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Fachzeitschrift_OeGS_09_10_2019

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Abb.4: Verfahrensvergleich Quellen<br />

Clemens Kuhn (Opel) Innovative Blechumformung<br />

2018 und GEFERTEC<br />

Die Prozesskette zur additiven Herstellung eines Bauteils<br />

besteht somit aus der Vorbereitung am Computer (CAD/<br />

CAM), der additiven Herstellung und der anschließenden<br />

zerspanenden Bearbeitung. Ergänzt werden kann dies noch<br />

durch einen 3D-Scan, der sowohl zur Sicherstellung der<br />

Qualität, als auch der Optimierung des Zerspanungsprozesses<br />

genutzt werden kann.<br />

Im Vergleich zu anderen additiven DED-Verfahren hat die<br />

WAAM-Technologie eine signifikant höhere Aufbaurate, jedoch<br />

zu Lasten einer feinen Oberflächenstruktur, so dass<br />

hier der Aufwand zur Zerspanung etwas höher anzusetzen<br />

ist. (Abb. 4)<br />

Herausforderung eines mobilen Hybridsystems<br />

Die WAAM-Technologie kann mittels stationärer Systeme<br />

problemlos realisiert werden. Die Nutzung von Werkzeugmaschinen<br />

erlaubt hierbei höhere Bahngenauigkeiten und<br />

somit endkonturnahe und reproduzierbare Pfadgeometrien.<br />

Für eine Nutzung als Hybridsystem zum Fräsen besteht darüber<br />

hinaus die Anforderung, Systeme mit einer ausreichenden<br />

mechanischen Steifigkeit einzusetzen.<br />

Abb. 5: Maschinentyp Metrom P2030<br />

Abb.6: Blick in den Arbeitsraum<br />

Quellenverweis:<br />

Abbildungen 1 – 3: Gefertec GmbH<br />

Abbildungen 5 – <strong>10</strong>: Metrom GmbH<br />

Diesen komplexen Herausforderungen entspricht die Lösung<br />

von METROM auf Basis einer patentierten Parallelkinematik.<br />

Deren Anwendung erfolgt beispielsweise in Bereichen,<br />

welche gekennzeichnet durch das Fräsen von Sandkernen,<br />

der Bearbeitung von Siliziumcarbid als auch CFK<br />

mit kritischem Prozessstaubaufkommen hohe Anforderungen<br />

an den Schutz aller Maschinenteile stellen. Einen solchen<br />

Aufbau zeigen Abb. 5, und Abb. 6, wobei sich durch<br />

die zentrale Positionierung der Hauptspindel im Raum sehr<br />

große Werkstückabmessungen bearbeiten lassen.<br />

Durch eine eigensteife Struktur auf Basis eines sogenannten<br />

Ikosaeders mit Dreiecksflächen können auch problemlos<br />

schwer zerspanbare Materialien aus Baustahl, Duplexstahl<br />

oder Inconel bearbeitet werden. Die verfügbaren Genauigkeiten<br />

der stationär verwendeten Anlagen liegen hier<br />

im Bereich von wenigen µm analog zu Werkzeugmaschinen<br />

mit serieller Kinematik. (Abb. 7)<br />

Seit 2008 werden auf Basis dieser Parallelkinematik auch<br />

mobile 5-Achs-Maschinen zur rein mechanischen Bearbeitung<br />

realisiert. Anwendungsbereiche sind hierbei u.a. die<br />

Reparatur von Gas- und Dampfturbinen vor Ort im Kraftwerk<br />

mittels mechanischer Bearbeitung<br />

des Turbinenläufers. Der Turbinenläufer<br />

muss nicht mehr mit einem Sondertransport<br />

aus dem Kraftwerk zu einem Großbearbeitungszentrum<br />

transportiert werden.<br />

Hierdurch wird einerseits eine Kostenersparnis<br />

jedoch vielmehr eine Zeitersparnis<br />

von mehreren Wochen realisiert.<br />

Gemessen an den gesparten Ausfallkosten<br />

für den Betreiber ein unglaublicher<br />

Vorteil. (Abb. 8)<br />

Abb. 7: Prinzip der<br />

Ikosaederstruktur,<br />

Bearbeitung Stahlknoten<br />

für Dachkonstruktionen,<br />

Stahlform<br />

zum Pressformen<br />

(von links<br />

nach rechts)<br />

174 SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong>

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