BLATTWERK AUSGABE No.12 – Jänner bis März 2020
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P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 1/2020 WERKE: PETER SKUBIC
BLATTWERK
ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT
+ OHO-PROGRAMM JÄNNER BIS MÄRZ 2020
No. 12
GRENZGEDANKEN
Eine Erinnerung von Ulrike Dubis
GRUNDEINKOMMEN. BEDINGUNGSLOS.
Aaron Sterniczky im Interview
BORDERLINE 2020
Filmtage im OHO
6
14
18
Servicepartner punkten
mit unseren Kunden.
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AM 26. JÄNNER:
WOLFGANG
SPITZMÜLLER
ICH FREUE MICH ÜBER
IHRE VORZUGSSTIMME
DES OFFENEN
HAUSES OBERWART
IDENTITÄT UND GRENZE
In der Logik wird IDENTITÄT mit der mathematischen Gleichung A =
A dargestellt. Identität leitet sich aus dem lateinischen Wort idem ab,
welches „derselbe“ bedeutet, also ident. Sind also die Identitären alle
dieselben? Wo hört die Bestimmung für „denselben“ auf und wo fängt
sie an? Wo ist die Grenze, wo du nicht mehr wie ich bist?
Vielleicht geht es uns mit Grenzen genauso wie mit unserer Identität,
wir wissen im Grunde nicht, wo sie anfangen und wo sie aufhören. Die
Fahrten über die offenen Grenzen des EU-Raumes verdeutlichen das
oft in vielfacher Weise. Die Landschaft, die Baustile und das Aussehen
der Menschen verändern sich nur allmählich. Es scheint oft eine Frage
der Geschwindigkeit zu sein, welche die Unterschiede plötzlich offensichtlich
macht. Wären wir zu Fuß unterwegs, wenn wir Landesgrenzen
überqueren, wir würden die Veränderungen eine ganze Weile gar nicht
bemerken. Wir sollten uns durch unsere Möglichkeit der schnellen Bewegung
durch Autos oder Flugzeuge nicht täuschen lassen.
INHALT
04 OHO-Programm
06 Grenzgedanken von Ulrike Dubis
08 Ausstellung Peter Skubic
und Fritz Pumm
10 Theaterwiederaufnahme
„Caruso“
11 Buchtipps
14 Grundeinkommen. Bedingungslos.
Dr. phil. Aaron Sterniczky
im Interview
16 Feminismus reloaded oder
schreitet der Backlash fort?
Von Renate Holpfer
18 Borderline 2020 – Filmtage im OHO
22 Weintipp
22 Mitglied werden im OHO
Anders scheint es zu sein, wenn Grenzen durch politische Systeme
sehr deutlich als „undurchdringliche Mauern“ errichtet werden. Das
Hüben wie Drüben, wenn man denn überhaupt hinübersehen kann,
wird deutlich als Unterschied sichtbar.
Bei längerer Betrachtung werden wir uns fragen: Ist es auch die Zeit, die
sich hier eingeschlichen hat, die sich drüben langsamer oder schneller
als herüben bewegt? So ging es jedenfalls mir nach und nach, als ich
als „zuagraster“ Vorarlberger, eine neue Grenzerfahrung machend,
über den „Eisernen Zaun“ blickte, der den sogenannten „Osten“ vom
„Westen“ trennte.
Grenzen sind also relativ, verschwimmend, oft unklar und vor allem
Definitionssache. Können wir damit leben? Oft braucht es ein beträchtliches
Stück Erfahrung, um mit der Relativität unserer Identität leben
zu können. Wir brauchen paradoxerweise Unterscheidung und Grenze,
um Relativität überhaupt erkennen zu können. Von dieser Widersprüchlichkeit
erzählen die heurigen Filmtage „Borderline 2020“.
Impressum: Medieninhaber und Verleger: Offenes Haus Oberwart,
A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352– 38555; DVR 0648281; ZVR
387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;
Druck: Druckerei Schmidbauer, Oberwart;
Fotos: zVg, Shutterstock, Sabine Maier; Gestaltung: RABOLD UND CO. /
www.rabold.at; Redaktionelle Mitarbeit: Alfred Masal, Katharina Tiwald,
Ulrike Dubis, Renate Holpfer, Aaron Sterniczky, RABOLD UND CO.;
Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger
Stand bei Drucklegung, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.
Alfred Masal
Kontakt zu unserer Redaktion: blattwerk@oho.at
3
DETAILLIERTE Informationen
zu DIESEN UND WEITEREN
Veranstaltungen auf
www.OHO.at
ODER telefonisch unter
+43 (0)3352 – 38555
Falls nicht anders angegeben, finden
alle Veranstaltungen im OHO statt.
* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,
Ö1-Club-Mitglieder, Schülerinnen und Schüler, Lehrlinge,
Studentinnen und Studenten, Zivil- & Präsenzdiener.
FR., 24.1.
19:30 Uhr
PETER SKUBIC UND FRITZ PUMM – „ES SPIEGELT SICH“
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei
Sa., 25.1.
20:00 Uhr
RADIO.STRING.QUARTET – „IN BETWEEN SILENCE“
Konzert: Kammermusik
Eintritt: AK 18,– / VVK 16,–
(ermäßigt AK 16,– / VVK 14,– / für Schülerinnen und Schüler 12,–)
Eine Kooperation von KIBu und OHO
Di., 28.1.
20:00 Uhr * OFF THEATER WIEN
CARUSO – I DID IT MY WEGAS
Theater
WEITERE VORSTELLUNGEN:
Mi., 29.1., Do., 30.1. * 20:00 Uhr
Eintritt: AK 23,– / VVK 19,– (ermäßigt AK € 21,– / VVK € 17,–)
Eine Kooperation der Theaterinitiative Burgenland und dem OHO
Mi., 5.2.
20:00 Uhr * ORF FUNKHAUS EISENSTADT
CARUSO – I DID IT MY WEGAS
Theater
WEITERE VORSTELLUNG:
Do., 6.2. * 20:00 Uhr
Eintritt: AK 23,– / VVK 19,– (ermäßigt AK € 21,– / VVK € 17,–)
Eine Kooperation der Theaterinitiative Burgenland und dem OHO
Fr., 21.2.
19:30 Uhr
OHO-IDEENWERKSTATT
„BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN“
Vortrag von Helmo Pape mit anschließender Diskussion
Eintritt frei
THEATER „CARUSO“
Sa., 29.2.
20:00 Uhr
ALF POIER: „HUMOR IM HEMD“
Kabarett
Eintritt: AK 25,– / VVK 22,– (ermäßigt AK 23,– / VVK 19,–)
SA., 7.3.
19:00 Uhr
ANNA CARINA ROTH – „TO LAY BARE“
Ausstellungseröffnung
20:00 Uhr
DIE VAGINA-MONOLOGE VON EVE ENSLER
Leseperformance, Benefizlesung im Rahmen des V-Day
Eintritt frei
Eine Kooperation von Frauen für Frauen Oberwart, V-Day
und dem OHO zum internationalen Frauentag
Do., 12.3.
20:00 Uhr
KEIN GROSCHEN BRECHT
Theatergastspiel des Off Theaters Wien
Eintritt: AK 23,– / VVK 19,– (ermäßigt AK € 21,– / VVK € 17,–)
Eine Kooperation von Frauen für Frauen Oberwart,
der Theaterinitiative Burgenland und dem OHO
Sa., 14.3.
20:00 Uhr
PSYCHO TOASTER – ALBUM RELEASE
SUPPORT: EXIT BY FORM, MOST
Konzert: Stoner Rock, Alternative Rock, Funk
Eintritt: AK € 10,– / VVK € 8,–
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JÄNNER BIS MÄRZ 2020
FILM „DIE STAATSOPERETTE“
Do., 19.3.
19:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2020
Eröffnung der Filmtage
19:45 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„MIT LANGEM ATEM. EINE KURZE GESCHICHTE
DER SÜDTIROLER AUTONOMIE“
Dokumentarkurzfilm (IT) 2017 / Regie: Andreas Pichler
20:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„WENN ER KOMMT, DANN SCHIESSEN WIR!“
Dokumentarkurzfilm (IT/DE) 2019 / Regie: Jona Salcher
20:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„BAULICHE MASSNAHME“
Dokumentarfilm AT 2018
Buch und Regie: Nikolaus Geyrhalter
Eintritt: AK € 7,50
Festivalpass: € 18,– (*ermäßigt € 16,–)
Die Filmtage sind eine Kooperation zwischen
dem OHO und dem Dieselkino Oberwart
FR., 20.3.
19:30 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2020
Kurzfilmabend und Preisverleihung des
Kurzfilmpreises des Landes Burgenland
Eintritt frei
SA., 21.3.
19:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„DAS ERBE DER AUSWANDERER – TIROLER IN PERU“
Dokumentarfilm (IT) 2009 / Regie: Wolfgang Penn
Anschließend: Filmgespräch mit dem Regisseur
21:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„BECOMING ME“
Langzeitdokumentation IT 2019 / Regie: Martine De Biasis
Anschließend: Filmgespräch mit der Regisseurin
Eintritt: AK € 7,50
Mi., 25.3.
19:30 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2020
„DIE STAATSOPERETTE“
Musical / Operettenfilm / Satire AT 1977
Regie: Franz Novotny
Eintritt: AK € 6,– (*ermäßigt € 5,–)
do., 26.3.
19:30 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2020
„NACHTLIED DES HUNDES (KUTYA ÉJI DALA)“
Undergroundfilm Drama HU 1983 / Regie: Gábor Bódy
Anschließend: Filmgespräch mit Andras Wahorn,
einem Mitglied der Punk-Band „A. E. Bizottság“
Eintritt: AK € 6,– (*ermäßigt € 5,–)
fr., 27.3.
