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im wAndel - frAuenbilder - Innere Mission München

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Offene Alt e n A r b e i t<br />

f ü r evAngelische<br />

Kirchengemeinden<br />

in f O b r i e f<br />

fr ü h j A h r/sO m m e r 2012


li e b e leserinnen, l i e b e leser,<br />

hAllO, g u t e n tAg u n d g r ü s s gO t t!<br />

Ich begrüße Sie alle herzlich miteinander!<br />

Dann wird es gemütlich untereinander.<br />

Seien Sie <strong>im</strong>mer nett zueinander,<br />

und mühen Sie sich intensiv umeinander.<br />

Erwarten Sie nicht zu viel voneinander,<br />

sondern nehmen Sie Rücksicht aufeinander.<br />

Arbeiten Sie gerne auch füreinander,<br />

denn auskommen tun Sie nicht ohneeinander.<br />

Achtung behalten Sie stets voreinander.<br />

Und seien Sie nicht neidisch aufeinander,<br />

dann haben wir viel Freude miteinander.<br />

Wie wertvoll ist doch das „einander“ in unserem Leben.<br />

Wir sind aufeinander angewiesen und wir profitieren voneinander.<br />

Und es macht vielmehr Spaß miteinander.<br />

Das „einander“ scheint mir auch ein wichtiger Bereich in<br />

der Seniorenarbeit zu sein. Es stärkt und verbindet, es ist<br />

Aufgabe und Freude zugleich. Vielleicht auch mal eine<br />

Themenidee für einen Gesprächsnachmittag – „was ist<br />

den unser einander?!“<br />

Ich wünsche Ihnen viel „einander“ in der nächsten Zeit<br />

und grüße Sie ganz herzlich<br />

Sybille Fuchs<br />

fü r sie<br />

dA s se m i nA r f ü r e h r e n A m t l i c h e pflegerische<br />

di e n s t e in d e r ge m e i n d e s t e l lt s i c h v O r.<br />

„Ich habe Zeit zur Verfügung und möchte gerne ältere<br />

Menschen begleiten“, sagen <strong>im</strong>mer mehr Menschen.<br />

Nicht alle trauen sich das so einfach zu, andere sind schon<br />

mal an ihre Grenzen gekommen.<br />

Mit unseren Schulungen in Modulform vermitteln wir<br />

das notwendige Handwerkszeug für die ehrenamtliche<br />

Tätigkeit. Die geschulten Ehrenamtlichen sind bei Nachbarschaftshilfen,<br />

Kirchengemeinden, Sozialstationen, etc.<br />

gern gesehen.<br />

Sie können bei uns die Qualifizierung zum Demenzhelfer<br />

machen, um Familien, die einen Pflegebedürftigen versorgen,<br />

zu unterstützen. Sie können bei der Fachstelle für<br />

pflegende Angehörige eingesetzt werden.<br />

Pflegebedürftige möchten am liebsten zu Hause gepflegt<br />

werden. Um Angehörige bei dieser anspruchsvollen Aufgabe<br />

zu unterstützen, bieten wir <strong>im</strong> Pflegekurs notwendiges<br />

Wissen, praktische Übungen und Beratung an.<br />

Wir möchten Ihr Selbstbewusstsein in die eigenen Fähigkeiten<br />

stärken und mit den Schulungen die Motivation<br />

und Bereitschaft, sich für Andere zu engagieren, fördern.<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Gerda Radlmaier-Hahn<br />

Anschrift: Magdalenenstraße 7, 80638 <strong>München</strong><br />

Tel: 089/15 91 35 67<br />

Internet: www.hilfe-<strong>im</strong>-alter.de<br />

E-Mail: seminar-altenhilfe@<strong>im</strong>-muenchen.de<br />

2 3<br />

Realisation: Manfred Becker. Texte wenn nicht anders gekennzeichnet Sybille Fuchs und Privat.<br />

Bildnachweis: Offene Altenarbeit Privat sowie Andrii Molchanov (S. 9) 87/danielb (S. 23)/JMB (S. 4)/lichtmeister (S.16) fotolia.com


