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KEM Konstruktion 12.2019

Trendthemen: Verwaltungstools, Security in der Industrie 4.0; KEM Porträt: Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components

Trendthemen: Verwaltungstools, Security in der Industrie 4.0; KEM Porträt: Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

12 2019<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 24<br />

Verbesserte Ölfilmbildung<br />

erhöht Lebensdauer<br />

Security<br />

by Design<br />

Automatisierung<br />

Seite 21<br />

Perfekte<br />

Welle<br />

Dichtungen<br />

ab Seite 44<br />

Standardisieren<br />

und digitalisieren<br />

Handlingportale<br />

Seite 58<br />

Im Gespräch | „Fundgrube zum Thema IIoT“<br />

Jürgen Lampert, Vice President CE und Geschäftsführer RS Components – Seite 16<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 1


Wir bringen Farbe ins Spiel!<br />

Kompakte Druckschalter mit 360°-Schaltzustandsanzeige<br />

256 Farben<br />

individuell wählbar:<br />

Messvorgang läuft<br />

Sensor schaltet<br />

Störung im Prozess<br />

Kompakte<br />

Bauform<br />

15 cm<br />

Hygiene-<br />

Adaptersystem<br />

Bedienung per<br />

Smartphone<br />

282,- €<br />

VEGABAR 39 G½"<br />

www.vega.com/vegabar<br />

2 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


EDITORIAL<br />

Kapazitive Sensoren<br />

für Weg, Abstand, Position<br />

Die drei Seiten der Medaille<br />

Dass die Digitalisierung Geschäftsmodelle verändert, zeigt anschaulich unser<br />

<strong>KEM</strong> Porträt mit dem Distributor RS Components (siehe Interview ab S. 16). Das<br />

Unternehmen kann neben den reinen Bauteilen mehr und mehr auch hilfreiche<br />

Informationen anbieten, beispielsweise aus der Welt des Industrial Internet of<br />

Things (IIoT). Eine wichtige Rolle spielen dabei auch Open-Source-Angebote wie<br />

die CAD-Umgebung DesignSpark, die potentielle Kunden zu einem Sortiment mit<br />

mehr als 500.000 Produkten führt, darunter Regel- und Antriebs- inklusive Fluidtechnik.<br />

Und: Gerade auch in der Endphase des Produktlebenszyklus von<br />

Produkten können Distributoren Unterstützung bieten.<br />

Ganz am Anfang der Produktentwicklung steht dagegen der Security-by-Design-<br />

Ansatz, den etwa Phoenix Contact unterstützt (ab S. 21), um den Betrieb von<br />

Maschinen, Anlagen und Infrastrukturen zukunftssicher zu machen. In dem Beitrag<br />

wird erläutert, was nach der Normenreihe für OT-Sicherheit IEC 62443-2-4 zu<br />

beachten ist. Das Kürzel OT steht darin für Operational Technology, ein Begriff, der<br />

sich in Anlehnung an die Information Technology (IT) mehr und mehr als Beschreibung<br />

für die Automatisierungstechnik im Feld durchsetzt.<br />

Beide Beispiele zeigen zudem, dass neben dem reinen Produktengineering zunehmend<br />

auch das Produktionsengineering in den Vordergrund tritt – Produkt und<br />

Produktion sind gewissermaßen zwei Seiten der Medaille Produktentwicklung.<br />

Diese hat aber noch eine dritte Seite: Speziell mit dem IIoT rückt auch der Betrieb<br />

der Produkte in den Fokus der Ingenieure und Konstrukteure. Diesen drei Aspekten<br />

wird sich das Team der <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> auch im kommenden Jahr 2020<br />

wieder intensiv widmen, doch vorab wünschen wir allen Leserinnen und Lesern<br />

sowie unseren Geschäftspartnern eine ruhigere Zeit zum Jahresende.<br />

Kommen Sie gut in das neue Jahr.<br />

Mehr Präzision:<br />

Berührungslose kapazitive<br />

Sensoren für Maschinenbau,<br />

Industrie und Automation<br />

Verschleißfreie und berührungslose<br />

Messung<br />

Höchste Messgenauigkeit und Stabilität<br />

Hohe Grenzfrequenz für schnelle<br />

Messungen<br />

Temperaturbereich -270°C bis +200°C<br />

Sensoren für kundenspezifische<br />

Anwendungen und OEM<br />

Modernste Controller Technologie<br />

mit einfacher Bedienung<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban<br />

Chefredakteur<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

michael.corban@konradin.de<br />

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Mobiles<br />

Spaltmessgerät<br />

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Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/capa<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 3


Inhalt 12 2019<br />

56. Jahrgang<br />

TITELSTORY<br />

Spezielle Oberflächentextur –<br />

verbesserte Ölfilmbildung<br />

Eine neue Baureihe von Kugelgewindetrieben von NSK<br />

erreicht vor allem bei besonderer Beanspruchung eine<br />

zweieinhalb- bis dreimal längere Lebensdauer. Möglich<br />

wird das durch eine spezielle Textur der Oberfläche, die<br />

für eine verbesserte Ölfilmbildung sorgt. Der Verschleiß<br />

der Kugelgewindetriebe wird dadurch deutlich reduziert.<br />

Bild: Freudenberg Sealing Technologies<br />

Neu aufgenommen in sein Portfolio hat das<br />

Unternehmen Ringspann eine Trommelbremsen-Baureihe<br />

für Bremsmomente von bis zu<br />

4500 Nm. Der Clou daran ist das horizontal<br />

über den Bremsbacken montierte Lüftgerät.<br />

In der Prozessindustrie besteht Bedarf an Wellendichtungen, die unter<br />

erhöhtem Druck dichthalten. Mit der Gerromatic hat Freudenberg eine<br />

Rotationsdichtung mit wellenförmiger Dichtlippe entwickelt, die auf<br />

derartige Anwendungen zugeschnitten ist.<br />

Bild:SMC<br />

Bild: Ringspann<br />

32<br />

44<br />

58<br />

Mit seinem Handling-Portalbaukasten aus elektrischen<br />

Antrieben und standardisierten Verbindungselementen<br />

adressiert SMC kundenspezifische Applikationen mit<br />

schnellen Produktionswechseln und hoher Produktivität.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

Sensorik-Hersteller IFM feiert fünfzigsten Geburtstag .................... 6<br />

Turck erwartet rund 640 Mio. Euro Umsatz ..................................... 7<br />

Fraunhofer-Gesellschaft tritt Cyber Valley bei .................................. 8<br />

Igus startet Recyclingprogramm für Kunststoffketten ................... 10<br />

Trends<br />

Verwaltungstools<br />

Pro File von Procad im Reklamationsmanagement ........................ 12<br />

Security in der Industrie 4.0<br />

Security by Design gemäß IEC 62443 ........................................... 21<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />

Tipps & Termine<br />

Kunststoff trifft Elektronik 2020 ..................................................... 13<br />

Die All About Automation in Hamburg wächst erneut ................... 13<br />

Das englische Fachwort<br />

Elektronik – electronics .................................................................. 14<br />

<strong>KEM</strong> Porträt<br />

Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components<br />

„Im Spannungsfeld zwischen Herstellern und Kunden<br />

müssen wir relevant bleiben“ ........................................................ 16<br />

Antriebstechnik<br />

Titelstory<br />

Höhere Lebensdauer für Präzisions-Kugelgewindetriebe ............. 24<br />

Wälz- & Gleitlager<br />

THK-Linearführungen für Grünkuchen-Separationsmaschine ........ 28<br />

Lager mit eingebauten Glasfaser-Sensoren ................................... 31<br />

Kupplungen & Bremsen<br />

Trommelbremsen mit horizontal montiertem Lüftgerät ................. 32<br />

Produkt-News aus dem Bereich Antriebstechnik ........................... 34<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


NEU!<br />

FLEX - Flexible Rohrheizkörper<br />

HLP - Heizpatronen<br />

24<br />

Bild: NSK<br />

RHK - Rohrheizkörper<br />

Automatisierung<br />

Industrie 4.0<br />

Smarte Füllstandsensoren für das Internet der Dinge .......... 38<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung ................ 40<br />

RP - Rohrwendelpatronen<br />

Maschinenelemente<br />

Dichtungen<br />

Rotationsdichtung mit wellenförmiger Dichtlippe ................ 44<br />

Wellenerdungsringe für elektrische Antriebsmaschinen ....... 46<br />

Sensorlager messen Lasten mit Licht .................................. 47<br />

Einzelbauteile<br />

Metallfedern richtig dimensionieren ..................................... 48<br />

Peter Böhler, Geschäftsführer von Schallenkammer<br />

Magnetsysteme, über aktuelle Trends in der Magnettechnik . 53<br />

Montage- & Handhabungstechnik<br />

Innovative Greifbehälter aus Edelstahl .................................. 56<br />

Michael Ehinger und Oliver Prang von SMC Deutschland<br />

über neue Handlingportale .................................................... 58<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente. ......... 61<br />

Rubriken<br />

Editorial ................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ................................................................ 12<br />

Inserentenverzeichnis ........................................................... 66<br />

Vorschau ............................................................................... 66<br />

Impressum ............................................................................ 66<br />

HP/HPQ - Hohlpatronen<br />

TE - Temperatursensoren<br />

ALW - Leistungswiderstände<br />

QUALITÄT AUS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Technischer Support<br />

und weitere Produkte<br />

auf Anfrage<br />

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Türk+Hillinger GmbH<br />

78532 Tuttlingen, Germany<br />

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info@tuerk-hillinger.de<br />

www.tuerk-hillinger.de<br />

seit 1963<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 5


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Bild: IFM<br />

Sensorik-Hersteller IFM feiert fünfzigsten Geburtstag<br />

Kundennähe und<br />

Innovationskraft<br />

In den vergangenen 50 Jahren hat sich die IFM Electronic von einem kleinen<br />

Sensorhersteller zu einem Hidden Champion gewandelt. Das inhabergeführte<br />

Familienunternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Sensoren, Steuerungen,<br />

Software und Systeme für die industrielle Automatisierung. Als einer der<br />

Pioniere im Bereich Industrie 4.0 entwickelt und implementiert der Sensorspezialist<br />

zudem ganzheitliche Lösungen für die Digitalisierung der<br />

Wertschöpfungskette „vom Sensor bis ins ERP“.<br />

Die Söhne der Gründer: Martin Buck und Michael Marhofer führen heute die IFM-Unternehmensgruppe<br />

Robert Buck und Gerd Marhofer gründen<br />

1969 die „ingenieurgesellschaft für messtechnik“.<br />

Die Arbeitsteilung ist von Anfang an<br />

festgelegt: Während der Elektroingenieur<br />

Buck in Tettnang Sensoren entwickelt, bringt<br />

der Vertriebler Marhofer in Essen diese an<br />

den Mann. 1976 werden die ersten von heute<br />

insgesamt 45 ausländischen Niederlassungen<br />

in Frankreich und Japan eröffnet. In den<br />

folgenden Dekaden kommen Standorte auf<br />

allen Kontinenten dazu. 2001 findet ein Generationenwechsel<br />

bei IFM statt. Die Söhne<br />

der Gründer, Martin Buck und Michael Marhofer,<br />

übernehmen die Unternehmensleitung.<br />

Die Verteilung der Rollen an den Standorten<br />

Tettnang und Essen ist heute noch wie<br />

vor 50 Jahren: Während am Hauptsitz in Essen<br />

Vertrieb und Finanzen beheimatet sind,<br />

werden die Produkte am Bodensee entwickelt<br />

und produziert. Neben der Entwicklung<br />

und Fertigung von Sensoren hat das Unternehmen<br />

in den vergangenen Jahren in weiteren<br />

Bereichen investiert. Am Standort Siegen<br />

sind die fünf zur Gruppe gehörenden Unternehmern<br />

GIB mbH, PMD Technologies AG,<br />

IFM Services GmbH, IFM Software GmbH<br />

und IFM Solutions GmbH angesiedelt. Im<br />

Frühjahr 2019 haben diese den neuen Gebäudekomplex<br />

The Summit bezogen. Dieser gilt<br />

als Software- und Technologiestandort. Hier<br />

arbeiten die verschiedenen Unternehmen an<br />

neuen Technologien und Software-Lösungen<br />

für die intelligente Vernetzung und Kommunikation<br />

des produzierenden Gewerbes. jg<br />

www.ifm.com<br />

TÜV Cybersecurity Studie<br />

Strengere Gesetze für IT-Sicherheit gefordert<br />

Fast jedes zweite Unternehmen in Deutschland<br />

– rund 47 % – fordert höhere gesetzliche<br />

Anforderungen an die IT-Sicherheit in der<br />

Wirtschaft. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage<br />

im Auftrag des TÜV-Verbands<br />

unter 503 Unternehmen ab 10 Mitarbeitern<br />

ergeben. Befragt wurden IT-Sicherheitsverantwortliche,<br />

IT-Leiter und Mitglieder der Geschäftsleitung.<br />

Die wichtigsten Gründe für<br />

den Wunsch nach strengeren staatlichen Vorgaben<br />

seien eigene Erfahrungen mit Cyberkriminalität<br />

und die digitale Transformation. In<br />

der Umfrage geben drei von vier Unternehmen<br />

an, dass die Bedeutung der IT-Sicherheit<br />

in den vergangenen fünf Jahren für sie gestiegen<br />

ist. Als Gründe für das Umdenken<br />

nennen 78 % der Befragten die zunehmende<br />

Digitalisierung, 41 % Berichte über immer<br />

neue Cyberangriffe und 29 % einen IT-Sicher-<br />

heitsvorfall im eigenen Unternehmen. In dieser<br />

Situation würden Unternehmen nach<br />

Möglichkeiten suchen, wie sie sich besser<br />

schützen können. Gesetzliche Vorgaben sowie<br />

Normen und Standards helfen dabei.<br />

Nach den Ergebnissen der Umfrage hatte gut<br />

jedes achte Unternehmen (13 %) in den vergangenen<br />

12 Monaten vor der Befragung einen<br />

IT-Sicherheitsvorfall. Jedes vierte betroffene<br />

Unternehmen (26 %) berichtet von Phishing-Angriffen,<br />

bei denen – in der Regel per<br />

E-Mail – Schadsoftware in die Organisation<br />

eingeschleust wird. An zweiter Stelle steht<br />

Ransomware (19 %), mit der Cyberkriminelle<br />

die IT-Systeme einer Organisation lahmlegen<br />

und die Unternehmen dann erpressen.<br />

Bei Systemen für die Angriffserkennung<br />

kommt häufig Künstliche Intelligenz (KI) zum<br />

Einsatz. Laut Umfrage nutzt bereits jedes<br />

achte Unternehmen Künstliche Intelligenz für<br />

seinen eigenen Schutz. Unter den großen<br />

Unternehmen ab 250 Mitarbeitern sind es<br />

sogar 38 %. Die Unternehmen nutzen KI derzeit<br />

vor allem, um Schad-Software (90 %)<br />

oder Anomalien in Datenströmen (70 %) zu<br />

erkennen.<br />

bt<br />

www.vdtuev.de<br />

Bild: VdTÜV<br />

Phishing und Ransomware sind die häufigsten<br />

Angriffsszenarien<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


BRANCHENNEWS<br />

MAGAZIN<br />

Turck erwartet rund 640 Mio. Euro Umsatz<br />

Automatisierungsspezialist baut Kernkompetenzen aus<br />

Für das Geschäftsjahr 2019 erwartet Turck<br />

trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage<br />

in seinen Kernmärkten Maschinenbau und<br />

Automobilindustrie einen konsolidierten Gesamtumsatz,<br />

der mit rund 640 Mio. Euro nahezu<br />

auf Vorjahresniveau liegt. Das entspricht<br />

im Vergleich zum Ergebnis des Jahres 2018<br />

von 660 Mio. Euro einem leichten Rückgang<br />

von rund 3 %. „Nachdem Turck die letzten<br />

beiden Jahre jeweils mit einem<br />

hervorragenden zweistelligen<br />

Wachstum abschließen konnte,<br />

werden wir unsere gesteckten<br />

Ziele für 2019 nicht ganz erreichen<br />

können“, sagte Turck-Geschäftsführer<br />

Christian Wolf anlässlich<br />

der Jahrespressekonferenz<br />

in Mülheim an der Ruhr.<br />

„Trotz des allgemein schlechten<br />

Wirtschaftsumfelds in der Fabrikautomation<br />

konnten wir jedoch<br />

stärkere Verluste vermeiden und<br />

voraussichtlich fast das Ergebnis<br />

des letzten Jahres erzielen.“ Die<br />

Zahl der Mitarbeiter an allen<br />

Turck-Standorten weltweit liegt<br />

nahezu unverändert bei 4650. An<br />

den vier deutschen Standorten in<br />

Mülheim an der Ruhr, Halver,<br />

Beierfeld und Detmold beschäftigt<br />

Turck rund 2170 Mitarbeiter.<br />

„Wir haben auch in diesem Jahr<br />

wieder in die Unternehmensstrategie<br />

2020+ investiert und unsere<br />

globale Supply Chain weiter<br />

optimiert. Mit einem neuen Produktionsstandort<br />

in Polen bedienen<br />

wir ab 2020 direkt den europäischen<br />

Markt und die Erweiterung<br />

unserer Produktion im chinesischen<br />

Tianjin steigert unsere<br />

Wettbewerbsfähigkeit in Asien“,<br />

ergänzt Wolf, der zugleich einen<br />

weiteren Schritt auf Turcks Weg<br />

zur „Digital Automation Company“<br />

bekanntgab: Mit einer Minderheitsbeteiligung<br />

am Duisburger<br />

Radarspezialisten Asinco hat<br />

das Unternehmen erneut auch in<br />

Software-Know-how investiert,<br />

nachdem bereits 2017 der RFID-<br />

Turnkey-Lösungspartner Vilant<br />

Systems übernommen und im Folgejahr der<br />

Technology Buy-out der Cloud-Software vom<br />

IoT-Spezialisten Beck IPC umgesetzt wurde.<br />

ge<br />

www.turck.com<br />

Christian Wolf: „Für 2019 prognostizieren wir<br />

einen weltweiten Gruppenumsatz, der mit rund<br />

640 Mio. Euro fast auf Vorjahresniveau liegt.“<br />

DIE KUPPLUNG.<br />

FÜR DIE WELT DER<br />

PRÄZISION<br />

Sicherheitskupplungen<br />

Metallbalgkupplungen<br />

Elastomerkupplungen<br />

Bild: Turck<br />

RW-KUPPLUNGEN.DE<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Größte Forschungskooperation Europas auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz<br />

Fraunhofer tritt Cyber Valley bei<br />

Die Stuttgarter Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO sowie<br />

für Produktionstechnik und Automatisierung<br />

IPA treten dem Cyber Valley bei und stärken<br />

damit die größte Forschungskooperation<br />

Europas auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz<br />

(KI). Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg<br />

und die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

finanzieren zu gleichen Teilen das KI-<br />

Fortschrittszentrum „Lernende Systeme“, das<br />

zum 1. Oktober 2019 in das Cyber Valley-Konsortium<br />

integriert wurde. Das Zentrum ist ein<br />

Labor mit einem anfänglichen Team von 20<br />

ForscherInnen und einer geplanten Anschubfinanzierung<br />

von 10 Mio. Euro bis Ende 2022.<br />

Der Zusammenschluss soll zeigen, dass Baden-Württemberg<br />

der KI-Hotspot in Europa<br />

und weltweit auf Augenhöhe mit einigen der<br />

führenden Zentren z.B. in Nordamerika ist.<br />

Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft, betonte: „Für die internationale<br />

Wirtschaft und die industriellen<br />

Wertschöpfungsketten bedeutet die Künstliche<br />

Intelligenz einen grundlegenden Strukturwandel.<br />

Mit unserem Beitritt zum Cyber Valley<br />

werden wir gemeinsam mit unseren Partnern<br />

die Forschung und den Transfer von der<br />

Wissenschaft in den Markt vorantreiben, um<br />

gemeinsam das Potenzial dieser Schlüsseltechnologie<br />

voll auszuschöpfen und den<br />

Standort Deutschland auch im internationalen<br />

Wettbewerb zu stärken.“<br />

Das KI-Fortschrittszentrum ist eine zentrale<br />

Bild: Fraunhofer | Bernhard Huber<br />

„Künstliche Intelligenz<br />

ist eines der zentralen<br />

digitalen Zukunftsthemen<br />

und<br />

wird unser Leben<br />

von Grund auf<br />

verändern.“<br />

Prof. Reimund Neugebauer,<br />

Präsident der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft<br />

Anlaufstelle für anwendungsorientierte KI-<br />

Forschung für Unternehmen in Baden-Württemberg.<br />

Es führt Forschungsprojekte durch,<br />

die für den Produktions- und Dienstleistungssektor<br />

relevant sind, und dient als Schnittstelle<br />

zwischen der Industrie und der Grundlagenforschung<br />

innerhalb des bestehenden<br />

Cyber Valley-Konsortiums, das neben den genannten<br />

Forschungseinrichtungen mehrere<br />

Industriepartner umfasst. Das KI-Fortschrittszentrum<br />

kann so über die bestehenden Partner<br />

hinaus den Technologietransfer in die Industrie<br />

ermöglichen.<br />

Ein zentraler Schwerpunkt des KI-Fortschrittzentrums<br />

ist die direkte Kooperation mit Industrieunternehmen.<br />

Machbarkeitsstudien<br />

und Projekte zur Entwicklung erster Prototypen<br />

von KI-Anwendungen werden teilweise<br />

über das Budget des Fortschrittzentrums finanziert.<br />

Um strategische Partnerschaften<br />

aufzubauen, haben Industrieunternehmen<br />

die Möglichkeit, so genannte Enterprise Labs<br />

zu betreiben und zu finanzieren. In diesen<br />

Labs können ein oder mehrere Forscher des<br />

KI-Fortschrittszentrums ihre ganze Aufmerksamkeit<br />

den spezifischen Fragestellungen<br />

des jeweiligen Industrieunternehmens widmen.<br />

bt<br />

www.cyber-valley.de<br />

Wir berichten über<br />

Beck IPC .................................... 58<br />

Belden/Hirschmann ................... 58<br />

Bosch Rexroth ........................... 10<br />

Datalogic ................................... 40<br />

Dell ............................................ 10<br />

EMC ........................................... 10<br />

Ewellix ......................................... 9<br />

Forschungsvereinigung<br />

Antriebstechnik ......................... 36<br />

Fraunhofer-Institute für<br />

Arbeitswirtschaft und<br />

Organisation IAO ......................... 8<br />

Freudenberg Sealing<br />

Technologies .............................. 44<br />

Ganter ....................................... 61<br />

Getriebebau Nord ...................... 34<br />

GIB .............................................. 6<br />

Graf-Syteco .................................. 9<br />

Gutekunst .................................. 48<br />

Hummel .................................... 40<br />

IFM Electronic ............................. 6<br />

IFM Services ............................... 6<br />

IFM Software .............................. 6<br />

IFM Solutions .............................. 6<br />

Igus ...................................... 10, 37<br />

Indunorm ................................... 28<br />

Inocon ....................................... 62<br />

IPA ............................................... 8<br />

Iwis ............................................ 63<br />

Kaco .......................................... 46<br />

Kipp ........................................... 63<br />

Knapp Wälzlagertechnik ............. 34<br />

Koch .......................................... 36<br />

Kunststoff-Zentrum in Leipzig .... 13<br />

Leantechnik ............................... 37<br />

LK Mechanik .............................. 56<br />

Micro-Epsilon ............................ 41<br />

Murrelektronik ........................... 41<br />

NSK ...................................... 10, 24<br />

NXGTN ...................................... 58<br />

OKS Spezialschmierstoffe ......... 34<br />

Pfannenberg .............................. 10<br />

PMD Technologies ....................... 6<br />

PTC ............................................ 10<br />

Rafi ............................................ 40<br />

Ringspann ................................. 32<br />

Ruland ....................................... 36<br />

Schaeffler ............................. 10, 36<br />

Schallenkammer ........................ 53<br />

SEW-Eurodrive .......................... 36<br />

SGF ........................................... 35<br />

SKF ........................................ 9, 31<br />

SKF Economos .......................... 47<br />

SMC Deutschland ..................... 58<br />

SMT ............................................. 9<br />

STW Sensor-Technik<br />

Wiedemann ................................. 9<br />

Tartler ........................................ 63<br />

THK ........................................... 28<br />

Timken ....................................... 35<br />

Triton Partners ............................. 9<br />

Tünkers ...................................... 62<br />

Turck ............................................ 7<br />

Untitled Exhibitions ................... 13<br />

Vega Grießhaber ........................ 38<br />

Witte Barskamp ......................... 62<br />

WKB Systems ........................... 28<br />

Zimmer ...................................... 61<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


BRANCHENNEWS<br />

MAGAZIN<br />

Kooperationspartner im Bereich Automatisierung<br />

STW und Graf-Syteco werden strategische Partner<br />

Zum Auftakt der SPS in Nürnberg gaben sich<br />

die beiden traditionsreichen Unternehmen<br />

und Automatisierungsspezialisten STW Sensor-Technik<br />

Wiedemann und Graf-Syteco<br />

symbolisch die Hand. Graf-Syteco wird in zukünftigen<br />

Projekten zu ihren Bedien- und<br />

Steuergeräten auch die Steuerungen und<br />

Sensoren von STW mit einbinden. Damit erweitert<br />

Graf-Syteco sein Produktportfolio und<br />

nutzt dabei die von STW entwickelte und<br />

standardisierte Softwareplattform Open-<br />

Syde. Nach dem Plug & Play Prinzip lassen<br />

sich auf der Basis von dieser die Geräte von<br />

Graf-Syteco ganz unkompliziert mit den<br />

Steuerungen von STW verbinden.<br />

Die unterschiedlichen Bedien- und Steuerungskomponenten<br />

kommunizieren in einem<br />

perfekt abgestimmten Ecosystem miteinander.<br />

Darauf aufbauend lassen sich sämtliche<br />

Bedien- und Steuerungskonzepte für den Anwender<br />

programmieren und realisieren.<br />

Für den größtmöglichen Kundennutzen erreichen<br />

beide durch ihre strategische Partnerschaft<br />

einen Mehrwert, der sich im kompletten<br />

Lebenszyklus, von der professionellen<br />

Produktentwicklung bis hin zur erfolgreichen<br />

Markteinführung, widerspiegelt.<br />

bt<br />

www.stw-mobile-machines.com<br />

www.graf-syteco.de<br />

Aus SKF Motion Technologies wird Ewellix<br />

Makers in Motion<br />

Daniel Westbeerg, CEO Ewellix<br />

Bild: Ewellix<br />

Nach fünfzig Jahren als Teil der SKF-Gruppe<br />

wurde SKF Motion Technologies (SMT) im<br />

Dezember 2018 durch Triton Partners übernommen.<br />

Jetzt vollziehen die Lineartechnikspezialisten<br />

den nächsten Schritt auf ihrem<br />

Weg und präsentieren ihren neuen Namen<br />

und ihren neuen Markenauftritt. Ab sofort firmieren<br />

die Lineartechnikspezialisten als<br />

Ewellix: Makers in Motion. Das Unternehmen<br />

wird sich auch weiterhin auf seine Kernbereiche<br />

konzentrieren. Dazu gehören unter<br />

anderem die industrielle Automatisierung,<br />

die Medizintechnik, die mobilen Anwendungen<br />

sowie der kontinuierliche Ausbau mit seinen<br />

Vertriebspartnern.<br />

Neben der Weiterentwicklung der Linearkomponenten<br />

sollen smarte Sensortechnologien<br />

und deren Analyse einen Mehrwert für<br />

die Anwender bringen. Stichwort: IoT-Fähigkeit.<br />

Die Ewellix-Gruppe unterhält neun Fertigungszentren<br />

in Europa, Nordamerika und<br />

Asien sowie 16 Vertriebsstandorte weltweit<br />

und beschäftigt mehr als 1400 Mitarbeiter.<br />

Daniel Westberg, CEO von Ewellix: „Da wir<br />

uns vom reinen Produktlieferanten zu einem<br />

Anbieter von kundenspezifischen Lineartechnik-Lösungen<br />

entwickeln möchten, planen<br />

wir unsere globale Präsenz noch weiter auszubauen.<br />

Beispielsweise entstehen im Moment<br />

neue Kundenzentren in Ungarn und Indien.“<br />

Bei der Entwicklung praktischer Lösungen<br />

kooperiert Ewellix eng mit Kunden aus<br />

der Automatisierungsbranche. Dazu gehören<br />

beispielsweise integrierte Systeme, die die<br />

Reichweite von kollaborativen Robotern erweitern.<br />

Außerdem arbeitet das Unternehmen<br />

daran, Fluidtechnik durch elektromechanische<br />

Lösungen zu ersetzen. Diese bieten<br />

eine weitaus bessere Leistung, Zuverlässigkeit,<br />

Energieeffizienz und Sicherheit.<br />

www.ewellix.com<br />

Wo versteckt sich der<br />

Schneller ... Leiser ... Stabiler ...<br />

motion plastics ®<br />

... for longer life<br />

e-kette ®<br />

E2.1: Der neue Standard für den mittleren Lastenbereich. 50 % schneller<br />

montieren. Um die Hälfte leiser durch neue Linsenbremse. Höhere Stabilität für<br />

mehr freitragende Länge. Alle Ergenisse aus Forschung und Tests hier:<br />

igus.de/neueE2.1 ... oder bestellen Sie einfach direkt Ihr kostenloses Muster! Tel. 02203-9649-800<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 9


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Igus startet Recyclingprogramm für Energie- und Schleppketten<br />

Wiederverwertung gebrauchter Kunststoffketten<br />

Dr. Ulrich Nass, NSK<br />

D e r A u f s i c h t s r a t d e r N S K<br />

Ltd. hat Dr. Ulrich Nass mit<br />

Wirkung zum 1. Oktober<br />

2019 zum Chief Executive<br />

Officer der NSK Europe Ltd.<br />

sowie zum Vice President<br />

der NSK Ltd. ernannt. Seit<br />

der Übernahme der Position des Chief Operating<br />

Officers im Februar 2019 treibt Dr. Nass die<br />

Transformation von NSK Europe für die Anforderungen<br />

der Zukunft voran.<br />

Stéphane Barberet, PTC<br />

Stéphane Barberet, ehemaliger<br />

Präsident EMC France<br />

und Senior Vice President<br />

von Dell Technologies<br />

France, wurde von der PTC<br />

Geschäftsleitung zum EMEA<br />

General Manager ernannt.<br />

Mit seiner umfangreichen Erfahrung im Bereich<br />

Business Development und Strategie soll er die<br />

Kunden bei der digitalen Transformation ihrer<br />

Geschäftsmodelle unterstützen.<br />

Was passiert, wenn die maximale Lebensdauer<br />

einer Energie- oder<br />

Schleppkette aus Kunststoff erreicht<br />

wird? Zumeist wird sie mit anderen<br />

Kunststoffabfällen einfach entsorgt und<br />

verbrannt. Mit dem Igus Green Chainge<br />

Recycling Program geht das Unternehmen<br />

nun einen neuen Weg: Anwender<br />

können ihre gereinigten Kunststoffketten<br />

– unabhängig vom Hersteller<br />

– zum Recycling an Igus schicken.<br />

Sie sparen somit Entsorgungskosten<br />

und erhalten zusätzlich einen Wertgutschein<br />

für den Einkauf beim Motion-<br />

Plastics-Spezialisten. Das Ziel des Programms<br />

ist es, den Kunststoff der<br />

Energie- und Schleppketten zu recyceln,<br />

wieder zu verwenden und somit<br />

einem Wertstoffkreislauf zuzuführen.<br />

Dafür werden die Kunststoffe nach Materialtypen<br />

sortiert, gereinigt, geschreddert<br />

und verpackt. Danach können<br />

sie von Igus oder anderen Unternehmen<br />

für die Produktion hochwertiger<br />

technischer Produkte wiederverwendet<br />

werden. Das Programm wird<br />

Igus startet das Green Chainge Recycling<br />

Program<br />

in den kommenden Wochen weltweit<br />

ausgerollt – derzeit erfolgt der Start in<br />

Deutschland sowie die Lokalisierung in<br />

vielen weiteren Märkten wie China,<br />

USA, Japan, Taiwan oder Korea.<br />

Auch wenn eine langlebige Kunststoffenergiekette<br />

nicht vergleichbar mit täglichen<br />

Wegwerfprodukten wie Plastikverpackungen<br />

ist, stellt sich zum Lebensdauerende<br />

auch hier die Frage<br />

nach der Entsorgung. Im Normalfall<br />

wird die Kette zusammen mit anderen<br />

Kunststoffabfällen beseitigt und in den<br />

meisten Fällen verbrannt.<br />

ik<br />

www.igus.de<br />

Bild: Igus<br />

Uwe Wagner, Schaeffler<br />

Als Nachfolger von Professor<br />

Gutzmer hat der Aufsichtsrat<br />

der Schaeffler AG<br />

Uwe Wagner, bisher Leiter<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Automotive OEM und<br />

Industrie, mit Wirkung zum<br />

1. Oktober 2019 für eine Amtszeit von drei Jahren<br />

zum Mitglied des Vorstands der Schaeffler<br />

AG bestellt. Er übernimmt das Ressort Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

Volker Hahn,<br />

Pfannenberg<br />

Elektrotechnik-Spezialist<br />

Pfannenberg hat Volker<br />

Hahn zum neuen Geschäftsführer<br />

der Pfannenberg<br />

Europe GmbH und Regional<br />

Director der Region EMEA<br />

ernannt. Hahn wird den Digitalisierungsprozess<br />

des Hamburger Unternehmens begleiten und<br />

dessen Positionierung durch strategische<br />

Vertriebs- und Marketinglösungen stärken.<br />

Spatenstich für die Erweiterung des Bosch Rexroth Kunden- und Innovationszentrums<br />

