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Gemeinde Insider Februar 2020

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Präsidium

BRIEF DES PRÄSIDENTEN

Sehr geehrte Gemeindemitglieder!

Politisch hat das Kalenderjahr 2020 mit einer sehr guten Nachricht

begonnen: Österreich hat eine neue Regierung aus ÖVP und Grünen,

die FPÖ ist nach Bekanntwerden so vieler Skandale in der Opposition.

Im Regierungsprogramm widmen sich Türkis und Grün wichtigen

Zukunftsfragen, wie der physischen Sicherheit, dem Klimaschutz oder

auch dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Islamismus. Ich bin

davon überzeugt, dass Türkis-Grün für ein zukunftsorientiertes und

sicheres Österreich steht und sich auch positiv auf das gesellschaftliche

Klima in ganz Europa auswirken kann. Dazu tragen auch konstruktive

Oppositionsparteien wie SPÖ und NEOS bei. Die FPÖ produziert ja

noch immer fast jede Woche einen neuen antisemitischen oder neonazistischen

Vorfall – und die Parteiführung schaut immer nur zu.

Die neue Bundesregierung will die rechtsextreme Szene wieder stärker

beobachten lassen, explizit auch die deutschnationalen Burschenschaften,

die bekanntlich das ideologische und personelle Fundament der

FPÖ darstellen. Ebenso wichtig ist, dass sich die Koalition intensiv mit

dem sogenannten politischen Islam beschäftigt, um auch dem Islamismus

entschieden zu begegnen.

Mitgliederstatistik

In der Jänner-Sitzung des Kultusvorstands präsentierten

unsere Generalsekretäre die aktuelle

Mitgliederstatistik: Von 1988 bis 2018 stieg

die Zahl der Mitglieder von 6.064 auf 7.890 Mitglieder, 2019 waren

es 7.739. Der leichte Rückgang sei darauf zurückzuführen, dass das

Mitgliederservice zahlreiche Mitglieder, die nicht mehr in Wien leben,

ausgereiht hat, und es im Vergleich zu 2018 einen Rückgang bei den

gemeldeten Geburten gegeben habe. Unser Ziel ist, in den nächsten

Jahren die Mitgliederzahl auf mehr als 8.000 zu steigern.

Fotos: Ouriel Morgernsztern

Projekt „Nachbarschaftshilfe“

Im Dezember hat der Kultusvorstand das Projekt „Nachbarschaftshilfe“

beschlossen. Dabei sollen Familien in unserer Gemeinde gefunden

und ausgebildet werden, um jüdische Kinder in Problemsituationen

für eine begrenzte Zeit bei sich aufnehmen zu können. Auf Initiative

von KV Natalie Neubauer und Berta Pixner, Vorsitzende der Frauenkommission,

wird eine Sozialarbeiterin im Rahmen einer Teilzeitstelle

die nötige Vorbereitungs- und Vernetzungsarbeit leisten. Am wichtigsten

wird sein, dass sich in allen Teilen unserer Gemeinde Familien und

Paare, aber auch Einzelpersonen finden, die im Krisenfall ein Kind bei

sich aufnehmen.

Zwei Gemeindemitglieder geehrt

In den vergangenen Wochen erhielten gleich zwei Gemeindemitglieder

hohe Ehrungen: Die Ärztin Hava Bugajer war langjährige Präsidentin

der WIZO Österreich und erhielt das Goldene Verdienstzeichen

des Landes Wien. Und der Psychologe Josef Grünberger

erhielt zu seinem 90. Geburtstag das Goldene Verdienstzeichen der

Republik Österreich. Er war Jahrzehnte lang im Strafvollzug und in

der Misrachi tätig. Beide Persönlichkeiten sind bis heute aktive Mitglieder

unserer Gemeinde und Vorbilder für die Jugend. Mazal tov!

Gedenken an die Opfer der Schoa

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags reiste Bundespräsident

Alexander Van der Bellen zur Gedenkveranstaltung nach

Yad Vashem in Jerusalem und nach Auschwitz in Polen. Als Teil der

Delegation, der u.a. auch Bundesministerin Karoline Edtstadler angehörte,

vertrat ich bei beiden Zeremonien die österreichischen jüdischen

Gemeinden. Über beide Veranstaltungen wurde intensiv berichtet,

weshalb ich mit Ihnen an dieser Stelle einen anderen Gedanken

teilen möchte: Zuletzt war viel zu lesen über den Disput zwischen

Polen und Russland, über die Frage von Schuld und Mitschuld. Eines

ist klar: Als Nation ist Polen von Nazi-Deutschland überfallen und

geknechtet worden. Viele christliche Polinnen und Polen haben ihr

Leben riskiert, um Juden zu retten. Aber ebenso waren die Nazis auf

Denunziation und Mithilfe der lokalen Bevölkerung angewiesen. Von

dieser Mittäterschaft will die politische Führung Polens nichts hören.

Doch die Geschichte lässt sich nicht ausradieren. Gleichzeitig wächst

die Sorge in der gesamten EU, dass Polen derzeit scheibchenweise den

Rechtsstaat abbaut. Beides ist Auftrag, wachsam zu bleiben.

Ihr,

Oskar Deutsch

Die geehrten Gemeindemitglieder Josef Grünberger (li.) und

Hava Bugajer (re. in der Mitte) mit IKG-Präsident Oskar Deutsch.

www.ikg-wien.at

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