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Betriebskosten Aktuell - Ausgabe Februar 2020

Betriebskosten Aktuell erscheint mehrere Male im Jahr und gibt einen Überblick über wichtige Neuigkeiten im Zusammenhang mit den Wohnkosten.

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<strong>Betriebskosten</strong>aktuell<br />

Alles rund um die Wohnkosten<br />

<strong>Ausgabe</strong> 63 | <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong><br />

Kommentar von VNW-Verbandsdirektor Andreas Breitner<br />

Mieterstrom? Den Staat würde das keinen Cent kosten<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der Schutz des Klimas ist derzeit eines der meist diskutierten Themen, egal wohin man kommt.<br />

In Hamburg hat der Senat erst vor einigen Wochen eine Klimaschutzplan verabschiedet. Jetzt<br />

will man prüfen, welche finanziellen Auswirkungen die geforderte Erhöhung der jährlichen<br />

Sanierungsquote von Bestandsgebäuden haben wird.<br />

Für die Wohnungswirtschaft ist der Klimaschutz seit vielen Jahren gelebter Alltag. Die VNW-<br />

Unternehmen werden sich auch künftig nicht Maßnahmen verwehren, die dem sorgsamen<br />

Umgang mit der Natur dienen. Dabei geht es uns aber darum, dabei das bezahlbare Wohnen<br />

nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Die unverzichtbare Zustimmung der Mieterinnen und Mieter zum Klimaschutz wird man nur<br />

erlangen, wenn die Menschen am Ende nicht allein auf den Kosten sitzen bleiben und man<br />

ihnen die Möglichkeit gibt, von der Umstellung zu profitieren.<br />

VNW- Verbandsdirektor Andreas<br />

Breitner. Foto: VNW, Bertold Fabricius,<br />

Hamburg<br />

Auch deshalb fordert die norddeutsche Wohnungswirtschaft Vorfahrt für Mieterstrom. In<br />

einem Brief wurden die Regierungschefs der fünf norddeutschen Bundesländer Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen fordern wir, sich im<br />

Bundesrat für die Abschaffung der steuerlichen Benachteiligung bei der Erzeugung von Mieterstrom<br />

einzusetzen.<br />

Wohnungsunternehmen könnten ihren Mietern mit Hilfe von Photovoltaikanlagen und Blockheizkraftwerken<br />

kostengünstigen Strom zur Verfügung stellen. Das Problem: derzeit hemmen<br />

steuerliche Nachteile das Angebot von Mieterstrommodellen. So droht Wohnungsunternehmen<br />

der Verlust der Gewerbesteuer- bzw. der Steuerfreiheit.<br />

Es wäre daher sinnvoll, die Erzeugung und die Lieferung von Strom in den Katalog der gesetzlich<br />

zugelassenen Nebentätigkeiten aufzunehmen. Das könnte durch eine Ergänzung des<br />

Gewerbesteuergesetzes erfolgen. Mieterstrom ist für die Mieterinnen und Mieter in der Regel<br />

deutlich günstiger als der von anderen Stromanbietern.<br />

Zudem könnte durch nachhaltige Mieterstrommodelle deutlich mehr Kohlendioxid reduziert<br />

werden als durch eine teure und aufwändige energetische Modernisierung von Wohngebäuden.<br />

Es gibt also keinen Grund, die entsprechenden Gesetze nicht umgehend zu ändern.<br />

Den Staat würde das keinen Cent kosten.<br />

Ich habe Hoffnung, dass unsere Forderungen bei der Politik gehört werden. Zumindest Hamburgs<br />

Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan<br />

Weil signalisierten vor wenigen Tagen beim Wohnungswirtschaftlichen Lunch des VNW<br />

ihre Bereitschaft, die Wohnungswirtschaft zu unterstützen.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 63 Jahrgang <strong>2020</strong> // In Kooperation mit Wohnungswirtschaft heute. Fakten und Lösungen für Profis Seite 2

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