Mehr Platz für Zukunftsthemen<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Beim Spatenstich für die Standorterweiterung:<br />

Vertreter der Stadt Ulm und von<br />

Bosch Rexroth<br />

Bosch Rexroth hat mit dem Spatenstich<br />

den Startschuss zum weiteren<br />

Ausbau seines Kunden- und Innovationszentrums<br />

am Standort Ulm gegeben.<br />

Im Kunden- und Innovationszentrum<br />

dreht sich alles um die Entwicklung<br />

neuer und digitaler Geschäftsideen,<br />

Systemlösungen und Dienstleistungen.<br />

Im Mittelpunkt stehen Zukunftsthemen<br />

wie Digitalisierung, Elek-<br />

trifizierung (zum Beispiel von mobilen<br />

Arbeitsmaschinen), sowie vernetzte<br />

Hydraulik und die Fabrik der Zukunft.<br />

Gleichzeitig ist es ein Ort, an dem konkrete<br />

Kundenprojekte in direkter Zusammenarbeit<br />

mit Partnern vorangetrieben<br />

werden. Bosch Rexroth hat in<br />

Ulm eine zentrale Anlaufstelle für seine<br />

Kunden geschaffen, an der sie die Innovationskraft<br />

und die Vielfalt der Produkte<br />

und Lösungen des Unternehmens<br />

erleben können. Diesen Ort baut das<br />

Unternehmen nun weiter aus.<br />

„Der Neubau bietet uns genügend<br />

Raum, um ein Kundenforum und eine<br />

Modellfabrik entstehen zu lassen. Dort<br />

können wir Industrie 4.0 über unsere<br />

verschiedenen Technologien für unsere<br />

Kunden erlebbar machen“, sagte Rolf<br />

Najork, Geschäftsführer der Robert<br />

Bosch GmbH mit Verantwortung für<br />

den Bereich Industrietechnik und Vorstandsvorsitzender<br />

von Bosch Rexroth.<br />

www.boschrexroth.com<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Automatisiert. Digitalisiert. Lernend.<br />

Mit u-mation kommunizieren Sie from Sensor to Future.<br />

Let’s connect.<br />

<br />

an. Mit u-mation wird diese Vision Realität, denn das perfekt aufeinander abgestimmte u-mation-Portfolio ebnet Ihnen<br />

<br />

mit innovativen Engineering-Tools und durchdachten Digitalisierungslösungen ermöglicht die intelligente Verbindung<br />

aller Prozessebenen – vom Sensor bis zur Cloud. Dank Machine-Learning-Modellen schaffen Sie die zukunftssichere<br />

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u-mation. More than Automation. Digital Solutions.<br />

www.u-mation.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 11


TRENDS<br />

VERWALTUNGSTOOLS<br />

Pro File von Procad im Reklamationsmanagement<br />

Zurück in die Entwicklung<br />

Störungen werden oft einzeln und ad hoc behoben und vom Service nicht oder nur sporadisch an<br />

Produktmanagement und <strong>Konstruktion</strong> weitergegeben. Es fehlt der Rückfluss von Informationen, um<br />

die Produktqualität zu verbessern. Die Software Pro File der Karlsruher Procad GmbH & Co. KG dient<br />

als Product Data Backbone und stellt den Bezug zwischen <strong>Konstruktion</strong>steilen und den dazugehörigen<br />

Reklamationen her.<br />

Frank Zscheile, IT-Journalist, München im Auftrag der Procad GmbH, Karlsruhe<br />

Ein durchgängiges<br />

Product Data<br />

Backbone verbindet<br />

den digitalen<br />

Informationsfluss aller<br />

Abteilungen eines<br />

Unternehmens<br />

Bild: Procad<br />

Die notwendige Voraussetzung, damit technische Unternehmen<br />

Digitalisierung betreiben und in Produktentstehung und Produktmanagement<br />

durchgehend digitale Abläufe etablieren können,<br />

ist das sogenannte Product Data Backbone. Es ist die Grundlage,<br />

auf der Daten und Dokumente aus allen Abteilungen und Systemen<br />

zusammengeführt werden. Der übergreifende PLM-Ansatz ist daher,<br />

alle für den Product Lifecycle relevanten IT-Systeme (ERP, CAD,<br />

und PDM/PLM) im Unternehmen zu integrieren und eine zentrale<br />

Informationsbasis zu schaffen. Damit ist der Grundstein für eine unterbrechungsfreie<br />

digitale Weiterbearbeitung von Daten gelegt .<br />

Ein Blick in die Praxis zeigt, dass Reklamationen an Bauteilen oft ungesteuert<br />

und individuell zwischen den Abteilungen des Herstellers<br />

abgestimmt werden. Oft gibt es gibt keinen Plan, keine Auswertbarkeit<br />

und keinen Bezug zum Teil. Mit den richtigen Informationen ausgestattet,<br />

kann ein Hersteller seinen Service besser planen und sich<br />

dadurch Wettbewerbsvorteile verschaffen.<br />

Damit Serviceleistungen pro Artikel ausgewertet werden können,<br />

ist es ratsam, einen gesteuerten Änderungs- beziehungsweise Verbesserungsprozeß<br />

im Unternehmen zu etablieren. Diese Maßnahme<br />

wird – in Verbindung mit der Herstellung von Bezügen zwischen<br />

<strong>Konstruktion</strong>s-, Kaufteilen und Reklamationen – zum Digital Thread<br />

im Unternehmen. Dieser Digital Thread verbindet Informationen aus<br />

dem laufenden Betrieb mit der Entwicklung. Das betrifft unter anderem<br />

diese Bereiche:<br />

• Der Bezug einer Reklamation zu einem bestimmten Teil lässt<br />

sich im PLM-System herstellen. Der Bezug allein zum Kunden im<br />

CRM-System hilft an dieser Stelle nur dem Support. Erfährt der<br />

Konstrukteur nicht, dass sich bei Teil x die Reklamationen häufen,<br />

verbaut er das gleiche Teil immer wieder. Ist der Bezug hingegen<br />

hergestellt, kann die <strong>Konstruktion</strong>sabteilung den Fehler in ihrer<br />

Arbeit sofort berücksichtigen.<br />

• Wichtig ist des Weiteren der Bezug von <strong>Konstruktion</strong>steilen in<br />

der PLM-Software zu Kaufteilen im ERP-System, wenn zum Beispiel<br />

Kaufteile wegen hoher Störungsanfälligkeit ausgetauscht<br />

werden müssen. Denn solche tauchen im <strong>Konstruktion</strong>sumfeld<br />

naturgemäß nicht auf, die Konstrukteure sollten aber wissen,<br />

wenn es an dieser Stelle Qualitätsprobleme gibt. Sie können<br />

dann ein passendes Ersatzteil konstruieren oder initiieren, dass<br />

ein anderes Kaufteil besorgt wird. Das PLM-System muss hier<br />

über eine bidirektionale Schnittstelle mit dem ERP-System verbunden<br />

werden, sodass ein Informationsfluss möglich wird und<br />

damit der Bezug herstellbar ist.<br />

• Schließlich sollte ein Unternehmen auch einen gesteuerten Änderungs-<br />

beziehungsweise Verbesserungsprozeß aufsetzen, um<br />

Serviceleistungen pro Artikel auswerten zu können. Dadurch, sowie<br />

durch den hergestellten Bezug zwischen <strong>Konstruktion</strong>s-,<br />

Kaufteilen und Reklamationen lässt sich die Anzahl der Serviceeinsätze<br />

verringern. Das Unternehmen kann außerdem seine<br />

SLAs höher ansetzen, leichter einhalten und die Produktqualität<br />

steigt dank weniger defekter Teile.<br />

eve<br />

www.procad.de<br />

Details zur PDM/PLM-Software Pro File:<br />

hier.pro/oWx3m<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Die All About Automation in Hamburg wächst erneut<br />

Plattform für die Automatisierungstechnik<br />

ENGINEERS OF LIGHT<br />

Bild: Untitled Exhibitions / www.patrick-lux.de<br />

Am 15. und 16. Januar 2020 findet in<br />

der Messehalle Hamburg-Schnelsen<br />

wieder die Fachmesse All About Automation<br />

statt<br />

Wenn am 15. und 16. Januar<br />

2020 in der Messehalle Hamburg-Schnelsen<br />

wieder die Fachmesse<br />

All About Automation<br />

stattfindet, werden es einige<br />

Aussteller mehr als die 129 sein,<br />

die 2019 ihre Produkte und Lösungen<br />

vorgestellt haben. Der<br />

einheitliche Systemstandbau der<br />

Messe trägt dabei zur unmittelbaren<br />

Nähe zwischen Ausstellern<br />

und Besuchern bei: Alle<br />

Stände haben vergleichbare Größen,<br />

KMUs und große Unterneh-<br />

men begegnen sich auf Augenhöhe.<br />

Zudem geht es auf der<br />

Fachmesse der veranstaltenden<br />

Untitled Exhibitions GmbH ausschließlich<br />

um Industrieautomation<br />

in ihrer gesamten Bandbreite.<br />

Dazu gehören Lösungen: Basiskomponenten,<br />

Systeme für die<br />

industrielle Kommunikation und<br />

sichere Automation, Lösungen<br />

von Engineering-Profis und Systemintegratoren,<br />

Schaltschrankbauern<br />

sowie von Robotik-Spezialisten.<br />

Sowohl die Messe als<br />

auch der Vortragsbereich stellen<br />

außerdem Trends und Needs der<br />

Automation in Zeiten von Industrie<br />

4.0 und Digitalisierung in den<br />

Fokus der Aufmerksamkeit: Industrielle<br />

Kommunikation, IIoT,<br />

Safety und Security, Robotik und<br />

MRK sowie Schaltschrankbau. In<br />

den Vorträgen auf der Talk<br />

Lounge steht der Praxisbezug im<br />

Mittelpunkt.<br />

ik<br />

www.allaboutautomation.de<br />

Fachübergreifende Tagung am 29. und 30.01.2020 in Leipzig<br />

Kunststoff trifft Elektronik 2020<br />

Kunststoffe spielen bei der Entwicklung<br />

und Herstellung vieler<br />

Produkte im Bereich Elektrotechnik/Elektronik<br />

eine wichtige Rolle.<br />

In der vom Kunststoff-Zentrum<br />

in Leipzig (KUZ) veranstalteten<br />

Fachkonferenz werden die<br />

speziellen Herausforderungen<br />

für den Einsatz von Kunststoffen<br />

in den verschiedenen Anwendungen,<br />

wie IT und Displays, der<br />

Mikroelektronik und Sensorik,<br />

bei Steckverbindern sowie in der<br />

E-Mobilität thematisiert.<br />

Ziel der Veranstaltung ist es, mit<br />

den Teilnehmern vielschichtige<br />

kunststofftechnische Lösungen<br />

zu diskutieren – ausgehend von<br />

den Compounds, über die Spritzgießmaschine<br />

und den Herstellprozess<br />

bis hin zur erfolgreichen<br />

und meist komplexen Anwendung.<br />

Das breitgefächerte Vortragsprogramm<br />

bietet den Unternehmen<br />

fachlichen Input und An-<br />

stöße zum Gedankenaustausch.<br />

Den Unternehmen der Kunststoff-<br />

und Elektrotechnik-Branchen<br />

werden im Vortragsprogramm<br />

ein breitgefächerter fachlicher<br />

Input und Anstöße zum<br />

Gedankenaustausch geboten.<br />

Ein attraktives Rahmenprogramm<br />

mit der Fachausstellung,<br />

mit Exkursionen zu Industrieunternehmen<br />

und der HTWK in<br />

Leipzig sowie einem interessanten<br />

Abendvortrag bietet breiten<br />

Raum für Ihren Erfahrungsaustausch.<br />

bt<br />

www.kuz-leipzig.de<br />

Bild: Background Photodesign<br />

LINURA.<br />

DAS LICHT<br />

DER NEUEN<br />

MÖGLICH-<br />

KEITEN.<br />

Möglichst starkes Licht für optimale Sichtverhältnisse.<br />

Möglichst schlankes Design für alle Platzangebote.<br />

Möglichst viele Varianten für noch mehr Anwendungen.<br />

Die Maschinenleuchte LINURA. Lichtjahre voraus.<br />

#blackforestlight www.waldmann.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 13


SERVICE<br />

DAS ENGLISCHE FACHWORT<br />

Technisches Englisch Stück für Stück – Inch by Inch –<br />

Elektronik – electronics<br />

Sie möchten Ihr technisches Englisch verbessern? Wir möchten es<br />

Ihnen so leicht wie möglich machen. Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> veröffentlicht<br />

mit freundlicher Genehmigung des Autors Matthias Meier<br />

Monat für Monat Fachwörter zu technischen Themen, die Konstrukteure<br />

und Entwickler interessieren. Außerdem gibt es in jeder<br />

Ausgabe ein sogenanntes Pictorial, das auf unterhaltsame Weise<br />

technisches Englisch quasi in kleinen Häppchen bietet.<br />

Bild: Turck<br />

Bild: Inchbyinch<br />

S<br />

Schalter für Wechselstrombetrieb triac<br />

Schaltfrequenz<br />

operating frequency<br />

Schaltplan<br />

circuit diagram<br />

Schalttransistor<br />

switching transistor<br />

Schaltvorgang<br />

switching operation<br />

Schaltzeichen<br />

circuit symbol<br />

Scheinleistung S<br />

apparent power<br />

Scheinwiderstand Z<br />

impedance<br />

Scheitelwert, Amplitude peak value<br />

Schichtwiderstand<br />

film resistor<br />

Schieberegister<br />

shift register<br />

Schnittstelle<br />

interface<br />

Schreib-Lese-Speicher<br />

random access memory (RAM)<br />

Schwingung<br />

oscillation<br />

Selbstinduktion<br />

self induction<br />

Sicherung<br />

fuse<br />

Signalanpassung<br />

signal conditioning<br />

Signalspeicher<br />

signal latch<br />

Signalumformer<br />

signal converter<br />

Signalverstärker<br />

signal amplifier<br />

Sollwert<br />

nominal value<br />

Sollzeit<br />

nominal time<br />

Für das englische Fachwort<br />

zeichnet Matthias Meier<br />

aus Karlsruhe verantwortlich,<br />

der die Zeitschrift<br />

‚Inch | Technical English –<br />

Inch by Inch‘ herausgibt<br />

Spannung<br />

Spannungsabfall<br />

Spannungsquelle<br />

Spannungsteiler<br />

Spannungswandler<br />

Speicherkapazität<br />

Speichermatrix<br />

speichern<br />

speicherprogrammierbare<br />

Steuerung<br />

Speicherzelle (1 Bit)<br />

Sprungantwort<br />

Steuerungsanweisung<br />

Steuerwerk<br />

Stromdichte J<br />

Stromkreis<br />

Stromkreisunterbrechung<br />

Stromstärke I<br />

T<br />

Tastatur<br />

technische Stromrichtung<br />

Totzeit (Verzögerung)<br />

Transformator<br />

Transistor<br />

Transistorschalter<br />

Transistorschaltung<br />

U<br />

Umrichter<br />

unipolarer Transistor<br />

Unterbrechung<br />

V<br />

Verknüpfung<br />

Verknüpfungsbaustein<br />

Vorrangschaltung<br />

voltage<br />

voltage drop<br />

voltage source<br />

potentiometer<br />

voltage transformer<br />

storage capacity<br />

memory matrix<br />

store, to<br />

stored program control system (SPS)<br />

memory cell<br />

step function response<br />

control instruction<br />

control unit<br />

current density<br />

circuit<br />

circuit breaker<br />

current<br />

keyboard<br />

current direction<br />

dead time<br />

transformer<br />

transistor<br />

transistor amplifier<br />

transistor circuit<br />

converter<br />

field effect transistor<br />

interrupt<br />

logic operation<br />

logic element<br />

priority circuit<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Matthias Meier, Karlsruhe, Herausgeber der Zeitschrift<br />

‚Inch | Technical English – Inch by Inch‘<br />

www.inchbyinch.de<br />

Nürnberg, Germany<br />

14.–16.1.2020<br />

W<br />

Wärme<br />

Wechselspannung<br />

Wechselstrom<br />

Widerstand<br />

Wirbelstrom<br />

Wirkschaltplan<br />

Z<br />

heat<br />

alternating voltage<br />

alternating current (AC)<br />

resistance<br />

eddy current<br />

operational diagram<br />

Zählregister<br />

program counter (PC)<br />

Zeiger<br />

pointer<br />

Zeitverhalten<br />

transient response<br />

Zentraleinheit eines Computers central processing unit (CPU)<br />

zulässiger Nennstrom<br />

rating<br />

Internationale Fachmesse für Druckguss:<br />

Technik, Prozesse, Produkte<br />

IDEEN<br />

FORMEN<br />

ZUKUNFT<br />

Besuchen Sie Europas<br />

führende Fachmesse!<br />

euroguss.de<br />

PICTORIAL – ETHERNET STECKER<br />

RJ45/Ethernet plug<br />

cover<br />

locking latch<br />

housing<br />

pin/terminal<br />

cable<br />

RJ45/Ethernet Stecker<br />

Tülle<br />

Verriegelungslasche<br />

Steckergehäuse<br />

Kontakt<br />

Kabel<br />

Weitere Pictorials finden Sie unter:<br />

inchbyinch.de<br />

Ideelle Träger<br />

VDD Verband Deutscher<br />

Druckgießereien, Düsseldorf<br />

CEMAFON, Frankfurt am Main<br />

Wir informieren Sie gern!<br />

NürnbergMesse GmbH<br />

T +49 9 11 86 06-49 16<br />

besucherservice@nuernbergmesse.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Jürgen Lampert, Vice President Central Europe und Geschäftsführer RS Components GmbH in Frankfurt<br />

„Im Spannungsfeld zwischen Herstellern<br />

und Kunden müssen wir relevant bleiben“<br />

Wer hochwertige Produkte der verschiedensten Marken sucht, diese jedoch nicht bei den jeweiligen<br />

Herstellern beziehen möchte, ist bei RS Components genau richtig. Dem international tätigen Distributor für<br />

Elektronik und Automationstechnik, Werkzeuge und Verbrauchsmaterialien vertrauen mittlerweile mehr als<br />

1 Mio. Kunden. Mit Niederlassungen in 32 Ländern und einem globalen Netzwerk von Vetriebszentren versendet<br />

der Online-Händler täglich mehr als 50.000 Pakete. Welche Bedeutung der Bereich Instandhaltung für die<br />

Ingenieure und Techniker hat, erläutert Jürgen Lampert, Vice President Central Europe und Geschäftsführer<br />

der RS Components GmbH in Frankfurt.<br />

Interview: Andreas Gees, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Bild:RS Components<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die klassischen Distributoren<br />

kennen wir als Händler, bei denen wir elektronische<br />

Chips oder Widerstände bestellen. Im Laufe der Jahre<br />

ist das Interesse dieser Unternehmen unter dem Begriff<br />

Instandhaltung an den Bereichen <strong>Konstruktion</strong><br />

und Industrie-Automation gewachsen. Welche Bedeutung<br />

hat dieses Segment für RS Components heute?<br />

Jürgen Lampert (RS Components): Für RS Components<br />

sind die im Bereich der Instandhaltung tätigen Ingenieure<br />

und Techniker sehr wichtig. Darum gehen wir in<br />

diesem Anwendungsfeld weit über das übliche Maß der<br />

Produktdarstellung hinaus und präsentieren ein vollständiges<br />

Portal mit vielen nützlichen Informationen rund um<br />

wesentliche Fragen der Instandhaltung. Oft sind es doch<br />

die kleinen Hinweise, die die Arbeit erheblich erleichtern.<br />

Und auch der erfahrenste Wartungstechniker kommt<br />

nicht darum herum, sich über neuste Entwicklungen zu<br />

informieren. Genau hier möchten wir ansetzen. Das Portal<br />

gibt Anregungen und Lösungsideen, die sich adaptieren<br />

oder modifizieren lassen. Hinzu kommt ein maßge-<br />

„DesignSpark ist eine<br />

wahre Fundgrube an<br />

hilfreichen Tipps und<br />

Hinweisen zum Thema<br />

IIoT.“<br />

Jürgen Lampert,<br />

Vice President und<br />

Geschäftsführer von<br />

RS Components<br />

schneidertes Produktangebot. Für den Kunden aus der<br />

Automatisierung bietet RS ein breites Sortiment, das von<br />

Regeltechnik und Antriebstechnik über Pneumatik, Hydraulik,<br />

Niederspannungsschalttechnik bis hin zu Sensoren,<br />

Zählern, Tachometern und Einbauinstrumenten<br />

reicht. Auch wer SPS- und Logiksysteme sowie Industrie-<br />

Signalgeber sucht, wird bei uns fündig. Die Bedürfnisse<br />

des Konstrukteurs ernst zu nehmen bedeutet für uns,<br />

stets die neusten Technologien auf Lager zu haben und<br />

auf Ad-Hoc-Anforderungen sofort reagieren zu können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die Hersteller von Automatisierungs-Lösungen<br />

und -Komponenten beliefern ihre<br />

Kunden in der Regel über den eigenen Vertrieb. Worin<br />

sehen Sie im Gegensatz dazu Ihre Rolle als Distributor,<br />

haben sich die Aufgaben in den zurück liegenden<br />

Jahren verändert?<br />

Lampert: Wir gehen davon aus, dass Distributoren in Zukunft<br />

immer stärker in die Rolle eines Anbieters von Lösungen<br />

wachsen. Wichtig sind hier web-basierte Services,<br />

die weit über die Produktauswahl hinausgehen. In<br />

Zukunft geht es für die Distributoren daher darum, bei<br />

Suchmaschinen, den Websites von Herstellern, Online-<br />

Magazinen, Foren oder Communities noch präsenter zu<br />

sein sowie kostenlose Designtools zum Download anzubieten.<br />

Dabei verändert die Nutzung sozialer Netzwerke<br />

den Weg der Verbreitung von Informationen. Der Trend<br />

geht hin zur immer stärkeren Nutzung von Open-Source-<br />

Angeboten. So bieten auch wir über unser Design-Ecosystem<br />

DesignSpark frei verfügbare Tools wie DesignSpark<br />

PCB für die Leiterplattenentwicklung, DesignSpark<br />

Mechanical für das 3D-Design und DesignSpark Electrical<br />

für die Elektrik. Diese führen potentielle Kunden dann zu<br />

unserem Sortiment mit mehr als 500.000 Produkten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Erklären Sie uns bitte, welche<br />

Zielgruppen Sie im Bereich <strong>Konstruktion</strong> und Automation<br />

beliefern möchten? Und welche Produkte und<br />

Dienstleistungen bieten Sie an?<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Jürgen Lampert, Vice President Central<br />

Europe und Geschäftsführer der RS<br />

Components GmbH in Frankfurt<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 17


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

Jürgen Lampert,<br />

Vice President und<br />

Geschäftsführer<br />

von RS Components<br />

„Immer mehr Kunden<br />

suchen eine Alternative,<br />

die Qualität, Leistung<br />

und Preis in einer<br />

optimalen Weise<br />

kombiniert. Sie können<br />

dem RS-Pro-Angebot<br />

ihr volles Vertrauen<br />

schenken.“<br />

Lampert: Neben dem technischen Einkäufer richten wir<br />

uns an Konstrukteure, Instandhaltungsingenieure sowie<br />

an alle, die im Maschinen- und Anlagenbau tätig sind. Dabei<br />

sind die Interessen der Einkäufer grundsätzlich etwas<br />

anders gelagert als die der Ingenieure. Einkäufer legen<br />

den Fokus auf unsere Lösungen zur Reduzierung der Prozesskosten<br />

im Einkauf. Dies führt zu unseren Ansätzen<br />

im eProcurment. Hier bieten wird ein breites Spektrum<br />

von der Zusammenarbeit mit allen gängigen Marktplätzen,<br />

hausinternen Lösungen und maßgeschneiderten<br />

Konzepten, egal ob es sich um Punch Out oder Content<br />

Systeme handelt. Den Ingenieuren in den unterschiedlichen<br />

Feldern bieten wir eine Unterstützung weit über die<br />

reine Lieferung hinaus. Neben der großen Produktauswahl<br />

bietet unser Webshop www.rsonline.de Datenblätter<br />

zum Download und Hintergrund-Beiträge sowie weitere<br />

nützliche Informationen. Die Entwicklungstools von<br />

RS sind eingebettet in DesignSpark, das ist ein Design<br />

Ecosystem, das Innovationen von Ingenieuren und Technikern<br />

fördern soll. Es handelt sich um eine Online Community<br />

für Ingenieure und Techniker. Designspark liefert<br />

hoch relevante Inhalte. Nutzer können Bewertungen über<br />

neuste Produkte in der Branche erstellen, wissen teilen<br />

und frei verfügbare Software-Tools herunterladen. Unter<br />

www.designspark.com sind auch die Entwicklungstools<br />

von RS Components zu finden. DesignSpark Electrical ist<br />

ein vollständiges Software-Paket für das CAD im Bereich<br />

der Elektrik. DesignSpark Mechanical ist eine Software<br />

für das 3D-Design. Es ist die erste Software dieser Art,<br />

die frei verfügbar ist. Auf die Direct Modelling Methodology<br />

aufbauen ist sie in hohem Grade intuitiv und kann<br />

von jedem verwendet werden, der in der Produktentwicklung<br />

tätig ist. Das Programm erlaubt es den Anwendern,<br />

3D-Modelle für die Konzeptentwicklung und das<br />

Rapid Prototyping beim Einsatz eines 3D-Druckers zu<br />

entwickeln. DesignSpark PCB ist ein professionelles<br />

PCB-Design-Tool von RS Components für schematische<br />

Schaltplaneingabe, Leiterplattendesign, und Rapid Prototyping.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Neben SPSen, Antrieben und<br />

Sensoren liefert RSC auch Hydraulik, Pneumatik oder<br />

Kugellager. Wie umfangreich ist das Sortiment bezgl.<br />

dieser mechanischen Komponenten?<br />

Lampert: Wir ergänzen ständig unser Pneumatiksortiment<br />

und verbessern unseren Service. Eine wichtige Lücke<br />

haben wir durch die Zusammenarbeit mit Festo geschlossen.<br />

Das Festo-Sortiment ist eine wichtige Marke<br />

unserer Automationslinecard. Dies ist ein weiterer Schritt<br />

für uns, um noch besser auf die Bedürfnisse unserer<br />

Kunden einzugehen, wenn es um die Beschaffung von<br />

Produkten für spezifische Anwendungen geht. RS ist damit<br />

jetzt ein wichtiger Bestandteil in der Distributionsstrategie<br />

von Festo. Die beiden Unternehmen haben vereinbart,<br />

ihre Aktivitäten in den wichtigsten Märkten Europas<br />

auf einander auszurichten. Darüber hinaus nehmen wir<br />

kontinuierlich Produkten und Lösungen in unser Sortiment<br />

auf, die sich an Unternehmen richten, welche antriebstechnische<br />

Anwendungen wie Fördersysteme in<br />

verschiedenen Bereichen wie Automotive, Verpackung<br />

oder in der Produktion chemischer Erzeugnisse oder von<br />

Lebensmitteln ausrüsten bzw. diese instand halten. Unternehmen<br />

können sich heute nicht mehr jederzeit den<br />

Luxus leisten, komplett neue Fördersysteme zu erwerben.<br />

Immer öfter sind sie damit konfrontiert, in die Jahre<br />

gekommene Fördersysteme verwendungsfähig zu halten.<br />

RS macht dazu eine Reihe von Vorschlägen, wie diese<br />

Systeme besser gewartet werden und die Stillstandszeiten<br />

minimiert werden können. Wir bieten zusätzlich eine<br />

Reihe von Optionen führender Lieferanten - einschließlich<br />

des RS Pro-Sortiments - für die Wartung mechanischer<br />

Teile wie Lager, Riemen, Riemenscheiben,<br />

Kupplungen, Getriebe, Dichtungen, Dämpfer, Aufhängungen<br />

und Kugelrollen, sowie pneumatische Komponenten<br />

wie Adapter, Fittings und Kupplungen. Ebenfalls erhältlich<br />

sind viele Angebote für Wartung elektrischer Einrichtungen<br />

wie Motoren, Antriebe, Sensoren, Signalgeber, Baken,<br />

Schalter, Kabel, Stecker und Drucktasten. Hinzu<br />

kommt eine Reihe von unterstützenden Produkten wie<br />

Werkzeuge, Sicherheitszeichen, Erste-Hilfe-Ausrüstung,<br />

persönliche Schutzausrüstung, Schmiermitteln und<br />

Sprays. Neben den Artikeln des RS-Pro-Sortiments gibt<br />

es auch Motoren, Antriebe und Starter von führenden<br />

Unternehmen wie ABB, Eaton, Schneider Electric und<br />

Siemens. Schlüsselkomponenten aus der Pneumatik-<br />

Komponenten und Hydraulik-Komponenten bieten wir<br />

neben Festo auch von Parker. Förderbänder und Walzen<br />

hat RS von Contitech, Bosch Rexroth und Interroll im Angebot.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Der Distributor steht in einem<br />

Wettbewerbsverhältnis zu den Herstellern. Was zeichnet<br />

das Geschäftsmodell des Distributors aus, welche<br />

Vorteile bieten sich dem Kunden, wenn er seine Waren<br />

vom Distributor bezieht?<br />

Lampert: Ob es sich um ein Wettbewerbsverhältnis handelt,<br />

kann ich gar nicht sagen. Wir sehen uns eher als Er-<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


gänzung des Spektrums, dass der Hersteller anspricht.<br />

Durch unsere Fokussierung auf kleinere und mittlere<br />

Mengen sprechen wir ein spezielles und gleichzeitig extrem<br />

breit gefächertes Kundenspektrum an. Hinzu<br />

kommt, dass unser Geschäftsmodell es uns erlaubt, Kunden<br />

speziell am Beginn wie auch am Ende des Produktlebenszyklus<br />

zur Verfügung zu stehen. Hier geht es darum,<br />

dass die Kunden exakt das von ihnen gesuchte Produkt<br />

finden, damit es die gewünschten Spezifikationen exakt<br />

erfüllt. Auch der Ansatz von RS Components, Unternehmen<br />

bei der Optimierung ihres elektronischen Einkaufs<br />

und der Reduzierung ihrer Prozesskosten zu unterstützen,<br />

macht ein breites Sortiment erforderlich. Durch unseren<br />

flächendeckenden Außendienst sind wir in der Lage,<br />

bei den Kunden Kontaktpersonen wie Entwickler<br />

oder Wartungsingenieure in Form eines „human touch“<br />

zu erreichen. Außendienst und Innendienst arbeiten hier<br />

eng zusammen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Die RS Components hat die Verwaltung<br />

in die Frankfurter City verlegt, was war der<br />

Grund? Welche Vorteile ergeben sich daraus?<br />

Lampert: Als Schrittmacher des B2B eCommerce findet<br />

RS Components in Frankfurt das Umfeld für zukünftiges<br />

Wachstum. Das innovative Unternehmen ist hier eingebettet<br />

in ein kommunikatives Umfeld, das neusten Standards<br />

entspricht. RS möchte auch für neue Mitarbeiter attraktiver<br />

sein. Neue Beschäftigtengruppen lassen sich in<br />

einer gut vernetzten Großstadt viel leichter ansprechen<br />

als aus der Peripherie. Im Fokus stehen nicht zuletzt die<br />

Millenials. Doch auch das Thema Work-Life-Balance lässt<br />

sich in einem urbanen Zentrum ganz anders spielen. Diesen<br />

Schritt vollzog auch die RS Muttergesellschaft Electrocomponents.<br />

Sie zog in die unmittelbare Nähe der Londoner<br />

King‘s Cross Station. Nicht zuletzt waren wir auch<br />

auf der Suche nach einem neuen Gebäude, das in puncto<br />

Nachhaltigkeit auf der Höhe der Zeit ist. Das „Atrium Plaza“,<br />

in das wir jetzt gezogen sind, erfüllt die Standards für<br />

intelligente Gebäude. Dies belegt eine offizielle Zertifizierung<br />

der Räumlichkeiten. Für seine hohe Energieeffizienz,<br />

den vorbildlichen Umgang mit Ressourcen und den umweltbewussten<br />

Gebäudebetrieb wurde das Atrium Plaza<br />

nach dem US-Leed-Standard mit der höchsten Stufe bewertet:<br />

dem Platinum-Zertifikat. Wir setzen damit nicht<br />

nur ein Zeichen für die Zukunft und die Umwelt, sondern<br />

profitieren auch von vielen spürbaren Vorteilen. So können<br />

Einsparpotenziale konsequent genutzt und Nebenkosten<br />

enorm reduziert werden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das Auslieferungslager und die<br />

