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und C-Turnier

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22<br />

medizinserie<br />

Zentimeter variiert werden. Je höher der Wasserstand desto mehr<br />

Widerstand muss das Pferd muskulär überwinden, aber auch umso<br />

größer ist der Wasserdruck, der auf den Organismus wirkt. Mit jedem<br />

Meter Wassertiefe steigt der Druck um 0,1 Bar. Damit wirkt auf die<br />

Pferdebeine ein sanfter Druck, der einer Lymphdrainage gleichkommt.<br />

Durch den Druck <strong>und</strong> die massierende Wirkung des Wassers erfolgt<br />

eine bessere Durchblutung, fördert die venöse Blutrückführung zum<br />

Herzen <strong>und</strong> regt das Lymphsystem an. Das „Wassertreten“ a la<br />

Kneipp ist deshalb eine ideale Therapie für Pferde mit schwachem<br />

Lymphsystem <strong>und</strong> Neigung zu angelaufenen Beinen. Ödeme <strong>und</strong> Flüssigkeitsansammlungen<br />

im Gewebe unterschiedlicher Ursache können<br />

beim Wassertreten positiv beeinflusst werden.<br />

Für das Training des Sportpferdes wird der Wasserwiderstand im Vordergr<strong>und</strong><br />

stehen. Dieser Effekt kann bei Zuschalten der Gegenstromanlage<br />

noch gesteigert werden. Dabei baut das Pferd mehr Muskelmasse<br />

auf, kräftigt das Herz <strong>und</strong> schont dabei die Gelenke. Dieses<br />

Krafttraining hat einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem<br />

des Pferdes. Der Schwimmbadbauer <strong>und</strong> Mitentwickler der Wasserführanlage,<br />

Claudio Voncini, hat auf seinem Gestüt in der Nähe<br />

von Udine in Norditalien die Anlage schon seit längerem in Betrieb.<br />

Er stellte fest, dass seine im Wasser trainierten Pferde einen deutlich<br />

niedrigeren Ruhepuls haben. Dabei laufen die Pferde nach einer 15minütigen<br />

Eingewöhnungsphase im normalen Training etwa 30 bis 45<br />

Minuten im Wasserbecken. Die Pferde können darum schnell, effektiv<br />

<strong>und</strong> schonend konditioniert werden.<br />

Ideale Arthrose-Therapie<br />

Die Gelenkschonung kommt durch den Auftrieb des Wassers zustande,<br />

da das Pferd nicht sein ganzes Körpergewicht tragen muss. Über die<br />

Regulation des Wasserstands im Führbecken werden bis zu 60 Prozent<br />

des Körpergewichts des Pferdes durch das Wasser getragen. Dies<br />

kommt ganz besonders den Pferden zu Gute, die Gelenksprobleme<br />

haben, unter Arthrosen leiden oder aufgr<strong>und</strong> einer Gelenkserkrankung<br />

geschont werden müssen. Viele Pferde können auf diese Weise<br />

trotzdem im Training bleiben.<br />

Die neue Wasserführanlage kann mit individuellen Zusatzmodulen<br />

ausgestattet werden. So ist es möglich, das Wasser auch entsprechend<br />

zu temperieren oder das Becken wahlweise mit Süß- oder Salzwasser<br />

zu befüllen. Warmes Wasser mit einer Temperatur von etwa 35 Grad<br />

wirkt sich sehr wohltuend <strong>und</strong> entspannend auf den Organismus aus.<br />

Es lindert die Schmerzen von arthrosegeplagten Pferden deutlich. Arthrosepferde<br />

können im Wasserbad gelenkschonend bewegt werden.<br />

Mit einer entsprechenden Wassertemperatur bietet man dem Tier eine<br />

perfekte Therapieform.<br />

Will man einen Trainingseffekt auf die Blutgefäße erzielen, wählt man<br />

eine kühlere Wassertemperatur. Da die Wassertemperatur unter der<br />

der Körpertemperatur liegt, ziehen sich die Gefäße im kühlen Nass<br />

zusammen. Dies erfolgt auch dadurch, weil der Körper den Temperaturverlust<br />

so gering wie möglich halten möchte. Verlässt das Pferd<br />

das Wasser, weiten sich die Gefäße wieder. Der Wechsel von Zusammenziehen<br />

<strong>und</strong> Dilatation der Blutgefäße führt zu einer besseren<br />

Elastizität. Die Blutgefäße werden kräftiger <strong>und</strong> elastischer.<br />

Neben den idealen Trainings- <strong>und</strong> Rehabilitationseffekten kommt<br />

auch die Wellness des Pferdes bei einer Wasserführanlage nicht zu<br />

kurz. Als Option kann die Wasserführanlage beispielsweise mit Hydro-<br />

Massagedüsen ausgestattet werden.<br />

Viele Pferde lieben es außerdem, im Wasser zu plantschen <strong>und</strong> kaum<br />

ein Reiter hat heutzutage noch die Möglichkeit, in seiner Umgebung<br />

seine Pferde in Bächen oder Flüssen „Wassertreten“ zu lassen. In<br />

der modernen Form erfahren somit die längst vergessenen Pferdeschwemmen<br />

durch die neu entwickelte Wasserführanlage eine Renaissance.<br />

Renate Ettl

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