19:00 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„KLEINE GERMANEN“
Film- und Animationsdokumentation (DE) 2018
Regie: Mohammad Farokhmanesh, Frank Geiger
20:30 Uhr * DIESELKINO OBERWART
„AG GEIGE“
Dokumentarfilm (DE) 2012 / Buch, Regie: Carsten Gebhardt
Anschließend: Filmgespräch mit Frank Brettschneider,
einem Protagonisten des Films.
Eintritt: AK € 7,50
Eine Kooperation des Vereins RE.F.U.G.I.U.S und dem OHO
sa., 28.3.
19:30 Uhr
OHO-FILMCLUB * BORDERLINE 2020
„DOGS ON BOTH SIDES OF THE FENCE“
Ausstellungseröffnung
20:30 Uhr
„TV FREE EUROPE – ONE AND A HALF
MILLION STEPS OVER THE BORDER“
Performance
Anschließend laden wir zur Abschlussparty mit DJs
Eintritt frei
Vorschau
april
SA., 4.4.
INTERNACIJONALI ROMENGERO 2020
INTERNATIONALER ROMATAG 2020
14:00 Uhr
TAGUNG DER ROMA VHS BURGENLAND
Tradipe gejng o Roma – Gewalt gegen Roma
19:00 Uhr
ABENDVERANSTALTUNG MIT MUSIK
Details folgen auf www.oho.at und www.vhs-roma.eu
Eintritt frei
Veranstaltungen der Roma Volkshochschule Burgenland in
Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart und dem
Verein HANGO Roma. Unterstützt von der Österreichischen
Gesellschaft für Politische Bildung, Land Burgenland, BMBWF
und Stadtgemeinde Oberwart.
THEATER
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5
Grenzgedanken
Von Ulrike Dubis
1989, irgendwann im Spätsommer. Blutjung und aufgeregt
unternehmen wir unsere erste Fahrt ins richtige Leben.
Drei Boznerinnen auf dem Weg nach Graz, auf die Uni,
ich am Steuer, das weiß ich noch.
Wir nähern uns bang der Grenze, hoffentlich filzen sie
uns nicht. Es gab Studenten-Erfahrungsberichte und
wir hatten natürlich weit mehr eingepackt als die erlaubten
„Waren eines Wertes, der 150 Schilling nicht überschreiten
darf“. Allein der Parmesan kratzte schon an der Grenze,
einige 5-kg-Packungen Barilla Nudeln, denn „die Öschterreicher
hom lei Eiernudl“, unbedingt grobes Salz (fürs
Nudelwasser) und nicht zuletzt die vielen Packungen Lavazza,
der Kaffee, der schwarz, stark und vollmundig unsere
Identität als Kinder einer Mischkultur verkörperte, mit
der wir aufgewachsen und glücklich waren. Die Kisten mit
dem Südtiroler Wein – ohne geht wirklich nicht! – hatten
wir etwas weiter hinten verstaut und lässig-zufällig unsere
Jacken darübergelegt. Aber jetzt zuerst raus aus Italien.
„Dove andate?“, (wohin fahrt ihr?) schnarrte der italienische
Grenzler. „In Austria“, (nach Österreich) strahlte ich ihn in
meiner jugendlichen Einfalt an und wunderte mich sogar
ein klein wenig, wie man denn etwas so Offensichtliches
fragen könne. Meine Kommilitoninnen versanken augenblicklich
in ihren Sitzen und empfanden irgendetwas zwischen
Angst und Fremdschämen. Der Grenzler überlegte
kurz, ob er sich verarscht fühlen sollte oder ich wirklich so
dumm sein konnte. Er entschied sich für Zweiteres. „Ma
DOVE in Austria!?!?“ (Wohin in Österreich) „AAAh“, verstand
ich dann, „a Graz.“ Nachdem geklärt war, dass wir dort
studieren wollten, murmelte er noch etwas von wegen ‚die
Italiener sollten gefälligst in Italien studieren‘, und dann ließ
er uns weiterfahren, „in Austria“.
Weil es schon so glatt lief, durften wir 50 Meter weiter am
österreichischen Grenzposten natürlich den Kofferraum
öffnen. Dieses Gefühl, wenn ein Grenzbeamter in deinen
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„Ma DOVE in Austria!?!?“ (Wohin in Österreich)
„AAAh“, verstand ich dann, „a Graz.“ Nachdem geklärt
war, dass wir dort studieren wollten, murmelte
er noch etwas von wegen ‚die Italiener sollten
gefälligst in Italien studieren‘, und dann ließ er
uns weiterfahren, „in Austria“.
privaten Sachen herumstöbert, hat so etwas von Entblößung,
von nackt oder einer Obrigkeit ausgeliefert sein.
Wir handelten Kaffee, Nudeln, Parmesan und Salz auf 150
Schilling runter, dann waren unsere zufällig-lässigen Jacken
dran. „Dieser Wein ist aber sicher mehr als 150 Schilling
wert“, sagte der Österreicher. Mit der jugendlichen Souveränität
war es nun natürlich endgültig vorbei. Ich sagte
hilflos, aber wahrheitsgemäß: „Ich weiß es nicht. Den haben
mir meine Eltern geschenkt.“ Wahrscheinlich setzte ich in
meiner Verzweiflung noch meinen seinerzeit berüchtigten
Endlos-Wimpernschlag ein, jedenfalls wurden dem Grenzler
– vom Alter her könnte er Kinder in meinem Alter gehabt
haben, dachte ich mir später, die vielleicht auch studieren
und „etwas von zu Hause mitnehmen“ – die Knie weich und
er sagte: „Fahrt weiter.“ Ungläubig stiegen wir wieder ein
und unser Abenteuer konnte nun losgehen.
Viele Jahre dauerte es nicht, bis meine Nudeln und mein
Lavazza ganz legal oder zumindest unbemerkt über die
Grenze durften. Mit dem Schengen-Abkommen verwaiste
die Grenze mitsamt Brimborium quasi von einem Tag
auf den anderen, die Uniformierten waren verschwunden,
wenig später hatten die Österreicher ihre Grenzhäuschen
abgebaut und es erinnerten nur noch die gemauerten italienischen
Grenzgebäude und die Schilder „hier hört Italien
auf“ und „hier fängt Österreich an“ an das ehemals rege
Treiben. Das schmucke Grenzrestaurant musste zusperren,
auch die historischen Gebäude verfielen, weil ungenutzt.
Lediglich die unverschämt überteuerte Tankstelle an der
Grenze hielt sich, weil der Sprit in Österreich auch dort noch
deutlich günstiger war und ist als nebenan.
Gerade als ich anfing zu bedauern, dass diese doch stattlichen
Gebäude an der Grenze zwischen Innichen und Sillian
nun dem Verfall gewidmet sind, begann sich etwas zu regen
und eine moderne, lässige Pizzeria sperrte auf. Hier bleibe
ich nun fast jedes Mal stehen, freu mich über den ersten
oder letzten „echten“ Macchiato und über die vielen Lienzer
und Südtiroler Autos, die hier einträchtig nebeneinander
stehen und deren Menschen miteinander Pizza essen.
HUNGER AUF
KUNST UND KULTUR
ie im Jahr 2003 vom Schauspielhaus Wien in Kooperation mit
D der Armutskonferenz ins Leben gerufene Aktion „Hunger auf
Kunst und Kultur“ versteht sich als Initiative, die die Bedeutsamkeit
und Zugänglichkeit von Kunst und Kultur für alle Menschen in den
Mittelpunkt stellt.
Im Burgenland gibt es den Kulturpass
seit fünf Jahren, dieser
ermöglicht die Teilhabe am kulturellen
Leben - ein Grundrecht,
das in der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte verankert ist.
Ein Kulturbesuch ist für viele nicht
leistbar - zum überwiegenen Teil
leben auch die Kultur- und Kunstschaffenden
selbst prekär. Die Aktion
„Hunger auf Kunst und Kultur“
ermöglicht allen Menschen mit finanziellen
Engpässen, freien Eintritt
in über 110 Kultureinrichtungen
im Burgenland. Die nationale
Eintrittskarte für Kunst und Kultur
ist österreichweit gültig.
Auch das OHO unterstützt diese
Aktion und stellt bei Eigenveranstaltungen
zehn Plätze für KulturpassbesitzerInnen
zur Verfügung.
Beim Einlass ist der Kulturpass
bzw. die Identitätskarte (blau oder
weiß) für AsylwerberInnen vorzuzeigen
und vorab telefonisch ein
Platz zu reservieren.
ALLGEMEINE INFOS ZUR AKTION
Der Verein ARGUMENTO ist für die Koordination sowie Leitung der
Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ im Burgenland zuständig.
Informationen zu den burgenländischen Partnern,
Ausgabestellen und Kulturbetrieben finden Sie unter
www.argumento.at.
Die aktuelle Infobroschüre „Kulturpass Burgenland
2020“ liegt im OHO-Büro zur freien Entnahme auf.
Mag. Ulrike Dubis, 1967 in Bozen geboren, ist als
einzige der drei Kommilitoninnen in Graz „hängengeblieben“,
hat dort eine Familie gegründet –
und ihr kleines Textatelier.
7
„Seine Schmuckstücke sind vor allem
Sammelstücke. Man muss sie nicht
tragen, man kann sie besitzen. Wie
Skubic selbst sagt, geht es ihm um die
Gestaltung des Nichts. Er agiert auf der
Metaebene der Kunst, indem er aus
Projektion und Reflexion seiner räumlich
inszenierten Schmuck-Körper sich
ständig verändernde Zeichen produziert.
Für einen Schmuckkünstler überdimensionierte
,Wall- und Spacepieces‘ öffnen
begehbare Rauminstallationen – Solitär-Architekturen
aus Farbflächen und
Spiegeln. Sie benötigen keine Träger
mehr. Sie verkörpern sich selbst.“
Horst Gerhard Haberl über Peter Skubic
fr., 24.1.
