03.05.2023 Aufrufe

Blattwerk Ausgabe No18 Mai und Juni 2023

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 2/<strong>2023</strong> WERKAUSSCHNITT: FLORIAN LANG / „DEINE SCHERBEN KLEBEN NICHT“<br />

BLATTWERK<br />

ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT<br />

+ OHO-PROGRAMM MAI UND JUNI <strong>2023</strong><br />

No. 18<br />

AM ENDE DIE ZUKUNFT<br />

Ein Essay von Siegmung Kleinl<br />

FIRST WE HAD AN APPLE NOW WE EAT THE SNAKE<br />

Ausstellung von Florian Lang<br />

ZUKUNFT DER SCHULE<br />

Gedanken zu Bildung <strong>und</strong> Zukunft von Franz Stangl<br />

6<br />

10<br />

18


BE READY<br />

Bessere Energie für alle.<br />

BE_Ready_2022_200x135_3mm.indd 1 17.01.<strong>2023</strong> 11:31:32<br />

So cidel use tute?<br />

Use amende<br />

Bei uns spielt’s<br />

muguli<br />

sogar Granada.<br />

granada cidel.<br />

online auf www.radio-mora.at<br />

Vier Sprachen, drei Volksgruppen, ein Radio: Radio MORA ist das erste<br />

freie Radio im Burgenland – mehrsprachig, offen <strong>und</strong> unabhängig.<br />

Mit Sendungen auf Burgenland-Romani, Burgenlandkroatisch,<br />

Burgenlandungarisch <strong>und</strong> Deutsch.


Liebe Fre<strong>und</strong>innen<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

DES OFFENEN HAUSES OBERWART<br />

Obwohl es sie schon seit einiger Zeit gibt, hat die Diskussion r<strong>und</strong> um<br />

die sog. Künstliche Intelligenz (KI) seit dem sprunghaften Aufkommen<br />

der ChatGPT so richtig Fahrt aufgenommen. Wir begegnen, mittlerweile<br />

beinahe auf Schritt <strong>und</strong> Tritt, Bildern <strong>und</strong> vermeintlichen Fotografien, die<br />

nicht (mehr) von Menschenhand gestaltet <strong>und</strong> gemacht sind. Wir lesen<br />

Texte, die eine sich immer raffinierter entwickelnde Sprachmaschine<br />

generiert hat, u.z. nicht in tagelanger Recherche <strong>und</strong> Schreibarbeit, sondern<br />

in Sek<strong>und</strong>enschnelle. Und wir wissen allzu oft nicht mehr zwischen<br />

falsch oder richtig zu unterscheiden.<br />

Natürlich können auch die Kunst <strong>und</strong> die sie vermittelnden Institutionen<br />

<strong>und</strong> Häuser an der Auseinandersetzung mit einer Technologie nicht<br />

vorbei, die unser aller Lebenssituation verändert. Wie sehr das bereits<br />

jetzt bzw. in absehbarer Zukunft der Fall ist, sei sowohl im OHO-Programm<br />

der Monate <strong>Mai</strong> <strong>und</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> als auch in dieser <strong>Ausgabe</strong> des<br />

BLATTWERK als künstlerisch <strong>und</strong> diskursiv ausgetragener Beitrag zu<br />

dieser Diskussion hinterfragt, siehe etwa die Ausstellung von Florian<br />

Lang oder die Diskussionsveranstaltung zu ChatGPT mit u.a. Gerhard<br />

Ruiss, dem Vorsitzenden der IG Autorinnen Autoren.<br />

INHALT<br />

04 OHO-Programm<br />

06 „Am Ende die Zukunft“<br />

von Siegm<strong>und</strong> Kleinl<br />

10 „FIRST WE HAD AN APPLE<br />

NOW WE EAT THE SNAKE”<br />

Ausstellung Florian Lang<br />

14 „Heutzutage denkst du dir so:<br />

Zukunft, das war mal.“<br />

von Katharina Köller<br />

17 kukm artists goes to OHO<br />

Ausstellung der Künstlervereinigung<br />

kukma<br />

18 „Zukunft der Schule“<br />

von Franz Stangl<br />

20 Gastro- <strong>und</strong> Weintipp<br />

21 Vortrefflich belesen – Buchtipps<br />

22 OHO-Mitgliedschaft <strong>und</strong> Co.<br />

Überhaupt Zukunft: Wir haben bei drei Literat*innen aus dem Burgenland<br />

nachgefragt. Ihre Antworten zu je unterschiedlichen Thematiken,<br />

darunter auch zu ChatGPT, finden Sie als literarische <strong>und</strong> essayistische<br />

Beiträge in diesem Heft.<br />

In diesem Sinne wünsche ich unserer hypothetischen Sichtung von<br />

Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz, des<br />

Klimawandels <strong>und</strong> der mannigfachen, gesellschaftlichen Transformation<br />

interessierte Besucher*innen <strong>und</strong> Leser*innen!<br />

Ihre<br />

Eveline Rabold<br />

Obfrau des Offenen Hauses Oberwart<br />

Impressum: Medieninhaber <strong>und</strong> Verleger: Offenes Haus Oberwart,<br />