Aus der<br />

Fortbildungsreihe<br />

2011<br />

Zwölf<br />

Mosaiksteine<br />

Hier erzählen Teilnehmer/-innen von ihren Eindrücken<br />

und Erfahrungen aus den letzten Fortbildungen.<br />

November 2011<br />

Dicker Novembernebel umhüllt die Magdalenenstraße,<br />

gerade richtig für unseren Seminar – Vortrag „Fantasie<br />

und Kreativität“.<br />

Zuerst gab es Theorie, wie funktioniert unser Gedächtnis,<br />

wie kann ich Gelerntes abspeichern und wieder<br />

abrufen.<br />

Dann, <strong>im</strong> praktischen Teil gab es gute Anregungen für<br />

unsere Seniorenarbeit mit Beispielen wie „Waldbesuch –<br />

Wolle wickeln – Steingeschichte – Wandelstift“.<br />

So ist dieser Vormittag schnell vergangen. Es war Mittag<br />

und die Sonne war da. Wieder so ein wunderschöner<br />

Herbsttag!<br />

Gundula Marquis<br />

Dezember 2011<br />

Mit einer adventlichen Runde ging die Fortbildungsreihe<br />

2011 zu Ende.<br />

Gemeinsam legten wir auf zwei Tischen jeweils einen<br />

Adventskranz und dachten nach über die verschiedenen<br />

symbolhaften Gegenstände und ihre Bedeutung. Die<br />

Idee kam von einer Seniorenkreisleiterin, die dies <strong>im</strong><br />

eigenen Seniorenkreis erprobt hat und alle Materialien<br />

dazu mitbrachte.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken,<br />

die <strong>im</strong>mer wieder die Fortbildungen besuchen und mit<br />

ihren eigenen Ideen und Materialien bereichern.<br />

Es arbeiten wirklich viele tolle und sehr engagierte Menschen<br />

ehrenamtlich <strong>im</strong> Bereich der offenen Seniorenarbeit<br />

der evangelischen Kirchengemeinden.<br />

Sie machen das Alter wirklich bunter!!!<br />

Sybille Fuchs<br />

4 5


Aus der<br />

Fortbildungsreihe<br />

2012<br />

Feuerwerk<br />

Februar 2012<br />

Ökumenisch ging es in das neue Fortbildungsjahr –<br />

schon zum dritten Mal – also fast schon Tradition.<br />

Dieses Mal trafen sich 29 Seniorenkreisleiter/-innen aus<br />

katholischen und evangelischen Gemeinden <strong>im</strong> ASZ Westend<br />

zum Thema He<strong>im</strong>at. Ein Thema, das viele Senioren<br />

bewegt. Gemeinsam gingen wir mit Ruth und Noomie auf<br />

den Weg in die Fremde. Wir spürten den Weg der beiden<br />

mutigen Frauen nach und staunten über ihre Treue zu<br />

Gott, trotz aller Widrigkeiten des Lebens.<br />

In zwei Workshops ging es dann ganz praktisch an Methoden<br />

und Möglichkeiten das Thema <strong>im</strong> Seniorenkreis<br />

einzubringen, zu gestalten und umzusetzen.<br />

Mit einem he<strong>im</strong>atlichen Sitztanz endete der gemeinsame<br />

ökumenische Vormittag. Eine schöne Möglichkeit des<br />

Zusammenwachsens und des voneinander Lernens in der<br />

Seniorenarbeit war die Meinung vieler Teilnehmenden.<br />

Sybille Fuchs<br />

„Erzähl mir keine Märchen!“<br />

Wie oft mussten wir das als Kinder hören, wenn wir unserer<br />

Phantasie freien Lauf liesen. Deshalb war es umso<br />

erfreulicher, dass wir nun als Erwachsene (oft schon<br />

Großmütter) erfahren durften, wie wichtig Märchen für<br />

unser Leben sind.<br />