Logistik befinden sich in Bad Hersfeld. Welche Kapazitäten<br />

stehen dort zur Verfügung? Wie ist dieser Standort<br />

in die internationale Logistik des Konzerns eingebunden?<br />

Wie umfangreich ist das Sortiment? Wie viele<br />

Sendungen verlassen am Tag das Lager?<br />

Lampert: Gegenwärtig sind in Bad Hersfeld 140.000 Industrie-<br />

und Elektronikprodukte vorrätig. Am Tag verlassen<br />

6500 Pakete das Distributionszentrum. RS hat allerdings<br />

im Juni die Erweiterung des Distributionszentrums<br />

Bad Hersfeld bekanntgegeben. Dies ist Teil seiner Strategie<br />

einer skalierbareren und noch mehr auf den Kunden<br />

ausgerichteten Supply Chain. Bad Hersfeld hat sich nach<br />

eingehender Prüfung des globalen Distributionscenter-<br />

Netzwerks von RS als beste Wahl für eine Erweiterung<br />

herausgestellt. Wir werden unsere anderen Distributionscenter<br />

in der gesamten EMEA-Region beibehalten, um<br />

für zukünftiges Wachstum und für eine Erweiterung der<br />

Produktpalette in der Region gewappnet zu sein. Das<br />

65-Mio.-Euro-Projekt wird das Distributionszentrum vergrößern<br />

und weiter automatisieren. Vom ersten Tag an<br />

steht das Lager nach der Erweiterung mit verdoppelter<br />

Kapazität zur Verfügung. Nach der vollständigen Fertigstellung<br />

wird es in der Lage sein, über 450.000 Produkte<br />

aufzunehmen. Das Erweiterungsprojekt begann bereits<br />

kurz nach der Bekanntgabe im Juni 2019. Das erweiterte<br />

Distributionszentrum soll innerhalb von zwei Jahren voll<br />

einsatzbereit sein. Das neue Distributionszentrum mit<br />

35.000 m² Nutzfläche wird nicht nur Kunden in Deutschland,<br />

sondern auch in vielen anderen Märkten in ganz<br />

Europa dienen und die Möglichkeiten für weiteres<br />

Wachstum in der gesamten Region, insbesondere in Osteuropa<br />

schaffen. Das neue Distributionszentrum bietet<br />

seinen Kunden weiterhin einen erstklassigen Service.<br />

Beispielsweise werden Bestellungen, die bis 22:00 Uhr<br />

eingehen, am selben Tag bearbeitet und am folgenden<br />

Tag an die Kunden geliefert. Darüber hinaus befindet sich<br />

in Deutschland eine große Anzahl der strategischen Lieferanten<br />

von RS, was für kurze Wege im Warenverkehr<br />

und in der Zusammenarbeit allgemein sorgt. RS installiert<br />

moderne automatische Regalbediengeräte sowie Verpackungsautomaten.<br />

Für das automatische Verpacken ist<br />

weniger Füllmaterial erforderlich. Die verwendeten Kartons<br />

sind zu 100 % recycelbar und tragen zusätzlich zum<br />

Umweltschutz bei.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Oft kündigen Hersteller Produkte<br />

ab, helfen Ihre Mitarbeiter bei der Suche nach Alternativen?<br />

Sortiments-Management: Wie erfolgt die<br />

Einführung neuer Produkte, werden alte aus dem Sortiment<br />

entfernt?<br />

Lampert: In unserem Team arbeiten Experten für jeden<br />

Produktbereich. Fachleute im Vertrieb und im Produktmanagement<br />

sind eng vernetzt und stehen in globalem Austausch.<br />

Unsere Kunden profitieren auf dieses Weise von<br />

einem großen Wissens-Pool, in dem sehr viele Jahre an<br />

Erfahrung zusammenkommen. Dies kommt den Kunden<br />

gerade bei Abkündigungen zu Gute. Wir helfen im Übergang<br />

und können passgenaue Folgeprodukte empfehlen.<br />

Da wir uns auch als Partner für die Endphase des Produktlebenszyklus<br />

sehen, versuchen wir besonders nachgefragte<br />

Reihen soll als möglich in unseren eigenen Lägern<br />

vorrätig zu halten. Ein gutes Beispiel sind die jüngsten<br />

Übergänge bei verschiedenen Siemens-Produkten.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 19


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

„Wir sehen uns als<br />

Partner für die<br />

Endphase eines<br />

Produktlebenszyklusses.<br />

Gutes Beispiel sind die<br />

jüngsten Übergänge bei<br />

verschiedenen<br />

Siemens-Produkten.“<br />

Jürgen Lampert, Vice<br />

President und Geschäftsführer<br />

von RS Components<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welchen logistischen auch softwaretechnischen<br />

Aufwand betreiben Sie, um die große<br />

Zahl von Bestellungen und Lieferungen zu beherrschen?<br />

Viele reden von Blockchain, wird diese Technologie<br />

auch in der Distribution eine Rolle spielen? Was<br />

ist der Purchasing Manager?<br />

Lampert: Der Logistische Aufwand bei RS Components<br />

sucht sicherlich seinesgleichen. Wir haben ein weltweites<br />

Netzwerk von 12 Distributionszentren. An jedem Arbeitstag<br />

versenden wir rund 50.000 Pakete, also alle zwei Sekunden<br />

ein Paket. Jährlich werden weltweit über zwei<br />

Mio. Interaktionen mit Kunden durchgeführt und pro Jahr<br />

gehen wir mit mehr als 9 Mio. Bestellungen um. Im Bezug<br />

auf die Blockchain-Technologie lässt sich sagen, dass<br />

wir solche Anwendungen nun vermehr auch außerhalb<br />

des Sektors der Finanztransaktionen beobachten können.<br />

Jede Anwendung, die durch ein dezentrales Verzeichnis<br />

zur dauerhaften Aufzeichnung gültiger Transaktionen verbessert<br />

werden kann, kommt in Frage. Man findet Blockchain-Anwendungen<br />

jetzt auch in Lieferketten, insbesondere,<br />

wenn die Nachverfolgbarkeit wichtig ist. Vorteil einer<br />

Blockchain ist, dass an keinem der Knoten der Kette etwas<br />

gelöscht wird. Komplexere Blockchains können<br />

schließlich leistungsfähige Mechanismen für das Internet<br />

der Dinge ermöglichen, die Funktionalität und Sicherheit<br />

verbessern. Sicher wird diese Technologie in der Distribution<br />

in der Zukunft eine Rolle spielen. Dagegen mag der<br />

von uns jüngst überarbeitete Purchasing Manager fast bescheiden<br />

wirken. Es handelt es sich um unsere eProcurement-Lösung.<br />

Er kann in Unternhemen implementiert<br />

werden, um die Erfahrung des elektronischen Einkaufs<br />

bei uns unternehmensweit auszurollen. Er ermöglicht die<br />

Delegation von Einkaufsprozessen bei vollständiger Kosten-<br />

und Budgetkontrolle für den Entscheider.<br />

Lampert: Das Sortiment unserer Eigenmarke RS Pro ist<br />

für uns ein wichtiger Sortimentsbestandsteil. Immer<br />

mehr Kunden suchen eine Alternative, die Qualität, Leistung<br />

und Preis in einer optimalen Weise kombiniert. Sie<br />

können dem RS-Pro-Angebot ihr volles Vertrauen schenken<br />

können, denn alle Produkte und Komponenten werden<br />

mit dem Seal of Approval versehen. Dies steht für<br />

wegweisende Industrie-Standards bei Auditierung, Inspektion,<br />

Prüfung und Zertifizierung. In der Tat weitet sich<br />

das RS-Pro-Sortiment ständig aus. Mittlerweile beinhaltet<br />

es eine große Vielfalt von Produkten auch aus der<br />

Elektrik und Mechanik einschließlich Handwerkzeugen,<br />

Werkzeugsortimenten, sowie Test- und Messgeräten.<br />

Jüngstes Beispiel ist das das erste digitale Multimeter,<br />

das über eine integrierte Wärmebildkamera verfügt. Das<br />

RS-9889 kombiniert die Funktionen eines klassischen Digitalmultimeters<br />

zur Messung von Schaltkreisparametern<br />

wie Spannungen, Strömen und Widerständen mit denen<br />

einer Infrarot-Wärmebildkamera. RS Pro hat ein einheitliches<br />

Leistungsversprechen für alle Eigenmarkenprodukte<br />

aus unserem Haus geschaffen. Dieses Angebot sehen<br />

wir nicht als Konkurrenz zu unserem klassischen Herstellerprogramm.<br />

Es ergänzt dieses. Oft eröffnet es Kundenfeldern<br />

Produktsegmente, die sie angesichts des Investitionsvolumens<br />

diese zuvor nicht in Erwägung gezogen<br />

haben.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mit I4.0 ändert sich auch das Verhalten<br />

bezüglich Instandhaltung. Welche Rolle spielt<br />

Predictive Maintenance bzw. das Anlagen-Retrofit für<br />

RS Components?<br />

Lampert: Das Industrial IoT und damit die Industrie 4.0<br />

ist einer der Träger der nächsten industriellen Revolution.<br />

Es beruht auf der Sammlung relevanter Daten über Prozesse<br />

wie die der Herstellung und vielem mehr. Diese<br />

werden dann aufgearbeitet und Entscheider erhalten genau<br />

die Informationen, die sie benötigen. Damit nimmt<br />

auch die Bedeutung der Predictive Maintenance zu. Anlagen<br />

können sehr genaue Auskünfte über den Zustand kritischer<br />

Komponenten geben. Vorbeugendes Handeln aufgrund<br />

dieser Kenntnisse verhindert teure Stillstands Zeiten.<br />

Genau hier wollen wir unsere Kunden mit gezielten<br />

Produktangeboten und Fachinformationen unterstützen.<br />

Nutzer können entweder die Fähigkeiten der modernen<br />

SPS-Technologien voll ausschöpfen oder einfach bestehende<br />

Netzwerk-Infrastrukturen in moderne Kommunikationssysteme<br />

einbinden. RS Components bietet für beides<br />

Lösungen. Um Interessierten darüber hinaus mehr<br />

Informationen über das Thema IIoT zu bieten, stellt DesignSpark<br />

eine wahre Goldgrube an hilfreichen Hinweisen<br />

dar. Es präsentiert das neueste aus der Welt des IIoT.<br />

de.rs-online.com<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Unter der Eigenmarke RS Pro<br />

bieten Sie ein breites Spektrum an Produkten an. Welche<br />

Bedeutung haben Eigenmarken? Stehen Sie damit<br />

nicht ebenfalls im Wettbewerb zu den Herstellern?<br />

Tipps zu IIoT gibt die<br />

Design Spark Community:<br />

http://hier.pro/oKSSD<br />

20 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


SECURITY IN DER INDUSTRIE 4.0<br />

TRENDS<br />

Design einer Automatisierungslösung unter Security-Aspekten gemäß IEC 62443<br />

Umfassender Schutz für die neue Anlage<br />

Phoenix Contact bietet standardisierte Security in Produkten, Industrielösungen und Dienstleistungen für den<br />

zukunftssicheren Betrieb von Maschinen, Anlagen und Infrastrukturen. In einer Standort- und Prozessanalyse<br />

können Unternehmen die relativen Risiken des Industriesystems und seine Wechselwirkung mit dem Anlageninformationssystem<br />

abschätzen. Was hierbei nach der Normenreihe für OT-Sicherheit IEC 62443-2-4 zu beachten<br />

ist, erklärt dieser Fachartikel.<br />

Werner Neugebauer, Vertical Market Management, und Torsten Gast, Leiter Competence Center Services,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Security als ganzheitlicher Ansatz<br />

Mit dem im Juli 2015 verabschiedeten IT-Sicherheitsgesetz<br />

werden die Betreiber kritischer Infrastrukturen dazu verpflichtet,<br />

die für die Erbringung ihrer wesentlichen Dienste erforderliche<br />

IT gemäß dem Stand der Technik abzusichern. Andere industrielle<br />

Bereiche handhaben das Thema Security unterschiedlich. Produktionsanlagen<br />

und Fernzugriff sind hier oftmals kaum geschützt.<br />

Das liegt meist nicht am fehlenden Bewusstsein, dass etwas getan<br />

werden sollte, sondern es mangelt am benötigten Wissen sowie einem<br />

Leitfaden, wie vorzugehen ist. In diesem Zusammenhang treten<br />

folgende Fragen auf:<br />

• Was ist notwendig?<br />

• Wie sollte der Sachverhalt angegangen werden?<br />

• Wo lässt sich Unterstützung anfordern?<br />

• Welchen Standards sollte entsprochen werden?<br />

Erweiterung der von der IT definierten Maßnahmen<br />

Industrial Security muss ein ganzheitlicher Ansatz sein, der in den<br />

Köpfen des Managements sowie der Mitarbeiter – also der Menschen<br />

– beginnt. Neben technischen Maßnahmen, wie dem Einsatz<br />

von Industrial Security-Produkten (Technologie), dürfen organisatorische<br />

Maßnahmen in Form eines Security-Managements (Prozesse)<br />

nicht vernachlässigt werden (Bild 1). Eine sichere IT bildet die<br />

Grundlage für die Security im Unternehmen, die Kundendaten, Entwicklung<br />

und Fertigung, aber reicht das aus?<br />

Im Vergleich zur IT (Information Technology)-Security ist die OT<br />

(Operational Technology)-Security, auch Industrial Control Systems<br />

(ICS)-Security genannt, bei identischen Themen mit anderen Herausforderungen<br />

konfrontiert (Bild 2). Um die Zugriffssicherheit in<br />

der OT komplett zu bedienen, sind die von der IT definierten Maßnahmen<br />

durch zusätzliche relevante Aktivitäten zu erweitern. Bei<br />

der Normenreihe ISO 27000 handelt es sich um den Standard, auf<br />

dessen Basis die Maßnahmen<br />

zur IT-Security für ein Unternehmen<br />

festgelegt werden. Auf<br />

dieses Thema wird hier nicht näher<br />

eingegangen. Die IEC<br />

62443 beschreibt hingegen die<br />

Anforderungen für Betreiber, Integratoren<br />

und Gerätehersteller<br />

zur Umsetzung der Security in<br />

der OT. Das Design einer Automatisierungslösung<br />

muss daher<br />

ergänzend zur eigentlichen Automatisierungsaufgabe<br />

auch Security berücksichtigen, wobei die Teile<br />

2-4 und 3-3 der IEC 62443 zu beachten sind (Bild 3).<br />

Leitfaden zur Vorgehensweise<br />

Die Konzeption einer Automatisierungslösung unter Security-Aspekten<br />

geschieht generell in enger Zusammenarbeit zwischen dem Integrator/Dienstleister<br />

und dem Betreiber. Zunächst werden alle Anlageninformationen<br />

hinsichtlich der Umgebung (freie Fläche, Gebäude<br />

etc.), der Struktur (Netzwerk, Auflistung der Komponenten und<br />

deren Installationsort etc.) und des Prozesses (Abläufe, Kommunikationsbeziehungen,<br />

schützenswerte Daten etc.) erfasst. Das betrifft<br />

sowohl neue ebenso wie bestehende Anlagen (Bild 4). Daran<br />

schließen sich folgende Schritte an:<br />

Security-Spezifikation<br />

Auf der Bestandsaufnahme aufbauend erfolgt die Security-Spezifikation<br />

für die Anlage. Sie beinhaltet das Netzwerkkonzept sowie eine<br />

Asset-Liste sämtlicher vernetzten Geräte und definiert bereits<br />

Härtungsmaßnahmen. Für die Zugriffssicherheit ist es ein Muss,<br />

dass die spezifizierten Aktivitäten bei der Übergabe der Anlage an<br />

den Betreiber auch verifiziert werden. Deshalb entsteht schon bei<br />

der Spezifikation die Testspezifikation, die später die Maßgabe bei<br />

der Anlagenabnahme bildet.<br />

Schutzbedarfsanalyse<br />

Im nächsten Schritt wird eine Schutzbedarfsanalyse durchgeführt.<br />

Dabei werden die schutzbedürftigen Assets, Daten und Kommunikationswege<br />

ermittelt und dokumentiert. Diese Analyse geschieht<br />

auf der Grundlage der Schutzziele Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit.<br />

Damit einhergehend findet eine Festlegung der Zonen<br />

und Conduits in der Anlage statt. Am Ende liegt eine Schutzbedarfs-<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 21


TRENDS<br />

SECURITY IN DER INDUSTRIE 4.0<br />

Prozess zum Design einer Security-Automatisierungslösung<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

ICS-Security versus IT-Security<br />

Die Anwendungsfelder ISO 27000 und IEC 62443<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

feststellung für die Automatisierungslösung vor, die für die eingesetzte<br />

Informationstechnik ausreichend und angemessen ist (Bild 5).<br />

Bedrohungsanalyse<br />

Auf dieser Basis erfolgt eine Bedrohungsanalyse. Sie gründet sich<br />

beispielsweise auf den Top-10-Bedrohungen des Bundesamts für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik (BSI) und wird gegebenenfalls<br />

durch betreiberspezifische Themen erweitert. Gemeinsam mit dem<br />

Betreiber werden die Gefährdungen hinsichtlich der Relevanz für die<br />

Automatisierungslösung bewertet und schriftlich festgehalten. Der<br />

Bedrohungsanalyse liegen ebenfalls die Schutzziele Verfügbarkeit,<br />

Integrität und Vertraulichkeit zugrunde.<br />

Risikoanalyse<br />

Auf den detektierten Bedrohungen beruhend wird eine Risikoanalyse<br />

vorgenommen, auf welche die Risikobehandlung folgt. Die Bedrohungen<br />

lassen sich auf Basis des vorhandenen Risikos (Produkt<br />

aus Schaden und Eintrittswahrscheinlichkeit) beurteilen:<br />

• Für Risiken, die für das Unternehmen nicht akzeptabel sind, werden<br />

Maßnahmen erarbeitet und die Auswirkung auf die Bewertung<br />

geprüft.<br />

• Sofern sich das Risiko auf ein akzeptables Niveau mindern lässt,<br />

sollten die Maßnahmen unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit<br />

realisiert werden.<br />

Im Ergebnis erhält der Betreiber eine Handlungsempfehlung für ein<br />

ganzheitliches, individuelles und produktneutrales Sicherheitskonzept,<br />

das auf die speziellen Anforderungen seines Unternehmens<br />

abgestimmt ist.<br />

Risikobehandlung<br />

Im Rahmen der Risikobeurteilung wird entschieden, wie mit den<br />

verbleibenden Risiken umzugehen ist. Mögliche Risiko -<br />

behandlungs-Optionen sind:<br />

• Risiken lassen sich vermeiden, weil beispielsweise die Risikoursache<br />

ausgeschlossen wird.<br />

• Eine Reduzierung des Risikos ist möglich, indem eine Modifizie-<br />

Unterstützung durch<br />

umfassendes<br />

Leistungsspektrum<br />

PLUS<br />

Phoenix Contact wurde im April 2019 vom TÜV Süd als eines<br />

der ersten Unternehmen in Deutschland nach der Normenreihe<br />

für OT-Sicherheit IEC 62443-2-4 zertifiziert. Die Zertifizierung<br />

bestätigt, dass das Unternehmen gemeinsam mit seinen<br />

Kunden sichere Automatisierungslösungen entwickeln<br />

und realisieren kann. Folgende Security-Dienstleistungen<br />

werden angeboten:<br />

• Erarbeitung von individuellen Lösungen und Konzepten für ausfallsichere<br />

Netzwerkstrukturen, zur Absicherung oder Fernwartung<br />

von Maschinen sowie für leistungsfähige Funknetzwerke<br />

auf der Grundlage der verschiedenen Branchenstandards<br />

• Umsetzung der Security- und Netzwerkanforderungen hinsichtlich<br />

Konfiguration und Dokumentation, Einführung von Managementsystemen,<br />

Erkennung und Beseitigung von Anomalien,<br />

Wartung des Netzwerks sowie Test der in Betrieb genommenen<br />

Systeme.<br />

• Unterstützung bei der Installation von Sicherheits-Updates sowie<br />

der Anpassung der Firewall-Regeln<br />

• Durchführung von Security-Grundlagen- und Expertenschulungen,<br />

Security-Awareness-Schulungen, Ethernet-Grundlagenschulungen<br />

sowie individuellen Praxistrainings, die speziell auf<br />

die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind.<br />

22 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Bild: Phoenix Contact<br />

Schutzbedarfsanalyse<br />

rung der Rahmenbedingungen stattfindet, die zur Risikoeinstufung<br />

beigetragen haben.<br />

• Risiken werden durch ihre Teilung mit anderen Parteien transferiert.<br />

• Der Betreiber akzeptiert die Risiken.<br />

Durch eine regelmäßige Prüfung der Maßnahmenumsetzung sowie<br />

der Bedrohungslage erfolgt ein stetiges Risk Monitoring.<br />

Risk Monitoring<br />

Unternimmt das Unternehmens nichts, besteht das Risiko trotzdem<br />

und wird akzeptiert. Hier sollte das Management mit dem Ziel einbezogen<br />

werden, alle identifizierten, analysierten, bewerteten und<br />

priorisierten Risiken angemessen zu behandeln. Sich daraus ergebende<br />

zusätzliche Security-Maßnahmen fließen in die Security- und<br />

Testspezifikation ein. Generell gilt dabei:<br />

• Sämtliche Prozessschritte müssen nach dem aktuellen Stand der<br />

Technik geschehen.<br />

• Die Ergebnisse werden dokumentiert und<br />

• der Betreiber zeichnet die Ergebnisse der Analysen ab.<br />

Implementierung/Verifikation<br />

Der Integrator/Anlagenlieferant führt die festgelegten Maßnahmen<br />

der Security-Spezifikation in der Anlage durch. Vor ihrer Übergabe an<br />

den Betreiber wird die Realisierung der Security-Maßnahmen anhand<br />

der Testspezifikation verifiziert und ist damit Bestandteil der<br />

Anlagenabnahme (Site Acceptance Test, SAT). In einem definierten<br />

Zeitraum – beispielsweise jährlich – muss überprüft werden, ob<br />

neue Bedrohungen oder Risiken vorhanden sind, die eine erneute<br />

Bewertung erfordern.<br />

Auswahl eines geeigneten Dienstleisters<br />

Zur Bearbeitung der beschriebenen Security-Maßnahmen empfiehlt<br />

es sich, dass der Betreiber einen geeigneten Dienstleister auswählt,<br />

mit dem er die Themen gemeinsam festlegt. Hierbei sollte es<br />

sich um ein Unternehmen handeln, welches gemäß IEC 62443-2-4<br />

als Security-Dienstleister zertifiziert ist. So wird sichergestellt, dass<br />

das notwendige Wissen und die Prozesse vorliegen, um eine Automatisierungsanlage<br />

nach den Normenanforderungen zu designen.<br />

www.phoenixcontact.de<br />

eve<br />

Details zu den Security-Lösungen: hier.pro/z2WUY<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 23


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Präzisions-Kugelgewindetriebe mit deutlich erhöhter Lebensdauer<br />

Spezielle Oberflächentextur<br />

– verbesserte Ölfilmbildung<br />

Eine neue Baureihe von Kugelgewindetrieben erreicht vor allem bei<br />

besonderer Beanspruchung eine zweieinhalb- bis dreimal längere Lebensdauer.<br />

Möglich wird das durch eine spezielle Textur der Oberfläche, die für<br />

eine verbesserte Ölfilmbildung sorgt. Damit zielt NSK auf anspruchsvolle<br />

Anwendungen von Linearantrieben, z. B. in Schleif- und Funkenerodier -<br />

maschinen oder in der Messtechnik.<br />

Andreas Kropp, Application Engineering Manager Precision,<br />

NSK Deutschland GmbH, Ratingen<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Wenn lineare Bewegungen mit hoher Präzision, Laufruhe und<br />

Positioniergenauigkeit ausgeführt werden müssen, spricht<br />

vieles für den Einsatz von Präzisions-Kugelgewindetrieben. Zu den<br />

typischen Anwendungsbereichen dieser anspruchsvollen Antriebskomponenten<br />

gehören z. B. Schleifmaschinen, (Funken-)Erodier-<br />

anlagen, Hon- und Läppmaschinen, Präzisions-Scanner für medizintechnische<br />

Anwendungen und diverse Messmaschinen.<br />

Hier kommen besondere Baureihen von Kugelgewindetrieben zum<br />

Einsatz, die sich z. B. durch hohe Laufruhe und eine exakte Oberflächenbearbeitung<br />

der Laufflächen von Spindel und Mutter auszeichnen.<br />

Ein wichtiges <strong>Konstruktion</strong>smerkmal ist auch die sorgfältige<br />

Abdichtung gegenüber Verunreinigungen.<br />

Entsprechende Baureihen hat NSK seit vielen Jahren im Programm.<br />

Sie erfüllen schon sehr hohe Anforderungen an die Verschleißfestigkeit.<br />

Aber es gibt Anwendungen, in denen doch Grenzen erreicht<br />

werden und die Maschinenbauer eine noch höhere Lebensdauer<br />

wünschen.<br />

Ursachenforschung: Wie entsteht der Verschleiß?<br />

Für dieses Anforderungsprofil hat NSK eine Neuentwicklung an -<br />

gestoßen und zu Beginn dieses Projektes zunächst die Ursachen<br />

für typische Schadensbilder an der Oberfläche von Kugelgewindetrieben<br />

und somit für die Begrenzung der Lebensdauer genau untersucht.<br />

Ein entscheidender Faktor – so das Ergebnis der Untersuchungen –<br />

ist hier neben dem Eindringen von Verunreinigungen (das durch die<br />

bereits erwähnte optimierte Abdichtung verhindert werden kann)<br />

die Mangelschmierung. Sie hat zur Folge, dass es partiell zu di -<br />

rektem Metall-Metall-Kontakt zwischen Spindel und Mutter und<br />

nachfolgend zu beschleunigtem Verschleiß kommt.<br />

Entwicklungsziel für die neue Baureihe mit erhöhter Lebensdauer<br />

musste es somit sein, die Mangelschmierung möglichst auszuschließen.<br />

Stattdessen muss die verlässliche Bildung eines Ölfilms<br />

auf der gesamten Oberfläche des Gewindes sichergestellt sein.<br />

Oberflächentextur: Mikrovertiefungen statt Streifen<br />

Um den Lösungsweg der NSK-Entwickler zu erläutern, muss man<br />

sich den Status quo (und damit auch die Entstehungsursache für die<br />

Mangelschmierung) vor Augen führen.<br />

Üblicherweise sind die Spindeln von Präzisions-Kugelgewinde -<br />

trieben geschliffen. Ihre Oberflächentextur stellt sich deshalb unter<br />

dem Mikroskop als streifenförmig dar. Das aber bedeutet: In diesen<br />

Mikrostreifen kann – aufgrund von Zentrifugalkräften oder einfach<br />

der Schwerkraft folgend – Öl gut ablaufen. Das kann eine Ursache<br />

für punktuelle Mangelschmierung bei sehr kleinen Drehzahlen<br />

und oszillierenden Bewegungen sein. Im normalen Betrieb baut<br />

sich jedoch ein hydrodynamischer Ölfilm auf und stellt eine gute<br />

Schmierung sicher.<br />

Bild: NSK Deutschland/Konradin Mediengruppe<br />

Bei einer neuen Kugelgewindetriebe-<br />

Serie von NSK kommt eine besondere<br />

Oberflächenbehandlung zum Einsatz,<br />

die zu deutlich höherer Verschleiß -<br />

beständigkeit führt<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 25


ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELSTORY<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Bei konventionellen Präzisions-Kugelgewindetrieben erzeugt das typische<br />

Schliffbild Mikrostreifen, die den Ölfilm partiell „abtransportieren“ (l.); bei<br />

der neuen, von NSK entwickelten Baureihe sorgen Mikrovertiefungen für<br />

eine dauerhaft gleichmäßige Verteilung der Ölvorräte (r.)<br />

Die neue Oberflächentextur bewirkt, dass sich die Mutter des<br />

Kugelgewindetriebs konstant auf einem Ölfilm bewegt<br />

Vergleichstests mit<br />

konventionellen Kugelgewindetrieben<br />

zeigen,<br />

dass vor allem bei<br />

geringen Geschwindigkeiten<br />

ein gleich -<br />

mäßigeres Dreh -<br />

moment erreicht wird<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Auf der Basis dieser Erkenntnis entwickelte NSK eine neue Ober -<br />

flächenbehandlung für die Gewinde der Kugelgewindetriebe.<br />

Grundüberlegung war dabei das Ziel, ein Ablaufen des Schmierstoffs<br />

zu verhindern und gleichmäßig über die Fläche einen kon -<br />

stanten „Ölvorrat“ sicherzustellen.<br />

Erreicht wird dieses Ziel durch eine Oberflächenbearbeitung, die<br />

statt Mikrostreifen eine flächige Textur mit Mikrovertiefungen erzeugt.<br />

In diesen Vertiefungen, die regelmäßig auf der gesamten<br />

Laufbahn des Kugelgewindetriebs verteilt sind, können sich kleinste<br />

Ölvorrate absetzen. Damit wird punktuelle Mangelschmierung<br />

ebenso dauerhaft wie wirkungsvoll verhindert. Die Mutter bewegt<br />

sich somit konstant auf einem Ölfilm.<br />

Ein vorhandener Ölfilm verringert<br />

den Verschleiß, das erhöht die<br />

Lebensdauer der Kugelgewindetriebe<br />

bei gleichen Abmaßen.<br />

Lebensdauer um Faktor Drei erhöht<br />

Nach der Basisentwicklung wurden Kugelgewindetriebe mit der<br />

neuen Oberflächenstruktur intensiven Tests unterzogen. Vergleichstests<br />

mit konventionellen Kugelgewindetrieben zeigen, dass vor<br />

allem bei geringen Geschwindigkeiten ein gleichmäßigeres, nahezu<br />

unverändertes Drehmoment erreicht wird.<br />

Damit wird der Nachweis geführt, dass die neue Technologie der<br />

Oberflächenbearbeitung sehr schnell, bei geringen Geschwindigkeiten<br />

anspricht, weil sich der Ölfilm schnell aufbaut. Der Verschleiß<br />

der Kugelgewindetriebe wird dadurch deutlich reduziert – insbe -<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


TITELSTORY<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Bei den neuen Präzisions-Kugelgewindetrieben ist das<br />

Drehmoment auch nach Langzeittests noch konstant<br />

Bei konventionellen Kugelgewindetrieben ist der Verschleiß – in<br />

Form eines sich veränderten Drehmomentes – offensichtlich<br />

sondere bei langsamen und kurzen Hüben, wie sie z. B. bei der<br />

Werkzeugbearbeitung typisch sind.<br />

Die positive Konsequenz aus Sicht des Anwenders: Im Vergleich zu<br />

Standard-Kugelgewindetrieben von NSK erhöht sich die Lebens -<br />

dauer um den Faktor Drei. Darüber hinaus reduziert die neue Oberflächentextur<br />

nachweislich auch Break-away- und Stick-Slip-Effekte –<br />

auch hier wieder ganz besonders wichtig bei kleinem Hub und langsamen<br />

Bewegungen sowie bei mikrometergenauer Steuerung.<br />

Muster im Einsatz, Serienproduktionsstart in Kürze<br />

Damit steht den Anwendern von Präzisions-Kugelgewindetrieben<br />

jetzt eine Baureihe zur Verfügung, die sich durch eine deutlich hö -<br />

here Lebensdauer auszeichnet und folglich geringeren Service -<br />

aufwand erfordert. Außerdem wird ein dauerhaft hochwertiger Bearbeitungsprozess<br />

sichergestellt. Das gilt für hochpräzise Schleif-,<br />

Fräs- oder Erodiervorgänge ebenso wie für sehr exakte Laserbearbeitung<br />

oder – bei Messmaschinen – für Messungen mit sehr hoher<br />

Auflösung.<br />

NSK hat die neue Baureihe auf der EMO 2019 erstmals vorgestellt.<br />

Aktuell sind erste Muster bei den Anwendern im Einsatz. Im<br />

kommenden Jahr wird die Serienproduktion aufgenommen. Dann<br />

werden die Kugelgewindetriebe mit neuer Oberflächentextur in<br />

Steigungen von 10 bis 50 zur Verfügung stehen – in Genauigkeiten<br />

von C5 und besser.<br />

bec<br />

www.nskeurope.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Kugelgewindetrieben<br />

mit spezieller Oberflächentextur:<br />

hier.pro/9ZXKR<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 27


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Indunorm liefert spezielle THK-Linearführungen für Grünkuchen-Separationsmaschine an WKB Systems<br />

Trennung leicht gemacht<br />

Porenbeton ist ein verhältnismäßig leichter, hochporöser, mineralischer Baustoff. Bei seiner Her -<br />

stellung muss das konsistente Gemisch, der sogenannte Grünkuchen, zerteilt werden, bevor er zum<br />

Härten in den Ofen kommt. Dabei dürfen die Teile nicht zusammenkleben, sonst sind sie Ausschuss.<br />

Dafür hat WKB Systems eine Separationsmaschine entwickelt. Besonderes Augenmerk liegt bei der<br />

Anlage auf den komplexen und genauen Bewegungen, deshalb verbaut der Hersteller hochpräzise<br />

Linearführungen von THK. Indunorm, Europas größter THK-Vertriebspartner, hat WKB umfassend<br />

technisch beraten und die Komponenten geliefert.<br />

Dietmar H. Heim, Geschäftsführer Vertrieb, Indunorm Bewegungstechnik GmbH, Duisburg<br />

Damit die geschnittenen sogenannten<br />

Grünkuchen nicht miteinander<br />

verkleben, hat WKB Systems eine<br />

Separationsmaschine entwickelt<br />

Grünkuchen ist weder gesund noch lecker – er ist noch nicht<br />

einmal grün. Dafür hat er eine ähnliche Konsistenz wie ein<br />

Kuchen. Doch statt Butter, Mehl, Zucker und Backpulver setzt sich<br />

die Zutatenliste aus den Rohstoffen Branntkalk, Wasser und Quarzsand<br />

sowie einer geringen Menge Aluminiumpulver oder -paste<br />

zusammen. Durch die Reaktion des Aluminiumpulvers mit der alka -<br />

lischen Mörtelmischung entstehen feinverteilte Wasserstoffbläschen,<br />

die die allmählich fester werdende Mischung aufschäumen.<br />

Das Ergebnis sind poröse – kuchenfeste – Blöcke. Um daraus den<br />

mineralischen Porenbeton zu fertigen, muss der Grünkuchen in Stücke<br />

geteilt und in speziellen Dampfdruckkesseln, den Autoklaven,<br />

gehärtet werden.<br />

„Wir liefern maßgeschneiderte<br />

Anlagen und Maschinen sowie<br />

die komplette Ausrüstung, um<br />

Kalksandstein und eben Porenbeton<br />

herzustellen“, sagt Carsten<br />

Runge, <strong>Konstruktion</strong>sleiter bei<br />

der WKB Systems GmbH. Das<br />

mittelständische Unternehmen<br />

stellt diese standardisiert oder<br />

maßgeschneidert am Stammsitz<br />

in Hörstel her, einer Kleinstadt<br />

in Nordrhein-Westfalen. „Der<br />

Kunde erhält von uns alles aus<br />

einer Hand. Wir übernehmen<br />

Projektierung und Engineering,<br />

bauen die Maschinen und An -<br />

lagen, montieren und nehmen<br />

sie in Betrieb, schulen das Personal<br />

und unterstützen unsere Kunden nach Projektabschluss mit<br />

Ersatz- und Verschleißteilelieferung, Wartung und Instandhaltung“,<br />

beschreibt Runge. Ob in Polen, China, Türkei, den USA oder Indien,<br />

die Maschinen sind weltweit im Einsatz. Das Produktangebot der<br />

WKB Systems umfasst neben Maschinen für die Baustoffbranche<br />

auch Anlagen für robotergesteuerte Anwendungen, um geschmiedete<br />

Teile zu handhaben und zu transportieren. Entscheidend für<br />

den Erfolg seien u. a. die zuverlässige und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit den Anwendern. „Ihr Erfolg hat für uns oberste<br />