A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352– 38555; DVR 0648281;<br />

ZVR 387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;<br />

Druck: Rötzer Druck, Eisenstadt;<br />

Fotos: zVg, Shutterstock; Gestaltung: RABOLD UND CO. / www.rabold.at;<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Siegm<strong>und</strong> Kleinl, Katharina Köller, Alfred Masal,<br />

Franz Stangl, Peter Wagner;<br />

Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger;<br />

Stand bei Drucklegung, Änderungen <strong>und</strong> Ergänzungen vorbehalten.<br />

Kontakt zu unserer Redaktion: blattwerk@oho.at<br />

3


DETAILLIERTE Informationen zu DIESEN<br />

UND WEITEREN Veranstaltungen auf<br />

www.OHO.at ODER telefonisch unter<br />

+43 (0)3352 – 38555<br />

Falls nicht anders angegeben, finden<br />

alle Veranstaltungen im OHO statt.<br />

* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />

Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card, Schüler*innen, Lehrlinge,<br />

Student*innen, Zivil- & Präsenzdiener*innen.<br />

Do., 25.5.<br />

19:00 Uhr<br />

ChatGPT, SCHREIB EIN BUCH ÜBER<br />

DAS ENDE DER LITERATUR!<br />

Diskussion zu ChatGPT<br />

Eintritt frei<br />

Mo., 29.5.<br />

11:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Neustift an der Lafniz,<br />

Parkplatz beim Badesee<br />

DER LAUF DES WASSERS<br />

Lesewanderung an der Lafnitz<br />

Unkostenbeitrag (inkl. Jause <strong>und</strong> Getränke)<br />

Pro Person € 25,– (*ermäßigt € 22,–),<br />

pro Kind € 10,–<br />

In Kooperation mit dem PEN-Club Burgenland.<br />

FIRST WE HAD AN APPLE<br />

NOW WE EAT THE SNAKE<br />

Fr., 12.5.<br />

19:30 Uhr<br />

FLORIAN LANG<br />

„FIRST WE HAD AN APPLE NOW WE EAT THE SNAKE“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

Mo., 22.5.<br />

20:00 Uhr<br />

BLOCKCHAIN MY HEART<br />

Eine verkettete Kunstaktion * OHO im Stream<br />

„Pay if you wish“<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

Mo., 29.5.<br />

20:00 Uhr<br />

DER KÜHLSCHRANK SPRICHT MIT MIR<br />

Inszenierte Revue des geschriebenen<br />

Wortes über die Unwissenheit<br />

OHO im Stream<br />

„Pay if you wish“<br />

Den Link finden Sie zeitgerecht auf der Website www.oho.at<br />

SA., 3.6.<br />

20:30 Uhr<br />

CULTUS<br />

Liederabend <strong>und</strong> Konzert<br />

Eintritt: VVK € 20,– / AK € 25,–<br />

(*ermäßigt VVK € 18,– / AK € 23,–)<br />

Den Link finden Sie zeitgerecht auf der Website www.oho.at<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

4


MAI UND JUNI <strong>2023</strong><br />

So., 4.6.<br />

10:00 – 18:00 Uhr<br />

OFFEN.<br />

POP-UP-ATELIER KATRIN WEIDHOFER UND<br />

AUSSTELLUNG FLORIAN LANG<br />

Zum Tag der Offenen Ateliers <strong>und</strong> Galerien<br />

Eintritt frei<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

Eine Kooperation mit der Koordinationsstelle<br />

für zeitgenössische bildende Kunst Burgenland.<br />

Mo., 5.6.<br />

20:00 Uhr<br />

BLOCKCHAIN MY HEART<br />

Eine verkettete Kunstaktion<br />

OHO im Stream<br />

„Pay if you wish“<br />

Den Link finden Sie zeitgerecht auf der Website www.oho.at<br />

POP-UP-ATELIER KATRIN WEIDHOFER<br />

Fr., 9.6.<br />

19:30 Uhr<br />

KUKMA ARTISTS GOES TO OHO<br />

Vernissage mit 20 KünstlerInnen der<br />

Künstlervereinigung kukma<br />

Eintritt frei<br />

KUKMA ARTISTS GOES TO OHO<br />

(HANS KRAUS / WERKAUSSCHNITT)<br />

Mo., 12.6.<br />

20:00 Uhr<br />

DER KÜHLSCHRANK SPRICHT MIT MIR<br />

Inszenierte Revue des geschriebenen<br />

Wortes über die Unwissenheit<br />

OHO im Stream<br />

„Pay if you wish“<br />

Den Link finden Sie zeitgerecht auf der Website www.oho.at<br />

SA., 17.6.<br />

19:30 Uhr * Gastveranstaltung<br />

MULATSÁG DER VHS UNGARN<br />

Konzert der VHS der burgenländischen Ungarn<br />

Eintritt: € 10,– (für Kinder Eintritt frei)<br />

Eine Veranstaltung der Volkshochschule<br />

der burgenländischen Ungarn.<br />

Do., 29.6.<br />

ab 17:30 Uhr * OHO-Gastgarten<br />

KUNST AFTER WORK: JAZZ, WEIN UND LITERATUR<br />

Lesung: Siegm<strong>und</strong> Kleinl<br />

Jazz mit der Band ADO ADO<br />

Eintritt: Freie Spende<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

Werden Sie Fan unserer Facebook-Seite <strong>und</strong> erhalten Sie so aktuelle Infos zu Veranstaltungen <strong>und</strong> vielem mehr. www.facebook.com / offeneshausoberwart<br />

