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Paul W. Bierbaum | Im Aeroplan über die Alpen

Am 23. September 1910 gelang es dem in Paris lebenden Perua­ner Jorge »Geo« Chavez (1887–1910), erstmals mit einem Flugzeug den Alpenhauptkamm zu überqueren. Der Flug ging vom schweizerischen Brig über den Simplonpass ins italienische Domodossola. Und endete tragisch: Während das versammelte Publi­kum schon in Jubelstürme über den geglückten Überflug ausbrach, stürzte der 23-jährige Pilot beim Lande­anflug ab. Vier Tage später verstarb er. Sein Tod löste in der ganzen Welt Betroffenheit aus. Über die Vorbereitungen dieses Fluges, den Flug selber und sein tragisches Ende veröffentlichte der Journalist Paul Willi Bierbaum, der als Bericht­erstat­ter vor Ort war, bereits im Oktober 1910 dieses Buch. Anlässlich des 130. Geburtstages von Geo Chavez am 13. Juni 2017 wurde es neu aufgelegt.

Am 23. September 1910 gelang es dem in Paris lebenden Perua­ner Jorge »Geo« Chavez (1887–1910), erstmals mit einem Flugzeug den Alpenhauptkamm zu überqueren. Der Flug ging vom schweizerischen Brig über den Simplonpass ins italienische Domodossola. Und endete tragisch: Während das versammelte Publi­kum schon in Jubelstürme über den geglückten Überflug ausbrach, stürzte der 23-jährige Pilot beim Lande­anflug ab. Vier Tage später verstarb er. Sein Tod löste in der ganzen Welt Betroffenheit aus.
Über die Vorbereitungen dieses Fluges, den Flug selber und sein tragisches Ende veröffentlichte der Journalist Paul Willi Bierbaum, der als Bericht­erstat­ter vor Ort war, bereits im Oktober 1910 dieses Buch. Anlässlich des 130. Geburtstages von Geo Chavez am 13. Juni 2017 wurde es neu aufgelegt.

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Zu den Wolken empor<br />

und sie werden das Verkehrsmittel, ein Kulturfaktor der Zukunft<br />

werden, <strong>die</strong> das Sturmschritttempo des Fortschrittes<br />

uns täglich näher und näher bringt, ob auch <strong>die</strong> Elemente<br />

mit grausamer Treffsicherheit schon manchem »glückhaften<br />

Schiff« den Garaus gemacht. Wer weiß, wie bald schon,<br />

und der Witz vom »Luftgroßadmiral« wird reellere Bedeutung<br />

erhalten.<br />

Und als drittes: das Resultat der andern beiden, <strong>die</strong> Aviatik!<br />

In aller Stille hat sie sich emporgerungen, verlacht,<br />

verhöhnt, verspottet wurden ihre Jünger, <strong>die</strong> Jahrhunderte<br />

zu früh gelebt. Wie Diebe in der Nacht mussten sie ihren<br />

Ideen leben, dem schlauen Fuchs gleich auf der Lauer liegen,<br />

um Wind und Wetter Vorteile abzutrotzen. Über Tod<br />

und Verderben ging der Weg, und mancher »Narr« opferte<br />

Gut und Leben, von dem Gedanken beseelt, berufen und<br />

auserwählt zu sein, hinter das Geheimnis des Fliegens zu<br />

kommen. Das zwanzigste Jahrhundert triumphierte endlich;<br />

welche Sensation lief durch <strong>die</strong> Welt, als vor ein paar Jahren<br />

einem Farman ein erster Flug von nur wenigen Metern <strong>über</strong><br />

dem Boden gelang, wie jubelte <strong>die</strong> Menge, als <strong>die</strong> Brüder<br />

Wright <strong>die</strong> große Reihe ihrer kühnen Luftreisen begannen,<br />

und seither ist sie aus dem Erstaunen beinahe nicht mehr<br />

herausgekommen, und unaufhörlich reiht sich Rekord an<br />

Rekord, Ereignis an Ereignis. Eindecker und Zweidecker<br />

sausen durch <strong>die</strong> Lüfte, zehn, zwanzig miteinander. Das<br />

Meer wird <strong>über</strong>flogen, England ist nach berühmtem Ausspruch<br />

dank der Aviatik keine Insel mehr. Bald schon ist<br />

im Höhenflug das dritte tausend Meter erreicht, halbe Tage<br />

lang ziehen <strong>die</strong> Flugmaschinen, mit Passagieren beschwert,<br />

in den Lüften ihre Kreise und bringen Grüße von Land zu<br />

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