2018-02-vdoe-position
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ISSN 1437-9821 • G 12530
2
–
18
VDOE POSITION
Z E I T S C H R I F T D E S B E R U F S V E R B A N D E S O E C O T R O P H O L O G I E E . V . w w w. v d o e . d e
IM FOKUS: ERNÄHRUNG – LEBENSMITTEL – GESUNDHEIT
POLITISCH GESEHEN
Ernährung 2018
in Kassel S. 14 ff.
Julia Klöckner
„Gut und gesund
schließen sich
nicht aus“
Ernährungspolitik
Von der Bedeutung der
Ernährungspolitik und den
Konsequenzen für die Arbeit
des VDOE S. 4
Stellenmarkt
Auch 2017 wieder Wachs -
tum bei den Stellenange -
boten für Oecotropho -
logen & Co. S. 20
VDOE Aktuell
Mitgliederversammlung
beschließt in Kassel die
Verlegung des Verbands -
sitzes nach Berlin S. 16
»PR FÜR KOCHGESCHIRR – ALLES ANDERE ALS LANGWEILIG«
Im Porträt: Beate Adler, Managerin Public Relations, Fissler GmbH, S. 27
VDOE AKTUELL HOCHSCHULEN REGIONALES PERSONALIEN MEDIEN
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S -S
EDITORIAL
VDOE und Berufspolitik
Wir wollen politischer werden
Foto: © www.Ziertmann.de
Eigentlich hätte bereits die Ausgabe 1/2018 der
VDOE POSITION das Fokusthema Politik haben
sollen; die Gründe für die Verschiebung in die
zweite Ausgabe sind allen bekannt. Es ist uns
gelungen, die neue Bundesministerin Julia Klöck -
ner für ein Interview zu gewinnen, die den
Bereich Ernährung als Herzens an liegen herausgestellt
hat und ihr Ministerium als „Lebens -
ministerium“ sieht. Wie lange die aktuelle Re -
gierungskoalition hält, weiß derzeit niemand. Das
macht die berufspolitische Arbeit nicht gerade
leichter.
Der Einsatz für die Vertretung berufspolitischer Interessen braucht einen langen Atem
und ist ohne intensives Klinkenputzen nicht zu schaffen. Und für viele Anliegen sind
mehrere Anläufe notwendig. Ein neues Vorstandsteam hat die berufspolitische Arbeit
für die Oecotrophologie übernommen, nachdem die Mitgliederver samm lung (MV) entschieden
hat. Mögen sie eine glückliche Hand und die nötige Ausdauer haben und ihr
neues Amt mit viel Freude erfüllen. Politik war auch in der MV ein großes Thema; neben
dem Antrag auf Verlegung des Verbandssitzes nach Berlin ging es in weiteren Anträgen
um die Mitbestimmung der Mitglieder und um Möglichkeiten diese zu erleichtern, nämlich
durch Briefwahl und Erhöhung der Anzahl der Vollmachten, die ein Mitglied übernehmen
kann. Über beides soll in der nächsten MV entschieden werden. Für uns ist das
ein erfreuliches Zeichen, dass das politische Interesse im Verband zu nimmt.
Die Entscheidung für die Verlegung des Verbandssitzes nach Berlin ist ein auch nach
außen sichtbares und deutliches Zeichen, dass der VDOE sich politisch stärker positionieren
wird – und das nicht aus der zweiten, sondern aus der ersten Reihe heraus. Unsere
Präsenz vor Ort ist hierfür essenziell. Aktuell stehen diverse berufspolitische Anliegen an,
angefangen von den Überlegungen der SPD zum Solidarischen Grundeinkommen über
eine bevorstehende Überarbeitung des Leitfadens Prävention durch den GKV-
Spitzenverband bis hin zur Kasseler Erklärung (siehe S. 17). All diese Punkte müssen
kommuniziert und in den politischen Prozess eingespielt werden. Dem scheidenden
Vorstandsteam und der langjährigen VDOE-Geschäftsführerin Dr. Elvira Krebs ist an dieser
Stelle ausdrücklich für die erfolgreiche Vorbereitung zu danken. Der VDOE ist nun
gut aufgestellt für die nächsten Schritte! Hier warten noch große Heraus forderungen
auf uns!
Mein Appell an Sie als VDOE-Mitglieder lautet daher, lassen Sie uns in der Er -
nährungstherapie und darüber hinaus in allen anderen oecotrophologischen Berufs -
feldern stärker sichtbar werden und unsere politischen Interessen lautstark kundtun.
Bringen Sie sich und Ihre Anliegen ein, gerne über uns als Verband. Lassen Sie uns die
Chancen nutzen, die uns unsere Demokratie gibt. Unsere Berufsgruppe ist zu bedeutend,
als dass sie nicht gehört wird. Unsere Themen haben mehr denn je politische
Relevanz – und das wissen auch die Politiker.
Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen!
Ihre
Andrea Lambeck
Geschäftsführerin VDOE
Inhalt
n FOKUS
Ernährung – Lebensmittel – Gesundheit
politisch gesehen
Ernährung und Politik
Oecotrophologie ist politisch 4
Interview Julia Klöckner
„Gut und gesund schließen sich
nicht aus“ 6
Politik, Adipositas und Wissenschaft
Jahrmarkt der Beliebigkeit? 10
Ernährungspolitik von unten
Mit Ernährungsräten zur Wende 12
Berufspolitik
#aufschreiernährungsberatung 13
n VDOE AKTUELL
Kongress Ernährung 2018
Wichtiger Schritt nach vorne 14
Nachwuchsförderung
OECOTROPHICA-PREIS 2018 15
Mitgliederversammlung
MV wählt neuen Vorstand 16
Kasseler Erklärung
Meilenstein für die Ernährung 17
Dreiländertagung
Kassel im Zeichen der Ernährung 18
Stellenmarkt 2017
Höchststand bei Stellenangeboten 20
Heilmittel Ernährungsberatung
Status quo bei Mukoviszidose & Co. 21
VDOE mit Mandat vertreten
IFHE-Council in Khartum 22
Ernährungsberatung und -therapie
Hilfreicher Blick in die Gute Praxis 23
Dekanekonferenz und Fakultätentag
VDOE als Partner der Hochschulen 24
ÖG-Leiter-Treffen
Mit Optimismus in die Zukunft 25
Datenschutz-Grundverordnung
Infos für Mitglieder im Netz 26
n BERUFSPRAXIS
Porträt Beate Adler
„Von der neuen Lust am Kochen“ 27
REGIONALES 28 n HOCHSCHULEN 29 n
ME DIEN 30 n PERSO NALIEN 31 n BRANCHEN-
NEWS 32 n SERVICE 34 n IMPRESSUM 35
Titelfoto: © CDU Rheinland-Pfalz
VDOE POSITION 2/18 3
FOKUS
ERNÄHRUNG, LEBENSMITTEL, GESUNDHEIT – POLITISCH GESEHEN
Oecotrophologie ist politisch
Ernährung, Lebensmittel, Gesundheit (E-LuG) – all das, womit sich Oecotrophologen
beschäftigen, ist politisch oder tangiert zumindest Politik. Die Diskussion über diese
Themen erscheint heute allgegenwärtig und dabei gleichzeitig heftiger und politischer
denn je. Von Zuckersteuer und Veggieday über Lebensmittelverschwendung
und Reformulierung bis zu Übergewicht und Mangelernährung handelt es sich um
Teilaspekte, an deren Diskussion sich neben einer breiten Öffentlichkeit auch eine
Vielzahl von Interessengruppen und Stakeholdern beteiligt. Wer annimmt, dass die
Stimme der Oecotrophologen auf dem Spielfeld der Interessen im Rahmen der
Ernährungspolitik eine tragende Rolle spielt, wird enttäuscht sein. Derzeit sitzt etwa
der VDOE als wichtigste Interessenvertretung der Oecotrophologen in der Riege der
Akteure noch auf den hinteren Rängen. Daran will der Verband etwas ändern. Die
jüngst auf der Mitgliederversammlung beschlossene Verlegung des Sitzes der
Geschäftsstelle nach Berlin setzt hier ein starkes Zeichen.
E-LuG sind seit jeher eng verknüpft mit
einer ganzen Reihe von klassischen Po -
litikfeldern und darin fest verankert. Ne -
ben der Agrar-, Gesundheits- und Um -
weltpolitik sind zumindest in einigen
Aspekten zudem Wirtschafts- und Sozial -
politik involviert. Innerhalb dieser Politik -
felder sorgen die Exekutive (Regierung,
Ministerien) und die ihr zugeordneten
Verwaltungsinstanzen und Behörden für
die Umsetzung und Einhaltung geltender
Gesetze, Regeln und Normen (Lebensmit -
tel recht, -sicherheit und -hygiene, Quali -
tätssicherung und viele andere mehr). Hier
hat die Politik in den vergangenen Jahr -
zehnten einen Status geschaffen, von dem
man mit Fug und Recht sagen kann:
Lebens mittel und Ernährung waren in
Deutsch land noch nie so sicher wie heute.
Trotz dem kann und darf Politik nie stillstehen.
Dass nach der politischen Lösung
eines Problems bereits das nächste vor der
Tür steht, gehört zu den Kennzeichen des
Politikprozesses, und das selbstverständlich
auch im Bereich E-LuG. So ist der politische
Handlungsbedarf im Gesundheits -
bereich – etwa bei Prävention und Thera -
pie von Adipositas, Mangelernährung und
Diabetes – ganz erheblich.
und drängend. Je mehr man sich ihrer
Bedeutung für die Exekutive nähert, desto
geringer wird die Handlungsrelevanz.
Meist liegt der Grund dafür im zu geringen
öffentlichen Druck, wie diese Bei spie -
le zeigen:
• Scheinriese Ernährungs erzie hung: Die
For derung nach der Ein führung eines
Schul fachs Ernährungser ziehung steht
schon Jahrzehnte im politischen Raum.
Bereits 2007 hat Julia Klöckner – damals
noch einfache Abgeordnete – gefordert:
Ernäh rungs bildung und Ernährungser -
ziehung müssen in die Schulen! Seitdem
ist wenig geschehen. Jetzt schreibt sie sich
diese Forderung wieder auf die Fahne
(siehe Inter view S. 6 ff.). Eltern und Lehrer
scheinen nur wenig interessiert. Man darf
ge spannt sein, was passiert.
• Scheinriese Le bens mittelver schwen -
dung: Dass in Deutsch land jährlich pro
Kopf 80 kg Lebensmittel in die Tonne
wan dern, wird von allen lautstark bejammert.
Die Maßnahmen gegen den Abfall
im Haus halt beschränken sich jedoch im
Wesent lichen auf Symbolpolitik.
• Scheinriese Adipositas: 16 Millionen
adi pöse Deutsche sind zwar kein Schein,
sondern traurige Realität. Das tiefe Be -
dauern der Gesundheitspolitik wird jedoch
kaum von Taten unterstützt.
VERBANDSARBEIT MUSS
POLITISCH SEIN
Dies sind nur einige Themen, die auch
einen Be rufsstand wie den der Oeco -
trophologen unmittelbar betreffen. Denn
überall in Unternehmen, Institutionen,
Behörden und Medien mit Berührungs -
punkten zu diesen Themen haben auch
Oecotro phologen ihren beruflichen Stand -
ort ge funden. Als berufspolitische Ver -
tretung setzt sich der VDOE seit nunmehr
45 Jahren für die Interessen seiner
Mitglieder ein. Dabei gehört es selbstver-
WIE RELEVANT IST
ERNÄHRUNGSPOLITIK?
Viele der aktuell diskutierten Probleme
rund um E-LuG könnte man aus der
Perspektive der politischen Relevanz als
Scheinriesen bezeichnen: Aus der Ferne
betrachtet scheinen sie enorm wichtig
Für einen Verband, der politische Ziele erreichen will, ist es wichtig, dass Vorstand,
Geschäftsführung und Mitglieder an einem Strang ziehen.
4 VDOE POSITION 2/18
FOKUS
ständlich auch zu den Aufgaben guter
Verbands arbeit, sich im Umfeld der relevanten
The men politisch zu positionieren.
Nur ein Beispiel: Ein Berufsverband, der
mehr Er nährungsbildung und -erziehung
fordert, stärkt damit langfristig die
Position und Zukunftsaussichten aller
Mitglieder in diesem Berufsfeld.
ERFOLG HÄNGT NICHT VON
GRÖSSE AB
Dass sich im Bereich von Partei- und Re -
gierungspolitik niemand an Forderungen
und neue Regelungen im Bereich E-LuG
herantraut, hat vielfältige Gründe: Wer
würde sich nicht an die Initiative der
Grünen zur Einführung eines Veggieday
erinnern. Im Grunde eine gute Idee. Doch
niemand hatte mit der Wut der Masse
gerechnet, die – mit massiver Unter stüt -
zung der Boulevard-Medien – schon ihr
Recht auf das tägliche Schnitzel beschnitten
sah. Die Grünen haben offensichtlich
bis heute Scheu davor, sich‘s beim Thema
Ernäh rung mit der Gunst der Wähler zu
verscherzen. Auch zur Zuckersteuer und
ähnlichen ordnungspolitischen Maßnah -
men sind die Statements aus eigentlich
allen Parteien eher verhalten. Der Bürger
redet zwar gerne über Essen und Trinken,
möchte aber in der Regel an seiner persönlichen
Ernährungsweise wenig bis gar
nichts ändern – und die Politiker wissen
das. Auch die Kosten sind nicht zu vergessen:
Würde zum Beispiel den aktuellen
Forde run gen nachgegeben, Adipositas als
Krank heit anzuerkennen, für deren Be -
handlung die Kassen zu zahlen hätten,
kämen ge waltige Kosten auf das Gesund -
heits sys tem zu.
Wenn aber der Druck von unten fehlt, wer
bringt die entsprechenden Themen dann
auf die politische Agenda? In der Regel
sind das Interessengruppen und/oder
Netzwerke der verschiedensten Art: Ver -
bände, Gewerkschaften, Lobbys, NGOs
und andere mehr. Dabei sind es beileibe
nicht immer die Mächtigen und Reichen
wie etwa die großen Wirtschaftsverbände
aus dem Lebensmittelbereich, Teile der
Agrar- und Pharmalobby oder verschiedene
Gruppie rungen aus dem Gesundheits -
bereich. Auch beispielsweise Slow Food
mit bundesweit etwa so vielen Mitgliedern
wie der FC Hansa Rostock oder Food -
watch (die derzeit vermutlich einflussreichste
NGO im Bereich E-LuG) mit weniger
als 100 stimmberechtigten Mitglie -
dern und ein paar tausend Spendern
betreiben ausgesprochen erfolgreiches
Agenda-Setting – vor allem dank effektiver
Öffentlichkeitsarbeit und massiver
Unterstützung durch die Medien.
VDOE GOES POLITICS
Was die politische Wirkung betrifft, können
demnach Ideen und Positionen ge -
nauso viel bewegen wie große Budgets
und hohe Mitgliederzahlen. Das beant -
wor tet auch die Frage, ob ein VDOE im
politischen Konzert gehört werden kann.
Im Verband hat man verstanden, dass
man sich dieser Herausforderung stellen
muss. Wenn etwa ganz aktuell der #aufschreieernährungsberatung
dazu genutzt
wurde, eine öffentliche Diskus sion über
den Stellenwert einer qualifizierten
Ernährungstherapie und -beratung zu entfachen
(siehe auch S. 15), und wenn auf
der Jahrestagung in Kassel auf Initia tive
des VDOE zusammen mit DGEM und
BDEM eine gemeinsame Erklärung zur
Verbesserung der ernährungsmedizinischen
und ernährungstherapeutischen
Versorgung veröffentlicht wurde, sind das
wichtige Schritte in diese Richtung. Last
but not least muss sich derjenige, der in
der Politik mitmischen will, dorthin begeben,
wo Politik gemacht wird. Auch deshalb
war die Entscheidung für Berlin als
künftigem Sitz des Verbandes unumgänglich
und richtig.
VDOE goes politics – wie soll das funktionieren?
Idealerweise in Anlehnung an die
klassischen fünf Stufen des Politikzyklus:
Agenda Setting – öffentliche Debatte führen
– Einbringen in den politischen Ent -
scheidungsprozess – Entscheidung festschreiben,
zum Beispiel als Gesetz, und
schließlich Entscheidung bewerten. Was
das Agenda Setting betrifft, mangelt es
dem VDOE gewiss nicht an Themen mit
oecotrophologischer Relevanz. Dabei ist
eher die Schwierigkeit, in der Vielfalt der
möglichen Themen Prioritäten zu setzen
und daraus Positionen und Forderungen
abzuleiten. Für die Debatte gilt: Ein
Verband muss nicht immer die Position
des Aus gleichs suchen. In der Kontroverse
kann man sich oft besser profilieren. Ganz
wichtig ist es, Verbündete zu suchen,
denn erst gemeinsam wird man stark.
Dem VDOE bieten sich vom BLL und NGG
bis zu BDEM und DGEM jede Menge
kraftvoller und einflussreicher Partner.
Parallel dazu heißt es, sich Partner und
Unterstützer in den Medien zu suchen. Als
Resultat von all dem kann der VDOE mehr
tun, als nur For derungen zu stellen: Er
kann etwa wichtigen Input in politische
Prozesse im E-LuG-Bereich einbringen, in -
dem er die Expertise seiner Mitglieder
nutzt – in Anhörungen zu Mangeler -
nährung, Adi positas, Refor mu lierung und
ähnlichen Themen zum Beispiel ge hören
Oecotrophologen! Der VDOE kann Stel -
lung beziehen und Expertise liefern für alle
politischen und ge sell schaftlichen Ent -
wicklungen im E-LuG-Bereich, die für
oeco trophologische Be rufe relevant sind –
und damit deren Po sition stärken. Die De -
vise muss lauten: Raus aus der Defensive,
raus aus zu viel Bescheidenheit. Mehr Ein -
mischung wa gen, mehr Offensive, mehr
politisches Handeln. Denen, die das alles
skeptisch sehen, hätte Bertolt Brecht ge -
sagt: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer
nicht kämpft, hat schon verloren.“
Dr. Friedhelm Mühleib
Der Autor: Dr. Friedhelm Mühleib
Der Journalist und Oecotrophologe Dr. Fried -
helm Mühleib ist auf Ernährungsthemen spezialisiert
und seit inzwischen zehn Jahren für die
redaktionelle Betreuung der VDOE POSITION
zuständig. Neben seiner journalistischen Arbeit
ist er als Seminarveranstalter für Ernährungs -
fach kräfte tätig.
Kontakt: info@muehleib.de
Foto: © privat
VDOE POSITION 2/18
5
FOKUS
INTERVIEW ERNÄHRUNGSPOLITIK
Julia Klöckner: „Gut und gesund
schließen sich nicht aus“
Julia Klöckner, seit März neue Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft,
hat bei allen, die im Umfeld des Themas Ernährung engagiert und interessiert sind,
viele Hoffnungen geweckt. Lebensmittel wertschätzen, gesunde Ernährung und
Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung stehen schließlich von ihrer ersten
Stunde als Ministerin an ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. „In den ersten 100
Tagen haben wir die Weichen gestellt, um bis zum Ende der Legislaturperiode wichtige
Ziele in der Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik zu erreichen“, sagt Klöckner
Ende Juni in der Bilanz ihrer ersten Monate im Amt. Noch ist denn auch tatsächlich
das Meiste, was in ihrer 100-Tage-Bilanz zu lesen ist, nicht viel mehr als wohlklingende
Ankündigungspolitik. Im Interview mit der POSITION macht Klöckner zu einigen
Themen erstaunlich klare Ansagen. Bei anderen Themen kann jeder, der zwischen
den Zeilen zu lesen vermag, den Wind der Realität spüren, der der Ministerin jetzt
schon entgegenweht. Ihre ausweichende Aussage zur Frage nach der Einführung
eines Schulfachs Ernährung könnte man durchaus als Abgesang auf diese Idee interpretieren.
Bei allem guten Willen der Ministerin, der in diesem Interview spürbar
wird, ist das Gespräch trotzdem auch exemplarisch für die Schwierigkeiten und
Hürden moderner Ernährungspolitik.
POSITION: Sehr verehrte Frau Ministerin,
was bedeutet Ihnen „gut essen und trinken”?
Klöckner: Für mich bedeutet „gut essen
und trinken“ in erster Linie Genuss, Ge -
selligkeit und Gemeinschaft. Begegnun -
gen beim gemeinsamen Essen und Trinken
haben etwas Verbindendes und Ent -
spannendes! Gemeinsame Mahlzeiten,
zusammen an einem Tisch zu sitzen – das
ist tief in unserer Kultur verwurzelt und
gleichzeitig Ausdruck unserer regionalen
Vielfalt. Dabei muss ja nicht immer etwas
ganz Ausgefallenes auf den Tisch kommen.
Ich mag es gerne unkompliziert: frisches,
herzhaftes Brot, Schinken und
Käse, Gurken, Tomaten und ein Glas
Wein. Und ehrlich gesagt: Menschen, die
nicht gerne essen und trinken, sind mir
suspekt (lacht).
sind im Vergleich zu Rohwaren oftmals
teurer. Wer mit frischen Lebensmitteln
selbst kocht, kann sich gesund und durchaus
günstig ernähren. Ich kaufe meine
Lebensmittel gerne aus der Region. Wir
haben in meiner Heimat Bad Kreuznach
einen schönen Markt und regionale
Vermarktungskonzepte. Gut und gesund
schließen sich nicht aus.
POSITION: Bleibt im hektischen Alltag
einer Ministerin überhaupt Zeit für das
gute Essen und Trinken – oder driftet man
notgedrungen häufiger ins Snacking und
zum Fast Food ab?
Klöckner: Da sprechen Sie was an, er -
wischt! Natürlich bekomme ich das nicht
immer so hin, wie es bestenfalls immer
sein sollte. Ich versuche mir aber auch in
hektischen Phasen das Snacking zu verkneifen.