Priorität“, sagt Runge.<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Wirtschaftlich und automatisch produzieren<br />

Die geteilten Kuchenblöcke sind bei den Anwendern auf Paletten<br />

oder Roste gelagert. Um sie dem Ofen zuzuführen, nehmen Greifer<br />

diese auf und setzen sie auf Autoklavwagen ab. „Je nach Zusammensetzung<br />

der Rohstoffe können die Grünkuchenteile jedoch<br />

miteinander verkleben“, sagt Runge. Dabei entsteht jede Menge<br />

Ausschuss. Um dem entgegenzuwirken, hat WKB Systems eine<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

„Für uns war eine<br />

einwandfreie Auslegung<br />

der THK-Komponenten<br />

und eine schnelle Lieferung<br />

äußerst wichtig.“<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Carsten Runge, <strong>Konstruktion</strong>sleiter,<br />

WKB Systems<br />

Besonderes Augenmerk<br />

liegt bei der Anlage auf den<br />

komplexen und genauen<br />

Bewegungen. Zum Einsatz<br />

kommen deshalb hochpräzise<br />

Linearführungen von THK.<br />

Lieferant ist Indunorm<br />

Die THK-Komponenten sind zudem<br />

äußerst robust – wichtig bei den stark<br />

abrasiven Materialien<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Grünkuchen-Separationsmaschine (GSM) entwickelt, die optional<br />

zwischen Schneidanlage und Autoklavwagen zum Einsatz kommt.<br />

Diese ermöglicht eine abfallfreie, wirtschaftliche und automatische<br />

Produktion, weil sie die geschnittenen Teile reihenweise wenige<br />

Millimeter versetzt. „Es gibt kaum vergleichbare Maschinen von<br />

Mitbewerbern am Markt“, sagt <strong>Konstruktion</strong>sleiter Runge. Der<br />

Grund? „Sie sind sehr komplex, insbesondere in ihren Bewe -<br />

gungen.“ Dieses Know-how zeichnet WKB Systems aus.<br />

Überzeugende Führungseigenschaften<br />

„Alles selbst herstellen können wir natürlich nicht. Deshalb setzen<br />

wir auf ausgewählte Partner und natürlich auf Qualitätsprodukte“,<br />

sagt Runge. Zu diesen Partnern gehört u. a. die Indunorm Bewegungstechnik<br />

GmbH. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Duisburg<br />

und einem Standort in Stuttgart ist der größte europäische<br />

Vertriebspartner des Linearführungsherstellers THK. Entscheidend<br />

für einen sicheren Prozess sind bei dieser Anlage insbesondere<br />

Bauteile wie Führungen und Antriebe.<br />

„Damit die Maschine die Bewegungen exakt ausführen kann, lieferten<br />

wir die THK-Linearführungen, zum Beispiel die Baureihe ‚SHS‘<br />

mit integrierter Kugelkette, sagt Jörg Breuer, Vertriebsingenieur<br />

bei Indunorm, der WKB Systems bei diesem Projekt betreut. „Wir<br />

haben uns sehr genau überlegt, welche Baureihe für diese Anwendung<br />

passt. Die SHS mit Kugelkette zeichnet sich vor allem durch<br />

ihre hochpräzisen Führungseigenschaften aus.“ Dabei hält die Kugelkette<br />

die Wälzkörper in einem konstanten Abstand. Die typischen<br />

Geräusche durch das Kollidieren und Aneinanderreiben der Kugeln<br />

entfallen, sodass Geräuschentwicklung und Verschleiß erheblich<br />

verringert werden. Die Käfigtaschen in der Kette bilden ein Schmierstoffreservoir<br />

zur permanenten Fettabgabe direkt am Wälzkörper,<br />

womit extrem lange Nachschmierfristen erzielt werden. Zudem<br />

wird die Varianz des Verschiebewiderstandes auf 10 % der bisherigen<br />

Werte reduziert. Dadurch wird eine hohe Laufkultur mit extrem<br />

geringen Schwingungen erzielt.<br />

Jede Kugelreihe ist in einem Kontaktwinkel von 45° angeordnet.<br />

Deshalb verfügt die Baureihe über gleichmäßige Tragzahlen in allen<br />

Blue Range<br />

gegen Bakterien<br />

Paradox:<br />

Ausgerechnet die Reinigung von Lebensmittelmaschinen<br />

verbreitet Bakterien im ganzen<br />

Betrieb. Anders mit der „Blue Range“ von SKF:<br />

Dank ihrer extrem glatten Oberfläche bietet<br />

die extrem dichte Kugellagereinheit den<br />

meisten Keimen keinerlei Nistplatz.<br />

So sorgt das hygienische Design der blauen SKF<br />

Food Line-Lager für mehr Sauberkeit und<br />

Sicherheit – bei geringerem Wartungsaufwand<br />

und weniger Wasserverbrauch.<br />

® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF Gruppe | © SKF Gruppe 2019<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 29


ANTRIEBSTECHNIK<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Entscheidend für sichere Prozesse bei Anlagen sind oft insbesondere<br />

Bauteile wie Führungen und Antriebe. Indunorm liefert die passenden<br />

THK-Linearführungen<br />

Jede Kugelreihe ist in einem Kontaktwinkel von 45° angeordnet.<br />

Deshalb verfügt die Baureihe über gleichmäßige Tragzahlen in allen<br />

Hauptrichtungen: radial, gegenradial und tangential<br />

Bild: Indunorm Bewegungstechnik<br />

Hauptrichtungen: radial, gegenradial und tangential. „Damit lassen<br />

sich die Linearführungen universell einsetzen“, beschreibt Breuer.<br />

Zusätzlich kann der Führungswagen mit einer Vorspannung beaufschlagt<br />

werden, um die Steifigkeit zu erhöhen. Somit ermöglicht<br />

dieser Typ eine hochgenaue und stabile Linearbewegung – „also<br />

perfekt für unsere Separationsmaschine“, sagt Runge. Auch bei der<br />

Montage überzeugt die Komponente. Denn wegen der X-Anordnung<br />

der vier Kreisbogenlaufrillen mit Zwei-Punkt-Kontakt kompensiert<br />

der Führungswagen eventuelle Auswirkungen von Montagefehlern<br />

auf die Laufgenauigkeit auch unter Vorspannung.<br />

Präzision in der Praxis<br />

In der Werkhalle führt <strong>Konstruktion</strong>sleiter Runge die Maschine vor.<br />

Ein Greifer senkt die Autoklavroste mit den geschnittenen Grün -<br />

kuchen auf die GSM zentriert ab. Das Material liegt nun genau<br />

passend auf den Separationstraversen. Angeordnet sind diese abhängig<br />

vom Format der Stücke. Die Separationsmaschine verschiebt<br />

die einzelnen Traversen reihenweise um einige Millimeter, zwischen<br />

Die SHS mit Kugelkette zeichnet sich vor allem durch ihre<br />

hochpräzisen Führungseigenschaften aus<br />

den Kuchenstücken entstehen ausreichend große Lücken. Dazu<br />

werden die etwa 7 m langen Auflagekämme mit den THK-Komponenten<br />

an den Enden geführt und mit einem Servoachsensystem<br />

verschoben. „Hier gibt es vermehrt stark abrasive Materialien, die<br />

schnell die Linearführungen verschleißen können“, beschreibt<br />

Runge. „Wir haben die Komponenten deshalb auch von oben mit<br />

einem Gurtband abgedeckt, um sie vor herabfallendem Steinstaub<br />

zu schützen.“ Bevor die Kuchenstücke zum Ofen weitertransportiert<br />

werden, wird der unterhalb der Separationstraversen liegende Autoklavrost<br />

per Blasleisten von heruntergefallenen Verunreinigungen<br />

gesäubert und mit einer fahrbaren, rotierenden Bürste gereinigt.<br />

„Für uns war eine einwandfreie Auslegung der THK-Komponenten<br />

und eine schnelle Lieferung äußerst wichtig“, berichtet Runge. Deshalb<br />

schätzt er die Zusammenarbeit mit Indunorm sehr. „Die hochwertigen<br />

Linearführungen, die kompetente Beratung und die Bereitschaft,<br />

uns jederzeit unter die Arme zu greifen, falls dies erforderlich<br />

ist, überzeugen mich.“ Eine schnelle Lieferung ist bei den weltweit<br />

verteilten Kunden wichtig – beispielsweise, wenn es in Indien, Mexiko<br />

oder China zu Problemen kommt oder die Ingenieure Anlagen<br />

nachrüsten oder umbauen müssen. Stehen die Maschinen zu lange<br />

still, können enorme Kosten entstehen. „Als Entwicklungspartner<br />

unterstützen wir unsere Kunden von Anfang an bei der Wahl der<br />

geeigneten Führungssysteme“, beschreibt Breuer.<br />

Entscheidend bei den Zulieferern seien für WKB Systems Kom -<br />

petenz und das Vermögen, oft auf ganz spezielle Anforderungen eingehen<br />

zu können. „Um unsere Kunden optimal zu bedienen, setzen<br />

wir auf verlässliche Partner, die die zugesagte Qualität auch liefern“,<br />

betont Runge. „Wir erwarten von einem Zulieferer, dass er uns bei<br />

der Entwicklung unbürokratisch und kompetent unterstützt und uns<br />

bei Lieferschwierigkeiten mit Lösungsvorschlägen gegenübertritt –<br />

so wie Indunorm.“<br />

bec<br />

www.indunorm.eu<br />

www.wkb-systems.com<br />

Detaillierte Informationen zu Linearführungen in<br />

unterschiedlichen Varianten:<br />

hier.pro/Z2NVU<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Mit Sensorlagern Produkte schneller entwickeln: eingebaute Glasfasersensoren liefern die nötigen Daten<br />

Auftretende Lagerlasten mit Licht messen<br />

Mithilfe von innovativen Sensorlagern, den Load Sensing Bearings von SKF, können Produktentwickler<br />

von Pumpen und Kompressoren ihren <strong>Konstruktion</strong>sprozess beschleunigen: Die Lager mit eingebauten<br />

Glasfasersensoren liefern schnell und präzise viele Daten über die im jeweiligen Anwendungsfall<br />

auftretenden Lasten.<br />

Dietmar Seidel, Leiter Fachpresse, SKF GmbH, Schweinfurt<br />

Die Load Sensing Bearings von SKF messen allerlei<br />

Lasten mithilfe der hauseigenen Glasfasertechnik –<br />

direkt im Lager<br />

Bild: SKF<br />

Bild: SKF<br />

Die Load Sensing Bearings erfassen u. a. auftretende<br />

Axial- und Radiallasten, Lastrichtungen, Drehzahlen<br />

oder auch Temperaturen<br />

Die SKF GmbH, Schweinfurt, bringt derzeit das weltweit erste<br />

kommerzielle Load-Sensing-Lager auf den Markt, das auf<br />

der unternehmenseigenen Glasfaser-Sensortechnik basiert. Die Pre -<br />

miere dieses Technologiekonzepts stellt den ersten Schritt einer<br />

langfristig angelegten, strategischen Produktentwicklung zur Echtzeitmessung<br />

von Lagerlasten per Lichtwellenanalyse dar.<br />

Den Auftakt machen entsprechend ausgestattete Schrägkugellager,<br />

wie sie z. B. in Pumpen oder Kompressoren zum Einsatz kommen:<br />

Hier bringen sie Licht ins „Anwendungs-Dunkel“, indem sie den Konstrukteuren<br />

im Handumdrehen viele wichtige Lagerdaten liefern.<br />

Dazu gehören u. a. Informationen über auftretende axiale und ra -<br />

diale Lasten, Lastrichtungen, die Dehnbeanspruchungsverteilung<br />

über den Umfang des Lagers sowie Drehzahlen und Temperaturen.<br />

Derartige Informationen versetzen Konstrukteure und Testinge -<br />

nieure in die Lage, ihre Maschinen weiter zu optimieren – bei zugleich<br />

verringerten Entwicklungszeiten und -kosten. Hinzu kommt<br />

die Möglichkeit, den Entwurfs- und Validierungsprozess zu digita -<br />

lisieren. Außerdem können OEMs und Endanwender bei der Installation<br />

von neuen Maschinen überprüfen, ob die zuvor definierten<br />

Last- und Schmierungsbedingungen korrekt kalkuliert waren oder<br />

im praktischen Einsatz überschritten werden.<br />

Lastmessung direkt im Lager<br />

„Das Verständnis der Lagerbelastungen ist bei der <strong>Konstruktion</strong> von<br />

rotativen Systemen wie etwa Pumpen von entscheidender Bedeutung“,<br />

betont Lars Kahlman, Chefingenieur im Göteborger SKF-<br />

Kompetenzzentrum für Antriebstechnik. „Dafür können wir – nach<br />

umfangreichen Testserien und Simulationen – nun eine robuste<br />

Lösung anbieten, die dank ausgeklügelter Logarithmen äußerst<br />

präzise arbeitet: Unser Load Sensing Bearing ermöglicht den Zugriff<br />

auf bisher nur schwer zugängliche Daten, weil es genaue Lastmessungen<br />

direkt im Lager vornimmt.“<br />

Die neuen Sensorlager eignen sich insbesondere für den Einsatz in<br />

(explosions-)gefährdeten Umgebungen, da ihre Lichtwellen die Daten<br />

spannungslos übertragen können – im Gegensatz zu den sonst<br />

üblichen, dort aber potenziell gefährlichen elektrischen Signalen.<br />

Außerdem sind die schnellen Lichtimpulse immun gegen störende<br />

elektromagnetische Felder: Wo sich keine Funkverbindung auf -<br />

bauen lässt, ermöglicht die Glasfasertechnik trotzdem eine stabile<br />

Fernüberwachung, selbst über große Distanzen.<br />

bec<br />

www.skf.de<br />

Das Video zeigt, wie die Messung von Lagerlasten<br />

mithilfe der Glasfaser-Sensortechnik funktioniert:<br />

hier.pro/vdsic<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN & BREMSEN<br />

Trommelbremsen mit horizontal über den Bremsbacken montiertem Lüftgerät<br />

Mehr konstruktiver Freiraum<br />

Nahezu lückenlos ist das aktuelle Industriebremsensortiment von Ringspann. Es bietet u. a. eine große<br />

Auswahl elektrohydraulischer Trommel- und Scheibenbremsen, die sich anwenderspezifisch konfigurieren<br />

lassen. Neu aufgenommen in sein Portfolio hat der Hersteller jetzt eine weitere Trommelbremsen-Baureihe<br />

für Bremsmomente von bis zu 4500 Nm. Der Clou daran ist das horizontal über den Bremsbacken montierte<br />

Lüftgerät. Vor allem für die Konstrukteure der Antriebs- und Sicherheitssysteme großer Hebe- und Förderanlagen<br />

ergeben sich dadurch neue Freiräume bei der Gestaltung der Einbausituation.<br />

Alexander Regenhardt, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der Ringspann GmbH, Bad Homburg<br />

Bild: frankolor/stock.adobe.com<br />

Die Baureihe DT...FEA...H-ST<br />

bietet u. a. den Konstrukteuren der<br />

Antriebs- und Sicherheitssysteme<br />

großer Hebe- und Förderanlagen<br />

für die Montanindustrie eine<br />

kompakte Trommelbremsen-<br />

Alternative für Anwendungen, bei<br />

denen es rechts und links der<br />

Bremse an Einbauraum fehlt<br />

Damit bietet der Hersteller vor allem den Konstrukteuren der Antriebs-<br />

und Sicherheitssysteme großer Hebe- und Förderanlagen für<br />

die Montanindustrie, die Containerlogistik, den Kranbau und die Marinetechnik<br />

eine kompakte Bremsenalternative für alle Anwendungen,<br />

bei denen es rechts und links der Bremse an Einbauraum fehlt.<br />

Bild: Ringspann<br />

Neu im Ringspann-Bremsensortiment: Die Trommelbremsen-Baureihe<br />

DT...FEA...H-ST für Bremsmomente von bis zu 4500 Nm. Der Clou daran ist<br />

das horizontal über den Bremsbacken montierte Lüftgerät<br />

Deutlich schlanker im Design als konventionelle Industrietrommelbremsen<br />

fallen die Bremszangen der neuen Baureihe<br />

DT...FEA...H-ST der Ringspann GmbH, Bad Homburg, aus. Der entscheidende<br />

Grund dafür ist eine konstruktive Variation, die enorm<br />

viel Platz spart. Während nämlich bei den meisten Trommelbremsen<br />

herkömmlicher Gestellbauart das Lüftgerät zum Lösen der Bremsbacken<br />

seitlich angebracht ist – weshalb die gesamte Bremsenkonstruktion<br />

relativ breit baut – sind die Ringspann-Ingenieure bei der<br />

neuen Serie einen anderen Weg gegangen: Das komplette elektrohydraulische<br />

Lüftsystem inklusive integriertem Drosselventil und<br />

optionaler Hebelmechanik zur manuellen Bedienung wurde kurzerhand<br />

um 90° gedreht und eine Etage nach oben verlegt. Es befindet<br />

sich also bei der neuen Trommelbremsen-Baureihe horizontal über<br />

dem Bremszylinder und den Bremsbacken.<br />

Elf neue Trommelbremsen<br />

Was im Ergebnis so einfach aussieht, bedurfte im Vorfeld einiger ingenieurtechnischer<br />

Kunstgriffe. Denn neben dem Gestell mussten<br />

auch mehrere Lüftgeräte verschiedener Leistungsklassen für die<br />

horizontale Anordnung neu konfiguriert werden. „Das konnten wir<br />

jedoch sehr schnell umsetzen, da wir ja sämtliche elektrohydrau -<br />

lischen Lüftsysteme für unsere Industriebremsen in Eigenregie<br />

entwickeln und fertigen“, erläutert Franz Eisele, der bei Ringspann<br />

die Sparte Bremsen und Kupplungen leitet.<br />

Insgesamt bietet die Baureihe DT...FEA...H-ST dem Anwender fünf<br />

Baugrößen und elf Ausführungen von kompakten Trommelbremsen<br />

mit horizontal montierten Lüftgeräten. Hinsichtlich der Bremsmomente<br />

deckt die Auswahl eine Spanne von 200 bis 4500 Nm ab und<br />

hinsichtlich der Klemmkräfte einen Bereich von 2550 bis 22.500 N.<br />

Die Klemmkraft beschreibt die von der Bremse erzeugte Power; das<br />

Bremsmoment hingegen gibt an, welche Kraft schließlich an der<br />

Bremsbacke (auf die Welle o. ä.) wirkt.<br />

Die ersten Neuen sind schon im Einsatz<br />

„Die ersten Kunden haben unsere neuen Trommelbremsen bereits<br />

im Einsatz und sind hochzufrieden“, freut sich Eisele. Außerdem verweist<br />

er mit Blick auf das inzwischen fast lückenlose Industriebremsensortiment<br />

seiner Sparte darauf, „dass Ringspann mehr denn je<br />

in der Lage ist, die verschiedenen am Markt nachgefragten Bremsentypen<br />

zu liefern“. De facto gehört das Bremsensortiment des<br />

Unternehmens international wohl zu den bestsortierten Angeboten<br />

in diesem Marktsegment der Antriebstechnik. Über alle Baureihen<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


„Die ersten Kunden<br />

haben unsere neuen<br />

Trommelbremsen<br />

bereits im Einsatz und<br />

sind hochzufrieden.“<br />

Schutz für<br />

Mensch und<br />

Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge, Abdeckungen, Unfallschutz:<br />

• Faltenbälge<br />

• Gleitbahnschützer<br />

• Kastenbälge<br />

• Jalousien<br />

• Gummiformteile<br />

• Rollbandabdeckungen<br />

• Spiralfedern<br />

• Schürzen<br />

• Kompensatoren<br />

• Manschetten<br />

Bild: Ringspann<br />

Franz Eisele, Leiter der Sparte<br />

Bremsen und Kupplungen,<br />

Ringspann GmbH<br />

hinweg reicht es bei den Trommelbremsen bis zu Bremsmomenten<br />

von 7200 Nm und bei den Scheibenbremsen bis zu Bremsmo -<br />

menten von 19.900 Nm. Außerdem schließt es passende Steuerungssysteme,<br />

einen schnellen After-Sales-Service und vielfältige<br />

Möglichkeiten der anwendungsspezifischen Bremsenkonfiguration<br />

mit ein.<br />

Viele Optionen fürs Feintuning<br />

Eine strategische Schlüsselrolle im internationalen Bremsengeschäft<br />

des Herstellers spielt die italienische Unternehmenstochter<br />

in der Nähe von Mailand. Im täglichen Technologietransfer mit dem<br />

Engineering am Stammsitz Bad Homburg verwandelt sie nahezu<br />

jede elektrohydraulische Trommel- oder Scheibenbremse aus dem<br />

Katalogprogramm in eine anwenderspezifische Ideallösung. Dafür<br />

steht nicht nur ein breit gefächertes Sortiment an technischen Optionen<br />

parat, sondern auch die hohe Fertigungstiefe von Ringspann<br />

Italia. Für alle Fälle, in denen es nicht ausreicht, die ausgewählte<br />

Elektro- oder Hydraulikbremse mit breiteren Bremsbacken oder<br />

-trommeln, einer automatischen Reibbelag-Verschleißregulierung,<br />

einer extern einstellbaren Bremsfeder, einem hitzefesten Hubgerät<br />

oder Sintermetall-Reibbelägen auf den Einsatzfall abzustimmen –<br />

um nur einige Aspekte zu nennen –, bietet der Maschinenpark in<br />

Limbiate viel Spielraum für das technische Feintuning.<br />

Just-in-time-Partner für Industriebremsen<br />

Die Bereithaltung aller technisch relevanten Komponenten am<br />

Standort Italien gewährleistet außerdem eine hohe Verfügbarkeit<br />

der Industriebremsen und erlaubt auch die Integration der Bremsenmontage<br />

in die Just-in-time-Konzepte europäischer Unternehmen.<br />

Auch alle Verschleiß- und Ersatzteile liegen auf Abruf bereit<br />

und werden in Rekordzeit zugestellt. Nicht zuletzt bietet Ringspann<br />

dem Anwender eine größtmögliche Planungs- und Investitions -<br />

sicherheit durch die hauseigene Prüfstandstechnik. Neben Einbaubeschreibungen<br />

und Bedienungsanleitungen erhält der Kunde sämtliche<br />

für seine technische Dokumentation und seine Qualitätssicherung<br />

erforderlichen Prüfberichte und -protokolle.<br />

bec<br />

www.ringspann.de<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net<br />

Tel. +49 (0) 202 / 8 45 82<br />

Fax +49 (0) 202 / 8 28 85<br />

Erste Hilfe.<br />

Selbsthilfe.<br />

Detaillierte Informationen zu den elektrohydraulischen<br />

Bremsen:<br />

hier.pro/ISFKP<br />

Wer sich selbst ernähren kann,<br />

führt ein Leben in Würde.<br />

brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 33


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Anwendungsoptimiertes zweistufiges Kegelstirnradgetriebe von Nord<br />

Insbesondere für Bandförderanlagen geeignet<br />

Die bereits bekannten Maxxdrive-Industriegetriebe<br />

von Getriebebau Nord bieten hohe<br />

Abtriebsdrehmomente von 15 bis 250 kNm<br />

und eignen sich damit perfekt für den Einsatz<br />

in Heavy-Duty-Anwendungen wie Rühr -<br />

werken, Bandantrieben, Mischern, Mühlen,<br />

Trommeln oder Brechern. Die Baureihe<br />

Maxxdrive XT optimiert das bewährte<br />

Baukastensystem jetzt für Anwendungen mit<br />

hohen thermischen Grenzleistungen. Die<br />

neueste Generation ergänzt das Angebot<br />

durch ein anwendungsoptimiertes zwei -<br />

stufiges Kegelstirnradgetriebe, das insbesondere<br />

für Bandförderanlagen geeignet ist und<br />

individuell auf die jeweilige Anwendung<br />

zugeschnitten werden kann. Der Leistungsund<br />

Drehzahlbereich wurde speziell auf Branchen<br />

abgestimmt, in denen geringe Übersetzungen<br />

in Kombination mit hohen Leistungen<br />

gefragt sind. Das ist beispielsweise in der<br />

Schüttgut- und Mineralienindustrie der Fall.<br />

Dort sind besonders robuste Lösungen<br />

gefragt, die widerstandsfähig gegen Verschmutzung<br />

und verlässlich im rauen Betrieb<br />

sind. Dazu sind besondere Abdichtungskonzepte<br />

mit möglichst geringem Wartungsaufwand<br />

gefragt. Deshalb sollen die Antriebssysteme<br />

auch ohne eine externe Kühlung<br />

auskommen. Die Abtriebsdrehmomente der<br />

Maxxdrive-XT-Baureihe liegen zwischen 15<br />

und 75 kNm bei einem Übersetzungsbereich<br />

von 6,3 bis 22,4. Zur Verfügung stehen die<br />

Industriegetriebe in sieben Baugrößen für<br />

Leistungen von 50 bis 1500 kW.<br />

bec<br />

www.nord.com<br />

Bild: Getriebebau Nord<br />

Robuste Pendelrollenlager von Knapp Wälzlagertechnik<br />

Anwenderspezifisch an die Einsatzsituation angepasst<br />

Bild: Knapp Wälzlagertechnik<br />

KBT-Pendelrollenlager von Knapp Wälzlagertechnik<br />

bestehen aus zwei Rollenreihen, die<br />

in einer gemeinsamen konkaven Laufbahn<br />

käfiggeführt im Außenring abrollen. Der In-<br />

nenring führt den Käfig und die Wälzkörper.<br />

Pendelrollenlager nehmen hohe, oft turbu -<br />

lente Radialkräfte auf, überlagert nehmen sie<br />

auch Axialkräfte auf. Trotz oft vorliegender<br />

starker Vibration sind Pendelrollenlager verschleißbeständig.<br />

Sie weisen eine hohe Unempfindlichkeit<br />

gegen Fluchtfehler und Stoßbelastungen<br />

auf und haben eine hohe Fresslastgrenze<br />

und Maßstabilität. Pendelrollenlager<br />

können dynamische Winkelfehler bis 3,5°<br />

aufnehmen. Eingesetzt werden KBT-Pendelrollenlager<br />

in unterschiedlichen Vibrations -<br />

aggregaten und in Maschinen, die sehr stark<br />

beansprucht werden, z. B. in Schwingma -<br />

schinen-Lagerungen (Schwingsiebe trennen<br />

Feststoffe nach Korngröße), Straßenwalzen,<br />

Rüttlern, Sägegattern, Kompressoren,<br />

Schiffsantrieben und Windrädern. Weitere<br />

Einsatzgebiete sind im Bergbau, in der Erzaufbereitung<br />

und in der Zuführ- und Fördertechnik.<br />

Die Wälzlager in den Erregereinheiten<br />

dieser Maschinen müssen neben hohen<br />

Belastungen und hohen Drehzahlen auch<br />

Beschleunigungen und Zentrifugalkräfte aufnehmen.<br />

Vielfach herrschen zudem ungüns -<br />

tige Umweltbedingungen wie Schmutz und<br />

Feuchtigkeit. KBT-Pendelrollenlager werden<br />

anwenderspezifisch an die jeweilige Einsatzsituation<br />

angepasst.<br />

bec<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

Wälzlagerfett für die Lebensmitteltechnik von OKS Spezialschmierstoffe<br />

Für den Einsatz bei hohen Lasten und Temperaturen<br />

Spezialschmierstoffe sind wesentliches Element<br />

einer funktionierenden Antriebstechnik<br />

und ein wirksamer Bestandteil einer guten<br />

Nachhaltigkeitsstrategie. Sie tragen maßgeblich<br />

dazu bei, die Effizienz von Maschinen -<br />

anlagen zu steigern und deren Betriebs -<br />

kosten zu minimieren. Der Tribologieexperte<br />

OKS bietet schmiertechnische Lösungen<br />

für spezielle Anwendungen in der Antriebstechnik<br />

an, z. B. leistungsstarke Spezialschmierstoffe<br />

für die Lebensmitteltechnik<br />

wie das Höchsttemperatur-Lagerfett OKS<br />

4220. Dieses Wälzlagerfett wurde speziell für<br />

den Einsatz bei hohen Lasten und Tempera -<br />

turen konzipiert. Es ist NSF-H1-zertifiziert und<br />

Bild: OKS Spezialschmierstoffe<br />

frei von Mosh/Moah-Substanzen, wodurch<br />

das Risiko von ungewollten Kontaminationen<br />

auf ein Minimum reduziert wird. Ein Praxisbeispiel<br />

von OKS ist die Schmierung von<br />

Transportketten bei der Herstellung von Aluminium-Getränkedosen.<br />

Nach dem Tief -<br />

ziehen werden die Dosen lackiert und diese<br />

Lackierung bei etwa +210 °C eingebrannt.<br />

Der Transport durch den Einbrennofen erfolgt<br />

mit schnelllaufenden Ketten, die einen Durchsatz<br />

von bis zu 20.000 Dosen/h erreichen.<br />

Durch den Einsatz des Hochtemperatur-<br />

Kettenöls OKS 3570/1 reduzierte sich der Verbrauch<br />

im Vergleich zum bisher eingesetzten<br />

Schmierstoff um mehr als 60 % und die<br />

Standzeit der Transportkette verlängerte sich<br />

auf das Doppelte.<br />

bec<br />

www.oks-germany.com<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


NEWS<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Gelenkscheibenkupplungen und Antriebswellen von SGF<br />

