ – kostenlos angeboten.<br />

Eine internationale Ausbildung nach IIW Guidelines<br />

in der Dauer von 286 Unterrichtseinheiten. Der Ansturm<br />

war mäßig. Die Ausbildung hat sich nicht durchgesetzt.<br />

Es hat etwas Wesentliches gefehlt – die normative<br />

Verbindlichkeit.<br />

Die SLV bietet in Deutschland Schweißkonstrukteurlehrgänge<br />

an, die zwei Vorteile haben. Sie sind kürzer gehalten und<br />

sind produktspezifischer. Ein e-Learning Modul und eine<br />

einwöchige Präsenzschulung bilden den Grundlehrgang, der<br />

für IWS/IWT/IWE nicht verpflichtend ist. Der Grundlehrgang<br />

bietet einen allgemeinen Überblick über die Schweißtechnik.<br />

Danach folgt ein Aufbaulehrgang, in Präsenz und ebenfalls<br />

in der Dauer von einer Woche, der sich auf das Anwendungsgebiet<br />

konzentriert. Beispielsweise auf den Druckgerätebau<br />

oder Anwendungen unter zyklischen Belastungen.<br />

In Zusammenarbeit mit der SLV Duisburg wurde ein ähnlicher<br />

Lehrgang für die Fa. Schwarzmüller für den Schwerpunkt<br />

Straßenfahrzeugbau erfolgreich umgesetzt. Der<br />

Grundlehrgang war ein e-Learnig Modul, das sich den Fachgebieten<br />

Schweißverfahren, Werkstoffkunde und normgerechte<br />

Darstellung zusammensetzt. In einem 3-tägigen Präsenzteil<br />

konnten die Konstrukteure die Schweißverfahren<br />

erleben und ausführen, Auslegungskriterien vertiefen und<br />

die Kenntnisse zur normgerechte Darstellung auf aktuellen<br />

Stand bringen.<br />

Im Aufbaulehrgang Straßenfahrzeugbau lag der Schwerpunkt<br />

auf Konstruktion, Auslegung, Werkstoffverhalten<br />

beim Schweißen und unter Belastung, sowie Eigenspannungen<br />

und Verzug.<br />

Die Ausbildung wird mit einer praxisnahen Bearbeitung einer<br />

Aufgabe und einer mündlichen Prüfung abgeschlossen.<br />

Diese Ausbildung wird vom WIFI als Firmen Intern Training<br />

angeboten und kommt im kommenden Jahr in das WIFI<br />

Kursprogramm.<br />

Wir hoffen aus dem Stiefkind ein Liebkind machen zu können.<br />

• Die Aufgabe der Schweißaufsicht bei der Prüfung der<br />

Anforderungen und der technischen Prüfung ist dann<br />

schwierig, wenn das Engineering bei uns in Österreich<br />

gemacht wird, die Fertigung in Südosteuropa, Indien<br />

oder China erfolgt. Wenn diese Prüfungen erst beim<br />

Schweißbetrieb erfolgen ist es zu spät. Dem Vorbild der<br />

EN 15085 – Qualitätssicherung im Schienenfahrzeugbau<br />

– ist zu folgen. Schweißt ein Betrieb nicht selbst,<br />

müssen die Prüfungen der Anforderungen und die<br />

technische Prüfung von einer Schweißaufsicht dieses<br />

Betriebes durchgeführt werden.<br />

Zusammenfassung<br />

• Der Lehrberuf Metalltechnik – Schweißtechnik ist für<br />

die meisten Lehrlinge nicht attraktiv. Als Zusatzmodul<br />

für Metallbau- und Stahlbautechniker sollte er attraktiver<br />

gemacht werden.<br />

• Schweißer sind nur mit Prüfbescheinigungen bzw. Zertifikaten<br />

nach Ausbildungsnormen in der Praxis einsetzbar.<br />

Die Handfertigkeit muss regelmäßig nachgewiesen<br />

werden. Eine Schweißerprüfung sagt aus, was<br />

ein Schweißer nicht kann.<br />

• In Fachschulen und HTLs werden Basiskenntnisse in<br />

den gängigsten Schweißverfahren in der Praxis vermittelt.<br />

Die Intensität, in der schweißtechnisches Wissen<br />

vermittelt wird, hängt sehr vom persönlichen Engagement<br />

der Lehrer ab.<br />

• Nationale Ausbildungen gewinnen für lokaltätige Unternehmen<br />

durch die ÖNORM EN ISO 14731 an Bedeutung.<br />

Kompetenz wird gefordert. Die Unternehmen<br />

müssen die Kompetenz der Schweißaufsicht einschätzen<br />

und sicherstellen.<br />

• Die internationale Ausbildung wird für international<br />

tätige Unternehmen die Bedeutung behalten, da sie<br />

nach international gleichen Regeln umzusetzen ist. Die<br />

Aktualität der Guidelines und der Umsetzung der Guidelines<br />

muss jedoch sichergestellt werden.<br />

• Eine praxisnahe Ausbildung für Schweißkonstrukteure<br />

ist dringend notwendig. Die Globalisierung in der Wirtschaft<br />

erfordert die Vorgabe der Anforderungen in<br />

Zeichnungen und Spezifikationen nach internationalen<br />

Normen. Die Bedeutung von Werksnormen nimmt ab.<br />

Zulieferer werden solche nur von Großkunden akzeptieren.<br />

•<br />

Trends:<br />

• In Zeiten der Globalisierung müssen alle Anforderungen<br />

klar dargestellt werden. Dies kann nur durch Darstellungen<br />

nach internationalen Normen erfolgen. Die<br />

Zeiten der Werksnormen sind vorbei.<br />

• International tätige Unternehmen haben die Notwendigkeit<br />

der Weiterbildung bereits vor Jahren erkannt.<br />

Das WIFI hat bereits mehr als 20 Ausbildungen in verkürzter<br />

Zeit umgesetzt.<br />

Der Autor<br />

Ing. Ludwig Steidl hat die Leitung<br />

des Firmen-Intern-Training im WIFI<br />

OÖ GmbH, 4021 Linz<br />

166 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Neue Mitglieder stellen sich vor<br />

Die SIAD Gruppe, einer der größten<br />

italienischen Chemiekonzerne, ist<br />

seit über 90 Jahren in Europa präsent.<br />

Der familiengeführte Konzern mit italienischen Wurzeln<br />

überzeugt mit 15 europäischen Niederlassungen und mit<br />

globalen Standorten im Engineering Sektor. Beinahe 2000<br />

Mitarbeiter, ca. 680 Mio. Euro Umsatz und eigene Abfüllanlagen<br />

in Oberösterreich sind Kennzahlen, welche die<br />

Aktivitäten in den Bereichen Industrie-/Flüssig- und Erdgas,<br />

Gesundheitswesen sowie Anlagen- und Maschinenbau,<br />

eindrucksvoll belegen.<br />

Seit nunmehr 30 Jahren gilt SIAD Austria hinsichtlich der<br />

Produktion und Distribution von Industriegasen bei langjährigen<br />

Kunden als etablierter, flexibler und verlässlicher<br />

Partner.<br />

Das österreichweite Vertriebspartner-Netz sowie die perfekte<br />

Logistik gewährleisten die kontinuierliche und sichere<br />

Versorgung der Kunden, ggfs. auch mittels Direktlieferung.<br />

Regional tätige Experten im Verkauf sorgen zudem für eine<br />

intensive, fachkundige und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit dem Kunden.<br />

Abfüllanlagen für technische Gase in St.Pantaleon<br />

Bild: SIAD<br />

SIAD Austria bietet Technologien, Dienstleistungen und die<br />

entsprechenden Gase branchenübergreifend für nahezu<br />

alle bekannten Industriezweige an. Im Fokus steht die metallverarbeitende<br />

Industrie. Hierfür wird eine breite Palette<br />

von Gasen für folgende Anwendungen angeboten:<br />

• WIG Schweißverfahren (engl. TIG),<br />

• MIG / MAG Schweißverfahren<br />

• Laserschneiden sowie Laserschweißen<br />

• Plasmaschneiden sowie Plasmaschweißen<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />

+43(0)6277 74470 bzw. siad_austria@siad.eu.<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 167


Neues Herstellungsverfahren für Gabelstaplerzinken<br />

Im 4. Quartal <strong>2019</strong> geht in St. Pölten bei der EBW Lex GmbH eine Fertigungslinie für<br />