Wichtig ist, dass man sich das
bewusst macht. Ich habe immer Obst oder
Nüsse für den Heißhunger dabei. Und
wenn ich was esse, dann nehme ich mir
die Zeit dazu. Aber ein gutes Stück
Kuchen, das ist zur Belohnung auch drin.
POSITION: So manches, was auf Sie als
Ministerin zukommt, dürfte Ihnen aus je -
ner Zeit zwischen 2009 und 2011 bekannt
sein, in der Ilse Aigner Ernährungs- und
Verbraucherministerin war und Sie ihr als
POSITION: Machen Sie einen Unterschied
zwischen „gutem” und „gesundem” Es -
sen und Trinken?
Klöckner: Zuerst einmal ist es gut, dass
eine gute und gesunde Ernährung keine
Frage des Geldbeutels ist. Fertigprodukte
Foto: © BMEL/Felix Zahn/photothek.net
Bundesministerin Klöckner auf der Weg zur Pressekonferenz zu ihrer 100-Tage-Bilanz
in der Markthalle Neun in Berlin
6 VDOE POSITION 2/18
FOKUS
Staatssekretärin zur Seite standen. Was
haben Sie von ihr über Ernährungspolitik
gelernt?
Foto: © BMEL/Christof Rieken
Klöckner: Essen soll Freude machen! Das
strahlt Ilse Aigner aus – und das ist mir
auch wichtig. Ich bin überzeugt: Der Weg
zu einer gesunden Ernährung führt über
die Wertschätzung des Essens, über die
Entdeckung vielfältiger Geschmacks wel -
ten und das gemeinsame Kochen. Ich
liebe es, Neues auszuprobieren und zu
genießen. Ich habe die Grundüber zeu -
gung: Gute Ernährung lässt sich nicht mit
Gesetzen vorschreiben. Ich bin nicht die
Geschmacksgouvernante der Nation. Wir
brauchen auch keinen Veggieday. Wir
brauchen aber Auswahlmöglichkeiten, für
jeden Geschmack etwas, entscheiden
müssen die Verbraucher dann selbst.
Wichtig ist, dass wir als zuständige Politi -
ker die richtigen Rahmenbedingungen
setzen, damit die gesunde Wahl die leichtere
Wahl wird: angefangen mit der Stär -
kung der Ernährungsbildung und -kompetenz
über die Verbesserung der Essens -
angebote in Einrichtungen wie Kitas und
Schulen oder Seniorenheimen bis hin zu
gesünderen Fertigprodukten in den La -
den regalen.
>> Ich mag es beim Essen
und Trinken gerne
unkompliziert. <<
POSITION: Aufgeschreckt durch alarmierende
Zahlen über die Verbreitung von
Übergewicht und Adipositas rief Aigners
Vorgänger im Amt, Horst Seehofer, 2008
den nationalen Aktionsplan „IN FORM –
Deutschlands Initiative für gesunde Er -
nährung und mehr Bewegung” ins Leben
mit dem Ziel, bis 2020 „sichtbare Erfolge“
zu erzielen und Gesundheitsförderung
und Prävention als gesellschaftliche Werte
zu verankern. Muss man den Plan heute –
nach zehn Jahren bei Investitionen in
zweistelliger Millionenhöhe und einer
unverändert hohen Zahl von Menschen
mit Fehl- und Überernährung – als ge -
scheitert betrachten?
Klöckner: Nein. IN FORM ist ein Baustein,
wenn es um Information, Aufklärung und
Julia Klöckner beim Bundespreis 2018 „Für Engagement Gegen Lebensmittel -
verschwendung” mit Jurymitglied Ingrid Hartges und der Gewinnerin des „Zu gut für
die Tonne”-Förderpreises, Annalina Landsberg
Sensibilisierung geht. Die Tatsache, dass
jetzt mehr und bewusster über gesunde
Ernährung geredet und berichtet wird als
noch vor ein paar Jahren, begrüße ich
sehr. Auch durch solche Kampagnen ha -
ben wir es geschafft, das Thema in den
Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das
wollen wir fortführen. Allerdings ist die
Zahl der Bürger, die übergewichtig sind
oder an Adipositas leiden, nach wie vor
auf einem, wie ich finde, viel zu hohen
Niveau. Außerdem zeigt sich, dass ein in
jungen Jahren erworbenes höheres Kör -
per gewicht häufig bis ins Erwachsenen -
alter bestehen bleibt. Deswegen ist Er -
nährungsbildung – gerade für Kinder – so
wichtig. Vor diesem Hintergrund müssen
Präventionsmaßnahmen wie IN FORM
fort gesetzt und zum Teil sogar intensiviert
werden. Es ist geplant, dass wir die weitere
Ausgestaltung von IN FORM Anfang
2019 noch einmal genau anschauen werden.
POSITION: Mit Ihrer Rede zur Regierungs -
erklärung haben Sie große Erwartungen
bei all denen geweckt, die sich professionell
mit Themen rund um die Ernährung
beschäftigen. Ihr Vorgänger Christian
Schmidt ist mit ähnlichen Vorgaben
gestartet und doch recht erfolglos gelandet.
Wo ist der Hebel, um Themen wie
Ernährungsbildung, Reformulierung und
Reduzierung der Lebensmittelver schwen -
dung erfolgreicher voranzubringen, wenn
man weder Steuern noch Zwang will?
Klöckner: In meinen ersten 100 Tagen im
Amt als Bundesernährungsministerin ha be
ich unter anderem für genau diese The -
men fest gelegt, wo wir den Hebel ansetzen.
Ich habe meine Ziele dargestellt und
deutlich gemacht, was wir schon erreicht
und was wir uns noch vorgenommen
haben. Mit dem entsprechendem Geld
habe ich das auch in meinem Haus -
haltsentwurf versehen.
POSITION: Ihren Statements der jüngsten
Zeit nach zu urteilen, liegt Ihnen die Er -
nährungsbildung besonders am Herzen.
Sind Ihre Möglichkeiten da nicht sehr be -
schränkt? Wenn es zum Beispiel um ein
mögliches Schulfach Ernährungsbildung
geht, können die Bundesländer aufgrund
der Kul tur hoheit doch fast alles blockieren,
was aus Ihrem Ministerium kommt.
Klöckner: Sie haben Recht, die Ernäh -
rungs bildung ist mir besonders wichtig.
Daher habe ich in meiner 100-Tage-Bilanz
bereits deutlich gemacht, was unsere
nächsten Ziele sind. Wir wollen den Ein -
satz von Ernährungsbildungsmodulen wie
den Ernährungsführerschein weiter ausbauen.
Meiner Ansicht nach bedarf es
auch einer Verbesserung der Fortbildung
von Kita-Personal und Lehrkräften zum
VDOE POSITION 2/18 7
FOKUS
Thema Ernährung. Wir beobachten, dass
in Ausbildung und Studium mehr zum
Thema Ernährung und zum Thema „ge -
sund aufwachsen“ gemacht werden sollte.
Daneben müssen wir das Kita- und
Schulessen besser mit der Ernährungs -
bildung verknüpfen. Hier sollte ja das auf
dem Teller sein, was wir den Kindern als
gesund und ausgewogen empfehlen.
Deshalb werden wir weiter daran arbeiten,
die Empfehlungen der Deutschen Ge -
sellschaft für Ernährung noch deutlicher
anzuwenden. Wir arbeiten in der Ernäh -
rungsbildung sehr eng mit den Ländern
zusammen. Die im Auftrag meines Mi -
nisteriums entwickelten Ernährungsbil -
dungs materialien sind auch in den Bun -
desländern sehr beliebt.
>> Gute Ernährung lässt
sich nicht mit Gesetzen
vorschreiben. <<
dern unbedingt auch den Erwachsenen.
Der Weg dorthin kann nur über qualifizierte
Fachkräfte der Ernährungsbildung und
-beratung gehen. Welche Möglichkeiten
sehen Sie im Rahmen Ihrer politischen
Pläne, die Berufsgruppe der Oecotro -
phologen/Ernährungswissenschaftler einzubeziehen
und zu fördern.
Klöckner: Wann immer wir tätig werden,
sind Oecotrophologen und Ernährungs -
wissenschaftler einbezogen – zum Beispiel
als Fachleute in den Fachabteilungen meines
Ministeriums oder auch im Bundes -
zentrum für Ernährung. Auch bei unseren
Projektpartnern fließt das Wissen und die
Fachkompetenz dieser Berufsgruppe mit
ein. Denken Sie beispielsweise an die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Sie
und Ihre Kollegen spielen eine große Rolle
im Bereich Fortbildung: von Kita-Personal
und Lehrkräften oder bei der Qualifizie -
rung von Mitarbeitern im Bereich der
Seniorenernährung. Da sind Sie gefragt.
entsteht. Wir haben, um Lebensmittel
wertzuschätzen und Ressourcen zu schonen,
die Verleihung des Bundespreises für
Engagement gegen Lebensmittelver -
schwen dung etabliert. Mit unserer Initia -
tive „Zu gut für die Tonne!“ ist es in den
vergangenen Jahren gelungen, das Be -
wusstsein für die Wertschätzung unserer
Lebensmittel zu schärfen. Die Beste-Reste-
App mit Tipps zur Vermeidung von
Lebens mittelabfällen gehört mit über
800.000 Downloads zu den erfolgreichs -
ten Informationsangeboten der Bundes -
regierung. Im Rahmen des Programms zur
Innovationsförderung unterstützt mein
Ministerium derzeit außerdem mit rund 14
Mio. Euro Forschungsprojekte und Inno -
vationen, um Lebensmittelabfälle langfris -
tig zu vermeiden. Ich will bis zum Jahr
2030 die Lebensmittelabfälle in Deutsch -
land halbieren. Denn in jedem Lebens -
mittel stecken wertvolle Ressourcen und
Energie. Mehr Wertschätzung für Pro -
dukte und Produzenten ist wichtig.
POSITION: Erst kürzlich hat sich die niedersächsische
Landesregierung gegen die
Einführung eines Schulfachs Ernährung
festgelegt. „Nicht jede gesellschaftliche
Fehlentwicklung lässt sich in Schule und
durch neue Schulfächer auffangen“, kommentierte
SPD-Kultusminister Grant Hen -
drik Tonne. Ist das eine erste Niederlage
für Ihre Politik?
Klöckner: Da hat er ja nicht Unrecht! Er -
nährungsbildung ist ja viel mehr als nur
ein Schulfach. Ob wir ein extra Schulfach
brauchen oder nicht – das ist die Ent -
scheidung der Landesregierungen, die die
Bildungshoheit in dieser Frage haben.
Wichtig ist mir, dass das Thema in den
Schulalltag integriert wird. Das geht vom
Schulgarten über die Mittagsverpflegung
bis hin zum Angebot im Schulkiosk. Essen
hat auch Bezugspunkte zum Biologie- und
Chemieunterricht. In den Bundesländern
und Landesbildungsministerien wächst die
Erkenntnis, dass das Thema Ernährungs -
bildung von immer größerer Bedeutung
ist. Lassen Sie uns doch alle gemeinsam
einen Weg finden, wie wir das Thema in
die Schulen tragen können.
POSITION: Ernährungsbildung tut nicht
nur Kindern und Jugendlichen not, son-
POSITION: Seit dem im Jahr 2012 verabschiedeten
fraktionsübergreifenden An -
trag des Bundestages zur Reduzierung
von Lebensmittelabfällen sind sechs Jahre
vergangen. Belastbare Daten über einen
Rückgang der Abfallmengen seitdem gibt
es nicht. Dabei hat sich Deutschland verpflichtet,
bis 2030 die Lebensmittel ver -
schwendung zu halbieren. Wie soll das
funktionieren?
Klöckner: Es ist schwierig, hier valide
Daten zu erheben, weil über die Hälfte der
Lebensmittelabfälle in Privathaushalten
POSITION: Noch kürzlich hat der WWF in
einer Studie kritisiert, bislang verpasse es
die Bundespolitik, Maßnahmen der Länder
zu koordinieren und so gemeinsam zu
agieren. Wie stehen Sie zu diesem Vor -
wurf, der schließlich auch an erster Stelle
an Ihr Haus gerichtet ist?
Zur Person: Julia Klöckner
Julia Klöckner ist seit März 2018 Bundesministerin für Ernährung und Land -
wirtschaft. Aufgewachsen im elterlichen Weingut in Guldental, studierte sie
Politikwissenschaft, katholische Theologie und Pädagogik mit Doppelabschluss
Staatsexamen und Magistra Artium in Mainz. Nach einem journalistischen
Volontariat war sie freie Mitarbeiterin des SWR und Redakteurin beim Meininger
Verlag, später Chefredakteurin des „Sommelier”-Magazins. Im Jahr 2002 zog Julia
Klöckner für die CDU in den Bundestag ein und wurde 2009 zur Parlamentarischen
Staatssekretärin im Bundesverbraucherministerium ernannt. Seit 2010 ist sie
Landes vorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz und seit 2012 stellvertretende CDU-
Bundesvorsitzende. Abseits der Politik engagiert sich die Christdemokratin in zahlreichen
Vereinen und Stiftungen sowie sozialen Einrichtungen.
Kontakt: pressestelle@bmel.bund.de
>> Ich bin nicht die
Geschmacksgouvernante
der Nation. <<
8 VDOE POSITION 2/18
FOKUS
Klöckner: Mein Ministerium arbeitet
bereits mit Hochdruck an einer Nationalen
Strategie zur Reduzierung von Lebens -
mittelverschwendung. So wurde es auch
im aktuellen Koalitionsvertrag verankert.
POSITION: Eine weitere unter Ihren vielen
Ernährungsbaustellen ist die angekündigte
neue „Nationale Strategie für die
Reformulierung von Lebensmitteln“, bei
deren Umsetzung Sie – wie schon Ihr Vor -
gänger – weiter auf freiwilliges Handeln
der Industrie setzen wollen. Was ist Ihr
Plan B, falls das mit der Freiwilligkeit
schiefgeht?
Klöckner: Mein Ziel ist es, bis Ende 2018
ein Konzept für die Nationale Reduktionsund
Innovationsstrategie zu erarbeiten.
Hierzu gab es bereits Strategiegespräche.
Hier waren von Verbraucherverbänden
über die Wissenschaftler bis hin zu den
Lebensmittelproduzenten alle beteiligt.
Dabei hat die Wirtschaft die klare Zusage
gemacht, konkrete Vorschläge zu unterbreiten.
Daran werde ich sie messen.
POSITION: Sind Zucker- und andere
Steuern auf vermeintlich ungesunde Nah -
rungsbestandteile mit Ihnen machbar?
Klöckner: Eine Zuckersteuer klingt vielleicht
gut, ob das aber die Fehl- und Über -
ernährung verhindert, bezweifle ich.
Schauen Sie mal nach Dänemark: Dort gab
es eine Fettsteuer, die wieder abgeschafft
worden ist, weil sie nicht die ge wünschte
Wirkung hatte. Eine Straf steuer auf einzelne
Inhaltsstoffe hat noch niemanden
gesund gemacht. Ein zentraler Baustein ist
eben eine gute Ernährungs bildung – gerade
für unsere Kinder. Da neben ist auch der
Handel in der Pflicht. Er und die Ernäh -
rungsindustrie müssen dazu beitragen,
dass Salz, Fett und Zucker in Fertig le -
bensmitteln reduziert werden. Wir müssen
den Lebensstil und die Gesamt kalorienzahl
in den Blick nehmen. Auch brauchen wir
zum Beispiel realistischere Portions -
angaben auf den Ver packungen. Deshalb
sind mir Wahrheit, Klarheit und Vergleich -
barkeit auf den Verpackungen wichtig.
POSITION: Die Nahe, Rheinhessen und
die Pfalz – im weiteren Sinne Ihre Heimat
– sind seit jeher dem guten Essen, Trinken
und Genuss verpflichtet. Helmut Kohl hat
sich dazu immer be wusst bekannt und im
Deidesheimer Hof Welt politik gemacht,
bei Saumagen und einem guten Schop -
pen. Fühlen Sie sich diesbezüglich dem
Altkanzler wesensverwandt?
Klöckner: Ich mag bodenständiges, klares
Essen – keinen Schnickschnack. Gerne
auch die sogenannte Cross-over-Küche.
Wein – außer in der Fastenzeit – gehört
für mich dabei immer dazu. Und für den
ersten Durst ein kaltes Bier. Heimat kann
man schmecken!
Das Interview führte
Dr. Friedhelm Mühleib
Claudia Zilz: Was folgt auf die blumigen Worte?
Mit der aktuellen Bundesregierung sind viele neue – und vor allem junge – Gesichter ins Kabinett gekommen, um den längst
überfälligen Generationenwechsel einzuläuten. Ein farblos agierender Christian Schmidt zum Beispiel wurde von der smarten Ex-
Weinkönigin Julia Klöckner als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft abgelöst.
Wir erinnern uns: Die 45-Jährige war bereits von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin im Ernährungsministerium.
Damals widmete sie sich intensiv der Schulverpflegung. Nun hat sie selbst das Zepter in der Hand und will ihr Ministerium fortan
als „Lebensministerium“ verstanden wissen, welches sich um „Die Lebensthemen der Menschen“ kümmert. Nach dem Heimatkommt
nun auch ein Lebensministerium, warum nicht? Dahinter steckt der Gedanke, den Lebensmitteln beziehungsweise den
„Mitteln zum Leben“ mehr Wertschätzung zukommen zu lassen – und letztlich ihrem Ministerium. Eine längst überfällige
Aufgabe. Er reichen will sie dies über Ernährungsbildung – ein Kernthema der frischgebackenen Bundesministerin. Kinder sollen
von klein auf lernen, wie man sich ausgewogen ernährt. Und deshalb gehört das Thema für sie unbedingt in Kitas und Schulen
inklusive einer vorbildlichen Verpflegung. Um dies zu erreichen, sollen die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung sich bundesweit auf den Tellern widerspiegeln. Ein Ziel, das es sogar in den Koalitionsvertrag geschafft hat. Immerhin.
Ihre weiteren Ziele? Die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels. Daran hatte sich bereits ihr Vorgänger versucht – erfolglos!
Jenseits bleiben viele ihrer Reden bei schönen Worten, viel Unkonkretem und wenig Punkten zum Anecken. Ein Blick auf den
Koalitionsvertrag verrät mehr: Das Aktionsprogramm „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr
Bewegung“ soll mit Fokus auf Kinder- und Seniorenverpflegung weiterlaufen. Und noch bis Ende dieses Jahres – so das ambitionierte
Ziel – strebt die Bundesregierung im Kampf gegen Übergewicht ein Konzept zur Reduzierung von Zucker, Fett und Salz
in Fertigprodukten an. Schließlich will das selbst ernannte Lebensministerium nicht weniger, als
einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil vom Acker bis zum Teller fördern. Blumige Worte,
auf die hoffentlich starke Taten folgen.
Zur Person: Claudia Zilz, Diplom-Agraringenieurin, ist seit zehn Jahren Redakteurin bei der
Wirtschaftsfachzeitschrift „gv-praxis” des Deutschen Fachverlages in Frankfurt. Zuvor war sie
fünf Jahre für ein Beratungsunternehmen in der Außer-Haus-Branche tätig.
Kontakt: Claudia.Zilz@dfv.de
VDOE POSITION 2/18 9
FOKUS
POLITIK, ADIPOSITAS UND WISSENSCHAFT
Jahrmarkt der Beliebigkeit?
Ist heutzutage von Ernährungspolitik die Rede, sind ernährungsassoziierte nichtübertragbare
Zivilisationskrankheiten – allen voran Adipositas und deren Komor bi -
ditäten, wie Diabetes und Depressionen – ein wichtiger Teilbereich. Dabei handelt es
sich um ein gesamtgesellschaftliches und politisches Thema, lassen doch epidemiologische
Daten, Therapiekosten für Folgeerkrankungen sowie eine zunehmende
Gesundheitsorientierung die Frage nach der Verantwortung immer wieder aufkommen.
Welchen Beitrag können die aktuell diskutierten politischen Maßnahmen auf
dem Weg zu guten Ess-Entscheidungen und einem gesunden Wohlfühlgewicht
leisten?
Die Adipogenese ist zwar ein komplexes
und multifaktorielles Geschehen, in dem
sozioökonomischer Status, gesellschaftlicher
Wandel, Gene, Alter und Hormone
ebenso eine Rolle spielen wie Stress,
Schlafpensum, Bewegungsver halten und
das Lebensmittelangebot. Die derzeit politisch
intensiv diskutierten Maß nahmen
orientieren sich jedoch in erster Linie am
Produktangebot und beziehen sich unter
anderem auf Rezepturänderungen, Wer -
be- und Marketing-Restriktionen, Steuern
sowie eine erweiterte (farbliche) Nähr -
wert kennzeichnung. Im Zentrum stehen
dabei Lebensmittel mit hohem Fett-, Salzund
Zuckergehalt. Denn: Gemessen an
den Empfehlungen essen die Menschen
zu fett, zu süß, zu salzig und generell zu
viel. Das besagen Ernährungsberichte vieler
Länder in unterschiedlichem Ausmaß.
Ob die genannten Instrumente einen
Erfolg erwirken, also den Obesity-Trend
stoppen oder umkehren können, hängt
davon ab, auf welcher Basis sie gründen.