Silvia Hein, eine wahre Märchenerzählerin, hat uns an<br />

ihrer Arbeit teilnehmen lassen. Gebannt hörten wir das<br />

Märchen von „Wassilissa“, die unerfüllte Liebe eines<br />

Buntspechtes und der Goldammer; und ganz zu Beginn<br />

die Geschichte von der Zeit, als sich Eintagsfliege, Esel<br />

und Schildkröte bei der Spinne Rat holten.<br />

Wir erfuhren dabei das allerwichtigste: die Märchen und<br />

Geschichten haben <strong>im</strong>mer mit uns zu tun!<br />

Mit diesem Wissen und sehr guten, fundierten Anleitungen<br />

und Empfehlungen können wir getrost unsere Seniorennachmittage<br />

gestalten. Dafür ganz herzlichen Dank.<br />

Karin Probst<br />

März 2012<br />

Dieses Mal war Bewegung gefragt - rechts, links, oben,<br />

unten... So bringt der Sitztanz alle in Schwung, ganz nach<br />

Anleitung von Antonie Rahn. Rosen, Tücher und andere<br />

Materialien sorgten für zusätzlichen Spaß. Dies erfuhren<br />

die Seniorenkreisleiter/-innen und so sicherlich bald auch<br />

die Seniorinnen und Senioren in den Kirchengemeinden.<br />

Sybille Fuchs<br />

6 7


gesucht & gefunden<br />

themen und referententipps<br />

für die seniOrenArbeit<br />

Die zweite Ausgabe von gesucht & gefunden ist erschienen.<br />

Sie ging per Email an alle Pfarrämter mit der Bitte<br />

um Ausdruck und Weitergabe an die SeniorenkreisleiterInnen<br />

und Interessierte.<br />

Wenn Sie keine Ausgabe erhalten haben, dann fragen Sie<br />

bitte in Ihrem Pfarramt nach. Gerne können Sie sich auch<br />

an uns wenden, wir senden Ihnen dann die gewünschten<br />

Exemplare zu.<br />

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Planung und<br />

Durchführung Ihrer Veranstaltungen.<br />

Sybille Fuchs und Karin Wolf<br />

Kooperationsprojekt<br />

der Offenen Altenarbeit für<br />

Evang. Kirchengemeinden,<br />

Hilfe <strong>im</strong> Alter der <strong>Innere</strong>n<br />

<strong>Mission</strong> <strong>München</strong><br />

e. V. und dem Bereich<br />

Gemeindearbeit, Religion<br />

und Spiritualität des<br />

Evang. Bildungswerks<br />

<strong>München</strong> e. V.<br />

löwenzAhn<br />

Eine Frau beschloss, einen Garten anzulegen. Sie bereitete<br />

den Boden vor und streute die Samen<br />

wunderschöner Blumen aus.<br />

Als die Saat aufging, wuchs<br />

auch der Löwenzahn. Die<br />

Frau versuchte mit allen<br />

möglichen Methoden,<br />

den Löwenzahn auszurotten,<br />

aber nichts<br />

half.<br />

Am Ende machte sie sich auf, um in der fernen Hauptstadt<br />

den Hofgärtner des Königs zu befragen.<br />

Der weise alte Gärtner, der schon so manchen Park angelegt<br />

hatte, gab ihr viele Ratschläge, wie der Löwenzahn<br />

loszuwerden sei. Aber was er auch vorschlug, die Frau<br />

hatte alles schon probiert.<br />

So saßen die beiden ratlos da, bis am Ender der Gärtner<br />

die Frau anschaute und sagte: „Wenn dann alles, was<br />

ich dir vorgeschlagen habe, nichts nützt, dann gibt es<br />

nur einen Ausweg:<br />

Lerne, den Löwenzahn zu lieben.“<br />

Aus:<br />

Typisch! – Andere Zeiten Verlag<br />

(siehe Buchtipp)<br />

geschichte<br />

8 9


gu t ä lt e r werden in d e r Ki r c h e<br />