Gabelzinken mit einer Großkammer-Elektronenstrahl-Schweißanlage in Betrieb<br />

• Guido Reuter, 1. ISR GmbH, Seekirchen a. Wallersee<br />

Herbert Szlezak, EBW Lex GmbH, St. Pölten<br />

Marko Wittig, Steigerwald Strahltechnik GmbH,<br />

D-Maisach b. München,<br />

Bild 1: Gabelzinke: Bezeichnungen und max. zul. Verschleiß<br />

Die Zinken eines Gabelstaplers sind ein Sicherheitsbauteil<br />

und diese müssen daher regelmäßig, spätestens alle 12<br />

Monate, entsprechend ISO 5057 Prüfungen unterzogen<br />

werden und die Ergebnisse sind zu dokumentieren. Der kritische<br />

Verschleiß bei einer Gabelzinke befindet sich dabei in<br />

dem ersten horizontalen Stück des Gabelblatts, das beim<br />

Absenken des Hubwerks zuerst den Boden berührt und<br />

dann oftmals schleifend unter die Palette mit der Last einbzw.<br />

ausgefahren wird. (Bild 1). Weiterhin sind die Gabelzinken<br />

auf Oberflächenrisse insbesondere im Bereich des<br />

Gabelinnenknicks und an den Schweißnähten der Gabelaufhängungen<br />

zu prüfen, was meist mit den Methoden PT<br />

bzw. MT erfolgt. Darüber hinaus sind noch mehrere Maßhaltigkeiten<br />

wie Winkeligkeit (Bild 2), Höhenunterschied<br />

der Gabelspitzen der beiden Zinken sowie die Durchbiegung<br />

des Gabelblatts und die Aufbiegung des Gabelrückens<br />

Bild 2: Gabelzinke, Bestimmung der Winkeligkeit<br />

zu prüfen. Beim Überschreiten gewisser Prüfkriterien müssen<br />

die Gabelzinken durch neue ersetzt werden.<br />

Gabelzinken werden klassisch aus speziellen, teuren Vergütungsstählen<br />

hergestellt. Dazu wird zumeist im ersten<br />

Schritt ein Vierkantstab zugeschnitten, auf Umformtemperatur<br />

erwärmt, und dann auf den entsprechenden Querschnitt<br />

mit dem spitz auslaufenden Keil an der Gabelzinkenspitze<br />

gewalzt oder geschmiedet. Anschließend wird dieser<br />

Rohling erneut partiell an der Stelle auf Umformtemperatur<br />

erwärmt, wo dann die 90° Biegung und ggf. auch noch eine<br />

Stauchung zur Verdickung der Biegestelle erfolgt. Nach dem<br />

Fertigstellen der Form muss noch die Vergütung erfolgen.<br />

Dazu ist ein Erwärmen auf Vergütungstemperatur sowie<br />

das Abschrecken und die abschließende Erwärmung auf die<br />

Anlasstemperatur mit den jeweiligen kontrollierten Abkühlungen<br />

erforderlich. Die aufgeführten Arbeitsschritte in der<br />

Herstellungskette sind sehr energieintensiv und damit<br />

kostentreibend.<br />

Aus der Überlegung entstand eine Idee<br />

Die Biegebeanspruchung in einer Gabelzinke verursacht an<br />

der Oberfläche, auf der direkt die Last aufliegt bzw. genau<br />

im Gabelknick, die größten Zugspannungen. In der Mitte<br />

des Querschnitts befindet sich die neutrale Faser und auf<br />

der Unterseite kommt es zu Druckspannungen. Aus diesem<br />

Wissen entstand bei dem Erfinder Herbert Szlezak die Idee,<br />

die Gabelzinke aus verschiedenen Werkstoffen mit unterschiedlichen<br />

Festigkeiten aufzubauen, ähnlich einem Laminatwerkstoff.<br />

Hierzu wurden dann umfangreiche Überlegungen<br />

und Berechnungen angestellt. Zur weiteren Verifizierung<br />

wurden Simulationen und Versuche bei der TU-<br />

Graz, am IMAT, durchgeführt. Eine erste Versuchsgabelzinke<br />

bestand aus 7 Lagen unterschiedlich fester Stahlwerkstoffe,<br />

die alle flächig mit dem Elektronenstrahl verschweißt wurden.<br />

Die Testergebnisse waren sehr gut und vielversprechend.<br />

Da sich aus dem Verschweißen der vielen Lagen<br />

sehr lange Schweißzeiten auch bei Schweißgeschwindigkeiten<br />

von ca. 2.500 mm /min ergeben haben, wurde noch<br />

eine weitere, vereinfachte Idee verfolgt. Auch hierzu wurden<br />

wieder mit der TU Graz umfangreiche Berechnungen<br />

und Simulationen durchgeführt. Letztlich wurde aus all diesen<br />

untersuchten Möglichkeiten die Variante entwickelt,<br />

die jetzt in St. Pölten bei der neuen Produktionsfirma EBW<br />

Lex GmbH gefertigt werden wird. Diese Gabelzinke besteht<br />

aus 2 Werkstoffen, erstens aus Baustahl S355 auf den auf<br />

der Oberseite ein höchstfestes Hardox-Stahlblech (z.B.<br />

Streckgrenze über 1.500 MPa) mit nur 6 – <strong>10</strong> mm Stärke<br />

flächig aufgeschweißt wird. (Bild 3).<br />

168 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


In Bild 4 sind beispielhaft für diesen neuen<br />

Typ Gabelzinke die Zugspannungen aus der<br />

FEM-Berechnung farbig dargestellt. Nur in<br />

den gelb und grün farbigen Bereichen des<br />

Gabelknicks treten hohe Zugspannungen auf.<br />

Selbst bei Tests mit der 4-fachen Nennlast<br />

treten keine plastischen Verformungen auf.<br />

Bild 3: Schwerlastgabelzinke, Größenvergleich und Aufbaudetail<br />

Detailliert betrachtet besteht die Gabelzinke<br />

ohne die Anbauteile zur Aufnahme am Hubgerüst<br />

des Staplers aus insgesamt 3 Funktionsteilen,<br />

wobei die Zinkenform aus günstigem<br />

Baustahl S355 vorgefertigt wird. Dieses<br />

Baustahlteil wird in einer maßgeschneiderten<br />

Vorrichtung auf der Rück- und Unterseite<br />

fixiert und ein hochfestes Hardoxblech, das<br />

entsprechend vorgebogen wurde, wird dann<br />

davor gespannt. In die Fuge der Auflagefläche<br />

des Hardoxblechs wird dann mit dem<br />

Elektronenstrahl eine flächige Anbindung<br />

hergestellt. Ebenso wird unter dem Gabelknick<br />

noch ein kurzes Blechstück des hochfesten<br />

Stahls angelegt, dass später als Verschleißschutz<br />

für die Abrasion dient.<br />

Durch den zähen Körper aus Baustahl und das<br />

hochfeste Auflageblech ist es ausgeschlossen,<br />

dass diese Gabelzinke abrupt bricht. Vielmehr<br />

wird sie bei deutlichster Überlast langsam<br />

plastisch überdehnt und verbiegt sich.<br />

Bild 4: Kennzeichnung der Zugspannungen in einer Gabelzinke<br />

Diese Innovation setzt günstigeres Material<br />

ein und benötigt nur ca. 5% der Energie im<br />

Vergleich zur konventionellen Herstellungs-<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 169


methode. Auch bei der Fertigung von Schwerlastgabelzinken<br />

mit bis zu 200 t Tragfähigkeit wird diese neue Herstellungstechnologie<br />

die Vorteile unter Beweis stellen.<br />

In dem Betrieb in St. Pölten auf dem Voith Gelände werden<br />

derzeit alle Maschineninstallationen vorbereitet bzw. bereits<br />

vorgenommen. Die Fertigungsmaschinen umfassen<br />

einerseits alle notwendigen Maschinen um den Baustahl<br />

zuzuschneiden und dann auch die Anlagen zum Schneiden<br />

und Biegen des hochfesten Stahls. Weiterhin werden Sägen<br />

und Fräsmaschinen installiert, um die Aufhängungen zu fertigen,<br />

die dann im weiteren Fertigungsverlauf an den Gabelrücken<br />

geschweißt werden.<br />

Das Herzstück der Produktionslinie ist eine Elektronenstrahlschweißanlage.<br />

Die Vakuum-Arbeitskammer hat dabei<br />

eine Breite von 2.200 mm und 6.000 mm Länge. Der Arbeitstisch<br />

in der Kammer, der die Vorrichtungspalette aufnimmt,<br />

kann um 4.500 mm in x-Richtung verfahren werden.<br />

Um den Schweißstrahl in der y-Richtung zu positionieren,<br />

verfügt die Anlage über eine Generatorverschiebung mit<br />

1.700 mm Fahrweg. (Bild 5)<br />

sind die Paletten mit einem Federspannsystem ausgerüstet,<br />

dass zum Be- und Entladen pneumatisch geöffnet werden<br />

kann. Dies ist vorteilhaft, da damit nur entspannte und damit<br />

offene Pneumatikzylinder und Leitungen ins Vakuum<br />

gebracht werden, was mögliche marginale Leckagen unbedenklich<br />

macht.<br />

Um solche Gabelzinken flächig zu schweißen, muss mit dem<br />

Elektronenstrahl beidseitig eine Einschweißung erfolgen.<br />

Insbesondere bei Schwerlastgabelzinken müssen Einschweißtiefen<br />

von bis zu 120 mm in einer Lage erreicht werden. Der<br />

Elektronenstrahlgenerator ist deshalb mit 150 kV Beschleunigungsspannung<br />

und einer Leistung von 60kW ausgelegt.<br />

Bild 6 zeigt eine einseitige Einschweißung mit 50 mm Tiefe,<br />

wobei das Hardoxblech nur 6 mm stark ist. Um eine solche<br />

"minimalinvasive" Schweißung zu realisieren, muss das<br />

Hardoxblech zur Wärmeabfuhr mit einem flächig anliegenden<br />

Metall mit großer Wärmekapazität "gekühlt" werden,<br />

damit über die Tiefe von 50 mm das nur 6 mm starke<br />

Hardoxmaterial nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.<br />

Die Höhe der Vakuumkammer ist mit 1.200 mm gering, um<br />

das Volumen, welches bei jedem Palettenwechsel bekanntlich<br />

wieder evakuiert werden muss, möglichst gering zu halten.<br />

Die Evakuierzeiten der Kammer werden knapp unter <strong>10</strong><br />

Minuten betragen.<br />

In der Kammer werden die unterschiedlichen Dimensionen<br />

der Gabelzinken auf individuellen Paletten bearbeitet. Dazu<br />

Bild 5: Elektronenstrahlschweißmaschine mit 150 kV, 60 kW, 16m³<br />

Bild 6: Makroschliff, 50 mm Einschweißtiefe, oben 6 mm Hardox<br />

unten S355<br />

Da die Gabelzinken beidseitig<br />

geschweißt werden sind die<br />

Paletten mit den Spannvorrichtungen<br />

so konstruiert,<br />

dass der Elektronenstrahl von<br />

beiden Seite ohne jegliche<br />

Behinderung die gesamten<br />

Fugen erreichen kann. Geschweißt<br />

wird grundsätzlich<br />

in der Position PA. Dazu wird<br />

die Palette mit mehreren eingelegten<br />

Gabelzinken durch<br />

die vordere Tür in die Kammer<br />

eingelegt. Danach wird<br />

die Kammer geschlossen und<br />

evakuiert und die erste Seite<br />

kann geschweißt werden.<br />

Diese Palette wird dann durch<br />

die hintere Tür entnommen,<br />

gewendet und wieder eingefahren<br />

zum Schweißen der 2.<br />

Seite. Bei steigendem Markt-<br />

170 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


edarf an diesen Gabelzinken bietet diese 2. Kammertür<br />

langfristig die Option, eine weitere Elektronenstrahlschweißanlage<br />

aufzustellen, wobei dann nach Entnahme<br />

der Palette aus der ersten EB- Anlage diese gewendet und<br />

in die 2. EB-Anlage eingeführt wird, um die 2. Seite zu<br />

schweißen.<br />

Abschließend werden die Schweißnähte der Gabelzinken<br />

noch verschliffen und geprüft. Die Gabelzinke wird dann in<br />

einem Beschriftungsfeld entsprechend der Norm gekennzeichnet<br />

und lackiert bevor diese dann zum Versand fertig<br />

sind.<br />

•<br />

Autoren:<br />

Guido Reuter – Vertrieb, 1. ISR GmbH, 5201 Seekirchen am<br />

Wallersee<br />

Herbert Szlezak ist Produktionsleiter / Gesellschafter bei<br />

EBW Lex GmbH, 3<strong>10</strong>0 St. Pölten<br />

Marko Wittig ist Area Sales Manager bei Steigerwald<br />

Strahltechnik GmbH, 82216 Maisach bei München,<br />

Deutschland<br />

Quellenverweis:<br />

Bilder 1 + 2: Guido Reuter, Bilder 3 + 4: EBW Lex GmbH<br />

Bilder 5 + 6: Steigerwald Strahltechnik GmbH<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 171


Weltweit Einzigartig:<br />

Mobiles 5-Achs-Hybridsystem zur additiven und<br />

subtraktiven Bearbeitung von Metallen nutzt<br />

Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM)<br />

• Marcus Witt, Metrom Mechatronische Maschinen<br />

GmbH, D-Hartmannsdorf<br />

Georg Fischer, GEFERTEC GmbH, D-Berlin<br />

Was ist WAAM?<br />

Die additive/generative Fertigung von metallischen Bauteilen<br />

erlangt eine immer größere Bedeutung in den unterschiedlichsten<br />

technologischen Anwendungen. Dabei lassen sich<br />

grob zwei unterschiedliche Ansätze feststellen. Ein Ansatz<br />

liegt in der Funktionsmaximierung und -integration, bei der<br />

möglichst viele verschiedene Funktionen, die bisher von<br />

einzelnen Komponenten erfüllt wurden, in einem einzigen<br />

additiv gefertigten Bauteil integriert werden. Da hierbei oftmals<br />

sehr filigrane Strukturen gefordert sind, ist die wesentliche<br />

Fertigungstechnologie hierfür das Pulverbettverfahren<br />

mittels Laser oder Elektronenstrahl als Energiequelle<br />

zum Aufschmelzen des Metallpulvers. Der zweite Ansatz<br />

besteht darin, mittels additiver Verfahren eine Zeit-, Werkstoff-<br />

und Kosteneinsparung zu erzielen. Dies wird mittels<br />

den sogenannten Direct Energy Deposition (Additive Fertigung<br />

mit kombinierten Energie- und Werkstoffeintrag) Verfahren<br />

erzielt, zu denen auch die WAAM-Technologie (Wire<br />

Arc Additive Manufacturing – Additive Fertigung mittels<br />

Lichtbogen und Draht) gehört. Dabei wird ein in der Regel<br />

drahtförmiger Ausgangswerkstoff mittels einer geeigneten<br />

Energiequelle (oftmals Lichtbogen) aufgeschmolzen und<br />

Bahn für Bahn und Lage für Lage das Bauteil erzeugt. Diese<br />

Technologien sind hinsichtlich ihrer minimalen Auflösung<br />

begrenzt, weisen jedoch mit dem Faktor <strong>10</strong>0 eine signifikant<br />

höhere Aufbaurate als Pulverbettverfahren auf und<br />

eignen sich für alle Werkstoffe, die sich schweißtechnisch<br />

verarbeiten lassen. Somit lassen sich schnell und kosteneffizient<br />

Bauteile erzeugen, die gegossenen oder aus dem Vollen<br />

gefrästen Bauteilen in ihren Eigenschaften mindestens<br />

gleichwertig, oftmals jedoch besser sind. Durch die Einsparung<br />

von Werkstoff und/oder Fertigungszeit lässt sich mit<br />

der WAAM-Technologie sehr schnell ein wesentlicher<br />

Kostenvorteil erzielen. (Abb. 1)<br />

Einer der Pioniere bei der Industrialisierung der WAAM-<br />

Technologie ist die Firma GEFERTEC GmbH aus Berlin deren<br />

Ansatz jedoch weit über den klassischen WAAM-Prozess<br />

hinaus geht, da der Prozess um eine speziell für das Verfahren<br />

entwickelte Anlagentechnologie sowie eine spezielle<br />

CAM-Software (Computer Aided Manufacturing – Computergestützte<br />

Fertigung) ergänzt wird. (Abb. 2)<br />

Abb. 1: Technologievergleich metallbasierter additiver Fertigungsverfahren<br />

172 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Abb. 2: 3DMP®-Technologieübersicht<br />

Der innovative Verbund aus Maschine, Software und Prozess<br />

wird als 3DMP® - 3D-Metal Print (3D-Metalldruck) bezeichnet<br />

und bietet erstmals die Möglichkeit, den 3D-Druck<br />

als Alternative zu konventionellen Fräs- und Gießprozessen<br />

einzusetzen. Hierfür ist die Integration in bestehende Prozessketten<br />

ein wesentliches Merkmal, dem in der Entwicklung<br />

der Anlagentechnologie von Beginn an ein hoher Stellenwert<br />

eingeräumt wurde.<br />

Der entscheidende Vorteil des WAAM-Prozess liegt in der<br />

hohen Aufbaurate bei gleichzeitig geringem Energieeintrag.<br />

Somit lassen sich alle schweißgeeigneten Werkstoffe und<br />

auch verschiedene Sonderwerkstoffe prozesssicher verarbeiten,<br />

was die bisherigen Anwendungsmöglichkeiten der<br />

additiven Fertigung signifikant erweitert. Das Spektrum<br />

reicht dabei von Leichtbauwerkstoffen, wie Magnesium,<br />

Aluminium und Titan über klassische Stahlwerkstoffe bis<br />

hin zu Werkstoffen wie Kupfer und Nickel-Basis-Legierungen.<br />

Aufgrund der extremen Werkstoffvielfalt und der hohen<br />

Aufbaurate von bis zu 5kg/h (z.B. Stahl) eröffnet sich<br />

ein sehr breites Spektrum potentieller Einsatzmöglichkeiten,<br />

die von maritimen Anwendungen wie Schiffspropeller<br />

über Energietechnik wie Dampfturbinenschaufeln bis hin<br />

zur Luft- und Raumfahrt reicht, bei denen Strukturelemente<br />

aus Titan gefertigt werden.<br />

Bei allen Anwendungen spielen Qualität und Herstellungskosten<br />

eine entscheidende Rolle, da die Bauteile mindestens<br />

die gleichen hohen Anforderungen wie konventionell<br />

gefertigte Bauteile aufweisen, darüber hinaus aber auch einen<br />

Kostenvorteil bieten müssen. Daher ist es hier entscheidend,<br />

das Verfahren vollständig in die Prozesskette zu<br />

integrieren um die spezifischen Vorteile, die das Verfahren<br />

bietet, optimal nutzen zu können. So ist bei allen additiven<br />

Verfahren eine spanende Nachbearbeitung zwingend erforderlich,<br />

um die geeigneten Oberflächen- und Maßgenauigkeiten<br />

erzielen zu können. (Abb. 3)<br />

Abb. 3: Prozesskette additiver Fertigungsverfahren<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 173