5


Foto © Shutterstock, Gorodenkoff<br />

Am Ende<br />

DIE ZUKUNFT<br />

von Siegm<strong>und</strong> Kleinl<br />

DER MENSCH BRAUCHT<br />

ZUKUNFT. ABER BRAUCHT DIE<br />

ZUKUNFT DEN MENSCHEN?<br />

2029 nehmen die Maschinen für sich in Anspruch, Bewusstsein<br />

zu besitzen.<br />

2099 hat der Begriff Lebenserwartung für intelligente Wesen<br />

keine Bedeutung mehr, wird es den Menschen, wie wir ihn<br />

kennen, nicht mehr geben.<br />

Noch vor der Jahrtausendwende, 1999, erschien das<br />

Buch Homo sapiens. Leben im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert. Was<br />

bleibt vom Menschen? von Ray Kurzweil. Darin prognostiziert<br />

der spätere Google-Produktdirektor für das Jahr<br />

2019 unter anderem: Computer sind – weitgehend unsichtbar<br />

– überall integriert. Realistische, allumfassende audiovisuelle<br />

<strong>und</strong> taktile Environments eröffnen den Menschen die<br />

Möglichkeit, virtuell praktisch alles mit jedem zu tun, unabhängig<br />

von physischer Nähe. Menschen knüpfen Beziehungen<br />

zu automatischen Assistenten, die ihnen als Gefährten, Lehrer,<br />

Verwalter <strong>und</strong> Liebhaber zur Verfügung stehen.<br />

Damals haben mich diese Prognosen aufgeregt. Heute,<br />

<strong>2023</strong>, langweilt mich Kurzweil.<br />

Im Jahr 2099 werde ich, wie viele meiner Zeitgenossen,<br />

nicht mehr leben. Zum Glück, denn da hätte ich nach<br />

Kurzweil keine Lebenserwartung mehr, die ich heute noch<br />

habe trotz meiner fortgeschrittenen Jahre.<br />

Was ist ein Mensch, der vom Leben nichts mehr erwartet?<br />

Zukunft hat mit Er-warten zu tun, mit Abenteuer – das Wort<br />

geht etymologisch auf lateinisch ad-venire – zu-kommen<br />

– zurück, ist also etwas, das auf mich, auf uns zukommt.<br />

Ich verlasse unser Haus, um wie immer, wenn das Wetter<br />

schön ist, im großen Radius um das Dorf zu gehen.<br />

6


Ich habe das Handy bei mir, das automatisch die Schritte zählt. Aber das<br />

zählt nicht. Was auf dem Weg zählt, ist ein Anruf eines Fre<strong>und</strong>es. Er ist<br />

durch seine Stimme, die mir vertraut ist, physisch anwesend. Und ich für<br />

ihn. Er hört mich atmen <strong>und</strong> sieht mich schnellen Schritts unterwegs sein.<br />

Der Atem, von hinten nach vorne gelesen meta, geht durch das Wort, das<br />

durch den Atem geformt wird, über die Physis hinaus ins Meta-physische.<br />

Hat das Sprachmodell ChatGPT, das durch die Propaganda von Microsoft<br />

derzeit große mediale Aufmerksamkeit erregt, Atem? Sind die Worte des<br />

Sprachroboters, einem gigantischen Wörter-Speicher entnommen, menschlich?<br />

Hat Microsoft prophylaktisch die Ethik-Abteilung des Unternehmens<br />

liquidiert, damit kritische Fragen innerhalb des Systems erst gar nicht<br />

gestellt werden?<br />

ChatGPT ist ein Sprachmodell, kein Wissensmodell. Wie funktioniert bei<br />

einem Sprachmodell, das auf der natürlichen menschlichen Sprache beruht,<br />

das binäre System von Richtig <strong>und</strong> Falsch? Sprache ist nicht zu reduzieren<br />

auf Richtig oder Falsch, zu vielschichtig <strong>und</strong> ambivalent ist das einzelne<br />