19:30 Uhr
PETER SKUBIC UND FRITZ PUMM
„ES SPIEGELT SICH“
Ausstellungseröffnung
Begrüßung: Bgm. Georg Rosner
Eröffnung: N.R. Mag. Christian Drobits und Prof. Gerhard Kisser
Eintritt frei
ein fensterplatz vor der dunkelheit
nähe also – intimität – beides trifft zu
und doch ist es eine irritierte form von
intimität
die seine Bilder prägt
eine landschaft im schneideraum
die natur als monochromer spiegel
menschlicher empfindungen
zu bruchstücken aufgefächert
Walter Kratner über die Arbeiten
von Fritz Pumm
Die Ausstellung ist vom 25.1. bis zum
22.2.2020 zu besichtigen: von Montag bis
Freitag zwischen 9:00 und 16:00 Uhr, vor
Veranstaltungen und nach Vereinbarung.
In dieser Ausstellung, konzipiert von Fritz Pumm, treffen zwei absolut
verschiedene künstlerische Ausdrucksweisen, verschiedene Materialien
und verschiedene Kunstsparten aufeinander: die Schmuckobjekte des
Künstlers Peter Skubic und Bilder des Malers Fritz Pumm.
künstler blicken zumeist von außerhalb auf
umgebung
menschliches tun
weltgeschehnisse
künstlerische arbeit passiert auch meist außerhalb
und trotz dieser verborgenheit und dem äußeren abgekehrt
widerspiegelt sich
dennoch vieles von beiden im inneren ihrer werke
dass sich hier die malerei in den skulpturalen objekten spiegelt
ist ein von den künstlern akzeptierter zustand
es steht dem betrachter selbstverständlich frei
seine eindrücke an die außenwelt zu transportieren
Fritz Pumm
8
Ein musikalisches Erlebnis mit ganz eigener Note, wunderschön im Klang,
fantasievoll und stilistisch fern jeder exakten Verortung – genau das
bietet das RADIO.STRING.QUARTET auf seinem neuen Album „in between
silence“ auf unnachahmliche Weise.
Das „radio.string.quartet“ zeigt sich auf „in between silence“ als eine Formation,
der es auf wirklich aufregende Weise gelingt, aus der musikalischen
Vielfalt etwas Ureigenes zu formen, einen Sound, in dem die verschiedenen
Dinge auf ganz faszinierende Art zu einer packenden Geschichte verwoben
sind. Das Quartett, das bei den Aufnahmen unter anderem von dem norwegischen
Nu-Jazz-Pionier Bugge Wesseltoft und dem Berliner Techno-Pionier
Henrik Schwarz unterstützt wurde, schöpft aus dem Vollen. Es bedient
sich der Klassik und der Kammermusik, wagt Ausflüge in den Jazz, Pop und
Ambient und vermengt Fusion mit Rock und Elektronik. Dem Ideenreichtum
und der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt. (Michael Ternai
– Music Austria Newsletter 31. Oktober 2017)
Die kammermusikalischen Abende veranstaltet das OHO in Kooperation
mit dem Verein KIBu (Komponisten Interpreten Burgenland). Auch an
diesem Abend ist wieder ein Werk eines burgenländischen Komponisten
zu hören: Die Uraufführung von Gerhard Krammers „somnambul-stille“,
Fragment für Streichquartett, wurde vom radio.string.quartet mit ins Programm
aufgenommen.
DIE MUSIKERINNEN UND MUSIKER:
Bernie Mallinger, geboren 1969 in Wolfsberg/Kärnten, studierte
Violine an der Kunstuniversität Graz und reiste nach
seinem Abschluss in die USA, wo er u.a. Workshops an der
Manhattan School of Music und der Juilliard School in New
York belegte. Seit 1997 arbeitet Mallinger als freischaffender
Musiker, der sich früh für genreübergreifende Sounds interessiert
hat. Er hat bei zahlreichen Projekten in den Bereichen
Jazz, Folk, Rock, Pop und neue Musik mitgewirkt.
Sophie Abraham, geboren 1986 in den Niederlanden, studierte
Violoncello an der Kunstuniversität Graz bei Rudolf
Leopold und an der Wiener Musikuniversität bei Reinhard
Latzko. Abraham ist Gründungsmitglied des Klaviertrios „Trio
Frühstück“ und der Band „Little Band from Gingerland“, mit
der sie 2012 den Ö1-Pasticcio-Preis gewann. Neben anderen
genreübergreifenden Projekten spielt sie in Markus Schirmers
Weltmusikband „Scurdia“.
Cynthia Liao, geboren 1973 in Taipei/Taiwan, studierte Viola an der Universität
für Musik und darstellende Künste in Wien. Als Solo-Bratschistin hat
sie u.a. mit dem Wiener Jeunesse Orchester und dem „Orchestra Sinfonica
di Milano Giuseppe Verdi“ gespielt. Liao ist Mitglied der Wiener Kammerphilharmonie
und im Ensemble Reconsil für zeitgenössische Musik.
Igmar Jenner, geboren 1980 in Berlin, studierte Violine und Kammermusik
an der Kunstuniversität Graz. Als Stipendiant des „Henry Mancini Institute“
/ Los Angeles hat er in den USA mit Musikern wie Dave Liebman, Bobby
McFerrin und Vince Mendoza gespielt. Der Österreicher arbeitet als
freier Komponist und Arrangeur. Mit dem Duo Igmar Jenner & Borut Mori
(Geige/Akkordeon) gewann er den „Austrian World Music Award 2010“.
Außerdem leitet er das Streich-Ensemble String Syndicate.
SA., 25.1.
20:00 Uhr
RADIO.STRING.QUARTET
„IN BETWEEN SILENCE“
Konzert: Kammermusik
Eintritt: AK 18,– / VVK 16,–
(ermäßigt AK 16,– / VVK 14,– / für Schülerinnen
und Schüler 12,–)
Eine Kooperation von KIBu und OHO
9
CARUSO
di., 28.1.
20:00 Uhr * OFF THEATER WIEN
CARUSO – I DID IT MY WEGAS
Theater
Weitere Vorstellungen
Mi., 29.1. * 20:00 Uhr / Do., 30.1. * 20:00 Uhr
Mi., 5.2.
20:00 Uhr
ORF FUNKHAUS EISENSTADT
CARUSO – I DID IT MY WEGAS
Theater
Weitere Vorstellung
Do., 6.2. * 20:00 Uhr
DIE THEATERPRODUKTION VON OHO UND
THEATERINITIATIVE BURGENLAND JETZT
AUCH IN WIEN UND EISENSTADT!
Was haben Tony Wegas und Enrico Caruso gemeinsam? Oder
anders gefragt: Warum gerade Tony Wegas als Caruso? Das Stück
geht dieser Frage nach, indem es die Vergänglichkeit des Ruhms,
die Irrläufe des Erfolgs und das Sterben des ersten Medienstars
einer längst vergangenen Zeit beleuchtet.
Idee und Text: Katharina Tiwald
Regie: David Kleinl
Schauspiel, Musik: Tony Wegas, Mimu Merz,
Ferry Janoska
Dramaturgie: Martina Theissl
Ausstattun / Regieassistenz: Silvia Valenti
Kostümbild: Eva-Maria Biribauer
Bühne / Licht: Alfred Masal
Videoprojektionen / Technik: Georg Müllner-Fang
Bühnenbau: Florian Decker, Dominik Hofstädter,
Herbert Polzhofer
Enrico Carusos Stimme war unter den ersten, die auf Schellackplatten
gebannt wurden. Aus den engen Straßen Neapels und aus ärmlichen
Verhältnissen sang er sich hoch zum Opernstar – bei seinem letzten Auftritt
an der New Yorker MET 1921 hustete er Blut.
Tony Wegas schlüpft in die Haut des weltberühmten Sängers und verkörpert
Caruso gegen Ende seines Lebens. In der Garderobe des Teatro San Carlo
in Neapel blickt er zurück auf ein bewegtes Leben und stimmt noch einmal
Lieder und Arien aus seiner Karriere an.
Eintritt: AK 23,– / VVK 19,– (ermäßigt AK € 21,– / VVK € 17,–)
Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland
in Kooperation mit dem OHO
Tony Wegas, den man als Sänger von Schlagern, Pop- und Latinohits kennt,
zeigt sich hier von einer völlig neuen Seite und lässt, begleitet von Ferry
Janoska und Mimu Merz, seine Stimme funkeln.
10
Vortrefflich
belesen
Rudolf Hochwarter
IMMER WIEDER TAUCHT
EIN COWBOY AUF
Politische Markierungen
Lyrik, Kurzgeschichten, Collagen
Künstler haben in der Gesellschaft eine Aufgabe und diese
nehmen sie wahr – sei es bewusst oder unbewusst, leise oder
polternd. Genaues Hinschauen und Aufzeigen. Entgegentreten.
Den Spiegel vorhalten. Das Salz in der Demokratie sein. Besonders
in einer Zeit, in der der Klimawandel geleugnet wird, der Begriff
Gutmensch zum Schimpfwort geworden ist und täglich Scheußlichkeiten
und Rülpser durch soziale Medien fluten. In seinem Buch
„immer wieder taucht ein cowboy auf“ bezieht Rudolf Hochwarter
Position. Er greift öffentliche Statements oder politische Begriffe
und Aussagen auf und stellt sie eigenen Texten gegenüber. Mit
bildnerischen Mitteln nehmen die Künstler Wolfgang Horwath,
Erich Novoszel und Kurt Pieber Stellung.
Erhältlich unter
www.lexliszt12.at und
im gut sortierten
Buchhandel.
Eva Hillinger (Hg.)