Nun lässt sich fragen, wie es um die er -
nährungswissenschaftlichen Daten grund -
lagen und das Zustandekommen von
Empfehlungen bestellt ist.
tungs studien oder die Ableitung der Aus -
wirkungen auf die Bevölkerung. Die
Frage, ob Ernährungserhebungen valide
sein können, wenn sie auf dem Erin -
nerungsvermögen der Teilnehmer gründen
– wie zum Beispiel Food Frequency
Question naires, 24-h-Recalls oder Diet
History –, ist in der Wissenschaft nach wie
vor strittig. Schließlich ist aus anderen
Fachgebieten gut belegt, dass Wahr -
nehmung, Speiche rung und Wiedergabe
von Ereignissen von der objektiven Realität
abweichen und somit persönliche Berichte
nicht als akkurate Instrumente zur Ge -
nerierung von wissenschaftlichen Daten
gewertet werden können. Beobach tungs -
studien zeigen zu dem bloß Assoziationen
auf, können aber keine Kausalitäten, also
Ursache-Wir kungs-Zusammenhänge,
belegen. Zusam men hänge allerdings lassen
sich zu fast jedem Nährstoff mit nahezu
jedem Endpunkt finden, auch in
Foto: © freshidea/fotolia
Publikationen aus Peer-Reviewed-Journals.
Dabei können sich Trends häufig ganz einfach
überlagern. So lässt sich zum Beispiel
auch ein gleichzeitiger Anstieg der Prä -
valenz von Adipositas und des Konsums
von abgefülltem Wasser seit Mitte der
1970er-Jahre darstellen. Korrelation be -
deutet eben nie automatisch Kausalität.
EVIDENZ AUF SCHWACHEN FÜSSEN
Wie also sieht es mit der Evidenz lage bei
Empfehlungen aus? Eine der sehr oft
zitierten ist jene zur Zuckeraufnahme der
Weltgesund heitsorganisation. 2015 fügte
die WHO der „strong recommendation“
von maximal 10 Energieprozent freie
Zucker für Kinder und Erwachsene eine
„conditional recommendation“ von maximal
5 Ener gieprozent freie Zucker hinzu.
Darunter werden Mono- und Disaccharide
verstanden, die Produkten und Speisen
von den Herstellern, Köchen oder
Konsumenten zugesetzt werden. Zucker
in Honig, Frucht saft, Fruchtsaftkon zen trat
und Sirup zählt die WHO ebenfalls dazu.
Begründet werden die Limitierun gen mit
den präventiven Effekten für Zahnkaries
sowie Übergewicht und Adipositas. Die
WHO konstatiert dennoch in den Guide -
lines auf Basis der gesamten geprüften
Daten eine sehr schwache bis moderate
KORRELATION ≠ KAUSALITÄT
Ein Kritiker der aktuellen Praxis der Er -
nährungsforschung, John Ioannidis, konstatierte
2013, dass die Ernährungs -
wissen schaft häufig zu nicht glaubhaften
Ergebnissen kommt. Diese scheinen oftmals
„zu gut, um wahr zu sein“. Das hat
mehrere Gründe – die Ernährungswissen -
schaft ist schließlich mit einer Reihe von
Stolpersteinen konfrontiert. Dazu zählen
etwa Ergebnisse aus Ernährungser he -
bungen, Assoziationen aus Beobach -
10 VDOE POSITION 2/18
FOKUS
Evidenz für den Zusammenhang von freien
Zuckern mit dem Auftreten von Zahn -
karies sowie eine schwache bis moderate
Evidenz für den Zusammenhang mit dem
Körpergewicht. So zitiert die WHO auch
eine Meta-Analyse, die belegt, dass sich
bei einem isoenergetischen Austauch von
freien Zuckern mit anderen Kohlenhydra -
ten das Körpergewicht nicht ändert. Die
Leitlinie Kohlenhydrate der DGE kommt
zu dem generellen Schluss: „Für die
Mono- und Disaccharidzufuhr ist die
Evidenz für einen Zusammenhang mit den
untersuchten Krankheiten entweder un -
zu reichend oder es gibt Evidenz für keinen
Zusammenhang.“ Generell scheint daher
die Effektivität einer strikten Zucker be -
grenzung zumindest fraglich zu sein. Für
zuckergesüßte Getränke ergibt die Daten -
lage der DGE jedoch: „Ein hoher Konsum
zuckergesüßter Getränke erhöht bei Er -
wachsenen das Risiko fur Adipositas mit
wahrscheinlicher, bei Kindern mit möglicher
Evidenz.”
EFFEKT VON STEUERN SEHR
FRAGLICH
Der Konsum von zuckergesüßten Geträn -
ken ist aber nicht isoliert zu betrachten. Im
deutschen Ernährungsbericht zeigt sich,
dass mit zunehmendem Anteil an verarbeiteten
Lebensmitteln der Konsum an
Soft Drinks steigt und dass ein Essmuster
mit dem höchsten Anteil an verarbeiteten
Lebensmitteln am häufigsten unter den
19- bis 25-Jährigen gelebt wird. Im Durch -
schnitt nehmen Frauen mit diesem Ess -
muster 4,8 Energieprozent und Männer
4,3 Energieprozent mit Soft Drinks (206 g
beziehungsweise 282 g) pro Tag auf. Ein
Blick in den öster reichischen Ernährungs -
be richt verrät, dass im Durchschnitt
Frauen etwa 121 g und
Männer 248 g Li mo na -
den täglich trinken.
Das entspricht 50 bis
100 kcal. Keine allzu
relevante Größe. Be -
achtenswert sind je -
doch die Heavy User,
vor allem die Männer.
Die 95. Perzentile liegt
bei etwa 1.000 g, bei
den 19- bis 25-Jähri gen
gar bei 2.000 g pro
Tag. Kann eine Steuer
auf zuckergesüßte Ge tränke demnach ein
effektiver Hebel sein, um Übergewicht
und Adi positas in der gesamten Bevölke -
rung Herr zu werden? Oder ist ein hoher
Soft-Drink-Konsum eher ein Marker für
ein generell weniger ausgewogenes Ess -
muster oder integraler Bestandteil des jungen
(männlichen) Er wachsenenlebens? In
Mexiko wurde An fang 2014 eine Steuer
von 1 Peso/l zuckergesüßtes Getränk eingeführt.
Im ersten Jahr wurden im Durch -
schnitt um 6 % weniger Limona den ge -
kauft, also rund sieben 600-ml-Fla schen.
Die Menge entspricht etwa 1.740 kcal in
einem Jahr. Als große Limi tierung geben
die Studien autoren an, dass keine Ur -
sache-Wirkungs-Beziehung zwischen der
Steuer und dem geringeren Kauf volumen
dargestellt werden konnte, da gleichzeitig
wirtschaftliche Verände run gen stattfanden
und Gesund heitskam pag nen zu
zucker gesüßten Ge trän ken so wie Anti-
Obesity-Programme liefen.
KEINE EVIDENZ FÜR VERBOTE
UND CO.
Noch ein paar Worte zu Fett. Auch die
etablierte Empfehlung, Fett generell sowie
Die Autorin: Marlies Gruber
Mag. Dr. Marlies Gruber studierte Ernährungswissen -
schaften an der Universität Wien und arbeitet seit 2005
beim „forum. ernährung heute” in Wien. 2007 übernahm
sie die wissenschaftliche Leitung, 2017 die Geschäfts -
führung des Vereins. Zudem ist sie Lektorin an österreichischen
Fachhochschulen, Wissenschaftsjournalistin und
Autorin von Sach-, Fach- und Kochbüchern.
Kontakt: mg@forum-ernaehrung.at
(Literatur bei der Verfasserin)
Foto: © privat
Foto: © alexionas / fotolia
Macht die strikte Beschränkung der Zufuhr von Zucker & Co.
Sinn? Die wissenschaftliche Datenlage liefert nach dem Urteil
der Autorin dafür keine Beweise.
vor allem gesättigte Fette zu reduzieren
und durch Pflanzenöle und komplexe
Kohlenhydrate zu ersetzen, ist zu hinterfragen.
Sie basiert auf einer selektiven
Wahrnehmung der Studienlage, die ge -
gen teilige Resultate ausblendet. Erst 2017
wurden mit den Ergebnissen der PURE-
Study wieder Daten publiziert, die darauf
hinweisen, dass weder Gesamtfett noch
gesättigte oder ungesättigte Fett säuren
mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herz -
infarkt oder KHK-Mortalität assoziiert
sind.
Ob generell die Ernährung einen so mächtigen
Einflussfaktor auf die Morta li tät bildet,
wie etwa im US-amerikanischen
Gesundheitsbericht mit 26 % publiziert,
wagt Ioannides aufgrund der vorliegenden
Datenstrukturen grundsätzlich zu
bezweifeln. Dass körperliche Fitness mitunter
ein wesentlicherer Einflussfaktor auf
die kardiovaskuläre und Gesamtmortalität
sein kann als der BMI, verdeutlichen zu -
dem bereits Ergebnisse aus den 1990er-
Jahren.
Angesichts der derzeitigen Datengrund -
lagen scheint die Effektivität von Empfeh -
lungen und abgeleiteten Maßnahmen be -
grenzt zu sein, um Zivilisationskrankheiten
entgegenzuwirken. Auch unzählige weitere
Beobachtungsstudien und randomisierte
Studien werden jedoch für eine tatsächlich
evidence-based-policy nicht ausreichen.
Um Auswirkungen der Aufnahme
singulärer Nährstoffe oder auch einzelner
Lebensmittel auf Bevölkerungsebene ab -
zusichern, wären umfassende „Mega“-
Interventionsstudien mit hohem Finan -
zierungs bedarf notwendig.
Dr. Marlies Gruber
VDOE POSITION 2/18 11
FOKUS
ERNÄHRUNGSPOLITIK VON UNTEN
Mit Ernährungsräten zur Wende
Ernährungsräte gestalten Ernährungspolitik auf lokaler Ebene. In diesen Gremien
arbeiten Akteure aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft gemeinsam
daran, die Lebensmittelversorgung ihrer Stadt oder Kommune zu verbessern.
Das Konzept hat seinen Ursprung in den USA und verbreitet sich seit dem Jahr 2016
auch in Deutschland.
Ernährung beginnt für die meisten Men -
schen im Supermarkt oder beim Dis -
counter. Industrialisierung und Globalisie -
rung haben dazu geführt, dass jederzeit
ein günstiges Angebot an Lebensmitteln
in großer Vielfalt verfügbar ist. Die Kehr -
seite sind die ökologischen, ökonomischen
und sozialen Folgen: Massentier -
haltung, Monokulturen, Patente auf Saat -
gut sowie unfaire Handelsbedingungen
führen zu Umweltschäden und Klimawan -
del, zu Leid bei Mensch und Tier. Hinzu
kommen gesundheitliche Folgen des Kon -
sums von industriell verarbeiteten Lebens -
mitteln. Ernährungsräte setzen sich für ein
ökologisch nachhaltiges und sozial ge -
rechtes Ernährungssystem in ihrer Re gion
ein. Sie wollen nicht mehr abhängig von
der internationalen Lebensmittel industrie
sein, sondern Lebensmittelver sorgung und
Ernährungspolitik zurück in die Kommu -
nen holen und entscheidend darüber mitbestimmen,
was auf ihre Teller kommt.
DIE GESCHICHTE DER BEWEGUNG
Die Idee der Ernährungsräte (engl. Food
Policy Council) stammt aus den USA und
ist weit verbreitet in Nordamerika und
Großbritannien. 1982 soll in Knoxville,
Tennessee, der erste Ernährungsrat aus
einer studentischen Initiative hervorgegangen
sein. Diese hatte zum Ziel, vor
allem der ärmeren Bevölkerung den Zu -
gang zu gesunden Nahrungsmitteln zu
erleichtern. Heute gibt es bereits fast 280
Food Policy Councils in Nordamerika. Im
Jahr 2005 war die englische Stadt Brigh -
ton die erste in Europa, die eine entsprechende
Initiative ins Leben rief. Weitere
Städte wie Bristol und London folgten.
Das London Food Board hat zum Beispiel
das Ziel, täglich eine Million Mahlzeiten in
urbanen Gärten zu erzeugen. In Deutsch -
land waren 2016 Köln und Berlin die
ersten Städte, die Ernährungsräte gegrün-
det ha ben, um die Ernährungssou ve -
ränität vor Ort zu stärken. Ab 2017 folgten
Frank furt, Dresden, Oldenburg, das
Saarland, der Landkreis Fürstenfeldbruck
und Kiel. In vielen weiteren Kommunen
gibt es konkrete Planungen für die Grün -
dung von Er nährungsräten. Beim ersten
Kongress zur Vernet zung der Ernährungs -
räte im November 2017 in Essen kamen
über 120 Personen aus 40 Initiativen zu -
sammen.
STRUKTUR UND ZIELE DER
ERNÄHRUNGSRÄTE
Ernährungsräte unterscheiden sich in ihrer
Organisationsform zum Teil recht stark
voneinander. Auch die Herausforderun -
gen, de nen sie sich stellen, variieren je
nach Aus gangssituationen und Interessen
der Mit glieder. Häufig liegen die Wurzeln
im En gagement der Zivilgesellschaft, zum
Beispiel in Ur ban-Gardening-Initiativen,
Umwelt- und Sozialprojekten oder Food -
sharing-Grup pen. Der Ernährungsrat ist
als Arbeitskreis zu verstehen, in dem sich
die zivilgesellschaftlichen Akteure mit
Erzeugern und Verarbeitern aus dem
Umland, Per sonengruppen aus Handel,
Gastronomie und Wissenschaft sowie
Vertretern aus Politik und Verwaltung
gemeinsam dafür einsetzen, ein nachhalti-
ges Ernährungs system für ihre Kommune
zu schaffen. Ein großes Plus dieser Gre -
mien ist es, dass Menschen mit verschiedensten
Hinter gründen und Expertisen
aufeinandertreffen, die alle ihre individuellen
Erfahrungen mit Landwirtschaft,
Lebensmitteln und Ernährung einbringen.
Diese Vielfalt lässt sich nutzen, um voneinander
zu lernen und gemeinsame Ziele
und Strategien zu entwickeln. Ziele können
zum Beispiel sein:
• Ur bane Landwirtschaft stär ken
• Ernäh rungs kompetenzen vermitteln
• Einsatz regionaler Lebensmittel in Ge -
mein schafts verpflegung für Kitas, Schulen
und Unter nehmen/Institutionen fördern
• Be zie hun gen zwischen Erzeugern und
Verbrauchern herstellen
• Regionale Vermarktungsinitiativen schaf -
fen und unterstützen
• Bildungsan gebote im Be reich Ernährung
und Landwirtschaft entwickeln
• Akteure im Ernährungssektor vernetzen
Ein optimiertes lokales Ernährungssystem
steigert nicht nur die Lebensqualität der
Einwohner, sondern hilft auch der städtischen
Entwicklung: Kommunen stellen
sich zukunftsfähig auf und halten Ar -
beitsplätze und damit Wertschöpfung in
der Region. Daher sind Ernährungsräte auf
jeden Fall ein Gewinn für Städte und
Regionen – ob als beratendes Gremium
oder als Teil der kommunalen Ernäh -
rungspolitik. Viele kleine Lösungen können
so dazu beitragen, die großen Pro bleme
der Welternährung zu bewältigen.
Melanie Kirk-Mechtel
Die Autorin: Melanie Kirk-Mechtel
Melanie Kirk-Mechtel ist Diplom-Oecotrophologin und
Fachjournalistin. Seit 2003 arbeitet sie im Bereich
Ernährungskommunikation für Print und Online-Medien.
Auftrag geber sind PR-Agenturen, Unternehmen, Insti -
tutionen und Redaktionen. Content rund um Lebens -
mittel, Ernährung und Nachhaltigkeit bietet sie auch auf
ihrer Website www.melaniekirkmechtel.de an.
Kontakt: info@melaniekirkmechtel.de
Foto: © privat
12 VDOE POSITION 2/18
FOKUS
BERUFSPOLITIK
#aufschreiernährungsberatung
Berufspolitik gehört zu den zentralen Aufgaben des VDOE als Berufsverband. Wie
wichtig die berufspolitische Vertretung der Mitgliederinteressen ist, konnten wir in
den vergangenen Wochen hautnah erleben: Anfang April ging durch die Berufs -
gruppe der Ernährungsfachkräfte ein Aufschrei, der sich unter dem Hashtag #aufschreiernährungsberatung
in den sozialen Medien viel Gehör verschafft hat. Anlass
der Aufregung war ein Detail des SPD-Vorschlags, die Hartz IV-Grundsicherung durch
ein „solidarisches Grundeinkommen“ (SGE) zu ersetzen und parallel dazu Arbeits -
plätze insbesondere für Langzeitarbeitslose im öffentlichen Sektor zu schaffen. Zu
den möglichen geförderten Tätigkeiten (vergütet mit dem Mindestlohn von 8,84
Euro pro Stunde) wurden Babysitting, Betreuung von Älteren, Einkaufsdienste für
Behinderte, Flüchtlingshilfe und Ernährungsberatung (!) genannt.
Inzwischen ist die Welle der Empörung
darüber in den sozialen Medien zwar wieder
abgeebbt. Dafür haben sich aber die
wichtigsten Berufs- und Fachverbände kritisch
zum Sachverhalt geäußert und durch
Stellungnahmen und offene Briefe gegen
die Idee verwehrt, dass eine anspruchsvolle
Tätigkeit wie Ernährungsberatung von
Menschen ohne jede Ausbildung und
fachliche Voraussetzung durchgeführt
werden könnte. Dabei hat sich der Berufs -
Verband Oecotrophologie (VDOE) als
größter und wichtigster Zusammenschluss
von Ernährungswissenschaftlern und qualifizierten
Ernährungsfachkräften als erster
mit einer kritischen Stellungnahme zu
Wort gemeldet. Darin fordert der VDOE,
die Idee der Beschäftigung von Langzeit -
arbeitslosen aus dem SPD-Konzept des
SGE ersatzlos zu streichen. In der Stellung -
nahme heißt es unter anderem: „Der Be -
rufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE)
fordert un bedingt die Streichung dieser
Tätigkeit und Definition aus dem Konzept
Mehr Infos und
Hintergrund:
l VDOE-Stellungnahme zum SGE:
https://bit.ly/2tlwKsa
l Blogpost von Dr. Friedhelm Mühl -
eib im tellerrandblog: http://www.
tellerrandblog.de/75609-2/
l Interview mit Dr. Andrea Lambeck
im tellerrandblog: http://www.
tellerrandblog.de/75630-2/
l #aufschreiernährungsberatung auf
Twitter und Facebook
und stellt dazu klar: Ernährungsberatung
ist eine anspruchs- und verantwortungsvolle
Tätigkeit mit dem Ziel, eine nachhaltige
Verbesserung des
Ernährungsver haltens
in kleinen und alltagstauglichen
Schrit ten
nachhaltig zu erreichen
sowie Fehlernäh -
rung zu vermeiden.
Weder die inhaltlichen
(vor allem ernährungsphysiologischen
und
lebensmittelwissenschaftlichen)
noch die
methodischen Kom -
peten zen zur Ausfüh -
rung dieser Beratung Foto: © muehleib
können „im Schnell -
kurs“ erlernt werden.
Gut vermittelte Grund -
kenntnisse, wie im Kon zept genannt, reichen
für diese verantwortungsvolle Tätig -
keit nicht aus!“ Insbeson dere im Kontext
eines gesellschaftlichen Nutzens vermisst
der VDOE Aspekte der Ver braucher- beziehungsweise
Patientensicherheit, die bei
das Gemein wohl betreffenden Ent schei -
dungen stets oberste Priorität erfahren
sollten und für deren Umsetzung sich der
BerufsVerband Oecotrophologie und seine
Mitglieder als Partner anbieten.
Für Dr. Andrea Lambeck, Geschäftsführe -
rin des VDOE, ist die Diskussion mit der
Stellungnahme jedoch längst nicht erledigt.
Im Gegenteil: Sie will die Debatte
nutzen, um über den gegebenen Anlass
hinaus eine breite Debatte über den
gesellschaftlichen Stellenwert qualifizier-
ter Ernährungsberatung und -therapie zu
entfachen. Wie das im Detail aussehen
kann, skizziert sie im Gespräch mit Dr.
Friedhelm Mühleib: „Aus unserer Sicht ist
es jetzt unbedingt wichtig, Entscheider in
Politik und Verwaltung mit unserem
Anliegen zu konfrontieren. Konkret heißt
das: Wir wollen einerseits die zuständigen
Ministerien – Bundesgesundheits ministe -
rium, Verbraucherschutzministerium und
Ernährungsministerium – für das Thema
sensibilisieren. Andererseits müssen wir
Abgeordnete aus den Ausschüssen für
Ver braucherschutz, für Gesundheit und
für Ernährung als Partner für unsere Sache
Der Protest der Ernährungsfachkräfte konnte sich in den
sozialen Medien erfolgreich Gehör verschaffen.
gewinnen, damit das Thema im politi-
i
schen Bereich Fahrt aufnimmt. Gleich -
zeitig fordert Lambeck alle anderen Ak -
teure im Bereich der Ernährungsbe ra tung
und -therapie zu gemeinschaftlichem
Handeln auf: „Wir wollen und können das
als VDOE gar nicht alleine stemmen – wir
brauchen eine konzertierte Aktion von
allen Kräften, die im Ernährungsbereich
unterwegs sind. Den Schulterschluss unter
anderem mit den Diätassistenten und der
Deut schen Gesellschaft für Ernährung
(DGE) sowie mit QUETHEB haben wir
schon. Wir wollen noch weitere Ver -
bündete gewinnen, um maximale Öffent -
lich keit für unser Anliegen zu schaffen
und breite Kreise der Bevölkerung darauf
aufmerksam zu machen.“
Dr. Friedhelm Mühleib
VDOE POSITION 2/18 13
VDOE AKTUELL
KONGRESS ERNÄHRUNG 2018 – EIN KOMMENTAR
Wichtiger Schritt nach vorne
Knapp 1.800 Teilnehmende – so viele wie noch nie – kamen nach Kassel zur 5. ge -
meinsamen Jahrestagung des VDOE mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährungs -
medizin e. V. (DGEM) und dem Bundesverband deutscher Ernährungsmediziner e. V.