Wort.<br />

Die menschliche Sprache versucht der vielstimmigen Wirklichkeit durch ihre<br />

Polysemantik gerecht zu werden, vor allem in der Dichtung. Wie verhält es<br />

sich dagegen mit der Sprache eines Roboters? Die Künstliche Intelligenz<br />

ist Realität. Aber wird sie der menschlichen Wirklichkeit auch gerecht?<br />

Oder ist das überhaupt nicht ihr Interesse, wie zu vermuten ist? Versteht<br />

ChatGPT das Wort gerecht?<br />

Verstehen heißt lateinisch intellegere. Davon kommt Intelligenz. Weitere<br />

Bedeutungen von intellegere sind: begreifen, bekennen, wahrnehmen, ersehnen,<br />

empfinden. Was davon kann Künstliche Intelligenz? Kann man da<br />

überhaupt noch von Intelligenz sprechen?<br />

Simon ist IT-Fachmann. Als vor einiger Zeit der Begriff ChatGPT in Umlauf<br />

kam, machten wir eine Probe aufs Exempel. Ich fragte nach dem Inhalt<br />

des Epos Parzival, eine um 1200 entstandene Dichtung von Wolfram von<br />

Eschenbach, die zu den h<strong>und</strong>ert bedeutendsten Werken der Weltliteratur<br />

gezählt wird. Der Sprachcomputer verfasste einen grammatikalisch <strong>und</strong><br />

orthografisch fehlerlosen, aber inhaltlich völlig unsinnigen Text. Das habe<br />

ich als Germanist erkannt, nicht aber Simon.<br />

Ich fragte ihn, was er von ChatGPT hält. Seine nüchterne Antwort: Es kann<br />

von sich aus nichts.<br />

In der sozialwissenschaftlichen Begrifflichkeit heißt das, es ist nicht selbstwirksam.<br />

Selbstwirksamkeit ist nach dem Sozialwissenschaftler <strong>und</strong> Philosophen<br />

Hartmut Rosa Voraussetzung für Resonanz. Resonanz ist ein<br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnis des Menschen. Es heißt, in Beziehungen leben. Ohne Resonanz<br />

kein Leben <strong>und</strong> Überleben.<br />

Das hat schon ein Experiment Friedrich II. im Mittelalter gezeigt: Der Kaiser<br />

wollte herausfinden, welche Sprache die Ursprache der Menschheit ist:<br />

Hebräisch, Griechisch oder Latein. Er gab Anweisung, ein neugeborenes<br />

Kind mit Nahrung <strong>und</strong> allem biologisch Lebensnotwendigen zu versorgen,<br />

es war aber strengstens verboten, mit dem Kind zu sprechen oder durch<br />

Berührung ihm menschlich nahe zu kommen. Trotz bester körperlicher<br />

Versorgung starb das Kind nach einem Jahr.<br />

Das grausame Experiment zeigt deutlich: Ohne Resonanz kann der Mensch<br />

nicht leben.<br />

ChatGPT ist kein Resonanzraum <strong>und</strong> daher, soziologisch gesprochen, eine<br />

verdinglichte, kalte, stumme, entfremdete Weltbeziehung. Entfremdung<br />

kann auch als Beziehung der Beziehungslosigkeit (Rahel Jaeggi) bestimmt<br />

werden.<br />

weiterlesen auf der nächsten Seite<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

SIEGMUND KLEINL<br />

Geboren 1956 in Schützen am Gebirge<br />

(Burgenland). Studium der Germanistik <strong>und</strong><br />

Theologie in Wien. Mitbegründer der NN-fabrik.<br />

Graphische Arbeiten am Schnittpunkt von<br />

Literatur <strong>und</strong> Kunst. Lehrtätigkeit am<br />

Gymnasium <strong>und</strong> an der Pädagogischen<br />

Akademie Eisenstadt. Seit 2018 freischaffender<br />

Literat <strong>und</strong> Essayist.<br />

Zahlreiche Veröffentlichungen (siehe<br />

www.lexliszt12.at <strong>und</strong> www.edition-marlit.at)<br />

Weitere Infos: www.siegm<strong>und</strong>-kleinl.at<br />

Mo., 22.5.<br />

19:00 Uhr<br />

BLOCKCHAIN MY HEART<br />

Eine verkettete Kunstaktion<br />

unter Beteiligung von 48 Künstler*innen<br />

aus den Genres Bildende Kunst, Literatur,<br />

Video <strong>und</strong> Musik / Komposition.<br />

Moderation: Michaela Khom<br />

ZWEITER STREAMING-TERMIN:<br />

Mo., 5.6.<br />

20:00 Uhr<br />

Detaillierte Infos auf:<br />

www.oho.at/programm/blockchain-my-heart<br />

Link zu beiden Streams finden Sie<br />

zeitgerecht auf www.oho.at<br />

7


Wenn Kurzweil von Beziehungen zu Automaten, die den<br />

Menschen als Gefährten, Lehrer, Verwalter <strong>und</strong> Liebhaber zur<br />