TRAUDE VERAN:
ICH REDE IN DEN ZUNGEN
DER SPRACHLOSEN
Über Leben und Werk von Traude Veran
Mehr als 70 Jahre währt das literarische Schaffen Traude
Verans. Geboren wurde sie 1934 als Gertraud Schleichert
in Wien. Die letzten 13 Jahre ihres Berufslebens verbrachte sie
als Schulpsychologin im Burgenland. In Oberwart initiierte sie
den Schulversuch „Integration behinderter Kinder in die Regelschule“,
der 1993 in ein bundeseinheitliches Integrationsgesetz
mündete. Sie schrieb unter dem Pseudonym Traude Veran, das
sie seit 2010 auch als bürgerlichen Namen führt, Gedichte und
Kurztexte, die mittlerweile in 25 Büchern erschienen sind. Traude
Veran ist Mitbegründerin der Edition Doppelpunkt, Mitglied der
Grazer Autorinnen und Autoren Versammlung GAV, der Österreichischen
Dialekt Autorinnen und Autoren Ö.D.A. sowie der
Österreichischen und der Deutschen Haiku-Gesellschaft. Für ihre
literarische Tätigkeit hat Traude Veran mehrere Preise erhalten.
Ihr Einsatz für Integration wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen
für Verdienste um die Republik gewürdigt.
01 EVA HILLINGER (HG.). Traude Veran: Ich rede in den Zungen
der Sprachlosen, Über Leben und Werk von Traude Veran
Hörarchiv Burgenland Produktion / CD / Hörbuch
edition lex liszt 12 / Oberwart 2019 / ca. 52 Min.
ISBN: 978-3-99016-160-9, € 14,50
02 RUDOLF HOCHWARTER. immer wieder taucht ein Cowboy auf
Politische Markierungen. Lyrik, Kurzgeschichten, Collagen.
Mit Arbeiten der bildenden Künstler Wolfgang Horwath,
Erich Novoszel und Kurt Pieber
edition lex liszt 12 / Oberwart 2019 / Brosch. / Abb. /ca. 194
Seiten / ISBN: 978-3-99016-165-4 / € 18,–
sa., 29.2.
20:00 Uhr
ALF POIER: „HUMOR IM HEMD“
Kabarett
Eintritt: AK 25,– / VVK 22,– (ermäßigt AK 23,– / VVK 19,–)
Die Leute sagen oft „ich versteh die Welt nicht mehr!“ – Mir
geht es umgekehrt – die Welt versteht mich nicht mehr. Spinn
ich oder spinnt die Welt? Was lässt sich angesichts der digitalen
Diktatur und der Auslöschung des Hausverstandes bloß
noch sagen? Kann die Kunst uns retten,
oder muss ich die Kunst retten? Wohin soll
man flüchten? In die geistige Euthanasie,
in das Absurde, zurück in die Tradition
oder doch lieber in die Karibik? Und was
hat eine Thunfischdose mit der letzten Erkenntnis
zu tun? Am Ende der Show weiß
man vielleicht mehr – oder noch besser –
vielleicht gar nix mehr!
11
„OHNE TITEL“ / 2016 / ANNA CARINA ROTH
OHO- IDEENWERKSTATT
KONZEPTE FÜR DAS 21. JAHRHUNDERT
Fr., 21.2.
19:30 Uhr
BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN
Vortrag von Helmo Pape
mit anschließender Diskussion
Diskussionsleitung: Susanne Sterniczky
Eintritt frei
Die Permanenz der ökonomischen Krise, der Vertrauensverlust in
politische Institutionen, ein Mangel an richtungsweisenden Visionen
und die existenzielle Bedeutung der Klimakatastrophe – unsere
Gesellschaft stößt an Grenzen. Doch der Kampf um die lebenswerte
Zukunft hat begonnen.
Es ist Zeit, umzudenken und eine vitale Debattenkultur zu beleben.
Das OHO nimmt sich dieser Aufgabe an und schafft ein entsprechendes
Format, um die Möglichkeiten zur sozialen Schubumkehr
lebhaft aufzuzeigen. In regelmäßigen Abständen werden wir uns einem
expliziten Thema widmen, um neue Perspektiven zu erfahren.
Wir laden hierzu zur OHO-Ideenwerkstatt – Konzepte für das 21.
Jahrhundert ein. Im offenen Rahmen bitten wir ausgesuchte Expertinnen
und Experten, progressive Ideen und Ansätze vorzustellen
und anschließend mit dem Publikum in Austausch zu treten.
Lieber Aaron, du hast beschlossen dich im OHO für Zukunftsfragen
einzusetzen und als ersten Schritt eine Veranstaltung zum
bedingungslosen Grundeinkommen organisiert. Du engagierst
dich ja schon länger für dieses Thema?
Das bedingungslose Grundeinkommen erscheint als wegweisender
Ansatz, der mich seit einiger Zeit intensiv beschäftigt.
Worum geht es dabei? Jedes Mitglied einer Gesellschaft erhält
monatlich einen Geldbetrag, der ausreichend sein muss, um den
Mindestansprüchen an ein würdevolles Leben zu genügen – und
das bedingungslos. Es gibt weder Bedürftigkeitsprüfung noch Gegenverrechnung,
keine Verpflichtungen oder Vorgaben. Jeder und
jede bekommt es. Einfach so. Es handelt sich um den finanziellen
Sockel, der als verbrieftes Grundrecht Teilhabe an der Gesellschaft
ermöglicht. Wichtig dabei, wir sprechen von einem Grundeinkommen.
Hinzuverdienen lässt sich so viel wie gewollt, aber auch zu
Zumutungen lässt sich kategorisch Nein sagen.
Den Beginn des neuen Formats macht gleich ein Abend zum „Bedingungslosen
Grundeinkommen“. Die Idee ist dabei so einfach wie
radikal: Jede Person erhält regelmäßig einen Geldbetrag, der hoch
genug wäre, um den Mindestansprüchen an ein würdevolles Leben
zu genügen – ohne dass irgendeine Form der Bedürftigkeitsprüfung
oder sonstige Verpflichtungen damit verbunden wären, eben ein
bedingungsloses Grundeinkommen.
Helmo Pape, führender Kopf der Grundeinkommensbewegung in
Österreich, wird das Konzept präsentieren und darlegen, was genau
die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist. Wie sich
die ökonomischen Beziehungen zwischen den Menschen ändern
würden, wie Freiheit und Sicherheit neu gedacht werden könnten,
welche internationalen Erfahrungen bereits gemacht wurden und
warum das bedingungslose Grundeinkommen die bestehende Demokratie
effektiv weiterentwickelt. All das wird zum Gegenstand
des Vortrags und bildet den Rahmen für die anschließende Diskussion,
die von Susanne Sterniczky moderiert wird.
Das bedingungslose Grundeinkommen hat in Zeiten einer konservativen
Wende keinen sehr guten Stand. Es gilt eher der Satz
„Leistung muss sich wieder lohnen“ oder „Wer nicht arbeitet,
soll auch nicht essen“. Wie siehst du das?
Die Logik der Gegenwart möge bitte ewig fortdauern. Was vermeintlich
nach Verantwortungsbewusstsein klingt, zeigt in Wirklichkeit
ein Unverständnis der digitalen Transformation und die
Realitätsverweigerung der ökologischen Katastrophe an. Wir leben
in einer transformativen Ära und die Debatte über das bedingungslose
Grundeinkommen erlebt eine globale Blüte. Interessanterweise
geht es in der Diskussion über das Grundeinkommen
nur zweitrangig ums Geld. Nachweislich werden Menschenbilder
abgerufen und verhandelt. Verstehen wir den Menschen als ein
Wesen, bei dem es Zwang und Drohung braucht, um tätig zu werden?
Oder handelt es sich um ein Geschöpf, das aus sich heraus
sinnvoll, schöpferisch, zivil und eigenständig handeln wird? Folgen
Sie der ersten Auffassung, dann werden Sie vermutlich nicht beim
Grundeinkommen landen.
Um konkret zu sein, was versteht man unter einem bedingungslosen
Grundeinkommen und wie hoch sollte das sein?
Es existieren vier unverzichtbare Kriterien, die einem bedingungslosen
Grundeinkommen eigen wären. Erstens: Es ist an die Ein-
14
GRUNDEINKOMMEN.
BEDINGUNGSLOS.
Interview mit Dr. phil. Aaron Sterniczky, der im OHO
eine Zukunftswerkstätte unter dem Titel „OHO-
Ideenwerkstatt – Konzepte für das 21. Jahrhundert“
organisiert. Der intellektuelle Tausendsassa ist nicht
nur beruflich äußerst engagiert, sondern betätig sich
auch politisch und gesellschaftlich in zahlreichen
Organisationen und Vereinen, unter anderem auch
im Verein Generation Grundeinkommen.
zelperson gekoppelt. Zweitens: Es ist universell, also jeder und
jede erhält es uneingeschränkt. Drittens: Es wird ohne weitere
Verpflichtung oder Vorschriften ausbezahlt. Viertens: Es müsste
hoch genug sein, um davon leben zu können. Schlüssel für das
Verständnis liegt weniger im Geldbetrag, der ausbezahlt wird,
sondern in der konsequenten Bedingungslosigkeit, mit der das
geschieht. Das bekommen manche nur schwer in den Kopf. Im
Verein Generation Grundeinkommen, den wir vor zwei Jahren gegründet
haben und der sich der Bewusstseinsbildung rund um das
Grundeinkommen widmet, rechnen wir gegenwärtig mit Modellen
von 1000 Euro für jeden Erwachsenen und 500 Euro für jedes
Kind in Österreich. Die Finanzierung ginge einfacher, als gemeinhin
vermutet wird. Machbar wäre es auf alle Fälle. Wir arbeiten
diesbezüglich mit universitären Forschungseinreichungen an Vorschlägen
für neue Steuermodelle. Weniger ist es die finanzielle
Hürde, die der Entwicklung entgegensteht, sondern eine falsche
Vorsicht sich diesem Konzept sozialer Innovation ideell zu öffnen.
Kann man in der heutigen wirtschaftlichen Situation überhaupt
für ein Grundeinkommen eintreten?