Dies ist er Titel des Strategiepapiers 2012 der evang.-luth.<br />

Kirche in Bayern. Darin wird die bessere Wahrnehmung<br />

des Alters auf allen Handlungsebenen gefordert.<br />

Das Alter heute umfasst eine <strong>im</strong>mer länger werdende<br />

Zeitspanne, die nicht mehr einheitlich beschrieben werden<br />

kann. So spricht man heute vom dritten, vierten und<br />

fünften Lebensalter.<br />

Diese Altersgruppen sind ganz unterschiedlich und hängen<br />

weniger vom biologischen Alter ab, als vielmehr von<br />

den vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen.<br />

Altersstufen<br />

Das dritte Alter ist das chancenreiche Alter, in dem ein<br />

Ressourcenüberschuss besteht. Es besteht der Wunsch,<br />

noch gefordert zu sein und die Möglichkeit ein Engagement<br />

zu übernehmen. Häufig sind dies die aktiven Gruppen<br />

in den Gemeinden mit sportlichen, handwerklichen<br />

Aktivitäten oder bildungsorientierten Interessen.<br />

Das vierte Alter ist das eingeschränkte Alter, indem<br />

alle eigenen Energien für die Bewältigung des eigenen<br />

Lebensalltags benötigt werden. Zunehmend ist auch Unterstützung<br />

und Begleitung verschiedener Art notwendig.<br />

Diese Gruppe findet sich in den klassischen, traditionellen<br />

Seniorenkreisen.<br />

Das fünfte Alter ist das abhängige Alter, mit einem hohen<br />

Unterstützungsbedarf. Es ist zugleich das gefürchtete<br />

Alter, das sich niemand wünscht. Das Leben findet mit<br />

Versorgungs- und Pflegebedarf zu Hause oder in einem<br />

Seniorenhe<strong>im</strong> statt.<br />

Veränderte religiöse Bindung<br />

Diese verschiedenen Altersabschnitte sind für die Kirchengemeinden<br />

eine Herausforderung. Zumal die heutige<br />

Generation 60plus insgesamt eine eher verhaltene<br />

religiös-kirchliche Nähe zeigt. Mit dem Alter werden die<br />

Menschen nicht automatisch religiöser. Vielmehr braucht<br />

es entsprechende Angebote und Möglichkeiten für ältere<br />

Menschen, die ihren Interessen, Fähigkeiten und Bedürfnissen<br />

entsprechen.<br />

In der oben genannten Studie wird als Ziel formuliert:<br />

„Die Arbeit wird multi-professionell geleistet und ist mit<br />

Planstellen ausgestattet.“<br />

Bleibt zu hoffen, dass dies umgesetzt wird, denn Ehrenamt<br />

braucht Hauptamt, auch in der Seniorenarbeit.<br />

es m u s s Alles pAssen -<br />

für eine gelungene Seniorenarbeit<br />

Der folgende Seniorenkreis ist dafür ein Beispiel. Hier<br />

passt Zeit (Sonntagnachmittag), Ort (gemütlicher Raum<br />

<strong>im</strong> Gemeindezentrum), Team (langjährig engagierte<br />

Mitarbeiterinnen), Unterstützung der Kirchengemeinde<br />

(Pfarrer für die Seniorenarbeit)und natürlich viel Engagement<br />

und Freude.<br />

10 11


sO n n t Ag s K A f f e e<br />

in d e r cO r n e l i u s K i r c h e ne u b i b e rg<br />

Am Sonntagnachmittag muss niemand allein sein<br />

Jeden ersten Sonntag <strong>im</strong> Monat von 15:00 bis 17:00 Uhr<br />

findet ein geselliges Zusammensein von Seniorinnen und<br />

Senioren <strong>im</strong> Kaminz<strong>im</strong>mer der Gemeinde statt.<br />

