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HEIMATLIEBE-BIGGESEE Augabe 9 Winter 2019/20

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.

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Attendorn . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />

Schau mal, wo die Elfen wohnen<br />

Eine Geschichte nicht nur für Kinder<br />

Marita, Grata<br />

und der Ackersegen<br />

Lecker, lecker ... Kartoffeln<br />

Abenteuer Eisklettern<br />

Herausforderung im Pitztal<br />

Schutzgebühr 3,80 E


Ausgabe 9 – <strong>Winter</strong> <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

5 Editorial<br />

6 Schau mal, wo die Elfen wohnen<br />

Eine Geschichte nicht nur für Kinder<br />

12 Die Geschichte<br />

der Christbaumkugel<br />

6<br />

18 Marita, Grata und der Ackersegen<br />

Lecker, lecker ... Kartoffeln<br />

24 Potthucke<br />

30 Energie für´s Gefieder im Garten<br />

Wie wichtig richtiges Vogelfüttern ist<br />

34 Ein Mann für zwei Schwingen<br />

Alexander Fischer kümmert sich<br />

um verletzte Greifvögel<br />

40 Aussichts-Reich<br />

42 Die Traubeneiche in Iseringhausen<br />

Die Reise im Kreis Olpe geht weiter<br />

12<br />

46 Abenteuer Eisklettern<br />

Herausforderung im Pitztal<br />

56 Weltläden – Mehr als ein Laden<br />

Fairer Handel: Eine Bewegung wird 50!<br />

62 Mitten im Leben<br />

Warum Gutes tun gut tut<br />

66 Traumjob Landarzt?<br />

Mediziner für die Region gesucht<br />

18<br />

34<br />

72 Wie war´s, Kai Thomalla?<br />

UNSERE MARKEN<br />

A. ODENWALD ~ AL CORO ~ BREITLING ~ BAUME & MERCIER ~ BLANCPAIN ~ CHOPARD ~ CHRONOSWISS ~ CORUM<br />

EBEL ~ FOPE ~ GARMIN ~ GERSTNER ~ GLASHÜTTE ORIGINAL ~ IWC ~ JUNGHANS ~ LONGINES ~ MAURICE LACROIX<br />

MIDO ~ MÜHLE GLASHÜTTE ~ NIESSING ~ NOMOS GLASHÜTTE ~ OMEGA ~ ORIS ~ PESAVENTO ~ PORSCHE DESIGN<br />

QUINN ~ RADO ~ SPARKLING EYES ~ TAG HEUER ~ TISSOT ~ TUDOR ~ UNION GLASHÜTTE ~ WELLENDORFF ~ ZENITH<br />

74 So weit die Füße tragen<br />

Schreibershofer Rom-Wanderer<br />

halten Rückschau auf ihre Jubiläumsaktion<br />

DORTMUND | DÜSSELDORF | ESSEN | FRANKFURT | KARLSRUHE | MANNHEIM | MÜLHEIM | SULZBACH/TAUNUS<br />

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46


Editorial<br />

Hier ist<br />

zuhause.<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

… hier könnte jetzt geschrieben stehen, wie begeistert wir von unserer Region, den hier lebenden<br />

Menschen und ihrem Engagement sind (ganz nebenbei, es ist tatsächlich so). Und ich könnte Ihnen auch<br />

erzählen, mit wie viel Leidenschaft wir für das, was wir tun, unterwegs sind (auch das stimmt). Ich könnte<br />

Ihnen weiter gestehen, wie sehr wir uns über die große positive Resonanz freuen, um Ihnen dann zu<br />

versprechen, dass wir auch dieses Mal wieder sehr kreativ waren und viele schöne<br />

Geschichten für Sie haben.<br />

Aber wir Sauerländer eignen uns nur schlecht für Plattitüden. Deswegen: Überzeugen Sie<br />

sich doch einfach selbst davon, wie sehr wir es lieben, die ganze Vielfalt unserer Heimat<br />

in einem Heft zu vereinen.<br />

Gehen Sie mit uns in den Wald, um zu schauen, wie die Elfen leben. Lesen Sie, warum<br />

die Kartoffel bei uns ganz einfach auf den Tisch gehört. Klettern Sie mit uns an gefrorenen<br />

Wasserfällen. Erleben Sie hautnah, was ein Greifvogelbeauftragter macht und reisen<br />

Sie mit uns nach Lauscha … also, blättern Sie los! Dann erfahren Sie auch, was der<br />

Thüringer Wald mit unserem Ländchen zu tun hat …<br />

Es grüßt Sie herzlichst<br />

Ihr Markus Frey<br />

Heimat ist dort, wo man<br />

gut beraten ist.<br />

PS: Die Heimatliebe gibt es für zwölf Euro jährlich im Abonnement. Sie bekommen unser Magazin dann<br />

direkt nach Hause geliefert. Ein unterhaltsames Geschenk für liebe Freunde oder sich selbst!<br />

Dein Magazin. Deine Region. Deine Geschichten.<br />

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5


Schau mal, wo die<br />

Elfen wohnen!<br />

Eine Geschichte nicht nur für Kinder<br />

Vielleicht ist heute der perfekte Tag, um glücklich zu sein.<br />

Und vielleicht auch jeder der darauffolgenden Tage! Es war<br />

dieser Spruch, den eines Morgens eine Freundin in ihren Status<br />

stellte – ein Beispiel dafür, wie die digitale Welt die analoge<br />

gesund bereichern kann – und der an jene wunderschönen<br />

Stunden im Wald denken ließ. Voller Fantasie, aufregender<br />

Abenteuer und erstaunlicher Entdeckungen. Und genau davon<br />

handelt diese Geschichte.<br />

Marlena und Anton aus Olpe bauen Häuser für Elfen. Ob es die wirklich gibt? „Na klar“, sind sich die Zwillinge ganz<br />

sicher. Wer glaubt, dass die Naturwesen eine Kinderfantasie sind, der sollte mal nach Island reisen. Dort spielen<br />

Elfen im Alltag eine große Rolle. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt an sie. Warum nicht … Wer einen guten<br />

Grund weiß, sollte sich schnellstens melden.<br />

In unseren geheimnisvollen weiten<br />

Wäldern leben Elfen, da sind sich<br />

Marlena und Anton sicher. Ganz<br />

sicher! Elfen, das sind wunderschöne,<br />

winzig kleine, zarte Wesen; wenn man<br />

ganz still ist, kann man sie spüren.<br />

Nachts, wenn alles schläft, besuchen<br />

sie einen auch zu Hause. Elfen leben<br />

nie allein, sie haben viele Freunde und<br />

tanzen, lachen und spielen. Elfen lieben<br />

die Kunst, die Poesie und die<br />

Wissenschaft. Und ganz besonders lieben<br />

sie die Natur, die Pflanzen und die<br />

Tiere, die sie schützen. Denn das ist<br />

ihre Aufgabe.<br />

„Es gibt blaue, grüne und bunte Elfen.<br />

Für das Wasser, die Bäume und die<br />

Blumen. Und dann gibt es noch viele<br />

andere“, sagt Anton. Gesehen hat er sie<br />

noch nie. Im Gegensatz zu seiner<br />

Schwester Marlena. „Jeder kann Elfen<br />

sehen, man muss nur ganz aufmerksam<br />

sein“, flüstert sie und weiß noch<br />

mehr zu erzählen. Zum Beispiel, dass<br />

Elfen den Menschen wohlgesonnen<br />

sind, zumindest den guten, und wenn<br />

man Sorgen hat oder in Not ist, dann<br />

sind sie da und helfen. Manchmal aber<br />

brauchen sie selbst Hilfe. Zum Beispiel,<br />

um Häuser zu bauen, in die sie einziehen<br />

können. Damit sie ein Dach<br />

über dem Kopf haben, ein gemütliches<br />

Bett zum Schlafen und einen Tisch<br />

zum Essen.<br />

Johannes Berghof ist der Papa von<br />

Marlena und Anton. Und er ist<br />

Arbeitserzieher, Gesicht der Wullacker<br />

und waldpädagogisch unterwegs. Als<br />

solcher arbeitet er in einem Feld, das<br />

zunehmend in das öffentliche Interesse<br />

rückt und aus der Bildungslandschaft<br />

kaum mehr wegzudenken ist. Er<br />

verbringt seine Zeit – was in<br />

der Natur der Sache<br />

liegt – am liebsten<br />

draußen im Freien.<br />

Das finden<br />

seine Zwillingskinder<br />

natürlich<br />

toll.<br />

Mit Papa in den Wald, das ist<br />

das Entdecken einer ganzen<br />

Welt von großen<br />

Zusammenhängen und<br />

kleinen Kostbarkeiten; das<br />

ist für sie kein Sonderprogramm,<br />

das ist eine<br />

6 7


Selbstverständlichkeit. „Die Natur ist der schönste Spielplatz<br />

und der beste Erfahrungsraum“, sagt Johannes. Er gehört zu<br />

jenen Menschen, die nicht nur wissen, was der Mensch mit<br />

der Natur macht – nicht immer viel Gutes –, sondern auch,<br />

was die Natur mit dem Menschen macht. „Sie inspiriert,<br />

regt Fantasie und Kreativität an, stärkt praktische und kognitive<br />

Fähigkeiten, fördert Vertrauen und Sozialkompetenz.“<br />

Genau da aber gibt es ein Problem: Für viele Stadt- und<br />

auch Landkinder gehören Wald, Wiesen und Bäche heute<br />

längst nicht mehr zum Alltag, sondern sind – wenn überhaupt<br />

– geplantes Ausflugsziel. Voraussetzung: Die Sonne<br />

scheint. Zwar hat die Mehrheit ein hinreichendes Bild von<br />

Wald, wie der Jugendreport Natur. Das Wissen um denselben<br />

allerdings ist in einem fast schon desaströsen Zustand.<br />

Viele glauben, die typischen Supermarktfrüchte im heimischen<br />

Wald zu finden. Selbst die Banane.<br />

underbare <strong>Winter</strong>mode<br />

von YAYA,<br />

American Vintage,<br />

Bypias und mehr ...<br />

1)<br />

2)<br />

1) Der Tisch für die Elfen ist gedeckt. Die Hüte der Eicheln<br />

dienen als Teller und Schüsseln. Gefüllt sind sie mit Blättern,<br />

Nadeln und allem, was man auf dem Waldboden<br />

findet. Schade, dass die Pflanzen in diesem Jahr wenig<br />

Früchte tragen. Es ist ganz einfach zu trocken.<br />

2) Eine alte Baumwurzel, bizarr und geheimnisvoll, bildet<br />

den Eingang zum Elfenhaus. Die Zapfen weisen den<br />

Weg. In der Nachbarschaft steht ein Fliegenpilz. Er gilt als<br />

Glückssymbol. Und ist gar nicht so giftig, wie alle erzählen.<br />

Trotzdem: Hände weg!<br />

3) An der winzigen Leiter klettern die zarten Elfen hoch<br />

hinauf in den Stamm. Birkenzweige eigenen sich ganz<br />

besonders gut. Sie sind fein und biegsam.<br />

3)<br />

Elfenhäuser kann man überall bauen. Im Wald und auch im<br />

eigenen Garten. Anton – ein Profi in Sachen Elfenarchitektur –<br />

hat viel gesammelt und weiß, wie das mit Rinde, Moos,<br />

Stöcken, Zweigen, Nadeln, Blättern, Früchten und Zapfen geht.<br />

Formen, Farben, Gerüche, Geräusche – der Wald ist voll<br />

davon. Es gibt so viel zu entdecken, zu suchen und zu finden.<br />

Unaufgeregt, ausgelassen und dabei richtig spannend.<br />

Irgendwo klopft ein Specht! Unter den Blättern raschelt<br />

es – vielleicht ein Mäuschen? Stumm und still steht ein<br />

Fliegenpilz in der Nähe der Wurzel einer mächtigen Fichte,<br />

die Marlena und Anton ausgesucht haben. Genau hier ist<br />

der richtige Platz, um das Haus für die kleinen Elfen zu<br />

bauen. Die Rinde, die Anton findet, hat ehemals eine Birke<br />

vor Insekten und Pilzen bewahrt. Nun wird sie mit ihrer<br />

groben, längsgefurchten Schuppenborke zum schützenden<br />

Dach. Wunderbar weich und erdig duftend ist das Moos,<br />

das Marlena sammelt, um daraus die Schlafstätte für die<br />

kleinen Elfen zu bauen. Und die Kissen für die Esszimmerbänke.<br />

Die hat Anton mit einem Messer geschnitzt.<br />

Papa Johannes hat ihm gezeigt, worauf man dabei aufpassen<br />

soll. Kleine Hilfen sind natürlich erlaubt. „Elfen mögen es<br />

schön, gemütlich und heimelig“, wissen die beiden.<br />

Die Zeit im Wald vergeht wie im Flug. Die Sonne steht<br />

schon tief über den Bäumen. Erinnerungen an früher werden<br />

wach. An Zeiten, in denen man mittags aus dem Haus<br />

... dazu die passenden<br />

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8 9


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Johannes Berghof mit Marlena und Anton. Als Papa und als Pfadfinder, als Wullacker und Arbeitserzieher weiß er, wie<br />

wichtig das Beziehungsgeflecht zwischen Natur und Mensch ist. Belohnt wird er mit den strahlenden Augen seiner Zwillinge.<br />

Was aber sind überhaupt Wullacker? Sie wühlen und ackern im Wald und sind das LEADER-geförderte Waldprojekt<br />

des Jugend- und Familiendienstes Kompass.<br />

geschickt wurde und erst abends wieder zurückkam. An<br />

Tage, in denen man das Butterbrot mit dreckigen Fingern<br />

aß. An Himbeeren oder Pilze sammeln mit Oma. Und das<br />

tut gut. Das ist wohl auch unter Waldbaden zu verstehen,<br />

das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Japaner<br />

nennen es „Shinkrin Yoku“ und meinen damit das „Eintauchen<br />

in die Waldatmosphäre“. Erwachsene machen es<br />

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der Freiheit zur Fantasie. Der Effekt: glückliche Stunden<br />

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man nur das lieben kann, was man erforscht hat und kennt!<br />

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Wir freuen uns<br />

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In diesem Herbst hat Elke Siepe ihr<br />

Geschäft „Für Dich“ im Allee-Center<br />

eröffnet. Mit ihrer Selbstständigkeit<br />

erfüllt sich die Einzelhandelskauffrau<br />

einen Traum – und modebewussten<br />

Frauen auch. Das Ladenlokal hat<br />

die neue Inhaberin einmal auf links gedreht<br />

und ihm einen neuen, frischen<br />

Stil verpasst.<br />

„Der Standort ist ideal, hier ist richtig<br />

Leben und die Kunden sind alle so<br />

nett“, sagt Elke Siepe, die in der Hansestadt<br />

gut bekannt ist. Schließlich<br />

gehörte sie lange Zeit zum Schuhhaus<br />

Hoberg, bevor sie vor ein paar Jahren<br />

zur Chicceria wechselte.<br />

Zum Team gehören weiter Anja Berghaus<br />

und Ute Springob, ebenfalls ge-<br />

schätzte Gesichter aus der Modewelt.<br />

Italienische Mode für jedes Alter –<br />

Damenoberbekleidung, Schmuck und<br />

Uhren sowie Accessoires wie Mützen,<br />

Schals und Taschen – bestimmen das<br />

Portfolio, dass sich mit Marken, die in<br />

Attendorn sonst nirgends zu finden<br />

sind, stets an aktuellsten Trends orientiert.<br />

Dazu gibt es eine persönliche und<br />

vor allem ehrliche Beratung. „Seit der<br />

Eröffnung freue ich mich über viele<br />

positive Rückmeldungen. Von langen<br />

treuen Kundinnen und auch von vielen<br />

neuen“, freut sich Elke Siepe.<br />

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Björn Bernhardt [Fotos]<br />

10 11


Im späteren 19. Jahrhundert entwickelte<br />

sich in Lauscha eine florierende Christbaumschmuckindustrie<br />

in Heimarbeit.<br />

Etwa um 1880 entdeckte Frank Winfield<br />

Woolworth – er reiste persönlich nach<br />

Thüringen – die Lauschaer Erzeugnisse<br />

und organisierte den Export nach<br />

Amerika. Damit begann der Siegeszug<br />

des gläsernen Baumschmuckes.<br />

Die Geschichte<br />

der Christbaumkugel<br />

Diese Geschichte ist zwar am Weihnachtsbaum aufgehängt, nichtsdestotrotz aber keine Weihnachtsgeschichte.<br />

Vielmehr geht es um die manuelle Glaskunst in Deutschland, die seit einigen<br />

Jahren zum immateriellen Kulturerbe gehört. Dabei richten wir unseren Blick nach Lauscha.<br />

Dort im Thüringer Wald bläst man nicht nur seit dem Mittelalter Glas, in der kleinen Stadt Lauscha<br />

im Südosten der Region steht die Wiege der Christbaumkugel. Und da das Sauerland in<br />

Sachen Weihnachtsbäume Weltmarktführer ist, sind das zwei Dinge, die unbedingt zusammengehören.<br />