Die sanfte Art, hohe Drehmomente zu übertragen<br />

SGF präsentiert Lösungen, um Drehmo -<br />

mente maschinenschonend zu übertragen.<br />

Kupplungen der SGFlex-Serie etwa verfügen<br />

über elastische Elemente mit der Tenpu-<br />

Fadentechnologie. Aufgrund der Elastizität<br />

lassen sich radiale, axiale und winkelige<br />

Fluchtungsfehler rotierender Teile ausgleichen<br />

und Vibrationen oder Lastspitzen minimieren.<br />

Das verringert den Verschleiß im<br />

Antrieb und verlängert die zu erwartende<br />

Lebensdauer – ein Aspekt, der auch bei<br />

Ersatzkupplungen für Bestandsanlagen von<br />

Bedeutung ist. Beispiele für flexible Kupp -<br />

lungen sind die Gelenkscheibenkupplungen<br />

SGFlex-3F sowie die darauf basierende elastische<br />

Antriebswelle SGFlex-3FD-Connect.<br />

Die Welle eignet sich für Nenndrehmomente<br />

bis 3200 Nm und kann auch bei 0° Beugewinkel<br />

betrieben werden. Das Drehmoment<br />

überträgt sie fast ausschließlich über die einvulkanisierten<br />

Fadenpakete, was eine hohe<br />

Leistungsdichte, Elastizität und eine gute<br />

Widerstandsfähigkeit zur Folge hat. Von den<br />

Vorteilen der Gelenkscheibentechnik profitiert<br />

auch die elastische Laschenkupplung<br />

Tenbex-Eco (Bild) für Nenndrehmomente bis<br />

40.000 Nm. Ihr besonderer Kupplungsaufbau<br />

gestattet es, die Laschen auf unterschied -<br />

liche Weise zu verschrauben. Außerdem<br />

stehen Laschen mit verschiedenen Eigenschaften<br />

zur Auswahl, um die Kupplung dem<br />

konkreten Einsatzfall anzupassen. bec<br />

www.sgf.com<br />

Bild: SGF<br />

Schrägkugellager von Timken<br />

Zuverlässige ein- und zweireihige Varianten<br />

Timken erweitert sein Produktportfolio an<br />

ein- und zweireihigen Schrägkugellagern um<br />

gleich 250 Teilenummern. Diese Wälzlager -<br />

bauformen kommen überall dort zum Einsatz,<br />

wo neben hohen Drehzahlen axiale und<br />

radiale Lasten auftreten – also insbesondere<br />

Bild: Timken<br />

in Pumpen, Kompressoren, Elektromotoren<br />

und ähnlich gelagerten Industrieanwendungen.<br />

Zu den optimierten Produkteigenschaften<br />

gehören verbesserte Laufbahnprofile,<br />

ihre höhere Laufruhe, eine gesteigerte Hochgeschwindigkeitsfähigkeit,<br />

robustere Dichtungen<br />

sowie die Verwendung von Premium-<br />

Mobil-Polytex-EM-Schmiermittel. Neben einreihigen<br />

Standardlagern umfasst das Angebot<br />

einreihige, universell abgestimmte Lager<br />

sowie zweireihige Varianten – jeweils mit unterschiedlichen<br />

Käfigtypen, Kontaktwinkeln<br />

und Toleranzen. Alle Lager entsprechen den<br />

ISO-Normen. Verschiedene Käfigoptionen<br />

sind verfügbar: Erste Wahl für die meisten<br />

Anwendungen sind starre und robuste doppelreihige<br />

Schrägkugellager mit Käfigen aus<br />

Pressstahl. Für zusätzliche Festigkeit und<br />

Dauerhaltbarkeit unter Extrembedingungen<br />

sind einreihige Schrägkugellager mit Messingkäfigen<br />

lieferbar. Wahlweise können beide<br />

Bauformen – einreihige und zweireihige<br />

Schrägkugellager – mit Käfigen aus gegossenem,<br />

glasfaserverstärktem Polyamid 66 ausgestattet<br />

werden. Sie stehen für ein redu -<br />

ziertes Laufmoment und ermöglichen zusätzliche<br />

Toleranz bei Fluchtungsfehlern. bec<br />

www.timken.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 35


ANTRIEBSTECHNIK<br />

NEWS<br />

Getriebeentwicklung mit Datenschnittstelle Rexs von Schaeffler<br />

Vereinfachte Generierung von Digital Twins<br />

Bild: Schaeffler<br />

Ein vollständiges virtuelles Abbild von Antriebssträngen<br />

und Getrieben ist nur dann<br />

möglich, wenn Getriebe-, Wälzlager- und<br />

Verzahnungsspezialisten ihre Simulationsmodelle<br />

digital miteinander verknüpfen können.<br />

Daher ist der unternehmensübergreifende<br />

und systemübergreifende Datenaustausch<br />

eine der wichtigsten Voraussetzungen für die<br />

Generierung von Digital Twins. Für die Aus -<br />

legung und Simulation von Getrieben haben<br />

sich jedoch am Markt mehrere spezialisierte<br />

Software- und CAE-Tools etabliert. Jedes<br />

dieser Programme hat seine spezifischen<br />

Schwerpunkte. Das Problem: Der Austausch<br />

der Getriebedaten zwischen Herstellern und<br />

ihren Lieferanten erfolgt oft noch manuell<br />

und führt zu aufwendiger Doppelarbeit.<br />

Diesen manuellen Datenaustausch zwischen<br />

den CAE-Tools hat Schaeffler nun gemeinsam<br />

mit SEW-Eurodrive und der FVA<br />

(Forschungsvereinigung Antriebstechnik e. V.)<br />

durch eine elektronische Datenübertragung<br />

mithilfe einer standardisierten Schnittstelle<br />

für Getriebedaten ersetzt. Damit entfällt die<br />

mehrfache Modellierung von Getrieben. So<br />

werden Entwicklungszeiten enorm reduziert<br />

und die Basis zum Generieren von Digital<br />

Twins geschaffen, die z. B. zur Analyse von<br />

Betriebsdaten im Rahmen von Industrie<br />

4.0-Lösungen genutzt werden können. Das<br />

Rexs (Reusable Engineering Exchange<br />

Standard) genannte Format bietet in der<br />

Version 1.1 eine einheitliche Modellierung und<br />

Nomenklatur für beliebige Getriebe mit Stirnrad-,<br />

Kegelrad- und Planetenstufen sowie seiner<br />

Komponenten. Derzeit ist Rexs in dem<br />

Schaeffler-Wälzlageranalyse-Werkzeug Bear -<br />

inx in den aktuellen Versionen, in der FVA-<br />

Workbench ab Version 5.0 und in dem Getriebeberechnungsprogramm<br />

Wesilab von SEW-<br />

Eurodrive integriert. Auch Anbieter von kommerziellen<br />

CAE-Tools haben die Rexs-Schnittstelle<br />

bereits implementiert bzw. planen deren<br />

Einführung mit dem nächsten Release.<br />

Per Mausklick wird aus den Getriebemodellen<br />

heraus einfach eine Rexs-Datei erzeugt. bec<br />

www.rexs.info<br />

www.schaeffler.de<br />

Oldhamkupplungen von Ruland aus Edelstahl<br />

Ideal für eine Vielzahl von Servoantriebsanwendungen<br />

Ruland bietet Oldhamkupplungen mit Naben<br />

aus Edelstahl 1.4305 an. Konstrukteure können<br />

nun bei der Konzeption von Anlagen für<br />

korrosive, Vakuum- oder Reinraumumgebungen<br />

aus einer zusätzlichen, standardmäßig<br />

angebotenen Option auswählen. Oldhamkupplungen<br />

aus Edelstahl sind spielfrei, können<br />

jegliche Versatzform ausgleichen und<br />

sind konstruktiv gewuchtet. Sie sind somit eine<br />

ideale Lösung für eine Vielzahl von Servoantriebsanwendungen.<br />

Oldhamkupplungen<br />

bestehen aus zwei Naben und einer mittig<br />

gelagerten Scheibe zur Drehmomentübertragung.<br />

Durch den dreiteiligen Aufbau der<br />

Kupplungen ist für Nutzer die Kombination<br />

Bild: Ruland<br />

von Kupplungsnaben mit Bohrungen in metrischen<br />

oder zölligen Maßen, mit oder ohne<br />

Passfedernut und in Klemm- oder Stellschraubenausführung<br />

problemlos möglich.<br />

Oldhamkupplungen sind für den vibrationsreduzierten<br />

Einsatz konstruktiv gewuchtet und<br />

können bei hohen Drehzahlen von bis zu<br />

6000 min -1 verwendet werden. Ihre Lager -<br />

beanspruchung ist niedrig und sie schützen<br />

empfindliche Bauteile wie z. B. Lager vor<br />

vorzeitigem Ausfall. Ruland verwendet ein<br />

firmeneigenes Nabenbearbeitungsverfahren,<br />

das für glattere Oberflächen und ein bes -<br />

seres Zusammenspiel zwischen Nabe und<br />

Scheibe sorgt. Die Mittelscheibe der Oldhamkupplung<br />

ist in verschiedenen Ausführungen<br />

erhältlich: aus Acetal für Spielfreiheit<br />

und die Übertragung größerer Drehmo -<br />

mente, aus Polyetheretherketon (PEEK) für<br />

Anwendungen mit hohen Temperaturen und<br />

Ausgasungsbeschränkungen und aus Nylon<br />

zur Geräuschreduzierung und Aufnahme von<br />

stoßartigen Belastungen.<br />

bec<br />

www.ruland.com<br />

www.ptmotion.de<br />

Flache, sichere Bremswiderstände von Michael Koch<br />

Stabiles Aluminiumgehäuse und verpresste Dichtungen<br />

Nur knapp 10 mm hoch bauen die extra -<br />

flachen Bremswiderstände AWD300, eine<br />

neue Bauform sicherer Bremswiderstände<br />

der Michael Koch GmbH. Im Vergleich zu<br />

deren mittlerweile als Standard geltenden<br />

sicheren Bremswiderständen im Aluminiumprofil<br />

mit ähnlicher Leistung sind dies gut<br />

5 mm weniger, die in so mancher Umgebung<br />

den entscheidenden Unterschied ausmachen<br />

können. Die maximale Länge beträgt<br />

246 mm bei einer Breite von 60 mm. Die<br />

Nennleistung beträgt 120 W, doch der sichere<br />

Bremswiderstand nimmt bei 1 % Einschaltdauer,<br />

bezogen auf 2 min, also 1,2 s,<br />

rund 4500 Ws Energie auf. Die maximale<br />

Bild: Michael Koch<br />

Betriebsspannung beträgt 1000 V DC, der<br />

verfügbare Bereich der Widerstandswerte<br />

liegt zwischen 27 und 200 Ω. Bei einer Masse<br />

von etwa 300 g beträgt die thermische<br />

Zeitkonstante des verpressten Drahtwiderstands<br />

etwa 400 s. Die AWD300-Serie entspricht<br />

also in jedem Fall den Anforderungen<br />

für den Anschluss an die Bremstransistoren<br />

von Frequenzumrichtern, die am 400-V-Netz<br />

betrieben werden. Mit dem stabilen Alumi -<br />

niumgehäuse und verpressten Dichtungen<br />

erreicht der Bremswiderstand mindestens<br />

die Schutzart IP 54. Der Hersteller verspricht,<br />

auch bei dem neuen Bremswiderstand die Sicherheitseigenschaften<br />

umgesetzt zu haben,<br />

für die das gesamte Unternehmen steht: Bei<br />

dauerhafter Überlastung wird nur der Widerstand<br />

in einer zu erwartenden Weise zerstört,<br />

die Peripherie bleibt bei Berücksichtigung der<br />

Montagebedingungen unbeschädigt. bec<br />

www.bremsenergie.de<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Zahnstangenhubgetriebe von Leantechnik<br />

Optimal für schnelle, synchrone Hubaufgaben<br />

Bild: Leantechnik<br />

Die bewährten Lifgo- und Lean-SL-Zahnstangengetriebe<br />

von Leantechnik eignen sich optimal<br />

für schnelle, synchrone Hubaufgaben.<br />

Die Lifgo-Getriebe verfügen über eine vierfach<br />

rollengeführte Zahnstange und sind deshalb<br />

besonders präzise und belastbar. Sie erfüllen<br />

hohe Anforderungen an Geschwindigkeit<br />

und Synchronität. Die Lean-SL-Getriebe<br />

mit rundgeführter Zahnstange sind dagegen<br />

erste Wahl für einfache synchrone Hubauf -<br />

gaben, bei denen keine Querkraftaufnahme<br />

Intelligentes Polymerlager von Igus erkennt Verschleiß<br />

Außen hart, innen smart<br />

Gleitlager müssen oftmals in extremen Umgebungen<br />

schweren Beanspruchungen wie<br />

abrasivem Staub, hohen Geschwindigkeiten<br />

oder auch chemischen Belastungen standhalten.<br />

Wenn die Baumaschine ausfällt, die Verpackungsanlage<br />

stehen bleibt oder das Windrad<br />

sich aufgrund eines Lagerausfalles nicht<br />

mehr dreht, so ist der Ärger bei Maschinenund<br />

Anlagenbetreibern vorprogrammiert.<br />

Daher hat Igus seine Smart Plastics um das<br />

intelligente Gleitlager erweitert. Dieses erkennt<br />

den Verschleiß in extrem belasteten<br />

Anwendungen bereits vorab und gibt dem<br />

Anwender rechtzeitig ein Signal, wenn das<br />

Lager von einem Ausfall bedroht ist. So sind<br />

Wartungen planbar und überraschen z. B.<br />

nicht während der Erntesaison Betreiber von<br />

Landmaschinen. Der Grundkörper des Smart-<br />

Iglidur-Gleitlagers besteht aus zwei Komponenten:<br />

Dem innenliegenden, individuellen,<br />

schmiermittelfreien Iglidur-Werkstoff sowie<br />

einer äußeren, harten, polymeren Schale, die<br />

das Lager schützt. Anwender können frei aus<br />

der kompletten Iglidur-Werkstoffpalette den<br />

Werkstoff auswählen, der optimal für den<br />

jeweiligen Einsatz geeignet ist. Um den<br />

Verschleiß zu messen, kommt zwischen den<br />

erforderlich ist. Dank des großen Durchmessers<br />

der Zahnstange und ihrer breiten Verzahnung<br />

sind die Getriebe der Lean-SL-Serie<br />

besonders biegesteif und ermöglichen lange<br />

Standzeiten. Sie kommen in vielfältigen Anwendungen<br />

zum Einsatz – vom Hubtisch bis<br />

hin zu komplexen Shuttleanlagen. Leantechnik<br />

entwickelt und fertigt neben Zahnstangengetrieben<br />

aber auch komplette Positioniersysteme.<br />

Die sogenannten Leantranspo-<br />

Anlagen werden je nach Wunsch und Anforderung<br />

teil- oder funktionsfertig geliefert. Sie<br />

bestehen aus Lifgo- und Lean-SL-Zahnstangengetrieben<br />

sowie Stahlbau, Motoren<br />

und Anbauteilen. Die Leantranspo-Systeme<br />

werden in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Anwendern konstruiert und können nach der<br />

Auslieferung sofort in eine bestehende Anlage<br />

integriert werden. Nutzer haben bei Leantranspo<br />

nicht nur die Gewissheit, ein optimal<br />

an ihre Anwendung angepasstes System zu<br />

erhalten, sie ersparen sich auch zeitraubende<br />

Installationsarbeiten.<br />

bec<br />

www.leantechnik.com<br />

zwei Komponenten ein intelligenter Sensor<br />

zum Einsatz. Die gemessenen Daten des<br />

Sensors lassen sich auf unterschiedliche<br />

Arten seitens der Maschinen- und Anlagenbetreiber<br />

integrieren. So gibt es die Möglichkeit<br />

mittels einer Kontrolllampe über den Verschleiß<br />

des Gleitlagers zu informieren, auch<br />

eine Abschaltautomatik ist ein mögliches<br />

Konzept der Integration. Für High-End-<br />

Anwendungen können die Daten direkt an<br />

eine Steuerung geschickt werden, die diese<br />

über das Kommunikationsmodul Icom an<br />

ein individuelles Webinterface zur Instand -<br />

haltung weiterleitet und auswertet. bec<br />

www.igus.de<br />

Bild: Igus<br />

Spectra GmbH & Co. KG<br />

Mahdenstr. 3<br />

D-72768 Reutlingen<br />

Telefon +49 (0) 7121-1432-10<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 37


AUTOMATISIERUNG<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Smarte Füllstandsensoren für das Internet der Dinge<br />

Autark und vielfältig einsetzbar<br />

Eine Grundvoraussetzung für Industrie 4.0 sind Sensoren. Sie sind quasi die Sinne der Digitalisierung.<br />

Vega Grießhaber bietet nun neue autarke Füllstandsensoren und damit den Schlüssel für IoT in der<br />

Logistik und Fertigung. Zudem ergänzt der Spezialist sein Portfolio um eine neue Radar-Geräteserie für<br />

Standardmessaufgaben und preissensible Anwendungen.<br />

Bild: Vega Grießhaber<br />

Die neue Vegapuls-Geräteserie eignet sich für Flüssigkeiten und Schüttgüter. Es gibt sie sowohl als<br />

Kompaktausführung mit Kabelanschlussraum als auch mit festem Kabelanschluss (IP68)<br />

Das Internet der Dinge (IoT) revolutioniert derzeit die gesamte<br />

Welt. Einer der Bereiche, in denen es insbesondere Fahrt aufnimmt,<br />

ist die Logistik. Hier bietet die umfassende Vernetzung von<br />

Waren und IT-Infrastruktur entlang der gesamten Warenkette besonders<br />

viel unausgeschöpftes Potenzial: Von der Lagerhaltung über<br />

Bestellvorgänge bis hin zum Transport. Eine Optimierung der Lieferkette<br />

bringt daher echte Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig kann sie<br />

dabei helfen, spürbar Kosten zu senken.<br />

Der Kern des Internet der Dinge sind Daten, die über ein wachsendes<br />

Kommunikationsnetz ausgetauscht werden. Sie dienen als Entscheidungsgrundlage<br />

für Verbesserungen. Daher ist IoT auf Sensoren<br />

angewiesen, die die benötigten Daten zur Verfügung stellen.<br />

Typisch für Logistik-Prozesse ist jedoch, dass sich die Sensoren an<br />

Orten und in Positionen befinden, zu denen die Energie nicht aus<br />

der Steckdose kommen kann.<br />

Autarke Sensoren für optimierte Logistik<br />

Speziell für diese Situationen entwickelt Vega jetzt eine neue Serie<br />

an Messsystemen: Autarke Füllstandsensorsysteme auf der Basis<br />

leistungsstarker 80GHz-Radartechnologie. Die autarken Radarsensoren<br />

sind ab Mitte 2020 am Markt erhältlich – optimiert sind sie für<br />

Logistik- oder Steuerungsprozesse. Im Vordergrund der Entwicklung<br />

stand die Energieeffizienz. Dafür wurden Messleistung, Funk-Datenübertragung<br />

und Energieverbrauch aufeinander abgestimmt.<br />

Batterien sorgen nun in Kombination mit optimierten Messzyklen<br />

für das Energiemanagement, das eine Laufzeit von bis zu 10 Jahren<br />

sicherstellt. Die neue Vegapuls-Geräteserie eignet sich für Flüssigkeiten<br />

und Schüttgüter. Es gibt sie sowohl als Kompaktausführung<br />

mit Kabelanschlussraum als auch mit festem Kabelanschluss (IP68).<br />

Die Radarsensoren liefern zuverlässige Messwerte unabhängig von<br />

den äußeren Bedingungen, wie Temperaturschwankungen oder Verschmutzungen.<br />

Als direkte Ausgangssignale stehen wahlweise<br />

4…20 mA, HART, SDI-12 oder Modbus zur Verfügung. Ergänzt wird<br />

die Geräteserie durch die optionalen Vegamet-Steuergeräte. Diese<br />

besitzen ein großes Grafikdisplay, über das sich alle Messwerte visualisieren<br />

lassen. Auch diese Geräteserie wurde speziell auf die<br />

besonderen Anforderungen der Wasser- und Abwasserindustrie<br />

ausgerichtet. Sie ermöglichen die einfache Umsetzung von Pum-<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Bild: Vega Grießhaber<br />

Die smarten Sensoren sind drahtlos, flexibel und sicher – und per Plugand-play<br />

schnell eingebaut. Sie lassen sich daher in den verschiedensten<br />

Szenarien einsetzen<br />

pensteuerungen, Durchflussmessungen in offen Gerinnen und<br />

Überfüllsicherungen nach WHG. Zum Schutz vor Witterungseinflüssen<br />

haben die Steuergeräte ein witterungsbeständiges Feldgehäuse.<br />

Die autarken Sensoren des Herstellers sind drahtlos, flexibel<br />

und sicher – und per Plug-and-play schnell eingebaut. Sie lassen sich<br />

daher in den verschiedensten Szenarien, wo immer Füllstände gemessen<br />

werden müssen, zuverlässig einsetzen. Ganz gleich, ob es<br />

sich um Lagerbehälter mit Chemikalien handelt, um Container mit<br />

Reinigungsmitteln, die regelmäßig auszutauschen sind oder um<br />

Reststoff-Behälter, die auf Abholung warten.<br />

Hersteller setzt auf Multi-Kommunikationsmodell<br />

Die Sensoren lassen sich ideal an IBC-Containern anbringen. Dank<br />

Radar ist eine Messung von außen möglich, die IBC-Kunststoffblase<br />

muss also nicht geöffnet oder modifiziert werden. Mit wenigen<br />

Handgriffen installiert, kann diese Lösung dauerhaft am Container<br />

verbleiben und den jeweiligen Status übertragen, gleich ob im Unternehmen<br />

oder auf dem Transportweg. Selbst hoch gestapelt, erfassen<br />

die Sensoren an jedem einzelnen Behälter mehrfach pro Tag<br />

den aktuellen Füllstand und die Position – und übermitteln diese per<br />

Funk in die Cloud. Modular ist auch die Anbindung: Aktuell werden<br />

die Standards NB-IoT und LoRa unterstützt. Der Hersteller setzt hier<br />

auf ein Multi-Kommunikationsmodell: Der Sensor ist mit mehreren<br />

Low-Power-Funkstandards ausgerüstet und nutzt den jeweilig verfügbaren.<br />

Gleichzeitig können auch zukünftige Standards schnell<br />

umgesetzt werden. Die Kombination mit dem Vega-Inventory-<br />

System bringt zusätzliches Potenzial: Auf der Basis der autark gewonnenen<br />

Daten ermittelt die Visualisierungs- und Logistik-Software<br />

optimale Bestellmengen und zukünftige Planungsziele. Daneben<br />

birgt der autarke Radarsensor zahlreiche weitere smarte Möglichkeiten.<br />

Nicht zuletzt, indem sich die Daten auch einfach in andere<br />

Plattformen und Systeme integrieren lassen.<br />

jg<br />

www.vega.com<br />

sales@expert-tuenkers.de<br />

www.expert-tuenkers.de<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens gerüstet – speziell wenn es<br />

um das Know-how beim Projektmanagement Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf Ihr Projekt abgestimmt sind,<br />

beschleunigen und vereinfachen den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun, sprechen Sie uns an.<br />

Details zur Vegapuls-Geräteserie von Vega Grießhaber:<br />

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druck@konradin.de<br />

www.konradinheckel.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 39


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

Rafi bietet taktile Eingabeelemente<br />

Zur Blindbedienung von Glasscape-Touchscreens<br />

Zur Steuerung industrieller Applikationen, bei<br />

denen Bediener die Anwendung im Blick behalten<br />

müssen, stattet Rafi seine industrietauglichen<br />

Glasscape-Touchscreens mit haptischen<br />

Bedienlösungen aus: Die Bedienelemente<br />

Flexscape One und Flexscape Wheel,<br />

die vom Hersteller direkt auf der Touchscreen-Oberfläche<br />

platziert werden, ermöglichen<br />

eine sichere Funktionenkontrolle ohne<br />

Sichtkontakt. Der Drucktaster Flexscape One<br />

dient dem haptischen Schalten von Funktionen<br />

auf dem Touchscreen. Der Taster wird<br />

durch Berührung aktiviert und erfordert zum<br />

Schalten der gewählten Touch-Funktion die<br />

Überwindung eines Druckpunktes. Ein spür-<br />

bares und akustisches Feedback quittiert seine<br />

Betätigung. Mit dem Flexscape Wheel<br />

lassen sich kontextabhängig Funktionen auswählen<br />

oder Parameter einstellen. Die prägnanten<br />

Konturen der kreisförmigen Fingerführung<br />

sorgen für die taktile Orientierung<br />

zur sicheren Blindbedienung. Aufgrund ihrer<br />

kompatiblen Geometrien können Flexscape<br />

Wheel und Flexscape One auch zu einem<br />

Element mit allen Funktionen vereint werden.<br />

Durch ihre Kombination lässt sich die<br />

Bediensicherheit zusätzlich erhöhen, indem<br />

zum Beispiel per Wheel gewählte Funktionen<br />

oder Werte erst nach Betätigung des Buttons<br />

aktiviert bzw. übernommen werden. Rafi<br />

Bild: Rafi<br />

stattet seine Touchscreens nach kundenspezifischen<br />

Vorgaben auch mit mehreren<br />

Flexscape-Elementen an individuell bevorzugten<br />

Positionen aus. Da die Fixierung der<br />

Betätiger ohne Durchbrüche oder Bohrungen<br />

erfolgt, bleibt die Touch-Oberfläche geschlossenen.<br />

Weil Oberflächenbearbeitungen entfallen,<br />

bieten die Flexscape-Modelle eine Alternative<br />

zu gefrästen Konturen.<br />

ge<br />

www.rafi.de<br />

Steckverbinder von Hummel zur Übertragung von Leistung, Signalen und Industrial Ethernet<br />

Hybrid-Steckverbinder-Lösungen sparen Zeit, Platz und Geld<br />

Bild: Hummel<br />

Hummel präsentiert Hybrid-Steckverbindungslösungen<br />

zur Übertragung von Leistung,<br />

Signalen und Industrial Ethernet. Der<br />

Anwender hat die Wahl zwischen den Steckverbinderserien<br />

M16, M23 und M40. Industrial<br />

Ethernet ist eine der Schlüsseltechnologien<br />

auf dem Weg zur Industrie 4.0. Bedeutung<br />

erhalten hierbei die Aspekte Sicherheit<br />

und Geschwindigkeit der Datenübertragung.<br />

Damit stellt sich für Anwender auch automatisch<br />

die Frage nach der richtigen Verbindungslösung.<br />

Mehr und mehr etablieren sich<br />

Einkabellösungen mit Hybrid-Steckverbindern<br />

am Markt. Die Gründe hierfür sind offenkundig.<br />

Diese Alleskönner senken die<br />

Komplexität der Verkabelung und sparen<br />

Platz. Hybridlösungen sparen auch Kosten:<br />

Aus zwei Kabeln wird eines, aus zwei Steckern<br />

wird einer. Der Hersteller hat über<br />

sämtliche Steckverbinder-Serien hinweg verschiedene<br />

Hybridlösungen im Programm.<br />

Der M23-Hybrid ist die kompakte All-in-One-<br />

Lösung mit einer hohen Leistungsverarbeitung<br />

und einer Datenübertragungsrate bis<br />

500 Mbit/s. Ein Kraftpaket ist der neue<br />

M40-Hybrid, der auch Datenraten bis 100<br />

Mbit/s übertragen kann. Darüber hinaus besitzt<br />

er ein zusätzliches Kontaktpaar, das dem<br />

Anwender in der Servo-Technik erlaubt, auch<br />

beispielsweise hohe elektrische Kennwerte<br />

von Bremsen zu realisieren. Hier sind bis zu<br />

300 V/8 A möglich, eine echte Besonderheit<br />

im Hybrid-Stecker. Eine bewährte Lösung bietet<br />

der Steckverbinder M16 (12+3). Mit einer<br />

Leistungsverarbeitung bis 12 A und der Datenübertragungsrate<br />

von bis zu 100 Mbit/s<br />

steht dem Anwender eine kompakte Verbindungslösung<br />

mit ansprechenden Leistungsdaten<br />

zur Verfügung. Charakteristisch für alle<br />

Hybrid-Steckverbinder des Unternehmens ist<br />

die absolute Industrietauglichkeit auch für<br />

raue Umgebungen. Die schlagempfindlichen<br />

Kontakteinsätze sind in vollem Umfang von<br />

den metallenen Steckergehäusen geschützt.<br />

Die verschiedenen Gehäusebauformen, Einsätze<br />

und Kontakte lassen sich innerhalb der<br />

jeweiligen Steckverbinderserien dank modularer<br />

Bauweise kombinieren. Deshalb steht<br />

den Kunden eine Vielzahl an Varianten zur Verfügung.<br />

Durchgängige Produktzulassungen<br />

wie UL oder VDE runden die Hybridsteckverbinderserien<br />

des Herstellers ab.<br />

jg<br />

www.hummel.com<br />

Hochleistungs-Imager mit 2 Megapixel Auflösung bei Datalogic<br />

Für 1D- sowie 2D-Codes und DPM-Markierungen geeignet<br />

Mit der Einführung des Imagers Matrix 300N<br />

2 MP bietet Datalogic nun eine Lösung für anspruchsvolle<br />

Datenerfassungsprozesse an<br />

Produktions- und Verpackungslinien sowie in<br />

der Lagerautomatisierung an. Dank des Sensors<br />

mit 2 Megapixel Auflösung erfasst er<br />

1D-Codes, 2D-Codes sowie DPM-Markierungen.<br />

Damit die Codearten auf unterschiedlichen<br />

Materialoberflächen erfasst werden können,<br />

ist der Matrix 300N 2 MP mit verschie-<br />

Bild: Datalogic<br />

denen Beleuchtungsoptionen erhältlich: polarisiert,<br />

diffus sowie mit einer roten oder einer<br />

weißen Lichtquelle. Ausgestattet mit einer<br />

Flüssiglinsentechnologie, die eine automatische<br />

Fokusanpassung ermöglicht, kann die<br />

Umstellung einer Produktionslinie nahtlos<br />

und einfach erfolgen. Da die Fokusanpassung<br />

über Trigger erfolgt und eine manuelle Einstellung<br />

nicht notwendig ist, lassen sich Anpassungen<br />

auch dann umsetzen, wenn eine Produktionslinie<br />

nicht von allen Seiten zugänglich<br />

ist. Darüber hinaus arbeitet der Imager mit<br />

gleichbleibender Lichteinstellung.<br />

ik<br />

www.datalogic.com<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Firmware-Update bei der True-Color-Farbsensor-Reihe von Micro-Epsilon<br />

Präzise Messungen auch bei geringen Farbunterschieden<br />

Die True-Color-Farbsensoren der Reihe Color-<br />

Sensor CFO der Micro-Epsilon Messtechnik<br />

GmbH & Co. KG wurden für präzise Farbmessungen<br />

konzipiert. Durch das Firmware-<br />

Update 1.4.20 können die Modelle CFO200<br />

nun mit einer Messfrequenz von bis zu 30<br />

kHz betrieben werden. Zusätzlich ist eine Optimierung<br />

des Webinterfaces erfolgt. Neben<br />

weiteren neuen Funktionen kann der Anwender<br />

dadurch auch auf eine Dreitafelprojektionsdarstellung<br />

der Farbräume zugreifen. Für<br />

die Aktualisierung ist kein Sensor-Tool notwendig,<br />

eine lokale Speicherung auf einem<br />

PC reicht aus. Das Update kann direkt über<br />

das Webinterface unter dem Menüpunkt Einstellungen<br />

ausgeführt werden. Die präzisen<br />

Farbsensoren der Reihe ColorSensor CFO erkennen<br />

alle Farben sowie minimale Farbunterschiede<br />

unter anderem in der Qualitätskontrolle,<br />

Lackiertechnik, Automatisierungstechnik,<br />

Verpackungstechnik, Oberflächenbeschriftung<br />

oder Drucktechnik. Aufgrund der<br />

guten Reproduzierbarkeit von ∆E ≤ 0,3 sind<br />

besonders feine Farbabstufungen zuverlässig<br />

erkennbar. Die Sensoren werden daher auch<br />

in der Material- und Beschichtungsunterscheidung<br />

eingesetzt, da sie zuverlässig den<br />

geringen Farbunterschied zwischen Edelstahl<br />

und Zinn sowie Messing und Gold detektieren<br />

können.<br />

ik<br />

www.micro-epsilon.de<br />

Bild: Micro-Epsilon Messtechnik<br />

Murrelektronik-Cloud<br />

Sichere Kommunikation<br />

Mit einem eigenen Cloud-Dienst öffnet Murrelektronik<br />

eine weitere Türe auf dem Weg in<br />

Richtung Industrie 4.0. Als Schnittstelle in die<br />

Cloud dient dabei die kompakte Schaltschrankkomponente<br />

nexogate. Der Murrelektronik-Cloud-Dienst<br />

zeichnet sich dadurch<br />

aus, dass er die Daten von Steuerungsund<br />

IO-Komponenten in Maschinen und Anlagen<br />

direkt in die Cloud überträgt. Das ermöglicht<br />

einen unkomplizierten Zugriff über<br />

die unterschiedlichsten Devices, unabhängig<br />

vom Standort. Die Übertragung erfolgt auf einem<br />

verschlüsselten Kommunikationsweg,<br />

wahlweise per GSM-Übertragung oder über<br />

ein Netzwerk. Die Cloud bietet ein übersichtliches<br />

Dashboard, in dem alle Daten flexibel<br />

und in bedarfsabhängig zusammengestellt<br />

werden können. So haben der Maschinenund<br />

Anlagenbetreuer alle wichtigen Informationen<br />

jederzeit im Blick. Sie können für die<br />

Prozessanalyse, für die Maschinenoptimierung<br />

und natürlich auch als Tool für die vorausschauende<br />

Wartung genutzt werden. ge<br />

www.murrelektronik.de<br />

ZUKUNFT?<br />

Bild: Murrelektronik<br />

LÄUFT!<br />

Fachmesse<br />

für Produktion<br />

Campus für den<br />

Mittelstand<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 41


Die Jobbörse für Studentenjobs,<br />

Praktika, Abschlussarbeiten,<br />

Absolventenstellen & mehr<br />

Mit dem Fokus auf regionale Jobangebote an über<br />

30 Hochschulstandorten ist der UNIstellenmarkt<br />

eine der größten Jobbörsen Deutschlands für<br />

Studierende und Absolventen.<br />

Auf den Lokalseiten des UNIstellenmarkts, die in<br />

Kooperation mit Studentenwerken und Hochschulen<br />

betrieben werden, können sich Unternehmen den<br />

jungen Talenten der Region direkt am Hochschulstandort<br />

mit ihren Nebenjobs, Praktika, Abschlussarbeiten<br />

und Absolventenstellen präsentieren.<br />

www.unistellenmarkt.de<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 43


MASCHINENELEMENTE<br />

DICHTUNGEN<br />

Rotationsdichtung mit wellenförmiger Dichtlippe für den Einsatz in Getriebemotoren, Pumpen und Rührwerken<br />

Die perfekte Welle<br />

In der Prozessindustrie besteht Bedarf an Wellendichtungen, die kurzfristig oder dauerhaft mit flüssigen<br />

Medien in Berührung kommen und unter erhöhtem Druck dichthalten müssen. Zudem kann das Prozessgut<br />

temperaturempfindlich sein, was den Anspruch an potenzielle Lösungen weiter erhöht. Der Einsatz<br />

bisheriger PTFE-Dichtungen unter diesem Anforderungsprofil ist daher schwierig. Mit der Gerromatic hat<br />

Freudenberg Sealing Technologies eine Rotationsdichtung mit wellenförmiger Dichtlippe entwickelt, die<br />

auf derartige Anwendungen zugeschnitten ist.<br />

Bernd Baas, Marketing Segment Manager, Freudenberg Sealing Technologies GmbH & Co. KG, Weinheim<br />

Bild: Freudenberg Sealing Technologies<br />

Die Gerromatic im Vergleich zu klassischen Wellendichtringen<br />

Pumpen, Getriebemotoren, Rührwerke – die Anwendungen für<br />

Wellendichtungen mit Kontakt zu flüssigen Medien sind viel -<br />

fältig. Sie halten Flüssigkeiten während des Prozesses sicher im Inneren<br />

der Anlage und sind funktionale Bestandteile der Maschinerie<br />

in der Prozessindustrie. Gängige Wellendichtungen haben eine rotationssymmetrische<br />