(BDEM). Die Ernährungsfachkräfte und Ernährungsmediziner hatten die Qual der
Wahl: Rund 200 Referenten präsentierten in circa 50 Blockveranstaltungen neueste
Erkenntnisse aus der Ernährungsmedizin, Ernährungswissenschaft und Ernährungs -
therapie. Besonders erfreulich: Viele junge Kolleginnen und Kollegen brachten sich
aktiv ein. Das Programm bot eine große Themenvielfalt mit Schwerpunkt auf onkologische
Erkrankungen und Mangelernährung. Der Wehrmutstropfen: Das Interesse
an manchen Veranstaltungen war so groß, dass einige Teilnehmende an den Türen
abgewiesen wurden, was für Unmut sorgte.
Bemerkenswert war auch die Größe der
Industrieausstellung. An rund 80 Ständen
präsentierten sich Aussteller von Alpro bis
Zöliakiegesellschaft. Das Angebot, in di -
rekten Kontakt mit Herstellern und Ver -
bänden zu kommen, wur de intensiv ge -
nutzt. Ein Highlight der Tagung und ein
Meilenstein der Berufspo litik war die
Unterzeichnung der Kasseler Erklärung.
Darin fordern DGEM, VDOE und BDEM
gemeinsam, dass Ernährungs the ra pie eine
definierte Leistung der gesetzlichen Kran -
kenversicherungen werden muss, denn
ernährungsmedizinische und -therapeutische
Konzepte sind nach heutigem Ver -
ständnis integraler und effektiver Bestand -
teil von Therapie und Prävention.
Die Unterzeichner zeigen dann auch
Defizite auf, zum Beispiel dass verpflichtende
Qua litäts stan dards und Organisa -
tions formen für eine an wissenschaftlichen
Er kennt nissen ausgerichtete ernährungsmedizinische
und ernährungstherapeutische
Be treuung in Kliniken und
Praxen fehlen und es an transparenten
nachhaltigen (Trans fer-)Strukturen, so -
wohl in den Kliniken und Institutionen als
auch für die ambulante (häusliche) Ver -
sorgung, mangelt.
werden, um Lösungsansätze zu entwi -
ckeln. Ein guter und wichtiger Schritt in
die richtige Richtung. Dieses Vorhaben
könnte auch wieder mehr Gemeinsamkeit
zwischen den Verbänden herstellen, was
eine unabdingbare Voraussetzung für
nachhaltige Veränderungen ist.
EIN ANFANG, DER NOCH VIELES
OFFENLÄSST
Meiner Meinung nach war von dieser Ge -
mein samkeit und einer Aufbruchstimmung
in Kassel leider wenig zu spüren. Im
Vergleich zu den bisherigen gemeinsamen
Veranstaltungen kam der interdisziplinäre
Austausch zu kurz. Be währte Veranstal -
tungsformate wie die „Expertentreffs”
fehlten sogar ganz. Gerade die Schwer -
Foto: © Augustin
punktthemen Onkologie und Mangel er -
nährung wären hierfür doch prädestiniert
gewesen. Vielfalt ist in diesem Bereich der
Ernährungstherapie eine be sondere Stär -
ke, was einige Beispiel pro jekte zeigen, in
denen die verschiedenen Disziplinen im
Rahmen von multiprofessionellen Ernäh -
rungsteams vertrauensvoll und wertschätzend
zusammenarbeiten. Davon brauchen
wir mehr. Es ist zu wünschen, dass wir
beim nächsten gemeinsamen Kongress
mehr solcher Leuchtturm projekte vorstellen
können. Die neue Ge schäftsführung
und der neue Vorstand des VDOE können
dazu beitragen, dass die Rahmen be din -
gungen verbessert werden. Ein wichtiger
Schritt und eine echte Herkules aufgabe
wäre, die Bezeichnung „Ernäh rungsthe -
rapeut“ per Gesetz zu definieren. Dafür
müssen die Verbands gremien zunächst
klären, wer aus der großen Ge mengelage
der ernährungswissenschaftlichen und
oecotrophologischen Ab schlüsse die notwendigen
fachlichen Voraussetzungen für
die Er nährungs the rapie mitbringt und
welche zusätzlichen Qualifikationen notwendig
sind, um auch multimorbide Pa -
tienten adäquat beraten zu können. Das
sind wir den Patienten und den kooperierenden
Fachdisziplinen schuldig.
Dr. Maike Groeneveld
Eine Formulierung, die Ernährungs the ra -
pie als gemeinsame Aufgabe von Er -
nährungsmedizinern und Ernährungsfach -
kräften definiert, sucht man in dieser fünfseitigen
Erklärung allerdings vergeblich.
Eine Steuerungsgruppe aus Delegierten
von DGEM, VDOE und BDEM sowie dem
VDD (Verband der Diätassistenten – Deut -
scher Bundesverband e. V.) soll eingesetzt
„Full house” in Kassel: Knapp 1.800 Teilnehmer brachten sich im klassizistischen
Ambiente des Kongress Palais in Sachen Ernährung auf den neuesten Stand.
14 VDOE POSITION 2/18
VDOE AKTUELL
NACHWUCHSFÖRDERUNG
OECOTROPHICA-PREIS 2018
Vier Nachwuchswissenschaftlerinnen erhielten am 22. Juni beim Kongress „ERNÄH-
RUNG 2018 – Ernährung ist Therapie und Prävention“ den OECOTROPHICA-Preis des
BerufsVerbandes Oecotrophologie e. V. (VDOE). Mit dem OECOTROPHICA-Preis fördert
der VDOE Nachwuchswissenschaftler und honoriert herausragende Leistungen.
Stifter des Preises ist der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V.
(BLL) in Berlin.
„Auch in diesem Jahr wurden wieder sehr
eindrucksvolle Master- und Doktorar bei -
ten aus den Bereichen Humanernäh rung
sowie Ernährungsverhaltens- und Kon -
sumforschung von Nachwuchs wissen -
schaftlern bei uns eingereicht. Wir freuen
uns sehr über das große Interesse am
OECOTROPHICA-Preis”, so Kerstin Wriedt,
bis Juni 2018 Vorstandsvorsitzende des
VDOE. „Immer wieder er halten wir von
Preisträgern der vergangenen Jahre die
Rückmeldung, dass der Preis ein wichtiger
Meilenstein zum nächsten Karriereschritt
war und als große Moti vation empfunden
wurde. In diesem Sinne wünschen wir
allen Preisträgern 2018 viel Erfolg bei
ihrem weiteren beruflichen Werdegang“,
so Wriedt weiter. „Das wissenschaftliche
Kuratorium hatte hervorragende Arbeiten
zu bewerten und die besten auszuwählen.
Die Entschei dung des Kuratoriums begrüßen
wir ausdrücklich, denn die Preisträ -
gerinnen ha ben brandaktuelle Themen
bearbeitet. Erstmalig ergibt sich im Bereich
Ernäh rungsverhaltens- und Konsumfor -
schung die Situation, dass wir zwei
Doktorarbeiten prämieren.“ Den OECO-
TROPHICA-Preis 2018 haben erhalten:
BEREICH HUMANERNÄHRUNG
Lisa Dicks für ihre Masterarbeit „Kann die
regelmäßige Einnahme eines flavanolreichen
Kakaopulvers den Blutdruck sowie
den Glukose- und Lipidstoffwechsel bei
Typ-2-Diabetikern mit stabiler Stoff -
wechsellage beeinflussen? Untersuchun -
gen im Rahmen einer randomisierten,
doppelblinden, Placebo-kontrollierten In -
terventionsstudie“ (Hochschule Nieder -
rhein, Betreuerin: Prof. Dr. Sabine Ellinger)
Clemens Wittenbecher für seine Doktor -
arbeit „Linking whole-grain bread, coffee
and red meat to the risk of type 2 diabetes
– using metabolomics networks to infer
potential biological mechanisms“ (Deut -
sches Institut für Ernährungsforschung
DIfE, Betreuer: Prof. Dr. Matthias Schulze)
BEREICH ERNÄHRUNGSVERHALTENS-
UND KONSUMFORSCHUNG
Carolin Hauck für ihre Doktorarbeit
„Suchtartiges Essverhalten in der deutschen
Allgemeinbevölkerung, bei Per -
sonen mit morbider Adipositas und leis -
tungsorientierten Ausdauersportlern –
Untersuchungen mit der Yale Food
Addiction Scale 2.0“ (Georg-August-
Universität Göttingen, Betreuer: PD Dr.
med. Thomas Ellrott)
Carina Schnellbächer für ihre Doktor ar -
beit „Ernährungskompetenz in Familien
(EFA) – Eine empirische Untersuchung“
(Justus-Liebig-Universität Gießen, Be treue -
rin: Prof. Dr. Ingrid-Ute Leon häuser)
Foto: © Augustin
Glückliche Gesichter v. l. n. r.: Carina Schnellbächer, Prof. Dr. Christel Rademacher, Carolin Hauck, Prof. Dr. Helmut Heseker, Ingrid
Acker, Lisa Dicks, Julia Haß (BLL)
VDOE POSITION 2/18 15
VDOE AKTUELL
MITGLIEDERVERSAMMLUNG
MV wählt neuen Vorstand
Der VDOE hat einen neuen Vorstand: Kirsten Hummerich, Inhaberin der PR-Agentur
LOBSTER&me aus Darmstadt, übernimmt das Amt der Vorstandsvorsitzenden. Die
Zahlen wurden Tamara Krafft, Ernährungstherapeutin aus Erbach bei Ulm, als rechnungsführendem
Vorstandsmitglied anvertraut. Auf die drei weiteren Vorstands -
sitze wurden Monika Bischoff, Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin und
Prävention (ZEP) am Barmherzige Brüder Krankenhaus in München, Ingrid Acker,
selbstständige Ernährungstherapeutin und bereits langjähriges Vorstandsmitglied
aus Rödermark, sowie Dr. Annette Neubert, Head of Nutrition, Health & Wellness bei
Nestlé Deutschland, gewählt.
Nach Berichterstattung über die Arbeit im
zurückliegenden Jahr und Entlastung war
es an der Zeit, den scheidenden Vor -
stands mitgliedern Kerstin Wriedt, Dr. Silke
Lichtenstein, Gabi Börries und Friederike
Fieres-Keller für ihr teilweise langjähriges
ehrenamtliches Engagement zu danken.
Prof. Maria-Elisabeth Herrmann, die den
VDOE viele Jahre als Mitglied des Kura -
toriums für den Oecotrophica-Preis und
später als Beirätin unterstützte, wurde an -
lässlich ihres Wechsels in den Ruhestand
geehrt. Mit Standing Ovations ehrten und
dankten die Mitglieder Dr. Elvira Krebs, die
sich nach 20 Jahren als VDOE-Geschäfts -
führerin in den Ruhestand verabschiedet
und den Staffelstab an Dr. Andrea Lam -
beck übergeben hat.
BESCHLUSS FÜR BERLIN!
Intensiv diskutiert wurde der Antrag des
Vorstandes, den Verbandssitz nach Berlin
zu verlegen; deutlich mehr als die für eine
Satzungsänderung erforderlichen zwei
Drittel der Stimmen wurden schließlich für
den Umzug abgegeben. Vorstand und
Geschäftsführung haben nun den Auf -
trag, eine sozialverträgliche und finanziell
verantwortliche Planung zu erarbeiten. Es
handelt sich in diesem Fall um einen Vor -
ratsbeschluss, da die hiermit beschlossene
Satzungsände rung erst eingetragen werden
kann, wenn der Umzug vollzogen ist.
Um mehr Mitbestimmung ging es in zwei
Anträgen aus der Mitgliedschaft. Zum
einen wurde die Möglichkeit der Briefwahl
beantragt, zum anderen die Erhöhung der
Anzahl der Vollmachten, die ein Mitglied
in der MV auf sich vereinen kann. Beides
wurde sehr begrüßt, da es jedoch eine
Satzungsänderung erforderlich macht,
sollen über die Anträge in der nächsten
MV abgestimmt werden.
Dr. Andrea Lambeck
Foto: © Augustin
Froh am Start – der frisch gewählte VDOE-Vorstand (v. l.): Dr. Annette Neubert, Vorsitzende Kirsten Hummerich, Ingrid Acker, Tamara
Krafft und Monika Bischoff
16 VDOE POSITION 2/18
VDOE AKTUELL
KASSELER ERKLÄRUNG
Meilenstein für die Ernährung
Die Dreiländertagung hat den Teilnehmern viel Neues und wichtige Anstöße
gebracht – als Highlight des Kongresses dürfte jedoch die Kasseler Erklärung in
Erinnerung bleiben. In ihr benennen DGEM, BDEM und VDOE die wichtigsten
Defizite im Bereich der ernährungsmedizinischen und -therapeutischen Versorgung
und stellen drei Kernforderungen dazu auf.
Dabei führt die Erklärung Übergewicht
und Adipositas, Mangelernährung sowie
Krebs und Ernährung als die wichtigsten
medizinisch, sozial und ökonomisch relevanten
und damit vordringlichsten Proble -
me an. Bemängelt werden unter anderem
der inkonsequente und ineffektive Einsatz
von Er nährungsinterventionen im Rahmen
der Prävention, das Fehlen von Qua -
litätsstan dards und Organisationsformen
für eine an wissenschaftlichen Erkennt -
nissen ausgerichtete ernährungsmedizinische
und er nährungstherapeutische Be -
treuung so wie das Fehlen von transparenten
nachhaltigen (Transfer-)Strukturen in
Kliniken, Institutionen als auch für die
ambulante (häusliche) Versorgung. Ent -
sprechend stehen im Mittelpunkt der Kas -
seler Erklärung drei zentrale Forderun gen:
1. Ernährungsmedizin, Ernährungsbe ra -
tung und -betreuung müssen in der Aus -
bildung, in Klinik und Praxis fest etabliert
werden.
2. Ernährungstherapie muss zur definierten
Leistung der gesetzlichen Kranken -
versicherung werden, die damit auch eine
wichtige Präventionsaufgabe realisiert.
3. Die Politik muss Leistungserbringern,
Verbraucherschutz und Patientenver tre -
tern die Möglichkeit bieten, gemeinsam
den Rahmen für eine integrierte qualitätsgesicherte
Ernährungsversor gung zu definieren.
Hierin ist die qualitätsgesicherte
Er nährungstherapie als ein strukturelles
Therapieinstrument gegeben. Hieraus
müs sen gesetzliche Strukturen geschaffen
werden, die eine sektorenübergreifende
und interdisziplinäre Umsetzung der entwickelten
Rahmenbedingungen gewährleisten.
Um die partnerschaftliche, multidisziplinäre
und sektorenübergreifende Zusammen -
arbeit zwischen Ernährungsmedizin und
Ernährungswissenschaft/Oecotrophologie
und anverwandten Disziplinen im Hinblick
auf eine Umsetzung dieser Forderungen
zur besseren Versorgung der Patienten
wei terzuentwickeln, soll eine Steue rungs -
gruppe aus Delegierten von DGEM,
VDOE, BDEM sowie VDD (Verband der
Diätassistenten – Deutscher Bundesver -
band e. V.) eingesetzt werden. Ihr Ziel soll
es sein, die in der Erklärung beschriebenen
Themengebiete und Forderungen weiter
zu konkretisieren und zu spezifizieren.
(Die vollständige Kasseler Erklärung können
Interessierte unter https://bit.ly/2yVPS
De herunterladen.)
Red.
Foto: © Augustin
Die sichtlich zufriedenen Unterzeichner der Kasseler Erklärung (v. l.): Prof. Johannes G. Wechsler (BDEM), Ingrid Acker (VDOE), Prof.
Christian Löser (DGEM), Kerstin Wriedt (VDOE), Prof. Johann Ockenga (DGEM)
VDOE POSITION 2/18 17
VDOE AKTUELL
Dreiländertagung
in Kassel
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Kassel – ganz im Zeichen der Ernährung
Das Kongress Palais (1) ist eigentlich immer ein Grund für einen Besuch in Kassel. Für fast 1.800
Ernährungs-Fachkräfte war im Juni allerdings die „ERNÄHRUNG 2018” das wichtigste Motiv für
einen Abstecher in die documenta-Stadt. Der Andrang der Teilnehmer war riesig (2). Im historischen
Kon gress Palais wurden die Teilnehmer begrüßt von Gastgeber und Kongress-Präsident
Prof. Dr. Christian Löser (3) und -Präsidentin Ingrid Acker (3), altes und neues Vorstandsmitglied
des VDOE. Die Besucher kamen, um Neues von den vielen Top-Referenten zu hören – darunter
auch der renommierte Adipositas-Forscher Prof. em. Dr. Manfred James Müller (5) und der
Regensburger Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Gunther Hirschfelder (6). Daneben nutzten die vielen
Besucher, darunter erfreulicherweise sehr viele junge Kolleg(inn)en (7), den Kongress zum
fleißigen Netz werken – in Grüppchen, zu zweit und zu dritt: Prof. em. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser
und Dr. Heide Preuße fachsimpeln mit OECOTROPHICA-Preisträgerin Carina Schnellbächer über
hauswirtschaftliche Themen (8). VDOE-Exvorstände Gabi Börries und Tatjana Rosendorfer tauschen
Erinnerungen aus (9). Adipositas-Expertin Dr. Tatjana Schütz betreibt Überzeugungsarbeit
(10). Die PR-Expertinnen Corinna Dürr und Iris Löhlein planen ihre nächsten Social-Media-
Aktivitäten (11). In der bestens frequentierten Industrie ausstellung (13) trifft VDOE-Frau Urte
Brink auf Andrea Schmitt vom Netzwerk Dr. Ambrosius und Anja Krumbe vom Süßstoffverband
(12). Cornelia Birkoben und Martina Weltring von der VDOE-Geschäftsstelle freuen sich, dass
aufgrund ihrer Top-Organisation mal wieder alles super geklappt hat (14). Nach getaner Arbeit
war das Buffet am Abend erfrischend und labend (15). Danach rockten die Oecotrophologinnen
den Kongress – allen voran ganz entfesselt Allergie-Spezialistin Ute Körner (17). Es hat sich also
wieder einmal gelohnt.
Red.
Alle Fotos: © Augustin
VDOE AKTUELL
STELLENMARKT 2017
Höchststand bei Stellenangeboten
Die Aussichten für Oecotrophologen auf dem Stellenmarkt sind so gut wie nie. Das
belegt die aktuelle Auswertung des VDOE-Stellen-Services. 2017 erreichte die Zahl
der Angebote mit über 1.800 Stellen einen neuen Höchststand. Ein Trend, den der
Berufsverband nun schon seit einigen Jahren beobachtet. Seit 2015 werden jährlich
über 400 Stellen mehr für Oecotrophologen registriert. Auch bei der Beobachtung
der Top-Arbeitgeber und Top-Branchen bestätigen sich die Trends der Vorjahre.
Der Anstieg der Zahl der ausgeschriebenen
Stellen hat insbesondere in den letzten
drei Jahren enorm zugenommen.
Während 2015 insgesamt 1.025 Stellen
registriert wurden, waren es 2016 bereits
1.456 Ausschreibungen, in denen qualifizierte
Oecotrophologen in vielfältigen
Tätigkeitsbereichen und Branchen gesucht
wurden, und im vergangenen Jahr sogar
über 1.818.
TOP-TÄTIGKEITSFELDER
Qualitätsmanagement/Qualitätssiche -
rung (QM/QS): Seit 2015 rangiert der
Bereich QM/QS auf Platz eins der Top -
Tätigkeiten mit rund einem Drittel aller
ausgewerteten Stellen. Der Anteil am
Gesamtumfang aller registrierten Stellen
schwankte da bei leicht. 2015 entfielen
36 % aller Stellen auf den Bereich QM/QS,
2016 sank der Anteil leicht auf 30 %, um
2017 wieder auf 32 % anzusteigen. Auch
mit dem Blick auf die Arbeitgeber für das
Tätig keitsfeld QM/QS beobachtet der
VDOE seit 2015 stabile Entwicklungen.
Die Bran chen mit den meisten Arbeits -
angeboten für Experten aus dem Bereich
der Oeco trophologie in diesem Top-
Arbeitsfeld wa ren im vergangenen Jahr –
wie auch 2015 und 2016 – die Lebens -
mittelwirtschaft sowie Unternehmen aus
dem Service- und Dienstleistungssektor.
Marketing/Vertrieb: Eine ähnliche Ent -
wick lung beobachtete der VDOE in den
Jahren 2015 bis 2017 für den Tätig keits -
bereich Marketing/Vertrieb/Ein kauf/Ver -
kauf. Nach einem Stellenumfang von insgesamt
109 gefundenen Stellen (was
einem Anteil von 11 % aller registrierten
Stellen entspricht) im Jahr 2015 sank der
Anteil 2016 zunächst auf 7 % (102 Stel -
len). 2017 zog dieser Bereich wieder leicht
an. 229 Stellen wurden erfasst, was einem
Anteil von 13 % entspricht. Hauptarbeit -
geber war auch in diesem Arbeitsfeld die
Lebensmittelwirtschaft.
Ernährungsberatung und Ernäh rungs -
information: Auch der dritte Platz der
Top-Tätigkeiten bestätigt sich. Im Tätig -
keits feld wurde erneut ein leichter Anstieg
gegenüber dem Vorjahr beobachtet. Be -
sonders Krankenhäuser und Kliniken
waren auf der Suche nach Oecotropho -
logen – fast die Hälfte aller Stellen kann
diesem Bereich zugeordnet werden. Rang
zwei der Arbeitgeber belegt die Ge sund -
heits- und Fitnessbranche.
TOP-ARBEITGEBER
Auch 2017 bestätigen sich, wie 2015 und
2016, die Top-Arbeitgeber für Oecotro -
pho logen. Diese sind: Unternehmen der
Lebensmittelwirtschaft, Institutionen und
Verbände sowie Forschungsinstitute und
Hochschulen.
