KEM Konstruktion 12.2019
Trendthemen: Verwaltungstools, Security in der Industrie 4.0; KEM Porträt: Jürgen Lampert, Geschäftsführer RS Components
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WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Mit Sensorlagern Produkte schneller entwickeln: eingebaute Glasfasersensoren liefern die nötigen Daten<br />
Auftretende Lagerlasten mit Licht messen<br />
Mithilfe von innovativen Sensorlagern, den Load Sensing Bearings von SKF, können Produktentwickler<br />
von Pumpen und Kompressoren ihren <strong>Konstruktion</strong>sprozess beschleunigen: Die Lager mit eingebauten<br />
Glasfasersensoren liefern schnell und präzise viele Daten über die im jeweiligen Anwendungsfall<br />
auftretenden Lasten.<br />
Dietmar Seidel, Leiter Fachpresse, SKF GmbH, Schweinfurt<br />
Die Load Sensing Bearings von SKF messen allerlei<br />
Lasten mithilfe der hauseigenen Glasfasertechnik –<br />
direkt im Lager<br />
Bild: SKF<br />
Bild: SKF<br />
Die Load Sensing Bearings erfassen u. a. auftretende<br />
Axial- und Radiallasten, Lastrichtungen, Drehzahlen<br />
oder auch Temperaturen<br />
Die SKF GmbH, Schweinfurt, bringt derzeit das weltweit erste<br />
kommerzielle Load-Sensing-Lager auf den Markt, das auf<br />
der unternehmenseigenen Glasfaser-Sensortechnik basiert. Die Pre -<br />
miere dieses Technologiekonzepts stellt den ersten Schritt einer<br />
langfristig angelegten, strategischen Produktentwicklung zur Echtzeitmessung<br />
von Lagerlasten per Lichtwellenanalyse dar.<br />
Den Auftakt machen entsprechend ausgestattete Schrägkugellager,<br />
wie sie z. B. in Pumpen oder Kompressoren zum Einsatz kommen:<br />
Hier bringen sie Licht ins „Anwendungs-Dunkel“, indem sie den Konstrukteuren<br />
im Handumdrehen viele wichtige Lagerdaten liefern.<br />
Dazu gehören u. a. Informationen über auftretende axiale und ra -<br />
diale Lasten, Lastrichtungen, die Dehnbeanspruchungsverteilung<br />
über den Umfang des Lagers sowie Drehzahlen und Temperaturen.<br />
Derartige Informationen versetzen Konstrukteure und Testinge -<br />
nieure in die Lage, ihre Maschinen weiter zu optimieren – bei zugleich<br />
verringerten Entwicklungszeiten und -kosten. Hinzu kommt<br />
die Möglichkeit, den Entwurfs- und Validierungsprozess zu digita -<br />
lisieren. Außerdem können OEMs und Endanwender bei der Installation<br />
von neuen Maschinen überprüfen, ob die zuvor definierten<br />
Last- und Schmierungsbedingungen korrekt kalkuliert waren oder<br />
im praktischen Einsatz überschritten werden.<br />
Lastmessung direkt im Lager<br />
„Das Verständnis der Lagerbelastungen ist bei der <strong>Konstruktion</strong> von<br />
rotativen Systemen wie etwa Pumpen von entscheidender Bedeutung“,<br />
betont Lars Kahlman, Chefingenieur im Göteborger SKF-<br />
Kompetenzzentrum für Antriebstechnik. „Dafür können wir – nach<br />
umfangreichen Testserien und Simulationen – nun eine robuste<br />
Lösung anbieten, die dank ausgeklügelter Logarithmen äußerst<br />
präzise arbeitet: Unser Load Sensing Bearing ermöglicht den Zugriff<br />
auf bisher nur schwer zugängliche Daten, weil es genaue Lastmessungen<br />
direkt im Lager vornimmt.“<br />
Die neuen Sensorlager eignen sich insbesondere für den Einsatz in<br />
(explosions-)gefährdeten Umgebungen, da ihre Lichtwellen die Daten<br />
spannungslos übertragen können – im Gegensatz zu den sonst<br />
üblichen, dort aber potenziell gefährlichen elektrischen Signalen.<br />
Außerdem sind die schnellen Lichtimpulse immun gegen störende<br />
elektromagnetische Felder: Wo sich keine Funkverbindung auf -<br />
bauen lässt, ermöglicht die Glasfasertechnik trotzdem eine stabile<br />
Fernüberwachung, selbst über große Distanzen.<br />
bec<br />
www.skf.de<br />
Das Video zeigt, wie die Messung von Lagerlasten<br />
mithilfe der Glasfaser-Sensortechnik funktioniert:<br />
hier.pro/vdsic<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12 2019 31