Die Frage muss meiner Auffassung nach andersrum lauten: Wie
lange wollen wir uns eine Gesellschaft ohne Grundeinkommen
überhaupt noch leisten? Fragile Demokratien, soziale Schieflage,
ein erodierender Mittelstand, Zunahme von Scheinselbstständigkeit,
Automatisierung durch technologischen Fortschritt, Ausdünnung
ländlicher Regionen, sterbender Einzelhandel und Monopolbildung,
dysfunktionale Globalisierung, Klimakatastrophe, Verlust
an Artenvielfalt als Folge des Raubbaus an der Natur. Das bedingungslose
Grundeinkommen könnte alldem entgegenwirken. Es
repräsentiert damit weder ein gemeinschaftliches Manöver nach
links oder rechts, sondern bewirkt einen überfälligen Schritt nach
vorne hin zu neuer Freiheit, ökonomischer Stabilität und gelebter
Solidarität. Es manifestiert eine plausible Antwort auf die Frage,
wie sich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Menschen
im 21. Jahrhundert vorteilhaft gestalten ließen. Das belegen vielfältige
Erfahrungen in unterschiedlichen Pilotprojekten.
Im Buch „Was würdest Du tun? Wie uns das Bedingungslose
Grundeinkommen verändert – Antworten aus der Praxis” von
Michael Bohmeyer und Claudia Cornelsen werden diesbezügliche
Fallbeispiele von Menschen dargestellt, die über den Verein
„Mein Grundeinkommen“ ein Jahr lang ein bedingungsloses
Grundeinkommen von 1000.- € gewonnen haben. Du hast das
Buch gelesen, stimmt das mit euren theoretischen Annahmen
zum bedingungslosen Grundeinkommen überein?
Das Buch lohnt die Lektüre. Es fasst übereinstimmende Erfahrungen
zusammen, die ebenso von anderen Pilotprojekten bestätigt
werden. Ein Grundeinkommen veranlasst dazu, das eigene
Leben perspektivisch zu denken, gemeinschaftlich tätig zu sein,
im Rahmen eigner Handlungsspielräume ethisch zu wirken. Es
beflügelt Kreativität, soziale Verbindungen, Eigenständigkeit und
Selbstachtung. Der erhaltene Geldbetrag wird oftmals in Bildung
investiert, eine eigenständige Unternehmung gefördert, Abhängigkeiten
und Geschlechterrollen werden überholt. Personen, die
ein Grundeinkommen im Rahmen von Pilotprojekten erhalten, erzählen
davon, dass ein Grundeinkommen als Vertrauensvorschuss
wahrgenommen wird, und der Wertschätzung möchte man durch
sinnvolle Lebensgestaltung entsprechen. Der eigene Beitrag zum
größeren Ganzen wird anerkannt und bewertet. In diesem Kontext
fällt der entscheidende Satz im Buch: „Es ist nicht wichtig, was die
Menschen mit dem Geld machen, sondern was das Geld mit den
Menschen macht.“ Es fördert und ermutigt, bekräftigt die Würde
der Person, motiviert zur Eigenständigkeit und Selbstverantwortung,
merzt Armut aus, schafft Zuversicht dort, wo Zukunftsangst
herrscht. Darüber lässt sich ja auf sehr persönlicher Ebene nachdenken:
Was würden ich tun, wenn für mein Einkommen gesorgt
wäre? Was würde das Grundeinkommen für mich bedeuten? Für
meine Familie? Für Freunde, Gegner, Bekannte und Unbekannte?
Da erschließt sich die abstrakte Idee sehr konkret.
Dr. phil. Aaron Sterniczky stammt aus Oberwart und studierte
in Wien, Warschau, Oxford und München. Als Unternehmensberater,
Studienkoordinator für das Fernstudium der Hochschule
Bratislava, Studiengangsleiter für zukunftsorientierte
MBA-Lehrgänge der ELG E-Learning Group, Vorstand des
Think Tanks „Green Economics Institute“ in Oxford, hat er
sich international einen Namen gemacht.
15
Von Renate Holpfer
FEMINISMUS
RELOADED
ODER
SCHREITET
DER BACKLASH
FORT?
Johanna Dohnal (Feministin, erste Frauenministerin
Österreichs, Autorin mehrerer
Bücher) sagte in einem Gastvortrag an
der Technischen Universität Wien am 22.
März 2004: „Ich denke, es ist Zeit, daran
zu erinnern: Die Vision des Feminismus
ist nicht eine weibliche Zukunft. Es ist eine
menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge,
ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne
Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“
Seit rund 100 Jahren haben Frauen – nach
langem Kampf – das aktive und passive
Wahlrecht. Nach dem Scheitern der türkis-blauen
Regierung hat unser Land durch
eine Übergangsregierung mit Brigitte Bierlein
erstmals eine Bundeskanzlerin und
vier Ministerinnen. Verena Dunst steht seit
Februar dieses Jahres dem Burgenländischen
Landtag als Präsidentin vor. Mit Ursula
von der Leyen bekleidet eine Frau seit
1. Dezember als Kommissionspräsidentin
das höchste Amt der Europäischen Union.
Die 16-jährige Greta Thunberg ist zur Ikone
einer weltweiten jungen Ökologiebewegung
geworden. Frauen sind sichtbarer,
in der Öffentlichkeit, in der Politik, in den
Medien. Liest sich gut, nicht?
Gleichzeitig erstarken in Europa und
auf der ganzen Welt rechtspopulistische
Parteien und Bewegungen, die das Aufbrechen
der aus ihrer Sicht natürlichen
Geschlechterordnung verhindern wollen.
Unter dem Eindruck einer steigenden Anzahl
von Frauenmorden gehen Frauen
wieder zu Zehntausenden auf die Straße,
um Grundrechte wie Sicherheit, Freiheit,
Selbstbestimmung und Chancengleichheit
neu zu erkämpfen. Österreich „glänzt“ mit
einem der höchsten Gender-Gaps innerhalb
der EU, kaum eine Forderung des
Frauenvolksbegehrens von 1997 ist umgesetzt
worden. Im Gegenteil! Der Nationalrat
hat im Jahr 2018 das Frauenvolksbegehren
2.0 einfach abgeschmettert.
Ein Zitat aus Johanna Dohnals Rede anlässlich
des 15-jährigen Jubiläums des
Frauengesundheitszentrums Trotula am
16 Oktober 2004 ist durchaus modern:
„Die Jubelmeldungen über das Ende des
Patriarchats durch den Vormarsch der
Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen
sind als das zu verstehen, was sie
sind: Propaganda der Patriarchen und
Postfeministinnen.“
Gerade deshalb ist die Arbeit von Frauenorganisationen
wie Frauen für Frauen
Burgenland immens wichtig! Der vor über
30 Jahren gegründete Verein versteht sich
als feministische und frauenpolitische Organisation.
Die ständige Reflexion jener
historischen sowie aktuellen strukturellen
Hintergründe, die Frauen und Mädchen in
ihrer jeweiligen Entwicklung fördern oder
eben einschränken, ist den Akteurinnen
ein zentrales Anliegen. Als Trägerin von
Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstellen
in den Bezirken Oberwart,
Güssing und Jennersdorf beschäftigt Frauen
für Frauen Burgenland interdisziplinäre
Beraterinnenteams und erfüllt damit den
gesellschaftspolitisch bedeutsamen Auftrag,
Frauen und Mädchen zu stärken und
ihnen in herausfordernden Lebenssituationen
zur Seite zu stehen.
16
Sa., 7.3.
19:00 Uhr
TO LAY BARE – ANNA CARINA ROTH
Ausstellungseröffnung
Begrüßung: BGM Georg Rosner und
Mag. a Magdalene Freißmuth (GF Frauen für Frauen Oberwart)
Eröffnung: Landtagspräsidentin Verena Dunst
Zu den Werken spricht Renate Holpfer (Frauen für Frauen)
Eintritt frei
In Anna Carina Roths künstlerischer Praxis spielen Intimität und Identität
eine wesentliche Rolle. Ihr Interesse gilt vor allem der analogen
Fotografie, ihrer Verbindung mit der Malerei und Zeichnung sowie dem
Körper und seiner Performativität. Dabei changiert sie zwischen verschiedenen
Medien, deren Material- und Formensprache sich als wichtiger
Bestandteil in die Werke einfügt.
Geboren 1993 in Oberwart, wohnt sie heute in Wien. Ihr Studium an
der Universität Wien hat sie 2019 mit dem „Bachelor of Arts“ in Publizistik-
und Kommunikationswissenschaft abgeschlossen. In der Klasse für
künstlerische Fotografie an der Schule Friedl Kubelka unter der Leitung
von Anja Manfredi vertiefte sie ihre fotografische Arbeit und studiert
auch seit 2018 Bildende Kunst mit Schwerpunkt Fotografie bei Prof.
Gabriele Rothemann an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Bisherige Ausstellungen unter anderem in Österreich, Luxemburg, Serbien
und Griechenland.
Do., 12.3.
20:00 Uhr
KEIN GROSCHEN BRECHT
Theatergastspiel des Off Theaters Wien
Eintritt: AK 23,– / VVK 19,– (ermäßigt AK € 21,– / VVK € 17,–)
20:00 Uhr
DIE VAGINA-MONOLOGE VON EVE ENSLER
Leseperformance, Benefizlesung im Rahmen des V-Day
Eintritt frei
„In New York nennt man sie Pussycat, in Bayern Bitschigogerl. Man
nennt sie auch Feige, Dattel, Muschi, Mumu, Tschurimuri, die gute Stube.
Und alle sind sie von so viel Dunkelheit und Heimlichtuerei umgeben
– wie das Bermudadreieck.“
Eve Ensler hat aus über 200 Interviews mit Frauen* eine Sammlung von
Monologen erstellt, die humorvolle, lustvolle, poetische, aber auch traurige
und berührende Geschichten erzählen. Eve Ensler war es auch, die vor
20 Jahren den V-Day ins Leben gerufen hat. Der V-Day ist eine weltweite
Bewegung mit der Intention, Gewalt gegen Mädchen* und Frauen* zu
beenden. Es werden Veranstaltungen organisiert, um die Öffentlichkeit
für dieses Thema zu sensibilisieren und Organisationen zu unterstützen,
die gewaltbetroffene Mädchen* und Frauen* beraten und begleiten.