Eine ganz runde Geschichte also.<br />

Dass 1982 auf dem<br />

Petersplatz in Rom zum<br />

ersten Mal ein Weihnachtsbaum<br />

stand, überrascht. Denn<br />

– so will es unser Gefühl – es muss<br />

an der Memorialkirche einen solchen<br />

doch schon immer gegeben haben.<br />

Also, seit deren Bau, mit dem man vor<br />

rund 500 Jahren begann. Tatsächlich<br />

ist die erste schriftliche Erwähnung<br />

eines dekorierten Weihnachtsbaums<br />

auch genauso alt. Sie stammt indes aus<br />

den Zünften des städtischen Handwerks.<br />

Vor etwa 400 Jahren schmückte<br />

einen solchen dann erstmals eine<br />

Kerze. Wer die Idee dazu hatte, ist<br />

umstritten – vielleicht die Herzogin<br />

Dorothea Sibylle von Schlesien. Oder<br />

war es doch Luther? Ansonsten<br />

behängte man ihn mit Äpfeln, Nüssen<br />

und Zuckerwerk, bis schließlich 1847<br />

in Lauscha die gläserne Christbaumkugel<br />

erfunden wurde. Den Erzählungen<br />

nach war es ein armer Glasbläser,<br />

der sich Lebensmittel am Baum<br />

schlichtweg nicht leisten konnte.<br />

Sesshafte Glasmacher gab es in<br />

Deutschland seit dem späten Mittalter.<br />

In den Mittelgebirgen fanden sie das,<br />

was sie an Rohstoffen brauchten.<br />

Nämlich Holz zur Gewinnung von<br />

Pottasche sowie Sand und damit<br />

Quarz. So auch im Thüringer Wald,<br />

wo sich Lauscha – die erste Glashütte<br />

begann hier<br />

1597 mit ihrer Produktion – zu einem<br />

weltweit bekannten Zentrum der<br />

Glas- und Christbaumschmuckindustrie<br />

entwickelte. Voraussetzung<br />

dazu waren allerdings einige technische<br />

Entwicklungen.<br />

Zunächst einmal wurde Mitte des 18.<br />

Jahrhunderts die Glasröhren- und<br />

Lampentechnik bekannt. Damit konnten<br />

neben der traditionellen Herstellung<br />

von Hohlglas nun weitere Fabrikate<br />

produziert werden: beispielsweise<br />

wissenschaftliche Geräte, figürliches<br />

Glas, Tier- und Puppenaugen und<br />

Augenprothesen für Menschen sowie<br />

zuallererst und vor allem für Perlen.<br />

Aus Letzteren, mit denen zunächst<br />

die Modeschmuckindustrie bedient<br />

wurde, entwickelte sich die gläserne<br />

Christbaumkugel.<br />

Damit diese ab Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

als Massenartikel ihren Siegeszug<br />

von ihrer Geburtsstätte im<br />

Thüringer Wald durch Europa und<br />

schließlich rund um den Globus antreten<br />

konnte, waren zwei weitere<br />

Innovationen Voraussetzung: die Einführung<br />

des Gasgebläses, das den<br />

12 13


Das Foto entstand um 1930: Der Transport des Christbaumschmucks<br />

war Frauensache.<br />

Bunsenbrenner ablöste und mit seiner gleichförmigen und<br />

regulierbaren Flamme erlaubte, dünnwandige und größere<br />

Erzeugnisse zu blasen – 1867 kam eine Gasanstalt nach<br />

Lauscha –, sowie das sogenannte „Nassversilberungsverfahren“,<br />

das die giftige Bleiverspiegelung und die ebenso<br />

teure wie komplizierte sogenannte Fischperlen-Verspiegelung<br />

ablöste. Der Engländer Michael Drayton und der<br />

deutsche Chemiker Justus von Liebig haben sich damit<br />

einen Namen gemacht. Dabei hatten sie keineswegs die<br />

Veredelung von Christbaumkugeln im Sinn. Ihnen ging es<br />

vielmehr darum, die bei der Spiegelproduktion bis dahin<br />

übliche Verwendung von tödlichem Quecksilber<br />

zu vermeiden.<br />

Zurück zum dekorierten Weihnachtsbaum: Bis sich der<br />

Brauch verbreitet hatte, dauerte es einige Jahrhunderte.<br />

Wohlhabende Bürgerfamilien übernahmen ihn von den<br />

Zünften, dann fand der Adel daran Gefallen und von da<br />

aus ganz Europa und schließlich mit den ersten Auswanderern<br />

die ganze Welt. Was schimmernd und glitzernd in<br />

warmen Stuben, Salons und Palästen in festliche Stimmung<br />

versetzte, war indes mit ärmlichsten Lebensverhältnissen<br />

und allerschlechtesten Arbeitsbedingungen bei den Glasbläsern<br />

verbunden. Das Weiterverarbeiten der Glasröhren<br />

zu Christbaumschmuck erfolgte in selbstständiger Heimarbeit,<br />

den sogenannten Hausindustrien, wobei die ganze<br />

Familie mithelfen musste. Vom frühen Morgen bis spät in<br />

die Nacht. Das Aufblasen der Kugeln und das Variieren der<br />

Formen war Männersache. Frauen und Kinder übernahmen<br />

das Verzieren bis zum Aufstecken der Metallkappen mit<br />

Ösen, das anschließende Verpacken und Tragen zu den sogenannten<br />

Verlegern, also den Händlern und Großkaufleuten,<br />

die den Vertrieb und Export organisierten, Preis und<br />

Absatz kontrollierten und so über die Produktion und damit<br />

die Glasbläser nach Gutdünken verfügen konnten. Je<br />

günstiger in der Herstellung und je fantasievoller die<br />

Erzeugnisse, desto größer die Chance der Familien, deren<br />

einzige Grundlage ansonsten die Landwirtschaft war, ihre<br />

Existenz zu sichern.<br />

Bis zum Zweiten Weltkrieg blieb die kleine Stadt bedeutendes<br />

Zentrum der Christbaumkugelindustrie. Dabei<br />

war der Schmuck keineswegs nur rund. Mit verschiedenen<br />

Techniken formte man die Halbfabrikate durch Drehen,<br />

Arbeitsstube um 1930: Der Schmuck wurde in kleinen Werkstätten im Wohnhaus der Glasbläser hergestellt.<br />

Die ganze Familie war daran beteiligt.<br />

Drücken oder – neben den frei geblasenen<br />

Produkten – durch das Blasen<br />

in Negativformen zu allen möglichen<br />

Gebilden wie Zapfen, Vögeln, Trompeten.<br />

Auch technische Errungenschaften<br />

wie der Zeppelin standen<br />

Modell, ebenso wie der jeweilige Zeitgeist:<br />

So stellte man U-Boote oder<br />

Nordmänner,<br />

Blaufichten, Fichten<br />

gar Geschütze wie die „Dicke Bertha“<br />

her. 1939 kam die Produktion zum<br />

Erliegen; ab 1945 wurde sie wieder<br />

aufgebaut, wobei man sich insbesondere<br />

nach dem Mauerfall wieder der<br />

traditionellen Handarbeit zuwandte.<br />

In Lauscha steht übrigens das älteste<br />

deutsche Spezialmuseum für Glaskunst.<br />

<strong>20</strong>14 wurde es neu eröffnet<br />

und zeigt unter anderem den für<br />

Lauscha typischen Zusammenhang<br />

von Perlenproduktion und Christbaumschmuckherstellung.<br />

Birgit Engel [Text]<br />

Museum für Glaskunst Lauscha [Fotos]<br />

Weihnachtsbaumverkauf vom 1. Advent täglich<br />

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Bernd Kaiser Landwirtschaft · Zu den Höfen 11 · 57439 Attendorn · 02722/50173 · 02722/635340 · kaiser-keseberg@t-online.de<br />

14 15


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16 17


Marita, Grata<br />

und der Ackersegen<br />

Lecker, lecker … Kartoffeln<br />

Sommers wie winters briet unser Opa seinen Enkeln Kartoffeln. In seiner Gartenhütte,<br />

in einer riesigen gusseisernen Pfanne. Keine Bratkartoffeln schmeckten<br />

so gut wie seine. Stellt man unserem Opa Reis oder Nudeln auf den Tisch,<br />

kann er wenig damit anfangen. „Keine Erpel?“, fragt er dann im Wendsche Platt.<br />

Hinter diesen beiden Wörtern steckt nicht nur der persönliche Geschmack eines<br />

fast 90-jährigen Mannes. Dahinter verbirgt sich vielmehr auch die Geschichte<br />

einer Pflanze, die, ausgehend von ihrer südamerikanischen Heimat, einst einen<br />

unvergleichbaren Siegeszug um die Welt antrat; die Segen ist und auch manchmal<br />

Fluch war, die als verlässliches und prädestiniertes Nahrungsmittel unsere<br />

Kultur nachhaltig prägte und im Sauerland ganz einfach auf den Tisch gehört.<br />

Zwar spielt sie nicht mehr die Rolle wie einst. Nichtsdestotrotz liegt sie mit dem<br />

Thema Regionalität wieder voll im Trend.<br />

it der Kartoffel kann man nicht<br />

nur den Gaumen erfreuen und<br />

gesund den Magen füllen, sondern<br />

auch ganze Bücher. Schließlich<br />

beginnt ihre Geschichte im Hochland<br />

der Anden irgendwann vor unserer<br />

Zeitrechnung – manche Autoren<br />

glauben, um 8000 v. Chr., erste<br />

Nachweise gibt es 750 v. Chr. – und ist<br />

heute noch lange nicht zu Ende<br />

geschrieben. Es gibt eine ganze Menge<br />

an Publikationen, die über die Entwicklung<br />

der Kartoffel in Europa und<br />

Deutschland erzählen: Wie sie im 16.<br />

Jahrhundert mit den Entdeckungsreisenden<br />

über den Atlantik zunächst<br />

nach Spanien und in die Niederlande,<br />

damit auch bis an die Grenze<br />

Westfalens, und dann nach Großbritannien<br />

kam, wo sie besonders schnell<br />

in Irland zur Lebensgrundlage wurde,<br />

um später mit der Kartoffelfäule Not<br />

und Elend nicht nur über die grüne<br />

Insel zu bringen, sondern auch auf das<br />

Festland. Bekannt sind die Bemühungen<br />

von Preußens „Altem Fritz“,<br />

die nahrhafte Knolle in seinen Provinzen<br />

einzuführen und der als<br />

„Kartoffelkönig“ in die Geschichtsbücher<br />

einging.<br />

Ein zusammenfassendes Werk über die Geschichte der<br />

Kartoffel im Kreis Olpe gibt es nicht. Leider, es wäre<br />

bestimmt spannend zu lesen. Antonius Klein veröffentlichte<br />

<strong>20</strong>18 in den „Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe“ einen<br />

historischen Abriss, beginnend mit der ersten Erwähnung<br />

der Kartoffel im Kreis Olpe im Jahr 1605. In dieser Zeit und<br />

selbst noch 100 Jahre später war die Kartoffel weithin noch<br />

Luxusgut der adeligen Kreise – neben Lachs, Muscheln und<br />

Zitrusfrüchten.<br />

18 19


Die Kartoffel<br />

und ihre Namen<br />

Die Inkas nannten die Kartoffel „papas“, bei den Spaniern<br />

wurde daraus die „patata“. Der Botaniker Charles<br />

d‘ Eclue, der sich als einer der ersten Wissenschaftler<br />

überhaupt mit der Pflanze beschäftigte, nannte sie<br />

„taratouphili“, was kleiner Trüffel bedeutet. Daraus entwickelte<br />

sich im Deutschen „Kartoffel“. In unserer Region<br />

heißt sie „Erpel“, wie unser Opa sagt, oder „Tuffel“,<br />

„Tufele“, „Tiufel“, „Töifel“, „Täufel“, „Tüfel“ oder „Töüfeln“.<br />

Buchtipp<br />

Von der bäuerlichen Lebensart<br />

und wie früher Kartoffeln gesetzt<br />

und gelesen wurden, erzählen<br />

aus ihren ganz persönlichen<br />

Erinnerungen Albert Stahl aus<br />

Halbhusten in „Dorfleben“ (<strong>20</strong>09),<br />

herausgegeben vom Heimatverein<br />

für das Drolshagener Land,<br />

sowie Karl-Heinz Kaufmann aus<br />

Hillmicke in „Wenden, wo die<br />

Wendschen wohnen“ (<strong>20</strong>02).<br />

Übrigens: die Süßkartoffel hat botanisch nichts mit<br />

der Kartoffel zu tun. Die normale Kartoffel gehört<br />

den Nachtschattengewächsen an, während die Süßkartoffel<br />

ein Windengewächs ist. Die beiden<br />

sind also nur entfernte Verwandte.<br />

Auf 1605 jedenfalls datiert sich eine auf der Burg<br />

Schnellenberg – laut anderer Stelle war es die Burg Bilstein<br />

– verfasste Niederschrift des Kaspar von Fürstenberg, die<br />

notiert, dass sein Sohn den Grafen zu Rietberg mit „tartoffli“<br />

verehre. Es sollten indes noch eineinhalb Jahrhunderte<br />

vergehen, bis die Kartoffel – mit ihren schönen Blüten lange<br />

Zeit lediglich als exotische Garten- und Zier- sowie als<br />

Heilpflanze bekannt – Karriere machte und, wetterunempfindlich<br />

wie sie ist, dem von Getreide geprägten Ackerbau<br />

Abwechslung und dem Speisezettel des kleinen Mannes<br />

mehr Spielraum brachte.<br />

Um 1750 wurde die Kartoffel im Sauerland – das in dieser<br />

Hinsicht in Westfalen eine Vorreiterrolle einnahm – feldmäßig<br />

und im größeren Stil angebaut und war dann zu Beginn<br />

des 19. Jahrhunderts eine der Hauptfeldfrüchte. 1832 wurden<br />

im Kreis Olpe rund 15 Prozent der gesamten Ackerfläche<br />

mit Kartoffeln bepflanzt. Das waren von insgesamt 7.400<br />

Hektar Nutzanbaufläche 986 Hektar, mit Schwerpunkt in<br />

den heutigen Kommunen Drolshagen, Wenden und Olpe.<br />

Mitte der 1930er-Jahre erlebte der Kartoffelanbau im hiesigen<br />

Raum mit mehr als einem Fünftel der Ackerfläche, das<br />

waren 2.800 Hektar, seinen Höhepunkt.<br />

Rolf Gerlach aus Olpe, heute 75 Jahre alt, hat die Zeiten, in<br />

denen im Kreis Olpe große Kartoffelfelder ein ganz gewöhnlicher<br />

Anblick waren, noch im Gedächtnis. Auf seinem Hof,<br />

der seit 1844 in Familienbesitz ist, war der Anbau der gesunden<br />

Knolle neben dem Brotgetreide Roggen Haupterlös.<br />

Die Erträge waren also nicht nur für den eigenen Tisch,<br />

sondern für die Schweinemast und den Verkauf, entweder<br />

an die sogenannte Bäuerliche oder an Privatkunden. Er erinnert<br />

sich noch gut an das Pflügen und Eggen mit Zugtieren<br />

und an die harte Arbeit vom Setzen bis zum Lesen und<br />

Sortieren, wobei die ganze Familie eingespannt war.<br />

Kartoffelferien waren damals keine freien Tage, sondern<br />

arbeitsreich vom frühen Morgen bis zum späten Abend.<br />

Und nach der Hauptlese folgte die Nachlese der Kartoffeln,<br />

die übersehen worden waren oder mit Klumpen von Dreck<br />

verborgen schließlich vom Regen freigespült wurden.<br />

„Sobald die Schule zu Ende war, ging es dann aufs Feld. Das<br />

Wetter war oft schon recht winterlich. Nässe und Kälte<br />

zogen bis in die Fingerspitzen. Auch die Feuer, mit denen<br />

man die Sträucher abbrannte, waren in Wirklichkeit alles<br />

andere als romantisch. Das einzige Spannende an der sogenannten<br />

Kartoffelromantik war, wenn man ein oder zwei<br />

Kartoffeln in die Glut bekam.“<br />

Ackersegen und Grata waren die Sorten, die angebaut wurden.<br />

Und Marita. Das war eine ganz besonders dicke Knolle<br />

für die Schweine. „Die Schweine bekamen aber auch die<br />

ganz kleinen Knollen vom Feld. Die wurden dann in<br />

Viehpötten mit Wasserdampf gekocht. Im Gegensatz zu<br />

heute wollte die früher niemand haben – und Futtermittel<br />

Kartoffelsetzen, um 1955<br />

waren teuer“, sagt Rolf Gerlach und erzählt, wie man für die<br />

Auslieferung an die Kunden mit dem Pferdewagen nach<br />

Olpe gefahren ist und Säcke voll Kartoffeln auf dem Buckel<br />

in die kühlen Keller geschleppt hat. Zwischen vier bis 15<br />

Zentner pro Haushalt. „Wenn dann kleine Kartoffeln dabei<br />

waren, haben die Leute gestöhnt.“ Für das Kochen der<br />

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<strong>20</strong> 21


Der Sparschäler<br />

kommt von hier<br />

Albert Deimel, geboren am 21. März 1902 in<br />

Schönholthausen, war ein reger und kreativer<br />

Kopf. So einige Erfindungen für die Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie für die Küche kommen aus<br />

seiner Denkwerkstatt. Er erfand das Schälwunder,<br />

das, mit Handkurbel betrieben, Kartoffeln, Äpfel<br />

und andere Früchte schält, und er erfand den<br />

Sparschäler, seine wohl bekannteste Idee und<br />

aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.<br />

Deimels Sparschäler, patentiert 1936, hat bewegliche,<br />

längs verlaufende Klingen sowie eine kurze<br />

herausstehende Zusatzklinge, um Kartoffelaugen<br />

o. Ä. zu entfernen. Der Sparschäler mit quer verlaufenden<br />

Klingen wurde 1947 von dem Schweizer<br />

Alfred Neweczerzal erfunden.<br />

Albert Deimel<br />

© Heimatverein Schönholthausen e. V.<br />

Das erste<br />

Bratkartoffelrezept<br />

Wie bei unserem Opa heute noch war die Kartoffel früher<br />

die dominierende Speise auf dem Tisch. Man schälte,<br />

großen Marita – wie gesagt, sie war explizit für die Schweine<br />

– kamen in der Haupterntezeit Dämpfkolonnen auf den<br />

Hof. „Mit Riesengeschützen, sechs Kessel hintereinander<br />

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(zum nächstmöglichen Zeitpunkt)<br />

abwechslungsreiche Arbeit<br />

regelmäßige Fortbildungen<br />

und mit Schläuchen verbunden. Die zu grobem Püree<br />

gequetschten Kartoffeln wurden einsiliert und reichten bis<br />

zur nächsten Ernte.“<br />

Mit der Wohlstandsgesellschaft, der zunehmenden Mechanisierung<br />

und dem ländlichen Strukturwandel hörte der<br />

Kartoffelanbau im großen Stil im Kreis Olpe auf. Die hier<br />

vorherrschenden steinreichen und nicht siebbaren Böden<br />

waren schlechte Voraussetzungen für die Maschinen und<br />

Vollernter. Nicht nur Zugtiere wie Pferde verschwanden von<br />

den Höfen, sondern auch die Schweine. Immer mehr<br />

Menschen suchten sich Arbeit in der Industrie und den<br />

Fabriken, wo man mehr verdiente, und überhaupt wandelte<br />

sich mehr und mehr der Lebensstil der Bevölkerung. Die<br />

Kartoffelferien passten nicht mehr zur Erntezeit und wurden<br />

zu echten Ferien. Die Keller der neuen Häuser waren zu<br />

warm zum Lagern und die Ernährungsgewohnheiten änderten<br />

sich.<br />

Convenience-Produkte wurden beliebt, inzwischen verfügte<br />

fast jeder Haushalt über einen Kühlschrank, und mit dem<br />

Auto und der daraus resultierenden ersten großen Reisewelle<br />

Richtung Süden lernten die Deutschen nicht nur, Lambrusco<br />

zu trinken, sondern auch Pizza und Pasta kennen. Und die<br />

Kartoffel, die kaufte man nun beim Händler oder im Laden.<br />

quetschte, rieb, hackte und zerstückelte sie. Man aß sie<br />

als Brat-, Salz, Dämpf-, Pell- oder als Scheibenkartoffeln,<br />

heißt: aus rohen Kartoffeln zubereitet, als Püree, Pfannkuchen,<br />

Reibeplätzchen oder auch als Puffer, ein Brotbelag<br />

aus Reibekuchenteig, der mit Mehl gemischt in<br />

einer Kastenform gebacken, dann in Scheiben geschnitten<br />

und in der Pfanne gebraten wurde. Kartoffeln aß man<br />

dereinst mittags und abends und auch morgens. Zwar<br />

hatte bis zu den 1930er-Jahren die Gewohnheit des städtisch-bürgerlichen<br />

„Morgenkaffees“ das Kartoffelfrühstück<br />

weitgehend verdrängt, in einigen Gegenden hielt<br />

es sich dennoch. Belege findet man beispielsweise<br />

für Hülschotten, wo es als kräftige Mahlzeit für die<br />

Fabrikarbeiter, die lange Fußwege nach Finnentrop oder<br />

Plettenberg zu gehen hatten, unentbehrlich war.<br />

Das erste Rezept für Bratkartoffeln in deutscher Sprache<br />

stammt übrigens aus adeligem Hause, und zwar von dem<br />

Kasseler Landgraf Wilhelm IV., der 1591 an den Kurfürsten<br />

Christian I. von Sachsen ein Paket mit „Taratouphli“<br />

schickte, die man im Wasser aufsieden lassen solle, bis<br />

dass sich die Schale löst, um sie dann nach dem Abgießen<br />

in Butter vollends zu garen.<br />

Bremger Weg 10 · 57439 Attendorn · Tel.: 0 27 22 / 5 24 36<br />

rudolfhoffmann@t-online.de · www.rudolf-hoffmann-dach.de<br />

Birgit Engel [Text]<br />

historische Fotos [Stadtarchiv Olpe]<br />

andere Fotos [Nachweis am Bild]<br />

© timolina_stock.adobe.com<br />

Birgit Engel [Text]<br />

22 23


Sauerländer Potthucke<br />

mit karamellisierten Früchten,<br />

Mettwürstchen und Räucherlachs<br />

Zutaten<br />

· 1 kg Kartoffeln · 250 g gekochte Kartoffeln · 2 Zwiebeln<br />

· 250 ml Sahne · 150 ml saure Sahne<br />

· 4 Eier · Salz, Pfeffer, Muskatnuss<br />

Für den Belag<br />

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Die Grillseminare <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

der Sauerländer BBCrew:<br />

· 3 Mettwürstchen · 250 g Lachs<br />

· <strong>20</strong>0 g Blaubeeren · <strong>20</strong>0 g Himbeeren<br />

· <strong>20</strong>0 g Brombeeren · 2 Äpfel<br />

· Zucker · Weißwein<br />

Grillklassiker 79,— €<br />

26. März / 8., 29. April / 30. Juli<br />

The BBQ Course 79,– €<br />

<strong>20</strong>. Mai / 2., 9. Oktober<br />

Zubereitung<br />

<strong>Winter</strong>grillen 85,– €<br />

31. Januar / 1. Februar<br />

Björn Bernhardt [Fotos]<br />

Potthucke,<br />

auch Puffert genannt, ist ein Klassiker der westfälischen und sauerländischen<br />

