Fachzeitschrift_OeGS_09_10_2019
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(NQR Level 4 ist Lehrabschluss). Schweißtechnische<br />
Kenntnisse werden im IWS Lehrgang in der Dauer von<br />
249 Unterrichtseinheiten vermittelt. Kenntnisnachweis<br />
und Abschluss mit schriftlicher und mündlicher Prüfung.<br />
Die Ausbildung ist ident mit der nationalen Ausbildung<br />
zum Schweißwerkmeister.<br />
– Spezielle Kenntnisse: Ausbildung mindestens auf EQF<br />
Level 5 (NQR Level 5 ist z.B. Meister, HTL Maturant).<br />
Schweißtechnische Kenntnisse werden im IWT Lehrgang<br />
in der Dauer von 369 Unterrichtseinheiten vermittelt.<br />
Kenntnisnachweis und Abschluss mit schriftlicher und<br />
mündlicher Prüfung. Die Ausbildung ist ident mit der nationalen<br />
Ausbildung zum Schweißtechniker.<br />
– Umfassende Kenntnisse: Ausbildung mindestens auf EQF<br />
Level 6 (NQR Level 6 ist z.B. Ingenieur, BSC).<br />
Schweißtechnische Kenntnisse werden im IWE Lehrgang<br />
in der Dauer von 448 Unterrichtseinheiten vermittelt.<br />
Kenntnisnachweis und Abschluss mit schriftlicher und<br />
mündlicher Prüfung.<br />
In allen Ausbildungen kann neben Präsenzkursen auch die<br />
Ausbildung mit „Blended Learning“, einer Kombination aus e-<br />
Learning und Präsenzlernen, am WIFI OÖ umgesetzt werden.<br />
An der TU Graz, der TU Wien und der FH Wels wird in<br />
bestimmten Studiengängen die Möglichkeit geboten, mit<br />
Ergänzungslehrgängen zur IWE Prüfung anzutreten. Hier<br />
sind IIW Lehrinhalte ident mit Lehrinhalten aus den Studiengängen.<br />
Daher ist die Dauer dieser Ergänzungslehrgänge<br />
sehr unterschiedlich.<br />
Neben der internationalen Ausbildung gibt es auch eine nationale<br />
Ausbildung nach ÖNORM M 7805. Die ÖNORM anerkennt<br />
die internationale Ausbildung. Für die nationalen<br />
Bezeichnungen Schweißwerkmeister, Schweißtechnologe,<br />
Schweißtechniker mit speziellen technischen Kenntnissen<br />
werden längere Praxisnachweise und mehr Handfertigkeitsnachweise<br />
verlangt. Dafür sind die Zugangsbedingungen<br />
nicht auf den NQR bezogen.<br />
Trends:<br />
• Eine internationale Ausbildung wird bei international<br />
tätigen Firma nach wie vor einen hohen Stellenwert<br />
haben.<br />
• Nationale Ausbildungen können für lokal tätige Unternehmen<br />
an Bedeutung gewinnen. Eine Anerkennung<br />
der nationalen Ausbildung im Ausland ist jedoch nicht<br />
gesichert. Dieses Manko könnte durch eine Personenzertifizierung<br />
nach ISO 17024 reduziert werden.<br />
• Blended Learning ist einsetzbar, wenn die Kandidaten<br />
in der Lage sind selbstständig zu lernen. Bei IWEs ist<br />
dies durch das Studium meist der Fall. Es kommen<br />
kaum mehr Lehrgänge mit reinem Präsenzlernen zustande.<br />
In IWS Lehrgängen fehlt den meisten Kandidaten<br />
jedoch meist die Kompetenz zum Selbstlernen.<br />
Schweißkonstrukteure – das Stiefkind in der schweißtechnischen<br />
Ausbildung<br />
Die Gütesicherung von Schweißarbeiten beginnt in der Konstruktion.<br />
Qualität ist die Erfüllung der Anforderungen. Anforderungen<br />
werden in Zeichnungen festgehalten. Was<br />
nicht in Zeichnungen gefordert wird, kann auch nicht erfüllt<br />
werden. Hunderte Seiten umfassende Spezifikationen, die<br />
allgemeine, ergänzende Anforderungen enthalten, dienen<br />
meist nur im Schadensfall zur Schuldzuweisung (frei nach<br />
dem Motto – „Wer schreibt – bleibt“). Die Praxis ist aber: Je<br />
umfangreicher die Spezifikation ist, desto weniger wird sie<br />
gelesen. Also muss alles Wesentliche in die Zeichnung.<br />
In der Vergangenheit haben Konstrukteure noch direkten<br />
Kontakt zur Fertigung gehabt. Ein Know-How Fluss von der<br />
SCHWEISS- UND PRÜFTECHNIK <strong>09</strong>-<strong>10</strong>/<strong>2019</strong> 165