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KEM Konstruktion 12.2019

Trendthemen: Verwaltungstools, Security in der Industrie 4.0; KEM Porträt: Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components

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MASCHINENELEMENTE<br />

MONTAGE- & HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Bild: SMC<br />

„Wir müssen dahin<br />

kommen, dem Kunden<br />

digitale Daten<br />

auf Knopfdruck bereitzustellen<br />

– alles,<br />

was er zur schnellen<br />

<strong>Konstruktion</strong> und<br />

Inbetriebnahme der<br />

Anlage braucht.“<br />

Oliver Prang, Expert Digital<br />

Business Development,<br />

SMC Deutschland<br />

Dann haben wir unsere Schlittenantriebe in den Serien LEFS und<br />

LEFB, eben mit Kugelumlaufspindel. Diese setzen wir ein, wenn es<br />

darum geht, hohe Nutzlasten mit einer hohen Genauigkeit zu bewegen.<br />

Wahlweise bieten wir auch den Riemenantrieb, wenn es in der<br />

Applikation eher um hohe Geschwindigkeiten und lange Hübe geht.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wie entwickeln Sie die Handlingsysteme<br />

aktuell weiter?<br />

Ehinger: Wir arbeiten weiter an der Kompaktheit und an einem wirtschaftlichen<br />

Verhältnis zwischen nutzbarem Arbeitsraum des Handlings<br />

und dem Bauraum des zu montierenden Systems. Mit unseren<br />

kleinen und kompakten Greifern definieren wir heute schon bis<br />

zu 85 % der Gesamtfläche des Handlings als Arbeitsraum.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Herr Prang, worum kümmern Sie sich im<br />

Digital Business Development aktuell?<br />

Oliver Prang: Es geht darum, SMC weiter auf eine digitale Zukunft<br />

auszurichten. Zum einen heißt das für den Backoffice-Bereich, entsprechende<br />

Digitalisierungssoftware zu nutzen, um Kunden einen<br />

Mehrwert ihrer Daten zu bieten. Zum anderen schauen wir, welche<br />

Bedürfnisse der Maschinenbauer oder Endanwender in Zukunft hat.<br />

Unser Schwerpunkt liegt darin, zu klären, was das Produkt in der<br />

Gesamtmaschine, in der kompletten Konstellation bieten wird: Welche<br />

Zusatzprodukte oder Services sollten wir in Zukunft anbieten?<br />

Sodass es eben für den Maschinenbauer, für den Inbetriebnehmer<br />

und auch für die Beteiligten innerhalb der Produktion einfacher wird.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Rolle spielt der Standort Deutschland<br />

in einer globalen Digitalisierungsstrategie des japanischen<br />

Mutterkonzerns?<br />

Prang: Viele der Digitalisierungsthemen werden in Europa und<br />

gerade auch in Deutschland geboren. Das heißt, wir kümmern uns<br />

darum, Strategien umzusetzen, mit deren Hilfe sich SMC in den<br />

nächsten Jahren weltweit entwickeln kann. Der Standort Deutschland<br />

ist Teil des weltweiten Konzerns. Daher arbeiten wir im Verbund<br />

mit den Entwicklungsingenieuren aus Japan.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Der strategische Kerngedanke dabei?<br />

Prang: Wir müssen dahin kommen, dem Kunden digitale Daten auf<br />

Knopfdruck bereitzustellen, seien es CAD-Daten, seien es E-Plan-<br />

Integrationsdaten – alles, was er zur schnellen <strong>Konstruktion</strong> und<br />

Inbetriebnahme der Anlage braucht. Diese Daten sollten so aufbereitet<br />

sein, dass sie Maschinenanwender oder Instandhalter direkt<br />

nutzen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Damit verbunden ist oftmals die Frage<br />

nach neuen Geschäftsmodellen.<br />

Prang: Wir sind Hardwarehersteller. Das ist das Kerngeschäftsmodell.<br />

Zukünftig könnte es aber sein, dass wir auch Software beziehungsweise<br />

Softwarebausteine anbieten müssen, um spezielle Services<br />

als Add-Ons im Bereich Industrie 4.0 zu betreiben, sodass<br />

Maschinenbauer auf noch mehr Informationen aus der Feldebene<br />

zugreifen können.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Vor etwa einem Jahr haben Sie aus dem<br />

Projekt „Smartfactory 4x4“ heraus ein Industrie-4.0-Handlingsystem<br />

präsentiert. In welcher Denkweise haben Sie an dem<br />

Handlingsystem entwickelt?<br />

Prang: Die Idee ist aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass ein<br />

Unternehmen im Bereich der Digitalisierung nicht alles alleine<br />

machen kann. Wir haben daher mit drei Partnern zusammen gearbeitet,<br />

die Know-how aus weiteren Technologie-Feldern einbringen<br />

konnten: mit Beck IPC jemanden, der einen Industrie-PC programmieren<br />

und zum Laufen bringen kann, mit Belden/Hirschmann<br />

jemanden, der die Daten dann von A nach B – also aus dem lokalen<br />

Bereich in die Cloudanwendung – bringt, und mit NXTGN letztlich<br />

ein weiterer Partner, der diese Daten visualisieren kann.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Als hehres Ziel haben Sie „Zero Down -<br />

time“ formuliert. Wie kann das funktionieren?<br />

Prang: Zero Downtime ist für eine Produktionsmaschine immer der<br />

Wunsch. Das erreichen wir, indem zum Beispiel Daten digital zur<br />

Verfügung stehen, die Aufschluss über Verfahrwege und die Anzahl<br />

der Kilometer, die der Antrieb fährt, geben. Damit lassen sich Fragen<br />

zu Predictive Maintenance beantworten – beispielsweise,<br />

wann es soweit ist, dass der Antrieb gewartet werden muss, bevor<br />

ich als Anwender in eine Crashphase komme. Zero Downtime ist<br />

wichtig für den Endanwender. Für den Maschinenbauer ist es nicht<br />

das primäre Thema, aber für ihn ist es auch wichtig zu wissen, welche<br />

Wege ein Portal überhaupt fährt, um die Produktionsanlage zu<br />

optimieren. Optimieren heißt wiederum, die Zykluszeit zu reduzieren<br />

und eine höhere Produktivität zu erreichen. Die Effizienz der<br />

Anlage steigert sich dadurch insgesamt.<br />

www.smc.eu<br />

Details zu den Handlingportalen von SMC:<br />

hier.pro/kQzYX<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019

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