Verfügung stehen, spricht, klingt das angesichts aktueller<br />

sozialwissenschaftlicher Forschung wie triviale Science-Fiction.<br />

Der Computerwissenschaftler Kurzweil spricht vom Homo<br />

sapiens aus technischer, den Menschen verdinglichender<br />

<strong>und</strong> somit in keiner Weise gerecht werdender Perspektive.<br />

Die Humanwissenschaftler sehen den Menschen unter<br />

Miteinbeziehung der anderen Wissenschaften umfassender,<br />

ganzheitlicher. Aus ganzheitlicher Sicht wird nicht ein<br />

Teil der Realität verabsolutiert <strong>und</strong> andere Teile vernachlässigt<br />

oder gar nicht beachtet, vielmehr in ausgewogener<br />

Zusammenschau in Beziehung zueinander gebracht.<br />

Die großen Lebensbereiche Natur, Technik <strong>und</strong> Kultur bilden<br />

ganzheitlich betrachtet eine Einheit, ohne dass dabei<br />

die Unterschiede <strong>und</strong> differenzierten Betrachtungsweisen<br />

aufgehoben werden.<br />

Der Mensch ist zwar in seiner biologischen Gestalt ein<br />

natürliches Lebewesen, reduzierte man ihn aber auf seine<br />

Natur, wäre er, geb<strong>und</strong>en an seine biologischen Bedingungen,<br />

in seine Umwelt eingeschlossen. Was den Menschen<br />

allerdings von den anderen Lebewesen <strong>und</strong> Seinsformen<br />

unterscheidet, ist seine Nichtabgeschlossenheit, er ist,<br />

nach Nietzsche, das nicht festgestellte Tier, offen für die<br />

Mitwelt <strong>und</strong> das auf ihn Zukommende, die Zukunft.<br />

Komm! ins Offene, Fre<strong>und</strong>! Dieser Aufruf zu Beginn des Gedichtes<br />

Der Gang aufs Land von Friedrich Hölderlin basiert<br />

auf der historisch gewordenen <strong>und</strong> persönlich anverwandelten<br />

Freiheitsidee.<br />

Wenn Neurowissenschaftler behaupten, Freiheit gebe es<br />

nicht, alles Tun des Menschen sei neuronal bestimmt, ist<br />

das der Ideologie des Transhumanismus verpflichtet, die<br />

auf ein negatives Menschenbild zurückgeht.<br />

Die sogenannten Tech-Eliten, als die sie sich selbst gern<br />

sehen, Analphabeten des Geistes, sehen den Menschen<br />

als suboptimales Auslaufmodell <strong>und</strong> denken offen darüber<br />

nach, ihn durch Maschinen zu optimieren, zu kontrollieren<br />

<strong>und</strong> letztlich durch den künstlichen Menschen zu ersetzen.<br />

In völliger Geschichtsvergessenheit (die grausamen Experimente<br />

der Nazis an Menschen liegen noch kein Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

zurück) experimentieren sie an Körpern, um sie<br />

zu verbessern, zu erneuern <strong>und</strong> auf eine, wie sie glauben,<br />

höhere Evolutionsstufe zu bringen. Das erinnert mich an<br />

einen Satz, den ich bei dem Soziologen Max Weber im<br />

Blick auf Naturwissenschaftler gelesen habe, den dieser<br />

um 1900 geschrieben hat: Fachmenschen ohne Geist, dieses<br />

Nichts bildet sich ein, eine noch nie vorher erreichte Stufe der<br />

Menschlichkeit erstiegen zu haben.<br />

Einige Transhumanisten verfolgen die Idee, unser Gehirn<br />

zu scannen <strong>und</strong> alle vorhandenen Informationen auf dem<br />

Computer hochzuladen. Allen voran Google-Produktdirektor<br />

Kurzweil, der offen sagt, solche Prozesse wären<br />

effizienter, wenn man die menschlichen Gehirne zerstören<br />

würde, während man sie scannt.<br />

Spricht man diese entgeisterten, seelenlosen Technik-Verabsolutierer<br />

auf ihre inhumanen Tendenzen an, kommt<br />

immer dieselbe, wie von einem Computer gesprochene<br />

Antwort, schreibt Sara Spiekermann in ihrem Buch Digitale<br />

Ethik: Wir brauchen diese Technologien, weil nur sie die<br />

Probleme der Menschen lösen können. Der Mensch sei letztlich<br />

fehlbar. Die Geschichte habe gezeigt, dass er vielfach zu<br />

schwach <strong>und</strong> unberechenbar sei, eigennützig, opportunistisch,<br />

angstgetrieben, emotional, irrational, körperlich schwach, zu<br />

langsam, zu unpräzise, ineffizient … usw. Maschinen seien<br />

schlichtweg berechenbarer, langlebiger <strong>und</strong> intelligenter als<br />

