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Tuxer Prattinge, Ausgabe Weihnachten 2019

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Tuxer Prattinge – Ausgabe Weihnachten 2019

Daniel TOMANN, ein Tuxer auf großer Bühne in Hamburg

L

iebe Tuxerinnen und

Tuxer, es freut mich

wahnsinnig, dass ich

nach meinem Konzert im

Tux Center im Juni 2019

vom Redaktionsteam der Prattinge

gefragt wurde, ob ich Euch ein paar

Zeilen darüberschreiben könnte, was

ich als gebürtiger Tuxer, der ausgewandert

ist, mit der „alten Heimat“

verbinde.

Dazu möchte ich als erstes sagen,

dass das Tuxertal für mich nie die

„alte Heimat“ war, sondern es ist

nach wie vor meine Heimat. Ich

trage stets ein Stück davon mit mir

herum, auch wenn ich mit meiner

Familie mittlerweile im weit entfernten

Lübeck wohne.

Nach meiner Kindheit in Tux kam

ich im Alter von 10 Jahren ins Internat

vom Paulinum in Schwaz. Das

war eine sehr kluge und zukunftsweisende

Weichenstellung meiner

Eltern, ohne die ich nie da wäre, wo

ich jetzt stehe. Mir wurde damit,

bildlich gesprochen, das Tor zur

Welt aufgeschlossen, vom Paulinum

wurde das Tor dann aufgestossen

und ich musste nur noch hindurch

gehen. Allerdings durften sich meine

Eltern für diese Entscheidung auch

einiges anhören. Zu ungewohnt war

es Ende der 80er noch, dass Kinder

in so jungen Jahren von zuhause weg

gehen. Heute würde sich darüber

vermutlich kaum jemand mehr aufregen.

Gleichzeitig aber durfte ich

dadurch schon damals lernen, dass

diese Art von Reibungspunkten und

Meinungsverschiedenheiten durchaus

in etwas Fruchtbarem enden

können, sofern man es schafft, diese

Widerstände zu überwinden und sein

Ding durchzieht - eine wichtige Erkenntnis,

um im Musikbusiness zu

überleben. Insofern bin ich den Kritikern

von damals heute sogar sehr

dankbar.

Nun bin ich beruflich im NDR

Elbphilharmonie Orchester gelandet

- einem international renommierten

Orchester, das sehr viel reist. Was

bei jeder Reise definitiv immer mitfährt,

ist ein Stück vom Tuxertal -

wobei es eigentlich nicht die Ortschaft

an sich ist, sondern tatsächlich

seid es ihr Tuxerinnen und Tuxer,

die ich tief im Herzen mit mir trage.

Sehr oft denke ich von unterwegs an

zuhause.

Die Tuxer Lebensweise ist in bei mir

aber sowieso stets present: ein Holzknechtkrapfen,

ein Melcher Muas

und Speckknödel gehören mittlerweile

zur Standardküche meiner Familie.

Neben den kulinarischen

Feinheiten aus dem Zillertal halte ich

mir aber auch das Miteinander im

Dorfleben gern vor Augen. Für mich

gehört ehrenamtliches Engagement

und Zusammenhelfen zum Leben

einfach dazu. Ebenso versuche ich

weitere dörfliche Umgangsformen in

der Großstadt Hamburg zu pflegen.

Zum Beispiel wenn unter dem Deckmantel

der vermeintlichen Anonymität

ein scharfer Ton angeschlagen

wird nach dem Motto: „ist mir doch

egal was mein Gegenüber von mir

denkt, den Menschen treffe ich sowieso

nie wieder im Leben!“

Würde jemand im Tuxer Zusammenleben

so denken und handeln,

dann wäre der/ diejenige wohl sehr

bald (entschuldigt bitte die Ausdrucksweise)

eine arme Sau und sehr

einsam. Das mache ich mir dann

gern bewusst und versuche, eben wie

es die gepflegte Tuxer Art ist, entsprechend

zu reagieren. Denn die

Sau kann ja nichts für ihren Ruf, ich

für meinen jedoch schon.

Auch wenn ich 1000 Kilometer weg

bin, das Tuxertal ist tief in mir drin

und wird es auch immer bleiben. Ich

freue mich jetzt schon darauf, dass

ich beim nächsten Heimaturlaub

wieder viele von Euch treffen darf!

Viele Grüße aus der Ferne!

Euer Daniel

PS: das Team der Prattinge gratuliert

Daniel und seiner Familie zur Geburt

seiner Tochter Luisa.

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