Kohlbauer_Naschmarkt
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Schwerpunkt
same!“. Damit bringt sie
auf den Punkt, was auch
Kohlbauer kritisiert. Aus
seiner Sicht ist der Wiener
Naschmarkt nicht mehr das,
was er einmal war – nämlich ein beliebter
Nahversorger und Spezialitätenmarkt.
Ein wenig Abwechslung in die Abfolge lane
haltbarer Lebensmittel und Souvenirs bringt
ein Marktstand, der frisches Fleisch anbietet.
Schweinefleisch sucht man hier wenig überraschend
vergebens. Dafür wird am Stand
gegenüber orientalische Musik abgespielt.
All das entspricht zwar nicht meiner Vorstellung
von einem Wiener Markt, ist aber trotzdem
irgendwie stimmig.
Mehr Identität für den Naschmarkt
Ein paar Schritte weiter und die enge Marktgasse
öffnet sich endlich wieder. Hier hat
man etwas Platz um durchzuatmen. Der
freiheitliche Landtagsabgeordnete erzählt
mir von seinen Ideen für den Naschmarkt.
Er möchte auf einer freien Fläche am Marktgelände
gerne ein „Österreich Kulinarium“
einrichten. Dieses soll zehn Marktstände beherbergen,
die das kulinarische Angebot von
je einem österreichischen Bundesland plus
Südtirol widerspiegeln sollen. „Der Verkauf
von Waren soll im ‚Österreich Kulinarium‘
im Fokus stehen. Jeder Standbetreiber soll
jedoch auch Spezialitäten aus seinem Bundesland
aufkochen und Getränke ausschenken
– damit der Naschmarkt wieder zu einem
Treffpunkt für die Wiener wird!“, erklärt mir
Kohlbauer sein Konzept.
Die Befürchtung, dass dann erst recht wieder
jeder Stand das gleiche anbietet, teilt Kohlbauer
nicht: „Als halber Kärntner kenne ich
die Kärntner Spezialitäten sehr gut! Die unterscheiden
sich sehr wohl von den Angeboten
aus anderen Bundesländern.“ Zudem
ist er sich sicher, dass die Nachfrage nach
so einem Angebot hoch wäre. Rund um den
Naschmarkt würden nämlich sehr viele Menschen
leben, die „einen sehr linken Lebensstil
pflegen“ und zurzeit sehr viel Wert auf hohe
Qualität und Regionalität legen würden.
Alle Bilder: Info-DIREKT
Schandfleck des Naschmarktes
Wir setzen unseren Marktbummel fort, kommen
nach wenigen Metern jedoch vor einer
Kapelle wieder zum Stehen. An dieser hat
nicht nur der Zahn der Zeit genagt, sondern
auch einige Schmierfinke ihrer Dummheit
freien Lauf gelassen. Kohlbauer dazu: „Wir
haben in der Bezirksvertretung in Mariahilf
beantragt die Kapelle zu renovieren, bis auf
die ÖVP haben jedoch alle Parteien gegen
unseren Antrag gestimmt.“
Bild: Eindrücke vom Wiener Naschmarkt,
wie er sich vielen Touristen zeigt.
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