Unternehmen der Lebensmittelwirt -
schaft: Hier zeigt sich, dass viele Ar -
beitgeber die Multiprofessionalität von
Oecotrophologen, Ernährungs-, Haus -
halts- und Lebensmittelwissenschaftlern
zu schätzen wissen und Stellen in unterschiedlichen
Berufsfeldern anbieten. So
suchte 2017 zum Beispiel die apetito catering
B.V. & Co. KG Oecotrophologen in
den Be reichen Öffentlichkeitsarbeit und
Marke ting, Verpflegungs- und Ver sor -
gungs management, Qualitätsmanage -
ment und Qualitätssicherung, Produkt -
entwicklung und Vertrieb. Die Danone
GmbH in Haar bei München schrieb für
die Bereiche Marketing, Qualitätsmanage -
ment und Qualitätssicherung, Produktion,
Vertrieb sowie Öffentlichkeitsarbeit und
Kommu nikation Stellen für Oecotro -
phologen aus. Diese Entwicklung ist auch
bei einigen Korporativen Mitgliedern des
VDOE zu beobachten. So gibt es zum
Beispiel bei Nestlé allein am Standort
Frankfurt/Main ein Netzwerk von rund 50
Oecotro pho lo gen, das sich regelmäßig
zum Erfahrungs austausch trifft.
Institutionen und Verbände: Der Trend,
Oecotrophologen innerhalb von Unter -
nehmen in verschiedenen, zum Teil sehr
unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen zu
be schäftigen, zeichnet sich auch bei Insti -
tutionen und Verbänden ab. So suchte die
Bayerische Landesanstalt für Landwirt -
schaft – KErn Kompetenzzentrum für
Ernährung (Projekt-)Mitarbeiter mit einem
oecotrophologischen Abschluss für die
Bereiche Wissenschaft und Forschung,
Redaktion und Journalismus, Öffentlich -
keitsarbeit und Kommunikation sowie
Schule, Bildung und Lehre.
Jutta Bassfeld
Der VDOE-
Stellen-Service
Der Stellen-Service des VDOE ist jede
Woche aktuell im Intranet abrufbar
für unsere Mitglieder. Auch „Nochnicht-Mitglieder”
können durch die
Bestellung einer einmaligen Probe-
Ausgabe von diesem Service profitieren.
(https://www.vdoe.de/vdoe-stellen-service.html)
Immer mehr Unter -
neh men und Institutionen, die Oeco -
tro phologen, Haushalts-, Ernährungs -
wissenschaftler suchen, schalten di -
rekt im VDOE-Stellen-Service eine An -
zeige und erreichen so ihre Zielgruppe
ohne Streuverluste. Korporative Mit -
glieder im VDOE erhalten einen Ra -
batt von 50 % auf alle Anzeigen prei -
se. https://www.vdoe.de/arbeitgeberservice.html
20 VDOE POSITION 2/18
VDOE AKTUELL
HEILMITTEL ERNÄHRUNGSTHERAPIE
Status quo bei Mukoviszidose & Co.
Das arbeits- sowie reiseintensive Jahr der Heilmittelverhandlungen war für den
VDOE sehr erfolgreich. Gemeinsam mit den Verbänden der potenziellen Heil -
mittelerbringer (QUETHEB, VDD, VFED) hat der VDOE Rahmenverträge und
Vergütungsvereinbarungen zum Heilmittel Ernährungstherapie mit den Kranken -
kassen geschlossen und unterschrieben. Bis Mitte Juni haben jedoch noch nicht einmal
zehn Personen ihre Unterlagen für eine Zulassung als Heilmittelerbringer zur
Überprüfung eingereicht. Eine Praxiszulassung wurde bisher noch gar nicht beantragt.
Auch bei anderen Heilmitteln lief es langsam an. Über Gründe kann nur spekuliert
werden: Gelten bestehende Verträge mit den Spezialkliniken und -ambulanzen,
sodass momentan keine Notwendigkeit besteht? Wird das Verfahren der
Zulassung als zu aufwendig angesehen? Lohnt es sich aufgrund der geringen
Patientenzahl nicht, sich hier zu spezialisieren?
Um die erste Hürde zu nehmen, empfiehlt
der VDOE potenziellen Leistungserbrin -
gern, zunächst unverbindlich und kostenlos
eine Zulassung nach § 124 Abs. 4 SGB
V überprüfen zu lassen. Hierfür sind unter
anderem die Qualifikation und die Be -
rufserfahrung in Form von Patientenjah ren
bei den entsprechenden Krankheits bildern
nachzuweisen. Dies bietet auch die
Chance, eventuell identifizierte Fortbil -
dungs lücken zu schließen. Die mit den
Kran kenkassen verhandelten Preise gelten
für Leistungen, die ab dem 1. Januar 2018
verordnet wurden, und sind vorerst vertraglich
festgeschrieben bis zum 30. Sep -
tember 2019. Sie können gemäß den entsprechenden
Heilmittelpositions num mern
der Vergütungsvereinbarung abgerechnet
wer den.
VORGABEN FÜR DIE ABRECHNUNG
Eine Besonderheit ist der Begriff
der „Re gelleistungs zeit“. Dieser
berücksichtigt im Zeitkontin gent
die intensive Vor- und Nach -
bereitungszeit für die Beratung
bei den individuellen Krank heits -
bildern. Die Zeit der abrechenbaren
Bera tungs leis tung wird somit
als Regel leistungszeit bezeichnet
und setzt sich zusammen aus
Zeit am Patienten (persönlicher
Kon takt) sowie Vor-/Nachberei -
tungs zeit. Die Abrech nung der
Re gelleistungszeit gilt für
„Anam nese“, „Beratung“, „Ein -
zel behandlung im häuslichen
oder sozialen Umfeld“ (Posi tions nummern
A 5001 bis A 5007). Die Be ratungsleistun -
gen „Anamnese“ und „Be ratung“ können
bedarfs- und symptom orientiert verordnet
und durchgeführt werden und sind
nicht limitiert. Die „Aus wertung von
Ernährungsprotokollen und die Ent wick -
lung entsprechender individueller Empfeh -
lungen“ finden ohne den Patienten statt
und werden nicht auf das verordnete
Zeitkontingent angerechnet, sondern können
pauschal 2-mal je Ver ordnung also
maximal 8-mal je Kalen derjahr abgerechnet
werden. Auch die „notwendige Ab -
stimmung der Therapie mit einer dritten
Partei“, also zum Beispiel dem regelmäßigen
Austausch mit dem Arzt, kann pauschal
1-mal je Verordnung und maximal 4-
mal je Kalenderjahr abgerechnet werden.
In Kürze werden die Kassen ein Infoblatt
herausgeben, das unter anderem verdeutlichen
soll, warum zum Beispiel für eine
Ein heit von 30 Minuten Kontakt- und Be -
ra tungszeit mit dem Patienten dann 60
Mi nuten Regelleistungszeit mit dem Satz
von 55,00 Euro auf das verordnete Zeit -
kontin gent angerechnet werden.
UNSER SERVICE FÜR SIE
l Der VDOE hat eine ausführliche Stoff -
sammlung zusammengestellt. Mit glie -
der finden im Intranet unter der Rubrik
Ernährungsberatung/-therapie (Kasten
Heil mittel) sowohl die Prä sentationen
aus der VDOE-Informa tionsveran stal -
tung im Februar als auch Materialien
zu Ver tragsinhalten, Ver gütung und
An sprech partnern für das Zulassungs -
verfahren bei den Kranken kassen.
l Ferner ist dort die Anlage „Ver-
gütungsvereinbarung“ einsehbar. Auf -
geführt sind dort auch „Abrechnungs-
dienstleister“ für Heilmittelerbringer,
die ihre Abrechnungen nicht selbst
durchführen, sondern komfortabler
abwickeln möchten.
l Weiterhin bietet eine vom VDOE er -
stellte „Checkliste für Fortbildungs -
veranstalter“ Hilfe zur Erstellung eines
Angebots von anrechenbaren Fort bil -
dungen für Heilmittelerbringer, in de -
nen Qualitätskriterien wie Inhalte, Qua -
lifikation der Dozenten, die Doku men -
tation sowie die Kriterien der Teil -
nahme be scheinigung im Vor -
feld ge checkt werden können.
Foto: © muehleib
Hilfestellung im Internet bieten auch die Kassenärztlichen
Vereinigungen.
Übrigens: Leistungserbringer
müssen zu erst die „Zulas sung“
zum Heilmittel er brin ger beantragen.
Wie das funktioniert, ist
im Intranet des VDOE unter folgendem
Link be schrieben:
https://bit.ly/2m2yh3n
Urte Brink, Referentin Ernäh -
rungs be ra tung und Weiterbil -
dung, steht als persönliche
Ansprech part nerin im VDOE zu
Ihrer Unter stützung zur Ver -
fügung.
Urte Brink
VDOE POSITION 2/18 21
VDOE AKTUELL
VDOE MIT MANDAT VERTRETEN
IFHE-Council in Khartum
Die International Federation for Home Economics (IFHE) als einziger weltweiter
Fachverband für Home Economics repräsentiert eine akademische Disziplin, die neue
fachlich-methodische Erkenntnisse für Familien, Haushalte und Gesellschaft thematisiert
und umsetzt. Die IFHE stärkt international die haushaltswissenschaftliche und
hauswirtschaftliche Bildungsarbeit, beteiligt sich an weltweiten UN-Initiativen, wie
an den Sustainable Development Goals und Topics, und bietet allen, die in Home
Economics professionell tätig sind, ein weltweites Netzwerk.
In der letzten Februarwoche flog die deutsche
Delegation nach Khartum, um an der
IFHE-Ratsversammlung teilzunehmen, zu
der die derzeitig amtierende Präsi dentin,
Prof. Dr. Sidiga Washi von der Ahfad
University for Women, Khartoum, eingeladen
hatte. Nach der Eröffnung und
Würdigung des 110-jährigen Bestehens
des Verbandes erfolgten die Berichte vonseiten
der Präsidentin, der Geschäfts -
führerin, Anne von Laufenberg-Beer -
mann/Bonn, und der Schatzmeisterin,
Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt/Osna -
brück. Es folgten inhaltliche Diskussionen,
Ent schei dungen und Abstimmungen zum
geplanten Weltkongress 2020 in Atlanta,
Geor gia/USA. Dieser steht unter dem
Motto „Home Economics: Soaring toward
Sustain able Development” und wird vom
2. bis 8. August 2020 durchgeführt. Das
Kongress thema spiegelt nicht nur die
gegenwärtige Arbeit der UN-Organisatio -
nen und der IFHE im Kontext der Sustain -
able Deve lopment Goals (SDG) wider, sondern
fordert die Kongressteilnehmenden
dazu auf, entsprechende Aktivitäten aus
dem Spektrum ihrer Professionsfelder in
Leh re/Ausbildung, Forschung und Ent -
wick lung sowie der Industrie zu präsentieren.
Es lohnt sich jetzt schon einen Blick
auf die IFHE-Webseite zu werfen (https://
www. ifhe.org/). Dort sind bereits Veran -
staltungsort, Anmelde- und Einreichungs -
termine angekündigt. Die Organisation
obliegt den amerikanischen Gastgeberin -
nen. Die Programmstruktur und thematischen
Schwerpunkte werden in enger
Abstimmung mit dem IFHE-Vorstand auf
der Basis der Statuten, der IFHE-Positions -
papiere, wie den IFHE Position Statements
on UN SDG (https://bit.ly/2l88y96), sowie
mit den Ideen und bisherigen Aktivitäten
der Programm- und Forschungs arbeits -
gruppen der IFHE entwickelt.
Den bisher eingebrachten Vorlagen wurde
in der Ratsversammlung in Khartum mit
überwiegender Mehrheit zugestimmt. Un -
abhängig davon kündigte die für die europäische
Region zuständige Vize präsiden -
tin, Franziska Honegger/Schweiz, die von
der European Association for Home
Economics vorbereitete Konferenz am 30.
und 31. August 2018 in Osna brück an.
Das Thema lautet „What is happening in
Home Economics? A spotlight on Euro -
pean Activities”. Teilnahmean meldungen
sind über die IFHE-Website möglich.
Als Nachfolgerin der Präsidentin wurde die
Amerikanerin Prof. Dr. Gwen dolyn Hust -
vedt/USA mit deutlicher Mehr heit ge -
wählt. Einstimmig erfolgte die Wahl der
neuen Schatzmeisterin, Dr. Chris tiane
Paku la/Deutschland, und der neuen Ge -
schäfts führerin Annette Ptassek/Deutsch -
land. Der bisherigen Geschäfts führerin,
Anne von Laufenberg-Beer mann, die Ende
des vergangenen Jahres ihre Funktion auf
eigenen Wunsch aufgab, bekundete die
Präsidentin im Namen aller Mitglieder großen
Dank und Wertschät zung. Sie habe in
den 15 Jahren ihrer Tätigkeit maßgeblich
dazu beigetragen, das Profil der IFHE nach
innen und außen zu stärken. Anne von
Laufenberg-Beer mann wird das von ihr für
die IFHE akquirierte ERASMUS+ Projekt
„Focus on Sustainability – Education for
Professionals in household and guest-orientated
businesses” bis zum Abschluss
2019 weiter führen.
Zu Beginn der Ratsversammlung hatten
die Gastgeber auch dieses Mal eine Fach -
tagung an der Ahfad Women Univer sity
organisiert unter dem Thema „Never Too
Late for Elderly Well-Being: A Home
Economics Perspective”, das deutlich
mach te, dass auch in anderen weltweiten
Regionen der demografische Wandel, vor
allem in ländlichen Räumen, die Ge sell -
schaften vor große Herausforderungen
stellt. Wer auf die IFHE neugierig geworden
ist und Interesse hat, sei herzlich eingeladen,
an allen Veranstaltungen teilzunehmen.
Diese sowie fachliche State -
ments und Arbeitspapiere werden auf der
ausgezeichnet übersichtlichen IFHE-Web -
seite (https://www.ifhe.org/) angeboten.
Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser
Foto: © privat
Reise nach Khartum mit dem Mandat des VDOE: die Deutsche Delegation des IFHE
(v. l. n. r.) Prof. D. Ingrid-Ute Leonhäuser, Annette Ptassek, Prof. Dr. Elisabeth Leicht-
Eckardt, Dr. Christiane Pakula, Dorothea Simpfendörfer
22 VDOE POSITION 2/18
Zielgruppen: Ernährungstherapeuten,
die in den Beruf bzw. die Selbstständigkeit
starten oder sich im Job weiterentwickeln
wo len, Berufsanfänger und
VDOE AKTUELL
ERNÄHRUNGSBERATUNG UND -THERAPIE
Hilfreicher Blick in die Gute Praxis
Endlich ist sie im Druck: Die „Gute Praxis für Ernährungsberatung und -therapie“. In
dem Handbuch mit zahlreichen praktischen Beispielen, Checklisten und Tipps schildern
zehn erfahrene und erfolgreiche Kolleginnen in Fallstudien und Interviews ihre
„Start-up“-Phase und ihre Geschäftsmodelle.
Der motivierende und hilfreiche Ratgeber
für alle Berufseinsteiger macht gemein -
same Erfolgsfaktoren deutlich – auch bei
ganz unterschiedlichen Startbedingun gen
– und stellt diese mit persönlichen Tipps
der Autoren zusammen. Weitere für Exis -
tenzgründer wichtige Aspekte werden
be sprochen: rechtliche Absiche rung, Bu si -
ness plan, Vernetzung und Marketing.
Neu ab Juli 2018!
Gute Praxis
für Ernährungsberatung und -therapie
In 10 Fa lbeispielen und Interviews
schildern erfolgreiche Ernährungstherapeutinnen
und -therapeuten ihre
„Start-up“-Phase und beschreiben
ihre Geschäftsmode le im Bereich
Ernährungsberatung. Das Buch macht
gemeinsame Erfolgsfaktoren deutlich
– auch bei ganz unterschiedlichen
Startbedingungen – und ste lt diese
in Checklisten und Infokästen mit
persönlichen Tipps der Autorinnen und
Autoren zusammen. Weitere für Existenzgründer
wichtige Aspekte werden
besprochen: rechtliche Absicherung,
Businessplan, Vernetzung und Marketing.
Ein motivierender und hilfreicher
Ratgeber für a le Berufseinsteiger im
Bereich Ernährungstherapie.
•Beispiele
•Checklisten
•Tipps
Unser besonderer Dank gilt Dr. Gunda
Backes NutriComm nutrition + com -
munica tion | Gabriela Freitag-Ziegler
Expertin für Kommunikation, Ernährung,
Genuss, Gesundheit | Sandra Ganzen -
müller Agen tur kommunikation.pur |
Alexandra Herr Zweiblick. Agentur für
Food-PR und Grafik | Dr. Rita Hermann
Agentur für Ernährungskommunikation |
Julia Icking Textbüro | Barbara Kluge
Medizin & PR GmbH | Melanie Kirk-
Mechtel Ernäh rungskommunikation &
mehr | Dr. Claudia Müller Ernäh rung
& Gesundheit Büro für Kommunikation.
Die Idee von Kerstin Wriedt wurde in
ehrenamtlicher Zusammenarbeit von
Kolleginnen aus dem VDOE-PR-Netzwerk,
gesteuert von Corinna Dürr und Astrid
Donalies, umgesetzt.
Studenten zur beruflichen Orientierung,
Ärzte und Mitarbeiter von Krankenkassen,
denen das Buch einen Einblick in
die berufliche Qualifikation von Ernährungstherapeuten
gibt.
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pflanzenbetonter Ernährung
Ernährungsfachkräfte können Fortbildungspunkte nun bequem von zu Hause aus sammeln. In der kostenfreien
Online-Schulung von Alpro zum Thema pflanzenbetonte Ernährung lernen die Teilnehmer vieles über die
Abgrenzung zu anderen Ernährungsformen, die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile sowie die Integration
in die Beratungspraxis.
Wissenschaftliche Informationen Praktische Tipps und Tagespläne Fortbildungspunkte sammeln
Die Online-Schulung mit anschließendem Fragebogen finden Sie unter: http://alpro.medcram.de
VDOE AKTUELL
DEKANEKONFERENZ UND FAKULTÄTENTAG
VDOE als Partner der Hochschulen
Zwei wichtige Gremien der Hochschulpolitik, die Dekanekonferenz mit den
Vertretern der Hochschulen (HS) und der Fakultätentag als Gremium der Vertreter
der Universitäten, haben im Frühling getagt. In beiden Gremien ist der VDOE beteiligt,
vertritt dort die Interessen der Mitglieder und bringt vor allem seine Expertise
zum Berufsfeld ein.
Dekanekonferenz beklagt Schwierig -
keiten bei der Nachbesetzung vakanter
Professuren: Die Dekanekonferenz
war in diesem Jahr zu Gast beim VDOE.
Am 27. April trafen sich die Dekane der
HS, an denen oecotrophologische Stu -
dien gänge angeboten werden, zum jährlichen
Austausch in der Geschäftsstelle in
Bonn.
Mit Ausnahme der HSn Fulda und Alb -
stadt-Sigmaringen waren alle HSn vertreten;
die HS Anhalt in Bernburg, die HAW
Ham burg, die FachHS Münster, die HS
Nieder rhein, die HS Osnabrück und die HS
Weihenstephan-Triesdorf. An einigen HSn
gibt es rückläufige Bewerberzahlen. Über -
einstimmend berichten die Dekane von
vielen vakanten Professuren und Pro -
blemen bei Nachbesetzungen, die dazu
führen, dass zunehmend Lehrbeauftragte
die Lehre übernehmen. Der Austausch
über die aktuell angebotenen Studien -
gänge zeigt, dass sich das Fach in einem
Wandel befindet. Akkreditierungen und
Reakkreditierung führen immer wieder zu
neuen Konzepten sowohl bei den Ba -
chelor- als auch bei den Masterabschlüs -
sen. Eine Übersicht über die verschiedenen
Studiengänge und Abschlüsse wird
auf www.vdoe.de veröffentlicht. Eine starke
Nachfrage gibt es aktuell nach Ab -
solventen im Bereich Großküchenplanung
sowie Dienstleistungs- und Verpflegungs -
management, aber zu wenige Studieren -
de in diesen Bereichen.
Fakultätentag wünscht sich stärkere
Beteiligung der Oecotrophologie: Am
17./18. Mai 2018 fand die 67. Plenar -
versammlung des Fakultätentags Agrar -
wissenschaften und Ökotrophologie an
der Universität Rostock statt. Vertreten
waren die Universitäten Berlin, Bonn, Kiel,
Gießen, Jena, Hannover, Hohenheim,
München-Weihenstephan und Rostock.
Der Bereich Oecotrophologie/Ernäh rungs -
wissenschaft war lediglich durch Herrn PD
Dr. Volker Böhm (Universität Jena) und
durch den VDOE mit Geschäftsführerin Dr.
Andrea Lambeck vertreten.
Die zurückhaltende Beteiligung der Oeco -
trophologie war bereits in den vergangenen
Plenarversammlungen problematisiert
worden, weshalb in diesem Jahr das The -
ma „Bessere Vernetzung von Agrarwis -
senschaften und Ökotrophologie“ Gegen -
stand eines Workshops zum General -
thema „Die Zukunft gestalten“ war (siehe
Kasten).
Sowohl der Fakultätentag als auch der Be -
rufsVerband Oecotrophologie hoffen auf
eine stärkere Beteiligung der Oeco tropho -
logie bei der nächsten Sitzung am 9. und
10. Mai 2019 an der Universität Rostock.
Auch an den Universitäten gestaltet sich
die Akquise von wissenschaftlichem Nach -
wuchs schwierig; zahlreiche Professoren -
stellen sind bereits vakant. Die lange
Dauer der Berufungsverfahren und die
Häufigkeit, mit der Berufungsverfahren
ohne Ergebnis bleiben und wiederholt
werden müssen, stellt sich als ein wesentliches
Problem dar.