Küche. Der Name bedeutet so viel wie „das, was im Topf<br />

hockt“, da sich dieses Gericht leicht am Boden festbackt.<br />

Gerade im Herbst oder <strong>Winter</strong> kann die Potthucke perfekt über das<br />

triste Wetter hinweg helfen. Ursprünglich waren die Zutaten so gewählt,<br />

weil sie jeder im Haus hatte. Kartoffeln von der letzten Ernte,<br />

Zwiebeln aus dem Keller, saure Sahne und Eier. In früheren Zeiten<br />

brachten die Frauen ihren Männern die „Hucke“ mit aufs Feld.<br />

Das, was übrig blieb, wurde am Tag danach in Scheiben geschnitten<br />

und gebraten. Im Sauerland wird die Potthucke traditionell mit einer<br />

Scheibe Schwarzbrot, Rübenkraut und einem säuerlich angemachten<br />

Salat serviert.<br />

Für die Potthucke 250 g mehlig kochende Kartoffeln schälen und in<br />

einem Topf mit Salzwasser kochen. In der Zwischenzeit die übrigen<br />

Kartoffeln schälen und mit einer Reibe in feine Streifen reiben. Die<br />

gekochten Kartoffeln fein stampfen oder durch eine Kartoffelpresse<br />

drücken und anschließend mit den rohen Kartoffeln vermengen.<br />

Die Zwiebel reiben und mit den übrigen Zutaten zu den Kartoffeln<br />

geben. Anschließend alles vermengen und in eine gut gefettete Form<br />

geben. Die Potthucke bei 160 °C für 45 Minuten backen. Anschließend<br />

direkt warm aus der Form stürzen oder über Nacht erkalten lassen<br />

und am nächsten Tag in Scheiben schneiden.<br />

Diese Scheiben in einer Pfanne mit reichlich Öl ausbraten.<br />

Die Potthucke kann dann mit gebratenen Mettwürstchen,<br />

Räucherlachs oder karamellisierten Beeren serviert werden.<br />

Für die Beeren etwas Zucker in einer Pfanne karamellisieren und die<br />

geschnittenen Äpfel dazugeben. Alles durchschwenken und die<br />

Beeren dazugeben. Nun das Obst mit Wein ablöschen und alles<br />

einmal aufkochen.<br />

Wir wünschen guten Appetit!<br />

Dutch Oven 85,– €<br />

5., 6. November<br />

Männerabend 2.0 89,– €<br />

22. April / 13., 14. August / 8. Oktober<br />

Ladies Night 89,– €<br />

27. März / 22. Mai<br />

Steak-Tasting 109,– €<br />

9. April / 2. Juli<br />

Steak Tasting Deluxe 149,– €<br />

27. August<br />

Unsere Grillseminare sind dazu da, um mit Euch zu<br />

grillen. Wir möchten, dass Anfänger und Grillprofis<br />

etwas lernen und mitnehmen können. Wir vermitteln<br />

Tipps und Tricks und werden Euer Grillvergnügen<br />

noch angenehmer gestalten. Wir bieten eine<br />

ganze Bandbreite an Kursen, die unterschiedliche<br />

Themen und Schwerpunkte behandeln. Wir werden<br />

unser geballtes Fachwissen vermitteln, was Euch am<br />

Grill zugute kommt!<br />

Infos zu den Menüs, Orte, Termine und ein Buchungsformular<br />

findet ihr unter www.Sauerlaender-BBCrew.de<br />

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24 Tel. 0 23 91 / 607 42 59 | Info@Sauerlaender-BBCrew.de<br />

25


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Die Nachfolge ist gesichert<br />

„Von 0 auf 15.000“ –<br />

Frische direkt vom Hof<br />

Familie Klaas erfüllt sich mit dem eigenen Hof einen lang gehegten Traum<br />

Frische direkt vom Hof – das ist der Leitspruch von Familie Klaas, die sich in Mittelhagen<br />

mit ihrem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb einen lang gehegten Traum erfüllt hat.<br />

Gerade einmal 14 Jahre ist es her, dass in dem kleinen Örtchen bei Valbert der erste<br />

Spatenstich fiel. Heute legen dort rund 15.000 Legehennen bis zu 10.000 Eier täglich<br />

und liefern damit die Basis für eine ganze Menge an Spezialitäten, die die Familie seit<br />

April <strong><strong>20</strong>19</strong> auch im eigenen Hofladen anbietet.<br />

„Von 0 auf 15.000 Hennen – so beschreibt mein Vater gern<br />

den Werdegang unseres Betriebs“, sagt Johanna Klaas.<br />

Gemeinsam mit ihrem Bruder Bastian ist die 25-Jährige ins<br />

familieneigene Unternehmen eingestiegen – die Nachfolge ist<br />

somit gesichert. „Für mich war von Anfang an klar, dass ich in<br />

den Familienbetrieb mit einsteige. Einen schöneren Beruf<br />

kann ich mir nicht vorstellen“, erklärt Johanna, die im Sommer<br />

ihren Abschluss als Tierwirtschaftsmeisterin Fachrichtung<br />

Geflügel an der Landwirtschaftsschule in Kitzingen<br />

absolviert hat. Heute ist sie die Ansprechpartnerin Nummer<br />

eins in allen Belangen rund ums Huhn. „Wenn ich die Tür<br />

zum Hühnerstall öffne und das Gackern der Tiere höre, weiß<br />

ich genau, wie es ihnen geht. Die Qualität unserer Eier steht<br />

an erster Stelle. Und dazu trägt natürlich auch das<br />

Wohlergehen unserer Hennen bei“, betont<br />

Johanna Klaas.<br />

Hühnerfutter<br />

vom eigenen Feld<br />

Der Großteil der Hühner lebt in<br />

Freilandhaltung, ein kleiner Teil<br />

in Bodenhaltung. Die Tiere<br />

haben nicht nur Auslauf an der<br />

frischen Luft, sondern auch einen<br />

<strong>Winter</strong>garten, in dem sie im Stroh<br />

scharren können. Dafür, dass die<br />

Qualität der Eier den hohen Ansprüchen<br />

genügt, sorgt Familie Klaas, indem sie<br />

das Futter zu großen Teilen selbst anbaut. Auf dem<br />

Speiseplan der Hühner stehen Weizen, Mais und Gerste –<br />

gemahlen und gemischt mit einem speziellen Ergänzungsfutter.<br />

Für den landwirtschaftlichen Betrieb des Familienunternehmens<br />

ist Johannas Bruder Bastian verantwortlich.<br />

Während er sich um den Ackerbau, die Außenwirtschaft und<br />

gemeinsam mit seiner Schwester um die Legehennen kümmert,<br />

verantwortet Johanna die Vermarktung der hofeigenen<br />

Produkte im Lebensmitteleinzelhandel und im Hofladen.<br />

Delikatessen aus dem eigenen Hofladen<br />

Ob Eierlikör, Hühnerfrikassee, Bolognesesauce oder selbstgemachte<br />

Eiernudeln: Die Produkte, die Familie Klaas<br />

im ihrem Hofladen anbietet, bilden die gesamte<br />

Vielfalt dessen ab, was mit frischen<br />

Eiern hergestellt werden kann. Seine<br />

Eier bietet Hof Klaas seit dem<br />

Jahr <strong>20</strong>16 gemeinsam mit seinem<br />

Partnerbetrieb Hof Alpermühle<br />

unter der gemeinsame Marke<br />

„Dein Land-Ei“ unter anderem<br />

im Lebensmitteleinzelhandel an.<br />

Zudem ist Familie Klaas auf dem<br />

Wochenmarkt in Castop-Rauxel<br />

vertreten und fährt ihre Eier in<br />

einem „Tante-Emma-Mobil“ von<br />

Haustür zu Haustür.<br />

Ergänzt wird das Sortiment, das zu großen<br />

Teilen in der eigenen Hofküche entsteht, durch<br />

eigene und regionale Köstlichkeiten wie Marmeladen, Honig,<br />

Gewürze, eingelegtes Gemüse oder Apfelkompott. Fair gehandelter<br />

Kaffee steht ebenso in den Regalen wie ausgewählte<br />

Weine, Liköre und Öle. An der Fleisch- und Frischetheke<br />

liegen Fleisch und Käse aus der Region und artgerechter<br />

Haltung in den Auslagen. Die Fleischprodukte stammen von<br />

der Metzgerei Kirchhoff sowie von hofeigenen Rindern und<br />

Schweinen, die Familie Klaas in den Sommermonaten hält.<br />

Abgerundet wird das vielfältige Angebot durch Deko- und<br />

Kosmetikartikel sowie Präsentkörbe, die sich besonderer<br />

Beliebtheit erfreuen. „So wird das Eierholen gleich zum<br />

Erlebnis“, sagt Carola Klaas, die den Betrieb gemeinsam mit<br />

ihrem Mann Uwe leitet.<br />

www.hof-klaas.de<br />

Hof Klaas · Mittelhagen 10 · 58540 Meinerzhagen · Tel.: 02358 9079777 · nachricht@hof-klaas.de<br />

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FOTO-HOTSPOTS IM SAUERLAND<br />

Eine traumhafte Aussicht über die hügelige Landschaft, erstaunliche Naturphänomene<br />

oder architektonische Highlights – das Sauerland ist voll von einzigartigen<br />

Motiven für den perfekten Schnappschuss oder den gelungenen Instagram-Post.<br />

Wir haben für euch einige Beispiele besonderer Foto-Hotspots<br />

herausgesucht, an denen ihr die Region in vollen Zügen genießen könnt und<br />

zudem die Möglichkeit habt, ganz besondere Fotos zu schießen.<br />

© Sauerland-Tourismus e.V. / Klaus-Peter Kappest<br />

Ein absolutes Muss bei einer<br />

Wanderung auf dem Sauerland-<br />

Höhenflug ist ein kleiner<br />

Zwischenstopp am Sauerland-<br />

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Foto-Hotspot ist die imposante Himmelstreppe<br />

am Hennedamm in Meschede.<br />

Satte 333 Stufen führen hier<br />

direkt auf den Staudamm hinauf und<br />

dienen als Anbindung des Hennesees<br />

an den Hennepark entlang des renaturierten<br />

Flusses. Besonders in der<br />

Dämmerung und den Abendstunden<br />

bietet die dann beleuchtete Treppe<br />

ein beeindruckendes Fotomotiv.<br />

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mer mehr Wildvogelarten. Insektensterben, Umweltgifte, Klimawandel … es gibt<br />

mehr als<br />

einen Grund für das Verschwinden unserer gefiederten Freunde. Laut BUND hat die<br />

Zahl der<br />

Vögel in Europa in den letzten 40 Jahren um 56 Prozent abgenommen. So hat sich<br />

der klei- ne freche Spatz in seinem Vorkommen fast halbiert. Die gute Nachricht: Man kann<br />

unkompliziert helfen. Mit vogelfreundlichen Gärten, also mit geeigneten Bäumen, Sträuchern,<br />

Hecken. Und mit zusätzlichen Futterstellen. Weil das so ist, haben wir unsere Biologin Sandra Schulte<br />

im schönen Repetal besucht und sie gefragt, wie man denn überhaupt richtig füttert.<br />

In Sandras Garten zwitschert es gehörig. Irgendwo trillert ein<br />

Zaunkönig. Der winzige braune Vogel mit der kräftigen<br />

Stimme, die bis zu 500 Meter weit reicht, ist im dichten<br />

Gestrüpp kaum auszumachen. Die Meisen haben da schon<br />

weniger Berührungsängste. Sie tun sie sich an den leckeren<br />

Erdnüssen im Futterspender gütlich. Kaum zu glauben, dass<br />

diese liebenswerten Tiere in Zukunft vielleicht nicht mehr da<br />

sind. Allein durch seinen Namen fasziniert doch schon der<br />

Zaunkönig. Er soll ihn von dem Fabeldichter Äsop haben.<br />

Und überhaupt kennen wir ihn ja als Protagonist einiger<br />

unserer Sagen und Märchen. Ihm haftet wahrlich etwas<br />

Mystisches an. Ganz anders die Meise. Bunt und gesellig wie<br />

sie ist, sieht man sie oft am Futterhäuschen.<br />

„Mit Füttern sichern wir das Überleben der Vögel. Schließlich<br />

sind wir Menschen ja auch dafür verantwortlich, dass es<br />

immer weniger natürliche Lebensräume gibt“, sagt Sandra.<br />

Was aber muss man beim Füttern beachten? Was ist überhaupt<br />

artgerechtes Futter? Und wann füttert man?<br />

Zu jeder Jahreszeit<br />

„Ich füttere das ganze Jahr durch“, sagt Sandra und geht<br />

damit konform mit Deutschlands bekanntestem Vogelforscher<br />

Peter Berthold. Weil es eben längst nicht mehr so viele<br />

Samen, Kräuter und Insekten gibt wie früher. Und das bedeutet,<br />

dass Vögel immer mehr Zeit damit verbringen müssen,<br />

Futter zu finden. Dazu werden ihre Jungen<br />

hauptsächlich von Insekten ernährt. Denn wie<br />

beim Menschen auch sind die Proteine für ihr<br />

Wachstum unentbehrlich. „Wenn der alte<br />

Vogel die Insekten, die er noch<br />

findet, an seine Jungen<br />

gibt, weil er sich selbst<br />

von unserem Futter<br />

ernähren kann, helfen<br />

wir ein großes Stück<br />

weiter“, erklärt Sandra.<br />

Futterstellen sind zu allen<br />

Jahreszeiten wahre und<br />

lebensrettende Energietankstellen.<br />

Dabei gibt es je nach Witterung und<br />

Vogelart unterschiedliche Bedürfnisse. Körnerfresser wie<br />

Fink und Sperling haben andere Fähigkeiten – mit ihren<br />

kräftigen und kurzen Schnäbeln knacken sie Schalen – als<br />

Weichfutterfresser mit ihren spitzen und zierlichen Schnäbeln.<br />

Die mögen Obst und gemahlene Nüsse. So wie das<br />

Rotkehlchen oder die Amsel, wobei der dunkle Vogel mit<br />

dem gelben Schnabel kaum in einem Futterhaus zu sehen ist.<br />

Er kann mit seinem schweren Körper nicht die nötige<br />

Balance halten und wartet als Bodenläufer auf das, was her-<br />

Pfaffenhütchen<br />

Die Meisen tun sich an den fett- und vitaminreichen Erdnüssen gütlich. Peter Berthold, ehemaliger Direktor<br />

des Max-Planck-Instituts für Ornithologie an der Vogelwarte in Radolfzell und bekanntester Vogelforscher<br />

des Landes, spricht gar von „einer moralischen Pflicht, Vögel zu füttern“. Übrigens: Deutschland gilt<br />

als Erfinder des Vogelfütterns. Schon im späten 19. Jahrhundert erschienen Bücher darüber. Vogelschützer-Nation<br />

Nummer eins ist heute England.<br />

30 31


1<br />

1) Essensreste und Brot sind ein absolutes No-Go!<br />

Haferflocken und Öl oder Pflanzenfett sind dagegen<br />

nicht nur beliebt, sondern auch energiereiches Futter<br />

für Weich- und Körnerfressern. Damit sich das Fett mit<br />

den Flocken besser verbindet, sind beide beim Mischen<br />

zu erwärmen. Ebenso eignen sich beispielsweise Sonnenblumenkerne,<br />

Mohn oder Kleie.<br />

2) Die Wassertränke ist nicht nur im Sommer wichtig.<br />

Die Vögel brauchen sie zum Trinken und zum Baden.<br />

Dazu eignen sich alle möglichen Gefäße. Auch alte<br />

Bratpfannen. Legen Sie einen Stein hinein, damit<br />

kleinere Vögel nicht ertrinken.<br />

3) Im <strong>Winter</strong> gibt es wenig Insekten. Die Vögel steigen<br />

auf vegetarische Ernährung um. Ein Stück Apfel, getrocknete<br />

Beeren und Obst mögen sie ganz besonders<br />

gerne. Auch mit einem gefriergetrockneten Mehlwurm<br />

kann man ihnen eine große Freude machen.<br />

unterfällt. Dafür ist er morgens oft der Erste an der Wasserstelle,<br />

um zu baden. „Das Artenspektrum wächst und ändert<br />

sich, je nachdem, was man anbietet. Dazu gehört Wasser,<br />

auch im <strong>Winter</strong>“, sagt Sandra.<br />

Fetter <strong>Winter</strong><br />

Sumpfmeise<br />

Welcher wird<br />

deiner?<br />

Menschen, Säugetiere und Vögel sind endotherme Wesen.<br />

Heißt, sie versorgen sich mit ihrer eigenen Körperwärme. Wir<br />

Menschen sind da fein raus, haben wir dazu doch allen möglichen<br />

Komfort. Anders der Vogel. Er brauchte wie eh und je<br />

jede Menge Energie, um seine Körpertemperatur aufrecht zu<br />

halten. „Im <strong>Winter</strong> braucht er viel fettreiches Futter. Nur bei<br />