der Mensch. Man müsse Menschen daher technisch ausbauen,<br />

im Fachjargon enhancen, also verbessern.<br />

Ein erschreckendes Menschenbild, das bei genauer<br />

Sprachanalyse schockierende Parallelen zu faschistischen<br />

Vorstellungen aufweist: technische Lösungen von Problemen<br />

von <strong>und</strong> mit Menschen, ein menschenverachtendes<br />

Weltbild, nichtmenschliche Attribute wie unpräzise, ineffizient,<br />

technische Manipulationen am Menschen.<br />

Umgekehrt werden den Maschinen menschliche Attribute<br />

zugedacht: Maschinen seien langlebig <strong>und</strong> intelligent.<br />

Der Transhumanismus propagiert eine inhumane Zukunft,<br />

die am Ende auf den Menschen verzichten kann. Der Lebensbereich<br />

Kultur wird hier völlig ausgeschlossen, ebenso<br />

der Bereich Natur.<br />

Kultur steht prinzipiell für Freiheit, da in ihr die schöpferische<br />

Lebenskraft des Menschen zum Tragen kommt. Eine<br />

Kultur der Freiheit, die uns Möglichkeiten erschließt, die<br />

von einer verabsolutierenden Technikgläubigkeit sabotiert<br />

werden, ist nur durch Verantwortung <strong>und</strong> Verbindlichkeit<br />

zu realisieren.<br />

Freiheit ist allerdings, wie schon in den Schriften Platons<br />

<strong>und</strong> bei vielen Denkern nach ihm zu lesen ist, nicht das<br />

Recht Einzelner, zu tun <strong>und</strong> zu lassen, was man will, je nach<br />

Befindlichkeit <strong>und</strong> beliebig, sondern aufgr<strong>und</strong> von Wissen<br />

<strong>und</strong> Erkenntnis das Richtige zu tun.<br />

Kurz: den Menschen nicht verdinglichen <strong>und</strong> die (technischen)<br />

Dinge nicht an die Stelle des Menschen setzen.<br />

Das ständige Verfügbarsein gefährdet die Freiheit oder<br />

schließt sie aus. Unverfügbarkeit ist das Wesensmerkmal<br />

von Freiheit.<br />

Es soll hier nicht der Eindruck von Technikfeindlichkeit<br />

entstehen, im Gegenteil: Technische Entwicklungen, die<br />

dem Menschen über Unzulänglichkeiten hinweghelfen, ihn<br />

in seinem Willen, sich Wissen anzueignen, unterstützen,<br />

Kommunikation fördern, Arbeiten erleichtern, in Verwaltung,<br />

Schule, Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft produktiv eingesetzt<br />

werden, sind höchst willkommen.<br />

Was digitale Technologie in Krisen leisten kann, haben die<br />

Pandemie-Jahre gezeigt. Ohne sie wären viele gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> ökonomische Prozesse zum Stillstand gekommen,<br />

Unterricht <strong>und</strong> Fortbildung hätten nicht stattfinden,<br />

viele Menschen ihre Arbeit nicht mehr ausüben können<br />

ohne die Möglichkeit von Homeoffice, Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

wären weltweit kollabiert.<br />

Gleichzeitig hat sich aber auch gezeigt, dass die Menschen<br />

über die technischen Möglichkeiten der Kommunikation<br />

hinaus leibhaftige Sozialkontakte brauchen, die Begeg-<br />

8


nung von Angesicht zu Angesicht, damit die persönliche<br />

Ich-Du- Beziehung <strong>und</strong> das Wir-Erlebnis in der Gemeinschaft<br />

nicht verloren gehen.<br />

Für den Philosophen Levinas ist der Ausgangspunkt der<br />

Ethik das Angesicht des Menschen.<br />

Er sagt: Wer in das Angesicht eines Menschen schaut, kann<br />

keinen Menschen töten.<br />

Das heißt: Wer den Menschen in seinem Wesen wahrnimmt<br />

<strong>und</strong> erkennt, weiß letztlich auch, was er tun kann<br />

<strong>und</strong> lassen muss. Im Blick auf Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />

ist daher von entscheidender Bedeutung, nicht nur über<br />

Bildschirme, Künstliche Intelligenz <strong>und</strong> ChatGPT zu lehren,<br />

zu lernen, zu arbeiten <strong>und</strong> zu kommunizieren, vielmehr in<br />

persönlichen, leibhaftigen Begegnungen.<br />

Auch wenn humanoide Roboter mittels ihrer gigantischen<br />

Informations- <strong>und</strong> Wissensspeicher als Wissensvermittler<br />

dienen können <strong>und</strong> schon in nächster Zeit benutzt werden,<br />

ist die leibhaftige Anwesenheit <strong>und</strong> der kommunikative<br />

Austausch von Angesicht zu Angesicht unverzichtbar.<br />

Leib ist mehr als Körper, umfasst alle Dimensionen des<br />

Menschen, seine Geschichte, Empfindungen,<br />

Emotionen, Begegnungen, Erfahrungen, sein Denken <strong>und</strong><br />

Handeln, sein schöpferisches Tun, seine Ängste, Zweifel<br />

<strong>und</strong> Hoffnungen, seinen Zorn, Hass <strong>und</strong> seine Liebe. All das,<br />