Dr. Andrea Lambeck
Fakultätentag empfiehlt „Bessere Vernetzung
von Agrarwissenschaften und Ökotrophologie“
Der 67. Fakultätentag für Agrarwissenschaften und Ökotrophologie hat sich auf seinem Workshop „Die Zukunft gestalten –
Bessere Vernetzung von Agrarwissenschaften und Ökotrophologie“ mit bereits vorhandenen Schnittstellen in Forschung und Lehre
sowie wünschenswerten zusätzlichen Aktivitäten der fächerübergreifenden Zusammenarbeit auseinandergesetzt. Die Delegierten
des Fakultätentages stimmen darin überein, dass nach wie vor eine Vielfalt von relevanten Schnittstellen zwischen den Disziplinen
Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Ernährungswissenschaften bestehen, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit, Klimaneutralität,
Ge sund heit, Qualitätssicherung und -management, Wertschöpfungskette, Regionalität, Öffentlichkeitsarbeit sowie Recht.
Im Ergebnis kommt der Fakultätentag einstimmig zu den folgenden Positionen und Empfehlungen für die Gestaltung der Zu -
sammenarbeit:
l Der Fakultätentag empfiehlt eine verstärkte aktive Zusammenarbeit zwischen Agrarwissenschaften und Öko tropho logie/
Ernährungswissenschaften im Bereich Lehre. Es wird empfohlen, fächerübergreifende Module zum Beispiel im Bereich der
Produkt- und Prozessqualität einzuführen, um den Studierenden die möglichen Arbeitsfelder zu erweitern.
l Darüber hinaus wird die Durchführung von Verbundprojekten in den relevanten Schnittstellen empfohlen.
24 VDOE POSITION 2/18
VDOE AKTUELL
ÖG-LEITER-TREFFEN
Mit Optimismus in die Zukunft
Das diesjährige ÖG-Leiter-Treffen fand bei vorsommerlichen Temperaturen und viel
Sonnenschein am 20. und 21. April 2018 in Dresden statt. 23 Kolleginnen sowie Jutta
Bassfeld aus der Geschäftsstelle und Gabi Börries aus dem Vorstand haben sich bei
der Käserei Loose in Leppersdorf bei Dresden (www.loose.de) getroffen.
Am Beginn unseres Treffens stand die
Besichtigung des Unternehmens unserer
Gastgeber. Vorgestellt wurde die Käserei
Loose nicht nur in Zahlen und Fakten. Die
Teil nehmer konnten auch einen Einblick
beim Betriebsrundgang gewinnen. Bei der
an schließenden Verkostung durften wir
die Vielfalt der Sauermilchkäseprodukte
ge nießen. Danach startete unser Leiter -
Treffen mit einem Gastvortrag von Prof.
Patrick Diel. Der Dozent von der Deut -
schen Sport hochschule Köln beleuchtete
mit seinem Fachvortrag „Proteinreiche
Nah rungs mittel – die natürliche Alter -
native“ ein wichtiges und aktuelles Thema
und inspirierte die Zuhörer zu einer angeregten
Diskussion. Der zweite Tag des
Treffens stand ganz im Zeichen des
Berufsver bandes. Zunächst konnten wir
Dr. Andrea Lambeck als neue Geschäfts -
führerin des Verbandes herzlich begrüßen.
Gemeinsam mit Jutta Bassfeld berichtete
Dr. Andrea Lambeck über die wichtigsten
Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle. Unter
anderem stellten sie die aktualisierten
Informa tionen und Serviceleistungen vor:
Die Flyer zum VDOE-Expertenpool, zur
VDOE-Mit gliedschaft und VDOE-Ver net -
zung liegen jetzt in ganz neuem Design
vor und werden zukünftig noch von weiteren
Materia lien ergänzt.
ÖGS ALS WICHTIGE SÄULE DER
VERBANDSARBEIT
Der Einsatz des Berufsverbandes, so Dr.
Lambeck, zeigt sich nicht nur durch Prä -
senz bei vielfältigen Veranstaltungen. Auch
das schnelle Handeln bei politisch relevanten
Themen wie dem #aufschreiernährungsberatung
trägt zum Ansehen des
Verbandes und seiner Vertreter bei. Beim
von den Mitgliedern stark frequentierten
Stellen-Service konnte im Jahr 2017 ein
neuer Rekord aufgestellt werden. Im Ver -
gleich zum Vorjahr gab es ein Plus von 400
für Oecotrophologen ausgeschriebenen
Stellen. Ein großer Durch bruch gelang
durch die Anerkennung der Ernährungs -
therapie bei Mukoviszidose und seltenen
Stoffwechselerkrankungen als Heilmittel.
Gabi Börries gab einen Über blick über die
Tätigkeiten der einzelnen ÖGs, beliebte
Themen sowie die Mög lichkeit, auch im
Rahmen der ÖG-Treffen Punkte für die
Weiterbildung zu erlangen.
Zum diesjährigen Treffen der Leiterinnen
der Örtlichen Gruppen waren erstmalig
auch die Leiterinnen der Regionaltreffs
(Wirtschaft & QM im Mittelpunkt) eingeladen.
Diana Röwer, Mitinitiatorin der
Regionaltreffs und Leiterin des Regional -
treffs Düsseldorf, stellte die Intention der
Regionaltreffs vor und betonte, dass es ein
großes Kooperationsinteresse mit den
Örtlichen Gruppen gibt. Zum Abschluss
des Treffens war es Ziel der Zukunfts -
werkstatt 2.0, Ideen für die künftige
Arbeit der ÖGs zu sammeln und zu diskutieren.
In drei Arbeitsgruppen ging es um
• eine Ideensammlung zur Stärkung des
Ehrenamtes (moderiert von Gabi Börries),
• Wünsche der Örtlichen Gruppen an Kor -
porative Mitglieder (moderiert von Jutta
Bassfeld) und
• die Zusammenarbeit zwischen Regio -
naltreffs und Örtlichen Grup pen (moderiert
von Diana Röwer).
Im An schluss an die rege Diskussion über
die Gruppenergebnisse konnten die Teil -
neh merinnen nach zwei Tagen voller
neuer Eindrücke, Informationen und kollegialem
Austausch inspiriert und mit vielen
An regungen für die künftige Arbeit der
eigenen ÖGs nach Hause fahren.
Hanna Ritter
Foto: © VDOE
Voller Ideen und Tatendrang: ÖG-Leiterinnen auf dem Jahres-Treffen 2018 in Dresden
VDOE POSITION 2/18 25
VDOE AKTUELL
DATENSCHUTZ-GRUNDVERORDNUNG
Infos für Mitglieder im Netz
Am 25. Mai 2018 wurde die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wirksam. Im
VDOE-Intranet finden Sie ein Papier mit Fragen und Antworten vor allem für selbstständige
Ernährungsberater, das auch eine To-do-Liste enthält. Darüber informierten
wir unsere Mitglieder bereits per E-Mail. Dieses Papier ersetzt allerdings keine individuelle
Rechtsberatung. Diese können und dürfen wir nicht leisten.
Daher haben wir für Verbandsmitglieder
mit der Kanzlei Obladen Gaessler Rechts -
an wälte (www.obladen-gaessler.de) in
Köln Sonderkonditionen für die Erstellung
einer Datenschutzerklärung für ihre Inter -
netseiten vereinbart. Diese wird zu einem
Festpreis in Höhe von 300 Euro zuzüglich
19 % Umsatzsteuer angeboten. Falls Sie
noch keine Datenschutzerklärung auf
Ihrer Website haben, können Sie dies mit
der Kanzlei abstimmen. Außerdem stellen
wir Ihnen im Intranet kostenlos ein Muster
für eine Patienteninformation für die
Datenschutzerklärung zur Verfügung, das
wir für Sie mit der Kanzlei abgestimmt
haben. Diese können Sie in der Praxis aushängen
und/oder an Patienten aushändigen,
nachdem Sie diese mit Ihren Daten
angepasst haben. Wenn Sie aber Patien -
ten daten an Dritte weitergeben, etwa an
ex terne Verrechnungsstellen oder an
Cloud-Services, ergeben sich unter Um -
ständen weitere Auf klärungs- und eventuell
auch Einwilli gungs pflichten! Für diese
Fallkon stellatio nen ist unser Muster nicht
geeignet. Wenden Sie sich für ein geeignetes
Mus ter dann am besten an den
Dienst leister, mit dem Sie zusammenarbeiten.
Zum Datenschutz bei Facebook hat
der Euro päische Gerichtshof (EUGh) ein
Urteil gesprochen, das Betreiber von Fan-/
Unternehmensseiten bei Facebook be -
trifft: Demnach sind die Seitenbetreiber
ebenso für die Verarbeitung personenbezogener
Daten verantwortlich wie Face -
book. Was das genau bedeutet, wird bislang
unterschiedlich beurteilt. Empfehlun -
gen lauten von „Fan-/Unternehmensseite
bei Face book abschalten“ bis „Ruhe be -
wahren und abwarten“. Der Zusammen -
schluss aller Datenschutzbehörden, die
Daten schutzkonferenz, hat zwischenzeitlich
reagiert und Stellung bezogen. Diese
Ein schätzung sollte Ihnen als Betreiber
einer Fanpage fürs Erste weiterhelfen.
Auch wir werden das Ganze mit unserem
Daten schutzbeauftragen und Rechtsan -
walt er örtern und Sie dazu informieren.
Bis zum Redaktionsschluss lag dazu noch
keine Einschätzung vor.
Astrid Donalies
VDOE-NETZWERKE
Netzwerkmarathon im Herbst
Netzwerke Adipositas, Diabetes und
Ernährungsberatung/-therapie:
Mikro biota als gemeinsames Thema
„Muntere Mitbewohner – Darm-Mikro -
bio ta aus Sicht der Forschung und der
praktischen Er nährungstherapie” lautet
das Thema des gemeinsamen Treffens der
drei VDOE-Netzwerke am 21. September
in Frank furt/Main. Prof. Michael Blaut
(Deut sches Institut für Ernährungsfor -
schung, Pots dam-Rehbrücke), Prof. Paul
Enck (Uni ver sitätsklinikum Tübingen) und
Dr. Miriam Goebel-Stengel (HELIOS Kli -
nikum Rott weil) werden das Thema Darm-
Mikrobiom sowohl aus der wissenschaftlichen
Pers pektive als auch hinsichtlich der
praktischen Umsetzung präsentieren. Am
Nach mittag ist Zeit für separate Treffen
der drei Netzwerke.
Save the Date:
Netzwerke PR und Wirtschaft 2018
Das diesjährige gemeinsame Treffen der Netzwerke PR und Wirtschaft findet am
23./24. November 2018 in Ber lin statt.
Thema: „Digitale Medien in Beruf & Alltag – wie nutzen wir sie am besten?”
Achtung: Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 40 begrenzt!
Anmeldung und Infos unter www.vdoe.de/netzwerke.html
Übrigens stehen die Netzwerk treffen auch Nichtmitglie dern zum Kennen -
lernen offen!
AHV-Netzwerk treffen 2018:
Nachhaltigkeit in der Küche
Das Treffen des Netz werks Au ßer-Haus-
Verpflegung findet am 19. Ok tober 2018
im Haus der Com pass Group in Eschborn
statt und steht unter dem Motto: „Nach -
haltigkeit in der Küche – Res sourcen -
effizienz und Ge sundheit“. Dabei wird
Friederike Bonke (HSEQ Spe cia list, Com -
pass Group) über „Nach haltigkeit bei der
Compass Group“ berichten. Chris tine
Röger (KErn, Freising) referiert über „Die
energieeffiziente Küche im Praxistest –
Outputs des Projekts ENKÜ“ und Prof. Dr.
Nina Langen (TUB – Institut für Berufliche
Bildung und Arbeitslehre) stellt das Projekt
NAHGAST „Nachhaltiges Produzieren und
Konsu mie ren in der Außer-Haus-Gastro -
nomie“ vor. Ganz wichtig ist es den Netz -
werkleiterin nen, ausreichend Zeit für die
zukünftige Planung des AHV-Netzwerks
und zum Netzwerken einzuplanen.
26 VDOE POSITION 2/18
BERUFSPRAXIS
BEATE ADLER, MANAGERIN PUBLIC RELATIONS, FISSLER GMBH
Von der neuen Lust am Kochen
POSITION: Die Marke Fissler steht für
hochwertiges Kochgeschirr und das
Unter nehmen ist einer der weltweit führenden
Kochgeschirrhersteller. Wo sehen
Sie für die Zukunft die größte Heraus -
forderung?
Adler: Auch in Zukunft wird es vor allem
darum gehen, die Bekanntheit der Marke
weiter zu steigern und das Vertrauen der
Verbraucher in uns zu stärken. Um das zu
erreichen, werden wir unsere Produkte
auch künftig immer noch attraktiver
machen. Die Herausforderung für unsere
Öffentlichkeitsarbeit ist dabei, Funktionali -
tät, Qualität und Vorteile der Produkte zu
kommunizieren und die Verbraucher mit
immer neuem und interessantem Content
zu überzeugen und zu inspirieren.
POSITION: Neuer Content fürs Kochge -
schirr – ist das nicht ganz schön schwierig?
Adler: Ganz im Gegenteil – es ist leichter,
als man meinen könnte. Kochen ist trendy.
Zur Person:
Beate Adler
Position: Managerin Public Relations
Arbeitgeber: Fissler GmbH
Ausbildung: Studium der Ernährungsund
Haushaltstechnik
Abschluss: Diplom-Ingenieurin für Ernäh -
rungs- und Haushaltstechnik
Kontakt/E-Mail: beate.adler@fissler.de
Foto: © privat
Die neue Lust am Kochen – kombiniert mit
dem wachsenden Trend zum Selber ma -
chen, vor allem auch bei jüngeren Leuten
– kommt uns sehr entgegen. Zahllose
neue Kochbücher, Internet-Kochgruppen,
Blogs, Supperclubs: Ums Kochen hat sich
eine ganze Szene entwickelt, in der un -
glaublich viel Bewegung ist und in der
man an Neuem interessiert ist. Ein Blick
auf eines unserer wichtigsten Produkte –
den Schnellkochtopf – zeigt, was da möglich
ist: Er ist ein Kochgeschirr, wie es
moderner nicht sein kann, ideal für jeden,
der keine Zeit hat, sich aber trotzdem le -
cker und gesund ernähren will. Wir arbeiten
permanent daran, den Topf weiterzuentwickeln
und mit neuen Features auszustatten,
die im Sinne des Verbrauchers
einen Mehrwert bringen, etwa die Am -
pelfunktion, die für den Nutzer transparent
macht, was da im Topf gerade passiert.
Oder der digitale Kochassistent, der
zusammen mit unserer Cooking-App den
Schnellkochtopf auch an jüngere Ziel -
gruppen heranbringt.
POSITION: Apropos Cooking-App: Wie
wichtig ist für Sie Social Media?
Adler: Sehr wichtig – vor allem für die
Ansprache der jüngeren Zielgruppen, auf
die wir unser besonderes Augenmerk
richten. Social Media hilft uns, die Lücke
zwischen den traditionellen Zielgruppen
und den Jungen zu schließen. Wir verknüpfen
Online- und Offline-Maßnah -
men, um unsere Zielgruppen auf allen
Kanälen dort ab zuholen, wo sie stehen.
Ent scheidend ist dabei der Maßnahmen-
Mix. Da stehen zum Beispiel das Be -
ratungsge spräch und unser inspirierendes
Kunden magazin „KochLust” am POS
gleich wertig neben der Website und dem
frischen Online-Magazin für junge Ver -
braucher. Unsere Medien und Maß -
nahmen sind be darfsgerecht auf die je -
weiligen Zielgrup pen zugeschnitten.
POSITION: PR für Kochgeschirr ist also
alles andere als langweilig?
Adler: Tatsächlich ist es das Gegenteil von
langweilig. Was mich an der PR schon
immer gereizt hat, ist die Vielfalt der
Aufgaben. Ich verantworte einen großen
Bereich – angefangen von der klassischen
Pressearbeit über die Produkt- und Cor -
porate-PR bis hin zu Messeauftritten,
Veranstaltungen und Kooperationen. Da -
bei unterstütze ich mit meinen Aktivitäten
auch unser internationales Marketing.
Langweilige Routine gibt es nicht – es ist
immer abwechslungsreich und interessant.
POSITION: Was müssen junge Kollegin -
nen mitbringen, um in einem Job wie
Ihrem erfolgreich zu sein?
Adler: Organisationstalent ist als Vor -
aussetzung unverzichtbar. Wer im PR-
Bereich erfolgreich sein will, muss offen
sein für Menschen und Themen; kreativ
sein und über Fingerspitzengefühl und
Sensibilität im Umgang mit Journalisten
verfügen. Dazu gehört auch das Gespür
dafür, mit welchem Content und auf welchem
Kanal man seine Zielgruppen er -
reicht. Über all dem sollte eine gewisse
Servicementalität stehen – sowohl nach
innen als auch nach außen – mit Blick auf
Redakteure und Journalisten, aber auch
ganz allgemein auf unsere Zielgruppen
und Kunden. Man sollte teamfähig, flexibel
und leistungsbereit sein.
POSITION: Ihr Unternehmen sitzt in Idar-
Oberstein. Kommen Gourmets und Ge -
nießer im tiefen Hunsrück auf ihre
Kosten?
Adler: Der Hunsrücker weiß zu genießen.
Das kulinarische Highlight der Region ist
der Spießbraten, den es in verschiedenen
Varianten gibt. Als Hommage an die
Region haben wir einen Küchenhelfer entwickelt,
den „Q! Akrobat”. Dank seiner
gedrehten Spitze wird das Wenden von
Fleisch zum Kinderspiel. Hier wird das
ganze Jahr über gegrillt, denn die Devise
der Idar-Obersteiner lautet: Im Sommer
grillen kann jeder – wir grillen auch im
Winter.
Das Gespräch führte
Dr. Friedhelm Mühleib
VDOE POSITION 2/18 27
REGIONALES
ÖG HAMBURG
Update Mandeln, Nüsse und Gesundheit
Dass Mandeln und Nüsse förderlich für
die Gesundheit sind, war den meisten
bereits vor dem Treffen klar. Christine
Blohme, Oecotrophologin B. Sc., präsentierte
der Hamburger VDOE-
Gruppe dazu jedoch die neuesten
Studienergebnisse – inkusive
sehr guter Argumente für die
Ernäh rungsberatung.
So reicht bereits eine kleine Portion
Mandeln von 28 g (das entspricht
etwa 23 Stück) aus, um eine positive
Wirkung auf zum Beispiel den
Fett stoff- oder den Kohlenhydrat -
stoff wechsel zu erzielen. Beson -
ders interessant ist dies in Bezug
auf die Empfehlung von Mandeln
als Snack: Eine weitere Studie
belegt, dass die Gesamtkalorien -
aufnahme des Tages durch einen
Snack von 28 g nicht steigt, die Energie -
auf nahme somit anscheinend über den
Tag kompensiert wird. Das bedeutet, dass
auch Klienten, die ihr Gewicht halten
Foto: © ÖG Hamburg
Katrin Kleinesper (l.) und Katrin Wilp (r.) vom Orgateam
der ÖG Hamburg freuen sich über den gelungenen
Vortrag von Kollegin Christine Blohme.
müssen oder eine Gewichtsreduktion an -
streben, keine Angst vor einer Gewichts -
zunahme durch den Verzehr einer Portion
Nüsse haben müssen. Zur besseren Ver -
deut lichung der Portionsgröße er -
hielt jeder Teilnehmer das neueste
Portionsdöschen von California
Almonds mit der entsprechenden
Menge Mandeln. Fachkräfte in der
Ernährungs therapie und Beratung
können die Man delproben und
Döschen auf Anfrage übrigens
auch über die Agentur Brand zei -
chen für ihre Klienten und Kun den
bestellen. Gerade im BGM interessant.
Insgesamt war es ein kurzweiliger
und interessanter Abend.
Vielen Dank an Christine Blohme
und unser korporatives Mitglied
Cali fornia Almonds!
Katrin Wilp
ÖG WETTERAU
Aktuelles zur Mangelernährung
Am 12. April trafen sich 15 Teilnehmerin -
nen der Örtlichen Gruppe Wetterau des
VDOE in Bad Nauheim, um sich bei
Martin Weibrecht, Fachkrankenpfleger
Intensivmedizin und Netzwerkmanager
Klinik bei der Nutricia GmbH, über neue
Entwicklungen in der Prävention und
Behandlung von Mangelernährung zu
informieren.
Gerade im Hinblick auf eine alternde Ge -
sellschaft, aber auch im Zusammenhang
mit Prävention und Therapie zahlreicher
Erkrankungen gewinnt dieses Thema eine
immer größere Bedeutung im Arbeitsfeld
der Ernährungstherapeuten. So sind bis zu
80 % aller Patienten mit einer onkologischen
Erkrankung mangelernährt, viele
von ihnen schon bei der Diagnosestellung.
Ein rechtzeitiges Screening von Mangeler -
nährung und eine schnelle Ernährungsin -
ter vention werden von Experten dringend
empfohlen. Ähnlich stellen sich die Ver -
hältnisse in der Seniorenernährung dar.
Zur Behandlung eines bestehenden Man -
gels und von Unterernährung stellte der
Referent neben den relevanten Indikatio -
nen auch verschiedene enterale und
parenterale Möglichkeiten der klinischen
Ernährungstherapie in Form verschiedener
Zusatznahrungen vor. Bei einer anschließenden
Verkostung von Trink- und Zusatz -
nahrung wurden deren Einsatzmöglich -
keiten auch im ambulanten
Bereich besprochen.
Vor- und Nach -
teile, mögliche Kom -
plikationen, aber auch
der Geschmack wurden
intensiv diskutiert.