Der Reinerlös des V-Day Oberwart 2020 wird an den Verein „Die Treppe“
gespendet, der das Frauenhaus und das Sozialhaus Burgenland betreibt.
Nähere Informationen zu den Leserinnen und Lesern finden Sie unter
fb.me/vdayoberwart2020 und der Website des OHO.
Die Veranstaltungen zum internationalen Frauentag sind eine Kooperation des
OHO mit den Organisationen Frauen für Frauen Oberwart und V-Day
Darstellerin / Konzept: Tamara Stern
Regie / Texte: Ernst Kurt Weigel
Arrangement: Imre LB, Moritz Wallmüller
Klavier: Elise Mory
Dramaturgie / Regieassistenz: Jennifer Skriwan
Maske / Kostüm: Devi Saha / Visuals: Eni Brandner
Produktionsleitung / Presse: Monika Bangert, Simon Hajós
Hospitanz: Alisha Schmidt
Koproduktion DAS OFF THEATER / *sterne*reißen*
Eine Kooperation von Frauen für Frauen Oberwart,
der Theaterinitiative Burgenland und dem OHO
„Meine Damen, meine Herren!
Sehen Sie jetzt die aufregende Ballade über das
lasterhafte Leben des Dreigroschenschurken Bert Brecht
mit der unverzichtbaren Musik von Kurt Weill!
Lernen Sie die Unbekannte kennen! Die, die nicht in den
Geschichtsbüchern steht! Durch sie werden Sie, meine Damen
und Herren, Zeugen einer erstaunlichen Begebenheit!
Hören Sie genau hin, wenn die Unbekannte all jenen, die
Bertolt Brecht Geliebte, Musen und Mitautorinnen waren,
eine Stimme verleiht.
Staunen Sie, wenn diese Stimme die fabulösen Dreigroschensongs
im elektrisierenden Arrangement zum Besten
gibt! Heute Abend erleben Sie, wie Bi, die Maorifrau, Bess,
Ruth, Grete und Helli aus dem Schatten der Ikone Brecht
treten!“ (Textauszug Ernst Kurt Weigl)
Grenzenlos?
FILMTAGE BORDERLINE 2020
19. BIS 28. MÄRZ
Es gibt tausend Gründe sich mit den Paradoxien von
Identität oder Grenze zu beschäftigen. Allzu einfach
sind oft die Antworten, die hier gerade von einer
erhitzten Gesellschaft und Politik gegeben werden.
Auch wirft der Blick auf staatspolitische Grenzen
Fragen zu unserer Identität auf.
SÜDTIROL – DAS GLÜCK,
WENN GRENZEN FALLEN.
Aus der Zusammenarbeit mit dem Filmfestival Bozen und der Südtiroler
Landesverwaltung ergibt sich der erste filmische Schwerpunkt
vom 19.3. – 21.3., in dem witzige und poetische Filme die
Frage nach Identität stellen.
Dazu haben wir Filme zum Nachdenken ins Programm genommen
und Menschen zum Diskutieren eingeladen. Dass dabei die Kulturabteilung
der burgenländischen Landesregierung gemeinsam
mit der Südtiroler Landesverwaltung Filmpreise für Kurzfilme zum
Thema „grenzen – los“ an einem speziellen Kurzfilmabend vergibt,
ist einer der Höhepunkte diese Festivals.
Die Südtiroler haben lange für ihre Autonomie gekämpft, aus
einem „Weg von Italien“ ist ein „Zusammen in Europa“ geworden.
Der Beitritt Österreichs zur EU hat zu einer Entspannung der
politischen Situation und einem grenzfreien, freundschaftlichen
Austausch zwischen Südtirol, Osttirol und Nordtirol geführt, der,
wie wir sehen, bis ins Burgenland reicht.
Das Aufweichen der Grenzen hat auch zu einem Aufweichen eines
verhärteten Traditionsbewusstseins geführt, wie uns die Filmdokumentation
über eine Verwandlung „Becoming me“ zeigt. Ein Film,
den wir euch besonders ans Herz legen möchten.
RETROSPEKTIVE ZUR SUBKULTUR
DES UNDERGROUND
SA., 14.3.
20:00 Uhr
PSYCHO TOASTER – ALBUM RELEASE
SUPPORT: EXIT BY FORM, MOST
Konzert: Stoner Rock, Alternative Rock, Funk
Eintritt: AK 10,– / VVK 8,–
Psycho Toaster aus dem wunderschönen Südburgenland spielen
selbstgeschriebenen Heavy-Stoner-Rock à la Black Sabbath, CoC,
Zeppelin. 2018 haben sie den zweiten Platz beim burgenländischen
Bandwettbewerb gewonnen. Im OHO stellen sie ihre neue CD vor.
Das Quartett „Exit by Form“ wechselt nahtlos von post-new-
wave-beeinflussten Sphären zu Heavy Rock. Hier herrschen mächtige
Gitarren, Schlagzeug und brutale Bolt Throwing Basslines.
Wir haben uns diesmal für eine Retrospektive entschieden, die aus
der Zusammenarbeit mit unseren Partnern des EU-Projektes „TV
Free Europe“ entstanden ist. Wir beschäftigen uns in der zweiten
Woche vom 25.3. – 28.3. mit der Subkultur der späten 70er- und
der 80er-Jahre diesseits und jenseits der „Eisernen Grenze“.
Wir zeigen Filme, Artefakte aus der Undergroundbewegung und
Avantgarde-Künstlerinnen und -Künstler der DDR, aus Ungarn, Slowenien
und Österreich und diskutieren in Filmgesprächen über die
verschiedenen Ansätze, Einflüsse und Ergebnisse dieser Bewegungen,
die bis ins Heute reichen. Es sollte gelingen, die unsichtbare
gedankliche Grenze, die zwischen „Ost- und Westeuropa“ heute
noch besteht, besser zu verstehen und zu überwinden.
Die Filmtage „Borderline 2020“ sind eine Kooperation zwischen dem
Offenen Haus Oberwart und dem Dieselkino Oberwart.
MoSt wurde 2014 ins Leben gerufen. Seit dem rockt die Band
die Bühnen von Admont bis zur Josefstädterstraße. Spontan,
Inspiration in Musik zu verwandeln, ist die Spezialität von MoSt.
18
TV FREE EUROPE
ODER
ONE AND A HALF
MILLION STEPS OVER
THE BORDERS
„Über das Jahr 1990 wird noch lange gestritten
werden. Die Welt hat sich damals neu sortiert. Und
viele wünschen wenigstens ab und an, es wäre auf
eine andere Art und Weise geschehen, entschlossener
beim Niederreißen des Alten oder behutsamer im
Umgang mit dem Gewohnten, mit weniger Eile
oder mehr Konsequenz, mit größerer Lust am
Experimentieren und weniger Selbstzufriedenheit.“
Dies schreibt Jens Bisky in der Süddeutschen Zeitung in seiner Rezension
des Buches von Jan Wenzel (Hrsg.) „Das Jahr 1990 freilegen“,
das wir an dieser Stelle nur wärmstens weiterempfehlen können.
Diese Zeilen von Jens Bisky beschreiben die Beweggründe für das
EU-Projekt „TV Free Europe – One and a half million steps over the
borders“ des ungarischen Vereins KÖME, das sich mit dem Fall des
„Eisernen Vorhangs“ und den daraus folgenden gesellschaftlichen
Konsequenzen und Versäumnissen befasst. Das Projekt inkludiert
Partner aus Ungarn, Deutschland (ehem. DDR), Dänemark, Slowenien
und Österreich. Das Offene Haus Oberwart ist bei diesem
Projekt mitgestaltender Kooperationspartner und wird bei den
Borderline Filmtagen 2020 den Reigen der künstlerischen und
thematischen Diskussionen zu diesem Thema eröffnen.
Das geschieht in den Filmtagen „Borderline 2020“ vorerst mit einem
Blick auf die späten 70er- und 80er-Jahre kurz vor der Öffnung
dieser weltpolitisch markanten Grenze. Gerade die Subkultur
diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs bietet hier einen ganz
besonderen Ansatzpunkt. Auf beiden Seiten ist sie gekennzeichnet
durch den Widerstand gegen das politische und gesellschaftliche
Establishment, aber mit ganz anderen Bündnispartnern und unterschiedlichen
politischen Zielen und Konsequenzen. Eine gemeinsam
erlebte Jugendkultur zeigt einen in sich sehr aufschlussreichen
und spannenden „Clash of cultures“.
Wir möchten hier unsere Projektpartnerinnen und
-partner zu Wort kommen lassen – mit Interviewausschnitten,
die Sie im Ganzen auf unserer
Website www.oho.at nachlesen können.
BŐCZÉN ÁRPÁD (Präsident des Ungarischen Verbands der Kulturerbemanager
– „KÖME, heritagemanager.hu“ Budapest)
Ich denke, dass Kunst und kulturelles Erbe den Menschen helfen
können, über ihr persönliches und gemeinschaftliches Leben nachzudenken.
Das Thema dieses Projekts und aber auch die Art und Weise
seiner Aufarbeitung zeigt, dass Veränderungen für eine bessere Zukunft
nicht vorstellbar sind, ohne aus der Geschichte, vor allem aber
auch aus der jüngeren Geschichte, zu lernen. Wir sollten den Mut
haben, 30 Jahre nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ hinzusehen,
was aus unseren Visionen und denen unserer Eltern geworden ist.
damals wichtigsten Gruppen zwischen Kunst und Klangerzeugung
in ein wechselwirkendes Vergleichsverhältnis zu setzen, ...., war
dabei besonders reizend, nicht zuletzt, da sich daran sowohl bis
heute nachwirkende historische Impulse untersuchen lassen als
auch fortlaufende Kreativlebensläufe der damaligen Protagonisten.