Abb.4: Verfahrensvergleich Quellen<br />

Clemens Kuhn (Opel) Innovative Blechumformung<br />

2018 und GEFERTEC<br />

Die Prozesskette zur additiven Herstellung eines Bauteils<br />

besteht somit aus der Vorbereitung am Computer (CAD/<br />

CAM), der additiven Herstellung und der anschließenden<br />

zerspanenden Bearbeitung. Ergänzt werden kann dies noch<br />

durch einen 3D-Scan, der sowohl zur Sicherstellung der<br />

Qualität, als auch der Optimierung des Zerspanungsprozesses<br />

genutzt werden kann.<br />

Im Vergleich zu anderen additiven DED-Verfahren hat die<br />

WAAM-Technologie eine signifikant höhere Aufbaurate, jedoch<br />

zu Lasten einer feinen Oberflächenstruktur, so dass<br />

hier der Aufwand zur Zerspanung etwas höher anzusetzen<br />

ist. (Abb. 4)<br />

Herausforderung eines mobilen Hybridsystems<br />

Die WAAM-Technologie kann mittels stationärer Systeme<br />

problemlos realisiert werden. Die Nutzung von Werkzeugmaschinen<br />

erlaubt hierbei höhere Bahngenauigkeiten und<br />

somit endkonturnahe und reproduzierbare Pfadgeometrien.<br />

Für eine Nutzung als Hybridsystem zum Fräsen besteht darüber<br />

hinaus die Anforderung, Systeme mit einer ausreichenden<br />

mechanischen Steifigkeit einzusetzen.<br />

Abb. 5: Maschinentyp Metrom P2030<br />

Abb.6: Blick in den Arbeitsraum<br />

Quellenverweis:<br />

Abbildungen 1 – 3: Gefertec GmbH<br />

Abbildungen 5 – <strong>10</strong>: Metrom GmbH<br />

Diesen komplexen Herausforderungen entspricht die Lösung<br />

von METROM auf Basis einer patentierten Parallelkinematik.<br />

Deren Anwendung erfolgt beispielsweise in Bereichen,<br />

welche gekennzeichnet durch das Fräsen von Sandkernen,<br />

der Bearbeitung von Siliziumcarbid als auch CFK<br />

mit kritischem Prozessstaubaufkommen hohe Anforderungen<br />

an den Schutz aller Maschinenteile stellen. Einen solchen<br />

Aufbau zeigen Abb. 5, und Abb. 6, wobei sich durch<br />

die zentrale Positionierung der Hauptspindel im Raum sehr<br />

große Werkstückabmessungen bearbeiten lassen.<br />

Durch eine eigensteife Struktur auf Basis eines sogenannten<br />

Ikosaeders mit Dreiecksflächen können auch problemlos<br />

schwer zerspanbare Materialien aus Baustahl, Duplexstahl<br />

oder Inconel bearbeitet werden. Die verfügbaren Genauigkeiten<br />

der stationär verwendeten Anlagen liegen hier<br />

im Bereich von wenigen µm analog zu Werkzeugmaschinen<br />

mit serieller Kinematik. (Abb. 7)<br />

Seit 2008 werden auf Basis dieser Parallelkinematik auch<br />

mobile 5-Achs-Maschinen zur rein mechanischen Bearbeitung<br />

realisiert. Anwendungsbereiche sind hierbei u.a. die<br />

Reparatur von Gas- und Dampfturbinen vor Ort im Kraftwerk<br />

mittels mechanischer Bearbeitung<br />

des Turbinenläufers. Der Turbinenläufer<br />

muss nicht mehr mit einem Sondertransport<br />

aus dem Kraftwerk zu einem Großbearbeitungszentrum<br />

transportiert werden.<br />

Hierdurch wird einerseits eine Kostenersparnis<br />

jedoch vielmehr eine Zeitersparnis<br />

von mehreren Wochen realisiert.<br />

Gemessen an den gesparten Ausfallkosten<br />

für den Betreiber ein unglaublicher<br />

Vorteil. (Abb. 8)<br />

Abb. 7: Prinzip der<br />

Ikosaederstruktur,<br />

Bearbeitung Stahlknoten<br />

für Dachkonstruktionen,<br />

Stahlform<br />

zum Pressformen<br />

(von links<br />

nach rechts)<br />

174 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Abb. 8: Verladen der mobilen Einheit, Transport im AMJ-Luftfrachtcontainer, Bearbeitung am Turbinenläufer (links, Mitte, rechts)<br />

Neben der Positioniergenauigkeit und Steifigkeit spielt bei<br />

der mobilen Bearbeitung insbesondere auch die Schnelligkeit<br />

beim Einmessen des jeweiligen Bauteils eine große<br />

Rolle. Verschiedene Einmessstrategien mittels Messtaster,<br />

kamerabasierten Systemen oder Lasertrackern sind je nach<br />

Anwendungsfall in die Gesamtlösung einzubeziehen. Bei einem<br />

Bearbeitungsbereich größer als der Maschinenarbeitsraum<br />

hängt die am Bauteil erreichbare Genauigkeit vom jeweils<br />

verwendeten Messsystem ab und liegt typischerweise<br />

zwischen 50µm und 0,1mm. (Abb. 9)<br />

Integration des WAAM-Prozesses in die mobile Maschine<br />

Manuelle Schweißprozesse sind in der Reparatur und Instandhaltung<br />

großer Bauteile alltäglich für die Wiederherstellung<br />

verschlissener Oberflächen. Zunehmend sind jedoch<br />

die Bedienerqualifikation und Verfügbarkeit günstiger<br />

Arbeitskräfte als auch die Reproduzierbarkeit und Verlässlichkeit<br />

der erzeugten Schichten ein Risiko. Eine automatisierte<br />

Aufbaulösung auf Basis von Scandaten des verschlissenen<br />

Bauteils mit integrierter Finishbearbeitung stellt also<br />

einen signifikanten Vorteil dar. Diese Lösung muss jedoch in<br />

einem System mittels Werkzeugwechsel realisiert sein, so<br />

dass der Anlagenbediener zwar die Einrichtung und Positionierung<br />

zum Werkstück übernimmt, jedoch die anschließenden<br />

Schweiß- und Bearbeitungsprozesse sicher anhand<br />

von qualifizierten Parametern als NC-Programm ablaufen.<br />

Eine Integrationslösung ist mit dem Lichtbogen-Drahtauftragsschweißen<br />

in Kombination mit dem Fräsen und Bohren<br />

für die Reparatur von Werkzeugformen geschaffen worden.<br />

Presswerkzeugformen nutzen sich nach einer entsprechenden<br />

Einsatzzeit ab und ein automatisierter Prozess, der diese<br />

so schnell wie möglich wieder aufbereiten kann, spart<br />

dem OEM sowohl manuelle Arbeitsschritte als auch Durchlaufzeit<br />

bis zur Weiternutzung, indem die Bearbeitung<br />

direkt vor Ort im Presswerk erfolgt.<br />

METROM hat hierfür eine mobile 5-Achs-Hybridwerkzeugmaschine<br />

erstellt und in Kooperation mit Gefertec deren<br />

WAAM-Modul integriert. Dabei greift der Auftragschweißprozess<br />

auf das Technologieknowhow des 3DMP-Prozesses<br />

zurück und nutzt insbesondere das Prozess- und Werkstoff-<br />

Know-how. Mit dieser Hybridmaschine kann das Werkstück<br />

Abb. 9: Einmessen zur<br />

Bearbeitungsfläche<br />

mittels Lasertracker in<br />

einer Windkraftrotornabe<br />

(links) sowie<br />

an einem 60 Tonnen<br />

schweren Polymerisationsbehälter<br />

mit 5m<br />

Durchmesser (rechts)<br />

Abb. <strong>10</strong>: Messen<br />

der Reparaturposition,<br />

Schweißen<br />

zusätzlicher Schichten,<br />

Fräsen<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 175


vermessen, die Kontur geschweißt sowie die Fräsbearbeitung<br />

in einer Aufspannung durchgeführt werden (siehe<br />

Abb. <strong>10</strong>). Nachdem der Fräsprozess abgeschlossen ist, wird<br />

bei kompatiblen Presswerkzeugen im Nachgang ein Werkzeug<br />

zum Einglätten der Oberflächenrauheit, das sogenannte<br />

Oberflächenhämmern, verwendet. Alle genannten Werkzeuge<br />

und Technologien sind durch einen direkten Werkzeugwechsel<br />

im Arbeitsraum der Maschine verfügbar. Über<br />

eine HSK-Werkzeugaufnahme erfolgt der mechanische<br />

Wechsel der Prozesswerkzeuge und mittels einer aktiven<br />

Schnittstelle zwischen NC-Steuerung und jeweiligem Softwaretool<br />

erfolgt der Signalaustausch. Es gibt zahlreiche Versuche<br />

von OEM´s, Forschungseinrichtungen und Zulieferern,<br />

mit spezialisierten Industrierobotern diesen Ansatz<br />

ebenfalls umzusetzen, allerdings ist dies mangels Steifigkeit<br />

und Genauigkeit der singulären Kinematik des Roboters<br />

nicht erfolgreich.<br />

Als logische Konsequenz aus der erfolgreichen Integration<br />

auf- und abtragender Prozesse in einer Maschine werden<br />

zukünftig weitere Technologien anderer Anwendungsbereiche<br />

integriert und die Abbildung von Prozessketten für den<br />

Nutzer vereinfacht.<br />

Die hohe Komplexität der Prozesse als Kombination in einer<br />

Werkzeugmaschine bedingt aktuell noch einen geschulten<br />

Bediener vor Ort, was in weiteren Entwicklungen durch intensivere<br />

CAM-Unterstützung und angepasste Bedienoberflächen<br />

noch vereinfacht werden wird.<br />

•<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. (IWE) Marcus Witt ist seit<br />

Februar 2017 CTO bei der METROM<br />

Mechatronische Maschinen GmbH,<br />

<strong>09</strong>232 Hartmannsdorf, Deutschland<br />

Dipl.-Ing. (IWE) Georg Fischer ist seit<br />

März <strong>2019</strong> freiberuflicher Senior<br />

Research Consultant und unterstützt<br />

die GEFERTEC und andere Unternehmen<br />

in der Erarbeitung neuer Forschungs-<br />

und Entwicklungsthemen.<br />

Richtlinie DVS 2201-1 (Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Prüfen von Halbzeugen aus Thermoplasten;<br />

Grundlagen – Hinweise<br />

9 Seiten; EUR 39,00<br />

Richtlinie/Technical Code DVS 2201-1 Bbl. 1 / Suppl. 1<br />

(Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis / Comments until 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Prüfen von Halbzeugen aus Thermoplasten;<br />

Grundlagen – Hinweise; Werkstoffe und Kurzzeichen<br />

Testing of semi-finished products of thermoplastics;<br />

Basics – indications; Material and abbreviation<br />

2 Seiten; EUR <strong>10</strong>,65<br />

Richtlinie/Technical Code DVS 2201-1 Bbl. 2 / Suppl. 2<br />

(Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis / Comments until 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Prüfen von Halbzeugen aus Thermoplasten;<br />

Grundlagen – Hinweise; Richtlinien mit Zeitstandkennlinien<br />

für Rohre<br />

Testing of semi-finished products of thermoplastics;<br />

Basics – indications; Directives for creep rupture curves<br />

of pipes<br />

2 Seiten; EUR <strong>10</strong>,65<br />

Richtlinie/Technical Code DVS 2201-1 Bbl. 3 / Suppl. 3<br />

(Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis / Comments until 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Prüfen von Halbzeugen aus Thermoplasten;<br />

Grundlagen – Hinweise; Lineare Wärmeausdehungskoeffizienten<br />

Testing of semi-finished products of thermoplastics;<br />

Basics – indications; Linear thermal expansion coefficients<br />

2 Seiten; EUR <strong>10</strong>,65<br />

Richtlinie/Technical Code DVS 2201-1 Bbl. 4 / Suppl. 4<br />

(Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis / Comments until 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Prüfen von Halbzeugen aus Thermoplasten;<br />

Grundlagen – Hinweise; Halbzeugverhalten bei Warmlagerung<br />

Testing of semi-finished products of thermoplastics;<br />

Basics – indications; Dimension stability of semi-finished<br />

material after heating<br />

2 Seiten; EUR <strong>10</strong>,65<br />

Richtlinie/Technical Code DVS 2201-1 Bbl. 5 / Suppl. 5<br />

(Entwurf 08/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis / Comments until 31. Oktober <strong>2019</strong><br />

Temperatur-Zeit-Grenzen der Wärmealterung<br />

Service life temperatur time limits due to thermal ageing<br />

2 Seiten; EUR <strong>10</strong>,65<br />

Bestellungen erbeten an: Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik • Tel. & Fax 01/798 21 8 • Mail: office@oegs.org<br />