Dabei wurde der Vor -
trag von einer regen
Diskussion begleitet,
in der die Fragen der
Foto: © ÖG Wetterau
anwesenden Kollegin -
nen aus Ernährungs -
be ra tung und -therapie
konkret und kompetent
beantwortet wurden. Sie sind in
ihrem Berufsalltag – ganz gleich, ob in
eigener niedergelassener Praxis, in Ko -
operation mit Ärzten oder im klinischen
Umfeld – permanent mit Mangel- und
Unterernährung und dessen oft drastischen
Folgen konfrontiert.
Dagmar Gill
Dr. Nicole Schmidt-Bodensohn
Der Vortrag über Prävention und Behandlung der Mangel -
ernährung stieß auf reges Interesse der ÖG-Mitglieder.
28 VDOE POSITION 2/18
HOCHSCHULEN
FH MÜNSTER
Stadtplan für nachhaltigen Konsum
Mehr als ein Jahr hat es gedauert. Nun
können Mia Jaensch und Jana Weber
ihren „Kompass” in den Händen halten.
Die Vorderseite des Stadtplans zeigt
einen Kartenausschnitt von Münster, in
dem Standorte von nachhaltigen An -
geboten als Punkte eingezeichnet sind,
die fünf Kategorien zugeordnet sind:
Lebensmittel, Restaurants und Cafés,
Secondhand, Tauschen und Teilen sowie
Mode.
Die Studentinnen der FH Münster verstehen
den Stadtplan als Angebot für alle,
die Wert auf nachhaltigen Konsum legen.
„Die Materialien, die wir bisher zu dem
Thema in Münster kannten, haben keine
Karte. Deshalb erschien uns das Projekt
sinnvoll”, sagt Jaensch, die mit Weber im
Master Nachhaltige Dienstleistungs- und
Ernährungswirtschaft studiert. „Die Ent -
scheidung, wen wir in den Stadtplan aufnehmen,
basiert auf Indikatoren, die wir
aus wissenschaftlicher Literatur und der
aktuellen Nachhaltigkeitsdebatte abgeleitet
haben”, erklärt Weber. Die Stu -
dentinnen hatten umfangreich recherchiert,
teilweise direkten Kontakt zu den
Betreibern aufgenommen und schließlich
eine Bewertung vorgenommen, ob die
Indikatoren erfüllt werden. „Dabei ging es
um ökologische, soziale und auch ökonomische
Indikatoren. Ist das Speisen ange -
bot saisonal, regional und in Bioqualität?
Ist die Klei dung zu fairen Bedingun gen
produziert worden? Das
sind typische Beispiele für
die Indika toren”, er klärt
Jaensch. Der Stadt plan ist
eine Projektarbeit bei Prof.
Dr. Pirjo Susanne Schack
vom Fachbereich Oecotro -
pho lo gie/Facility Manage -
ment. „Die Viel zahl der
Angebote an hand von
wis senschaftlichen Indika -
toren zu be werten und in
einen Stadt plan umzusetzen,
ist eine besondere
Leistung”, sagt Schack.
Foto: © FH Münster/Fachb. Oecotrophologie
„Kompass – Dein Stadtplan für nachhaltigen
Konsum” ist in Kooperation mit
Münster nachhaltig e. V. und dem Amt für
Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit
der Stadt Münster entstanden.
Quelle: FH Münster/News Fachb.
Oecotrophologie – Facility Management.
Kontakt: Dzemila Muratovic M. A.,
muratovic@fh-muenster.de
Mia Jaensch (l.) und Jana Weber freuen sich über die fertige
Fassung ihres Stadtplans für nachhaltigen Konsum.
FRIEDRICH-SCHILLER-UNIVERSITÄT (FSU) JENA
Es gibt zu wenig gesunde Lebensmittel
In den Regalen des deutschen Einzel -
handels finden sich nur wenige Lebens -
mittel, die auch gesund für das Herz
sind. Dabei haben gerade solche Pro -
dukte einen großen Einfluss auf die
Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.
Das haben Forscher des Kompetenz -
clusters für Ernährung und kardiovaskuläre
Gesundheit (nutriCARD) und der
Conomic GmbH unter Leitung der Mar -
tin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
(MLU) herausgefunden.
Dafür untersuchten sie in Warenhäusern,
Supermärkten und Discountern der Stadt
Halle (Saale), wie hoch der Anteil von
Lebensmitteln ist, die mit gesundheitsförderlichen
Inhaltsstoffen angereichert sind.
Das Ergebnis: Von 6.281 Fleischprodukten
waren nur 118 potenziell herzgesund, bei
12.417 erhobenen Milch- und Eierpro -
dukten waren es 198. „Mit einer Markt -
durchdringung von unter 2 % ist das An -
gebot von Lebensmitteln mit gesünderen
Rezepturen nur rudimentär ausgeprägt”,
fasst der Ernährungswissen schaftler Dr.
Toni Meier von nutriCARD das Ergebnis
zusammen. In einer parallel laufenden
Akzeptanzstudie konnten die Forscher
zudem zeigen, dass interessierte Ver -
braucher gewillt sind, 50 bis 60 % höhere
Preise für kardioprotektive Lebens mittel
auszugeben. Für die Lebens mittel industrie
entspräche das einem jährlichen Umsatz
im Bereich zwischen 1,5 bis 15,4 Mrd.
Euro. 40 % der töd lichen Herz-Kreislauf-
Erkrankungen in Deutsch land lassen sich
auf eine unausgewogene Ernährung
zurückführen. Um das zu ändern, sollten
nach Meinung der For scher mehr Lebens -
mittel mit gesundheitsförderlichen Zu -
sätzen wie Ballast stoffen, ungesättigten
Fettsäuren oder pflanzlichem Eiweiß angereichert
werden. Gleichzeitig sollte der
Salz- oder Zucker gehalt entsprechender
Produkte deutlich reduziert werden. „Nur
wenn entsprechende Lebensmittel im
Handel verfügbar sind, können Präven -
tionsmaßnahmen auch flächendeckend
und über alle sozialen Schichten hinweg
wirken”, so nutriCARD-Koordinator Prof.
Dr. Stefan Lor kowski von der FSU. Die
gegenwärtige Angebotssituation werde
dem Bedarf jedoch nicht im Geringsten
gerecht.
Quelle:
Forschungsmeldung der FSU Jena.
Kontakt: Prof. Dr. Stefan Lorkowski,
stefan.lorkowski@uni-jena.de
VDOE POSITION 2/18 29
MEDIEN
Finanzen für Frauen
Isabell Pohlmann, Finanzplaner Frauen,
Stiftung Warentest, Berlin 2018
160 Seiten
ISBN-13: 978-3868512922
Preis: 19,90 Euro
Politik & Verbrauch
Dieses Buch war längst überfällig: „Ver -
braucherpolitik” von Prof. Mirjam Ja que -
moth und Dr. Rainer Hufnagel ist fast 30
Jahre nach Prof. Eberhard Kuhlmanns
grundlegendem Werk zur Verbraucher -
politik aus dem Jahr 1990 das erste Lehr -
buch, das einen aktuellen und systematischen
Überblick über das Thema liefert.
Essen kommen
Jesper Juul, Essen kommen, Beltz Verlag,
Weinheim, Basel 2017
240 Seiten
ISBN: 978-3-407-86478-9
Preis: 19,95 Euro
„Ein Finanzratgeber nur für Frauen, ist
das nötig?“, fragt die Autorin Isabell
Pohlmann und bejaht diese Frage zu
Recht. Denn Frauen müssen oft besondere
wirtschaftliche Herausforderungen
meistern, wie Erwerbsunterbrechungen,
Teilzeittätigkeiten, geringer bezahlte
Berufe und daraus resultierende geringere
Rentenanwartschaften.
Der Ratgeber deckt eine breite Fülle von
Finanzthemen ab und nimmt dabei immer
die Perspektive von Frauen in spezifischen
Lebenssituationen ein: als Single, junge
Mutter in Familiengründung, Alleiner -
ziehende oder Berufsrückkehrerin. Auch
kritische Lebensereignisse wie Trennung,
Scheidung oder Tod des Ehepartners werden
unter die finanzielle Lupe genommen.
Neben der Lebenssituation von Frauen bilden
die verschiedenen finanziellen The -
men bereiche wie Einkommen, Altersvor -
sorge, Geldanlagen und Versicherungen
den roten Faden. Dabei ist es für die
Leserin an manchen Stellen eher mühsam,
der Fülle an Informationen und Rechen -
beispielen zu folgen. Da wäre weniger oftmals
mehr gewesen. Was fehlt, sind
Informationen dazu, wo frau sich beraten
lassen kann, welche Anbieter es auf dem
Markt der Finanzdienstleistungen gibt und
wie diese einzuschätzen sind. Gerade in
finanziellen Themen ist eine unabhängige
und produktneutrale Beratung besonders
wichtig. Der „Finanzplaner Frauen“ leistet
dazu auf jeden Fall einen wertvollen Bei -
trag.
Dr. Tatjana Rosendorfer
Den Autoren, die beide an der Hochschule
Triesdorf lehren und sich seit vielen Jahren
wissenschaftlich mit haushaltsökonomischen
und verbraucherpolitischen Themen
beschäftigen, ist mit dem neuen Lehrbuch
eine multiperspektivische Darstellung ge -
lungen, die das Zeug hat, zu einem neuen
Standardwerk zu werden. Hauptanliegen
der Autoren ist es, einen systematischen
Überblick über Theorie und Praxis der Ver -
braucherpolitik zu geben. Dabei machen
die zahlreichen und verständlichen Fall stu -
dien und Anwendungen das Lesen zu ei -
ner rege lrecht spannenden Lektüre. Zu den
Verdiensten der Autoren gehört es, neben
den traditionellen Handlungs fel dern (darunter
Ernährung, Lebensmittel sicherheit,
Finanzdienstleistungen) all jene wichtigen
Bereiche mit zu betrachten, die in den vergangenen
Jahren wichtig geworden sind.
Dazu gehören Big Data und Tele kom mu -
nikation genauso wie Nachhaltig keit und
Migration. So ist das Buch hilf- und aufschlussreich
für jeden, der sich mit sozioökonomischen
Fragen des Konsums und
Verbraucherverhaltens beschäftigt.
Dr. Friedhelm Mühleib
Mirjam Jaquemoth, Rainer Hufnagel, Ver -
braucherpolitik, Schäfer-Poeschel Ver -
lag, 1. Auflage Stuttgart 2018
312 Seiten
ISBN: 978-3-7910-3423-2
Preis: 24,95 Euro
„Essen kommen” ist ein Ruf, den wir alle
noch aus unserer Kinderzeit kennen –
und den wir als Eltern oder Großeltern
heute selbst von uns geben, wenn wir
die Familie um den Tisch versammeln
wollen. „Essen kommen” heißt auch das
neueste Buch des dänischen Familien -
therapeuten und Autors Jesper Juul.
Jesper Juul beschreibt darin, wie wichtig
es ist, dass alle am Tisch sich wohlfühlen,
und warum eine gesunde, entspannte Essund
Tischkultur zur Lösung von Konflikten
beitragen kann. „Essen kommen” sind für
Juul zwei Worte, die im besten Fall nicht
nur Gaumenfreude verheißen, sondern
auch Zusammengehörigkeit und Gebor -
genheit. Mit „Essen kommen” hat er seinen
Klassiker „Was gibt’s heute?” von
2005 überarbeitet und erweitert. Weil er
Eltern sagen will: Auch wenn ihr wenig
Zeit habt – ihr verbringt sie gut, wenn ihr
mit den Kindern einkauft und sie einladet,
gemeinsam das Essen vorzubereiten. Das
ist wertvoll verbrachte Zeit und eine große
und wichtige Investition in die Familie. In
einem Nachwort ermutigt Juul seine Leser
zu einem immer wieder möglichen Neu -
anfang: „Machen wir den Familientisch
wieder zu einem zentralen Bestandteil
unseres Familienlebens. Nicht jeden Tag
wird das Familienglück mit am Tisch sitzen,
aber ich glaube fest daran: Gemein -
sam essen macht Familien stark.“ Auch
für Ernährungsfachkräfte extrem lesenswert!
Dr. Friedhelm Mühleib
30 VDOE POSITION 2/18
ZUR PERSON
Prof. Markus Keller
Lehrt Veganes
Markus Keller wurde von der staatlich
anerkannten, privaten Fachhochschule
des Mittelstands (FHM) zum deutschlandweit
ersten Professor für vegane Er -
nährung berufen. Die Stiftungsprofessur
sowie der Studiengang „Vegan Food
Management“ werden von der Erna-
Graff-Stiftung für Tierschutz gefördert.
Seit 2016 leitet der Oecotrophologe den
ersten Bachelorstudiengang für vegane
Ernährung/Vegan Food Management in
Deutschland. Mit der Professur setzt
Markus Keller weitere Forschungs schwer -
punkte im Be reich vegeta rische/vegane
sowie nach haltige
Ernäh rung. Der
Studien gang wird
ab Ok tober 2018
an den bisherigen
Stand orten Köln
und Bamberg sowie
zusätzlich in Berlin
Markus Keller angeboten.
Dr. Philip Prinz
Einstieg bei der WVZ
Der Ernährungswissenschaftler Philip Prinz
ist seit Januar 2018 Abteilungsleiter Er -
näh rungswissenschaften bei der Wirt -
schaft lichen Vereinigung Zucker e. V. in
Berlin. Zu seinen Hauptaufgaben in dieser
Position gehört die Aufbereitung ernährungswissenschaftlicher
Erkenntnis rund
um Zucker und seinen Stoffwechsel als
Hintergrund für politische Entscheidungen
und die öffentliche Argumentation. Die
Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen
Ausbildung dürften ihm dabei sehr hilfreich
sein: Nach Bachelor in Wien und
Mas ter am Deutschen Institut für Ernäh -
r u n g s f o r s c h u n g
(DIfE) in Pots dam
hat Prinz zwischen
2014 und 2017 an
der Berli ner Charité
über einen Teilas -
pekt der Hunger-
Sättigungs -Regula-
Philip Prinz
tion promoviert.
Prof. Wenke Gwozdz
Lehrt in Gießen
Wenke Gwozdz hat die Nachfolge für
Prof. Uta Meyer-Gräwe in Gießen übernommen.
Seit Ende März hat die 39-
Jährige die Professur für Versorgungs- und
Verbrauchsforschung in den Agrar-, Er -
näh rungs- und Umweltwissenschaften
inne. Bisherige inhaltliche Schwerpunkte
der Diplom-Sozialökonomin mit Studium
und Promotion in Hohenheim waren
nachhaltiger Konsum, Gesundheits ver -
halten, Verhaltensänderung und Consu -
mer policy/public health policy. Gwozdz
erreichte der Ruf an den Gießener Lehr -
stuhl in Dänemark, wo sie am Center for
Corporate Social
Responsibility der
Copenhagen Busi -
ness School als
Asso ciate Professor
in Transformative
Consumer Beha -
viour and Sustain -
Wenke Gwozdz ability lehrte.
Helga Klingbeil-Weber
Neu im Vorstand
VDOE-Mitglied Helga Klingbeil-Weber von
der Katholischen Frauengemeinschaft
Deutschlands e. V. wurde von der Mit -
gliederversammlung der Bundesar beits -
gemeinschaft Hauswirtschaft (BAG-HW)
im Mai 2018 in Frankfurt zur stellvertretenden
Vorstandsvorsitzenden gewählt.
Vorsitzende ist Elvira Werner vom DHB –
Netzwerk Haushalt e. V. Weitere Stell -
vertreterin im dreiköpfigen Vorstand ist
Heidrun Biedermann vom Deutschen
Caritasverband e. V. „Ziel des neuen
Vorstands ist es”, so Elvira Werner, „die
Zusammenarbeit der Verbände weiterhin
zu fördern und sich für die professionelle
Hauswirtschaft mit ihren unterschiedlichen
Facetten und
vielfältigen Einsatz -
gebieten zu engagieren,
mit einem
Schwer punkt auf
der Wei terentwick -
lung der Berufsbil -
dung in der Haus -
Helga Klingbeil-Weber wirtschaft.”
Susanne Müller
Wieder im Vorstand
Susanne Müller, Mitglied im VDOE-Ar -
beitskreis Diabetes, wurde erneut in den
Vorstand des Verbandes der Diabetes-
Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD)
gewählt, der in diesem Jahr 25-jähriges
Bestehen feiert. Im neuen Vorstand wird
sie das Amt der stellvertretenden Vor -
stands vorsitzenden bekleiden. Die Di -
plom-Oecotrophologin, Diätassistentin
und Diabetesberaterin DDG möchte sich
auch künftig für berufspolitische Be lange
einsetzen und Verbesserungen für Dia -
betesberaterinnen und -assistentinnen
erreichen. „Ich freue mich darauf, die be -
rufspolitischen Belange in die Hand nehmen
zu können und die Situation für Dia -
betes fachkräfte so
stetig zu verbessern“,
betont Mül -
ler. Ziel des VDBD
ist nach wie vor die
Anerkennung der
Diabetesberaterin
als eigenständiger
Susanne Müller Beruf.
Berufshaftpflichtversicherung
für 61,50 € netto
jährlich.
SELBSTÄNDIG.
WAS WIRKLICH WICHTIG IST.
Jetzt beraten lassen:
: +49 (0)2204 30833-0
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Inhaber Holger Ullrich
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OECOTROPHO-
LOGEN
VDOE POSITION 2/18 31
BRANCHEN-NEWS
Wissensforum Backwaren
Backwaren-Blog für
Verbraucher
Auf der Webseite des Wissensforum
Backwaren e. V. gibt es seit Juni 2018
einen Blog, der sich speziell an Ver -
braucher richtet und Themen wie Enzyme,
Aromen oder Hefe in Backwaren aufgreift
und deren Verwendung erklärt. Der erste
Blogbeitrag beschäftigt sich mit dem
Mythos Backmischungen. Warum verwenden
Bäcker Backmischungen? Reißen sie
nur noch eine Tüte auf, rühren den Inhalt
mit Wasser an, und fertig ist das Bröt -
chen? Auf leicht verständliche Weise wird
erklärt, was eine Backmischung ist, was
drinsteckt und wieso der Bäcker sie verwendet.
Das Ziel des Blogs ist es, mit
Vorurteilen aufzuräumen und Mythen
über Backmittel und -zutaten aus der Welt
zu schaffen. Der Blog ist Teil der Trans -
parenzoffensive, die über Backmittel und
Backzutaten in Backwaren aufklärt. In -
teressierte Verbraucher finden die Artikel
unter www.wissensforum-backwaren.de/
blog/
Alpro
Webinar pflanzen -
betonte Ernährung
Ernährungsfachkräfte können Fortbil -
dungspunkte nun bequem von zu Hause
aus sammeln. In der Online-Schulung von
Alpro zur pflanzenbetonten Ernährung lernen
die Teilnehmer vieles über die Ab -
grenzung zu anderen Ernährungsformen
sowie die gesundheitlichen und ökologischen
Vorteile. Im letzten Teil der Schu -
lung geht es um die Integration in die
Beratungspraxis: Es werden die häufigsten
Bedenken der Konsumenten aufgezeigt
und wie Fachkräfte dabei helfen können,
diese zu überwinden. Weitere Tipps und
Anregungen sowie Tagespläne und Re -
zepte erleichtern die Umsetzung. Die
Schulung schließt mit einem Fragebogen
ab; werden mindestens 80 % der Fragen
richtig beantwortet, erhält der Teilnehmer
eine Bestätigung, die er bei seinem
Berufsverband zum Erhalt eines Fort -
bildungspunkts einreichen kann. Die
Schu lung ist zu finden unter https://www.
medcram.de/partnerseiten/alpro-gmbh/
3 PAULY
Glutenfreier Genuss
mit Teff
3 PAULY erweitert stetig das vielseitige
glutenfreie Sortiment und hat neue Pro -
dukte mit Teff kreiert. Das Bio Teff
Porridge mit Hafer, die Teff Cookies Classic
und Kakao sowie das Bio Knusperbrot mit
Teff runden das bestehende Sortiment aus
Teff Fusilli, Teff Mehl, Backmischungen
und Teff Broten gut ab. Teff – auch Zwerg -
hirse genannt – ist eine über Jahrtausende
genutzte Getreidepflanze aus Äthiopien
mit wertvollen Inhaltsstoffen. Das vollständige
Kornaroma ist mild, nussartig und
etwas süß. Produkte, die mit Teffmehl
gebacken werden, stellen eine glutenfreie,
geschmackvolle und abwechslungsreiche
Alternative zum Weizenmehl dar. Teffmehl
ist reich an Ballaststoffen, den Vitaminen
B1 und Niacin sowie vielen Mineralstoffen
wie Eisen, Kalium, Magnesium und Man -
gan. Weitere Infos unter www.3pauly.de
Hinweis: Bei den Branchennews handelt es sich um
Pres se meldungen der korporativen Mitglieder des VDOE.
RICHTIG ESSEN INSTITUT
REI bietet Coaching
per App
Bereits seit einem Jahr bietet das RICHTIG
ESSEN INSTITUT (REI) die Ernährungsthe -
rapie auch telefonisch an. Der Service
kommt besonders gut bei Patienten im
Schicht- oder Außendienst an. „Das telefonische
Angebot passt nicht bei allen
Patienten, aber die Evaluierung zeigt hier
die gleichen Erfolge wie bei persönlicher
Beratung“, so das Fazit von Geschäfts -
führerin Heidi Brünion. „Wir möchten das
Angebot über die neuen Medien weiter
ausbauen und weitere Zielgruppen erreichen.“
Zusammen mit der Ovi va AG hat
das REI ein App-gestütztes Abnehmpro -
gramm entwickelt, das inzwischen von den
ersten Krankenkassen be zuschusst wird.
Brün ion: „Alle unsere Be rater haben nun
die Möglichkeit, ihre Pa tien ten persönlich,
telefonisch und per App zu beraten.“
Möchten Sie diese Inno vation auch nutzen?