Dichtlippe, die linienförmig an der rotierenden<br />

Welle anliegt. Dichtungen dieser Bauart zeigen im Nasslauf und in<br />

Prozessen mit erhöhtem Druck einige konstruktive Nachteile. Die<br />

Gerromatic ist ein von der Freudenberg Sealing Technologies GmbH<br />

& Co. KG (FST), Weinheim, entwickelter Wellendichtring, der dank<br />

seiner wellenförmigen Dichtlippe klassischen Dichtungen in diesen<br />

speziellen Anwendungen überlegen ist.<br />

Die Form macht den Unterschied<br />

Aus dem linienförmigen Kontakt klassischer Dichtlippen ergeben<br />

sich funktionale Grenzen. Zum einen führt das Abschirmen des flüssigen<br />

Mediums zu einem Quasi-Trockenlauf der Dichtlippe. Dabei<br />

steigt die Reibung an, was nicht nur den<br />

Verschleiß erhöht, sondern vor allem unerwünschte<br />

Wärme erzeugt, die ins Prozessgut<br />

eingetragen wird. Die zweite Eigenart hängt<br />

direkt mit dem rillenförmigen Wellenkontakt<br />

zusammen: Kleine Abriebpartikel setzen sich<br />

mit der Zeit unter der Dichtlippe fest und<br />

begünstigen Verschleiß und Leckage.<br />

Die wellenförmige Dichtlippe der neuent -<br />

wickelten Gerromatic beschreibt dagegen<br />

einen sinusförmigen Verlauf auf der Wellenoberfläche.<br />

Während sich die Welle dreht,<br />

überstreicht jeder Punkt der Dichtlippe immer<br />

wieder einen frischen, mit Medium benetzten<br />

Bereich der Welle. Die Nachteile der<br />

klassischen rotationssymmetrischen Dicht -<br />

lippen werden damit vollständig vermieden.<br />

Die Gerromatic läuft nicht trocken, sie<br />

schwimmt jederzeit auf einem Film des flüssigen<br />

Mediums. Dies minimiert den Verschleiß<br />

und erhöht so die Lebensdauer. Auch<br />

die Reibungswärme wird erheblich reduziert, was für einen kühlen<br />

Lauf und damit eine reduzierte thermische Belastung für das<br />

Prozessgut sorgt.<br />

Gleichzeitig weist die Dichtlippe der Gerromatic durch das sinusförmige<br />

Wellendesign die Fähigkeit zur Selbstreinigung auf. Partikel,<br />

die sich im Betrieb unter der Lippe festsetzen und für Leckagen<br />

sorgen können, werden selbsttätig herausgespült. Wo sich also bei<br />

klassischen Dichtlippen die Kleinstleckagen summieren, sind sie bei<br />

der Gerromatic nur temporär und bilden sich wieder zurück. Tatsächlich<br />

bietet die geschwungene Dichtlippe ein derart gutes Rückfördervermögen,<br />

dass die meisten Partikel aus dem wässrigen Medium<br />

schon abgewiesen werden, bevor sie sich festsetzen können.<br />

Und noch einen weiteren, bisher nicht angesprochenen Vorteil<br />

bietet die neue Form: Sie sorgt für eine hohe Druckstandfestigkeit.<br />

Die Dichtlippe schmiegt sich ideal an die Wellenoberfläche an und<br />

verhindert somit zuverlässig ein Umschlagen bzw. Umklappen der<br />

Dichtlippe unter erhöhtem Druck des Prozessguts. Drücke bis zu<br />

0,8 MPa stellen kein Problem für diese Dichtung dar.<br />

Zahlen, bitte!<br />

In Zahlen und Schaubildern ausgedrückt wird die Leistungsfähigkeit<br />

der neuen Dichtung noch deutlicher: Während des 96 h dauernden<br />

Standardtests auf Leckagen in HLP46-Öl bei einer Umfangsge-<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


DÜSSELDORF,10.–13. MÄRZ<br />

POWER YOUR BUSINESS<br />

Bild: Freudenberg Sealing Technologies<br />

JETZT 4 TAGE LAUFZEIT!<br />

VON DIENSTAG BIS FREITAG<br />

Im Langzeittest zeigt sich die Gerromatic sehr verschleißarm<br />

schwindigkeit von 5 m/s und 0,5 MPa Druck lässt sich das Ergebnis<br />

von der Abszisse des Diagramms nicht unterscheiden – es ist keine<br />

Leckage messbar. Im gleichen Test zeigte eine vergleichbare Dichtung<br />

des Wettbewerbs eine Leckage von gut 0,5 ml/h, sprang zwischenzeitlich<br />

auf über 1,2 ml/h und beendete den Test bei knapp<br />

über 0,6 ml/h. Im Temperaturtest über 96 h Laufzeit zeichnet sich<br />

die verringerte Reibung ab: Unter denselben Bedingungen wie im<br />

Leckagetest läuft die Gerromatic dauerhaft etwa 20 °C kühler als<br />

der direkte Wettbewerb. Selbst im Langzeitversuch über 1000 h<br />

bleiben die Temperaturen konstant auf diesem Level, was für eine<br />

beinahe verschleißfreie Langzeitperformance spricht. Hier zeigen<br />

sich dann auch minimale Leckagewerte, die aber immer wieder auf<br />

null sinken. Verursacher sind Partikel, die sich kurzfristig unter die<br />

Dichtlippe setzen und dann wieder freigespült werden.<br />

Lösungen für besondere Anforderungen<br />

Gerade im Bereich der Lebensmittelindustrie ist es wichtig, Anlagen<br />

so auszulegen, dass sie leicht und vor allem vollständig zu reinigen<br />

sind. Die Gerromatic genügt diesen Ansprüchen sowohl dank<br />

des verwendeten Materials – PTFE verfügt neben den gängigen<br />

Lebensmittelzulassungen vor allem über eine ausgesprochene Unempfindlichkeit<br />

gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln –<br />

als auch durch anwenderspezifische Sonderausführungen. So ist es<br />

beispielsweise möglich, die Dichtung mit einer Doppellippe auszuführen<br />

oder die Dichtlippe ganz vorne am Grundkörper anzusetzen,<br />

um eine totraumfreie Dichtung für optimale Reinigungsfähigkeit<br />

zu erhalten.<br />

Verschleißarme Dichtung mit Selbstreinigungseffekt<br />

Mit der Gerromatic hat Freudenberg Sealing Technologies eine Rotationsdichtung<br />

im Programm, die ihre Stärken in Anwendungen<br />

mit Nasslauf und erhöhtem Druck voll ausspielt. Verschleißarm, umklappsicher<br />

bis 0,8 MPa Druck, temperaturbeständig von -80 bis<br />

+200 °C und dank Selbstreinigungseffekt mit dauerhaft minimalen<br />

Leckagewerten, eignet sie sich insbesondere für Anwendungen in<br />

der Prozesstechnik.<br />

bec<br />

www.fst.de<br />

SEI NICHT VERBOHRT<br />

UND KOMM ZUR METAV<br />

21. Internationale Messe für<br />

Technologien der Metallbearbeitung<br />

Alle bohrenden Fragen zu neuen Trends und Entwicklungen<br />

der Metallbearbeitung beantwortet die METAV<br />

bis ins Detail.<br />

Die zentralen Themen rund um die Produktionstechnik<br />

werden umfassend und praxisnah abgebildet.<br />

Bohr dich durch die METAV – mit ordentlichem Vorschub.<br />

Detaillierte Informationen zu Dichtungslösungen für<br />

die Prozessindustrie:<br />

hier.pro/pKGyU<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 45


MASCHINENELEMENTE<br />

DICHTUNGEN<br />

Wellenerdungsringe von Kaco für die optimale Auslegung elektrischer Antriebsmaschinen<br />

Gewährleisten den Schutz der Lager<br />

Die Elektrifizierung der Antriebsstränge ist in vollem Gange. Kaco bietet dafür neben der gezielten Adaption<br />

bewährter Technologien aus der Dichtungstechnik seit einigen Jahren neuartige Produktsegmente an. Für die<br />

optimale Auslegung elektrischer Antriebsmaschinen hat der Hersteller ein Portfolio an Wellenerdungsringen<br />

entwickelt. Damit wird ein hervorragender Schutz der Lager elektrischer Maschinen über die Betriebsdauer<br />

gewährleistet. Ein spezifisches, leistungsfähiges Prüffeld zum Nachweis der Funktion unter realen Einsatz -<br />

bedingungen stellt sicher, dass aktuelle und zukünftige Prüfbedingungen der E-Mobilität abgebildet werden.<br />

Andreas Genesius, Vice President Research and Development, und Kerstin Adam, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Kaco GmbH + Co. KG, Kirchardt<br />

Die zunehmende Leistungsdichte bei Hochvoltsystemen für<br />

elektrische Fahrzeuge und Hybride verlangt bei elektrischen<br />

Antriebsmaschinen nach Lösungen, bei denen die Rotorwelle mit<br />

dem geerdeten Motorgehäuse dauerhaft elektrisch verbunden ist.<br />

Ist dies nicht gewährleistet, kann es neben Störfrequenzen zu Lagerschäden<br />

kommen, wenn sich Spannungspotenziale durch Entladungsströme<br />

über die Lager der Rotorwelle ausgleichen. Die Potenzialunterschiede<br />

können unterschiedliche Ursachen haben, wie beispielsweise<br />

ein asymmetrischer Aufbau der Maschine oder die Anregung<br />

durch den Frequenzwechselrichter. Aufgrund der ungewollten<br />

Lagerströme kommt es zu lokalen Schädigungen an den Laufflächen<br />

der metallischen Lagerungen und damit letztlich zum Ausfall der<br />

Lagerung. Die Verwendung von isolierten (z. B. keramischen) Lagern<br />

verschiebt das Problem erfahrungsgemäß weiter in Richtung der<br />

metallischen Getriebeverzahnungen, wodurch das Problem des<br />

definierten elektrischen Potenzialausgleichs nicht gelöst ist. Auch<br />

Störgeräusche im Mittelfrequenzbereich können durch Isolation der<br />

Lager ohne weitere Maßnahmen nicht verhindert werden. Je nach<br />

Zulassungsland wird dies sogar als sicherheitsrelevant eingestuft,<br />

da der Verkehrsfunk teilweise über Mittelwellen empfangen wird.<br />

Die speziell für die Elektrifizierung der Fahrzeugantriebe entwickelten<br />

Wellenerdungsringe der Kaco GmbH + Co. KG, Kirchardt, stellen<br />

die elektrische Verbindung und somit einen dauerhaften Potenzialausgleich<br />

ohne das Risiko schädlicher Lagerströme sicher. Sie<br />

vermeiden damit Lagerschäden und beugen Störgeräuschen im<br />

Mittelfrequenzbereich vor, indem sie Wellenspannungen und Lager-<br />

Wellenerdungsring für elektrische<br />

Antriebsmaschinen<br />

zum Schutz der Lager<br />

Bild: Kaco<br />

ströme zur elektrischen Masse ableiten. Möglich wird dies durch<br />

eine hochleitfähige PTFE-Scheibe mit spezieller Beschichtung. Die<br />

Wellenerdungsringe sind auf die Spezifikationen elektrischer<br />

Antriebsstränge hin optimiert. Applikationen mit Umfangsgeschwindigkeiten<br />

von 45 m/s für Umgebungstemperaturen von -40 bis<br />

+140 °C befinden sich bereits im Serieneinsatz. Optimierungen und<br />

weitere Lösungen für höhere Umfangsgeschwindigkeiten sind in<br />

der Erprobung, wobei der heutige Serienstand nahezu alle aktuellen<br />

Applikationen abdeckt.<br />

Im Trockenzustand bewegt sich die elektrische Impedanz im Bereich<br />

von 5 Ω zwischen Welle und Gehäuse. Die eigens von Kaco entwickelte<br />

Technologie bietet somit effektiven Lager- und Verzahnungsschutz,<br />

eine signifikante Reduzierung der Impedanz über die gesamte<br />

Lebensdauer und ist unabhängig von der Drehrichtung der<br />

Welle. Neue Erdungssysteme für den Einsatz im Ölraum von ölnebelgekühlten<br />

Maschinen sind in der Entwicklung und stehen in Kürze<br />

für den Serieneinsatz von hoch integrierten elektrischen Antriebssträngen<br />

zur Verfügung. Aufgrund der Spezialisierung auf die<br />

Entwicklung und Produktion von Erdungsringen ist der Hersteller<br />

optimaler System- und Entwicklungspartner für derartige Produkte.<br />

Erprobung unter Realbedingungen<br />

Kaco hat in enger Zusammenarbeit mit Fahrzeugherstellern und Systemlieferanten<br />

die Leistungsfähigkeit des Portfolios an Wellenerdungsringen<br />

auf speziellen und für diesen Zweck gebauten Prüfständen<br />

nachgewiesen. Messmethoden und neue Auswertealgorithmen<br />

wurden für die spezifischen Anforderungen der E-Mobilität entwickelt.<br />

Die Testmöglichkeiten für Wellenerdungsringe umfassen applikationsspezifische<br />

Prüfungen sowie weiterführende mechanische,<br />

chemische und klimatische Tests. Durch die gezielte Investition in<br />

spezifische Prüfstände für Wellenerdungsringe können bei Kaco heute<br />

Lastprofile unter Berücksichtigung sehr hoher Drehzahlen, minimaler<br />

und maximaler Temperaturen oder auch Rundlaufabweichungen<br />

des Gesamtsystems evaluiert werden. Aufgrund des Expertenwissens<br />

über Werkstoffe und Reibungsoptimierung können Radialkraft,<br />

Verschleiß und Temperaturentwicklung für die Kontaktierung<br />

über Lebensdauer anwendungsbezogen festgelegt werden. bec<br />

www.kaco.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Wellenerdungsringen<br />

für elektrische Antriebsmaschinen:<br />

hier.pro/eKuQs<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


DICHTUNGEN<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bauteile aus dichtungstechnischen Werkstoffen lassen sich mit Sensoren sowie RFID- und NFC-Tags ausstatten<br />

Anwendungen einfacher digitalisieren<br />

Sensoring Parts, eine Neuentwicklung der SKF Economos Deutschland GmbH, erleichtern die Inte -<br />

gration von Sensoren sowie RFID- und NFC-Tags in viele industrielle Anwendungen. Die Verbindung<br />

von dichtungstechnischen Werkstoffen, Sensoren oder drahtlosen Transpondertechnologien und<br />

flexibler Fertigungstechnik eröffnet Maschinen- und Anlagenbauern faszinierende Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung ihrer Produkte.<br />

Thomas Deigner, Geschäftsführer, SKF Economos Deutschland GmbH, Bietigheim-Bissingen<br />

Sensoring Parts: RFID-/NFC-Transponder<br />

und Sensoren, eingebettet<br />

in bewährte Dichtungswerkstoffe<br />

zur einfachen Montage<br />

Bild: SKF<br />

Das SKF-Tochterunternehmen SKF Economos Deutschland<br />

GmbH, Bietigheim-Bissingen, stellt unter der Bezeichnung<br />

Sensoring Parts erstmals Bauteile aus bewährten dichtungstech -<br />

nischen Werkstoffen auf Polyurethanbasis, Elastomeren oder auch<br />

Silikon vor, die mit RFID- oder NFC-Transpondern bzw. Sensoren<br />

ausgestattet werden können. Die verwendeten Werkstoffe bilden<br />

die Basis eines leicht zu montierenden Körpers für die elektro -<br />

nischen Komponenten, der sie ebenso zuverlässig vor mineralöl -<br />

basierten Ölen, Fetten, Wasser oder auch Kühlschmiermedien wie<br />

vor physikalischen Einwirkungen schützt. Auch eine elektrische oder<br />

schwingungstechnische Entkopplung gegenüber Gehäusen kann<br />

damit erzielt werden. Kombiniert mit entsprechend zertifizierten<br />

Werkstoffen ist selbst der Einsatz in der Prozess- und Lebensmitteltechnik<br />

mit den dort häufig verwendeten Reinigungsmedien und<br />

-schäumen möglich.<br />

Je nach eingebetteter Elektronik sind<br />

unterschiedliche digitale Anwendungen möglich<br />

Je nach eingebetteter Elektronik erlauben die Sensoring Parts unterschiedliche<br />

digitale Anwendungen. Sie ermöglichen es, verbaute<br />

Produkte oder Werkzeuge ohne Demontage jederzeit zu identifizieren,<br />

Produktdaten zu dokumentieren und per Smartphone abzurufen<br />

oder sensorische Daten von Betriebsparametern zu generieren,<br />

die auch in Cloud-Anwendungen verarbeitet werden können. Web-<br />

Applikationen etwa zur Speicherung, Ausgabe oder Dokumentation<br />

produkt- oder anwenderspezifischer Kennwerte und Anwendungsdaten<br />

können direkt per Link gestartet werden.<br />

Zur Basisfunktionalität des von SKF Economos eingesetzten RFID/<br />

NFC-Tags mit passivem HF-Transponder nach ISO/IEC 15693 gehört<br />

das Ein- und Auslesen von Produkt- und Fertigungsdaten sowie das<br />

Abspeichern von Revisionshistorien und ähnlichem. Somit können<br />

Sensoring Parts z. B. Fertigungsdaten enthalten und dann im Laufe<br />

des Produktlebenszyklus wechselnde Kunden- und Anwendungs -<br />

daten aufnehmen.<br />

Die von SKF Economos entwickelte flexible Fertigungstechnik erlaubt<br />

das Einbringen verschiedener RFID/NFC-Tags oder z. B. Ma -<br />

gnete bzw. kundeneigene Bausteine, sowie die Ausführung in anwenderspezifischen<br />

Geometrien. Anders als bislang marktübliche<br />

Tracking- oder Sensoring-Lösungen richten sich die Sensoring Parts<br />

damit weitestgehend nach nutzerspezifischen Gegebenheiten wie<br />

Bauräumen oder sonstigen Anwendungserfordernissen. Beispielsweise<br />

können zylindrische oder anwendungsorientierte Geometrien<br />

gefertigt werden, um die Sensoring Parts in bereits bestehende<br />

oder neue Aufnahmegeometrien wie z. B. Bohrungen einfach einzupressen.<br />

Mit seinem Partnered-Engineering-Ansatz verspricht SKF Economos<br />

die schnelle und wirtschaftliche Entwicklung optimierter und<br />

beliebig skalierbarer Lösungen. Je früher die Zusammenarbeit<br />

zwischen einem Hersteller oder Dienstleister und dem Dichtungshersteller<br />

erfolgt, umso größer der Nutzeffekt, heißt es dazu von<br />

SKF Economos. Gerade in dem sich schnell entwickelnden Umfeld<br />

von Industrie 4.0 können deshalb Sensoring Parts zum erweiterten<br />

Kunden- und Anwendernutzen beitragen.<br />

bec<br />

www.skf.de<br />

Detaillierte Informationen zu individuellen<br />

Dichtungslösungen:<br />

hier.pro/7GlEf<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 47


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

SERIE<br />

Metallfedern richtig dimensionieren – Teil 1<br />

Grundlagen der Auslegung von Metallfedern<br />

Häufig hängt vom störungsfreien Arbeiten einer Metallfeder die Funktion von Fahrzeugen, feinmechanischen<br />

oder elektrotechnischen Apparaten, medizinischen Geräten, Haushaltgeräten u. v. m. ab. Damit dieses<br />

Maschinenelement sicher funktioniert, liefert die Gutekunst + Co. KG Federnfabriken aus Metzingen in<br />

einer zweiteiligen Serie die erforderlichen Informationen zur richtigen Auslegung von Metallfedern.<br />

Teil 1 behandelt die Grundlagen, Teil 2 dann den Funktions- und Festigkeitsnachweis.<br />

Abb. 1: Technische Federn sind auch heute noch<br />

eines der wichtigsten Maschinenelemente<br />

Bild: Gutekunst<br />

Metallfedern sind Elemente, die sich unter Belastung gezielt<br />

verformen und bei Entlastung wieder die ursprüngliche Gestalt<br />

annehmen. Dabei wird zugeführte Energie in Federarbeit (W)<br />

umgewandelt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgegeben<br />

(Kraftspeicher). Diese Verformung und Energieaufnahme leistet die<br />

Metallfeder jedoch nur zuverlässig in dafür ausgelegten Grenzen.<br />

Deshalb ist die richtige Federauslegung und Federberechnung ein<br />

wichtiger Bestandteil für die perfekt arbeitende Metallfeder.<br />

Die Federkennlinie<br />

Metallfedern oder technische Federn werden nach ihrer Federkennlinie<br />

beurteilt. Diese Federkennlinie stellt die Abhängigkeit der Federkraft<br />

(F) vom Federweg (s) dar. Denn je nachdem, welche Federkennlinie<br />

gefordert ist (linear, progressiv, degressiv oder kombiniert),<br />

ändern sich auch Gestalt und Art der Feder (siehe Abb. 2).<br />

Mit der Federrate (R) wird die Federkennlinie im Federdiagramm bestimmt.<br />

Die Federrate (R) ist somit ein wichtiger Wert bei der Auslegung<br />

zur passenden Feder. Bei linearer Federkennlinie ist die Federrate<br />

konstant. Federn mit gekrümmter Federkennlinie besitzen eine<br />

veränderliche Federrate. Bei einer linearen Kennlinie gelten daher<br />

nachfolgende Formeln:<br />

für Druck- und Zugfedern<br />

für Drehfeder<br />

Die Federarbeit<br />

Beim Spannen der Metallfeder wird Arbeit verrichtet, die dann beim<br />

Entspannen wieder abgegeben wird. Die Federarbeit (W) ergibt sich<br />

stets als Fläche unterhalb der Federkennlinie (Abb. 3).<br />

Abbildung: Gutekunst<br />

Abb. 2: Federkennlinien a) progressive<br />

einer konischen Druckfeder, b) lineare<br />

einer zylindrischen Druckfeder, c) degressive<br />

einer Tellerfedersäule<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Abbildung: Gutekunst<br />

Die Relaxation<br />

Wenn beispielsweise eine Druckfeder bei höherer Temperatur zwischen<br />

parallelen Platten auf eine bestimmte Länge zusammengedrückt<br />

wird, so kann man feststellen, dass die Federkraft mit der<br />

Zeit allmählich abnimmt. Dieser Kraftverlust nimmt mit steigender<br />

Temperatur und Spannung zu.<br />

Relaxation des Werkstoffs ist eine plastische Verformung, die sich<br />

bei konstanter Einbaulänge als Kraftverlust äußert. Dieser wird prozentual<br />

bezogen auf die Ausgangskraft F1 angegeben:<br />

Abb. 3: Die Federarbeit (W) ergibt sich stets als Fläche<br />

unterhalb der Federkennlinie<br />

Den prinzipiellen Verlauf der Relaxation und der Relaxationsgeschwindigkeit<br />

zeigt das nachfolgende Diagramm (Abb. 6):<br />

Bei linearer Federkennlinie gilt somit:<br />

für Druck- und Zugfedern<br />

für Drehfedern<br />

Abbildung: Gutekunst<br />

Durch die Berechnung des Volumennutzwerts lassen sich verschiedene<br />

Federarten über das Verhältnis von Federarbeit (W) und Bauraum<br />

(V) miteinander vergleichen:<br />

Abb. 6: Zeitlicher Verlauf der Relaxation und der Relaxationsgeschwindigkeit<br />

bei Schraubendruckfedern<br />

Die Hysterese<br />

Das Federungsverhalten kann durch äußere Reibung beeinflusst<br />

werden. Diese Reibungskräfte behindern die Rückverformung der<br />

Feder. Bei einer Wechselbeanspruchung äußert sich dies in Form<br />

einer Hystereseschleife (Abb. 5). Ein Teil der Federarbeit wird dabei<br />

durch die Reibung in Wärme umgewandelt und geht dann „verloren“<br />

(Abb. 4). Da dies beim Einsatz von Federn unerwünscht ist,<br />

sollte jegliche Reibung konstruktiv durch Anordnung und Gestalt der<br />

Federn vermieden werden.<br />

Die Relaxationswerte nach 48 Stunden gelten als Kennwerte, obwohl<br />

zu diesem Zeitpunkt die Relaxation noch nicht völlig abgeschlossen<br />

ist. In der EN 13906-1 findet man werkstoffabhängige<br />

Relaxationsschaubilder. Diese sind nur dann vom Konstrukteur einzubeziehen,<br />

falls hohe Anforderungen an die Konstanz der Federkraft<br />

gestellt werden. Die Relaxation bei verschiedenen Temperaturzuständen<br />

wird bei der Berechnung im Federnberechnungsprogramm<br />

WinFSB von Gutekunst Federn mit ausgewiesen (siehe<br />

Infokasten am Ende).<br />

Abb. 4: Ein Teil der Federarbeit<br />

wird durch Reibung<br />

in Wärme umgewandelt<br />

und geht „verloren“<br />

Abbildung: Gutekunst<br />

Abbildung: Gutekunst<br />

Abb. 5: Reibungsbedingte<br />

Hystereseschleife<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 49


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

SERIE<br />

Die richtige Werkstoffauswahl<br />

Metallfedern müssen aus einem geeigneten Werkstoff hergestellt<br />

und so ausgelegt und gestaltet werden, dass sie nach Wegnahme<br />

einer aufgebrachten Belastung wieder ihre ursprüngliche Gestalt<br />

erreichen. Zum Ausdruck kommt diese Eigenschaft im Elastizitätsmodul<br />

und im Gleitmodul (Abb. 7). Diese Werkstoffkenngrößen<br />

drücken das Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung aus und<br />

sollten einen möglichst hohen Wert aufweisen. Außerdem sollen<br />

Federwerkstoffe die folgenden Eigenschaften bieten:<br />

• hohe Elastizitätsgrenzen, d. h. einen großen rein elastischen<br />

Bereich haben<br />

• die entsprechenden Spannungen auch bei erhöhten Temperaturen<br />

ohne größere Kraftverluste ertragen (geringe Relaxation)<br />

• eine hohe Dauerschwingfestigkeit aufweisen (feinkörniges<br />

Gefüge, frei von Verunreinigungen)<br />

• ein ausreichendes Verformungsvermögen haben<br />

• eine möglichst gleitfähige Oberfläche besitzen<br />

• bestimmten Anforderungen an den Korrosionsschutz standhalten<br />

• evtl. elektrisch leitend oder unmagnetisch sein<br />

Einfluss der Arbeitstemperatur<br />

bei der Werkstoffauswahl<br />

Elastizitäts- und Gleitmodule<br />

verschiedener Werkstoffe<br />

Werkstoff<br />

Patentiert gezogener Federstahldraht nach EN 10270-1<br />

Ölschlussvergüteter Ventilfederdraht nach EN 10270-2<br />

Warmgewalzter Stahl nach EN 10089<br />

Kaltband nach EN 10132<br />

X10 CrNi 18 8 (1.4310)<br />

X7 CrNiAl 17 7 (1.4568)<br />

X5 CrNiMo 17-12-2 (1.4401)<br />

CuSn6 R950 nach EN 12166<br />

CuZn36 R700 nach EN 12166<br />

CuBe2 nach EN 12166<br />

CuNi18Zn20 nach EN 12166<br />

CuCo2Be nach EN 12166<br />

Inconel X750<br />

Nimonic 90<br />

Hastelloy C4<br />

Titanlegierung TiAl6V4<br />

E-Modul<br />

[N/mm²]<br />

206000<br />

206000<br />

206000<br />

206000<br />

185000<br />

195000<br />

180000<br />

115000<br />

110000<br />

120000<br />

135000<br />

130000<br />

213000<br />

213000<br />

210000<br />

104000<br />

G-Modul<br />

[N/mm²]<br />

81500<br />

81500<br />

78500<br />

78500<br />

70000<br />

73000<br />

68000<br />

42000<br />

39000<br />

47000<br />

45000<br />

48000<br />

76000<br />

83000<br />

76000<br />

39000<br />

Abb. 7: Tabelle zu Elastizitäts- und Gleitmodulen verschiedener Werkstoffe<br />

Tabelle: Gutekunst<br />

• Verhalten bei erhöhten Arbeitstemperaturen<br />

Die Höhe der Arbeitstemperatur kann die Funk -<br />

tion einer Feder erheblich beeinflussen, da die<br />

Neigung zu Relaxation mit steigender Temperatur<br />

zunimmt. Nach Auswertung der Relaxationsschaubilder<br />

können für die wichtigsten Federwerkstoffe<br />

folgende Grenztemperaturen an -<br />

gesetzt werden (Abb. 8).<br />

Außerdem nehmen die für die Federfunktion<br />

wichtigen Werkstoffeigenschaften Elastizitäts -<br />

modul und Schubmodul mit steigender Tempe -<br />

ratur ab. Sowohl das Schubmodul als auch der<br />

Elastizitätsmodul werden bei höherer Temperatur<br />

nach folgender Formel ermittelt, wobei die Werkstoffkennwerte<br />

bei Raumtemperatur (20 °C) als<br />

Basis dienen:<br />

Grenztemperaturen von Federwerkstoffen<br />

bei minimaler Relaxation<br />

Werkstoff<br />

Patentiert gezogener Federstahldraht nach EN 10270-1<br />

Ölschlussvergüteter Ventilfederdraht nach EN 10270-2<br />

X10CrNi 18.8 (1.4310)<br />

X7CrNiAl 17.7 (1.4568)<br />

X5CrNiMo 17-12-2 (1.4401)<br />

CuSn6<br />

CuZn36<br />

CuBe2<br />

CuNi18Zn20<br />

Inconel X750<br />

Nimonic 90<br />

Maximale Arbeitstemperatur in °C bei<br />

hoher Belastung<br />

60-80<br />

80-160<br />

160<br />

200<br />

160<br />

80<br />

40<br />

80<br />

80<br />

475<br />

500<br />

niedriger Belastung<br />

80-150<br />

120-160<br />

Abb. 8: Tabelle zu Grenztemperaturen von Federwerkstoffen bei minimaler<br />

Relaxation<br />

250<br />

350<br />

300<br />

100<br />

60<br />

120<br />

120<br />

550<br />

500<br />

Tabelle: Gutekunst<br />

bzw.<br />

Empfehlungen für den Tieftemperatureinsatz<br />

Damit ist es dem Konstrukteur möglich, die tatsächlichen<br />

Federkräfte bei der voraussichtlichen Betriebstemperatur zu<br />

bestimmen.<br />

• Verhalten bei tiefen Betriebstemperaturen<br />

Beim Einsatz in Kühlanlagen, im Weltraum oder bei starker<br />

winterlicher Kälte müssen teilweise Temperaturen bis zu - 200 °C<br />

ertragen werden. Trotz steigender Zugfestigkeit wirken sich tiefe<br />

Temperaturen ungünstig aus, da die Zähigkeit der Werkstoffe abnimmt<br />

und Sprödbrüche auftreten können. Nichtrostende Feder -<br />

stähle sowie Kupfer- und Nickellegierungen sind beim Tieftemperatureinsatz<br />

den patentierten Federdrähten sowie den Ventil -<br />

federdrähten vorzuziehen. Nachfolgende Tabelle zeigt die<br />

Grenztemperaturen auf (Abb. 9).<br />

Werkstoff<br />

Patentiert gezogener Federstahldraht nach EN 10270-1<br />

Ölschlussvergüteter Ventilfederdraht nach EN 10270-2<br />

X10CrNi 18.8 (1.4310)<br />

X7CrNiAl 17.7 (1.4568)<br />

X5CrNiMo 17-12-2 (1.4401)<br />

CuSn6<br />

CuZn36<br />

CuBe2<br />

CuNi18Zn20<br />

Inconel X750<br />

Nimonic 90<br />

Abb. 9: Tabelle zu Empfehlungen für den Tieftemperatureinsatz<br />

Minimale Arbeitstemperatur<br />

in °C<br />

- 60<br />

- 60<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 200<br />

- 100<br />

- 100<br />

Tabelle: Gutekunst<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Industrie<br />

Wissensvorsprung für<br />

Automatisierer<br />

Kompetent – vielseitig – praxisnah<br />

elektro AUTOMATION thematisiert lösungs- und<br />

zukunftsorientiert elektrische Automatisierungstechnik –<br />

von grundlegenden Architekturen und Konzepten bis<br />

hin zu Komponenten und Systemlösungen für die<br />

tägliche Praxis.<br />

Neben Steuerungs- und elektrischer Antriebstechnik<br />

stehen dabei gleichermaßen die industrielle Kommunikation,<br />

Sensorik sowie alle Themen rund um den<br />

Schaltschrank und den Aufbau von Automatisierungsanlagen<br />

im Mittelpunkt der Berichterstattung.<br />

Digital:<br />

und Newsletter<br />

Die passenden Medien für<br />

Sie und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 51


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

SERIE<br />

Verwendung der Federsysteme<br />

Aus konstruktiven Gründen ist es auch möglich, mehrere Federn zur<br />

Aufnahme von Kräften und Bewegungen einzusetzen. Einfache<br />

Federsysteme sind Parallel- und Reihenschaltungen (Abb. 10).<br />

• b) Reihenschaltung<br />

Die Federn sind hintereinander angeordnet, so dass auf jede<br />

Feder die gleiche Kraft wirkt, der Federweg sich jedoch auf die<br />

Einzelfedern aufteilt. Es ergibt sich:<br />

Gesamtfederweg<br />

Abbildung: Gutekunst<br />

Abb. 10: Federsysteme<br />

a) Parallelschaltung,<br />

b) Reihenschaltung,<br />

c) Mischschaltung<br />

Gesamtfederkraft<br />

Gesamtfederrate<br />

• a) Parallelschaltung<br />

Die Federn werden so angeordnet, dass sich die äußere Belastung<br />

(F) anteilmäßig auf die einzelnen Federn aufteilt, aber der<br />

Weg der einzelnen Federn gleich groß ist. So ergibt sich:<br />

Gesamtfederweg<br />

Gesamtfederkraft<br />

Die Federrate des Gesamtsystems einer Reihenschaltung ist<br />

stets kleiner als die Federrate der Einzelfedern!<br />

• c) Mischschaltung<br />

Es werden mehrere Federn parallel und hintereinander geschaltet.<br />

Wegen des Gleichgewichts müssen R1 = R2 und R3 = R4<br />

sein. Für den dargestellten Fall gilt:<br />

Gesamtfederrate<br />

Gesamtfederrate<br />

Die Federrate des Gesamtsystems einer Parallelschaltung ist<br />

stets größer als die Federrate der Einzelfedern!<br />

Zum Unternehmen<br />

INFO<br />

Gutekunst Federn, gegründet 1964, zählt heute mit vier Firmenniederlassungen<br />

in Deutschland und Frankreich zu den<br />

größeren Federnherstellern in Europa. Das Unternehmen unterhält<br />

europaweit eines der größten Federnprogramme ab<br />

Lager. Mit 320 Mitarbeitern werden weltweit über 100.000<br />

Kunden aus den Branchen Maschinenbau, Automobil, Elektro-,<br />

Medizin-, Luft- und Raumfahrttechnik, aber auch Lebensmittel,<br />

Schmuck und Kosmetik beliefert. Mit über 150<br />

Winde- und Biegeautomaten und einem Produktionsvolumen<br />

von zwei Millionen Federn täglich ist Gutekunst Federn ein<br />

leistungsfähiger und vielseitiger Federnlieferant für Ersatzteile,<br />

Muster, Kleinmengen und Großserien.<br />

www.gutekunst-federn.de<br />

www.federnshop.com<br />

Die Federrate des Gesamtsystems der gezeigten Mischschaltung<br />

liegt zwischen kleinster und größter Federrate der Einzel -<br />

federn!<br />

www.federnshop.com<br />

Hinweis:<br />

Im zweiten Teil dieser Serie zur Auslegung einer Metallfeder werden die Berechnungs -<br />

parameter für den Funktions- und Festigkeitsnachweis von Druckfedern, Zugfedern und<br />