176 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Aus der ÖGS<br />

Unser Geschäftsführer,<br />

Thomas Weißenböck hatte<br />

mich vor einigen Wochen<br />

angesprochen, dass er auf<br />

Grund seines stärker werdenden<br />

Geschäftes mit den<br />

"MetArium" Stahlhallen und<br />

seinem Ingenieurbüro "T8/5<br />

– Beratende Ingenieure" immer<br />

stärker ausgelastet ist.<br />

Er will sich gerne auf die<br />

eigenen Unternehmen konzentrieren und die Geschäftsführertätigkeit<br />

für die ÖGS auslaufen lassen.<br />

Wir haben uns daraufhin mit Thomas Weißenböck abgestimmt,<br />

dass er mit 30. September <strong>2019</strong>, also nach der<br />

Messe SCHWEISSEN, die Geschäftsführerfunktion abgeben<br />

wird. Er steht uns weiterhin voll aktiv zur Seite und wird<br />

einspringen, wenn bei uns mal "der Hut brennt". Thomas<br />

wird insbesondere den Stammtisch Oberösterreich in Ried<br />

weiterhin koordinieren.<br />

Nach der Hauptversammlung im Mai 2015 hat Thomas<br />

Weißenböck bei der ÖGS die Geschäftsführertätigkeit übernommen.<br />

Mitglied der ÖGS ist er schon viel länger. Die von<br />

seinem Vorgänger Dr. Wirnsperger eingeleitete Arbeit rund<br />

um die Norm EN 1<strong>09</strong>0 hat Thomas intensiv fortgeführt. Zur<br />

Norm ISO 14 731 ist auch der Workshop zum Thema<br />

"Schweißaufsichtspersonen" auf seine Initiative hin im Juni<br />

2018 beim TGM in Wien veranstaltet worden.<br />

Einen neuen, wesentlichen Spirit hat er in die ÖGS gebracht<br />

und fest bei uns verwurzeln können. Das ist der Bezug zu all<br />

den kleinen und mittelständischen Betrieben der Schweißtechnik.<br />

In diesem Bereich hat Thomas Weißenböck einige<br />

neue Mitglieder von den Vorteilen der ÖGS überzeugt und<br />

auch wichtige Kontakte zu anderen Organisationen, wie z.B.<br />

dem Netzwerk Metall, hergestellt. Dazu passt auch, dass er<br />

es ist, der immer wieder anregt, die "Basics" Themen in der<br />

SCHWEISS- und PRÜFTECHNIK aufzugreifen.<br />

Auch hat er der EDV der ÖGS einen Push gegeben, sodass<br />

es heute nicht nur mit der erneuerten Webpage moderner<br />

zugeht, sondern auch im Büro einiges mehr "state of the<br />

art" ist, insbesondere unsere Datenverwaltung, Sicherung<br />

und Sicherheit.<br />

Bei unserer diesjährigen Hauptversammlung mit der Anpassung<br />

unserer Statuten geht ein wesentlicher Aspekt auf ihn<br />

zurück. Die ÖGS bietet neuen Mitgliedern jetzt beim Eintritt<br />

eine quartalsmäßig aliquote Abrechnung für das erste Jahr.<br />

Thomas hatte eine taggenaue Abrechnung, wie z.B. bei<br />

einigen Zeitungsabonnements, vorgeschlagen und dann als<br />

Lösung den gemeinsamen Kompromiss für die quartalsweise<br />

Aliquotierung erzielt<br />

Wir danken Thomas für sein Engagement, freuen uns noch<br />

auf die gemeinsame Messe, viele Stammtischabende und<br />

seine weitere Unterstützung und aktive Mitgliedschaft.<br />

Guido Reuter und das ÖGS-Team<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 177


Welt der Normen und Regelwerke<br />

Die wesentlichen Änderungen der neu überarbeiteten ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2<br />

Ausgabe 2018-<strong>09</strong>-15 für die Ausführung von Stahltragwerken – Bericht 6<br />

Nach einem hoffentlich erholsamen Sommer, beginnt der<br />

September gleich mit einem schweißtechnischen Highlight<br />

– der Fachmesse SCHWEISSEN <strong>2019</strong>, die vom <strong>10</strong>. bis 12.<br />

September <strong>2019</strong> in Linz stattfindet. Und gut erholt, lassen<br />

sich vielleicht die von mir ausgeführten, weiterführenden<br />

wesentlichen Änderungen der neu überarbeiteten ÖNORM<br />

EN 1<strong>09</strong>0-2 Ausgabe 2018-<strong>09</strong>-15 doch etwas leichter lesen.<br />

Schweißaufsicht – Status der österreichischen Arbeitsgruppe<br />

AG 037.08 ÖNORM M 7805:<br />

Durch die Sommerpause etwas verzögert, haben sich einige<br />

facheinschlägige Arbeitsgruppenteams schon zusammen<br />

gesetzt um die jeweiligen Kompetenzanforderungen der<br />

Schweißaufsichtspersonen zu den einschlägigen Fachgebieten<br />

zu besprechen und zu diskutieren, sowie einen Leitfaden<br />

für die Beurteilung der technischen Kenntnisse von<br />

Schweißaufsichtspersonen zu entwerfen. Der nächste Termin<br />

der Arbeitsgruppe AG 037.08 ist Mittwoch, der<br />

02. Oktober <strong>2019</strong> um 13:30 beim Austrian Standard International<br />

ASI in Wien.<br />

Die ÖNORM EN ISO 14731 Ausgabe <strong>2019</strong>-07-15 ist inkl.<br />

aller Änderungen mittlerweile auch vom Austrian Standard<br />

International ASI veröffentlicht worden. Über die Änderungen<br />

der neu erschienenen ÖNORM EN ISO 14731 werde ich<br />

am <strong>10</strong>.<strong>09</strong>.<strong>2019</strong> beim ÖGS-Workshop auf der Fachmesse<br />

SCHWEISSEN <strong>2019</strong> in Linz referieren.<br />

Quelle: Auszug Tabelle 24 – ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2 2018-<strong>09</strong>-15 Austrian Standards International ASI<br />

178 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Inspektion nach dem Schweißen – Routinemäßige Inspektion<br />

und Prüfung:<br />

Die routinemäßige Inspektion und Prüfung, ist wohl die<br />

Prüfung, welche am häufigsten in der Praxis angewandt<br />

wird. Die Anforderung, dass alle Schweißnähte über ihre<br />

gesamte Länge hinweg einer Sichtprüfung gemäß ÖNORM<br />

EN ISO 17637 unterzogen werden müssen, blieb auch in der<br />

neuen ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2 Ausgabe 2018-<strong>09</strong>-15 unverändert.<br />

Geändert hat sich, dass nur im Falle, dass bei der<br />

Sichtprüfung „oberflächenoffene“ Unregelmäßigkeiten<br />

erkannt werden und nicht wie zuvor schon bei allen „Oberflächenunregelmäßigkeiten“,<br />

an der inspizierten Naht eine<br />

Oberflächenprüfung mittels Eindringprüfung oder Magnetpulverprüfung,<br />

durchgeführt werden muss.<br />

Die in der Praxis oft heiß diskutierte Tabelle 24, welche den<br />

Umfang der routinemäßigen ergänzenden ZfP regelt, wurde<br />

um die Anforderungen für die Ausführungsklasse EXC1<br />

erweitert und gleichzeitig wurden die Anforderungen an<br />

die Ausführungsklasse EXC4 gestrichen. Für Schweißnähte<br />

in den Ausführungsklassen EXC1, EXC2 und EXC3 ist der<br />

prozentuelle Umfang der ergänzenden ZfP in Tabelle 24<br />

festgelegt, wobei für Schweißnähte in der Ausführungsklasse<br />

EXC4 muss der Prüfumfang für jede einzelne<br />

Schweißnaht individuell festgelegt werden. Bei EXC4 muss<br />

der prozentuale Umfang mindestens dem von EXC3 entsprechen.<br />

Ergänzende ZfP Prüfungen, mit einem Prüfumfang von <strong>10</strong>%,<br />

sind in der Ausführungsklasse EXC1 nur bei Stählen ≥ S420<br />

notwendig und dies nur bei querverlaufenden Stumpfnähten<br />

und teilweise durchgeschweißten Schweißnähten in<br />

Stumpfstößen, sowie bei Doppel-T-Stößen.<br />

Die Beschreibungen der Schweißnahtarten sind nun verständlicher<br />

ausgeführt worden. Die mit Statikern viel diskutierte<br />

Anforderung, dass der Prüfumfang bei querlaufenden<br />

zugbeanspruchten Stumpfnähten und teilweise durchgeschweißten<br />

Schweißnähten in Stumpfstößen, abhängig ist<br />

vom meist in der Praxis nicht vorliegenden Ausnutzungsgrad<br />

U (U ≥ 0,5 bzw. U < 0,5), wurde gestrichen. Die Grenzdicke<br />

für querlaufende Kehlnähte wurde von 20 mm auf<br />

30 mm angehoben, sodass speziell bei Stahlkonstruktionen<br />

der Ausführungsklasse EXC2, welche überwiegend mittels<br />

Kehlnähten verschweißt werden, der notwendige ergänzende<br />

Prüfaufwand doch stark reduziert wird.<br />

Die für die ergänzende ZfP zu verwendenden Verfahren<br />

müssen vom zuständigen Schweißaufsichtspersonal unter<br />

Berücksichtigung der Hinweise in der ÖNORM EN ISO<br />

17635, ausgewählt werden. Folgende Verfahren sind anwendbar:<br />

Eindringprüfung (PT) nach EN ISO 3452-1;<br />

Magnetpulverprüfung (MT) nach EN ISO 17638; Ultraschallprüfung<br />

(UT) nach EN ISO 17640 und EN ISO 23279 oder<br />

EN ISO 13588; Durchstrahlungsprüfung (RT) nach der Normenreihe<br />

EN ISO 17636.<br />

Ergänzend möchte ich hier noch anmerken, dass die Dimensionierung<br />

der Schweißnähte in den Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />

der Bemessung d.h. Statikers fällt und<br />

nicht vom ausführenden Hersteller oder, wie in der Praxis<br />

oft erlebt, vom Schweißer selbst festgelegt werden darf.<br />

Auch wäre es für die Praxis sehr hilfreich, wenn der Statiker<br />

Angaben für die zu prüfenden Bereiche angeben würde,<br />

denn dieser hat meist als Einziger die Informationen über<br />

die hochbelasteten und vielleicht werkstoffseitig ausgereizten<br />

Bereiche der Konstruktion. Fehlen diese Vorgaben, wird<br />

wie die Praxis zeigt, meist dort geprüft, wo der Prüfer es für<br />

richtig hält, bzw. bei einfacher Zugänglichkeit. An diesen<br />

einfach zu erreichenden Bereichen hat der Schweißer aber<br />

meist auch keine Probleme, qualitative Schweißnähte zu<br />

erzeugen. Der prozentuelle Prüfumfang, welcher in vielen<br />

Produktnormen zu finden ist, weist hier seine Schwächen<br />

auf, wobei auch nach umfangreichen Diskussionen mit<br />

Experten, noch keine besseren normativ zu beschreibenden<br />

Anforderungen gefunden wurden. Hier ist auf die Erfahrung<br />

und Gewissenhaftigkeit der für die ZfP-Prüfungen verantwortlichen<br />

Schweißaufsicht des Herstellers zu vertrauen,<br />

welche in der Praxis meist einen tollen, oft unterbewerteten<br />

Job macht!<br />

In der nächsten Ausgabe der "Schweiß- und Prüftechnik"<br />

werde ich über weitere Änderungen und Neuerungen rund<br />

um die ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2 Ausgabe 2018-<strong>09</strong>-15, sowie vom<br />

aktuellen Stand der Arbeitsgruppe AG 037.08, berichten. •<br />

Normative Verweise und bildliche Darstellungen auszugsweise<br />

aus der aktuellen ÖNORM EN 1<strong>09</strong>0-2 Ausgabe 2018-<br />

<strong>09</strong>-15, erhältlich bei Austrian Standards International (ASI)<br />

Der Autor<br />

Dipl.-HTL-Ing. Friedrich Felber ist<br />

Gründer und Eigentümer des<br />

technischen Büros für Maschinenbau<br />

„Steel for you GmbH“,<br />

der akkreditierten Prüf-, Inspektions-<br />

und Zertifizierungsstelle<br />

„SteelCERT GmbH“ und des Softwareunternehmens<br />

SteelSOFT,<br />

mit Sitz in Graz bzw. Graz Umgebung.<br />

Felber ist Experte und<br />

Autor für das österreichische Normungsinstitut Austrian<br />

Standards International (ASI) und vertritt Österreich als<br />

einer der Delegierten bei europäischen (CEN) und internationalen<br />

(ISO) Normungen.<br />

Als allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger<br />

ist Felber im In- und Ausland im Einsatz.<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 179