Tel +49 8031 350999-16 oder info@
richtig-essen-institut.de
Nestlé Ernährungsstudio
Generation 60+ ist
am zufriedensten
69,7 % der Menschen in Deutsch land sind
mit ihrem körperlichen Wohlbe finden
zufrieden. Zwar ist die Zufrie den heit seit
dem Höchststand von 2015 (74,6 %)
rückläufig, liegt aber weiterhin über der
von 2014 (67,4 %), so das Ergebnis des
Wohlfühl-Trends des Nestlé Ernährungs -
studios. Die Umfrage zeigt auch, dass
Menschen ab 60 Jahren zufriedener sind
als jüngere. „Ältere Menschen sind heute
gesünder als Gleichaltrige in früheren
Generationen. Die Lebenser wartung steigt
permanent, aber nicht die Krankheitslast“,
erklärt Ernährungspsy chologe Prof. Chris -
toph Klotter von der Hochschule Fulda.
„Zudem haben sie ge lernt, die altersbedingten
körperlichen Veränderungen an -
zu nehmen, und sind entsprechend gelassener,
wenn die Figur oder das Gewicht
nicht den Idealen entspricht.“ Service -
angebote finden Fachkräfte unter https://
ernaehrungsstudio.nestle.de/fachkraefte
Yakult
Neue Broschüre zur
Darmgesundheit
Mit beeindruckenden Fotos und informativen
Fakten ist die wissenschaftliche Bro -
schüre „Lactobacillus casei Shirota“ jetzt
neu erschienen. Auf 20 Seiten erhalten
Ernährungsfachkräfte eine umfassende
Übersicht zu Darmgesundheit, Mikrobiota
und Probiotika. Die wichtigsten Human -
studien mit Lactobacillus casei Shirota
werden anschaulich dargestellt und zeigen
die verschiedenen Einsatzmöglich -
keiten des Bakterienstammes – ergänzt
durch derzeitige Leitlinienempfehlungen
und Tipps für die Praxis. Bestellen Sie kos -
tenlos ein Exemplar unter wissenschaft@
yakult.de. Bleiben Sie stets auf dem neuesten
Stand der Mikrobiom- und Probio -
tika-Forschung! Unser wissenschaftlicher
Newsletter „ProBiotica“ liefert Ihnen alle
zwei Monate aktuelle Studienergebnisse,
interessante Veröffentlichungen und wichtige
Veranstaltungen per E-Mail. Melden
Sie sich an unter www.yakult.de/science
32 VDOE POSITION 2/18
BRANCHEN-NEWS
seca
Plattform für Kör per -
zusammensetzung
Durch neueste Forschungsergebnisse und
und den weiteren Anstieg ernährungsund
gewichtsbedingter Krankheiten steigt
das Bewusstsein der medizinischen Com -
munity für die Bedeutung der Körper -
zusammensetzung (medical Body Com -
position Analysis). Das seca mBCA science
center unter der Leitung von Prof. Dr. Dr.
Anja Bosy-Westphal (Universität Kiel),
Prof. Dr. Matthias Pirlich (ESPEN) und Dr.
Stephen Wootton (Universität South -
ampton) versteht sich als internationale
Plattform für fundierten Wissensaus -
tausch zu diesem Thema. Jede Woche
posten die Experten Kommentare und
Einordnungen zu aktuellen Studien und
Artikeln. Interessierte können Fragen an
das Board richten und sich in der Rubrik
„Studies & White Papers“ über themenbezogene
Forschungsergebnisse informieren.
Weitere Informationen finden Ernäh -
rungsfachkräfte und Interessierte unter:
www.medicalbodycomposition.com/
Werz
Bioprodukte mit
Hand und Herz
Werz bietet seinen Kunden Bioartikel, die
den verschiedenen ernährungsbedingten
Bedürfnissen zugute kommen. Neben der
Herstellung von Dinkelbackwaren entwi -
ckelt das Unternehmen seit 30 Jahren glutenfreie
Produkte aus Biogetreide. Beide
Produktlinien werden frei von Ei und Milch
und ohne Haushaltszucker hergestellt und
sind damit besonders für Personen mit
einer Lebensmittelallergie oder -intoleranz
geeignet. Von Brot und Brötchen über
Dauergebäck wie Keksen und salzigem
Knabbergebäck bis hin zu Früh stücks -
cerealien sowie Nudeln und Mehlen bietet
Werz eine enorme Produkt vielfalt. Unser
Denken und Handeln ist davon geprägt,
Verantwortung für Mensch und Natur zu
übernehmen – und Menschen für Voll -
wertkost aus Bioanbau zu begeistern. Alle
Produkte werden deshalb traditionell mit
handwerklichem Ansatz und mit Unter -
stützung moderner Technologie produziert.
www.werz.bio
UGB-Akademie
Seminar Medika men -
te und Lebensmittel
Unkenntnis über die Wechselwirkungen
von Medikamenten und Lebensmitteln
kann zu fatalen Folgen für Patienten führen.
Im aktuellen Seminar des UGB zum
Thema erfahren Ernährungstherapeuten,
welche Lebensmittel problematisch für die
Verfügbarkeit wichtiger Wirkstoffe sind,
wie ausgewählte Medikamente Einfluss
auf Nährstoffhaushalt und Essverhalten
nehmen und welche Nebenwirkungen
auftreten können. Ein Schwerpunkt ist
auch, wie die Kommunikation zwischen
Arztpraxis, Ernährungstherapie und Pa tient
erfolgreich gestaltet wird. Die Teilnehmer
profitieren von der Koope ration und den
langjährigen Erfahrungen eines Arztes und
einer Ernährungs therapeutin, die weit
über Fachbuch wissen hinausgehen. Die
Dozenten zeigen Chancen, Risiken und
konkrete Möglich keiten für eine Ko -
operation auf. Pro gramm und Anmeldung
über www.ugb.de/seminar-medikamente,
Tel. +49 641 808960
Gerstoni
Kerngesunde
Gersten-Salate
Frische Feinkost-Salate liegen im Trend, ob
für den kleinen Imbiss im Büro oder zum
sommerlichen Grillabend. Dank Gerstoni
Gourmet-Gerste gibt es jetzt erstmals
Feinkost-Salate mit Gerste im Handel. Die
Gemüse-Gersten-Salate liefern bis zu 6 g
Gerstenballaststoffe in einer 250-g-Por -
tion, davon circa 2 g Beta-Glucan. Das
entspricht zwei Drittel der für eine cholesterinsenkende
Ernährung nötigen Tages -
zu fuhr von 3 g Beta-Glucan. Gerstoni wird
als Beta-Glucan-Gerste speziell für die
menschliche Ernährung angebaut und
enthält 12,5 g Ballaststoffe/100 g, davon
4,8 g Beta-Glucan – mit signifikanten
Effekten auf Stoffwechsel und Darmge -
sundheit. Erhältlich sind die Gersten-Sa -
late in gut sortierten Frischetheken. Gers -
toni Gourmet-Gerste gibt es in allen Glo -
bus-Märkten, in den Lebensmittel märkten
rund um Hannover/Bielefeld sowie über
den Onlineshop www.gerstoni.de
RICHTIG ESSEN INSTITUT
Webinare für Ernäh -
rungsfachkräfte
Webinare bieten die Möglichkeit, sich
regelmäßig fortzubilden, mit minimalem
Zeitaufwand und geringen Kosten. Das
RICHTIG ESSEN INSTITUT (REI) bietet die
Schulungen für ihre Berater als Webinare
an. Diese Option steht nun allen Ernäh -
rungs-Fachkräften offen. „Für REI-Berater
und unsere Honorarkräfte gelten nach wie
vor Sonderpreise“, so die Geschäfts -
führerin Heidi Brünion. Auf der Inter net -
seite des REI gibt es ab sofort den Button
„Fortbildungen“. Die nächsten Themen
sind: • Datenschutz und Ernährungsthe -
ra pie, praktisch umgesetzt • Ernäh rungs -
the ra pie bei Reizdarm • Das Bauchhirn:
Aktuelle Studienlage zur Verbindung von
„Kopf“ und „Bauch“ • Ernährungsthe -
rapie bei Krebspatienten. Haben Sie
Interesse an den Fortbildun gen? Weitere
Infos unter www.richtig-essen-institut.de
oder Tel. +49 8031 350999-13 oder
info@richtig-essen-institut.de
Käserei Loose
Sauermilchkäse versus
Proteinshakes
„Ein Brot mit Sauermilchkäse unmittelbar
nach dem Training hat einen vergleichbaren
Effekt auf die Muskelregeneration wie
ein Protein-Kohlenhydrat-Shake. Eine zu -
sätzliche Aufnahme von Nahrungser gän -
zungsmitteln ist daher nicht erforderlich“,
lautet das Fazit von Prof. Dr. Dr. Patrick
Diel von der Deutschen Sporthochschule
Köln. In seiner aktuellen Studie untersuchte
er die positive Wirkung von Protein-
Kohlenhydrat-Shakes auf die Muskelre -
generation im Vergleich zur Kombination
aus Brot und fettarmen Milchprodukten.
Als Eiweißquelle diente der Sauermilch -
käse „Quäse“ der Käserei Loose, der mit
über 30 % Eiweiß und weniger als 0,5 %
Fett punktet. Experten empfehlen eine
Auf nahme von rund 35 g Protein kombiniert
mit 35 g Kohlenhydra ten in den
ersten 30 Minuten nach dem Training. Am
besten über natürliche leichtverdauliche
proteinreiche Lebensmittel.
VDOE POSITION 2/18 33
SERVICE
Ihre VDOE-Ansprechpartner auf einen Blick
Vorstand: Kirsten Hummerich (Vorstandsvorsitzende) • Tamara Krafft (Rechnungsführendes Vorstandsmitglied) • Ingrid Acker • Monika Bischoff •
Dr. Annette Neubert
Geschäftsstelle
BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE)
Reuterstraße 161, 53113 Bonn
Tel. +49 228 28922-0, Fax +49 228 28922-77
E-Mail: vdoe@vdoe.de / Internet: www.vdoe.de
Twitter: @oecotrophologie, Blog: blog.vdoe.de
facebook: www.facebook.com/BerufsverbandOecotrophologie
Ihre Ansprechpartner in der Geschäftsstelle
Personen Arbeitsschwerpunkte Bürozeiten
Geschäftsführung
Dr. Andrea Lambeck Koordination der Geschäftstätigkeit zum Vorstand MO bis FR
und innerhalb der Geschäftsstelle • Berufspolitik und
Berufsordnung • Mitgliederberatung zu rechtlichen
und steuerlichen Fragen • Hochschulkontakte •
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Sekretariat
Cornelia Birkoben Mitglieder- und Adressverwaltung • Buchhaltung MO bis DO
• Mitglieder-Service
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Martina Weltring Seminarabwicklung • Expertenpool • Jahrestagung DI bis FR
...........................................................................................................................
Elisabeth Richter Mitglieder- und Adressverwaltung MI
...........................................................................................................................
Renate Kurth Büroorganisation MO bis DO
...........................................................................................................................
Weiterbildung
Urte Brink, Referentin Zertifikat • Qualitätssicherung in der Ernährungs- MI bis FR
Ernährungsberatung beratung • Mitgliederberatung zur freiberuflichen
und Weiterbildung Ernährungsberatung
...........................................................................................................................
Christine Kalthoff, Weiterbildungsprogramm • Arbeitskreis Diabetes DI bis MI
Referentin Weiterbildung • Mitgliederberatung zur Weiterbildung
...........................................................................................................................
Öffentlichkeitsarbeit
Jutta Bassfeld, VDOE-Netzwerke und Örtliche Gruppen • Veranstal- DI bis FR
Referentin Marketing/PR tungen • Hochschulmarketing • Jahrestagung
...........................................................................................................................
Astrid Donalies,
Internet • Social Media • Mentoring • VDOE POSITION MO bis DO
Referentin Presse/PR • Newsletter
...........................................................................................................................
Anja Horstmann, Website und Social Media • Veranstaltungen • Daten- DI bis DO
Mitarbeiterin Presse/PR pflege
Geschäftszeiten
MO–DO von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr
FR von 08:30 Uhr bis 13:00 Uhr
Netzwerke: Überregional und mit klarem
thematischen Bezug zum beruflichen Austausch.
Netzwerk
Bereich
Adipositas- Adipositas-Prävention
Netzwerk und -therapie
AHV-Netzwerk Gemeinschaftsverpflegung /
-gastronomie, Catering
Bildungs- Ernährungsbildung und
Netzwerk -erziehung
Diabetes- Diabetes-Prävention,
Netzwerk -beratung und -therapie
E-Netzwerk Ernährungsberatung und
Ernährungstherapie
Klinik- Therapie, Forschung,
Netzwerk Pharma
PR-Netzwerk Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus,
Medien, Presse
QM/QS- Qualitätsmanagement und
Netzwerk Qualitätssicherung
Wirtschafts- LM-, Pharma-, Hausgeräte-
Netzwerk industrie und Handel
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
Arbeitskreise: Zur Beurteilung best. Frage stel -
lungen beruft der Vorstand Arbeitskrei se (AK) ein.
Fachbereich
Leitung
AK Adipositas Dr. Christina Holzapfel
..........................................................
AK Diabetes Dr. Astrid Tombek
AK Ernährungs- Christof Meinhold
therapie
AK Versorgung Dr. Heide Preuße
AK Internationale Britta Macho
Berufspolitik
AK Betriebliche Prof. Annegret Flothow
Gesundheitsförderung
..........................................................
..........................................................
..........................................................
..........................................................
Herzlich willkommen! Unsere neuen Mitglieder 01.02.2018 bis 30.06.2018
Dr. Carolin Adler • Stefan Ambacher • Nadine Anuszkiewicz • Tanja Asche • Hendrik Aßmann • Dr. Katja Aue • Lena Ballmeyer • Julia Becker •
Annette Blömer • Gabriele Bödeker • Julia Böhm • Christina Brachthäuser • Carmen Brehler • Carina Brentrup • Sandra Buck • Sophie Büttner •
Dr. Inga Busse • Franziska Dolle • Judith Engelke • Lisa-Marie Fichtner • Franziska Freier • Isabelle Frenzl • Vivien Gerencsér • Hannah Geupel •
Sabine Glüh • Paulina Gonzalez-Aguilar • Heike Greve • Sarah Grünendahl • Baris Gündüz • Susann Gutsche • Linda Haddenhorst • Milan
Hartmann • Isabell Hasenbein • Nadine Hauwe • Katharina Heimberg • Stefanie Helbig • Annika Hering • Sarah Christin Herre • Samya Heusch
• Laura Hupp • Kerstin Jacobs • Verena John • Kathrin Kaiser • Gudrun Kayn-Scherneck • Karin Kerber • Alexander Klauß • Kathrin kleine
Hackmann • Bettina Koch • Sabrina Küchler • Miriam Kurzbach • Vivian Lelleck • Dominique Patricia Löhr • Pia Martin • Isabell Martins • Christine
Mees • Dr. Ruth Meise • Melanie Meyer • Sara Mruck • Dr. Annabel Sandra Mueller-Stierlin • Waldemar Naichel • Mareike Nakat • Dr. Annette
Neubert • Josephine Neugebauer • Jessica Nuguspanov • Maike Pfahl • Anna Plogmann • Birte Pohlmann • Dr. Philip Prinz • Maren Raschdorf •
Ewa Ratajczak • Isabel Reichert • Julia Reinig • Tina Richter • Carolina Diana Rossi • Antje Rost • Ilona Sassenberg • Aileen Schad • Marit
Schicktanz • Gertrud Schiele • Rabea Lisa Schild • Sina Schmidtwilken • Julia Schneider • Kirsten Schreiber • Anke Schreiber-Abotsitse • Michalea
Schülein • Elvira Schütz • Stefanie Schulte-Werflinghoff • Sophie Schulz • Shirin Schwarze • Daniel Schwind • Sylke Sedelies • Vera Spellerberg •
Nicolette Suchorski • Johannes Thumm • Natasha Welland • Andrea Weller • Dr. Britta Wessels • Stefanie Wienken • Johanna Wirler • Aline
Witzke • Maria Zadorozhnyuk • Sandra Zimmermann
Neue korporative Mitglieder:
Naturkornmühle Werz GmbH & Co. KG • BA.Unternehmensgruppe
34 VDOE POSITION 2/18
SERVICE
BESTELLSCHEIN > per Fax +49 228 28922-77
oder per Post
An den
BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE)
Reuterstr. 161
53113 Bonn
Ja, ich bin VDOE-Mitglied, bitte schicken Sie mir:
Artikel ankreuzen Artikel ankreuzen
Flyer Honorarempfehlungen für die Ernährungsberatung
und Ernährungstherapie
Flyer Expertenpool (NEU)
Flyer FUNDAMENT-Mentoringprogramm
Verbandssatzung
Berufsordnung
Infos zur Berufshaftpflichtversicherung
(speziell für Oecotrophologen in der
Ernährungsberatung)
kostenlos
.............................................................................
kostenlos
.............................................................................
.............................................................................
.............................................................................
.............................................................................
kostenlos
kostenlos
kostenlos
kostenlos
Info-Ordner „Erfolgreich als Unternehmer“
45,00 Euro
(rechtl. + steuerl. Fragen, Versicherung)
........................................................................................................
Stellen-Service Intranet + Newsletter (wöchentlich)
........................................................................................................
Flyer VDOE-Mitgliedschaft (NEU)
........................................................................................................
Flyer Plattformen für Vernetzung: ÖG, Netzwerke,
Regionaltreffs (NEU)
........................................................................................................
Arbeitshilfen für das Management von
15 Euro
Ernährungsberatung u. -therapie
kostenlos
kostenlos
kostenlos
Fachzeitschriften-Sonderkonditionen (Preise inklusive Versandkosten im Inland)
Download der Bestellformulare im Intranet (www.vdoe.de/mitglieder-login.html)
Artikel VDOE-Vorteilspreis Artikel VDOE-Vorteilspreis
Ernährungs Umschau (EU)
81,40 Euro pro Jahr
..........................................................................................
EU- und DGE-Info
Mitglieder-Kombi-Abo,
89,60 Euro pro Jahr
..........................................................................................
European Journal of Nutrition 130,10 Euro pro Jahr
......................................................................... .................
Aktuelle Ernährungsmedizin
66,80 Euro pro Jahr
..........................................................................................
GV kompakt
66,50 Euro pro Jahr
..........................................................................................
GVmanager
kostenlos
..........................................................................................
Schulverpflegung
kostenlos
..........................................................................................
Handbuch der Gemeinschaftsgastronomie
89,60 Euro
Diabetes-Forum
12,30 Euro pro Jahr
..........................................................................................
Hauswirtschaft und Wissenschaft online kostenfrei ab 2018
..........................................................................................
AdipositasSpektrum
22,00 Euro pro Jahr
..........................................................................................
Ernährung & Medizin
61,50 Euro pro Jahr
inkl. Nutzung Online-Archiv
..........................................................................................
Adipositas 58,00 Euro pro Jahr b 2018
..........................................................................................
Food & Farm
23,52 Euro pro Jahr
..........................................................................................
eathealthy
12,90 Euro pro Jahr
Was wir Ihnen sonst noch bieten:
Berufspolitische Vertretung und Unterstützung des Berufsstandes • Beratung in allen beruflichen Fragen (z. B. zu Arbeitsverträgen, Vergütung, Berufs -
ori en tierung, Ernährungsberatung, Existenzgründung) • Existenzgründungsgutachten (kostenpflichtig) • Erstberatung durch einen Verbands-Rechts an -
walt z. B. zu arbeitsrechtlichen Fragen und Fragen bei der Existenzgründung (kostenpflichtig) • 30 % Rabatt auf Medien des BZfE, des 5 am Tag e. V.
sowie des Bundesverbandes Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. • VDOE-Newsletter • Verbandszeitschrift VDOE POSITION • Jahres tagung (ermäßigte
Teil nahmegebühr) • Fachliche und regionale Plattformen und Treffen • Mentoring-Programm
Absender: (Bitte in Druckbuchstaben schreiben)
ı ...................................... ı ...................................... ı ...................................... ı ......................................
Name Vorname Mitgliedsnummer ggf. Institution/Unternehmen
ı ...................................... ı ...................................... ı ...................................... ı ......................................
Straße PLZ, Ort Tel. E-Mail
ı ...................................... ı ......... .............................
Datum
Unterschrift
Impressum
Redaktion: Dr. F. Mühleib (Leitung), A. Do na -
lies (Projektleitung), Dr. M. Groeneveld, K.
Hummerich, Dr. A. Lambeck, A. Horstmann
Anzeigen: VDOE-Geschäftsstelle,
E-Mail: vdoe@vdoe.de
Herausgeber:
BerufsVerband Oecotrophologie e. V.
V. i. S. d. P.: Kirsten Hummerich
VDOE-Geschäftsstelle
Reuterstr. 161, 53113 Bonn,
Tel. +49 228 28922-0,
Fax +49 228 28922-77,
E-Mail: vdoe@vdoe.de,
Internet: www.vdoe.de
Redaktion:
Pressebüro Dr. Friedhelm Mühleib,
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nung des Vorstandes oder der Redaktion
wieder. Sie sind ausschließlich die des Ver -
fassers. Anzeigen, PR-Beiträge und Fremd -
leis tungen stellen allein die Meinung der
dort erkennbaren Auftraggeber dar.
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe
und Beiträge bei Bedarf redaktionell zu be -
arbeiten. Für unaufgefordert eingesandte
Die nächste Ausgabe der POSITION erscheint
am 30. November 2018. Redak -
tions schluss ist der 1. September 2018.
Das Schwer punktthema des nächsten
Hef tes lautet: „Die Digitalisierung der
Arbeitswelt & der Verbraucher“.
Gestaltung:
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Manuskripte und Medien wird keine Ge -
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2. BZfE-Forum
27. September 2018
Stadthalle Bonn-Bad Godesberg
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Bonner
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