Schenkelfedern vorgestellt. Dieser erscheint voraussichtlich in <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

01-02/2020.<br />

Ein hilfreiches Tool ist das Federnberechnungsprogramm<br />

WinFSB von Gutekunst zur freien Berechnung<br />

von Druckfedern, Zugfedern und Schenkelfedern:<br />

hier.pro/qhbhg<br />

Für die individuelle Federauslegung können auch die<br />

Eckdaten der benötigten Metallfeder an den Hersteller<br />

gemailt werden:<br />

technik@gutekunst-co.com<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


EINZELBAUTEILE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Peter Böhler, Geschäftsführer, Schallenkammer Magnetsysteme GmbH, über aktuelle Trends in der Magnettechnik<br />

Dank flexibler Fertigung viele Möglichkeiten<br />

In Kürnach bei Würzburg betreibt die Schallenkammer Magnetsysteme GmbH ein modernes Werk zur<br />

Bearbeitung und Veredelung permanentmagnetischer Werkstoffe. Auf Basis verschiedener Halbzeuge<br />

entsteht hier eine wachsende Auswahl einsatzfertiger Magnetprodukte und -systeme für viele Anwendungsbereiche.<br />

Immer mehr Raum nimmt dabei die Realisierung anwenderspezifischer Magnetlösungen<br />

ein. Weitreichendes Engineering-Know-how und ein breit aufgestellter Maschinenpark ermöglichen<br />

sowohl die Umsetzung innovativer Magnetideen als auch die wirtschaftliche Serienproduktion.<br />

Interview: Julius Moselweiß, freier Fachjournalist, Darmstadt<br />

Im Schallenkammer-Werk in Kürnach im<br />

Einsatz: moderne CNC-Cutter zur Herstellung<br />

anwenderspezifischer 2D-Magnetformteile<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Die Graviflex-Magnetfolie 200 ist beidseitig<br />

permanentmagnetisch und bestens geeignet für<br />

die Herstellung von Stanzteilen, Streifen, Platten<br />

oder Formteilen, die als Maschinenelemente<br />

oder Zulieferteile verbaut werden<br />

Julius Moselweiß: Herr Böhler, Ihr Unternehmen gehört zu den<br />

führenden Anbietern von Halbzeugen, Produkten und Systemen<br />

aus Permanentmagneten. Welche Trends beobachten Sie<br />

derzeit auf dem Gebiet der Magnettechnik?<br />

Peter Böhler: Über alle Branchen hinweg gibt es einen Megatrend,<br />

der prägend ist für unser tägliches Geschäft – der Wunsch der Anwender<br />

nach flexiblen Lösungen für das Halten, Fixieren, Verbinden,<br />

Heben und Befestigen von Bauteilen, Werkzeugen und Produkten<br />

aller Art. Dahinter stehen oft ganz unterschiedliche Zielsetzungen.<br />

Mal geht es um das Separieren oder Positionieren von Werk -<br />

stücken, mal um das Kennzeichnen von Warenträgern oder Lagerregalen<br />

und an anderer Stelle um das Organisieren und Visualisieren<br />

von Prozessen. Für alle diese Aufgaben – und viele andere mehr –<br />

realisieren wir täglich kleine und große Innovationen aus massiven<br />

und elastischen Magnetwerkstoffen.<br />

Moselweiß: Wie schaffen Sie es denn, diese Vielfalt an Anforderungen<br />

und Anwendungen fertigungstechnisch abzudecken?<br />

Böhler: Das gelingt uns, weil wir den Maschinenpark in unserem<br />

2014 neu errichteten Produktionswerk in Kürnach immer wieder<br />

durch neue Technologien und Bearbeitungsanlagen up to date<br />

halten. Durch regelmäßige Investitionen sind wir hier immer auf<br />

dem neuesten Stand der Technik.<br />

Moselweiß: Können Sie uns dafür einige konkrete Beispiele<br />

nennen?<br />

Böhler: Für die Formgebung setzen wir beispielsweise moderne<br />

CNC-Cutter, Hubstanzen sowie Rollenabstechanlagen ein. Im Bereich<br />

der Oberflächenveredelung bestimmen vorrangig die Kaschierund<br />

Adhäsionstechnik das Geschehen und für das Beschriften<br />

nutzen wir den Digitaldruck. Des Weiteren schöpfen wir aus der<br />

Möglichkeit, verschiedene Verfahren intelligent miteinander zu verknüpfen.<br />

So können wir aus Magnetgummi, Magnetbändern und<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 53


MASCHINENELEMENTE<br />

EINZELBAUTEILE<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

„Viele Kunden suchen<br />

in der Magnettechnik<br />

nach Impulsen<br />

für die Optimierung<br />

bestehender oder<br />

die Entwicklung neuer<br />

Produkte.“<br />

Peter Böhler, Geschäftsführer,<br />

Schallenkammer Magnetsysteme<br />

GmbH<br />

diesem Gebiet agieren wir hierbei zunächst als Ideen- und Ratgeber.<br />

Im Rahmen von Entwicklungsprojekten stellen wir dann erste Prototypen,<br />

Muster und Vorserien her. Geht es schließlich in die Serienproduktion,<br />

übernehmen wir den Part des klassischen Zulieferers.<br />

In diese Rolle schlüpfen wir auch, wenn wir die Kunden mit einbaufertigen<br />

Magnetsystemen aus unserem Katalogprogramm beliefern<br />

– oder mit konfektionierten Rohmagneten.<br />

Moselweiß: Der Kunde erhält von Schallenkammer auch unbehandelte<br />

Rohmagnete?<br />

Böhler: Ja, aber ganz unbehandelt sind unsere Rohmagnete freilich<br />

nicht. Es handelt sich vielmehr um Halbzeuge in Ring-, Block-, Stab-,<br />

Scheiben- und Hufeisenform, die wir unter anderem an Hersteller<br />

in Messtechnik, Audiotechnik oder Hebetechnik liefern. Diese isotropen<br />

und anisotropen Permanentmagnete sind der Rohstoff für<br />

die Produktion vieler Produkte und Systeme. Der Kunde kann hier<br />

wählen zwischen verschiedenen Werkstoffen wie etwa witterungsfestem<br />

Barium- und Strontiumferrit, harten AlNiCo-Legierungen,<br />

kompakten Samarium-Cobalt- oder extrem starken Neodym-Eisen-<br />

Bor-Magneten. Hinsichtlich der Feldstärke reicht unser Programm<br />

bis 1500 H cj kA/m. Die Rohmagnete liefern wir als konfektionierte<br />

Zulieferteile in der benötigen Menge und Gestalt.<br />

Moselweiß: Bestimmt das Thema Rohmagnete Ihr Tages -<br />

geschäft?<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Typischer Fall für anwendungsgerecht bedruckte Graviflex-Magnetfolien:<br />

flexibel anbringbare Warn- und Hinweisschilder<br />

-folien sowie magnetischen Haftflächen vielseitige Visualisierungsmittel,<br />

flexible Verbindungselemente oder kundenspezifische Formteile<br />

für industrielle Anwendungen fertigen. Außerdem führen wir<br />

ein großes Sortiment an einbaufertigen Magnetsystemen mit<br />

Metall- und Gummigehäusen, Bohrungen und Gewindestiften.<br />

Moselweiß: Mit welchen Anliegen wenden sich denn die<br />

Kunden an Sie?<br />

Böhler: Grundsätzlich sehen wir uns ja als Ideengeber, Entwicklungspartner<br />

und Zulieferer. Diese Dreifach-Orientierung ist eine<br />

Konsequenz der unterschiedlichen Anforderungen des Marktes.<br />

Denn viele Kunden suchen in der Magnettechnik zunächst nach<br />

Impulsen für die Optimierung bestehender oder die Entwicklung<br />

neuer Produkte. Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung auf<br />

Böhler: Nein. Das ist zwar ein wichtiger Bereich unserer Arbeit,<br />

aber prägend für unser Tagesgeschäft ist vorrangig die Herstellung<br />

von Magnetprodukten und Magnetsystemen für unser Katalog -<br />

programm oder nach den individuellen Vorgaben unserer Kunden.<br />

Moselweiß: Wo ziehen Sie denn die Grenze zwischen Produkt<br />

und System?<br />

Böhler: Wenn wir von Magnetprodukten sprechen, meinen wir alle<br />

Lösungen, die auf unserer Auswahl an Magnetgummis, Magnetbändern<br />

und Magnetfolien sowie unseren eisenhaltigen Magnethaftflächen<br />

basieren. Magnetgummi bieten wir in verschiedenen<br />

Feldstärken, Materialdicken und Profilierungen an. Axial oder ein -<br />

seitig mehrpolig magnetisierte Magnetbänder erhält der Kunde in<br />

vielen unterschiedlichen Breiten sowie mit Selbstklebebeschichtung<br />

für die Sofortmontage. Und die Magnetfolien stellen wir nicht nur<br />

ein- und beidseitig magnetisiert sowie in zahlreichen Feldstärken<br />

und Materialdicken bereit, sondern auch mit verschiedenen Oberflächen.<br />

Also etwa beschichtet mit farbigen PVC-Folien und individuell<br />

nach Kundenwunsch bedruckt. Außerdem umfasst unser Bereich<br />

Magnetprodukte unsere eigenen Produktlinien Visuflex, Graviflex<br />

und FerroPad ...<br />

Moselweiß: ... was dürfen wir uns darunter vorstellen?<br />

Böhler: Unter den Markennamen Visuflex und Graviflex haben<br />

wir zahlreiche praktische Orga-Lösungen zusammengefasst. Zum<br />

Beispiel Klemmschienen zum Fixieren von Karten und Formularen,<br />

transparente Magnetschlaufentaschen zum Anclipsen an Werkstückträger<br />

und Regale und magnetische Folientaschen für Dokumente.<br />

Auch versetzbare Prospektboxen aus Klarsicht-Kunststoff<br />

sowie magnetische Hakenleisten und individuell bedruckte<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


EINZELBAUTEILE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Orga-Magnete gehören zu diesen Produktgruppen. Bei Ferropad<br />

handelt es sich hingegen um flexible und individuell bedruckbare<br />

Magnethaftfolien mit Selbstklebebeschichtungen, mit denen sich<br />

nicht eisenhaltige Oberflächen in magnetische Arbeitsflächen<br />

verwandeln lassen.<br />

Moselweiß: Und was meinen Sie, wenn Sie von Magnetsys -<br />

temen sprechen?<br />

Böhler: Das ist der dritte große Bereich unseres Portfolios. Den<br />

Begriff System verwenden wir für montagefertige Funktions- und<br />

Zulieferkomponenten, die wir in vielen verschiedenen Designs und<br />

Größen anbieten. Beispielsweise magnetische Scheiben und Zylinder<br />

im Stahlgehäuse – auch mit Bohrungen oder Innen- und Außengewinden<br />

oder Magnetkernzylinder mit und ohne Passungstoleranzen<br />

oder Topfmagnete in roten Gehäusen – und vieles andere mehr.<br />

Komplett umgeben von einer Gummiummantelung sind unsere rondenförmigen<br />

oder rechteckigen Graviflex-Magnetelemente. Sie sind<br />

stark haftend und ermöglichen die einfache Realisierung von oberflächenschonenden<br />

Befestigungen und Halterungen an Maschinen,<br />

Anlagen und Einrichtungen. Auch anbaufertige Werkzeughalte-<br />

Magnetschienen sowie Magnetfilterstäbe, Magnetfiltergitter und<br />

Plattenmagnete zum Separieren von Eisenteilen in der Materialtrenntechnik<br />

finden sich in unserem Magnetsystemesortiment.<br />

Magnettaschen von Schallenkammer für Palettenregale, die über eine<br />

Einsteckhülle aus einer transparenten Kunststofffolie zum Einstecken<br />

beschrifteter Kartonstreifen verfügen<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Moselweiß: Wie ist denn aktuell das Verhältnis zwischen Katalogware<br />

und kundenspezifischen Lösungen?<br />

Böhler: Die Realisierung individueller Kundenlösungen hat für uns<br />

seit jeher große Bedeutung und nimmt derzeit immer mehr Raum<br />

ein. Point of departure ist dabei oft ein Halbzeug, ein Produkt oder<br />

ein System aus unserem bestehenden Portfolio; darauf aufbauend<br />

Neben einer großen Auswahl an Scheiben- und Zylindermagneten in<br />

Stahlgehäusen offeriert Schallenkammer auch verzinkte Sechskant- und<br />

Madenschrauben mit integrierten Magneten sowie zylindrische Schraubbolzen<br />

mit gummierten Magnethaftflächen<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Bild: Schallenkammer Magnetsysteme<br />

Ausgangsmaterial für viele Endprodukte von Schallenkammer sind die<br />

farbig beschichteten Graviflex-Magnetfolien. Daraus entstehen Magnetschilder<br />

für die Lagerkennzeichnung, Werbetafeln für die Anbringung<br />

am Auto, Visualisierungselemente für das Lean Management u. v. m.<br />

entwickeln wir dann projekt-, anwendungs- und kundenbezogen immer<br />

wieder neue, innovative Magnettechniklösungen. Ob ein Kunde<br />

besonders schmale Magnetbänder mit einer signalfarbigen Oberfläche<br />

benötigt, Magnetelemente mit ausgefallenen Aufdrucken oder<br />

Magnetgummis in besonderen 2D-Formen – dank unserer flexiblen<br />

Fertigung stehen uns hier viele Möglichkeiten offen.<br />

bec<br />

www.schallenkammer.de<br />

Das Video liefert Informationen zum Portfolio und den<br />

verfahrens- und bearbeitungstechnischen Angeboten:<br />

hier.pro/RbO68<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 55


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Innovative, antistatische Greifbehälter aus Edelstahl – auch mit RFID<br />

Handhabungsfreundliche Glanzlösungen<br />

Greifbehälter aus Edelstahl finden sich nicht nur an den Montagearbeitsplätzen in Medizin-, Pharma- und<br />

Lebensmitteltechnik, sondern gehören heute auch in vielen Rein- und Sauberraumproduktionen von Elektrotechnik<br />

und Mikroelektronik zum Standard. Insbesondere bei hohen Anforderungen an Hygiene, Anti -<br />

statik und Ergonomie gibt es dazu kaum eine Alternative. LK Mechanik fertigt solche Greifbehälter in hoher<br />

Qualität und liefert sie auch komplett mit Aufsatzregalen und Transportwagen. Die Glanzlösungen lassen<br />

sich auch auf spezielle Lean-Management-Bedingungen anpassen sowie mit RFID-Tags ausstatten.<br />

Michael Stöcker, freier Fachjournalist, Darmstadt, i. A. der LK Mechanik GmbH, Heuchelheim<br />

Bild: LK Mechanik<br />

Auf Messen kommt es schon mal vor, dass der ein oder andere<br />

Betriebsleiter oder Produktionsplaner beim Anblick der edelstählernen<br />

Greif- und Kleinteilebehälter der LK Mechanik GmbH,<br />

Heuchelheim, ins Staunen gerät. Denn mit ihren gratfreien Kanten,<br />

ihren elektropolierten Oberflächen und ihrem dünnwandigen Design<br />

heben sie sich deutlich von der großen Masse der vielen bunten<br />

Lagerboxen aus Kunststoff ab. Von den besonderen Gütemerk -<br />

malen dieser handhabungsfreundlichen Hochglanzlösungen konnten<br />

sich z. B. die Besucher der diesjährigen Motek mit eigenen<br />

Augen überzeugen. Hier zeigte der Hersteller eine Auswahl seiner<br />

Greif-, Silo- und Kleinteilebehälter für den Einsatz in den Montage -<br />

linien von Medizintechnik, Pharmaindustrie, Lebensmittelindustrie,<br />

Mikroelektronik und Elektrotechnik.<br />

Die Greif-, Silo- und Kleinbehälter aus ungelochten oder gelochten<br />

Edelstahlblechen sind eine Ideallösung für alle Montagelinien, bei<br />

denen sich der Einsatz von Kunststoffprodukten aus Gründen der<br />

Hygiene, der technischen Sauberkeit oder der Ergonomie verbietet<br />

Die Alternative zu Kunststoff<br />

Die edelstählernen Greifbehälter sind eine Ideallösung für alle<br />

Montagearbeitsplätze, bei denen sich beispielsweise der Einsatz<br />

von Kunststoffprodukten aus Gründen der Hygiene, der technischen<br />

Sauberkeit oder der Ergonomie verbietet. Die Edelstahllösungen<br />

lassen sich besonders gründlich – weil deutlich sichtbar – von Staubund<br />

Schmutzpartikeln befreien und können problemlos desinfiziert<br />

werden. Sie sind per se antistatisch und verfügen dank ihrer elektropolierten<br />

Oberfläche über sehr gute Gleiteigenschaften, was beispielsweise<br />

die Entnahme von Kleinteilen beschleunigt.<br />

Überdies lassen sie sich flexibel kennzeichnen, zeigen sich be -<br />

ständig gegen Lösemittel, können in der Formgebung ergonomisch<br />

ausgelegt und an den Montagelinien sehr einfach mit anderen<br />

Behältern kombiniert werden. Ein weiterer Vorteil:<br />

Sollten der Montage zusätzliche Reinigungsprozesse<br />

vor- oder nachgeschaltet sein, so kann LK Mechanik<br />

die Greifbehälter auch aus gelochten Edelstahl -<br />

blechen herstellen. Auf diese Weise lassen sich erhebliche<br />

Materialflussoptimierungen realisieren, weil<br />

die Greifbehälter dann auch als Reinigungsbehälter<br />

fungieren und keine Umfüllarbeiten mehr anfallen.<br />

Abgesehen von alledem haben Edelstahl-Greifbe -<br />

hälter grundsätzlich eine sehr hohe Lebendauer.<br />

LK Mechanik gilt hierzulande als Spezialist für die Verwandlung<br />

von Edelstahl-Feinblechen in hochwertige<br />

Behälter- und Trägersysteme für Anwendungen in vielen<br />

verschiedenen Branchen. Das Unternehmen verfügt<br />

mit dem Laserfeinschneiden, dem Wasserstrahl-<br />

Microcutting und dem Präzisionsstanzen über die<br />

entscheidenden Fertigungsverfahren, um hierbei<br />

auch ausgefallene Anwenderwünsche in innovative<br />

Produktlösungen umzusetzen. Die gestalterische<br />

oder funktionelle Anpassung der Greifbehälter an besondere<br />

montagetechnische Anforderungen ist daher<br />

ebenso wenig ein Problem wie die Optimierung der<br />

Geometrie für spezielle Lean-Management-Prozesse.<br />

Dabei ist selbst die Integration elektronischer Typenschilder<br />

zum Datentransfer via RFID möglich.<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Farbleitstreifen als Ordnungsprinzip:<br />

Die edelstählernen Greif-, Silo- und<br />

Kleinteilebehälter sind per se antistatisch,<br />

lassen sich flexibel kennzeichnen<br />

und zeigen sich beständig gegen<br />

Lösemittel. Auch die Integration<br />

elektronischer Typenschilder zum<br />

Datentransfer via RFID ist möglich<br />

Bild: LK Mechanik<br />

Bild: LK Mechanik<br />

In der Ausführung als sogenannte<br />

Silobehälter verfügen die Edelstahl -<br />

lösungen über Verschlussbleche und<br />

sich nach vorne öffnende Greifzungen.<br />

Diese Behälter nehmen meist einen<br />

größeren Teilevorrat auf und können<br />

von vorne oder hinten befüllt werden<br />

Verschlüsse, Zungen und Klappen<br />

In der Ausführung als sogenannte Silobehälter verfügen die Edelstahllösungen<br />

zusätzlich über Verschlussbleche und sich nach vorne<br />

öffnende Greifzungen. Diese Behälter nehmen meist einen größeren<br />

Teilevorrat auf, können von vorne oder hinten befüllt werden und<br />

eignen sich hervorragend für den Einsatz in Materialflusskonzepten<br />

nach dem Kanban-Prinzip. Je nach Bedarf gibt es die Silobehälter<br />

auch mit Klappen, sodass sie sich sehr flexibel einhängen lassen.<br />

Überdies stehen verschiedene Deckelvarianten zum Auflegen,<br />

Schieben und Verschließen zur Wahl.<br />

Das Standardsortiment von LK Mechanik erstreckt sich über viele<br />

verschiedene Greif-, Silo- und Kleinteilebehälter aus ungelochtem<br />

und gelochtem Edelstahlblech an. Sie unterscheiden sich in ihren<br />

Größen (77 mm × 44 mm × 88 mm bis 160 mm × 160 mm ×<br />

290 mm), ihren Volumina (200 bis 6400 m 3 ) und ihren Fachtei -<br />

lungen. Stets haben sie elektropolierte Oberflächen und ihr Design<br />

erlaubt das einfache Einhängen in verschiedene Profilschienen und<br />

Halterungen. Die absolute Gratfreiheit aller Kanten und Lochungen<br />

– bei LK Mechanik eine Selbstverständlichkeit – schließt Verlet -<br />

zungen aus.<br />

Übrigens: Für alle Greif-, Silo- und Kleinteilebehälter bietet der<br />

Hersteller auch passende Tischaufsatz-Regale an. Je nach Materialflusskonzept<br />

und Arbeitsplatzsituation lassen sich somit optimale<br />

Komplettlösungen für die Baugruppenmontage realisieren. Für die<br />

Feinabstimmung bietet das Unternehmen viel Zubehör wie etwa<br />

Regalseiten, Einhängeprofile sowie Verbindungselemente und<br />

Etikettenhalter an.<br />

bec<br />

www.lk-mechanik.de<br />

Detaillierte Informationen zu den handhabungs -<br />

freundlichen Greifbehältern aus Edelstahl:<br />

hier.pro/caChF<br />

friedrichshafen 4. + 5. märz 2020<br />

essen 27. + 28. mai 2020<br />

chemnitz 23. + 24. sept 2020<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 57


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Im Gespräch: Michael Ehinger und Oliver Prang, SMC Deutschland, über neue Handlingportale<br />

Standardisieren und digitalisieren<br />

als fortlaufende Entwicklungsschritte<br />

Mit seinem Handling-Portalbaukasten aus elektrischen Antrieben und standardisierten Verbindungselementen<br />

adressiert SMC kundenspezifische Applikationen mit schnellen Produktionswechseln und<br />

höchster Produktivität. Welche Merkmale aus <strong>Konstruktion</strong>ssicht mitbedacht sind, um Handling -<br />

systeme leicht projektieren zu können, erläutern Michael Ehinger, Produktmanager Handlingportale,<br />

und Oliver Prang, Expert Digital Business Development, bei SMC Deutschland.<br />

Interview: Nico Schröder, Korrespondent <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>, Augsburg<br />

Mit einem Portalbaukasten von<br />

SMC können unterschiedliche<br />

Handlingaufgaben aus nahezu<br />

allen Industriebereichen abgedeckt<br />

werden – im Bild zu sehen:<br />

eine Pick-and-Place-Anwendung<br />

zur Werkstückpositionierung<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Von welchen<br />

Stärken und Alleinstellungsmerkmalen<br />

profitieren<br />

die Anwender?<br />

Bild: SMC<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Eine aktuelle SMC-Entwicklung sind elektrische<br />

Handlingportale. Was sind die Besonderheiten?<br />

Michael Ehinger: Unsere Handlingportale decken Anforderungen<br />

an Linien-, Flächen- und Raumportale ab – vom elektrischen Antrieb<br />

über die Steuerung bis hin zum Greifer beziehungsweise Vakuum -<br />

sauger. Auch ist eine Kombination aus elektrischen und pneumatischen<br />

Antrieben bei diesem Konzept möglich. Neu sind die nun<br />

standardisierten Verbindungselemente, die eine Vielzahl von Kombinationen<br />

der Antriebe ohne <strong>Konstruktion</strong>s- oder Berechnungsaufwand<br />

erlauben. Die Portale bestehen im Schwerpunkt aus elektrischen<br />

Antrieben und standardisierten Verbindungselementen.<br />

SMC kommt zwar stark aus dem Bereich Pneumatik, doch die elektrischen<br />

Antriebe und Komponenten gewinnen an Bedeutung.<br />

Ehinger: Die Basis der Handlingportale<br />

bilden die elektrischen<br />

Antriebe der Serie LE, die wir<br />

bereits vor einigen Jahren erfolgreich<br />

in den Markt gebracht<br />

haben und die in großer Variantenvielfalt<br />

verfügbar sind. Unsere<br />

Kunden schätzen hier insbesondere<br />

die bewährte Mechanik, die<br />

aus den pneumatischen Produkten übernommen werden konnte, in<br />

Kombination mit einem geringen Gewicht und den kompakten<br />

Abmessungen. Standardisierte Verbindungselemente ermöglichen<br />

eine einfache Montage. Wir bieten passende Kits an, um unsere<br />

Antriebe miteinander zu verbinden. Das heißt, der Kunde bekommt<br />

mit einer Bestellnummer alle Verbindungselemente inklusive<br />

Schrauben, Stiften, Halterungen für Energieketten plus Montageanleitung<br />

– so lassen sich Montage und Logistik minimieren. Ziel der<br />

Entwicklungen war ein flexibler und wirklich auf die Kundenapplikation<br />

ausgerichteter Handlingportal-Baukasten.<br />

Für alle gängigen SPS-Kommunikationsprotokolle bieten wir passende<br />

Controller. Die Controller für unsere elektrischen Antriebe,<br />

die seit diesem Jahr IO-Link-fähig sind, sehen wir als Alleinstellungsmerkmal.<br />

Die Controller verfügen über wichtige Vorteile der<br />

IO-Link-Technologie wie Condition-Monitoring-Informationen und<br />

einem einfachen sowie sicheren Austausch im Servicefall.<br />

Zudem ist für uns die Kundennähe ein wichtiger Faktor. Wir bieten<br />

direkte fachliche Beratung und Unterstützung durch Applikationsingenieure<br />

auch für kundenspezifische Lösungen an, die über den<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

„Für SMC sind die<br />

Portale der logische<br />

nächste Schritt, als<br />

Lösungsanbieter die<br />

Integration des<br />

Produktportfolios zu<br />

standardisieren und<br />

zu vereinfachen.“<br />

Bild: SMC<br />

Michael Ehinger, Produktmanager<br />

Handlingportale,<br />

SMC Deutschland<br />

Baukasten hinaus gehen. Im German Technology Center von SMC<br />

befassen sich über 90 Mitarbeiter ausschließlich mit technischen<br />

Anforderungen und der Weiterentwicklung von Produkten.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie sieht dann die Inbetriebnahme beim<br />

Kunden aus, insbesondere mit Blick auf die Steuerungsseite?<br />

Ehinger: Wir liefern vorkonfektionierte Motorcontroller, in denen die<br />

technischen Daten und Rahmenparameter für jede Achse bereits<br />

hinterlegt sind, sodass eine leichte Inbetriebnahme sichergestellt<br />

ist. Wir können mit einem Controller bis zu vier Achsen mit allen<br />

gängigen Kommunikationsprotokollen synchron steuern.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Können Sie beispielhaft Anwendungen<br />

nennen, die der Portalbaukasten abdeckt?<br />

Ehinger: Die Anwendungen sind absolut vielfältig. Wir haben Kunden<br />

aus nahezu allen Industriebereichen: Pick-and-Place, Montageautomation,<br />

Palettier-Bereich, Prüfeinrichtungen oder Laborautomation<br />

mit Dosier- und Sortieraufgaben, um nur einige zu nennen. Eine<br />

anschauliche Applikation ist das Handling von Reagenzgläschen mit<br />

verschiedenen Proben, die unterschiedlich sortiert werden.<br />

Aktuelle SMC-Entwicklung: ein auf kundenindividuelle Applikationen ausgerichteter<br />

Portalbaukasten aus elektrischen Antrieben und standardisierten<br />

Verbindungselementen<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie individuell können Applikationsingenieure<br />

die Portallösung nutzen?<br />

Ehinger: Applikationsingenieure haben eine Auswahl an verschiedenen<br />

Antriebssystemen. Nehmen wir beispielhaft die elektrischen<br />

Antriebe: Wir nutzen für Schubanwendungen spezielle Antriebe.<br />

Besonders geeignet ist die Serie LEYG, die mit zusätzlichen Führungsstangen<br />

ausgelegt ist. Das heißt, bei einer Schubanwendung<br />

mit Querkräften werden diese über die Führungsstangen<br />

abgefangen, sodass der Antrieb unbeschädigt bleibt.<br />

Bild: SMC<br />

Heute schon ausgerastet?<br />

EAS ® -High-Torque Sicherheitskupplungen:<br />

Der präzise, zerstörungsfreie Überlastschutz<br />

für Schwermaschinen<br />

www.mayr.com<br />

Ihr zuverlässiger Partner<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 59


MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Bild: SMC<br />

„Wir müssen dahin<br />

kommen, dem Kunden<br />

digitale Daten<br />

auf Knopfdruck bereitzustellen<br />

– alles,<br />

was er zur schnellen<br />

<strong>Konstruktion</strong> und<br />

Inbetriebnahme der<br />

Anlage braucht.“<br />

Oliver Prang, Expert Digital<br />

Business Development,<br />

SMC Deutschland<br />

Dann haben wir unsere Schlittenantriebe in den Serien LEFS und<br />

LEFB, eben mit Kugelumlaufspindel. Diese setzen wir ein, wenn es<br />

darum geht, hohe Nutzlasten mit einer hohen Genauigkeit zu bewegen.<br />

Wahlweise bieten wir auch den Riemenantrieb, wenn es in der<br />

Applikation eher um hohe Geschwindigkeiten und lange Hübe geht.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie entwickeln Sie die Handlingsysteme<br />

aktuell weiter?<br />

Ehinger: Wir arbeiten weiter an der Kompaktheit und an einem wirtschaftlichen<br />

Verhältnis zwischen nutzbarem Arbeitsraum des Handlings<br />

und dem Bauraum des zu montierenden Systems. Mit unseren<br />

kleinen und kompakten Greifern definieren wir heute schon bis<br />

zu 85 % der Gesamtfläche des Handlings als Arbeitsraum.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Prang, worum kümmern Sie sich im<br />

Digital Business Development aktuell?<br />

Oliver Prang: Es geht darum, SMC weiter auf eine digitale Zukunft<br />

auszurichten. Zum einen heißt das für den Backoffice-Bereich, entsprechende<br />

Digitalisierungssoftware zu nutzen, um Kunden einen<br />

Mehrwert ihrer Daten zu bieten. Zum anderen schauen wir, welche<br />

Bedürfnisse der Maschinenbauer oder Endanwender in Zukunft hat.<br />

Unser Schwerpunkt liegt darin, zu klären, was das Produkt in der<br />

Gesamtmaschine, in der kompletten Konstellation bieten wird: Welche<br />

Zusatzprodukte oder Services sollten wir in Zukunft anbieten?<br />

Sodass es eben für den Maschinenbauer, für den Inbetriebnehmer<br />

und auch für die Beteiligten innerhalb der Produktion einfacher wird.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Rolle spielt der Standort Deutschland<br />

in einer globalen Digitalisierungsstrategie des japanischen<br />

Mutterkonzerns?<br />

Prang: Viele der Digitalisierungsthemen werden in Europa und<br />

gerade auch in Deutschland geboren. Das heißt, wir kümmern uns<br />

darum, Strategien umzusetzen, mit deren Hilfe sich SMC in den<br />

nächsten Jahren weltweit entwickeln kann. Der Standort Deutschland<br />

ist Teil des weltweiten Konzerns. Daher arbeiten wir im Verbund<br />

mit den Entwicklungsingenieuren aus Japan.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Der strategische Kerngedanke dabei?<br />

Prang: Wir müssen dahin kommen, dem Kunden digitale Daten auf<br />

Knopfdruck bereitzustellen, seien es CAD-Daten, seien es E-Plan-<br />

Integrationsdaten – alles, was er zur schnellen <strong>Konstruktion</strong> und<br />

