das_evangelium_leseprobe
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Eine Kultur der Evangelisation<br />
In seinem Brief an die Philipper schreibt der Apostel Paulus:<br />
… weil ich euch im Herzen habe und sowohl in meinen Fesseln<br />
als auch in der Verteidigung und Bekräftigung des Evangeliums<br />
ihr alle meine Mitteilhaber der Gnade seid. Denn<br />
Gott ist mein Zeuge, wie ich mich nach euch allen sehne mit<br />
der herzlichen Liebe Christi Jesu. (Phil 1,7-8)<br />
Ich kann Paulus’ Zuneigung zu seinen Freunden in Philippi gut<br />
verstehen. Denn solange mein Gedächtnis zurückreicht, habe ich<br />
mein Leben zusammen mit Freunden verbracht.<br />
Als Kind brachte ich Freunde mit nach Hause. Meine frühesten<br />
Erinnerungen sind die an unseren Hinterhof voller Freunde –<br />
zum Vergnügen meiner kontaktfreudigen Mutter.<br />
In der Universität studierte ich selten allein – okay, ich studierte<br />
selten, aber wenn, dann mit einer Gruppe von Brüdern<br />
und Schwestern.<br />
Ich heiratete meine beste Freundin.<br />
Im Job genieße ich am meisten die Arbeit, die mich in Kontakt<br />
zu Leuten bringt, die ich bewundere und Freunde nenne.<br />
Ich habe Freunde auf die verschiedenen Kontinente in aller<br />
Welt mitgenommen und mit den dortigen Einheimischen<br />
Freundschaften geschlossen.<br />
Natürlich gibt es auch Kämpfe. Ich versuche (bisher erfolglos)<br />
herauszufinden, wie man beispielsweise mit Freunden ein Buch<br />
schreibt. Doch trotz der gelegentlich erforderten individuellen<br />
Aktivität ist mein Lebenswunsch, von dem Hinterhof bis in die<br />
fernsten Ecken der Welt, mit Freunden zusammen zu sein. Ich<br />
hatte diesen Wunsch schon immer. So bin ich gestrickt.<br />
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