Auch für Programm ist gesorgt<br />

Etwa 20 Seniorinnen und Senioren genießen das gemeinsame<br />

Kaffeetrinken und den anschließenden Vortrag und<br />

Austausch über ein Thema. Auch ein Spruch des Monats<br />

und das Singen dürfen nicht fehlen.<br />

Das ist Teamarbeit<br />

Frau Gisela Ludwig, selbst schon stolze 91 Jahre und<br />

damit die Zweitälteste des Kreises, ist seit 1990 mit viel<br />

Herz und Engagement dabei. Ihr zur Seite steht ein Team<br />

von Frauen, die alle ihre unterschiedlichen Fähigkeiten<br />

einbringen.<br />

Team:<br />

Christa Benkmann, Brunhilde Jonischkeit,<br />

Ursula Knollmann, Gisela Ludwig,<br />

Marlies Rebmann, Christine Schiedeck<br />

Anmerkung:<br />

Der von mir besuchte Sonntagskaffee hatte das spannende<br />

Thema „Mütter“. Frau Marlies Rebmann aus dem<br />

Team hat die Bedeutung der Mutter in vielen Worten<br />

unserer Sprache zusammengetragen. Erstaunlich in<br />

vielen bedeutenden Zusammenhängen wir dieses Wort<br />

finden.<br />

Eine Fortsetzung des Themas findet <strong>im</strong> Mai statt, bei dem<br />

alle ein Bild ihrer Mutter mitbringen können.<br />

Fazit:<br />

Be<strong>im</strong> Sonntagskaffee in der Corneliuskirche fühlt man<br />

sich fast wie dahe<strong>im</strong>. Man sitzt wie an einer liebevoll<br />

dekorierten großen „Familientafel“, gemütlich eng, bei<br />

selbstgebackenem Kuchen und guten Gesprächen. Thema,<br />

Liederrunde und der Spruch des Monats gehören dazu.<br />

12 13


mit gisel A lu d w i g<br />

<strong>im</strong> ge s p r ä c h<br />

Seit vielen Jahren leitet<br />

sie den Sonntagskaffee<br />

mit viel Engagement und<br />

Liebe<br />

Seit wann besteht der Sonntagskaffee?<br />

Begonnen hat alles 1988 mit dem damaligen Pfarrer.<br />

Immer wenn dieser Zeit hatte, fand der Sonntagskaffee<br />

statt. Ich kam 1990 dazu. Wir brachten damals den Kaffee<br />

von zu Hause mit, weil es in der Gemeinde noch keine<br />

Kaffeemaschine gab.<br />

Warum am Sonntag? Das ist doch sehr außergewöhnlich<br />

für einen Seniorenkreis.<br />

Das liegt einfach daran, dass es in der politischen Gemeinde<br />

ein aktives Seniorenzentrum gibt. Dort wird unter<br />

der Woche viel angeboten. Sonntags sind viele Senioren<br />

alleine, und das wollten wir ändern - zumindest an einem<br />

Sonntag <strong>im</strong> Monat.<br />

Was ist das Besondere an dem Kreis?<br />

Das ist sicher, dass jeder willkommen ist und mitgetragen<br />

wird mit all seinen Sorgen und Nöten, auch in Krankheitstagen.<br />

Wir gehören zusammen und kümmern uns<br />

umeinander, dies ist über die Jahre hin so gewachsen.<br />

Von unserer Kirchengemeinde fühlen wir uns mitgetragen.<br />

Sie arbeiten miteinander <strong>im</strong> Team. Wie haben Sie dies<br />

geregelt?<br />

Als ich den Kreis übernommen habe, war mir wichtig<br />

ein Team zu finden, das sich gegenseitig unterstützt und<br />

ergänzt. Wir treffen uns alle sechs Monate zu einer Dienstbesprechung.<br />