Frost zu füttern, hat allerdings keinen Sinn“, sagt Sandra.<br />

Weil es gut ist, wenn sich Vögel an kalten Tagen daran erinnern,<br />

wo der Tisch gedeckt ist. Denn wenn der Alltag zu<br />

mühsam wird, dann streicht eben auch der härteste Vogel<br />

die Federn.<br />

Karamell-<br />

Erdnuss-Traum<br />

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Toffee-Stückchen und gerösteten<br />

Erdnüssen, umhüllt von einer leckeren<br />

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2<br />

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3<br />

Gerne auch Hausmannskost<br />

Zum Futter aus dem Handel – immer ohne Ambrosia, eine<br />

pollenreiche Pflanze, die Mensch und Tier das Leben schwer<br />

macht – gibt es schöne Alternativen aus der eigenen Küche:<br />

Haferflocken mit Pflanzenöl zum Beispiel. Oder einen selbstgemachten<br />

Knödel. Mit Rindertalg, Schweinefett oder – wer<br />

es vegan mag – Kokosöl, mit Beeren, Nüssen, Kernen und<br />

Samen – alles ungewürzt und ungesalzen. Ein altes Kartoffelnetz<br />

oder eine ausgediente Kaffeetasse, eine Schnur und einen<br />

Zweig zum Festhalten für die Vögel – fertig ist das Futter!<br />

„Ich sammele zum Beispiel Hagebutten, Vogelbeeren, Weißdorn<br />

oder die Früchte des Pfaffenhütchens und lasse sie<br />

trocknen. Auch ein Stück Apfel lieben viele Vögel“, sagt<br />

Sandra. Na dann, das sollte doch zu machen sein!<br />

An den Adventssamstagen<br />

durchgehend<br />

bis 18.00 Uhr geöffnet.<br />

Birgit Engel [Text und Fotos]<br />

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Sandra Schulte [Zeichnungen]<br />

57439 Attendorn<br />

lemaris_shutterstock [Hintergrundbild]<br />

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32 33


Ungewöhnliche Einsätze gehören<br />

bei Alexander Fischer zur Regel:<br />

Dieser Fischadler etwa hatte sich<br />

in einer Forellenteichüberspannung<br />

verheddert.<br />

In zwei großen, hellen Volieren<br />

peppelt der Greifvogelbeauftragte<br />

verletzte Tiere wieder auf –<br />

so wie diesen Turmfalken.<br />

Mit 935.000 Hektar besteht nahezu<br />

ein Drittel der Fläche Nordrhein-<br />

Westfalens aus Wald – im Sauerland ist es<br />

sogar mehr als die Hälfte. Dafür, dass Flora und<br />

Fauna im Gleichgewicht sind, sorgen nicht nur Förster, Jäger<br />

und Co: Als Greifvogelbeauftragter leistet auch Alexander<br />

Fischer einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der<br />

Artenvielfalt. „Wichtig ist mir einfach, Tieren zu helfen, die<br />

durch von Menschen gemachte Umstände in Not geraten<br />

sind. Mir ist klar, dass man damit keine Population retten<br />

kann – aber vielleicht eine Stütze geben bei besonders<br />

gefährdeten Arten wie Baumfalke, Sperlingskauz oder<br />

Fischadler. Greifvögel sind ein wichtiger Bestandteil des<br />

ökologischen Gleichgewichts“, betont der Fachmann. Europaweit<br />

stehen fast alle Greifvogelarten unter besonderem<br />

oder strengem Schutz. „Das heißt, dass man Vögel, die man<br />

in freier Wildbahn findet, grundsätzlich nicht mit nach<br />

Hause nehmen darf.“ Dies ist nur in Ausnahmefällen und<br />

unter Mitwirkung der Naturschutzbehörde erlaubt – etwa<br />

dann, wenn ein Vogel ganz offensichtlich in Not geraten ist.<br />

In eben diesen Fällen wird Alexander Fischer gerufen.<br />

„Oftmals werden Jungtiere vermeintlich ohne Mutter gefunden,<br />

was nicht immer eine Notlage bedeuten muss. Bei<br />

jungen Eulenästlingen, die früh selbstständig sind, ist das<br />

durchaus der Normalfall. Die Eulenjungen werden dann<br />

von ihren Eltern am Boden gefüttert. Kürzlich ist beispielsweise<br />

ein mit Waldohreulen besetzter Bussardhorst verse-<br />

Ein Mann für zwei Schwingen<br />

Alexander Fischer kümmert sich um verletzte Greifvögel<br />

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Wenn bei Alexander Fischer das Telefon klingelt, ist der Hünsborner auf alles gefasst. Als Greifvogelbeauftragter<br />

der Hegeringe Wenden, Drolshagen und Olpe und in enger Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde<br />

hat der 50-Jährige ein ungewöhnliches Ehrenamt: Er wird immer dann gerufen, wenn im<br />

heimischen Forst ein verletzter Vogel gefunden wird. „Meist melden sich Spaziergänger, die ein abgestürztes<br />

Vogelnest mit Jungtieren entdeckt haben. Oder es gab einen Verkehrsunfall, bei dem ein Greifvogel verletzt<br />

wurde“, berichtet Fischer, der die Tiere aus ihrer misslichen Lage befreit – und zwar unabhängig davon,<br />

ob es sich um einen kleinen Waldkauz oder einen riesigen Rotmilan handelt. Der eigentliche Einsatz beginnt<br />

allerdings erst danach, denn nicht selten dauert es Wochen, bis ein verletztes Tier wieder in die Freiheit<br />

entlassen werden kann.<br />

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34 35


hentlich mit einer von Käfern befallenen Fichte gefällt<br />

worden. Von den fünf Jungeulen konnten drei gerettet werden.<br />

Es kommt aber auch vor, dass sich ein Vogel etwa im<br />

Stacheldraht verheddert. Wer einen solchen Vogel findet,<br />

darf ihn nicht einfach aus dem Draht befreien – der Vogel<br />

könnte sich in Panik noch mehr verletzen“, betont Fischer.<br />

In diesen Fällen deckt der Fachmann den Vogel zunächst<br />

mit einer Decke oder Jacke ab. „Die Dunkelheit wirkt direkt<br />

beruhigend auf die Tiere“, weiß er. Anschließend wird das<br />

Tier mit dem es umgebenden Stacheldraht aus dem Zaun<br />

geschnitten. Der Stacheldraht wird später in Ruhe und mit<br />

viel Sorgfalt aus dem Gefieder gelöst. Ist ein Tier verletzt,<br />

entscheidet der Greifvogelbeauftragte direkt vor Ort, ob er<br />

es mit zu sich nach Hause nimmt oder erst zum Tierarzt<br />

bringt. „Wenn etwa ein Flügel gebrochen ist, geht es natürlich<br />

erst einmal zum Veterinär. Manchmal ist ein Vogel aber<br />

auch nur benommen – beispielsweise, wenn er mit einem<br />

Auto kollidiert ist. In dem Fall nehme ich den Vogel mit zu<br />

mir nach Hünsborn.“ Dort hat Fischer unmittelbar am<br />

Haus zwei große Volieren, in denen er verletzte und<br />

geschwächte Vögel mit viel Sachverstand und Geduld wieder<br />

aufpäppelt. Bei extrem geschwächten Vögeln kann es<br />

Auch diese beiden kleinen Turmfalken<br />

wurden in Hünsborn großgezogen.<br />

Dieser Rotmilan steht kurz vor seiner<br />

Auswilderung in Hillmicke. Dabei<br />

zeigt er das typische Akineseverhalten:<br />

Eine Schreckstarre völliger Bewegungsunfähigkeit,<br />

die eintritt, wenn<br />

sich das Tier von einem Beutegreifer<br />

bedroht fühlt oder aus anderen<br />

Gründen in eine plötzlich auftretende<br />

Stresssituation geraten ist.<br />

Bei einem Sturm ist diese kleine Waldohreule mitsamt des Horstes vom Baum gefallen. Alexander Fischer hat sich<br />

rund 70 Tage lang um den Vogel gekümmert, bis er wieder ausgewildert werden konnte.<br />

sein, dass sie keine feste Nahrung<br />

verstoffwechseln können; hier muss<br />

zunächst mit flüssigen Ergänzungsmitteln<br />

gefüttert werden.<br />

Fischer, der den Posten als Greifvogelbeauftragter<br />

seit <strong>20</strong>10 bekleidet, hat<br />

seitdem rund 160 Vögel betreut und<br />

viele gesund freilassen können. „Rotmilane,<br />

Waldkäuze, Uhus, Bussarde,<br />

Eulen, Fischadler, Habichte und Falken<br />

– in der Palette der bei uns vorkommenden<br />

Greifvögel und Eulen<br />

habe ich das Glück gehabt, schon fast<br />

alle zu erleben.“ In der Rückschau sind<br />

ihm vor allem die ungewöhnlichen<br />

Einsätze in Erinnerung geblieben, die<br />

es immer wieder gab und gibt. „Kürzlich<br />

etwa hat sich ein Mäusebussard in<br />

einer großen Kläranlage verfangen. Er<br />

war unter die Abdeckung geraten und<br />

schwamm mit ausgestreckten Flügeln<br />

im Wiederaufbereitungsbecken“, erinnert<br />

sich Fischer. Nachdem das Wasser<br />

zum Teil abgelassen war, konnte er<br />

mit einer wasserdichten Gummihose<br />

bekleidet in das sonst bis zu sechs<br />

Meter tiefe Becken steigen, um den<br />

völlig geschwächten Greifvogel aus<br />

der gefährlichen Lage zu befreien. In<br />

Hünsborn hat er das Tier solange versorgt<br />

und betreut, bis es wieder bei<br />

Kräften war. „Anschließend werden<br />

die Vögel an der gleichen Stelle wieder<br />

ausgesetzt, an der sie gefunden wurden“,<br />

betont der Fachmann. Das sei<br />

wichtig, denn sie hätten – wie jedes<br />

andere Wildtier auch – ein festes<br />

Revier, in dem sie ihre Nahrungsquellen<br />

kennen. Allein in diesem Jahr<br />

wurde Alexander Fischer schon zu<br />

mehr als 40 Einsätzen gerufen.<br />

„Nächstes Jahr werde ich eine weitere<br />

Voliere bauen. Der Bedarf ist<br />

auf jeden Fall da“, sagt der gelernte<br />

Schreiner. Wer einen Greifvogel in Not<br />

entdeckt, erreicht Alexander Fischer<br />

unter 0176/21701390.<br />

Silke Clemens [Text]<br />

privat [Fotos]<br />

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Juwelier Pletzsch in Dortmund nicht vorbei. Hier, auf der geschichtsträchtigen<br />

Einkaufsstraße Westenhellweg, hat das traditionsreiche<br />

Juwelierhaus Pletzsch, dessen Geschichte 1897 in Frankfurt beginnt,<br />

vor zwei Jahren ein weiteres Haus eröffnet und ist allererste Adresse<br />

für eleganten Schmuck und luxuriöse Chronometer.<br />

Geschäftsleiterin Kerstin Einig berät sich mit ihrem Stellvertreter<br />

Jens Zemba über Schmuckstücke für das Sortiment<br />

Marken und Trends<br />

weitere elegante Schmuckstücke, Diaman-<br />

ten und schließlich Uhren dazu. „Insbeson-<br />

Ein aufrichtiges Lächeln und Aufmerksam-<br />

dere, wenn es um Trauringe geht, ist es un-<br />

keit von der ersten Sekunde an, damit wer-<br />

erlässlich, dass der Kunde verstanden wird“,<br />

den Kunden bei Pletzsch willkommen gehei-<br />

betont Kerstin Einig. Sie und ihr Team geben<br />

ßen. „Schmuck ist ein sehr persönliches und<br />

alles, um Verliebte glücklich zu machen.<br />

Kerstin Einig,<br />

Geschäftsleiterin<br />

emotionales Thema“, weiß Kerstin Einig, die<br />

zusammen mit ihrem Team höchsten Wert<br />

auf eine vertrauensvolle Beratung legt. Ganz<br />

Mit Ringen von Niessing und Gerstner sowie<br />

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kannte Marken wie Chopard, Omega, Zenith<br />

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Kerstin Einig, die ihren Beruf<br />

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38 39


Ein wunderschöner Sonnenaufgang über dem Repetal. In der<br />

Nacht hat sich Raureif gebildet. Noch schläft die Natur einen<br />

tiefen Schlaf, doch bald wird sie unter den wärmenden Strahlen<br />

der Sonne erwachen! Sandra Pulte aus Helden war schon früh<br />

auf den Beinen und hat noch vor der ersten Tasse Kaffee dieses<br />

fantastische Bild festgehalten. Der Blick geht direkt von ihrem<br />

Hof Richtung Osten. Helden, seit 1969 der Stadt Attendorn zugehörig,<br />

wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt.<br />

Berühmt ist das Dorf für seine romanische Kirche, den Repetaler<br />

Marmor und seine schöne familiäre Atmosphäre.<br />

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aussichts-reich<br />

40 41


Die Traubeneiche<br />

in Iseringhausen<br />

Die Reise im Kreis Olpe geht weiter<br />

Von wissenschaftlicher, naturgeschichtlicher oder landeskundlicher Bedeutung oder besonders schön, alt oder<br />

selten müssen sie sein – dann können Bäume oder Baumgruppen zu Naturdenkmälern erklärt werden. Ganze<br />

75 davon gibt es im Kreis Olpe – neben sieben Stein- und Felsformationen. Die Ältesten stehen in Schönau-<br />

Altenwenden. Es handelt sich um eine Gruppe Buchen. Über sie haben wir in unserer Sommerausgabe berichtet.<br />

Unser Weg führt uns nun weiter in den Westen unseres Kreises nach Iseringhausen. Hier, im Garten der Familie<br />

Reuber, steht eine wunderbare Traubeneiche. Mit mehr als 250 Jahren ist sie der älteste geschützte Baum auf<br />

dem gesamten Gebiet der Stadt Drolshagen. Was sie wohl alles erzählen könnte?<br />

Manfred Reuber mit seinem Vater Peter und Pferdedame Flora,<br />

auch ein heißgeliebtes Mitglied der Familie.<br />

Manchmal liegt das außergewöhnliche Foto sehr nahe. Man muss nur darauf kommen:<br />

Vor ein paar Jahren riss ein kalter Blitz in wenigen Tausendstelsekunden und bei Temperaturen<br />

von mehreren Tausend Grad eine Wunde in den Stamm. Heute ist sie längst wieder verheilt.<br />

Eine frische Brise weht an diesem Oktobertag über das<br />

Land. Dicke weiße Wolken ziehen am blauen Himmel.<br />

Die mächtigen Äste werfen Schatten und das wilde Rauschen<br />

der Blätter spielt der Natur schönste Melodie. Die<br />

ältesten Nachweise über die Familie von Manfred Reuber<br />

datieren sich auf 1793, das Geburtsjahr eines gewissen<br />

Landwirtes Johann Anton Reuber. „Da<br />

muss es die Eiche schon einige<br />

Jahrzehnte gegeben haben. Sie<br />

war immer etwas ganz<br />

Besonderes für unsere<br />

Familie und ist<br />

es bis heute“, sagt<br />

Manfred Reuber<br />

und erzählt die<br />

Geschichte seines<br />

Vaters, der<br />

von Beginn an<br />

im Zweiten<br />

Weltkrieg war,<br />

den Kessel von<br />

Stalingrad, die<br />

Hölle des Gemetzels,<br />

des Hungers<br />

und der Kälte im<br />

strengen russischen<br />

<strong>Winter</strong> im Gegensatz zu<br />

700.000 anderen Soldaten<br />

überlebte und nach vier Jahren<br />

Gefangenschaft 1949 als einer der wenigen<br />

und letzten im gesamten Amt Drolshagen endlich wieder<br />

nach Hause kam. „Er sagte, er habe in seinen Gedanken<br />

zwei Bezugspunkte gehabt, die ihm halfen, diese schwere<br />

Zeit zu überstehen: zum einen die Kirche, zum anderen<br />

unsere Eiche.“<br />

Auf Eichen wachsen die<br />

besten Schinken<br />

So wertvoll diese eine Traubeneiche für die Familie Reuber<br />

ist, so wertvoll ist ihre Art für Ökologie und Ökonomie. Weit<br />

über 1.000 Jahre alt kann die Traubeneiche ebenso wie ihre<br />

Schwester, die Stileiche, werden, Lebensraum für über 500<br />

Lebewesen sein und damit sicherer Anker für die biologi-<br />

sche Vielfalt. Ihr hartes, festes Holz wurde seit jeher für<br />

Handels- und Entdeckerschiffe und für Bauwerke genutzt.<br />

Die Speicherstadt in Hamburg steht beispielsweise auf Pfählen<br />

aus Eiche. Und wer einen guten Rotwein schätzt, der<br />

weiß, dass im Grunde neben der amerikanischen Weißeiche<br />

nur die europäische Traubeneiche zur Herstellung von Weinfässern<br />

eingesetzt wird. Ihre Rinde, Blätter und Früchte<br />

können medizinisch so einiges leisten und besonders die<br />

Älteren erinnern sich an das Mästen der Schweine im<br />

Eichenwald – daher der Spruch „Auf Eichen wachsen die<br />

besten Schinken“ – oder an Kaffee- und Mehlersatz<br />

aus Eicheln in mageren Zeiten.<br />

Und bedenkt man dazu, dass kaum<br />

ein Baum so stark mit Legenden<br />

und Mythen verbunden ist –<br />

sie gilt als Königin der<br />

Wälder, symbolisiert Weisheit<br />

und Wahrheit, steht<br />

für Leben, Stärke und<br />

Loyalität, ist Orakel,<br />

Glücksbringer und<br />

voller Magie –, ergibt<br />

sich ein wirklich imposantes<br />

Bild. Eines,<br />

das auch in der Zukunft<br />

Bestand haben<br />

wird. Mit Trockenheitstoleranz,<br />

Wärmeliebe und<br />

dem starken Wurzelwerk<br />

verfügt sie auch im anstehenden<br />

Klimawandel über ein solides<br />

Standvermögen.<br />

Teil der Familiengeschichte<br />

Mehr als 30 Meter hoch ist die Traubeneiche im Garten der<br />

Familie Reuber. Die lockere Baumkrone ist auf dem geraden<br />

Stamm mit der dicken, tief längsrissigen und graubraunen<br />

Rinde und den strahlenförmig abgehenden Ästen hochgewölbt.<br />

In ihrem Schatten ist der Lieblingsplatz der Familie.<br />

„Hier ist es abends wärmer als sonst irgendwo im Garten.<br />

(Bild Mitte) Neben dem Stamm liegt ein sogenannter<br />

Sensendengelstein. Beim Dengeln oder auch Haren wird<br />

die Sense durch Schläge mit dem Hammer entlang der<br />

Schneidkante ausgezogen, verdünnt und damit geschärft.<br />

Wie alt dieser Stein ist, kann Manfred Reuber nicht sagen.<br />

„Sicher schon sehr alt. Es hat ihn wohl immer hier auf dem<br />

Hof gegeben. Nur an einem anderen Platz.“<br />

42 43


Die Traubeneiche der Familie Reuber ist der älteste denkmalgeschützte<br />

Baum auf dem Gebiet der Stadt Drolshagen und<br />

mehr als 250 Jahre alt. Der Stammbaum von Manfred Reuber<br />

lässt sich bis Ende des 18. Jahrhunderts nachweisen, inklusive<br />

der Eiche auf dem landwirtschaftlichen Hof. Sie steht unweit<br />

des Wohnhauses der Familie, dass in den 1980er-Jahren an<br />

gleicher Stelle das alte Bauernhaus ersetzte.<br />

GARCIA<br />

SECRET<br />

Vor allem aber strahlt sie Ruhe und Gemütlichkeit aus. Sie ist<br />

eben kein normaler Baum, sondern Teil unserer Familiengeschichte,<br />

Freundin, Vertraute“, sagt Manfred Reuber.<br />

Niemand aus seiner Familie würde ihr je etwas tun, nicht<br />

einmal daran herumschnitzen. Und der einzige überhaupt<br />

infrage kommende Platz für die Schaukel seines Enkels<br />

sei selbstverständlich auch unter der Eiche. Einmal nur habe<br />

er wirklich Angst um sie gehabt. „Es muss vor drei Jahren<br />

gewesen sein. Da gab es einen Blitz, dass es nur so schepperte.<br />

Die Rindenfetzen sind bis zum Nachbarn geflogen“,<br />

schildert Manfred Reuber. Etwa 15 Meter lang war der Riss,<br />

den in jener Nacht die Natur mit einer gewaltigen Funkenentladung<br />

in den Stamm schlug. Aber er ist längst gut verheilt.<br />

„Als ich klein war, habe ich meinen Vater gefragt,<br />

warum unser Haus ohne Blitzableiter ist“, erinnert sich<br />

Manfred Reuber noch. „Er hat geantwortet: So etwas brauchen<br />

wir nicht. Wir haben doch die Eiche.“<br />

Birgit Engel [Text und Fotos]<br />

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Manchmal möchte man auch nicht, dass die<br />