IIW Annual Assembly <strong>2019</strong> – Quo vadis Österreich?<br />

Das „Annual Assembly“, die wichtigste jährliche Veranstaltung<br />

der weltweit größten schweißtechnischen Vereinigung,<br />

des “International Institute of Welding (IIW)“ wurde<br />

heuer zum 72. Mal abgehalten, diesmal in Bratislava.<br />

Das IIW wurde 1948 von 13 Ländern, darunter auch Österreich,<br />

gegründet und zählt heute mit 55 Mitgliedsländern<br />

und deren nationalen schweißtechnischen Organisationen<br />

wohl zu den größten non-profit Organisationen weltweit.<br />

Generell sieht sich das IIW als Bindeglied zwischen der<br />

schweißtechnischen Industrie, der Forschung und der Ausbildung,<br />

indem es versucht, technisches Wissen zu generieren,<br />

zu vermitteln und die Voraussetzungen für eine gesicherte<br />

Weiterbildung und Zertifizierung zu schaffen. Im<br />

Rahmen eines Annual Assembly werden neben der Abwicklung<br />

eines aktiven technischen Programms auch notwendige<br />

Entscheidungen und Strategien für die kommenden Jahre<br />

festgelegt und getroffen und jeder Mitgliedsstaat hat,<br />

vertreten durch die „Responsible Member Society“, dabei<br />

ein genau definiertes Stimmrecht. Auch in den technischen<br />

Kommissionen, wo Österreich sehr aktiv ist, haben von der<br />

Responsible Member Society genannte Delegierte aus den<br />

einzelnen Nationen ihr Stimmrecht und können zum Beispiel<br />

über Normen, über die technischen Arbeitsprogramme<br />

und über die Leitung der einzelnen Kommissionen abstimmen<br />

und entschieden. Österreich stellt im IIW auch<br />

eine beachtliche Zahl an aktiven „Führungskräften“:<br />

MSc. Stephan Egerland (Fronius Int.) ist der Vorsitzende des<br />

„Technical Management Boards“ (TMB) und damit aller<br />

technischen Kommissionen; Dr. Herbert Staufer (Fronius<br />

Int.) und ich sind Vorsitzende von sehr aktiven technischen<br />

Kommissionen (CIV, CII), Dr. Elin Westin (voestalpine Böhler<br />

Welding) und Prof. Dr. Norbert Enzinger (TU Graz) sind Vorsitzende<br />

von Unterkommissionen (IX-L, IX-H) und Dr. Susanne<br />

Baumgartner (voestalpine Böhler Welding) ist stellvertretende<br />

Vorsitzende der Unterkommission IX-C. Desweiteren<br />

sind alle genannten auch im Editorial Board des Journals<br />

„Welding in the World“.<br />

Das Annual Assembly und die im Anschluss abgehaltene<br />

internationale Konferenz mit dem Fokus auf die Automobilindustrie<br />

wurden vom slowakischen Welding Research Institute<br />

(VUZ) in Bratislava perfekt organisiert. In diesem Jahr<br />

nahmen 789 Personen aus 53 Ländern teil – auch Österreich<br />

war wieder mit einer anschaulichen Teilnehmergruppe<br />

aus Industrie, Forschung und Lehre präsent.<br />

Ein besonderer Höhepunkt aus österreichischer Sicht war<br />

die Auszeichnung von em. O. Univ. Prof. Dr. Horst Cerjak mit<br />

dem „Fellow of IIW Award“, zudem ich ganz besonders<br />

gratulieren möchte!<br />

Besonders erfreulich war für uns Österreicher aber auch die<br />

Einladung von der österreichischen Botschafterin Mag.<br />

Margit Bruck-Friedrich, MA, zu einem informellen Gespräch<br />

über die Perspektiven der Schweißtechnik im industriellen<br />

und wissenschaftlichen Umfeld. An dieser Stelle möchte ich<br />

mich auch nochmals bei Prof. Dr. Christof Sommitsch für die<br />

Organisation und bei Mag. Margit Bruck-Friedrich für die<br />

Einladung bedanken – es war ein wirkliches Highligh!<br />

In den technischen Kommissionen wurden wie bei diesen<br />

Veranstaltungen üblich, die besten Arbeiten des vergangenen<br />

Jahres in den jeweiligen Kommissionen vorgestellt,<br />

fachlich diskutiert und gegebenenfalls auch für eine Veröffentlichung<br />

in „Welding in the World“ vorgeschlagen. Durch<br />

die qualitativ hochwertige Arbeit in den einzelnen Kommissionen<br />

und der Principal Reviewers ist es mittlerweile auch<br />

gelungen, den Impact-Faktor des Journals auf beachtliche<br />

1,278 zu steigern.<br />

Auch im Bereich der Ausbildung laufen derzeit auch umfangreiche<br />

Aktivitäten, da die gesamte Ausbildung, Prüfung,<br />

aber auch die Prüfungsbewertung für die gesamten<br />

IIW-Ausbildungen weiter harmonisiert wird. An die einzelnen<br />

ANB´s ist daher die Aufforderung ergangen, Musterfragen<br />

schriftlich einzureichen, die dann in der weiteren<br />

Bild: IIW<br />

180 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Bild: privat<br />

Besuch der österreichischen Teilnehmer am IIW <strong>2019</strong> bei der österreichischen Botschaft in Bratislava<br />

Zusammenarbeit bewertet und zu einem endgültigen Fragenkatalog<br />

zusammengeführt werden.<br />

Von Seiten der Veranstaltung war dieses Annual Assembly<br />

wieder sehr informativ und gelungen, aus österreichischer<br />

„Schweißtechnik-Sicht“ war es diesmal allerdings ein absolutes<br />

Desaster das dem Ansehen von Österreich beim IIW<br />

und der internationalen Community der Schweißtechnik<br />

sehr geschadet hat – leider nicht zum ersten mal.<br />

Bereits 2016 beim Annual Assembly in Melbourne/Australien<br />

hat die österreichische Responsible Member Society (SZA)<br />

versucht, das Stimmrecht von Österreich im General<br />

Assembly auf den DVS zu übertragen, obwohl ca. 35 Teilnehmer<br />

aus Österreich anwesend waren – eine Delegierung<br />

des Stimmrechts innerhalb Österreichs war damals anscheinend<br />

nicht gewollt.<br />

Heuer nahm die österreichische Responsible Member Society,<br />

die SZA, die zu ihren Pflichten gehörende Rolle überhaupt<br />

nicht mehr wahr: weder erfolgte eine Mitteilung an<br />

IIW, dass Österreich am Assembly vertreten ist, noch wurden<br />

die nationaler Vertreter für das General Assembly genannt.<br />

Es wurden nicht einmal die Delegierten und Experten<br />

für <strong>2019</strong> beim IIW gemeldet. Auch war die SZA als<br />

Responsible Member Society von Österreich durch niemanden<br />

bei unserem Nachbarn Slowakei vertreten.<br />

Dies hat allerdings zu sehr paradoxen Situationen geführt:<br />

• Heuer wurde erstmals seit 70 Jahren darüber entschieden,<br />

ob das IIW Sekretariat von Frankreich verlegt wer-<br />

den soll. Österreich als Gründungsmitglied konnte hier<br />

allerdings nicht mitstimmen, da es aufgrund der fehlenden<br />

Nennung – und das ist auch erstmalig in der IIW<br />

Geschichte von Österreich – nur mehr einen „Gaststatus“<br />

innehatte und damit auch kein Stimmrecht<br />

• In allen technischen Kommissionen waren weder österreichische<br />

Delegierte noch Experten gelistet – auch hier<br />

hatten wir kein Stimmrecht und eigentlich auch kein<br />

Recht, offiziell und aktiv an den Kommissionssitzungen<br />

teilzunehmen<br />

• Als Chairman meiner Kommission hatte ich eine offizielle<br />

Abstimmung über einen Normentwurf durchzuführen<br />

und musste dazu alle Delegierten namentlich überprüfen,<br />

ob sie auch stimmberechtigt sind. Bei mir konnte ich<br />

mir die Arbeit ersparen, da ich ja von der SZA für <strong>2019</strong><br />

nicht als Delegierter gemeldet wurde. Dies ist auch bei<br />

meinen Kommissionsmitgliedern, die ich teilweise schon<br />

fast 18 Jahre lang kenne, auf Unverständnis gestoßen<br />

Ich möchte an dieser Stelle festhalten, dass dieser offizielle<br />

Auftritt von Österreich bei dem wichtigsten Event des IIW<br />

in keiner Weise der technischen Leistung unserer weltweit<br />

doch herausragenden schweißtechnischen Industrie und<br />

Forschung unserer Universitäten in Österreich entspricht<br />

und daher ist das inakzeptable Verhalten der Responsible<br />

Member Society, der SZA, nicht zu entschuldigen. Ich hoffe,<br />

daß hier umgehend eine für Industrie und Wissenschaft<br />

akzeptable Lösung gefunden wird.<br />

Glück Auf!<br />

Gerhard Posch<br />

Das IIW und die schweißtechnische Ausbildung in Österreich<br />

Das IIW Annual Assembly in Bratislava war für mich das<br />

erste an dem ich teilgenommen habe und ich danke allen<br />

österreichischen Kollegen für die tatkräftige Unterstützung<br />

bei der Einführung in alle Gremien.<br />

Diese Woche begann am Sonntagnachmittag mit der jährlichen<br />

Hauptversammlung aller IIW Mitgliedsorganisationen.<br />

Von den drei österreichischen Plätzen waren nur zwei<br />

durch Prof. Dr. Christof Sommitsch und mich besetzt, allerdings<br />

nur mit dem nicht-stimmberechtigten "Gaststatus".<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 181


Bei den Kommissionen habe ich mich auf die Sitzungen des<br />

"International Authorisation Boards" (IAB) konzentriert, in<br />

denen die Ausbildung und dementsprechende Autorsierungen<br />

der nationalen ANBs (Authorised Nominated Body)<br />

zusammen mit der European Welding Federation (EWF)<br />

koordiniert werden. In diesen "familiären" Sitzungen wird<br />

jede erstmals teilnehmende Person aufgefordert, sich vorzustellen.<br />

Alle anderen Teilnehmer waren erfreut, dass ich<br />

als Teilnehmer der ÖGS anwesend war, da der österreichische<br />

Platz seit längerem nicht von dem ANB der SZA ausgefüllt<br />

wurde. Von vielen Teilnehmern wurde ich zu der<br />

gegenwärtigen Situation der SZA befragt, insbesondere, da<br />

derzeit nach dem Ausscheiden des bisherigen Chief Executive<br />

des österreichischen ANB, Herrn Gerhard Hörmann,<br />

keine neue Person durch die SZA benannt worden ist.<br />

Zu meinem großen Bedauern musste ich dann lernen, dass<br />

das IAB den österreichischen ANB "quasi suspendiert" hat,<br />

da ein Nachaudit, bei dem die Beseitigung von Mängelpunkten<br />

dokumentiert werden sollte, seit Mai <strong>2019</strong> überfällig<br />

ist. Es kommt noch hinzu, dass der österreichische<br />

ANB derzeit keine Zertifikate mehr für die erfolgreichen Absolventen<br />

der Kurse zum IWS, IWT und IWE ausstellen<br />

kann. Hierzu notfalls einen anderen ANB aus unseren Nachbarstaaten<br />

zu bitten, kann nicht die richtige Lösung dieser<br />

Thematik sein.<br />

Das Präsidium der ÖGS hat daraufhin umgehend mit allen<br />

Stakeholdern der Schweißtechnik in Österreich, dem Vorsitzenden<br />

des ANB, dem Präsidenten der WKO, die Vorsitzende<br />

der Prüfungskommission, die Ausbildungs- und Forschungsstellen<br />

sowie den großen industriellen Betrieben Kontakt<br />

aufgenommen, um diese Situation im Sinne der Schweißercommunity<br />

mit vereinten Kräften aller Beteiligter umgehend<br />

wieder zum Guten zu wenden und das österreichische<br />

Image hochzuhalten.<br />

Guido Reuter<br />

Ein Jahr DSGVO – Unternehmen haben oft Probleme<br />

beim lückenlosen Löschen personenbezogener Daten<br />

Seit etwas mehr als einem Jahr ist die Europäische Datenschutzgrundverordnung<br />

