Fachzeitschrift_OeGS_09_10_2019
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Abb. 2: 3DMP®-Technologieübersicht<br />
Der innovative Verbund aus Maschine, Software und Prozess<br />
wird als 3DMP® - 3D-Metal Print (3D-Metalldruck) bezeichnet<br />
und bietet erstmals die Möglichkeit, den 3D-Druck<br />
als Alternative zu konventionellen Fräs- und Gießprozessen<br />
einzusetzen. Hierfür ist die Integration in bestehende Prozessketten<br />
ein wesentliches Merkmal, dem in der Entwicklung<br />
der Anlagentechnologie von Beginn an ein hoher Stellenwert<br />
eingeräumt wurde.<br />
Der entscheidende Vorteil des WAAM-Prozess liegt in der<br />
hohen Aufbaurate bei gleichzeitig geringem Energieeintrag.<br />
Somit lassen sich alle schweißgeeigneten Werkstoffe und<br />
auch verschiedene Sonderwerkstoffe prozesssicher verarbeiten,<br />
was die bisherigen Anwendungsmöglichkeiten der<br />
additiven Fertigung signifikant erweitert. Das Spektrum<br />
reicht dabei von Leichtbauwerkstoffen, wie Magnesium,<br />
Aluminium und Titan über klassische Stahlwerkstoffe bis<br />
hin zu Werkstoffen wie Kupfer und Nickel-Basis-Legierungen.<br />
Aufgrund der extremen Werkstoffvielfalt und der hohen<br />
Aufbaurate von bis zu 5kg/h (z.B. Stahl) eröffnet sich<br />
ein sehr breites Spektrum potentieller Einsatzmöglichkeiten,<br />
die von maritimen Anwendungen wie Schiffspropeller<br />
über Energietechnik wie Dampfturbinenschaufeln bis hin<br />
zur Luft- und Raumfahrt reicht, bei denen Strukturelemente<br />
aus Titan gefertigt werden.<br />
Bei allen Anwendungen spielen Qualität und Herstellungskosten<br />
eine entscheidende Rolle, da die Bauteile mindestens<br />
die gleichen hohen Anforderungen wie konventionell<br />
gefertigte Bauteile aufweisen, darüber hinaus aber auch einen<br />
Kostenvorteil bieten müssen. Daher ist es hier entscheidend,<br />
das Verfahren vollständig in die Prozesskette zu<br />
integrieren um die spezifischen Vorteile, die das Verfahren<br />
bietet, optimal nutzen zu können. So ist bei allen additiven<br />
Verfahren eine spanende Nachbearbeitung zwingend erforderlich,<br />
um die geeigneten Oberflächen- und Maßgenauigkeiten<br />
erzielen zu können. (Abb. 3)<br />
Abb. 3: Prozesskette additiver Fertigungsverfahren<br />
SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 173