was ein humanoider Roboter nicht hat <strong>und</strong> nicht vermag.<br />

Sara Spiekermann erzählt in ihrem Buch Digitale Ethik vom<br />

Roboter Sophia, der auf einer Tech-Tagung in Berlin von<br />

der damaligen B<strong>und</strong>eskanzlerin Merkel Fragen gestellt<br />

bekam, die er nicht immer verstand, aber auf höfliche,<br />

geradezu poetisch-geistreiche Weise beantwortete.<br />

Wie das? Die Professorin für Wirtschaftswissenschaften<br />

<strong>und</strong> IT-Fachfrau erfuhr später in einem Gespräch, dass der<br />

Entwickler, Dr. David Hanson, seiner Roboterfrau immer<br />

literarische <strong>und</strong> philosophische Texte zu lesen gab. So<br />

eignete sich Sophia ein bestimmtes poetisches, geistreiches<br />

Vokabular an.<br />

Aneignen meint hier keine persönliche Aktivität, sondern<br />

das Übernehmen <strong>und</strong> Speichern von Information, die im<br />

Roboter resonanzlos bleibt. Um Resonanz zu erzeugen,<br />

müsste der Roboter in der Lage sein, das Gelesene sich<br />

anzuverwandeln.<br />

Als der Entwickler Sophia dumm wie ein Hummer nannte,<br />

blieb jede Reaktion aus.<br />

Ein Sprach-Computer wie ChatGPT kann auf Basis gespeicherter<br />

Daten auf Fragen antworten, auch Erzählungen <strong>und</strong><br />

Gedichte schreiben. Sie werden geist- <strong>und</strong> seelenlos sein.<br />

Ein Roboter ist kein leibhaftiges Wesen, hat weder Geist<br />

noch Seele.<br />

Vielleicht hatte ich deshalb als Kind so schreckliche Angst,<br />

als ich einmal abends, allein im Zimmer, einen Fernsehfilm<br />

sah, in dem ein Roboter der Protagonist war. Ich weiß nicht<br />

mehr, ob er gut oder böse war, ich erinnere mich nur, dass<br />

ich nächtelang nicht schlafen konnte <strong>und</strong> Albträume hatte.<br />

In manchen Ländern ist die Verwendung von ChatGPT verboten.<br />

Prinzipiell halte ich nichts von Verboten, es scheint<br />

mir aber notwendig, weil es vielen Menschen an Wissen<br />

BUCHTIPP<br />

Siegm<strong>und</strong> Kleinl<br />

„frei gehen – eine Exodus-Dichtung“<br />

mit einem Essay von Lukas Pallitsch<br />

Edition Marlit<br />

ISBN: 978-3-902931-18-4<br />

Euro 18,70<br />

<strong>und</strong> der Fähigkeit fehlt, damit verantwortlich umzugehen.<br />

Anders gesagt: Es fehlt an Bildung.<br />

Bildung ist für mich in letzter Konsequenz ästhethische<br />

Bildung, Ästhetik <strong>und</strong> Ethik als Kompositum, als Einheit<br />

gesehen. Ich wage die Behauptung: Je ästhetischer, umso<br />

ethischer. Je ethischer, umso ästhetischer.<br />

Ästhetik ist das Gegenteil von Anästhesie, der Empfindungslosigkeit.<br />

Ästhetik kommt von dem griechischen Verb<br />

aisthenein <strong>und</strong> bedeutet wahrnehmen mit allen Sinnen,<br />

mit Geist <strong>und</strong> Seele, leibhaftig. Ein solches Wahrnehmen<br />

ermöglicht, zwischen einem von ChatGPT generierten Text<br />

<strong>und</strong> einem Text eines geistbegabten Menschen zu unterscheiden.<br />

Als ChatGPT einen Text zum Parzival schrieb, stellte ich<br />

als literarisch Gebildeter nicht nur fest, dass es inhaltlich<br />

Unsinn war, ich empfand den Text auch als geist- <strong>und</strong><br />

seelenlos.<br />

Ein ästhethischer Text, in dem der Geist des Dichters leibhaftig<br />

anwesend ist, berührt, inspiriert, belebt mich durch<br />

die Humanenergie, die darin enthalten ist.<br />

Es gibt entweder eine humane, menschliche Zukunft oder<br />

keine. Die Gefahr der Digitalisierung <strong>und</strong> der rasant fortschreitenden<br />

Entwicklung der Künstlichen Intelligenz sehe<br />

ich in der Manipulation, Verdinglichung <strong>und</strong> Verfügbarmachung<br />

des Menschen, wie sie in der Ideologie der Transhumanisten<br />

als mögliche Zukunftsszenarien vor Augen<br />

stehen.<br />

Demgegenüber überwiegt das Positive, wenn die technischen<br />

Entwicklungen die menschlichen Bestrebungen<br />

nach einem glückenden Leben unterstützen <strong>und</strong> Hilfe bieten<br />

für die Lösung von Herausforderungen, Fragen <strong>und</strong><br />

Problemen.<br />

Es geht letztlich nicht darum, die gerufenen Geister wieder<br />

loszuwerden wie in Goethes Ballade Der Zauberlehrling –<br />

das ist weder möglich noch wünschenswert –, sondern sie<br />

in die Prozesse des Lebens so zu integrieren, dass menschliches<br />

Leben <strong>und</strong> das Leben überhaupt Zukunft hat.<br />

9


ADAM, EVE AND SOME OTHER GUYS<br />

fr, 12.5.<br />

19:30 Uhr<br />

FLORIAN LANG<br />

„FIRST WE HAD AN APPLE NOW<br />

WE EAT THE SNAKE“<br />

Ausstellungseröffnung<br />

Eintritt frei<br />

Der Künstler Florian Lang arbeitet mit Collage. Er wirft einen Blick hinter<br />