nun in Kraft. Die Zahl der Individualbeschwerden<br />

beim österreichischen Datenschutzverband<br />

ist laut deren Jahresbericht von 156 im Jahr 2017 auf<br />

1.036 Beschwerden für 2018 gestiegen. Der Trend zeigt<br />

steil nach oben. „Für Unternehmen bedeuten die Regelungen<br />

der DSGVO einen deutlich höheren Arbeitsaufwand,“<br />

stellt Christoph Wendl, CEO des Wiener IT Unternehmens<br />

Iphos IT Solutions, das mit searchIT eine innovative Enterprise<br />

Search Software geschaffen hat. „Gerade bei den<br />

Auskunfts- und Löschbegehren kommt es immer wieder<br />

zu Problemen. Denn oft sind sich Unternehmen gar nicht<br />

bewusst, dass sie diesen Anträgen nur unvollständig Folge<br />

geleistet haben.“<br />

Einer der Knackpunkte der DSGVO war das Auskunftsrecht<br />

und das Recht auf Vergessen. Auf Wunsch müssen Unternehmen<br />

demgemäß betroffenen Personen lückenlos Auskunft<br />

darüber geben, welche Daten sie zu welchem Zweck<br />

gespeichert haben und diese auf Verlangen auch aus allen<br />

Instanzen löschen – und das innerhalb einer relativ knappen<br />

Frist. „Im Allgemeinen sind diese Daten über diverse<br />

Systeme im Unternehmen verteilt – vom CRM über die<br />

Buchhaltung, Wikis, Datenbanken diverse File- und Mailserver<br />

– die Quellen sind vielfältigst. Dazu kommen noch<br />

Sicherungsdateien und – was oft übersehen wird – Autosave-Kopien<br />

und noch auslesbare Fragmente zwischengespeicherter<br />

Dateien in den normalerweise ausgeblendeten<br />

und damit nicht sichtbaren AppData Ordnern auf Windows-<br />

Systemen,“ berichtet Wendl aus dem Unternehmensalltag.<br />

„Gerade diese versteckten Dateien werden bei der ohnehin<br />

mühsamen und zeitaufwendigen Suche nach allen Instanzen<br />

der gesuchten Daten oft übersehen. Ein Umstand, der<br />

teuer werden kann.“<br />

Die Enterprise Search Software searchIT schafft hier über<br />

ein spezielles DSGVO-Plugin Abhilfe: Wird ein Unternehmen<br />

mit einem Auskunftsbegehren konfrontiert, werden<br />

lückenlos alle angebundenen Quellen – von Datenbanken<br />

über Mail- und Fileserver, Websites, Intranet, etc. – durchsucht<br />

und die gefundenen Einträge in einem rechtskonformen<br />

Report ausgegeben. „Unternehmen sparen so nicht<br />

nur Zeit beim nicht unerheblichen Suchaufwand und Zusammenstellen<br />

des Berichts für die Datenschutzauskunft,<br />

sie haben auch die Sicherheit, dass tatsächlich alle Quellen<br />

nach den gewünschten Daten durchsucht wurden,“ so<br />

Wendl abschließend. „Auch das Ändern oder Löschen der<br />

Daten ist anhand einer vollständigen Liste der diversen<br />

Vorkommen bedeutend schneller abzuarbeiten und zu<br />

dokumentieren.“<br />

•<br />

(Dieser Beitrag entstand aus Unterlagen der Iphos IT Solutions<br />

GmbH)<br />

182 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


IWS / Schweißwerkmeisterprüfung im WIFI Linz<br />

Und wieder eine weiße Fahne in Linz: am 24.6.<strong>2019</strong> traten<br />

36 Teilnehmende aus dem IWS-Lehrgang und zwei Kandidaten<br />

aus dem IWE Blended Learning Lehrgang unter dem<br />

Vorsitz von Frau AV Prof. Dipl.-Ing. Gabriele Schachinger<br />

zur kommissionellen Abschlussprüfung an.<br />

Alle Kandidaten (darunter eine Kandidatin!) konnten die<br />

zwölfköpfige Prüfungskommission von Ihrem Wissen überzeugen<br />

und bestanden die Prüfung auf Anhieb, fünf der<br />

IWS/Schweißwerkmeister-Absolventen erreichten einen<br />

"Guten Erfolg". Lehrgangsleiter Helmut Kettner, IWE, freut<br />

sich mit seinem Trainerteam und bedankt sich bei den<br />

Kollegen für ihren Einsatz um die optimale Wissensvermittlung.<br />

Das WIFI OÖ und die ÖGS gratulieren den erfolgreichen<br />

Absolventen:<br />

IWS:<br />

Norbert Beindling, Markus Bock (guter Erfolg), Stefan<br />

Buchacher, Rainer Datl, Kevin Ferchhumer, Fabian Frisch<br />

(guter Erfolg), Philipp Gartner, Martin Grömmer-Goldberger<br />

Michael Gross, Alexander Gruber, Marcel Gruber, Dervis<br />

Habibovic, Christoph Hausjell, Julian Heinrich, Johannes<br />

Hinterreiter, Stefan Hödl, Alexander Holzer (guter Erfolg),<br />

Lucas Itzinger, Lukas Janotka, Enis Kadic, Eldar Kametovic,<br />

Roland Kiss, Bernhard Kriegner, Manuel Christoph Lang,<br />

Christoph Maislinger (guter Erfolg), Matthias Oprava, Josef<br />

Pillichshammer, Fabian Rager (guter Erfolg), Raimund<br />

Scherzer, Adis Smajlovic, Daniel Stuhlberger, Michael Sulzer<br />

Harald Weingartner, Pawel Wrzeszcz, Yuanyuan WU, Emre<br />

Yazici<br />

IWE Blended Learning:<br />

Ing. Georg Cerny, Ing. Manuel Nocker<br />

Bild: Andreas Schmidt<br />

Richtlinie DVS 1608-1 (Entwurf 07/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis 30. September <strong>2019</strong><br />

Gestaltung und Festigkeitsbewertung von Schweißkonstruktionen<br />

aus Aluminiumlegierungen im Schienenfahrzeugbau<br />

87 Seiten; EUR 70,<strong>10</strong><br />

Richtlinie DVS 2216-4 (Entwurf 07/<strong>2019</strong>)<br />

Einsprüche bis 30. September <strong>2019</strong><br />

Ultraschallfpgen von Formteilen und Halbzeugen aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen in der Serienfertigung;<br />

Einbetten bzw. Einsenken von Inserts mit Ultraschall<br />

9 Seiten; EUR 39,00<br />

Merkblatt DVS 2918 (07/<strong>2019</strong>)<br />

ersetzt Ausgabe 03/1979<br />

Elektrische Auslegung von Widerstandsschweißeinrichtungen;<br />

Schweißstrom – Transformator – Leistungsteil<br />

1<strong>10</strong> Seiten; EUR 70,<strong>10</strong><br />

Merkblatt DVS 2922 (07/<strong>2019</strong>)<br />

ersetzt Ausgabe 12/2001<br />

Prüfen von Abbrennstumpf-, Pressstumpf- und MBP-<br />

Schweißverbindungen<br />

18 Seiten; EUR 54,50<br />

Merkblatt DVS/EFB 3415 (08/<strong>2019</strong>)<br />

Hochgeschwindigkeits-Bolzensetzen<br />

17 Seiten; EUR 54,50<br />

Bestellungen erbeten an: Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik • Tel. & Fax 01/798 21 8 • Mail: office@oegs.org<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 183


Personalia<br />

Ing. Franz Hirtl – 50 lange und erfolgreiche Berufsjahre in der OMV<br />

endeten am 31. August <strong>2019</strong><br />

Seine berufliche Laufbahn begann am 01. September 1969<br />

im Erdölförderbetrieb der OMV in Gänserndorf, in dem er<br />

eine Betriebsschlosserlehre begann. Drei Jahre später nach<br />

seiner mit Auszeichnung bestandenen Lehrabschlussprüfung<br />

wurde er in die damalige OMV Zentralwerkstätte in<br />

Wien Floridsdorf überstellt und arbeitete in der spanabhebenden<br />

Fertigung als Fräser. Sein bereits damals ausgeprägter<br />

Wunsch sich weiterzubilden und Neues kennenzulernen,<br />

führte ihn in die Abendschule HTBL in der Schellinggasse<br />

im 1. Bezirk in Wien, die er im Jahr 1980 mit der Reifeprüfung<br />

im Fachbereich Maschinenbau mit gutem Erfolg<br />

abschloss. Noch im selben Jahr begann seine Ausbildung<br />

zum Schweißtechnologen. Er war als technischer Angestellter<br />

in der Abteilung Qualitätssicherung tätig und durfte sich<br />

Inspektor nennen. Von 1981 bis 1990 absolvierte er die<br />

Ausbildungen in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung in<br />

den Verfahren Ultraschall (UT), Magnetpulverprüfung (MT),<br />

Farbeindringprüfung (PT), Visuelle Prüfung (VT) und Durchstrahlungsprüfung<br />

(RT) in den Stufen 1, 2 und 3 entsprechend<br />

der damals gültigen Normen. Parallel dazu machte er<br />

im Jahr 1983 die Ausbildung zum Sicherheitstechniker in<br />

der AUVA und besuchte weiter einen Lehrgang für Längenprüftechnik<br />

bei der ÖVQ (heute Quality Austria).<br />

Im Jahr 1985 begann er mit der Mitarbeit bei der Neuausrichtung<br />

des Qualitätssicherungssystems, welches in einem<br />

Qualitätssicherungshandbuch niedergeschrieben war. Das<br />

Ergebnis war 1988 das Erreichen der Zulassung nach API<br />

Spec. 6A für die Herstellung von Ölfeldausrüstung sowie die<br />

ASME Zulassung für die Herstellung von Druckbehältern.<br />

Infolge der Einführung des europäischen Regelwerkes ISO<br />

9001 kam es 1989 zur Erstzertifizierung durch DET NORSKE<br />

VERITAS für den Geltungsbereich „Design and Manufacturing<br />

of Wellhead Equipment and Pressure Vessels“.<br />

1989 wurde er persönliches Mitglied bei der Österreichischen<br />

Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung sowie Prüfungsbeauftragter<br />

und Mitglied im FNA 147 sowie Mitglied<br />

im UA-A zur Mitarbeit von Normen und Regelwerken. Im<br />

April 1992 machte er die Ausbildung zum internen Auditor<br />

bei DET NORSKE VERITAS. Im März 1993 erfolgte die Ausbildung<br />

zum European Welding Engineer EWE.<br />

Ab dem 01. Januar 1996 wurde Franz Hirtl zum Leiter der<br />

Abteilung Qualitätssicherung und QS Beauftragten der<br />

obersten Leitung bestellt. Im darauffolgenden Jahr ließ er<br />

sich zum Qualitätsmanager und zum Qualitätsauditor bei<br />

ÖVQ (Quality Austria) ausbilden. 1997 war er hauptverantwortlich<br />

für die Einführung mit Zertifizierung eines Sicherheitsmanagementsystems<br />

in Übereinstimmung nach dem<br />

Standard SCC** (uneingeschränkte Zertifizierung **) zuständig.<br />

Nach bereits dreißig Jahren im Dienste der OMV,<br />

war er als Abteilungsleiter sowohl für die Schweißtechnik,<br />

zerstörungsfreie Werkstoffprüfung und Sicherheitstechnik,<br />

die technische Dokumentation als auch für die Aufrechterhaltung<br />

des QM-Systems mit allen Zulassungen, die für die<br />

Herstellung der Produkte erforderlich waren, zuständig. Zu<br />

dieser Zeit hatte er die Projektleitung bei der Einführung eines<br />

integrierten Managementsystems nach ISO 9001,<br />

14001 und SCC** in den damaligen Geschäftsbereichen<br />

PROTERRA und COGENERATION übernommen und zur<br />

erfolgreichen Zertifizierung geführt.<br />

Mit 30. Juni 2003 wurde OMV TS geschlossen und im Juli<br />

2003 wechselte Ing. Hirtl in die Raffinerie Schwechat in die<br />

Abteilung Inspektion, wo ihm der Bereich Fuels 2 (ehemals<br />

P4, ORE) zugewiesen wurde. Im Oktober 2003 absolvierte<br />

er die Ausbildung zum Strahlenschutzbeauftragten im Forschungszentrum<br />

Seibersdorf und wurde von der Geschäftsführung<br />

der Raffinerie Schwechat ab Januar 2004 zum<br />

Strahlenschutzbeauftragten ernannt. Neben seiner Funktion<br />

des Inspektors wurde er zum stv. Abteilungsleiter<br />

ernannt. Weiters hatte er auch die Funktion des Qualitätsbeauftragten<br />

in Instandhaltung und Projektmanagement,<br />

die des internen Auditors für Integrierte Managementsysteme,<br />

des Schweißtechnologen und des ZfP Stufe 3 Prüfers<br />

inne. Die Ausbildung zum zertifizierten Sachkundigen gemäß<br />

DGÜW-V, für Druckgeräte mit niedrigem Gefahrenpotenzial<br />

absolvierte er im Jahr 2011. Nach den TARs in diesem<br />

Jahr übergab er die Agenden seines Inspektions-Zuständigkeitsbereiches<br />

einem seiner Inspektionskollegen<br />

und war dann als hauptamtlicher Schweißtechnologe mit<br />

den genannten Zusatzfunktionen, für alle Bereiche der Raffinerie<br />

zuständig. In der fünften und letzten Dekade seiner<br />

Laufbahn, übernahm er im Sommer 2016 die Abteilungsleitung<br />

der Inspection & Integrity in der Raffinerie Schwechat,<br />

die er bis zum März <strong>2019</strong> durchführte. Im April <strong>2019</strong> über-<br />