Nachbarn, Familie oder Freunde mitbekommen,<br />

dass hier gerade ein Verkauf stattfindet.<br />

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44 45


Es ist ein spektakuläres Bild, wenn die Eiskletterer<br />

auf den vordersten Zacken ihrer Steigeisen in der<br />

senkrechten Wand stehen und sich mit den<br />

Eispickeln nach oben ziehen.<br />

Frank Burghaus ist ein erfahrener<br />

Bergsteiger. Der 41-Jährige hat<br />

schon viele schwierige Touren<br />

gemeistert und dabei die eine<br />

oder andere kritische Situation<br />

erlebt. Aber das Eisklettern nötigt<br />

dem Attendorner ganz besonderen<br />

Respekt ab. „Das ist von allen<br />

Kletterarten die anstrengendste.“<br />

Mit vier Kameraden war Burghaus<br />

Anfang des Jahres für fünf Tage<br />

zum Eisklettern im oberen Pitztal<br />

in Österreich.<br />

abenteuer<br />

eisklettern<br />

Herausforderung im Pitztal<br />

Das enge Tal liegt<br />

in den Ötztaler<br />

Alpen und ist ein<br />

Eldorado für Eiskletterer.<br />

„Hier gibt es bis bis zu<br />

600 Meter hohe gefrorene Wasserfälle.<br />

Das ist einfach grandios“, schwärmt<br />

Frank Burghaus von der letzten Tour.<br />

Das Pitztal ist ein enges Seitental.<br />

Hier kommt wenig Sonne rein. Ideal<br />

für Eiskletterer, weniger schön für<br />

Skisportler.<br />

Beim Besuch des <strong>HEIMATLIEBE</strong>-<br />

Magazins sitzen Burghaus und seine<br />

Freunde Jan Vieten und Sascha Asbach<br />

zusammen, um die nächste Klettertour<br />

zu planen. Der genaue Termin muss<br />

noch festgelegt werden. Gegen das<br />

Karnevals-Wochenende <strong>20</strong><strong>20</strong> hat Frank<br />

Burghaus, der als Hobbys den 1. FC<br />

Köln und die Prinzengarde Neu-Listernohl<br />

angibt, schon sein Veto eingelegt.<br />

„Das geht gar nicht“, schüttelt er energisch<br />

den Kopf.<br />

Es fehlen an diesem Abend in der Runde<br />

noch Jan-Christoph Tump und<br />

Fabian Hütte, die schon <strong><strong>20</strong>19</strong> dabei<br />

waren. Alle fünf wollen im Januar oder<br />

Nur noch wenige Meter, dann ist der Aufstieg durch die Wand aus Eis und<br />

Schnee geschafft.<br />

Februar wieder ins Pitztal fahren. Zu<br />

entdecken gibt es hier noch genug, die<br />

Liste der Herausforderungen ist lang.<br />

„Wir haben ganz tolle Wasserfälle gesehen,<br />

die wir unbedingt klettern wollen“,<br />

sind sich die Bergsteiger aus der<br />

Hansestadt einig.<br />

Jan Vieten ist leidenschaftlicher Hobbyfotograf.<br />

Von ihm stammen auch die<br />

Bilder für diese Reportage. Zu seiner<br />

Ausrüstung, die er beim Eisklettern<br />

mitschleppt, gehören verschiedene<br />

Kameraobjektive, Stative und Selbstauslöser.<br />

„Mich hat es gepackt“, sagt er:<br />

Aus dem ehemaligen Schwimmer und<br />

aktivem DLRG-Mitglied ist ein begeisterter<br />

Bergsteiger geworden. Frank<br />

Burghaus und das Bergsteigen hat er<br />

über die Kinder kennengelernt. Nach<br />

den ersten Versuchen in Kletter- und<br />

Boulderhallen hat Vieten „Blut geleckt“.<br />

Das gilt erst recht für das Klettern im<br />

Eis. Wie die anderen ist er Mitglied im<br />

Deutschen Alpenverein (DAV) und oft<br />

im Klettergebiet Unterer Elberskamp<br />

bei Heggen unterwegs.<br />

Auch Sascha Asbach hat mit dem Hallenklettern<br />

angefangen. Inzwischen verbringt<br />

der leidenschaftliche Radsportler<br />

seinen Urlaub meistens in den<br />

Alpen. „Hier gibt es noch so viel zu<br />

entdecken.“ Das Eisklettern ist für ihn<br />

„eine mentale Herausforderung“. „Das<br />

kostet Überwindung“, pflichtet ihm<br />

Jan Vieten bei. „Die größte Schwierigkeit<br />

ist die Einschätzung der Eisqualität.<br />

Hat das Eis eine tiefblaue Farbe,<br />

sieht es ganz gut aus. Aber irgendwann<br />

fängt es an zu schmelzen“, berichtet<br />

Frank Burghaus. Deshalb steht die<br />

46 47


Die fünf Bergsteiger aus Attendorn<br />

suchen beim Eisklettern im Pitztal<br />

das Abenteuer und die sportliche<br />

Herausforderung.<br />

Es sieht schon spektakulär aus, wenn<br />

die fünf heimischen Eiskletterer auf den<br />

vordersten Zacken ihrer Steigeisen in<br />

der senkrechten Eiswand stehen und<br />

sich mit den Eispickeln nach oben ziehen.<br />

Die Schrauben für das Sicherungsseil<br />

werden per Muskelkraft mit einem<br />

Eisbohrer in den weißen Untergrund<br />

gedreht. „Das ist stabiler als ein Haken<br />

im Felsen“, erzählt Frank Burghaus.<br />

Allerdings muss der Kletterer immer<br />

wieder abschätzen, wie stabil oder brüchig<br />

das Eis unter ihm ist.<br />

Anfang <strong>20</strong><strong>20</strong> wollen die fünf Bergsteiger<br />

aus Attendorn wieder ins Pitztal<br />

fahren, um neue Herausforderungen in<br />

Eis und Schnee zu bewältigen. Morgens<br />

werden sie aber erst einmal abwarten,<br />

bis die Skisportler unterwegs sind:<br />

„Danach bekommen wir nichts mehr<br />

vom Skitourismus mit.“ Frank Burghaus<br />

und seine Freunde freuen sich<br />

auf die Einsamkeit in den abgelegenen<br />

Klettergebieten. Dann sind sie den ganzen<br />

Tag im Schnee und nicht so ewigen<br />

Eis. Der Gaskocher und die Metten-<br />

Knacker zur Verpflegung sind immer<br />

dabei. Zur schweren Ausrüstung gehören<br />

unter anderem Eisschrauben,<br />

Steiggeräte, verschiedene Seile, schwere<br />

Schuhe und spezielle Bekleidung.<br />

Bis zur nächsten Tour wird auch Frank<br />

Burghaus noch viel trainieren. Dazu<br />

gehören die Übungen an der<br />

Klimmstange zu Hause in der Tür.<br />

Immer, wenn der 41-Jährige in der<br />

Nähe ist, macht er zwischendurch ein<br />

paar Klimmzüge.<br />

Martin Droste [Text]<br />

Jan Vieten [Fotos]<br />

Sicherheit an oberster Stelle. „Jeder Fehler im Berg wird<br />

bestraft“, weiß Burghaus aus eigener Erfahrung. Das gilt erst<br />

recht beim Eisklettern.<br />

„Sobald sich einer von uns nicht wohl fühlt, wird abgebrochen.<br />

In einer Seilschaft muss man ehrlich sein.“ Darin sind<br />

sich mit Sascha Asbach alle einig. Geklettert wird immer zu<br />

zweit: Einer sichert, der andere steigt hoch. Jan Vieten: „Man<br />

muss demjenigen, der sichert, vertrauen.“ Bislang hat er<br />

damit gute Erfahrungen gemacht. Außer ein paar blaue<br />

Flecken ist ihm nichts passiert.<br />

Das Klettern am Berg, auf einem Gletscher oder an einem<br />

zugefrorenen Wasserfall ist etwas ganz anderes als in einer<br />

Halle, wo alle Kletterpunkte festgeschraubt sind. „Das sind<br />

zwei unterschiedliche Dinge“, betont Frank Burghaus.<br />

Trotzdem bereitet sich Sascha Asbach auch in der Finnentroper<br />

Boulderhalle auf seine Touren draußen vor. Dafür<br />

bringt er spezielle Holzgriffe mit und schraubt sie mit<br />

Genehmigung des Hallenbetreibers an die Wand. Dann kann<br />

die Trockenübung mit den nach unten gebogenen Eispickeln<br />

beginnen. Die speziellen Steigeisen bleiben aber zu Hause.<br />

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Adventsmarkt Meinerzhagen<br />

(7. und 8. Dezember <strong><strong>20</strong>19</strong>)<br />

Historischer Weihnachtsmarkt Olpe<br />

(28.11. – 1.12.<strong><strong>20</strong>19</strong> und 5.12. – 8.12.<strong><strong>20</strong>19</strong>)<br />

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54 55


Weltläden – mehr als ein Laden<br />

Fairer Handel: Eine Bewegung wird 50!<br />

Adelheid Lütteke vom Weltladen in Attendorn erinnert sich noch gut an den Nicaragua-Kaffee, den sie<br />

in den 1980er-Jahren in ihrer Tasse hatte. Viel zu scharf gebrannt, nicht gut für den Magen und schlecht<br />

im Geschmack. „Man trank ihn aus Solidarität.“ Und damit sind wir mitten im Thema: Weltläden und die<br />

Idee des fairen Handels, heute aktueller denn je, weil globaler als je zuvor. Und der Kaffee, wie ehedem,<br />

nicht nur das umsatzstärkste Produkt, sondern auch Pionier und Symbol. Weltweit wichtigstes Agrarprodukt<br />

und nach Öl wichtigstes Handelsprodukt zeigen sich an ihm die unfairen Beziehungen besonders<br />

deutlich. Auf der Seite des globalen Südens geschundene Kleinbauern, auf der anderen Seite eine<br />

Latte Macchiato schlürfende Wohlstandsgesellschaft und viel Geld, das damit verdient wird.<br />

In Deutschland gibt es etwa 800 Weltläden und daneben<br />

noch einige Tausend Aktionsgruppen. Das allein ist schon<br />

eine Besonderheit: Weltläden waren und sind noch heute<br />

ausgeprägt basisorientiert. In Attendorn engagieren sich dafür<br />

etwa 50 Bürger ehrenamtlich. Hier, in der Hansestadt, gibt es<br />

den heute einzigen Weltladen mit eigenem Ladenlokal rund<br />

um den Biggesee. Aber wie hat eigentlich alles angefangen?<br />

Was war Motivator und wie sieht es heute aus, in Zeiten, in<br />

denen aus der einst sozialen Bewegung eine eigene Handelsbranche<br />

geworden ist?<br />

Die Dritte Welt und<br />

Franziskanerpater Alfred Schnüttgen<br />

Erinnern Sie sich noch an die 1980er-Jahre? Junge Frauen<br />

trugen lila Latzhosen, Töchter färbten Opas Hemden ein und<br />

die Aussteuerbettwäsche gleich dazu und an Parkas und<br />

Taschen sah man Peace-Zeichen, Regenbogen und Anti-<br />

Atomkraft-Sonne. Es war die Hochzeit der neuen sozialen<br />

Bewegung, mit der sich Öko-, Friedens- und Anti-Atomkraft-<br />

Bewegung sowie weitere verschiedene Teilbewegungen wie<br />

beispielsweise die Frauenbewegung und auch Bürgerinitiativen<br />

rasant entwickelten. Saurer Regen, Waldsterben und Ozonloch,<br />

Wettrüsten und Nato-Doppelbeschluss sowie Ungerechtigkeit<br />

im Welthandel: es gab viele Gründe. In diesem<br />

Klima spürten auch die damals noch sogenannten Dritte-<br />

Welt-Läden Rückenwind. Aus der Dritten Welt – ein Begriff<br />

aus den Zeiten des Kalten Krieges – ist heute längst die<br />

eine Welt geworden. Und aus dem Dritte-Welt-Laden<br />

der Weltladen.<br />

Wenn es um die Geschichte der Weltläden in Deutschland<br />

geht, muss man mit 1970 beginnen. In diesem Jahr initiierten<br />

die evangelischen und katholischen Jugendverbände aus<br />

Kritik an der Entwicklungspolitik die sogenannten Hungermärsche,<br />

mit einer riesigen Resonanz: 30.000 Menschen in<br />

70 Städten nahmen teil. Daraus entstand die „Aktion Dritte<br />

Welt Handel“ mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte<br />

auf Märkten oder nach den Gottesdiensten, verbunden mit<br />

Kampagnenarbeit und Bewusstseinsbildung. 1973 eröffnete<br />

der deutschlandweit erste Dritte-Welt-Laden in Stuttgart.<br />

1975 gründete sich dann der Weltladen-Dachverband als<br />

Interessenvertretung sowie die heute europaweit größte<br />

Organisation für fairen Handel, GEPA, mit Misereor, Brot<br />

für die Welt, den kirchlichen Jugendverbänden und den<br />

Sternsingern im Hintergrund.<br />

In diese Zeit sind auch die Attendorner Anfänge zu verorten.<br />

In Neu-Listernohl nämlich hatte sich eine Gruppe um den in<br />

Attendorn geborenen Franziskanerpater Alfred Schnüttgen<br />

gebildet, der sich in Brasilien für die politischen und sozialen<br />

Rechte der Fischer einsetzte. Aus dieser Keimzelle und im<br />

Zusammenschluss mit weiteren engagierten Menschen entwickelte<br />

sich der Weltladen, der am 29. Oktober 1985 am<br />

Kirchplatz erstmals seine Türen öffnete. Ähnliche Entwicklungen<br />

gab es in Olpe. Dort hatte der Weltladen lange ein<br />

eigenes Domizil im Engelsturm. Heute ist er im Kirchenladen<br />

untergebracht. In Wenden gibt es Weltladen-Produkte<br />

im Pastoralverbundbüro.<br />

Bellebaum und Muggel<br />

Jute<br />

statt<br />

Plastik<br />

Kürzlich bezog der Attendorner Weltladen sein neues Domizil<br />

an der Ennester Straße. „Auch ein Weltladen muss heute<br />

modern sein. Vom Lokal bis zum Internet“, sagt Adelheid<br />

Lütteke. Und um dahingehend professioneller zu sein, habe<br />

© Atstock Productions_shutterstock<br />

56 57


Traum“, benannt nach dem Leinenweber Ferdinand Bellebaum,<br />

der von 1846 bis 1917 am Pulverturm in Attendorn<br />

lebte und dort in schlechten Zeiten Muckefuck trank. Was<br />

den Hansestädtern ihr Traum, ist den Olpern ihr Muggelkaffee,<br />

benannt nach der beliebten Kinderkirmes, die seit 45<br />

Jahren kirchliche Projekte unterstützt.<br />

© Stadtarchiv Attendorn<br />

Der Leinenweber Ferdinand Bellebaum ist Namensgeber für den Attendorner Fairtrade-Kaffee.<br />

man sich nun auch dem Weltladen-Dachverband angeschlossen.<br />

„Das ist einfach sinnvoll.“ Wer den Laden besucht,<br />

unternimmt indes keine Reise zurück in die 1980er-<br />

Jahre. Ungewöhnlich ist das Sortiment aber dennoch. Ziemlich<br />

ausgefallen und originell: Kunsthandwerk, Kinderbekleidung<br />

Schmuck, Spielzeug, Lebensmittel und – das sei hier<br />

betont – Körbe. Und zwar aus Seegras und als Nachfolge der<br />

1978 von der GEPA auf den Markt gebrachten guten alten<br />

Jutetasche aus Bangladesch. „Jute statt Plastik“ wurde damals<br />

zum Slogan einer ganzen Generation und Inbegriff eines<br />

alternativen Lebensstils. Die Waren des Attendorner Weltladens<br />

kommen indes nicht nur aus Afrika, Asien und Südamerika,<br />

sondern auch aus dem Sauerland. Zum Beispiel die<br />

Nudeln, produziert von einem regionalen Hersteller, der<br />

wiederum Eier von einem hier ansässigen Biolandwirt bezieht.<br />

„Es geht ja auch um Nachhaltigkeit. Und fairer Handel<br />

beginnt nun einmal vor der Haustür“, sagt Adelheid Lütteke.<br />

Apropos Kaffee: Die Zeiten der bitteren Brühe sind natürlich<br />

längst vorbei. Und Kaffee mit regionalem Bezug ist besonders<br />

beliebt. In Attendorn trinkt man seit <strong>20</strong>12 „Bellebaums<br />

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Erste Fairtrade-Region in Südwestfalen<br />