Da werden Ideen entwickelt, geplant und<br />

Aufgaben verteilt. Und das klappt wunderbar.<br />

Haben Sie Probleme neue Seniorinnen und Senioren<br />

zu finden?<br />

Eigentlich nicht. Wir sind <strong>im</strong>mer so um die 20 Personen<br />

zwischen 68 und 98 Jahren. Wir vom Team sprechen<br />

Menschen <strong>im</strong> Gottesdienst an. Auch erhalten wir Tipps<br />

vom Pfarrer wie: „Sprechen Sie doch mal die oder den an.“<br />

Dann gibt es nur eins: anrufen, vorbeigehen, abholen.<br />

Das heißt Sie und das ganze Team bringen sehr viel<br />

Engagement ein.<br />

Ja, man muss sich die Zeit nehmen und sich einsetzen.<br />

Dies macht dankbar und zufrieden, denn man erhält auch<br />

viel zurück. Wenn zum Beispiel eine Seniorin am Ende des<br />

Sonntagkaffees sagt: „Vorher ging es mir so elend, ich<br />

konnte kaum kommen. Aber jetzt geht es mir richtig gut.<br />

Es war wieder ein toller Sonntagnachmittag.“<br />

Welche Wünsche haben Sie für den Sonntagskaffee in<br />

der Corneliuskirche?<br />

Der Kreis soll so bleiben und weitergehen wie bisher – sich<br />

so harmonisch treffen, Freude miteinander haben und<br />

sich wohl fühlen. Wir würden auch gerne mal wieder<br />

Herren in unserem Kreis begrüßen!<br />

Infobrief:<br />

Vielen Dank für das Gespräch. Ich selbst war auch gerne<br />

<strong>im</strong> Sonntagskaffee, habe die angenehme Atmosphäre<br />

genossen und war beeindruckt von dem interessanten<br />

und abwechslungsreichen Programm.<br />

14 15


u c h t i p p<br />

Typisch<br />

Kleine Geschichten<br />

für andere Zeiten<br />

Oh!<br />

Noch mehr Geschichten<br />

für andere Zeiten<br />

Diese beiden Bücher sind<br />

herrliche Sammlungen<br />

von kurzen Geschichten<br />

zum Schmunzeln und<br />

zum Nachdenken. Die<br />

Geschichten haben Menschen<br />

in unterschiedlichen<br />

Ländern und aus unterschiedlichen<br />

Kulturen erzählt.<br />

Es ist sicher für jeden etwas<br />

dabei und bestens geeignet<br />

für Seniorenkreise, ob am<br />

Anfang, am Schluss oder<br />

als Gesprächs<strong>im</strong>puls.<br />

Der gemeinnützige, ökumenische Verein will mit seinen<br />

Angeboten, wozu diese beiden Bücher gehören, die christliche<br />

Tradition lebendig halten.<br />

Bestellung unter:<br />

Andere Zeiten e.V.<br />

Tel: 040 47 11 27 27<br />

www.anderezeiten.de<br />

16 17


Alles <strong>im</strong> wA n d e l - fr Au e n b i l d e r<br />

Eine Gesprächsidee<br />

für den Seniorenkreis<br />

Wie die Jahreszeiten so<br />

folgen auch die Mode,<br />

die Gebrauchsgegenstände<br />

und das Frauenbild<br />

<strong>im</strong> 19. Jahrhundert der<br />

Veränderung.<br />

Ein großer Wandel war<br />

die Elektrifizierung, die<br />

auch in den Haushalt<br />

Einzug hielt. Wie sich<br />

damit auch das Frauenbild<br />

veränderte, zeigen<br />

die beiden Bilder, einer<br />

staubsaugenden Frau.<br />

Die klassische Frau der 20er Jahre, unabhängig, fre<strong>im</strong>ütig,<br />