184 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


gab er die Abteilungsleitung an seine Inspektionskollegin. In<br />

seiner letzten Funktion als Advisor war er beratend und unterstützend<br />

für Kolleginnen und Kollegen bis zu seinem<br />

Ausscheiden aus dem Unternehmen OMV am 31. August<br />

<strong>2019</strong> tätig.<br />

Um seine eigenen Worte zu zitieren: „Jede Reise muss<br />

irgendwann enden. Meine Reise endet nach 50 Jahren<br />

OMV mit Euch hier in der Raffinerie Schwechat, aber die<br />

Erinnerung wird ewig halten. Ihr könnt sicher verstehen,<br />

dass ich mit Wehmut gehe. Es fällt mir nicht leicht loszulassen<br />

– im Gegenteil, es fällt mir verdammt schwer. Ich blicke<br />

dankbar auf 50 spannende, erfolgreiche und vor allem lehrreiche<br />

Jahre OMV zurück. Ich führte meinen Job mit großen<br />

Engagement, Freude, Begeisterung und Verantwortung aus.<br />

Auch wenn die Tätigkeiten oft einiger Anstrengungen bedurften,<br />

ging der nötige Spaß an der Sache nie verloren. Ich<br />

bin nicht nur dankerfüllt, sondern auch voller Stolz, für dieses<br />

wunderbare Unternehmen tätig gewesen zu sein. Sorgt<br />

bitte dafür, dass diese unsere OMV weiterhin wunderbar<br />

bleibt. Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg,<br />

Gesundheit und alles erdenklich Gute.“<br />

Deinen Worten wollen wir uns anschließen: „Lieber Franz,<br />

Du bist ein wunderbarer Mensch, Kollege und Geschäftspartner,<br />

ein Mensch, bei dem Respekt immer an oberster<br />

Stelle stand, der einen respektvollen Umgang mit anderen<br />

pflegte, ein Mensch mit Handschlagqualität, mit dem man<br />

verlässlich und professionell zusammenarbeiten und Spaß<br />

haben konnte. Der goldene „Christmas Tree“ möge Dich immer<br />

an die herausfordernde Tätigkeit erinnern!“<br />

Glück auf für Deinen wohlverdienten Ruhestand!<br />

F. Artner und S. Felber<br />

Jens Hirschgänger ist neuer Geschäftsführer von TRUMPF Österreich<br />

DI Jens Hirschgänger (52)<br />

wurde mit 1. Juli <strong>2019</strong> Geschäftsführer<br />

von TRUMPF<br />

Maschinen Austria GmbH &<br />

Co. KG und folgt somit auf<br />

DI Armin Rau, der nach über<br />

15 Jahren als Geschäftsführer<br />

in Österreich mit Ende<br />

August <strong>2019</strong> in den Ruhestand<br />

trat.<br />

Jens Hirschgänger arbeitet seit 1997 bei TRUMPF und hat im<br />

Unternehmen bereits an vielen Stationen gearbeitet. Zuletzt<br />

war er vor seinem Wechsel zu TRUMPF Österreich Geschäftsführer<br />

von TRUMPF in China. In seiner neuen Funktion ist<br />

Jens Hirschgänger für das Geschäft des Kompetenzzentrums<br />

Biegen und Robotik mit seinen Standorten in<br />

Pasching (AT), Teningen (DE) und Lonigo (IT) zuständig.<br />

(Dieser Beitrag entstand aus Unterlagen der Trumpf Maschinen<br />

Austria GmbH + Co. KG)<br />

Ing. Ludwig Steidl mit 1. Dezember <strong>2019</strong> im Ruhestand<br />

Mit 1. Dezember geht Ing. Ludwig Steidl in den Ruhestand.<br />

Seit 1978 ist er der Schweißtechnik verbunden. In der<br />

VOEST Alpine begann er als Konstrukteur und war <strong>10</strong> Jahre<br />

in der Qualitätssicherung des Stahl- und Apparatebaus<br />

tätig. Von 1988 bis 2007 war er Betriebsleiter in der<br />

Dr. Ernst Fehrer AG und wechselte dann in das WIFI OÖ als<br />

Bereichsleiter für das Firmen Intern Training.<br />

1987 begann er seine Lehrtätigkeiten<br />

in den WIFIs für die<br />

Ausbildung von Schweißaufsichtspersonen.<br />

Bei der Implementierung<br />

der schweißtechnischen<br />

Inhalte im Studiengang<br />

MKT an der FH Wels<br />

konnte er seine Erfahrung<br />

einbringen und als Lektor<br />

weitergeben.<br />

Er war an der Ausbildung von<br />

mehr als 1.500 österreichischen<br />

Schweißtechnikern beteiligt und organisierte für<br />

mehr als <strong>10</strong>0 Schweißtechniker und -lehrer aus China, Indonesien<br />

und dem arabischen Raum Ausbildungen nach<br />

österreichischem Muster.<br />

Er wird der Schweißtechnik aber auch im Ruhestand mit<br />

seiner Erfahrung zur Verfügung stehen.<br />

Ing. Ludwig Steidl mit chinesischen Schweißlehrern aus Chengdu in Ausbildung<br />

Bild: WIFI OÖ<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 185


Wenn aus einem präzise gefertigten Boden Kunst wird<br />

Mit dem Kunstobjekt, bestehend aus einem Irisspiegel im<br />

Durchmesser von 3,5 Metern und einer im Boden eingelassenen<br />

Glasplatte, hatte Robert Kessler im Sommer 2016<br />

den vom Staatlichen Bauamt Bayreuth ausgeschriebenen<br />

Kunstwettbewerb für das Universitätsgebäude NW – III<br />

gewonnen.<br />

Robert Kessler<br />

Künstler aus Aschaffenburg<br />

© Udo Berthold 2014<br />

Ein Ort des Dialogs, der Reflektion und der Interaktion: Das<br />

stellt das Kunstwerk »you are free« für Studenten und Besucher<br />

der Universität Bayreuth seit rund einem Jahr dar.<br />

Die polierte Edelstahlskulptur des Aschaffenburger Künstlers<br />

Robert Kessler thematisiert die Freiheit der Forschung.<br />

Doch bis das Werk im vergangenen Jahr installiert und der<br />

Öffentlichkeit übergeben wurde, war einiges an präziser<br />

Vorarbeit nötig. Entscheidend beteiligt war auch die Firma<br />

Slawinski aus Siegen, der Robert Kessler gerne vertraute:<br />

Kurze Wege zum eigenen Standort, Fertigung mit hoher<br />

Genauigkeit und sehr feinem Schliff: hier wusste er sein<br />

Projekt in besten Händen. Slawinski fertigte die gewölbte<br />

Scheibe an, die aus 15 mm dickem nichtrostenden austenitischen<br />

Stahl und einem Durchmesser von 3,5 m bestand.<br />

An exakter Position musste zudem ein Mittelloch mit<br />

600 mm Durchmesser eingebracht werden und die<br />

Beschaffenheit des Bodens für die Elektropolitur geeignet<br />

Kunstwerk »you are free« an der Universität Bayreuth<br />

© Robert Kessler, social kinetic art<br />

sein. Für den Zuschnitt setzte man auf die DRM Plasmaschneidanlage<br />

von MicroStep.<br />

Mittels eines Plasmarotators „Pantograph“ können Behälterböden<br />

bearbeitet und mit variablen Fasen versehen<br />

werden.<br />

Zudem sorgt die mSCAN-Technologie für einzigartige Präzision<br />

bei der 3D-Bearbeitung von Behälterböden.<br />

Bedenken, den sensiblen Auftrag anzunehmen, hatte<br />

Slawinski nicht. „Die Produktform als auch die weiteren<br />

Anforderungen waren für uns kein Neuland. Die Herausforderung<br />

war aber, dass die Oberfläche absolut gleichmäßig<br />

und sauber umgeformt und geschliffen werden musste“,<br />

blickt Alexander Fries, Leiter Arbeitsvorbereitung, zurück.<br />

„Der zeitliche Aufwand für diese Scheibe war schon deutlich<br />

höher als für ein vergleichbares Produkt. Die hohen Anforderungen<br />

an die Oberfläche waren der Hauptgrund“,<br />

verrät er.<br />

Die Vorbereitung beim Siegener Unternehmen<br />

funktionierte reibungslos, der Boden<br />

war bereit für den aufwendigen Transport,<br />

die weitere Bearbeitung, Installation und die<br />

feierliche Eröffnung. So ist dann auch der<br />

Künstler Robert Kessler hoch zufrieden, mit<br />

dem Ergebnis seines Werks und den Arbeiten<br />

der Firma Slawinski: „Das Ergebnis ist<br />

perfekt, die Mitarbeiter sind kompetent und<br />

entgegenkommend, die Termineinhaltung<br />

war gegeben.<br />

Alles 1A Arbeit.“<br />

•<br />

Kombinierte Blech-Behälterbodenschneidanlage bei der Firma Slawinski<br />

© MicroStep Europa GmbH<br />

(Dieser Beitrag entstand aus Unterlagen der<br />

MicroStep Europa GmbH)<br />

186 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


Abstracts aus „Welding in the World“ No. 4/<strong>2019</strong><br />

mit freundlicher Genehmigung des IIW<br />

Wire-arc additive manufacturing of a duplex stainless<br />

steel: thermal cycle analysis and microstructure<br />

characterization<br />

• V. A. Hosseini, M. Högström, K. Hurtig, M. Asuncion,<br />

V. Bermejo, L.-E. Stridh, L. Karlsson<br />

The evolution of microstructures with thermal cycles was<br />

studied for wire-arc additive manufacturing of duplex stainless<br />

steel blocks. To produce samples, arc energy of 0.5 kJ/<br />

mm and interlayer temperature of 150 °C were used as low<br />

heat input–low interlayer temperature (LHLT) and arc energy<br />

of 0.8 kJ/mm and interlayer temperature of 250 °C as<br />

high heat input–high interlayer temperature (HHHT). Thermal<br />

cycles were recorded with different thermocouples<br />

attached to the substrate as well as the built layers. The microstructure<br />

was analyzed using optical and scanning electron<br />

microscopy. The results showed that a similar geometry<br />

was produced with 14 layers—4 beads in each layer—<br />

for LHLT and 15 layers—3 beads in each layer—for HHHT.<br />

Although the number of reheating cycles was higher for<br />

LHLT, each layer was reheated for a shorter time at temperatures<br />

above 600 °C, compared with HHHT. A higher austenite<br />

fraction (+ 8%) was achieved for as-deposited LHLT<br />

beads, which experienced faster cooling between 1200 and<br />

800 °C. The austenite fraction of the bulk of additively<br />

manufactured samples, reheated several times, was quite<br />

similar for LHLT and HHHT samples. A higher fraction of secondary<br />

phases was found in the HHHT sample due to longer<br />

reheating at a high temperature. In conclusion, an<br />

acceptable austenite fraction with a low fraction of<br />

secondary phases was obtained in the bulk of wire-arc<br />

additively manufactured duplex stainless steel samples<br />

(35–60%), where higher austenite fractions formed with a<br />

larger number of reheating cycles as well as longer reheating<br />

at high peak temperatures (800–1200 °C).<br />

Weldability of high-strength aluminium alloy EN<br />

AW-7475-T761 sheets for aerospace applications,<br />

using refill friction stir spot welding<br />

• I. Kwee, W. De Waele, K. Faes<br />

Refill friction stir spot welding is a solid-state welding process<br />

for joining lightweight sheets in the overlap configuration<br />

by means of frictional heat and mechanical work. The<br />

objective is to investigate refill friction stir spot welding of<br />

aluminium alloy EN AW-7475-T761, since fusion welding of<br />

such high-strength alloys is problematic due to solidification<br />

and liquation cracking. This alloy is used in highly<br />

stressed structural parts in aerospace applications, because<br />

of its low weight, superior strength, high corrosion resistance<br />

and corrosion fatigue behaviour. The process parameter<br />

optimization and the effect of the parameters on the<br />

weld characteristics were examined. The dwell time, the<br />

plunge depth and the rotational speed were varied according<br />

to a multi-level factorial design. An increase of the<br />

dwell time resulted in a larger stir zone area and smaller<br />

amount of defects. The width of the central coarse-grained<br />

band became smaller, containing a more refined grain size.<br />

An increase of the rotational speed lead to a smaller stir<br />

zone area, a discontinuous joint line remnant and a larger<br />

width of the central coarse-grained band. An increase of<br />

the plunge depth lead to a larger stir zone area. Welds produced<br />

with a high heat input exhibited a lower average<br />

hardness and a higher hardness drop, compared to welds<br />

with a low high heat input. Analysis of variance has shown<br />

that the dwell time, the plunge depth and their interaction<br />

have a statistically significant effect on the lap shear<br />

strength: a longer dwell time, a higher plunge depth and<br />

their interaction resulted into a higher lap shear strength.<br />

Reduced weld strength due to secondary cell formation<br />

in vibration weld region of microcellular glass fiber<br />

reinforced nylon-6 shells<br />

• T. Guo, A. Edrisy, S. H. Eichhorn, J. Vanderveen, B. Baylis,<br />

H. Colwell<br />

Microcellular plastic parts reduce weight and increase<br />

dimensional stability, but a significant decrease in weld<br />

strength is observed when the weld region reaches the cell<br />

area. In this study, 30 wt.% glass fiber reinforced nylon-6<br />

shells with weight reductions of 0%, 7%, and <strong>10</strong>% were<br />

fabricated by microcellular injection molding with nitrogen<br />

gas followed by vibration welding. Although the weld depth<br />

of the vibration weld was much less than the thickness of<br />

the cell-free surface layer, microstructural analysis of fracture<br />

surfaces by scanning electron microscopy and optical<br />

microscopy confirmed the presence of cells at the weld<br />

region that lowered burst pressures by 17% and 22% for<br />

shells with weight reductions of 7% and <strong>10</strong>%, respectively,<br />

when compared with the burst pressure of 1.16 MPa for<br />

solid shells. The irregular sizes and elongated shapes of these<br />

cells suggest that they were generated in the molten polymer<br />

by secondary nucleation of residual nitrogen gas<br />

during the vibration welding process. This assumption is<br />

corroborated by the fact that no cells are formed in the<br />

weld area of solid shells with 0% weight reduction and is<br />

consistent with recently reported similar findings for glass<br />

fiber reinforced polypropylene.<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 187