ANDREAS LIEBMANN (Schweizer Performancekünstler mit Sitz
in Kopenhagen. 2017 gründete er das Tårnby Torv Festival im
Vorort Tårnby / Dänemark)
Von der Seite, der sich Westen nennt (hat sich durch den Fall des
„Eisernen Vorhangs“ einiges geändert, Anm.) – Durch die Illusion
des Kapitalismus als Gewinnersystem, als Teil eines scheinbar
anhaltenden „Erfolgs“ neoliberaler Politik mit all seinen Folgen,
stellt sich die Frage und Notwendigkeit einer anderen denkbaren
Zukunft, auch für meine Freunde aus dem ehemaligen Osten.
SARAH GÜNTHER (Dramaturgin und Schauspielerin im ungarischen
Kunstverein Pneuma Szöv.* / Mókusok – Üb. Luftfabrik /
Eichhörnchen in Budapest)
Die Geschehnisse um 1989 können eine fruchtbare Perspektive
sein, um mit entfremdeter Sicht auf das Heute zu schauen. Fragen
nach Zivilcourage, nach Selbstzensur und politischen Gemeinschaften
sind heute wieder aktuell. Was ist aus der Hoffnung auf
Freiheit geworden? Es interessiert uns dabei, gängige Narrative
zu verlassen, in denen auch große Teile der östlichen Subkultur
verschüttet sind, diese wiederzuentdecken und zu teilen.
ALEXANDER PEHLEMANN (Gründer und Chefredakteur des Magazins
„Zonic – Kulturelle Randstandsblicke & Involvierungsmomente“
und Vertreter des Kulturkinos UT Connewitz in Leipzig)
Der Systemwechsel 1989/90 ist auch für die Subkulturen eine entscheidende
Umbruchslinie gewesen, insofern lag es nahe, bei diesem
Projekt mit einem spezifischen Fokus teilzuhaben. Die Chance,
mit AG.Geige aus der DDR und A.E.Bizottság aus Ungarn zwei der
PETER PURG (Leiter des Moduls „Neue Medien“ School of Arts
der Universität von Nova Gorica / Slowenien/Italien)
In Slowenien gab es natürlich keinen „Eisernen Vorhang“, aber
trotzdem hatten diese Veränderungen in den sogenannten Ostblockstaaten
auch Auswirkungen auf die blockfreien kommunistischen
Länder Europas (Anm.).
Nach dem Umzug in die Grenzregion von Nova Gorica im Jahr 2013,
als die „harte“ Grenze seit fast einem Jahrzehnt offiziell nicht mehr
existiert, erlebte die Schule sofort die „weichen“ Grenzprobleme
der gesamten Grenzregion. Der Slogan lautete „Menschen aus
Italien, kommt nach Slowenien. Hier kann man billiger einkaufen,
tanken, essen und in Casinos zocken.“ Während die slowenischen
Tagesmigranten nach Italien zur Arbeit fuhren oder sich für einen
romantischen Lebensstil, Sehenswürdigkeiten oder kulturelle Aktivitäten
zu interessieren begannen. Auf dem Gebiet der Kultur
scheint sich jedoch nur sehr wenig zu vermischen, und es gibt fast
kein tieferes Verständnis für die Notwendigkeit einer nachhaltigen
strukturierten Zusammenarbeit diesseits und jenseits der Grenze.
19
Do., 19.3.
19:30 Uhr
DIESELKINO OBERWART
BORDERLINE 2020
Eröffnung der Filmtage
19:45 Uhr
„MIT LANGEM ATEM. EINE
KURZE GESCHICHTE DER
SÜDTIROLER AUTONOMIE“
Dokumentarkurzfilm (IT) 2017
20:00 Uhr
„WENN ER KOMMT, DANN
SCHIESSEN WIR!“
Dokumentarkurzfilm (IT/DE) 2019
20:30 Uhr
„BAULICHE MASSNAHME“
Dokumentarfilm AT 2018
Eintritt: AK € 7,50 (Tagespass)
Festivalpass: € 18,– (*ermäßigt € 16,–)
20
Weitere Details zu den
Filmen auf www.oho.at
do., 19.3.
DIESELKINO OBERWART
19:45 UHR
„MIT LANGEM ATEM. EINE
KURZE GESCHICHTE DER
SÜDTIROLER AUTONOMIE“
Dokumentarkurzfilm (IT) 2017
Regie: Andreas Pichler
SW-Colour / 13:36 min
Der Dokumentarfilm des Südtirolers
Andreas Pichler durchläuft die wichtigsten
Stationen der Debatten, der Kämpfe und
der Umsetzung der Autonomie für Südtirol.
20:00 UHR
„WENN ER KOMMT, DANN
SCHIESSEN WIR!“
Dokumentarkurzfilm (IT/DE) 2019
Regie: Jona Salcher, Luigjina Shkupa
Colour / 29 min
Vor 150 Jahren wurden die Wölfe in Südtirol
mit Wolfsfallen, Gift und Bleikugeln
ausgerottet, nun ist das Raubtier wieder
zurück. Sie reißen die Schafe der Bauern
und wecken die Urängste der Menschen.
20:30 UHR
„BAULICHE MASSNAHME“
Dokumentarfilm (AT) 2018
Buch und Regie: Nikolaus Geyrhalter
Colour / 112 min
Grenzpass Brenner: Im Frühjahr 2016
werden seitens der Politik Maßnahmen
ergriffen, um Österreich vor einem neuerlichen
Flüchtlingsansturm zu schützen.
Ein Zaun ist auch am Brenner im Gespräch
und Grenzkontrollen zwischen Nord- und
Südtirol sollen erstmals seit knapp 20 Jahren
wieder eingeführt werden.
Eintritt: € 7,50 (Tagespass)
Fr., 20.3.
19:30 UHR
OHO-FILMCLUB
KURZFILMABEND
Filme aus Südtirol und dem Burgenand
KURZFILMPREISVERLEIHUNG
DES LANDES BURGENLAND
Wir präsentieren an diesem Abend neben
ein paar Überraschungen unter anderem
alle preisgekrönten Kurzfilme aus dem
Burgenland und Südtirol. Zudem zeigen wir
in der OHO-Galerie auf Bildschirmen alle
eingereichten burgenländischen Kurzfilme:
WHO’S AFRAID OF BLUE? – Anna Carina Roth
DRAW MY LIFE – Daniel Böhm
WARUM HERBERT ZOETEMELK INS
BURGENLAND KAM ... – David Dobrowsky
GRENZEN – LOS VAS(S) – Jennifer Vass
SPIELFELD – Kristina Schranz, Carina Zech
GRENZENLOS – Lukas Larcher
BUZKA SKI u. GRENZERSCHEINUNG
FLUCHT.PUNKT.KUNST. – Michael Friedrich
FILMHOCHHAUS u. TELLERRÄNDER –
Produktion und Idee: Nikolai Friedrich
BIG BRASA WOTSCHING und ORBINISTAN –
Buch und Regie: Roland Hagenberg
AS IF BITING IRON – Regie: Stephanie Rizaj
Im Anschluss lädt die burgenländische
FILM „DAS ERBE DER AUSWANDERER“
Sa., 21.3.
DIESELKINO OBERWART
19:30 UHR
„DAS ERBE DER AUSWAN-
DERER – TIROLER IN PERU“
Dokumentarfilm (IT) 2009
Regie: Wolfgang Penn
SW-Colour / 50 min
Im Anschluss Filmgespräch mit
dem Regisseur
Mitte der 1850er-Jahre hatte die wirtschaftliche
und soziale Not in Tirol ein solches
Ausmaß angenommen, dass nicht wenige
Bauern und Handwerker in der Auswanderung
den einzig möglichen Weg in eine
bessere Zukunft sahen. Nach mehr als
zweijähriger Reise mit ungeahnten Strapazen
erreichte im Juli 1859 eine Gruppe
von Tirolerinnen und Tirolern sowie Rheinländerinnen
und Rheinländern das ihnen
zugewiesene Siedlungsgebiet im peruanischen
Urwald. Dort errichteten sie die Kolonie
Pozuzo, in der sich bis auf den heutigen
Tag Tiroler Brauchtum, Kirche und Dialekt
erhalten haben.
21:00 UHR
„BECOMING ME“
Langzeitdokumentation (IT) 2019
Regie: Martine De Biasis / 68 min
enzenl
Landesregierung zu einem Empfang mit
den KünstlerInnen und VertreterInnen der
Südtiroler Landesverwaltung.
Eintritt frei
Im Anschluss Filmgespräch mit
der Regisseurin
Vor 150 Jahren wurden die Wölfe in Südtirol
mit Wolfsfallen, Gift und Bleikugeln
ausgerottet, nun ist das Raubtier wieder
zurück. Sie reißen die Schafe der Bauern
und wecken die Urängste der Menschen.
Eintritt: € 7,50 (Tagespass)
FILM „AG GEIGE“
FILMTAGE
2020
Mi., 25.3.
19:30 UHR
OHO-FILMCLUB
„DIE STAATSOPERETTE“
Musical / Operettenfilm / Satire (AT) 1977
Regie: Franz Novotny
Coulor TV-Format / 67 min
Eine TV-Produktion als Undergroundfilm
von Franz Novotny u.a. mit Peter Turrini.
Die von Franz Novotny verfilmte Staatsoperette
nach Otto M. Zykan, eine österreichische
Fernsehproduktion, thematisiert
die Phase zwischen dem Ende des Ersten
Weltkriegs und den Februarkämpfen 1934
in Form einer Operetten-Persiflage auf bissig-kritische,
karikaturhafte Weise.
Eintritt: € 6,– (ermäßigt € 5,–)
Do., 26.3.