das Ideal der „neuen Frau“ mit kurzen Haaren und<br />

Make-up, dieser Vamp übernahm die Hausarbeit selbst.<br />

Das Mondäne trifft das Alltägliche. Kein Hausmädchen,<br />

sondern die Dame des Hauses selbst, handhabt spielerisch<br />

die neue Technik. Wie viel Veränderung liegt allein<br />

darin zum Frauenbild vor dem 1. Weltkrieg?!<br />

Und dann ein ganz anderes Frauenbild nach dem 2. Weltkrieg<br />

aus den 50er Jahren. Ein weitschwingender Rock<br />

und eine Bluse mit hochgestelltem Kragen schmückt die<br />

Trägerin. Die Ärmel der Bluse sind hochgekrempelt und<br />

über dem Rock eine kleine Schürze, verhindern die Beschmutzung<br />

der Kleidung bei der Reinigung des Treppen-<br />

hauses. Hier sehen wir<br />

die gute, pflichtbewusste<br />

Ehefrau be<strong>im</strong> häuslichen<br />

Arbeitsalltag.<br />

Der Wandel des Frauenbildes<br />

<strong>im</strong> 20. Jhd. in der<br />

Mode und bei der Hausarbeit<br />

– eine wunderbare<br />

und faszinierende<br />

Verbindung!<br />

Sicher werden hier auch<br />

Erinnerungen, an das<br />

eigene Leben oder das<br />

der Mutter wach.<br />

Wenn Sie dieses Thema in Ihrem Seniorenkreis einbringen<br />

möchten, dann können Sie bei der offenen Altenarbeit für<br />

evangelische Kirchengemeinde anfragen. Wir vermitteln<br />

Ihnen gern die Referentin Hanne Zarschizky.<br />

18 19


er h A lt e m i c h liebenswert<br />

0h Herr, du weißt es besser als ich, dass ich von Tag zu<br />

Tag älter werde und eines Tages alt sein werde.<br />

Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit<br />

und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.<br />

Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten<br />

anderer ordnen zu wollen.<br />

Lehre mich, nachdenklich, aber nicht grüblerisch,<br />

hilfreich, aber nicht diktatorisch zu sein.<br />

Bei meiner ungeheuren Ansammlung von Weisheit erscheint<br />

es mir ja schade, sie nicht ständig weiterzugeben<br />

– aber du verstehst, Herr, dass ich mir ein paar Freunde<br />

erhalten möchte.<br />

Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten<br />

und verleihe mir Schwingen, zur Pointe zu gelangen.<br />

Lehre mich schweigen über meine Krankheiten und<br />

Beschwerden. Sie nehmen zu – und die Lust, sie zu beschreiben<br />

wächst von Jahr zu Jahr.<br />

Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Leidensberichte<br />

anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig<br />

zu ertragen.<br />

Lehre mich die wunderbare Weisheit, dass ich mich irren<br />

kann.<br />

Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich möchte keine<br />

Heilige sein – mit ihnen lebt es sich so schwer. Aber ein<br />

alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels.<br />

Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente<br />

zu entdecken, und verleihe mir, die schöne Gabe, es ihnen<br />

zu sagen.<br />

Theresa von Avila<br />

Alles h A t s e i n e zeit<br />

Sich auseinandersetzen<br />

mit Sterben und Trauer<br />

<strong>im</strong> Judentum, Christentum<br />

und Islam.<br />

Wir wollen uns Zeit nehmen<br />

– innehalten und<br />

nachdenken über die alte<br />

Lebensweisheit: „Alles hat<br />

seine Zeit“ - so auch das<br />

Sterben und die Trauer.<br />

Referentinnen werden uns dazu in die Glaubensinhalte,<br />

Vorstellungen und Rituale ihrer Religion einführen.<br />

Herzliche Einladung daran teilzunehmen:<br />

Dienstag, 3. Juli 2012 15:00 - 17:00 Uhr<br />

„Oh, Du ruhige Seele, kehre zurück zu Deinem Herrn!“<br />

– eine musl<strong>im</strong>ische Sichtweise.<br />

Montag, 24. September 2012 15:00 -17:00 Uhr<br />

„Trauern in der Fremde“ – ein Film über Tod und Trauer<br />

von Migrant/-innen in Deutschland.<br />

Dienstag, 20. November 2012 15:00 -17:00 Uhr<br />

Sterben und Trauer in der palliativen Begleitung.<br />

Unkostenaufwand je Einheit: 5,00 €<br />

Kooperation mit dem Seminar für mehrsprachige Helferinnen<br />

und Helfer<br />

Magdalenenstr. 7, 80638 <strong>München</strong>/Gern<br />

Anmeldung bei der Offenen Altenarbeit für evangelische<br />

Kirchengemeinden<br />

20 21


gedAnKen z u m Ki r c h e n j A h r<br />

Nicht nur bei IKEA ist Mittsommerfest<br />

Johannistag<br />

Der Johannistag ist der Gedenktag der Geburt Johannes<br />

des Täufers am 24. Juni.<br />

Die Datierung ergibt sich zum einen aus Lukas 1,36, wonach<br />

Johannes sechs Monate älter ist als Jesus. Sie ergibt<br />

sich zum anderen aus dem Bemühen, das Mittsommerfest<br />

der Germanen, Kelten und Slawen christlich zu überlagern<br />

und neu zu deuten.<br />

Der Johannistag steht <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem 21.<br />

