Automationspraxis 12.2019
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_Industrie 4.0<br />
Bild: Fraunhofer IPA<br />
Die Forscher des Fraunhofer IPA haben es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, objektive Transparenz über die<br />
Ursachen von Effektivitätsverlusten zu schaffen.<br />
Konkrete Maßnahmen im Blick<br />
Neben reinen OEE-Kennzahlen sind Firmen natürlich vor<br />
allem an konkreten Maßnahmen zur Effektivitätssteigerung<br />
interessiert. Dazu dient die Ursachenanalyse. Zunächst werden,<br />
basierend auf Häufigkeitsverteilungen, die Prozess-stationen<br />
ermittelt, die für den Großteil der Störungen verantwortlich<br />
sind. Anschließend folgt die Analyse des Signalverlaufs<br />
zur Aufdeckung der Prozessschritte, während denen<br />
die Störung auftritt. Im Rahmen der Signalanalyse werden<br />
im letzten Schritt die Komponenten identifiziert, die für den<br />
Effektivitätsverlust verantwortlich sind. Durch statistische<br />
Auswertungen können sämtliche Verluste quantifiziert und<br />
darauf basierend priorisiert werden.<br />
Die aufgetretenen Verlustursachen werden anschließend<br />
klassifiziert. Zur Validierung und weiteren Analyse durch<br />
Prozessexperten werden für jede Verlustgruppe automatisiert<br />
Videosequenzen extrahiert, um zusätzlich eine visuelle Transparenz<br />
über die Ursachen zu bieten. Am Ende der Analyse<br />
steht ein Maßnahmenplan, priorisiert nach der Wirtschaftlichkeit,<br />
in dem wir in vergangenen Projekten bis zu 10%<br />
summiertes Optimierungspotenzial aufdecken konnten.<br />
Erfolgreich angewendet wurde das Verfahren unter anderem<br />
bei großen Automobilkonzernen und mittelständischen<br />
Kunden aus dem Pharma-Bereich. Dabei wird das<br />
System entweder temporär als Pilotanwendung für einzelne<br />
Anlagen oder als Modul zur Integration in die bestehende<br />
IT-Infrastruktur angeboten.<br />
Das Verfahren wird aktuell weiterentwickelt, um die Frage<br />
zu beantworten, wie Effektivitätsverluste prognostiziert<br />
werden können, bevor diese in den Kennzahlen sichtbar<br />
werden. Dabei soll mit Partnern aus unterschiedlichen Branchen<br />
für einen umfassenden Stresstest des Werkzeugs bei der<br />
Transparenz-Erzeugung zusammengearbeitet werden. ↓<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
Experts in<br />
Man and Machine<br />
Heute arbeiten Roboter für und mit Menschen. Diese<br />
Zusammenarbeit macht die Produktion smarter und<br />
effizienter denn je – selbst in sensitiven Umgebungen.<br />
Menschen gestalten die Zukunft.<br />
Roboter beschleunigen diesen Prozess.<br />
www.staubli.com<br />
Stäubli Tec-Systems GmbH, Tel. +49 (0) 921 883 0, sales.robot.de@staubli.com<br />
Dezember 2019 21