Bereits <strong>20</strong>11 wurde Attendorn als Fairtrade-Town ausgezeichnet<br />

und damit als Stadt, die fairen Handel auf Basis der<br />

Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und<br />

Wirtschaft fördert. Olpe wurde in diesem Jahr zertifiziert.<br />

Das Ziel ist dabei ein noch Höheres: Die LEADER-Region<br />

BiggeLand – dazu gehören noch die Kommunen Wenden<br />

und Drolshagen – möchte zur ersten Fairtrade-Region in<br />

Südwestfalen und der sechsten in Deutschland werden. „Wir<br />

erhoffen dadurch, verstärkt Aufmerksamkeit auf das Thema<br />

Fairtrade und Regionalität zu lenken und wollen Anlass<br />

und Möglichkeiten bieten, weitere Projekte und Kampagnen<br />

anzustoßen“, erklärt Regionalmanagerin Anne-Kathrin Hoß.<br />

Bananen, Schokolade, Rosen, Tee, Kakao, Kaffee oder Kleidung<br />

– der faire Handel ist in der Gesellschaft angekommen.<br />

Aus der Nische raus zum Trend. Entsprechende Produkte<br />

findet man fast in jedem Supermarkt. Und der Umsatz<br />

wächst. Menschenrechte, Klimawandel, Nachhaltigkeit sind<br />

wieder die Themen, die – wie einst – die Menschen bewegen.<br />

Faire Produkte von Fake-Ware und reinen Marketingkampagnen<br />

zu unterscheiden, ist dabei nicht ganz einfach. Nicht<br />

nur der Markt für fair gehandelte Produkte ist gewachsen,<br />

auch die Zahl der Anbieter mit Fairtrade-Siegel.<br />

„Es hat lange gedauert, doch nun scheint es einen neuen<br />

Aufbruch zu geben“, sagt Wendelin Heinemann, Mann der<br />

ersten Stunde des Attendorner Weltladens, und spricht von<br />

einer Erfolgsgeschichte der Weltläden als kreativen und wichtigen<br />

Stellungnahmen vor Ort und kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Art und Weise, wie man lebe. „So weiter<br />

machen kann unsere Konsumgesellschaft nicht. Das Hilfswerk<br />

Misereor formulierte bereits vor rund 30 Jahren: Gut<br />

leben, ohne immer mehr zu haben. Insoweit sind die Weltläden<br />

mehr als ein Laden.“<br />

Birgit Engel [Text und großes Foto]<br />

sonstige Nachweise am Bild<br />

Niederste Str. 9 · 57439 Attendorn<br />

Tel. (02722) 31 14<br />

Martinstraße 13 · 57462 Olpe<br />

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Mit neun Beratungsbüros, einem Konferenzraum und, mittendrin,<br />

einem schönen Sitzbereich – alles bei modernster<br />

Ausleuchtung und diskreter Atmosphäre – ist man nicht<br />

nur innenarchitektonisch auf dem neuesten Stand, sondern<br />

auch inhaltlich bestens für die Zukunft aufgestellt. Der für<br />

den Kunden allererste Anlaufpunkt ist der stets besetzte<br />

Empfang sowie ein Kundenberater mit Präsenzzeit. Damit<br />

hat die Empfangskultur für sogenannte „Erste Hilfe“ einen<br />

hohen Stellenwert.<br />

Seit mehr als 50 Jahren ist die Geschäftsstelle nun schon in<br />

Attendorn ansässig. Insgesamt elf Spezialisten – auch in<br />

Sachen Personal hat man aufgestockt – kümmern sich hier<br />

um den großen, treuen und stetig wachsenden Kundenstamm.<br />

„Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“,<br />

freut sich Florian Siepe. „Die Kunden wollen einen direkten<br />

Ansprechpartner und wünschen sich persönlichen Kontakt.“<br />

Neuer Standort,<br />

neues Konzept<br />

Björn Bernhardt [Fotos]<br />

Vertrauen, Transparenz, fachliche Kompetenz, eine gute<br />

Absicherung in allen Lebenslagen ohne Angst vor dem<br />

Kleingedruckten und Zeit für alle Fragen: „Mit der neuen<br />

Geschäftsstelle erfüllen wir zu 100 Prozent unseren Anspruch<br />

an Qualität“, sagt Regina Hoberg.<br />

Privatpersonen, Industrie und Gewerbe, unterschiedlichste<br />

Institutionen, Einrichtungen und Organisationen sowie<br />

Landwirte finden bei Hoberg & Siepe optimale Lösungen<br />

für ihre verschiedensten Fragen und vielfältigen Wünsche.<br />

„Es ist unser Anliegen, mit moralilscher Verpflichtung zu<br />

beraten“, sagt Alexander Siepe. „Nicht alles ist für jeden gut.<br />

Die individuellen Bedürfnisse, verbunden mit der jeweiligen<br />

monetären Situation, brauchen maßgeschneiderte Produkte.“<br />

Regional, familiär, professionell und leistungsstark<br />

Die Provinzial Versicherung Hoberg & Siepe OHG ist umgezogen: von der Niedersten Straße in<br />

die Breite Techt und damit auf geschichtsträchtigen Boden in die mittelalterliche Kernstadt.<br />

„Bei unserem kleinen Attendorn hört sich das vielleicht komisch an. Aber das Flair der Umgebung<br />

ist hier wunderschön“, sagt Regina Hoberg, die mit ihren Söhnen Alexander und Florian<br />

Siepe die Geschäftsstelle der Provinzial leitet. Nicht nur die Umgebung, auch die Räumlichkeiten,<br />

in die Hoberg & Siepe kräftig investiert hat, sind, um im Bild zu bleiben, sehr schön<br />

und auf insgesamt 330 barrierefreien Quadratmetern auch sehr viel größer.<br />

www.provinzial-online.de/hoberg-siepe<br />

PROVINZIAL VERSICHERUNG<br />

HOBERG & SIEPE OHG<br />

Breite Techt 8, 57439 Attendorn<br />

Telefon: 02722/808880<br />

E-Mail: hoberg-siepe@provinzial.de<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Mo - Do: 08.30 - 17.00 Uhr<br />

Fr: 08.30 - 13.30 Uhr<br />

durchgehend geöffnet<br />

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MITTEN<br />

im Leben<br />

Auf der Suche nach einem neuen Wort<br />

Warum Gutes tun gut tut<br />

„Zeit ist ein Luxusartikel.<br />

Die zu schenken, ist einfach toll.“<br />

Andrea Hoffmann<br />

50 Jahre, Olpe<br />

Hansdampf in allen Gassen<br />

„Ehrenamt geht nur,<br />

wenn die Familie dahintersteht.“<br />

Dietmar Häner<br />

57 Jahre, Wenden<br />

Versicherungsfachmann<br />

Ein bisschen merkwürdig ist es schon: das Wort „Ehrenamt“. Es klingt<br />

antiquiert und so richtig nach Old School, riecht irgendwie nach Spießigkeit,<br />

Bohnerwachs und Behördentum. Und ist viel zu wenig fluffig<br />

für etwas, das so bunt, so vielfältig und so großartig ist. In der Tat: Ein<br />

frischerer Begriff täte dem freiwilligen Engagement gut! Einer, der anspricht,<br />

einer, der motiviert, der Interesse weckt und ahnen lässt, was<br />

wirklich dahintersteckt. Weil Menschen jeden Alters überall und auch<br />

in unserer Region unkompliziert Hilfe geben, zwischenmenschliche<br />

Wärme schaffen und für unzählige Freizeitangebote sorgen. Weil sie Sport<br />

und Kultur bereichern, in Schulen, Kitas und Seniorenheime gehen, Tiere,<br />

Natur und Umwelt schützen und Leben retten. Weil freiwilliges Engagement<br />

für unsere Gesellschaft unverzichtbar ist, Gemeinschaft, Miteinander<br />

und politische Teilhabe fördert und nicht zuletzt glücklich macht.<br />

Die Heimatliebe hat Menschen rund um den Biggesee gefragt, wo, wie<br />

und warum sie ihre Zeit, ihre Kraft, ihr Können und ihre Zuneigung<br />

schenken. Was dabei auffällt: Es gibt nicht nur viele verschiedene Gründe,<br />

Aspekte, Möglichkeiten, Arten und Orte. Engagement ist immer<br />

ein Gewinn – für beide Seiten.<br />

Seit <strong>20</strong> Jahren engagiere ich mich ehrenamtlich in der Kirche.<br />

Angefangen habe ich mit Kleinkindergottesdiensten, seit zwei<br />

Jahren bin ich Vorsitzende des Gesamtpfarrgemeinderates im<br />

Pastoralverbund Olpe. Wir als Ehrenamtliche sind Bindeglied<br />

zwischen der Kirchengemeinde und deren Einrichtungen, den<br />

Hauptamtlichen und Gemeindemitgliedern. Es geht auch<br />

darum, das Gemeindeleben individuell zu gestalten. So besteht<br />

die Arbeit aus Vermitteln, Organisieren und Helfen, überall<br />

dort wo man gebraucht wird. Ich denke, dass Glaube immer<br />

noch aktuell ist, er wird nur anders gelebt. Neue Formen zu<br />

finden und zu leben, ist eine wichtige Aufgabe, Pflicht und<br />

auch Chance. Darüber hinaus engagiere ich mich in der<br />

Behindertenhilfe. Unter anderem in der „AG Schalke“. Es geht<br />

darum, Behinderten den Zugang zum Stadion zu erleichtern.<br />

Zeit ist heute ein Luxusartikel. Die zu schenken, empfinde ich<br />

als sehr befriedigend. Die vielen Freundschaften, die dadurch<br />

entstehen, sind eine tolle Begleiterscheinung.<br />

Ehrenamt ist für mich etwas ganz Besonderes neben meinem<br />

alltäglichen Leben. Ich begegne vielen Menschen, die mein<br />

Leben bereichern. Früher habe ich mich in der Sportgemeinschaft<br />

Wenden engagiert, war dort 15 Jahre Vorsitzender. Seit<br />

1980 gehöre ich der St. Severinus Schützenbruderschaft an,<br />

bin Offizier und pflege die St. Antonius Kapelle. Noch länger,<br />

seit 1974, bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Seit 15<br />

Jahren bin ich auch Platzsprecher des VSV – Vereinigte Sportvereine<br />

– Wenden. Am Herzen liegt mir aber auch die Entwicklung<br />

unseres Ortes. Die Bürger sollen sich wohlfühlen<br />

und wissen, dass immer ein offenes Ohr für sie da ist. Ich<br />

gehöre zum Gemeinderat und bin Ortsvorsteher, als solcher<br />

also Ansprechpartner für alle Einwohner, ihre Wünsche und<br />

Vorstellungen und Bindeglied zu Verwaltung und Politik. All<br />

diese Aktivitäten sind für mich sehr erfüllend, gehen aber<br />

nur – und das möchte ich ganz besonders betonen –, wenn<br />

die Familie, an erster Stelle die Ehefrau und die Kinder, dafür<br />

Verständnis haben.<br />

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Individuelle Beratung und ein günstiger Preis.<br />

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Dieses Angebot ist gültig bis 30. März <strong>20</strong><strong>20</strong>. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Nur ein Gutschein pro Auftrag einlösbar.<br />

„An andere zu denken heißt,<br />

sich selbst zu beschenken.“<br />

„Bei der Tafel kann ich Menschen eine wertvolle<br />

Unterstützung in ihrem Alltag geben.“<br />

Gaby Clemens<br />

65 Jahre, Schlade<br />

Pensionierte Kaufmännische Angestellte<br />

Sylvelin Karsunky<br />

76 Jahre, Attendorn<br />

Seit <strong>20</strong> Jahren in der Attendorner Tafel aktiv<br />

Mir und meiner Familie geht es gut. Ich bin in ein sicheres<br />

Land hineingeboren worden und führe ein zufriedenes Leben.<br />

Mir mangelt es an nichts. Dafür bin ich dankbar. Das sollte<br />

man aber nie als Selbstverständlichkeit hinnehmen, denn so<br />

geht es leider nicht allen Menschen. Ich möchte aus Dankbarkeit<br />

etwas zurückgeben und engagiere mich deshalb seit<br />

fast 50 Jahren im Deutschen Roten Kreuz und seit 30 Jahren<br />

in der Caritas. Zudem bin ich in der Flüchtlingshilfe aktiv<br />

und übernehme Besuchsdienste und Behördengänge für ältere<br />

und hilfsbedürftige Menschen. Das Zauberwort lautet Zeit:<br />

Zeit zum Zuhören, Zeit zum Helfen, Zeit für ein paar Ehrenämter.<br />

Manchmal ist ehrenamtliche Hilfe nur ein Tropfen auf<br />

den heißen Stein. Aber wie heißt es so schön: „Steter Tropfen<br />

höhlt den Stein!“<br />

Ich hatte schon lange vor, mich ehrenamtlich zu engagieren<br />

und eine sinnvolle Aufgabe zu übernehmen. Bei der ersten<br />

Lebensmittelausgabe der Attendorner Tafel vor <strong>20</strong> Jahren im<br />

evangelischen Gemeindehaus habe ich sofort festgestellt: Das<br />

ist genau das Richtige für mich. Hier kann ich mich einbringen.<br />

Bei der Tafel kann ich Lebensmittel verteilen, durch die<br />

Menschen eine wertvolle Unterstützung in ihrem Alltag<br />

erhalten. Gleichzeitig freut es mich, dass so viele Lebensmittel<br />

noch eine sinnvolle Verwendung finden. Bei der Verteilung<br />

komme ich mit vielen Menschen in Kontakt, erfahre ihre<br />

Probleme und versuche zu helfen. Die Gespräche und Begegnungen,<br />

die sich dabei ergeben, empfinde ich als sehr bereichernd.<br />

Auch die Arbeit mit dem Tafel-Team bereitet mir viel<br />

Freude. In den <strong>20</strong> Jahren bei der Attendorner Tafel sind daraus<br />

auch Freundschaften entstanden. Am Anfang hatten wir<br />

bei unseren Ausgabeterminen rund 50 Kunden, jetzt sind es<br />

weit über 100. Die Organisation ist immer größer geworden.<br />

Unser Team könnte noch Unterstützung gebrauchen.<br />

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Effektvolle Wirkung auf dunklen Papieren.<br />

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mit Folienkaschierung oder Folienprägung.<br />

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Weil wir die schönen Dinge lieben. Sie auch? Sprechen Sie uns doch einfach an!<br />

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Traumjob Landarzt?<br />

Mediziner für die Region gesucht<br />

Eine gute medizinische Versorgung hat für den ländlichen Raum eine Schlüsselfunktion.<br />

Längst arbeitet man an einer Vielzahl von Lösungen. Dabei geht nichts<br />

über den Mediziner vor Ort, einen analogen Menschen, dem man sich Auge in<br />

Auge anvertrauen kann. Ärzte für das Landleben zu begeistern, ist aber nicht so<br />

einfach. Doch es gibt Ausnahmen.<br />

Neue Ärzte<br />

braucht das<br />

Land<br />

...<br />

Stefanie Junker ist Ärztin mit Leib und<br />

Seele. „Ich kann mir keinen anderen<br />

Beruf vorstellen. Das ist mein Traumjob“,<br />

sagt die junge Allgemeinmedizinerin.<br />

Die 37-Jährige aus Olpe hat<br />

sich nach ihrem Studium bewusst für<br />

ihre Heimatstadt entschieden. „Mich<br />

hat es nicht weggezogen. Hier haben<br />

wir alles, was wir brauchen. Dazu<br />

gehören eine tolle Lebensqualität und<br />

eine verhältnismäßig gute Betreuungsmöglichkeit<br />

für die Kinder.“<br />

Mit ihren 37 Jahren ist Stefanie Junker,<br />

die ihr Abitur am Franziskusgymnasium<br />

gemacht hat, eine Ausnahme im<br />

Kreis Olpe. Die meisten Kollegen im<br />

weißen Kittel sind Männer, wesentlich<br />

älter und gehen in ein paar Jahren in<br />

den Ruhestand. Stefanie Junker ist<br />

Mutter von zwei kleinen Kindern. Ihr<br />

Mann arbeitet ebenfalls als Mediziner<br />

und unterstützt sie, wo er nur kann.<br />

„Wenn man das passende soziale Netz<br />

hat und der Partner flexibel ist, lassen<br />

sich Familie und Beruf vereinbaren.<br />

Aber wenn wir unsere Kinderfrau nicht<br />

hätten, würde es nicht gehen“, sagt die<br />

junge Frau.<br />

Anders als viele Studienkollegen, die es<br />

meist in größere Städte oder an Kliniken<br />

gezogen hat, wusste Stefanie Junker<br />

nach ihrer Ausbildung, dass sie „in<br />

Olpe bleiben will“. Seit <strong>20</strong>14 arbeitet<br />

sie in der Martinstraße in einer<br />

Gemeinschaftspraxis mit ihrem Vater<br />

Dr. Martin Junker. „Natürlich hat<br />

mich mein Vater bei der Berufswahl<br />

ein bisschen beeinflusst. Aber er hätte<br />

mich auch fast alles andere studieren<br />

lassen“, lacht Stefanie Junker.<br />

Der Beruf als Medizinerin ist der zweifachen<br />

Mutter zwar in die Wiege gelegt<br />

worden, aber bis zur Fachärztin<br />

war es ein langer und holpriger Weg.<br />

Weil in der Abiturnote keine „Eins“<br />

vor dem Komma stand, musste sie<br />

lange auf einen Studienplatz warten.<br />

Die Wartezeit nutzte Stefanie Junker<br />

für ein Findungssemester in Münster,<br />

die Ausbildung zur Arzthelferin in der<br />

Praxis ihres Vaters und zur Rettungssanitäterin<br />

bei den Maltesern mit<br />

Praktika im Krankenhaus und in der<br />

Rettungswache. Alles Dinge, die ihr<br />

später als Allgemeinmedizinerin nutzen<br />

sollten.<br />

Im Oktober <strong>20</strong>05 flatterte überraschend<br />

der Brief mit einem Studienplatzangebot<br />

in Marburg ins Haus.<br />

Fünf Semester hatte Stefanie Junker<br />

auf die erlösende Nachricht gewartet,<br />

sich immer aufs Neue bei der damaligen<br />

ZVS beworben. Der Studienplatz<br />

in Marburg war aber nur auf vier<br />

Semester begrenzt. Danach musste die<br />

junge Frau aus Olpe wieder zittern:<br />

„Ich habe 35 Bewerbungen an Unis<br />

geschrieben.“ Dann kam die Zusage<br />

aus dem fernen Rostock, für die angehende<br />

Medizinerin ein Glücksfall.<br />

66 67


Stefanie Junker aus Olpe ist mit<br />

Leib und Seele Ärztin.<br />

„Das war eine tolle Zeit. Ich habe mich<br />

in Rostock pudelwohl gefühlt“, sagt<br />

die 37-Jährige und denkt gerne an die<br />

Hansestadt an der Ostsee zurück.<br />

Was folgte, waren im Praktischen Jahr<br />

Stationen in der Schweiz und wieder<br />

in Marburg. Danach arbeitete Stefanie<br />

Junker im Kreisklinikum Siegen und<br />

in einer Praxis für Kinder- und Jugendmedizin<br />

in Plettenberg. <strong>20</strong>14 kehrte<br />

sie in ihre Heimatstadt Olpe und in die<br />

Praxis von Dr. Martin Junker zurück,<br />

erst als Assistenzärztin und seit Februar<br />

<strong>20</strong>17 als Fachärztin für Allgemeinmedizin.<br />

Stefanie Junker versteht sich als „Familienmedizinerin“:<br />

„Wir betreuen die<br />

ganze Familie“, betont die 37-Jährige.<br />

Ganz besonders liegen ihr die kleinen<br />

Patienten am Herzen, Stichwort Kinderheilkunde.<br />

„Das macht mir Spaß,<br />

für mich ist das die fröhliche Medizin.“<br />

Stolz ist sie darauf, die Ärztetradition<br />

der Familie Junker in der<br />

LÖWEN APOTHEKE seit 1792<br />

dritten Generation weiterzuführen.<br />

„Ältere Patienten erzählen schon mal,<br />

wie der Opa in Iseringhausen die<br />

Kinder auf die Welt gebracht hat“,<br />

schmunzelt die junge Frau.<br />

Natürlich kennt Stefanie Junker auch<br />

die andere Seite des Ärzteberufes: den<br />

zunehmenden Zeitdruck, den Schreibkram<br />

und die Beschäftigung mit<br />

Buchhaltung, Versicherungen, Steuererklärungen<br />

usw. „Vor der Bürokratie<br />

graut mir“, gibt die 37-Jährige zu und<br />

verweist auf ein großes Manko der<br />

Mediziner-Ausbildung: „Betriebswirtschaftslehre<br />

kommt im Studium viel<br />

zu kurz.“ Deshalb ist sie froh, dass sich<br />

ihre Mutter – eine gelernte Arzthelferin<br />

– nach wie vor um die Buchhaltung<br />

der Gemeinschaftspraxis kümmert.<br />

Irgendwann wird der Vater (72) aufhören.<br />

Dann will Stefanie Junker die<br />

Gemeinschaftspraxis weiterführen,<br />

vielleicht mit einem neuen Kollegen<br />

oder einer Kollegin sowie mit Hilfestellung<br />

beim leidigen Thema<br />

Bürokratie. Die Entscheidung, sich als<br />

Fachärztin in ihrer Heimatstadt Olpe<br />

niederzulassen, hat die junge Medizinerin<br />

nie bereut. Ihren „Traumjob“<br />

als Allgemeinmedizinerin hat Stefanie<br />

Junker jedenfalls gefunden.<br />

Verschenken Sie<br />

Wohlfühlmomente ...<br />

Wir sagen Danke für Ihr Vertrauen und<br />

wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest.<br />

Ihr Team der Löwen Apotheke<br />

LÖWEN APOTHEKE | Dr. Lukas Peiffer e. K.<br />

Wasserstraße 12 | 57439 Attendorn | Tel: 02722-4088 | www.apotheke-attendorn.de<br />