Juni, der Sommersonnenwende (in Entsprechung zum<br />

21. Dezember, der Wintersonnenwende), die Sonne hat<br />

ihren höchsten Stand. Von nun an werden die Tage wieder<br />

kürzer.<br />

Die Christen haben dieses Naturphänomen auf die Selbstaussage<br />

des Johannes aus Johannes 3,30 bezogen: „Jesus<br />

muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Das Licht von<br />

Johannes muss abnehmen, damit Christus, die unbesiegbare<br />

Sonne, ab der Mittwinterwende zunehmen kann.<br />

Der zentrale Brauch des Johannistages ist das Johannisfeuer<br />

(oder auch Sonnenwendfeuer), das in der Johannisnacht<br />

vom 23. auf den 24. Juni auf den Höhen der Berge,<br />

am Stadt- oder Dorfrand entzündet wird und erstmals <strong>im</strong><br />

12 Jhd. belegt ist. Es ist der Mittelpunkt der Festivitäten<br />

und leuchtet kraftvoll in die dunkle Nacht hinein. Feuer<br />

und Sonne sind Symbole für Christus und sein Wirken.<br />

Wie das Feuer in die Nacht hinein wirkt, soll Christus in<br />

unser Leben hinein wirken.<br />

Zum Johannisfeuer gehört auch der Brauch des Feuersprungs.<br />

Es heißt, wer über dieses Feuer springt, kann<br />

sich Segen erwerben. So soll der Feuersprung helfen<br />

Unheil zu überwinden und von Krankheiten zu reinigen.<br />

Verstärkt wird dies durch das gemeinschaftliche Tanzen<br />

um das Feuer.<br />

Johannes der Täufer, dessen Geburtstag es ist, ist <strong>im</strong> Neuen<br />

Testament der Vorläufer und Wegbereiter von Jesus. Er<br />

sagt in Markus 1,7-8 von sich selbst: „Nach mir kommt<br />

einer, der ist stärker als ich. Ich habe nur mit Wasser getauft,<br />

er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“<br />

Er tritt um 27/28 nach Christi Geburt in der Jordansteppe<br />

als Bußprediger auf, sammelt Jünger um sich und besticht<br />

durch seine asketische Ausrichtung. Seine Predigt ist hart<br />

und gewaltig. Er ruft zur Umkehr auf und viele Menschen<br />

folgen ihm.<br />

Es lohnt sich seinem Auftreten in den Evangelien nachzugehen.<br />

Er ist bis heute ein Aufruf, sich selbst ehrlich<br />

ins Gesicht zu sehen, seinen Lebensstil zu prüfen und an<br />

seiner Änderung zu arbeiten.<br />

Der Johannistag – hat noch weitere Bräuche – sicher in<br />

Erinnerung mancher Seniorinnen und Senioren, und ist<br />

deshalb auch ein interessantes Gesprächsthema.<br />

22 23


Offene AltenArbeit<br />

für evAng. Kirchengemeinden<br />

Sybille Fuchs<br />

Dipl. Religionspädagogin (FH),<br />

Master of Social Management<br />

Magdalenenstraße 7<br />

80638 <strong>München</strong><br />

Telefon (089)15 91 35 - 27<br />

Telefax (089)15 91 35 - 12<br />

offene-altenarbeit@<strong>im</strong>-muenchen.de<br />

http://www.hilfe-<strong>im</strong>-alter.de<br />

24<br />

Bach<br />

Canalettostraße<br />

Wilhelm- Düll Straße<br />

Demollstraße Hohenlohestraße<br />

Magdalenenstraße<br />

Hofenfelsstraße<br />

Klugstraße Klugstraße<br />

Offene Altenarbeit<br />

evang. Kirchengem.<br />

Magdalenenstraße 7<br />

Tizianstraße<br />

Bandelstraße<br />

Waisenhausstraße<br />

Rolandstraße<br />

Tizianstraße<br />

U1<br />

Gern

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