Inbetriebnahme der Anlage braucht. Diese Daten sollten so aufbereitet<br />

sein, dass sie Maschinenanwender oder Instandhalter direkt<br />

nutzen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Damit verbunden ist oftmals die Frage<br />

nach neuen Geschäftsmodellen.<br />

Prang: Wir sind Hardwarehersteller. Das ist das Kerngeschäftsmodell.<br />

Zukünftig könnte es aber sein, dass wir auch Software beziehungsweise<br />

Softwarebausteine anbieten müssen, um spezielle Services<br />

als Add-Ons im Bereich Industrie 4.0 zu betreiben, sodass<br />

Maschinenbauer auf noch mehr Informationen aus der Feldebene<br />

zugreifen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Vor etwa einem Jahr haben Sie aus dem<br />

Projekt „Smartfactory 4x4“ heraus ein Industrie-4.0-Handlingsystem<br />

präsentiert. In welcher Denkweise haben Sie an dem<br />

Handlingsystem entwickelt?<br />

Prang: Die Idee ist aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass ein<br />

Unternehmen im Bereich der Digitalisierung nicht alles alleine<br />

machen kann. Wir haben daher mit drei Partnern zusammen gearbeitet,<br />

die Know-how aus weiteren Technologie-Feldern einbringen<br />

konnten: mit Beck IPC jemanden, der einen Industrie-PC programmieren<br />

und zum Laufen bringen kann, mit Belden/Hirschmann<br />

jemanden, der die Daten dann von A nach B – also aus dem lokalen<br />

Bereich in die Cloudanwendung – bringt, und mit NXTGN letztlich<br />

ein weiterer Partner, der diese Daten visualisieren kann.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Als hehres Ziel haben Sie „Zero Down -<br />

time“ formuliert. Wie kann das funktionieren?<br />

Prang: Zero Downtime ist für eine Produktionsmaschine immer der<br />

Wunsch. Das erreichen wir, indem zum Beispiel Daten digital zur<br />

Verfügung stehen, die Aufschluss über Verfahrwege und die Anzahl<br />

der Kilometer, die der Antrieb fährt, geben. Damit lassen sich Fragen<br />

zu Predictive Maintenance beantworten – beispielsweise,<br />

wann es soweit ist, dass der Antrieb gewartet werden muss, bevor<br />

ich als Anwender in eine Crashphase komme. Zero Downtime ist<br />

wichtig für den Endanwender. Für den Maschinenbauer ist es nicht<br />

das primäre Thema, aber für ihn ist es auch wichtig zu wissen, welche<br />

Wege ein Portal überhaupt fährt, um die Produktionsanlage zu<br />

optimieren. Optimieren heißt wiederum, die Zykluszeit zu reduzieren<br />

und eine höhere Produktivität zu erreichen. Die Effizienz der<br />

Anlage steigert sich dadurch insgesamt.<br />

www.smc.eu<br />

Details zu den Handlingportalen von SMC:<br />

hier.pro/kQzYX<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Modulares Transportsystem von Zimmer<br />

Für den Werkstücktransport in der Zelle<br />

Das mit dem German Innovation Award ausgezeichnete<br />

Modular Transport System<br />

(MTS) der Zimmer Group ist Teil einer roboterbasierten,<br />

hochflexiblen, produktiven und<br />

modularen Fertigungszelle. Es sorgt für den<br />

Werkstücktransport in der Zelle. Dabei verknüpft<br />

das MTS die Be- und Entladestationen<br />

mit den Bearbeitungs- und Messstationen.<br />

Die individuell gesteuerten Transportein -<br />

heiten (Shuttles) können je nach Anforderung<br />

als Master oder Slave eingesetzt werden und<br />

dabei entweder einzeln oder im Verbund<br />

agieren. Dadurch entfällt eine starre Kopplung<br />

des Transports z. B. über ein durch -<br />

gehendes Transportband. Ein entscheidender<br />

Vorteil gegenüber herkömmlichen Maschinen<br />

ist die extrem hohe Anlagenverfüg -<br />

barkeit dieser Roboterbearbeitungszelle. Das<br />

Transportsystem ist so konzipiert, dass die<br />

Shuttles bei Bedarf im Betrieb einzeln ausgeschleust<br />

und ausgetauscht werden können.<br />

Alle anderen Anlagenkomponenten sind so<br />

ausgelegt, dass im Servicefall oder bei Wartungsarbeiten<br />

keine unnötigen Demontagen<br />

erforderlich sind. Eine weitere Innovation des<br />

MTS liegt in der integrierten 48-V-Akku-Zwischenkreispufferung,<br />

die in Kombination mit<br />

der Rekuperationsfunktion der Transporteinheiten<br />

die Laststromspitzen um etwa 85 %<br />

und somit den Energieverbrauch der Anlage<br />

um mehr als 8 % reduziert. Die Zelle kann<br />

direkt an ein MES-System angebunden werden.<br />

Die einzelnen Werkstücke werden durch<br />

einen Barcode von der Maschinensteuerung<br />

eindeutig identifiziert. Damit werden eine<br />

umfassende Fertigungskontrolle und eine<br />

hohe Produktionsqualität sichergestellt. bec<br />

www.zimmer-group.de<br />

Bild: Zimmer<br />

Umfassendes Portfolio an Schnellspannern von Ganter<br />

Auch mit integrierter Sicherheitsfunktion erhältlich<br />

Bild: Ganter<br />

Rund um das Thema Spannen<br />

und Verschließen stellt der Normteilspezialist<br />

Ganter zahlreiche<br />

Varianten von Schnellspannern<br />

für jeden erdenklichen Anwendungsfall<br />

zur Verfügung. Um spezifische<br />

Bedürfnisse noch besser<br />

zu erfüllen, bietet der Produkt -<br />

bereich der Schnellspanner jetzt<br />

eine Vielzahl an Neuerungen, Verbesserungen<br />

sowie erweitertes<br />

Zubehör. So stehen ab sofort<br />

Produktversionen mit integrierter<br />

Sicherheitsfunktion zur Verfügung:<br />

Der Spanner GN 820.3<br />

wird dank eines Sicherungs -<br />

hakens vor unbedachtem Öffnen<br />

und dadurch vor Fehlbedienung<br />

geschützt. Die Sicherungsverriegelung<br />

kann dabei bei Bedarf einhändig<br />

geöffnet werden. Bei der<br />

Produktversion GN 810.3 lassen<br />

sich beide Endpositionen des<br />

Spanners durch die neue Verriegelungsfunktion<br />

sichern. Dies<br />

ermöglicht den Einsatz längerer<br />

Spannarme, ohne dass diese versehentlich<br />

schließen. Als neuen<br />

Service liefert Ganter bei der Bestellung<br />

eines Schnellspanners<br />

die jeweils passende Andrückschraube<br />

und auf Wunsch auch<br />

noch gleich den verlängerten<br />

Spannarm automatisch mit, was<br />

die Beschaffung und Montage<br />

noch komfortabler macht. Alle<br />

Schnellspanner stehen in Stahl<br />

oder nichtrostendem Edelstahl,<br />

hergestellt aus Blech oder<br />

Schmiedeteilen und mit verzinkter<br />

oder schwarz beschichteter<br />

Oberfläche zur Verfügung. Je<br />

nach konkretem Anwendungsfall<br />

kann zwischen vertikalen Spannern<br />

mit senkrecht angeord -<br />

netem Spannhebel, horizontalen<br />

Spannern mit waagrechtem<br />

Hebel sowie Verschluss- oder<br />

Schubstangenspannern gewählt<br />

werden. Durch das umfangreiche<br />

Sortiment und Zubehör sowie<br />

die zahlreichen Neuerungen, wie<br />

die verlängerten oder verbrei -<br />

terten Spannarme, sorgt Ganter<br />

dafür, dass für jede Anforderung<br />

stets das ideale Spannprodukt<br />

verfügbar ist.<br />

bec<br />

www.ganternorm.com<br />

Passt!<br />

<br />

mit einer Leistungsdichte von 5 W/cm 2 , einer Wärmeübertragung<br />

von 1 W/m K bei 100 °C und weiteren spannenden Features.<br />

Anwendungstemperatur<br />

bis 270 °C<br />

<br />

Wandstärke<br />

von 0,4 mm<br />

<br />

durch neueste<br />

<br />

<br />

Normen und<br />

<br />

www.hotset.com/hotform<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 61


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Tünkers präsentiert Simulation der Automation in einer Fertigungszelle<br />

Automation in Action<br />

Bild: Tünkers Maschinenbau<br />

Auf der Motek zeigte der Automationsspezialist<br />

Tünkers Maschinenbau GmbH, Ratingen,<br />

das Zusammenspiel seiner Produkte aktuell<br />

und live auf dem Messestand. Die aufwendig<br />

konstruierte Simulation der Automation in<br />

einer Fertigungszelle bringt die verschiedenen<br />

Module einer modernen Fertigung voll<br />

funktionstüchtig ins Zusammenspiel. Dabei<br />

werden auch unter dem Stichwort Industrie<br />

4.0 die Integration von Fahrerlosen Transportsystemen<br />

und digitale Steuerungs- und Überwachungselemente<br />

berücksichtigt. Die Versuchsanordnung<br />

zeigt, wie ein Karosserieteil<br />

automatisiert bearbeitet werden kann; es<br />

sind folgende Module im Einsatz:<br />

• Fahrerlose Transportsysteme<br />

• Stauförderer<br />

• Roboter mit Tünkers-Greifern und<br />

-Spannern<br />

• Drehtisch von Expert-Tünkers<br />

• Kniehebelzange<br />

•Schweißzange<br />

• Prägezange<br />

• Clinchzange<br />

www.tuenkers.de<br />

bec<br />

Selbstfahrendes Zuführsystem von Witte Barskamp<br />

Mit frei programmierbaren Fahrwegen<br />

In automatisierten Prozessen erweist sich<br />

das Zuführen und Positionieren von Werk -<br />

stücken auf Portalmessmaschinen oder<br />

Drehtischen häufig als zeitliches Nadelöhr.<br />

Mit dem mannlosen, selbst steuernden<br />

Shuttle-System Witte Scooter stellt die Witte<br />

Barskamp KG eine Lösung zum Schließen<br />

dieser Automatisierungslücke vor. Der Witte-<br />

Scooter besteht aus einer autonom navi -<br />

gierenden Fahr einheit sowie einer Funktionseinheit<br />

zur Übernahme und Übergabe einer<br />

Funktionsfläche – z. B. einer Rastergrund -<br />

platte oder -palette mit aufgespanntem<br />

Werkstück. Als Shuttle-System pendelt der<br />

Scooter auf zuvor programmierten Routen<br />

zwischen ein oder mehreren Rüststationen<br />

sowie Messsystemen; dies mit millimeter -<br />

genauer Präzision bei der Übernahme und<br />

dem Positionieren. Nicht an Schienensys -<br />

teme oder Induktionsschleifen gebunden,<br />

sondern mit frei programmierbaren Fahr -<br />

wegen zu belegen, passt sich der Scooter<br />

schnell und flexibel jeder Raumgeometrie an.<br />

Dabei ist er auch auf unvorhergesehene<br />

Situationen vorbereitet: Ein laserbasiertes<br />

360°-Orientierungs- und -Sicherheitssystem<br />

lässt ihn vor plötzlichen Hindernissen stoppen.<br />

Und sogar hinterlegte Ausweichrouten<br />

einschlagen, sofern das Hindernis bestehen<br />

bleibt. Der Betrieb erfolgt wahlweise über<br />

einen externen Fahrrechner oder über<br />

den bordeigenen intuitiven Touch screen der<br />

Fahreinheit. Als Backup-Lösung für den Fall<br />

einer Netzwerkstörung steht eine optionale<br />

Funkfernsteuerung zur Verfügung. bec<br />

www.witte-barskamp.de<br />

Bild: Witte Barskamp<br />

Inocon erweitert Rohrklemmverbinder-Programm<br />

Im Portfolio: Monitorhalterungen sowie Rastschlitten<br />

Das umfassende Inocon-Produktportfolio mit<br />

Rohrklemmverbindern in diversen Ausprägungen<br />

und Linearverstelleinheiten inklusive<br />

Zubehör deckt zahlreiche Einsatzfälle ab. Um<br />

das Portfolio weiter zu ergänzen, präsentiert<br />

der Hersteller jetzt zwei weitere Produkte:<br />

Die Monitorhalterungen inkl. Vesa-Adapterplatten<br />

sowie die Rastschlitten FLV- und<br />

KNV-RS erhöhen die Anwendbarkeit sowie<br />

die Einsatzmöglichkeiten von Rohrklemm -<br />

verbindern und sorgen damit dafür, dass für<br />

jegliche Bedürfnisse eine passenden Lösung<br />

zur Verfügung steht. Der Einsatz von Touch -<br />

screens, Panels, Displays sowie Monitoren<br />

an Produktionsmaschinen ist mittlerweile<br />

gängige Praxis und wird durch den Vesa-<br />

Standard zur Monitoranbindung definiert.<br />

Der Rheinbacher Rohrklemmverbinder-<br />

Spezialist nutzt diesen Standard, um eine<br />

zweckmäßige Schnittstelle in Form einer<br />

Monitorhalterung zu konzipieren, die eine<br />

Verbindung zu seinem bestehenden Portfolio<br />

darstellt. Die Monitorhalterung konzentriert<br />

Bild: Inocon<br />

sich auf die wesentliche Kernfunktionalität<br />

und kann dank eines Verbindungszapfens<br />

je nach Anbausituation ganz einfach an allen<br />

Inocon-Verbindungselementen befestigt<br />

werden. In Kombination mit Dreh- oder<br />

Flanschgelenken ergeben sich daher beliebig<br />

viele Freiheitsgrade und Verstellmöglich -<br />

keiten. Mit den Rastschlitten, die auf Kreuzbzw.<br />

Flansch-Rohrklemmverbindern basieren,<br />

führt das Unternehmen eine neue Gattung<br />

von Formatverstellungen ein. Mit ihnen<br />

können wiederkehrende Positionen auf einem<br />

Vierkantrohr einfach und schnell mittels<br />

eines beweglichen Schlittens angefahren<br />

werden. Der Rastschlitten stoppt dabei an<br />

den gewünschten Stellen, indem ein Rastoder<br />

Arretierbolzen in den vorhergesehenen<br />

Bohrungen einrastet.<br />

bec<br />

www.inocon.de<br />

62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Kettenspray von Iwis mit Lebensmittelzulassung<br />

Optimale Schmierung belasteter Maschinenelemente<br />

Nach dem bereits bewährten VP6-Kombi-<br />

Superplus-Spray für Industriekettenanwendungen<br />

stellt Iwis Antriebssysteme nun eine<br />

weitere Produktneuheit vor: Das VP8-Food-<br />

Plus-Spray ist ein Nachschmierstoff für Ketten<br />

in Lebensmittelanwendungen. Seine hervorragenden<br />

Verschleißschutzeigenschaften,<br />

kombiniert mit einem breiten Temperatureinsatzbereich<br />

und entsprechenden Zertifikaten,<br />

bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der<br />

Food-Industrie und machen es zu einem erstklassigen<br />

H1-Spray für Ketten – Tests bestätigen<br />

dies. Eine geeignete (Nach-)Schmierung<br />

zählt zu den wichtigsten Voraussetzungen für<br />

die lange Lebensdauer einer Kette: Zwei Drittel<br />

der Fälle von Kettenversagen können mit<br />

sachgemäßem Nachschmieren vermieden<br />

werden. VP8 FoodPlus dient zur optimalen<br />

Schmierung hoch belasteter Maschinen -<br />

elemente – selbst bei Wassereinfluss. Es ist<br />

besonders haft- und abschleuderfest für lange<br />

Schmierwirkung und geringe Verschmutzung.<br />

Eine optimale Additivierung ermöglicht<br />

eine gute Oxidations- und Alterungsbeständigkeit<br />

für lange Betriebs- bzw. Standzeiten.<br />

Und: Neben der Anwendung an Industrie -<br />

ketten ist VP8 FoodPlus auch für Gelenke und<br />

Führungen, Lagerungen, Zahnradgetriebe, Armaturen,<br />

Scharniere und Schlösser geeignet.<br />

Das für Lebensmittel zugelassene Öl kann in<br />

einem Temperaturbereich zwischen -35 und<br />

+135 °C eingesetzt werden. bec<br />

www.iwis.com<br />

Bild: Iwis<br />

Kipp-Schnellspanner: schnell gespannt, sicher gehalten<br />

Zum Halten und Spannen von Werkstücken<br />

In insgesamt drei Produktkategorien bietet<br />

das Heinrich Kipp Werk jetzt eine Vielzahl<br />

neuer Schnellspanner an. Anwendung finden<br />

Schnellspanner u. a. in der Aufspanntechnik<br />

oder dem Werkzeugbau der Automobil-,<br />

Metall-, Holz- oder Kunststoffindustrie. Sie<br />

dienen dem Halten und Spannen von Werkstücken<br />

zum Bohren, Schleifen, Schweißen,<br />

Biegen, Prüfen und Montieren. Die Schnellspanner<br />

aus Stahl oder Edelstahl zeichnen<br />

sich aufgrund ihrer Verschleißfestigkeit und<br />

dem ölbeständigen Griff in der Signalfarbe<br />

Rot durch eine lange Lebensdauer aus. Außerdem<br />

überzeugen sie durch eine leichte<br />

Handhabung: Dank ihrer weiten Öffnung<br />

Bild: Kipp<br />

ermöglichen sie eine schnelle und ungehinderte<br />

Entnahme gespannter Werkstücke. Ein<br />

geringer manueller Kraftaufwand genügt, um<br />

hohe Spannkräfte zu erzielen. Kipp unterteilt<br />

die Schnellspanner in drei unterschiedliche<br />

Bauformen: horizontale Schnellspanner, ver -<br />

tikale Schnellspanner und Schubstangenspanner.<br />

Die horizontalen Schnellspanner<br />

weisen eine geringe Bauhöhe auf, während<br />

die Schubstangenspanner sich durch eine<br />

kompakte Bauform und hohe Haltekräfte<br />

auszeichnen. Außerdem umfasst das Sortiment<br />

Bügel- und Hakenspanner, die sich<br />

zum Verschließen von Formen und Behältern<br />

eignen. Durch Andruckspindeln lässt sich<br />

die Spannhöhe aller Schnellspanner leicht<br />

manuell an den entsprechenden Anwendungsbereich<br />

anpassen.<br />

bec<br />

www.kipp.com<br />

Kleinstmengen auftragen mit Dosiermischkopf von Tartler<br />

Hochpräzise und wiederholgenau<br />

Bild: Tartler<br />

Mit dem Dosiermischkopf LV 2/2 von Tartler<br />

lassen sich Mehrkomponenten-Kunststoffe<br />

in Kleinstmengen hochpräzise und wiederholgenau<br />

auftragen. Vor allem Anwender in<br />

Elektroverguss und Klebetechnik, die niederviskose<br />

Harze und Härter in winzigen Tröpfchen<br />

punktgenau aufbringen müssen, erhalten<br />

mit dem LV 2/2 eine zukunftsweisende<br />

Applikationslösung. Schussmengen von nur<br />

1,0 g und Mischungsverhältnisse von 100:5<br />

bis 100:20 sind möglich. Typische Einsatz -<br />

bereiche sind z. B. der Verguss und die Versiegelung<br />

winziger elektrisch-elektronischer<br />

Bauelemente oder das Kleben kleiner Ma -<br />

gnete in den Rotoren kompakter E-Mobility-<br />

Antriebe. Der LV 2/2 ermöglicht die Mischung<br />

von Harzen und Härtern mit Viskositäten von<br />

50 bis 20.000 mPas sowie die punkt- und<br />

wiederholgenaue Dosierung kleiner Schussmengen<br />

von 1,0 bis 10 g. Die besondere<br />

Stärke dieses Kleinmengen-Dosiermischkopfs<br />

ist seine systemeigene Messtechnik.<br />

Denn für die sichere und präzise Prozessführung<br />

verfügt der LV 2/2 über eine eingebaute<br />

Wägezelle. Sie überwacht die Schussgenauigkeit<br />

während der Applikation und kann sich<br />

– im Zusammenspiel mit ihrer Steuerung und<br />

einem entsprechenden Programm – auto -<br />

matisch selbst kalibrieren. Diese Selbstkalibrierung<br />

spart dem Anwender in der Praxis<br />

viel Zeit. Ausgestattet mit einer solchen integrierten<br />

Intelligenz setzt der LV 2/2 im Bereich<br />

der Kleinmengen- und Punktdosierung<br />

von Kunstharzen Maßstäbe. Sowohl seine<br />

Pumpen als auch sein Mischkopf arbeiten<br />

mit modernen und energieeffizienten Servoantrieben.<br />

bec<br />

www.tartler.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 63


<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> präsentiert Ihnen Partner für Engineering<br />

3D-Druck Elektrotechnik<br />

Bussysteme Automatisierung<br />

Weiterbildung Steuerungen<br />

Verbindungstechnik<br />

Werkstoffe Pneumatik<br />

PLM/CAD/CAE<br />

Kupplungen/Bremsen<br />

Verfahren<br />

Dienstleistungen<br />

Hier finden Sie leistungsstarke Lieferanten, Dienstleister und<br />

kompetente lösungsorientierte Partner für Engineering!<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zum Angebots- und<br />

Leistungsspektrum finden Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

BÜRSTEN<br />

Bauer Gear Motor GmbH<br />

www.bauergears.com<br />

Innovation seit 1927<br />

Die Ingenieure von Bauer Gear Motor entwickeln seit<br />

über 90 Jahren hochwertige, extrem zuverlässige und<br />

energieeffiziente Getriebemotoren welche über ein<br />

weltweites Vertriebsnetz angeboten werden.<br />

Unsere Produkte<br />

• Stirnrad- und Flachgetriebemotoren<br />

• Kegelrad- und Schneckengetriebemotoren<br />

• Hängebahngetriebemotoren und Aseptikantriebe<br />

• Kundenspezifische Lösungen für alle Applikationen<br />

Die Antriebslösungen von Bauer kommen weitläufig in<br />

allen bedeutenden Märkten in einer Vielzahl von Anwendungen<br />

zum Einsatz, wie z.B. Nahrungsmittel und Getränke,<br />

Energie, Abwasser, Beton, Metalle und Fördertechnik.<br />

ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme<br />

GmbH<br />

www.uev-gmbh.de<br />

Überlastschutz und Verbindungssysteme GmbH bietet<br />

als Hersteller sowohl Ausgleichskupplungen verschiedener<br />

Arten und Baugrößen als auch Sicherheitskupplungen<br />

für unterschiedliche Anwendungsfälle an.<br />

Im umfangreichen Produktportfolio finden Sie:<br />

– Metallbalgkupplungen<br />

– Federstegkupplungen<br />

– Sicherheitskupplungen<br />

30 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

ermöglichen es auch auf spezielle Kundenanforderungen<br />

zu reagieren und Sonderlösungen zu realisieren.<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

FEDERN<br />

FLUIDTECH<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 90<br />

Mitarbeiter hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und<br />

Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

KOMPONENTEN<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

SPANNTECHNIK<br />

SPANNTECHNIK mit<br />

SYSTEM<br />

Lechler GmbH<br />

www.lechler.de<br />

Die Lechler GmbH ist ein international ausgerichtetes<br />

Familienunternehmen mit einer über 135 jährigen Firmengeschichte.<br />

Das Stammhaus befindet sich im badenwürttembergischen<br />

Metzingen. Das Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Präzisionsdüsen und Düsensysteme<br />

für die allgemeine Industrie, Hüttentechnik, Umwelttechnik<br />

und Landwirtschaft. Als Europas größter Düsenanbieter<br />

ist Lechler mit rund 680 Mitarbeitern weltweit vertreten,<br />

mit Produktionsstätten in Ungarn, England, USA,<br />

Indien und China, sowie Vertriebsniederlassungen und<br />

Vertretungen in über 40 Ländern. Überall dort, wo es darum<br />

geht, Flüssigkeiten in definierter Form zu zerstäuben, z.B.<br />

beim Reinigen, Beschichten, Befeuchten oder Kühlen,<br />

kommt die Düsentechnik von Lechler zum Einsatz.<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

D. Mengemann<br />

www.d-mengemann-spanntechnik.com<br />

Seit vielen Jahren sind wir auf dem Gebiet der Werkstückspannung<br />

für kleine und bis zu großen Werkstücken<br />

auf Bearbeitungszentren, Fräsmaschinen und<br />

Portal- oder Lateral-Fräswerke erfolgreich tätig.<br />

Beginnend mit<br />

– Beratung über Entwicklung<br />

– <strong>Konstruktion</strong> bis hin zur Fertigung<br />

werden auch die bisherigen Erfahrungen des Kunden<br />

mit in eine optimale Spannlösung berüchsichtigt.<br />

Sie erreichen uns unter:<br />

Tel. Mobil: 01 72/2 68 22 52<br />

E-Mail: d-mengemann-spanntechnik@t-online.de<br />

TROCKNUNGSANLAGEN<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Harter GmbH<br />

www.besser-trocknen.de<br />

Die Kunst des Trocknens<br />

Die von Harter entwickelte Kondensationstrocknung<br />

mit Wärmepumpe vereint scheinbar widersprüchliche<br />

Qualitäten: niedrige Temperaturen, schonende Trocknung,<br />

hochwertige Ergebnisse, kurze Trocknungszeiten,<br />

individuelle Luftführung, integrierte Wärmepumpentechnik,<br />

energetisch geschlossenes System. Trocknungsanlagen<br />

Airgenex®, AIRGENEX®med und<br />

AIRGENEX®food für mehr Innovation.<br />

Bossard Deutschland GmbH<br />

www.bossard.com/de<br />

Die Bossard Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Produktlösungen und Dienstleistungen in der<br />

industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit<br />

einem über 1.000.000 Artikeln umfassenden Produktsortiment,<br />

der technischen Beratung (Engineering) und<br />

der Lagerbewirtschaftung (Smart Factory Logistics) hat<br />

sich Bossard als Komplettanbieter und Partner der<br />

Industrie positioniert.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden vorwärtskommen<br />

heißt für uns, Lösungen zu entwickeln, die besser,<br />

schneller, effizienter und kostengünstiger sind – und<br />

somit unseren Kunden helfen, ihre Konkurrenz zu überflügeln.<br />

Diese ganzheitliche Sicht nennen wir „Proven Productivity“.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Technische Akademie Esslingen – TAE<br />

www.tae.de<br />

Die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in<br />

Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – ist<br />

seit über 60 Jahren für Unternehmen und Privatpersonen<br />

internationaler Partner für effektive Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Mit rund 1000 Veranstaltungen, einem Kompetenznetzwerk<br />

von mehr als 4000 Referenten und über<br />

10 000 Teilnehmern pro Jahr gehören wir zu den größten<br />

Weiterbildungsanbietern im deutschsprachigen Raum.<br />

Auch in den Bereichen Studium und Ausbildung bietet<br />

die TAE jahrzehntelange Erfahrung. Sie finden bei uns<br />

berufsbegleitende Bachelor-, Master- und Online-<br />

Studiengänge, mit denen Sie Beruf und Studium perfekt<br />

verbinden.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 65


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

IMPRESSUM<br />

Bauer Gear Motor GmbH,<br />

Esslingen ................................ 64<br />

Bossard Deutschland GmbH,<br />

Illerrieden ................................ 65<br />

Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten .......................... 59<br />

D. Mengemann Spanntechnik<br />

GmbH, Frankfurt ..................... 65<br />

Deutsche Hochschulwerbung<br />

und -vertriebs GmbH,<br />

Düsseldorf ........................ 42–43<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co<br />

KG, Leinfelden-Echterdingen .. 65<br />

Hamburg Messe u.<br />

Congress GmbH, Hamburg .... 41<br />

Harter GmbH, Stiefenhofen .... 65<br />

HARTING Deutschland<br />

GmbH & Co. KG, Minden ....... 23<br />

Höhl & Westhoff GmbH,<br />

Wuppertal ............................... 33<br />

Hotset GmbH, Lüdenscheid ... 61<br />

igus GmbH, Köln ....................... 9<br />

ITM UNITEC GmbH,<br />

Backnang ................................ 35<br />

VORSCHAU<br />

Technische Federn sind auch heute noch eines<br />

der wichtigsten Maschinenelemente<br />

KELLER AG für<br />

Druckmesstechnik,<br />

CH-WINTERTHUR .................. 68<br />

KULLEN-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen ........................ 64, 67<br />

Lechler GmbH & Co.KG,<br />

Metzingen .............................. 65<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg ................................. 3<br />

Nürnberg Messe GmbH,<br />

Nürnberg ................................. 15<br />

R + W Antriebselemente GmbH,<br />

Klingenberg .............................. 7<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg ........ 64<br />

REIFF Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen .................. 64<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen .............................. 64<br />

SKF GmbH, Schweinfurt ......... 29<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich, IL ................... 65<br />

Spectra GmbH & Co. KG,<br />

Reutlingen .............................. 37<br />

Engineering-Know-how regelmäßig?<br />

<strong>KEM</strong>_<strong>Konstruktion</strong> Das Engineering Magazin/12/2019/Druckstruktur_<strong>KEM</strong> - Seite 1 ATUR<br />

Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Security<br />

by Design<br />

Automatisierung<br />

Seite 21<br />

12 2019<br />

www.kem.de<br />

Titelstory Seite 24<br />

Verbesserte Ölfilmbildung<br />

erhöht Lebensdauer<br />

Perfekte<br />

Welle<br />

Dichtungen<br />

ab Seite 44<br />

Standardisieren<br />

und digitalisieren<br />

Handlingportale<br />

Seite 58<br />

Im Gespräch | „Fundgrube zum Thema IIoT“<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 1<br />

Jürgen Lampert, Vice President CE und Geschäftsführer RS Components – Seite 16<br />

Online finden Sie uns unter<br />

www.kem.de, auf Twitter unter<br />

@<strong>KEM</strong><strong>Konstruktion</strong><br />

Bild: Gutekunst<br />

untitled exhibitions GmbH,<br />

Stuttgart .................................. 57<br />

VDW Verein Dt.<br />

Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V., Frankfurt .......................... 45<br />

VEGA Grieshaber KG,<br />

Schiltach ................................... 2<br />

Herbert Waldmann GmbH & Co.<br />

KG Waldmann GmbH & Co. KG,<br />

Villingen-Schwenningen .......... 13<br />

Weidmüller Interface<br />

GmbH & Co. KG, Detmold ...... 11<br />

ÜV Überlastschutz und<br />

Verbindungsysteme GmbH,<br />

Mömlingen ............................. 64<br />

INFO<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> liefert monatlich Trend- und Praxiswissen für<br />

die Produktentwicklung. Schwerpunkte liegen auf dem Maschinenund<br />

Anlagenbau, Sonderausgaben beleuchten detailliert auch<br />

angrenzende Branchen und Fachgebiete sowie Sonderthemen wie<br />

das Systems Engineering und die Automobilkonstruktion. Wenn Sie<br />

an einem Probeexemplar interessiert sind, schicken Sie uns doch<br />

ein Mail mit dem Betreff „Probe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>“ an:<br />

kem.redaktion@konradin.de<br />

Technische Akademie Esslingen<br />

e.V., Ostfildern ........................ 65<br />

Tünkers Maschinenbau<br />

GmbH, Ratingen ..................... 39<br />

Türk & Hillinger GmbH,<br />

Tuttlingen .................................. 5 ISSN 1612–7226<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Auf den Seiten 48 bis 52 in diesem Heft informiert<br />

Gutekunst Federn im ersten Teil unserer zweiteiligen<br />

Serie „Metallfedern richtig dimensionieren“ über die<br />

Grundlagen der Federauslegung. In der kommenden<br />

Ausgabe <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 1-2/2020 folgt der zweite<br />

Teil mit den konkreten Berechnungsdaten zur<br />

Auslegung von Druckfedern, Zugfedern und<br />

Schenkelfedern (Drehfedern).<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretende Chefredakteure:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Korrespondent:<br />

Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 711 7594–4653;<br />

Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Carmelina Weber<br />

Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />

carmelina.weber@konradin.de<br />

Layout:<br />

Ana Turina, Phone +49 711 7594–273<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 55 vom 1.10.2019<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer,<br />

Phone +49 711 7594–5850<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

<strong>KEM</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos nur an<br />

qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,00 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 85,00 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.<br />

co.uk USA: TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5<br />

Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen<br />

gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 1-2/2020 erscheint am 13.02.2020<br />

EDA<br />

66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019


Brushed to last forever<br />

Wussten Sie, dass unsere Bürsten Helden über die Grenzen hinaus sind?<br />

KULLEN-KOTI Bürsten - Exklusiv für die Oberflächenveredelung. Vom Strukturieren, Aufrauen, Entgraten<br />

bis zum Polieren und Reinigen mit KULLEN-KOTI Walzenbürsten finden Sie die richtige Lösung.<br />

info@kullen.de www.kullen.de +49 (0)7121 142-211<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 67


KOLIBRI Cloud<br />

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WebApp<br />

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Daten strukturiert abgelegt, jederzeit und<br />

von jedem Gerät zugreifbar via Browser.<br />

Daten können von mehreren Usern<br />

gleichzeitig von überall angeschaut werden.<br />

«State of the Art»-Sicherheit.<br />

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visualisieren und anschauen.<br />

LoRa & GSM-Daten direkt in der KOLIBRI Cloud.<br />

Es braucht keine PC-Software (Datenmanager)<br />

und keine Wartung.<br />

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oder lokalen Datenbanken.<br />

Die KOLIBRI Cloud als Datenablage benutzen.<br />

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Kunde greift auf die Daten zu, ohne etwas<br />

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Unterstützt verschiedene KELLER IoT-Produkte<br />

und IoT-Protokolle: GSM, ARC, LoRa, KOLIBRI<br />

Mobile App und Desktop App.<br />

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mit ausführlicher Dokumentation.<br />

Geräte und Systemalarme einstellen<br />

und empfangen.<br />

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Daten in Browser dargestellt.<br />

68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019<br />

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