Ronja Wockel kümmert sich im<br />

Attendorner Rathaus auch um<br />

Gesundheitsthemen.<br />

Eine junge Ärztin wie Stefanie Junker wäre auch in Attendorn<br />

sehr willkommen. Zwar gibt es in der Hansestadt<br />

noch zahlreiche Arztpraxen; laut Statistik ist die Stadt mit<br />

Allgemeinmedizinern zu 100 Prozent versorgt. Aber<br />

die sogenannten „Landärzte“ sind fast alle über 50 Jahre<br />

alt und werden in absehbarer Zeit aufhören.<br />

In Attendorn hat man das Problem erkannt und versucht<br />

mit einem Bündel an Maßnahmen, den drohenden Ärztemangel<br />

zu verhindern. So hat der Rat der Stadt einen<br />

Zuschuss von 5.000 Euro für Ärzte beschlossen, die sich in<br />

der Hansestadt niederlassen: das heißt eine Praxis gründen<br />

oder übernehmen. Wird ein Arzt in einer bestehenden Praxis<br />

angestellt, erhält er einen städtischen Zuschuss von 3.500<br />

Euro. Für den Praxisinhaber gibt es noch 1.500 Euro.<br />

„Uns ist bewusst, dass 5.000 Euro nicht ausreichen, damit<br />

sich ein Arzt in Attendorn niederlässt.“ Ronja Wockel, die<br />

sich im Rathaus mit dem Thema Gesundheit beschäftigt,<br />

macht sich da nichts vor. Der Zuschuss ist gedacht als<br />

„Wertschätzung für diejenigen, die sich hier engagieren“<br />

und soll die Aufmerksamkeit möglicher Interessenten auf<br />

die Stadt im Kreis Olpe mit ihrer starken Industrie lenken.<br />

„Der Einzelkämpfer ist nicht mehr das Modell der Zukunft“,<br />

weiß Ronja Wockel. Die Medizin wird immer weiblicher,<br />

immer mehr junge Frauen drängen in den Beruf.<br />

Und deshalb spielen weiche Faktoren bei der Gewinnung<br />

von Fachkräften auch im Gesundheitswesen eine große<br />

Rolle. Stichwörter sind hier Kindergarten, Schule, Arbeitsplatzangebote<br />

für den Partner oder die Partnerin. Da<br />

will die Stadt als Ansprechpartner und mit einem Lotsendienst<br />

helfen.<br />

In Attendorn gibt es seit <strong>20</strong>15 das „Zukunftsforum Gesundheit“.<br />

Zu diesem Netzwerk gehören Ärzte, Apotheker und<br />

die Helios-Klinik. Mit den Schulen ist die Stadtverwaltung<br />

in Kontakt, eine Imagekampagne der Stadt zur<br />

Nachwuchsgewinnung im Gesundheitswesen ist angelaufen.<br />

Die 1. Sport- und Gesundheitsmesse war ein großer<br />

Erfolg.<br />

„Es gibt Anfragen“, sagt Ronja Wockel nach dem Ratsbeschluss,<br />

Ärzte mit einem städtischen Zuschuss nach<br />

Attendorn zu locken. Das sind alles kleine Puzzlestücke.<br />

Noch gibt es zahlreiche Allgemeinmediziner, Fachärzte,<br />

Zahnärzte und Apotheken in der Hansestadt. Laut Kassenärztlicher<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe ist Attendorn bei<br />

Hausärzten zu 100 Prozent versorgt. Eine Zahl, auf der man<br />

sich aber nicht ausruhen will. Ganz im Gegenteil.<br />

SERVICE<br />

Christoph Frey<br />

KFZ-Meister<br />

„Ablagerungen und die<br />

Alterung des Getriebeöls<br />

führen zu Schaltstörungen<br />

im Automatikgetriebe.<br />

Effektive Reinigung und<br />

vollständiger Austausch<br />

des Öls verringern den<br />

Verschleiß im Getriebe.“<br />

Martin Droste [Text und Fotos]<br />

Birgit Engel [großes Foto]<br />

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3-4 Jahre bzw. 80.000-<br />

1<strong>20</strong>.000 km eine Spülung<br />

des Getriebeöls bei uns<br />

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# Automatisierte Fertigungsanlagen für Füge- und Zerspanungsprozesse<br />

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# Aus- und Weiterbildungszentrum (HanseCampus)<br />

Schnuppern an<br />

der Technikwelt<br />

Seit <strong>20</strong>17 ist bei der LEWA Attendorn die Schulferienzeit (Ostern<br />

/ Sommer / Herbst) die Zeit der TechnikCamp-Ferienkurse.<br />

In den ersten beiden Ferienwochen finden diese für Schüler der<br />

sechsten bis neunten Klasse statt: das TechnikCamp 1 (6. / 7. Klasse)<br />

als 4-Tageskurs und das TechnikCamp 2 (8. / 9. Klasse) als 3-Tageskurs.<br />

Das TechnikCamp 3 steht Ostern <strong>20</strong><strong>20</strong> in den Startlöchern.<br />

TechnikCamp 1<br />

Eintauchen<br />

in die Welt der<br />

Technik<br />

TechnikCamp 3<br />

Durchstarten<br />

in die Robotik<br />

Wenn in der Schulferienzeit eine des TechnikCamp 1 ist beispielsweise<br />

Traube fidel-quirliger Kinder und Jugendliche<br />

in der Lage, dem Strahl einer Ta-<br />

die Kantine der LEWA Attendorn<br />

schenlampe zu folgen oder selbst-<br />

erobert, reibt sich so mancher ständig seinen Weg auf einer hellen<br />

Beschäftigte verwundert die Augen. Fahrbahn zu finden. Das Technik-<br />

Er oder sie hätte jedoch wissen können,<br />

Camp 2 beschäftigt sich mit dem Bau<br />

was es damit auf sich hat, denn des „B-Robot EVO 2“, einem zwei-<br />

große Monitore in den modernen rädrigen, selbstbalancierenden, Segway-ähnlichen<br />

Räumlichkeiten weisen es aus: es ist<br />

Gefährt, das sich mit<br />

wieder die Zeit der TechnikCamps. einer Smartphone-App steuern lässt.<br />

Statt zu Ferienbeginn den größtmöglichen<br />

Die Karosserieteile hierfür werden<br />

Abstand zu allem einzuneh-<br />

mit dem 3D-Drucker im Ausbil-<br />

men, was im Entferntesten mit Schule,<br />

dungszentrum selbst gedruckt. Im<br />

Lernen oder Ähnlichem zu tun geplanten TechnikCamp 3 wird dann<br />

Erik Simon (Azubi Elektroniker für<br />

Betriebstechnik, 2. Lehrjahr) und hat, scheint es für immer mehr Kinder<br />

innerhalb der Robotik neben dem<br />

und Jugendliche aus der Regi-<br />

„Fahren“ das Thema „Greifen“ eine<br />

on irgendwie interessant zu sein, sich Rolle spielen.<br />

3. Lehrjahr) stehen stellvertretend gleich für ein paar Tage in das große Ausgewählte Azubis betreuen die jungen<br />

für das engagierte Azubi-Team, Ausbildungszentrum der LEWA Attendorn<br />

„Techniker“ bei ihrem Tun und<br />

das während der TechnikCamps<br />

zu begeben, um dort etwas stehen mit Rat und Tat zur Seite.<br />

die Betreuung der Teilnehmerinnen<br />

mitzubekommen, was man vielleicht Auch für diese ist es eine inspirierende<br />

Erfahrung.<br />

und Teilnehmer übernimmt.<br />

etwas zu blumig mit „Technikwelt“<br />

beschreiben könnte.<br />

Wer nach den drei oder vier Tagen<br />

Andreas Sommerhoff, der Leiter des einen kleinen Roboter selbst fertiggestellt<br />

hat, wird dann über die aus-<br />

Aus- und Weiterbildungszentrums,<br />

TechnikCamp 2<br />

interpretiert dieses Interesse mit einer<br />

gewachsenen Kaliber in den Ferti-<br />

Abheben<br />

Zustimmung zum spielerisch-<br />

gungsanlagen im Produktionsbetrieb<br />

zu neuen<br />

Kontakt:<br />

technikcamp@lewa-attendorn.com praktischen Konzept der Ferienkurse. der LEWA Attendorn staunen können.<br />

Auch dazu ist während einer<br />

Horizonten<br />

Tel. 0170. 11 90 523 Nicht Wissensvermittlung stehe im<br />

Vordergrund, sondern das angeleitete<br />

Führung beim TechnikCamp Geleten<br />

Ausprobieren der eigenen Fähigkeigenheit.<br />

und die Faszination beim Zusammenbau<br />

Zum Schluss darf jeder „sein“ Fahr-<br />

kleiner Fahrzeuge, die schon zeug mit stolz geschwellter Brust nach<br />

70 so manches können: der „Spürhund“ Hause nehmen.<br />

71<br />

Nicolas Phillip Schrader (Azubi Industrie-<br />

mechaniker: Maschinen- und Anlagenbau,


Wie war´s,<br />

Kai Thomalla?<br />

Begeisterung von allen Seiten für eine prächtig besetzte Sauerland Klassik. Mit diesem knallroten DDR-Barkas<br />

B1000-1 von 1991 ging es für unseren Gewinner Kai Thomalla aus Olpe durch unsere wunderschöne Region.<br />

DER MIT NEUE UNS CORSA ZUVERLÄSSIG<br />

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IN EIN DIE STATEMENT ZUKUNFT<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100km: innerorts: 4,9-4,8, außerorts: 3,8 - 3,6; kombiniert: 4,2 - 4,1;<br />

CO2-Emission, kombiniert: 95 – 93 g/km; Effiziensklasse B<br />

Neuwagen | Gebrauchtwagen | EU-Fahrzeuge | Opel Rent | Reparaturen aller Marken | Karosserieinstandsetzung<br />

Lackierung Ersatzteile | Autozubehör | Reifen | Versicherung | Leasing | Finanzierung | Klimaanlagenservice | Webasto Partner<br />

Inh. Vincenzo Cavallaro<br />

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57439 Attendorn<br />

Telefon: 02722/635137-0<br />

Telefax: 02722/635137-37<br />

info@autohaus-cavallaro.de<br />

In unserer letzten Ausgabe der<br />

<strong>HEIMATLIEBE</strong> hatten wir ein tolles<br />

Preisausschreiben. Den Gewinner<br />

erwartete eine Mitfahrt bei der renommierten<br />

Oldtimer-Rallye „Sauerland<br />

Klassik“ mit einem formidablen Rundum-sorglos-Paket,<br />

Sterne-Küche und<br />

Shuttle-Service inklusive. Zuschriften<br />

aus der ganzen Region erreichten<br />

uns – auch als Zeichen dafür, wie<br />

sehr unsere Leser die <strong>HEIMATLIEBE</strong><br />

schätzen. Das Losglück fiel auf Kai<br />

Thomalla aus Olpe. Und es traf ihn<br />

mitten ins Herz. Warum, das hat er<br />

uns nach der Rallye erzählt.<br />

„Ich hatte die absolute Luxus-Ausführung“,<br />

strahlt Kai, als wir ihn zu einer<br />

gemütlichen Kaffeestunde treffen. Sein<br />

überhaupt allererstes Auto sei ein<br />

VW-Bulli gewesen, erzählt er. Und er<br />

sei bis heute an diesem Typ hängen<br />

geblieben. Da ist es natürlich kein<br />

Wunder, dass er das Losglück herausforderte,<br />

schließlich war die Mitfahrt<br />

in einem „Bulli" aus der DDR, einem<br />

Barkas B1000-1, versprochen. „Als<br />

ich das las, war für mich klar,<br />

mitzumachen. Aber dass ich gewinne,<br />

habe ich mir nicht träumen lassen.“<br />

Der mit einem VW-Bus vergleichbare<br />

Wartburg Kleintransporter, dessen<br />

Produktion mit der Wende eingestellt<br />

wurde, kam 1961 auf den Markt und<br />

spielte, robust und geräumig wie er<br />

war, eine wichtige Rolle auch als<br />

Krankentransporter, Polizeifahrzeug<br />

und eben Feuerwehrwagen. Für Kai<br />

passte nicht nur der Barkas, sondern,<br />

wie sich herausstellte, auch das Team:<br />

Volkmer und Rita Kruspig aus der<br />

Nähe von München sind weithin<br />

bekannte Sammler von Oldtimern mit<br />

Ost-Bezug, wie eben Wartburg oder<br />

auch Trabant, Melkus und BMW-Modelle,<br />

die in Eisenach gebaut wurden.<br />

Insgesamt 133 Teams mit Teilnehmern<br />

aus Deutschland, aus Europa und<br />

sogar Kanada nahmen an der Rallye<br />

teil und bewegten Fahrzeugschätze aus<br />

unterschiedlichen Epochen an drei<br />

Tagen und in fünf Etappen minutiös<br />

geplant über 670 Kilometer durch das<br />

Sauer- und Siegerland. Alles zu verdanken<br />

Cheforganisator Peter Göbel, der<br />

von einer „in der Tat tollen und sehr<br />

erfolgreichen Rallye“ spricht und einer<br />

„nach 25 Jahren ersten Veranstaltung,<br />

bei der es von keiner Seite Kritik gab.“<br />

Selbst der strömende Regen an dem<br />

Freitag, also dem Kai-Tag, störte niemanden<br />

wirklich. Weil es ganz einfach<br />

Wetter ist. Und weil das, was nass<br />

wird, auch wieder trocknet. Und so<br />

waren alle rundum glücklich, Teilnehmer,<br />

Service- und Orga-Mannschaften.<br />

„Es war ein herrlicher entspannter Tag<br />

mit netten Leuten, allerbester Atmosphäre<br />

und guten Gesprächen. Ein<br />

100-prozentiger Volltreffer“, schwärmt<br />

Kai. Dass das Barkas-Team an dem Tag<br />

auch noch den ersten Platz in seiner<br />

Klasse machte, kann als zusätzliches<br />

Bonbon gewertet werden. „Es ist die<br />

Technik und das ursprüngliche Fahren,<br />

gemischt mit einem guten Schuss<br />

Nostalgie, was begeistert“, sagt Kai, der<br />

sich – von Beruf Stadtplaner – seit<br />

jeher für Mobilität interessiert. Da sind<br />

wir von der <strong>HEIMATLIEBE</strong> sehr<br />

froh, sein Herz erobert zu haben.<br />

Birgit Engel [Interview + Foto Kai Thomalla]<br />

Agentur plusrallye [Foto Oldtimer]<br />

72 73


So weit die Füße tragen<br />

Schreibershofer Rom-Wanderer halten Rückschau auf ihre Jubiläumsaktion<br />

84 Tage, 240 Füße, 1.750 Kilometer: Das Projekt „Glaube, Sitte, Blasenpflaster“ der Schreibershofer<br />

St. Laurentius-Schützen war im Sommer in aller Munde. Das gesamte Sauerland verfolgte die große<br />

Aktion, bei der sich die Dorfbewohner zu Fuß aufmachten, um ihre Schützenfahne nach Rom zu<br />

tragen. Zum Jubiläum des 1<strong>20</strong>-jährigen Vereinsbestehens wurde die Standarte im Vatikan schließlich von<br />

Papst Franziskus höchstpersönlich gesegnet. „Das Ganze war ein voller Erfolg. Im Hintergrund war allerdings<br />

an manchen Stellen großes Improvisationstalent gefragt“, verrät Fabian Heuel in der Rückschau.<br />

