KEM Konstruktion 12.2019
Trendthemen: Verwaltungstools, Security in der Industrie 4.0; KEM Porträt: Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components
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TRENDS<br />
VERWALTUNGSTOOLS<br />
Pro File von Procad im Reklamationsmanagement<br />
Zurück in die Entwicklung<br />
Störungen werden oft einzeln und ad hoc behoben und vom Service nicht oder nur sporadisch an<br />
Produktmanagement und <strong>Konstruktion</strong> weitergegeben. Es fehlt der Rückfluss von Informationen, um<br />
die Produktqualität zu verbessern. Die Software Pro File der Karlsruher Procad GmbH & Co. KG dient<br />
als Product Data Backbone und stellt den Bezug zwischen <strong>Konstruktion</strong>steilen und den dazugehörigen<br />
Reklamationen her.<br />
Frank Zscheile, IT-Journalist, München im Auftrag der Procad GmbH, Karlsruhe<br />
Ein durchgängiges<br />
Product Data<br />
Backbone verbindet<br />
den digitalen<br />
Informationsfluss aller<br />
Abteilungen eines<br />
Unternehmens<br />
Bild: Procad<br />
Die notwendige Voraussetzung, damit technische Unternehmen<br />
Digitalisierung betreiben und in Produktentstehung und Produktmanagement<br />
durchgehend digitale Abläufe etablieren können,<br />
ist das sogenannte Product Data Backbone. Es ist die Grundlage,<br />
auf der Daten und Dokumente aus allen Abteilungen und Systemen<br />
zusammengeführt werden. Der übergreifende PLM-Ansatz ist daher,<br />
alle für den Product Lifecycle relevanten IT-Systeme (ERP, CAD,<br />
und PDM/PLM) im Unternehmen zu integrieren und eine zentrale<br />
Informationsbasis zu schaffen. Damit ist der Grundstein für eine unterbrechungsfreie<br />
digitale Weiterbearbeitung von Daten gelegt .<br />
Ein Blick in die Praxis zeigt, dass Reklamationen an Bauteilen oft ungesteuert<br />
und individuell zwischen den Abteilungen des Herstellers<br />
abgestimmt werden. Oft gibt es gibt keinen Plan, keine Auswertbarkeit<br />
und keinen Bezug zum Teil. Mit den richtigen Informationen ausgestattet,<br />
kann ein Hersteller seinen Service besser planen und sich<br />
dadurch Wettbewerbsvorteile verschaffen.<br />
Damit Serviceleistungen pro Artikel ausgewertet werden können,<br />
ist es ratsam, einen gesteuerten Änderungs- beziehungsweise Verbesserungsprozeß<br />
im Unternehmen zu etablieren. Diese Maßnahme<br />
wird – in Verbindung mit der Herstellung von Bezügen zwischen<br />
<strong>Konstruktion</strong>s-, Kaufteilen und Reklamationen – zum Digital Thread<br />
im Unternehmen. Dieser Digital Thread verbindet Informationen aus<br />
dem laufenden Betrieb mit der Entwicklung. Das betrifft unter anderem<br />
diese Bereiche:<br />
• Der Bezug einer Reklamation zu einem bestimmten Teil lässt<br />
sich im PLM-System herstellen. Der Bezug allein zum Kunden im<br />
CRM-System hilft an dieser Stelle nur dem Support. Erfährt der<br />
Konstrukteur nicht, dass sich bei Teil x die Reklamationen häufen,<br />
verbaut er das gleiche Teil immer wieder. Ist der Bezug hingegen<br />
hergestellt, kann die <strong>Konstruktion</strong>sabteilung den Fehler in ihrer<br />
Arbeit sofort berücksichtigen.<br />
• Wichtig ist des Weiteren der Bezug von <strong>Konstruktion</strong>steilen in<br />
der PLM-Software zu Kaufteilen im ERP-System, wenn zum Beispiel<br />
Kaufteile wegen hoher Störungsanfälligkeit ausgetauscht<br />
werden müssen. Denn solche tauchen im <strong>Konstruktion</strong>sumfeld<br />
naturgemäß nicht auf, die Konstrukteure sollten aber wissen,<br />
wenn es an dieser Stelle Qualitätsprobleme gibt. Sie können<br />
dann ein passendes Ersatzteil konstruieren oder initiieren, dass<br />
ein anderes Kaufteil besorgt wird. Das PLM-System muss hier<br />
über eine bidirektionale Schnittstelle mit dem ERP-System verbunden<br />
werden, sodass ein Informationsfluss möglich wird und<br />
damit der Bezug herstellbar ist.<br />
• Schließlich sollte ein Unternehmen auch einen gesteuerten Änderungs-<br />
beziehungsweise Verbesserungsprozeß aufsetzen, um<br />
Serviceleistungen pro Artikel auswerten zu können. Dadurch, sowie<br />
durch den hergestellten Bezug zwischen <strong>Konstruktion</strong>s-,<br />
Kaufteilen und Reklamationen lässt sich die Anzahl der Serviceeinsätze<br />
verringern. Das Unternehmen kann außerdem seine<br />
SLAs höher ansetzen, leichter einhalten und die Produktqualität<br />
steigt dank weniger defekter Teile.<br />
eve<br />
www.procad.de<br />
Details zur PDM/PLM-Software Pro File:<br />
hier.pro/oWx3m<br />
12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019