Abstracts aus „Welding in the World“ No. 5/<strong>2019</strong><br />

mit freundlicher Genehmigung des IIW<br />

Hybrid joints of die-casted aluminum/magnesium by<br />

ultrasound enhanced friction stir welding (USE-FSW)<br />

• A. Gester, M. Thomä, G. Wagner, B. Straß, B. Wolter,<br />

S. Benfer, W. Fürbeth<br />

As consistent lightweight construction nowadays becomes<br />

more and more important in smart production processes,<br />

the demand for joints of dissimilar materials increases steadily<br />

due to their variety of advantages in engineering. Friction<br />

stir welding (FSW) is an innovative pressure welding<br />

technique, which offers the ability to realize such dissimilar<br />

joints while achieving high tensile strengths. Furthermore,<br />

it has been proved that ultrasound enhanced friction stir<br />

welding (USE-FSW) has an additional positive effect on the<br />

joint strength of these compounds due to the additional introduction<br />

of mechanical energy into the joining zone<br />

through influencing the formation of brittle intermetallic<br />

phase (IMP) and particle allocation in the weld nugget. In<br />

this paper, the influence of power ultrasound introduction<br />

via USE-FSW on hybrid joints of industrially die-cast aluminum<br />

alloy EN AC-48000 (AlSi12CuNiMg) and magnesium<br />

alloy AZ91 (MgAl9Zn1) has been investigated. Besides<br />

mechanical testing, light microscopic and scanning electron<br />

microscopic investigations (SEM) as well as differential<br />

scanning calorimetry have been conducted. Furthermore,<br />

corrosion behavior of the base material and X-ray radiographic<br />

images of FSW and USE-FSW joints have been<br />

examined. Additionally, the influence of different ultrasound<br />

powers and changes in the introduction side on the<br />

tensile strength and microstructure of the joints has been<br />

investigated.<br />

Effect of the dwell time on the microstructure and<br />

tensile strength of vacuum-brazed tool steels using BNi-2<br />

filler metal<br />

• W. Tillmann, T. Henning, M. Boretius<br />

Nickel-based brazing alloys are widely used to vacuum<br />

braze numerous base materials such as tool steels, heat<br />

resistant steels, austenitic steels, and nickel-based alloys.<br />

The formation of intermetallic phases like Ni3Si, Ni3B, or<br />

CrxBy can cause a significant embrittlement of the joint. A<br />

sufficient diffusion of the melting point depressants boron<br />

and silicon will avoid such phase formations and can be primarily<br />

affected by the temperature-time-cycle. The process<br />

parameters required to achieve an entire nickel solid solution<br />

microstructure can be thermodynamically predicted,<br />

but usually exceeds the specifications of the heat treatment<br />

of the base material by far or necessitate hardly practicable<br />

small brazing gaps. This research is focused on the<br />

microstructure and the properties of vacuum-brazed joints,<br />

using a lower process temperature compared to thermodynamically<br />

optimized brazing parameters of AISI H11/BNi-2<br />

joints. In order to investigate the influence of the dwell<br />

time, the tool steels AISI H11 and AISI 420 were brazed at<br />

<strong>10</strong>50 °C for 25 and for 90 min with a BNi-2 amorphous foil<br />

(50.8 μm). The extended dwell time has mainly led to a<br />

higher Fe/Ni ratio within the brazed metal. Therefore, the<br />

average tensile strength was improved from 668 to 1304<br />

MPa for AISI H11 joints as well as from 815 to 1351 MPa for<br />

AISI 420 joints. Furthermore, the fracture path was located<br />

at the interface brazed metal/diffusion area and could be<br />

attributed to a high disparity of the microhardness as well<br />

as a weakening by Kirkendall porosity.<br />

Heat development of the contact area during capacitor<br />

discharge welding<br />

• M.-M. Ketzel, M. Hertel, J. Zschetzsche, U. Füssel<br />

Capacitor discharge welding primarily applies to projection<br />

welding. Components with ring projections up to 200 mm<br />

diameter can be welded with peak currents up to <strong>10</strong>00 kA<br />

and welding times less than <strong>10</strong> ms. Weld nuggets are expected<br />

to occur, as the CD-Welding belongs to resistance<br />

welding. Although the required strength is given, welding<br />

nuggets in cross-sections cannot invariably be verified.<br />

According to recent researches, joining occurs without a<br />

welding nugget, but with metal vaporisation and linked activation<br />

of the surfaces. This process is called short-time<br />

welding with high thermal current density. The type of the<br />

welded joint depends on the heating properties in the weld<br />

zone. Different welding energies, electrode forces and welding<br />

times result in different welded joints. The processspecific<br />

advantages can be taken, and new application<br />

areas for CD welding can be developed by knowing the<br />

cause-and-effect relationships.<br />

Investigation of ultrasound-assisted soldering of SiC<br />

ceramics by Zn-Al-In high-temperature solder<br />

• I. Kostolný, R. Koleňák, E. Hodúlová, P. Zacková, M. Kusý<br />

This work deals with the study of ultrasonic soldering of SiC<br />

ceramics by use of Zn-Al-In solder destined for higher application<br />

temperatures. The structure and properties of this<br />

soldering alloy were assessed. The Zn5Al1In solder consists<br />

of βZn matrix, where the βZn + αAl a (In) eutectics in the<br />

form of oblong and spherical clusters are non-uniformly distributed.<br />

The tensile strength of soldering alloy attained the<br />

value of 52 MPa. The soldered joint of SiC/Zn5Al1In/SiC was<br />

fabricated at the temperature of 420 °C at simultaneous<br />

188 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>


acting of ultrasonic vibrations. The bond was formed owing<br />

to the formation of two new thin layers of Al + Si and Zn + C<br />

on the surface of SiC substrate. The average shear strength<br />

of SiC/Zn5Al1In/SiC joint attained 49 MPa. The fracture has<br />

occurred not only in the solder bulk but also in a close<br />

vicinity of SiC substrate. In this zone, similarly as on the<br />

fractured surface in the solder zone, the presence of In was<br />

identified, in which a considerable measure affected the resultant<br />

strength values.<br />

Numerical and experimental analysis on the influence<br />

of surface layer on the resistance spot welding process<br />

for the aluminum alloys 5182 and 6016<br />

• S. Heilmann, D. Köberlin, M. Merx, J. Müller,<br />

J. Zschetzsche, S.Ihlenfeldt, U. Füssel<br />

Resistance spot welding is used as a high-productivity<br />

joining process for the increasing use of lightweight materials<br />

in industrial applications. The main challenge for the<br />

welding of aluminum alloys is the wear of the electrodes.<br />

Due to the natural oxide layers on the metal surface, high<br />

contact resistances exist between the sheet metal and the<br />

electrode. This results in increased heat generation at this<br />

interface, which leads to increased alloyage on the electrode.<br />

Breaking the insulating natural oxide layers can be<br />

achieved by a friction-free or friction-assisted motion overlay<br />

and leads to a reduced electrode wear. The complex<br />

physical correlations involved are currently being investigated<br />

in a basic research project at TU Dresden. In addition to<br />

welding tests on a test rig, simulation-based analyses are<br />

also carried out. These allow a physic-based modeling of<br />

the effects and can be used later on for an extrapolation of<br />

any resistance welding process with motion overlay. In this<br />

paper, first experimental and analytical considerations for<br />

the mechanical destruction of the oxide layer of aluminum<br />

are discussed. Subsequently, the developed extended simulation<br />

model is presented and compared according to the<br />

quality of simulation of the welding process with motion<br />

overlay. The simulation method used is a multiphysics FEM<br />

simulation with ANSYS.<br />

reduce the maximum stresses in the adhesive layer. The<br />

adhesive layer was assumed to be isotropic while the laminated<br />

adherends were assumed to be made of orthotropic<br />

laminae. All stresses were determined by an improved<br />

closed-form solution based on the deduced displacement<br />

fields. The results of the analytical solution were compared<br />

with those of finite element solution using ANSYS software,<br />

version 13.0. Good agreements were observed between<br />

the results of both methods. The results of BA optimization<br />

technique were also provided. Results indicated that a decrease<br />

in orientation of fiber angles in the laminated adherends<br />

would decrease the maximum shear stress in the<br />

adhesive layer (and vice versa). Additionally, to decrease<br />

the maximum peeling stress, it is crucial that the outer<br />

laminae in each adherend layer have a low fiber angle.<br />

However, an increase in the fiber angles will increase the<br />

maximum peeling stress in the adhesive, causing possible<br />

damage to the joint. The presence of high fiber angles in<br />

the outer laminae of each adherend layer (away from adhesive-adherend<br />

interface) will reduce the peeling stress significantly.<br />

However, the presence of such laminae adjacent<br />

to the adhesive-adherend interface produces lower shear<br />

stress in the adhesive layer.<br />

Optimization of laminate’s single lap joints by FSDT<br />

theory<br />

• M. Hasanvand<br />

The focus of this paper was to optimize the interconnection<br />

mapping of the adhesive single-lap joints that are bonding<br />

composite laminates by utilizing the adherent’s layers’<br />

arrangement method. In this work, as the first step, shear<br />

and peeling stress distributions in the adhesive layer of a<br />

single lap joint under tensional loading were determined by<br />

a 2-D first-order shear deformation theory (FSDT). Subsequently,<br />

the stacking sequence of the laminated adherents<br />

was optimized by the bees algorithm (BA) in order to<br />

SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 189


entgeltliche Einschaltung


Österreichische Post AG<br />

PZ 19Z041606 P<br />

Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik<br />

Döblinger Hauptstraße 17/4/1, 1190 Wien<br />

Berichte DVS Band 332<br />

7. Doktorandenseminar Klebtechnik<br />

DVS-Media GmbH, Erscheinungsdatum Juni <strong>2019</strong>, 84 Seiten<br />

ISBN 978-3-945023-96-9; EUR 31,60<br />

Inhalt: Messdatengestütztes Produktionssystem zur automatisierten klebtechnischen Montage<br />

von CFK-Großstrukturen / Temperature dependent TAPO model for failure analysis of adhesively<br />

bonded joints due to temperature induced manufacturing and service loading / Analyse der<br />

Schwingfestigkeit geklebter Stahlverbindungen unter mehrkanaliger Belastung / Abschätzung<br />

des Verschleißes von Dosieranlagen durch abrasive Klebstoffe / Kleben von graphitischen Bipolarplatten<br />

für den Einsatz in stationären Brennstoffzellen / Influence of Temperature on the Fatigue Behaviour of a<br />

Toughened Epoxy Adhesive / Anodisierung mittels Anodisierklebebändern als Vorbehandlung von Aluminiumoberflächen<br />

/ Autoklavierbare Verklebungen nichtrostender Stähle in der Medizintechnik<br />

Berichte DVS Band 356<br />

39. Assistentenseminar Füge- und Schweißtechnik<br />

DVS-Media GmbH, Erscheinungsdatum Juni <strong>2019</strong>, 180 Seiten<br />

ISBN 978-3-96144-070-2; EUR 35,00<br />

Inhalt: Elementschweißen mittels Widerstandspunktschweißen am Beispiel von Stahl-Aluminium-Verbindungen<br />

/ Beurteilung von Schweißbereichen auf Basis einer Prozessdatenanalyse<br />

beim Widerstandspunktschweißen / Vorimpulsnutzung beim Widerstandspunktschweißen von<br />

mehrschnittigen Verbindungen unter zusätzlicher Nutzung von Klebstoffen / Additive Fertigung<br />

von Nickel-Titan-Legierungen aus den Elementpulvern mittels LPA 27 / Entwicklung eines<br />

WIG-Heißdrahtprozesses für die draht- und lichtbogenbasierte additive Fertigung / Reibschweißverbinder – Prozesskennwertermittlung<br />

eines punktreibschweißverwandten Fügeverfahrens für Aluminium-Litzen / Vergleichende Untersuchungen<br />

zur Erstellung mikrostrukturierter Werkzeugoberflächen mittels Laserimplantation an Kalt- und Warmarbeitsstählen<br />

/ Erfassung und Übertragung von Schweißprozessdaten beim MSG-Schweißen mit kostengünstiger Elektronik /<br />

Einfluss ausgewählter Unregelmäßigkeiten nach DIN EN ISO 13919-1 auf die Schwingfestigkeit von Strahlschweißverbindungen<br />

/ Simulation einer äquivalenten Wärmequelle und Struktursimulation eines EB geschweißten Bauteils / Durchsetzfügen<br />

mit Zwischenschicht / Prozesscharakteristiken bei der lichtbogenbasierten generativen Fertigung metallischer<br />

Komponenten / Gezielte Einflussnahme auf die Schweißnahtfestigkeit hochfester Feinkornbaustähle durch den<br />

Einsatz beschichteter MSG-Schweißdrahtelektroden / Charakterisierung der Verbindungseigenschaften hybrid verbundgeschmiedeter<br />

Stahl Aluminium / Mischverbindungen in Abhängigkeit der Zinkschichtzusammensetzungen / Methode<br />

zur Bestimmung der Empfindlichkeit von beschichteten hochfesten Stahlblechen bezüglich LME / Inverse calculation<br />

of the interfacial heat transfer coefficient for a heat conduction problem / Eigenschaftsverbesserung von Schweißnähten<br />

durch Inline-Warmumformung / Instrumented indentation technique and its application for the determination<br />

of local material properties of welded steel structures / Schraubenverbindungen im Unterwasserbereich / Numerische<br />

Untersuchung der Kraftaufbringung beim Kondensatorentladungsschweißen<br />

Jahrbücher<br />

Sonderangebot Je 1 Jahrbuch Schweißtechnik 2017, 2018 & <strong>2019</strong><br />

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Bestellungen erbeten an: Österreichische Gesellschaft für Schweißtechnik • Tel. & Fax 01/798 21 8 • Mail: office@oegs.org

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