19:30 UHR
OHO-FILMCLUB
„NACHTLIED DES HUNDES
(KUTYA ÉJI DALA)“
Undergroundfilm Drama (HU) 1983
Regie: Gábor Bódy / Colour / 150 min
Im Anschluss Filmgespräch mit Andras
Wahorn, einem Mitglied der damals bekannten
Punk-Band „A. E. Bizottság“
Ein Astronom und ein junger katholischer
Priester kommen in ein Dorf, in dem sie
einer rätselhaften Welt begegnen. Bald suchen
die Bewohner das Gespräch mit dem
os?
Priester, der seinerseits Zugang zu einem
Behinderten findet, dem er und der Astronom
das Leben gerettet haben.
Die linear erzählte Geschichte bricht sich
mit Super-8-Elementen, die Wirklichkeitssegmente
aus der Sicht eines wertfrei registrierenden
Jungen widerspiegeln, und
mit Video-Teilen, die Musikstücke zweier
ungarischer Punk-Gruppen wiedergeben.
Eintritt: € 6,– (ermäßigt € 5,–)
fr., 27.3.
DIESELKINO OBERWART
19:00 UHR
„KLEINE GERMANEN“
Film- und Animationsdokumentation
(DE) 2018 / Regie: Mohammad
Farokhmanesh, Frank Geiger / Colour / 89
Unsere Kinder wachsen in einer Welt auf,
die immer stärker von Extremen bestimmt
wird: der Kampf um Demokratie auf der einen
Seite, der Ruf nach nationaler Abschottung
auf der anderen. KLEINE GERMANEN
erzählt in einer Verbindung aus Animations-
und Dokumentarfilm von Kindern,
die in rechtsextreme Familien hineingeboren
und tagtäglich darauf getrimmt werden,
das vermeintlich Fremde zu hassen.
20:30 UHR
„AG GEIGE“
Dokumentarfilm (DE) 2012
Buch und Regie: Carsten Gebhardt
Colour / 80 min
Im Anschluss Filmgespräch mit
Frank Brettschneider, einem
Protagonisten des Filmes
Künstler-Kollektiv, Avantgarde-Band, so
richtig weiß man bis heute nicht, als was
man die Gruppe von vier jungen Leuten
aus der grauen Karl-Marx-Stadt bezeichnen
soll, die Ende der 80er-Jahre in der
DDR das bis dahin undenkbare Angebot
des staatlichen (und staatlich kontrollierten)
Jugendradio-Senders DT64 ergreifen
sollte, eingereichte Kassetten mit selbstproduzierter
Musik nicht nur wohlwollend
zu registrieren, sondern auch zu senden.
Der Film zeigt Live-Mitschnitte, noch vorhandenes
Film- und Videomaterial und
versucht in Gesprächen mit den Protagonisten
(den Künstlern, aber auch den Radiomachern,
Veranstaltern und Kuratoren)
den künstlerischen Intentionen und der
Besonderheit der Zeit nachzugehen.
Alexander Pehlemann (Chefredakteur von
„Sonic“) spricht mit Frank Brettschneider darüber,
wie sich die heutige rechte Szene in
die Spätzeit der DDR zurückverfolgen lässt.
Eintritt: € 7,50 (Tagespass)
Eine Kooperation des Vereins RE.F.U.G.I.U.S
und dem OHO
PERFORMACE
sa., 28.3.
OHO-FILMCLUB
19:30 UHR
„DOGS ON BOTH SIDES
OF THE FENCE“
Ausstellungseröffnung
Begrüßung durch BGM Georg Rosner und
Kulturstadtrat Ewald Hasler
Zur Ausstellung: Zsusza Berecz (Mitglied
von KÖME und Leiterin des EU-Projektes
TV Free Europe)
20:30 UHR
„TV FREE EUROPE – ONE
AND A HALF MILLION STEPS
OVER THE BORDERS“
Performance
Die Performancegruppe „Pneuma Szöv“
(Luftfabrik) präsentiert mit Studenten aus
Slowenien, Ungarn und Österreich im Rahmen
eines EU -Projektes den TV-Sender
„TV Free Europe“ mit dem ersten Teil der
Show „One and a half million steps over
the borders“. Angelehnt an vergangene
TV-Formate präsentiert „TV Free Europe“
eine TV-Show mit Filmelementen, Liveinterviews,
Reportagen, Musik und Visuals.
Anschließend laden wir zur Abschlussparty
mit DJs aller EU-Projektpartner.
Eintritt frei
FILM „KLEINE GERMANEN“
21
WERDEN SIE
OHO–MITGLIED!
sa., 4.4.
INTERNACIJONALI ROMENGERO 2020
INTERNATIONALER ROMATAG 2020
14:00 Uhr
TAGUNG DER ROMA VHS BURGENLAND
TRADIPE GEJNG O ROMA – GEWALT GEGEN ROMA
Rezeption und Umgang mit einem
europäischen Phänomen
Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinn orientiert
arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren Beitrag eine Arbeit
im Kunst- und Kulturbereich, die ohne öffentliche, aber auch private
Förderung nicht denkbar ist.
Mitglieder erhalten bei allen Veranstaltungen ermäßigten Eintritt. Der
Mitgliedsbeitrag beträgt € 30,– im Jahr.
Sie möchten Mitglied werden? Dann überweisen Sie den Mitgliedsbeitrag
unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Adresse auf folgendes Konto:
BANKVERBINDUNG: BANK BURGENLAND,
IBAN: AT 84 51000 902 1421 5900, BIC: EHBBAT2E
Eintritt frei
Das Attentat von Oberwart hatte erhebliche Folgen für die
autochthone Romagesellschaft im Burgenland und in Österreich.
Erstmals in der Geschichte der Zweiten Republik wurde
der Volksgruppe gesellschaftlich relevante Aufmerksamkeit
zuteil. Die teils prekären Lebensumstände rückten ebenso
in den Blickpunkt der Öffentlichkeit wie die strukturelle Diskriminierung
und die Vorurteilsstrukturen, mit denen Roma
nach wie vor konfrontiert waren.
In der Folge setzten Bund, Land und Gemeinden zahlreiche
Maßnahmen, die die Inklusion und Emanzipation der Roma
voranbringen sollten. Selbst die Medien schwangen sich dazu
auf, den pejorativen Begriff „Zigeuner“ durch die Selbstbezeichnung
Roma zu ersetzen. 25 Jahre danach wird die Entwicklung
seither auch von Vertreterinnen und Vertretern der
Volksgruppe weitgehend positiv gesehen.
Während das Attentat von Oberwart also mehr oder weniger
spürbare Veränderungen nach sich zog, blieben und bleiben
Übergriffe auf Roma und Morde in anderen europäischen
Ländern weitgehend folgenlos für die Gesellschaften. Attentate
in Ungarn, Frankreich und Italien sorgten immerhin für
Schlagzeilen in der internationalen Presse und führten dazu,
dass die EU nationale Strategien zur Inklusion der Roma einforderte.
Gewaltakte (Morde, Brandanschläge, Pogrome) in
Bulgarien, der Ukraine, in Serbien und dem Kosovo wurden
wenig beachtet. Staatliche Maßnahmen zur Verbesserung
der Lebenssituation der Roma fehlen in den meisten Ländern
genauso wie ein rigoroses Vorgehen gegen rechtsextreme
Gruppen und Medien, die mit rassistischen Parolen den Boden
für die alltägliche Gewalt gegen Roma bereiten.
Beim Symposium zum Internationalen Roma-Tag 2020 soll
der Terror gegen Roma in den Staaten Europas, seine Rezeption
und gesellschaftlichen Auswirkungen aufgezeigt und diskutiert
werden.
19:00 Uhr
ABENDVERANSTALTUNG MIT MUSIK
Details folgen auf www.oho.at und www.vhs-roma.eu
Eintritt frei
Veranstaltungen der Roma Volkshochschule Burgenland in
Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart und dem
Verein HANGO Roma. Unterstützt von der Österreichischen
Gesellschaft für Politische Bildung, Land Burgenland, BMBWF und
Stadtgemeinde Oberwart.
Wenn Sie die OHO-Zeitschrift BLATTWERK kostenlos zugeschickt
bekommen oder den OHO-Newsletter abonnieren
möchten, dann kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder
per E-Mail: Telefon +43 (0)3352 -38555, info@oho.at
KARTENVORVERKAUF IM OFFENEN HAUS OBERWART:
Telefon +43 (0)3352-38555 / info@oho.at
Der Kartenvorverkaufspreis gilt für eingelangte Kartenreservierungen/
-bestellungen bis einen Werktag vor gewünschter Veranstaltung,
wobei die Karten einen Werktag vor der Veranstaltung zu den angeführten
Büroöffnungszeiten abgeholt werden müssen. Für reservierte,
aber nicht abgeholte Karten gilt der Abendkassapreis!
Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,
Ö1-Club-Mitglieder, Schülerinnen und Schüler,
Lehrlinge, Studentinnen und Studenten,
Zivil- & Präsenzdiener.
UHUDLER-WEINBAU
PFEIFFER
UHUDLER ROT
ziegelrotfarbig, mit elegantem
Spiegel, trocken mit milder
Säure, duftet nach Him- und Waldbeeren,
ausgewogen in Gaumen und Nase, harmonischer
und langer Abgang, fruchtbetonter Uhudler.
Auch als Schaumwein „Uhudlerperle“ erhältlich.
Ing. Reinhild und Josef Pfeiffer
A-7562 Eltendorf, Am Hochkogel 12
Telefon +43 664 1146490, pepi.pfeiffer@aon.at
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Im ReUse-Shop geht so
manchem ein Licht auf!
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In den ReUse-Shops erwarten dich Kleidung, Spielzeug, Sportartikel,
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du deinen persönlichen Schatz.
Die ReUse-Shops gibtʹs im ganzen Burgenland.
Und natürlich auf bmv.at
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02682 740 | bgld.arbeiterkammer.at
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www.hanspeterdoskozil.at
Burgenlandpur
Wer Dosko will,
wählt Doskozil.
Herausgeber: SPÖ Burgenland | BIld: Manfred Weis