ROM <strong><strong>20</strong>19</strong><br />

GLAUBE-SITTE-<br />

BLASENPFLASTER<br />

Schützenverein Schreibershof<br />

„So etwas hat es in unserem Dorf noch nicht gegeben“, sagt<br />

Fabian, der gemeinsam mit seinem Bruder Sebastian zu den<br />

Organisatoren zählte. Allein die Vorbereitungen für die Romwanderung<br />

hätten mehr als zwei Jahre gedauert. In Kleingruppen,<br />

aber auch in großer Runde habe man Karten<br />

gewälzt, Routen festgelegt, Herbergen gebucht und Wanderschuhe<br />

eingelaufen. Vor allem Letzteres sollte man natürlich<br />

nicht vernachlässigen, wissen erfahrene Wanderer. Die<br />

Schreibershofer haben sich deshalb immer wieder getroffen,<br />

um bei ausgedehnten Tagestouren Schuhwerk und körperliche<br />

Fitness auf die Probe zu stellen. „Wir wollten nichts dem<br />

Zufall überlassen. Deshalb sind wir schon vorab nach Rom<br />

gewandert. Das liegt nämlich nur 22 Kilometer von Drolshagen<br />

entfernt – zumindest, wenn man das kleine Örtchen bei<br />

Morsbach ansteuert“, sagt der 25-Jährige schmunzelnd. Schon<br />

auf dieser Rom-Wanderung habe der eine oder andere<br />

gemerkt, dass er gut daran täte, noch ein wenig zu trainieren:<br />

„Auf der Wanderung nach Italien standen schließlich 15 bis<br />

30 Kilometer täglich auf dem Plan – und zwar drei Tage lang<br />

in Folge!“. Insgesamt waren 28 Gruppen in einer Stärke von<br />

drei bis zwölf Personen unterwegs; die Altersspanne reichte<br />

1) Die Fahne auf dem Weg zur Zugspitze:<br />

Auch schwierige Strecken scheuten<br />

die Schreibershofer nicht.<br />

2) Die Reise führte die Wanderer vom Team<br />

„Die wilden Böcke“ durch das Ammertal.<br />

3) Spektakuläre Aussichten boten sich den<br />

Sauerländern unter anderem in der italienischen<br />

Region Emilia-Romagna.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

74 75


Der Spaß kam bei der Wanderung nie zu kurz: Viele lustige Bilder und Anekdoten<br />

fanden den Weg in die Sauerländer Heimat.<br />

Das Team der „Lottostrolche“ erreichte den höchsten<br />

Punkt der Wanderung. Der Abstecher auf die Zugspitze<br />

war ursprünglich gar nicht geplant.<br />

von 16 bis 68 Jahren. Manche der Gruppen legten ganze<br />

1.<strong>20</strong>0 Höhenmeter pro Tag zurück – und zwar mitunter komplett<br />

bergab. „Das geht natürlich in die Beine“, betont der<br />

technische Vertriebler.<br />

Rückblickend kann man keinem der Wanderer vorwerfen, er<br />

habe nicht ausreichend trainiert. So entschloss sich etwa eine<br />

der Gruppen spontan dazu, auf ihrer Etappe durch Garmisch<br />

zusätzlich noch einen Abstecher zur Zugspitze zu machen –<br />

natürlich mit der Fahne im Gepäck. Die war während der<br />

gesamten Rom-Wanderung in einem maßgeschneiderten<br />

Rucksack verstaut, der inklusive Fahne ganze zwei Meter<br />

maß und stolze 13 Kilogramm auf die Waage brachte. Die<br />

Wanderer brauchten also nicht nur Ausdauer, sondern auch<br />

Kraft – und nicht zuletzt eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl,<br />

denn die Nähte des doppelwandigen, wasserfesten<br />

Rucksacks mussten unterwegs mehrfach nachgenäht werden.<br />

„Auf dem Weg zum Vatikan gab es zwar viele Blasen und<br />

wunde Füße, aber es musste keiner der Wanderer mit einem<br />

,Totalschaden‘ aufgeben“, sagt Sebastian Heuel mit einem<br />

Augenzwinkern. Anders sah es dagegen bei dem nagelneuen<br />

T6-Bus aus, den die Schreibershofer von einem Sponsor erhalten<br />

hatten, um ihre An- und Abreise zu den jeweiligen<br />

Etappenpunkten zu realisieren.<br />

„Mitten in Mailand hatte eine der Wandergruppen auf dem<br />

Weg zu ihrem Etappenziel einen Verkehrsunfall“, erzählt der<br />

28-Jährige. Zum Glück sei niemandem etwas passiert, aber<br />

das Auto sei komplett hinüber gewesen. „Der Unfall ist ausgerechnet<br />

am Tag des Bundesschützenfestes passiert. Fabian und<br />

ich sind deshalb nicht zusammen mit den Schützen im Bus<br />

nach Medebach gefahren, sondern im Privatauto. Wir haben<br />

die ganze Zeit über telefoniert, um den Unfall abzuwickeln.“<br />

Glücklicherweise habe sich der Sponsor direkt bereit erklärt,<br />

ein neues Fahrzeug bereitzustellen. „Bei der Aktion hatten wir<br />

schon ein bisschen Bluthochdruck“, erinnert sich der Maschinenbauingenieur.<br />

Die fünf in Mailand „gestrandeten“ Wanderer<br />

seien schließlich mit einem Leihwagen an ihren Zielort<br />

Bologna gelangt. Das Problem sei damit allerdings erst zur<br />

Hälfte gelöst gewesen: „Das kaputte Auto musste ja auch wieder<br />

zurück in die Heimat!“. Hier sei nicht lang gefackelt worden,<br />

erinnert sich Sebastians Bruder Fabian: Kurzerhand hätten<br />

sich zwei Schreibershofer bereit erklärt, den Bus nach<br />

Hause zu holen. „Die beiden haben sich abends um 19 Uhr<br />

ins Auto gesetzt und waren 28 Stunden später wieder da – mit<br />

dem Bus auf einem Hänger.“ Dieser Einsatz sei exemplarisch<br />

für den großen Zusammenhalt, den die Dorfbewohner bei der<br />

gesamten Wanderung an den Tag gelegt hätten, betont Fabian.<br />

„Insgesamt hat diese Aktion alle Vereine und Dorfbewohner<br />

noch enger zusammengeschweißt!“<br />

Zum Ende der großen Wanderung Mitte September waren<br />

schließlich rund <strong>20</strong>0 Schreibershofer und Einwohner der<br />

umliegenden Nachbarorte in Rom. Sie alle waren per Auto,<br />

Bus oder Flugzeug angereist, um bei der Segnung der Schützenfahne<br />

dabei zu sein. „Damit war mehr als jeder dritte Dorfbewohner<br />

im Vatikan. In Schreibershof waren ganze Straßen<br />

menschenleer“, erinnert sich Fabian. „Wir haben deshalb die<br />

Olper Polizei gebeten, hin und wieder im Dorf nach dem<br />

Rechten zu sehen.“ Ob es am päpstlichen Segen lag oder<br />

nicht: „Auffälliges hat die Polizei auf ihrer Streife jedenfalls<br />

nicht bemerkt“, sagt Fabian schmunzelnd.<br />

Silke Clemens [Text]<br />

Schützenverein Schreibershof [Fotos]<br />

aus der Mitte Attendorns!<br />

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Mittwoch | 8. Januar <strong>20</strong><strong>20</strong> | <strong>20</strong>:00 Uhr | Stadthalle Olpe<br />

EIN AMERIKANER IN PARIS<br />

Nach der Pariser Uraufführung und den umjubelten Premieren in New York und London geht das romantische<br />

Tanz-Musical erstmals in deutscher Sprache auf Tournee. Paris 1945. Die Stadt der Liebe ist noch<br />

vom 2. Weltkrieg gezeichnet. Ein junger Amerikaner, der ehemalige US-Soldat und angehende Maler<br />

Jerry, verliebt sich rettungslos in die zauberhafte Pariserin Lise. Um Lises Liebe konkurrieren aber auch<br />

der reiche französische Möchtegern-Nachtclubsänger Henri, dem Lise durch ein dunkles Geheimnis<br />

verbunden ist, und der kriegsversehrte US-Komponist Adam. Wie wird sich Jerry entscheiden? Und wie<br />

steht es derweil um Lises Gefühle? Das aufregende und ballettreiche Musical nach dem Buch von Craig<br />

Lucas verspricht beste Unterhaltung.<br />

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Sonntag | 15. März <strong>20</strong><strong>20</strong> | <strong>20</strong>:00 Uhr | Stadthalle Olpe<br />

PASIÓN DE BUENA VISTA<br />

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auf eine Reise durch die aufregenden Nächte Kubas entführen. Erleben Sie die pure kubanische Lebensfreude<br />

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Donnerstag | 16. April <strong>20</strong><strong>20</strong> | <strong>20</strong>:00 Uhr | Stadthalle Olpe<br />

CAPE TOWN OPERA CHORUS<br />

Der Opernchor aus Kapstadt kommt nach Olpe. Grace Notes ist ein einzigartiges Konzert mit geistlicher<br />

A-Cappella-Musik, das bereits in einigen der schönsten Kapstädter Kirchen aufgeführt wurde. Auf bewegende<br />

Weise spürt das Programm der Sehnsucht nach, Spiritualität durch Musik auszudrücken und<br />

schafft Verbindungen zwischen den Kontinenten Afrika und Europa. Grace Notes mischt geistliche<br />

Kompositionen von Byrd, Palestrina, Duruflé und Pärt mit religiöser Musik der Xhosa, Venda, Zulu und<br />

Suaheli. Der Cape Town Opera Chorus gilt mittlerweile als eines der überzeugendsten und vielfältigsten<br />

Vokalensembles weltweit.<br />

Eintrittspreis: 26,00 bis 32,00 Euro je nach Sitzkategorie | 50% Rabatt für Schüler & Studenten<br />

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Copyright: Nardus Engelbrecht<br />

Foto: Michael C. Wolf, Dortmund<br />

Gepaart mit dem kulinarischen Genuss eines Spitzen-3-Gänge-<br />

Menüs im Restaurant „Ballebäuschen“<br />

SA. 18. JAN. <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

18:30 UHR<br />

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inkl. 3-Gänge-Menü<br />

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BALLEBÄUSCHEN<br />

Hasseler Straße 10<br />

51580 Reichshof-Hespert<br />

Für das Musik-Dinner können Tickets ausschließlich<br />

unter der Tel.-Nummer: 02265 -470 bestellt werden.<br />

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„Große Klappe - Tricks dahinter!“<br />

Christopher Köhler präsentiert:<br />

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gleichzeitig auch ruhige, emotionale Momente.<br />

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Reichshofstraße 30<br />

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Für Christopher Köhler erhalten Sie die Tickets<br />

bei der Kur- & Touristinfo Reichshof<br />

oder online zzgl. Gebühren über www.eventim.de.<br />

Copyright Grafik: Christopher Huppertz<br />

Ticket-Service: Rufen Sie uns einfach an unter 02761 83-0,<br />

schicken Sie uns eine Email an kultur@olpe.de oder informieren Sie sich im Internet unter<br />

Der Kontakt für weitere Informationen:<br />

Kulturabteilung der<br />

www.olpe.de. Unser Veranstaltungskalender hält alle Details für Sie bereit.<br />

78 Kur- & Touristinfo Reichshof | Dunja Landi | 02265-9425<br />

Kreisstadt Olpe<br />

79<br />

dunja.landi@reichshof.de | www.ferienland-reichshof.de


05<br />

Heimatliebe | Da ist was los ...<br />

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Herbert Knebels Affentheater<br />

„Männer ohne Nerven“<br />

HANSE<br />

WIRTSCHAFT BRAUCHTUM NATUR<br />

<strong>20</strong>17<br />

<strong>20</strong>17<br />

15 09<br />

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23<br />

06<br />

<strong>20</strong>17<br />

Hanse Beats No. 2<br />

19<br />

10<br />

<strong>20</strong>17<br />

The Johnny Cash Show<br />

presented by the Cashbags<br />

<strong>20</strong>17<br />

15<br />

11<br />

Martin Rütter<br />

„Freispruch!“ - Warm Up<br />

Beats<br />

16<br />

01<br />

05<br />

02<br />

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Celtic Rhythms<br />

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<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Sven Pistor –<br />

„VOLLPFOSTEN RELOADED!!!“<br />

07<br />

03<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Markus Barth –<br />

„Haha... Moment, was?“<br />

09<br />

Mark Gillespie‘s<br />

Kings of Floyd<br />

A Tribute to Pink Floyd<br />

Mark Gillespie‘s Kings of Floyd<br />

05<br />

11<br />

18<br />

01<br />

06<br />

02<br />

<strong>20</strong>17<br />

René Steinberg – „Freuwillige vor –<br />

wer lacht, macht den Mund auf!“<br />

28<br />

03<br />

Manfred Mann‘s Earth Band<br />

24<br />

04<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Jürgen B. Hausmann<br />

„Wie jeht et? Et jeht!“<br />

10<br />

Lydia Benecke –<br />

Hannes „Sadisten: Wader Tödliche live Liebe“<br />

„Macht’s gut!“<br />

09<br />

11<br />

22<br />

11<br />

Tickets erhältlich: Tourist-Information Attendorn • Bürgerbüro Attendorn • Tickethotline 0180 / 60 50 400<br />

(0,<strong>20</strong> €/Minute Festnetz, max. 0,60 € aus allen Mobilfunknetzen) www.tickets.attendorn.de • an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

<strong>20</strong>17<br />

Still Collins –<br />

Best of Phil Collins & Genesis<br />

„Im Licht der Berge“<br />

Multivisionsvortrag mit Alexander Huber<br />

<strong>20</strong>17<br />

Jan van Weyde – „Große Klappe die Erste“<br />

NightWash - live<br />

24<br />

01<br />

08<br />

02<br />

15<br />

05<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

Tutty Tran –<br />

„Augen zu und durch“<br />

„Servus Peter“<br />

Eine Hommage an Peter Alexander<br />

25<br />

01<br />

Markus Krebs<br />

„Permanent Panne“<br />

Herbert Knebels Affentheater –<br />

„Ausser Rand und Band“<br />

02<br />

04<br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

<strong>20</strong><strong>20</strong><br />

09<br />

12<br />

Simon Stäblein <strong>20</strong>17–<br />

„Heul doch!“<br />

Informationen zu allen Veranstaltungen<br />

www.stadthalle-attendorn.de<br />

„God save the Queen“<br />

Queen Revival Band<br />

Der Vogelschuss<br />

Schwank in drei Akten von Ingrid Flöth<br />

Apotheker Bachmann brüstet sich angetrunken im Schützenverein,<br />

den Vogel zu schießen und somit nächster Schützenkönig zu werden.<br />

Am nächsten Tag tut ihm seine Angeberei leid und er überlegt verzweifelt,<br />

wie er aus der Sache wieder rauskommt. Jäger Blattschuss,<br />

seit vielen Jahren mit dem Apotheker verfeindet, bekommt Wind<br />

von der Sache. Frau Bachmann hat auch so ihre kleinen Geheimnisse.<br />

In regelmäßigen Abständen verschwindet sie für ein paar Tage,<br />

angeblich, um ihre kranke Mutter in Stuttgart zu besuchen. Diese<br />

steht jedoch auf einmal putzmunter in der Apothekerwohnung auf<br />

der Matte. Zu allem befragt Haushälterin Herta ihre Karten und<br />

versucht, ihre Prognosen an den Mann zu bringen. Bevor es zu einer<br />

erträglichen Lösung für alle kommt, geht es ganz schön drunter und<br />

drüber in der Apothekerwohnung.<br />

Außer Rand<br />

und Band<br />

Herbert Knebels Affentheater präsentiert mit „Außer Rand und<br />

Band“ das 100. Bühnenprogramm! Kein Grund zum Feiern. Denn<br />

strenggenommen ist es erst das 15. Alle anderen – in Zahlen: 85 –<br />

sind der kritischen Selbstzensur zum Opfer gefallen. Immer wieder<br />

hieß es kurz vor der Premiere: „Och nee, dat könn wir nich bringen!“<br />

Zu lang, zu laut, zu krass, zu rund, zu lustig, zu gefährlich! Um nur<br />

einige Kritikpunkte zu nennen.<br />

Aber mit „Außer Rand und Band“ hat es endlich mal wieder ein Programm<br />

auf die Bühne geschafft! Ein Affentheater-Programm, das es<br />

in sich hat. Wieder mal setzen wir auf die altbewährte Mischung aus<br />

Musik, egal ob von Bee Gees, Pink Floyd, The Clash, The Who,<br />

Creedence Clearwater Revival, Roy Orbinson, David Bowie und<br />

hasse nich gehört, herrlich blöde Ensemble-Nummern und natürlich,<br />

nicht zuletzt, die schönen Knebel-Geschichten. Viele werden vielleicht<br />

sagen: Och dat is ja so wie immer. Können wir nur sagen:<br />

stimmt! Weil: Tanztheater und Performance können wir nicht,<br />

obwohl, … kommt doch einfach gucken.<br />

Eines lässt sich dazu jetzt schon sagen: Es ist auf jeden Fall nicht zu<br />

lang! Wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten, und 100 Programme<br />

haben ihre Spuren hinterlassen. Aber das hält uns nicht davon ab, auf<br />

© Theatergruppe Helden<br />

der Bühne außer Rand und Band zu sein, wenn auch nur für einen<br />

kurzen Moment.<br />

Wir sehen uns!<br />

80 81


Aus Liebe<br />

zur Heimat<br />

geben wir<br />

alles!<br />

Impressum<br />

Redaktionsanschrift: „Heimatliebe“-Magazin<br />

Frey Print + Media GmbH & Co. KG<br />

Bieketurmstr. 2, 57439 Attendorn<br />

Telefon: 02722/9265-0<br />

heimatliebe@freymedia.de<br />

Herausgeber:<br />

Frey Print + Media GmbH & Co. KG<br />

Bieketurmstr. 2, Attendorn<br />

Layout:<br />

Michaela Kozik<br />

Markus Frey<br />

Attendorn . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />

Korrektorat:<br />

Dr. Bernd Knappmann<br />

Gisbert Scheffer<br />

Arnsberg . Sundern<br />

Olaf Fritsche<br />

Willingen . Korbach . Frankenberg .<br />

Bad Arolsen / Wuppertal<br />

Druck:<br />

Titelfoto:<br />

Frey Print + Media GmbH & Co. KG<br />

Birgit Engel<br />

Bildoptimierung:<br />

Björn Bernhardt<br />

Carlo Breidenbach<br />

Kirchhundem . Lennestadt . Finnentrop<br />

Lennert Krüger<br />

<strong>Winter</strong>berg . Hallenberg . Medebach<br />

Pascal Möhrke<br />

<strong>Winter</strong>berg . Hallenberg . Medebach<br />

Redaktion/Fotografie:<br />

Björn Bernhardt, Silke Clemens, Martin Droste, Birgit Engel, fotolia,<br />

freepik, shutterstock, Adobe Stock sowie Fotonachweise am Bild<br />

Auflage: 7.500<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im April <strong>20</strong><strong>20</strong>.<br />

Magazine erscheinen<br />

in diesen Regionen<br />

Arnsberg . Sundern<br />

Attendorn . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />

Kirchhundem . Lennestadt . Finnentrop<br />

<strong>Winter</strong>berg . Hallenberg . Medebach<br />

Waldeck . Frankenberg<br />

Wuppertal<br />

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Möhnesee<br />

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Neheim<br />

Warstein<br />

Marsberg<br />

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Sundern<br />

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Lüdenscheid Plettenberg<br />

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Olpe<br />

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<strong>Winter</strong>berg<br />

Frankenberg<br />

Hallenberg<br />

Björn Bernhardt [Foto]<br />

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Rodenstock Road Brillengläser –<br />

denn mit klarer Sicht in jeder Lage<br />

fahren Sie einfach besser.<br />

* Im Rahmen eines Benutzertests des TÜV Rheinland wurde das<br />

Gleitsichtglas Impression ® Road 2 auf die Aspekte Eingewöhnungszeit, Sehbereich,<br />

Blendungen, Kontraste, Farbwiedergabe und Reinigung getestet.<br />

Attendorn | Kölner Straße 19<br />

Telefon: 02722 4342<br />

Montag bis Freitag 9.00 -13.00 Uhr<br />

und 14.00-18.00 Uhr | Samstag 9.00-13.00 Uhr<br />

optik-raring.de<br />

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Individuell vor Ort.

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