die Oberfläche, indem er zerschneidet, rearrangiert, gef<strong>und</strong>enes Material<br />

mit erf<strong>und</strong>enem vermengt <strong>und</strong> so eine neue Wahrheitsordnung<br />

herstellt, deren Ursprung in seiner Fantasie liegt. Im fertigen Bild ist nicht<br />

mehr klar ersichtlich, was geklebt, gemalt, was aus ihm heraus entstanden<br />

ist <strong>und</strong> was er aus der Welt entwendet hat. Man muss sehr genau hinsehen,<br />

um differenzieren zu können. Die modernen Medien sprechen ebenfalls<br />

die Sprache der Collage. Manche besser, manche schlechter. Jedoch zerschneidet<br />

immer irgendjemand Information <strong>und</strong> entscheidet, was davon in<br />

Text oder Bild übrig bleibt. Diese Entscheidungen unterliegen einem Interesse<br />

<strong>und</strong> wir als KonsumentInnen müssen uns fragen: Was davon ist wahr?<br />

Die Ausstellung ist von 13.5. bis 4.6.<strong>2023</strong> zu besichtigen:<br />

Dienstag <strong>und</strong> Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr,<br />

Mittwoch <strong>und</strong> Donnerstag von 9:00 bis 14:00 Uhr,<br />

vor Veranstaltungen <strong>und</strong> nach Vereinbarung.<br />

Picasso sagte, Kunst sei eine Lüge, mit deren Hilfe man der Wahrheit näherkommt.<br />

Banksy formulierte den Satz: Every picture is a lie. Verhält es<br />

sich nicht bei jedem gesprochenen oder gedruckten Satz ähnlich? Die postmoderne<br />

Medienlandschaft propagiert einen Wahrheitsanspruch, der aber<br />

in der Masse der Informationen <strong>und</strong> inmitten neuer politischer Strategien<br />

wie den fake news nur mehr schwer verifizierbar ist. Gibt es überhaupt<br />

eine ultimative Wahrheit oder ist sie lediglich ein Umstand, der diskutiert<br />

werden darf? Wie alternativ darf sie sein? Ist die Entwicklung eines persönlichen<br />

Wahrheitsfilters die schwerste <strong>und</strong> gleichzeitig wichtigste Übung<br />

unserer Zeit?<br />

Anders gefragt: Liegt nicht nur die Schönheit im Auge des Betrachters,<br />

sondern auch die Wahrheit?<br />

First we had an apple now we eat the snake ist die surreale Postkarte eines<br />

Urlaubes, den es niemals gab. Die Ausstellung ist eine installative Reflexion<br />

über Wahrheit <strong>und</strong> Fantasie, in der Sie die Gedankenräume eines Künstlers<br />

betreten, der die von der Konsumwelt propagierte „bessere“ Welt zerschneidet<br />

<strong>und</strong> in seinen Arbeiten als offensichtliche Bildmontagen überführt. In<br />

dieser Gegenwelt wurde der Baum der Erkenntnis gefällt, damit es nun der<br />

Schlange an den Kragen gehen kann. (Katrin Weidhofer <strong>2023</strong>)<br />

WAITING FOR JIM / Video Still


ChatGPT, SCHREIB EIN<br />

BUCH ÜBER DAS ENDE<br />

DER LITERATUR!<br />

Do, 25.5.<br />

19:00 Uhr<br />

DISKUSSION ZU ChatGPT<br />

Auf dem Podium: Gerhard Ruiss (IG Autoren),<br />

Mag. Andreas Wenth (Experte für ChatGPT, Inhaber<br />

der Webagentur clicksgefühle), KI-Expertin (angefragt)<br />

Eintritt frei<br />

ChatGPT geht in die nächste Generation <strong>und</strong> hat zahlreiche<br />

Konkurrenz bekommen. Wer redet da noch über menschliche<br />

Konkurrenz, wenn die Maschine uns die Denkarbeit abnimmt?<br />

Nimmt sie uns aber auch die Gedankenarbeit ab? Und werden wir<br />

bald überhaupt einen Unterschied ausmachen können zwischen<br />

dem Zusammensetzen von Bedeutungsinhalten <strong>und</strong> dem Nachdenken<br />

über Bedeutungen <strong>und</strong> Inhalte? Die Ankündigung von Elon<br />

Musk, eine Truth-KI entwickeln zu wollen, die nur die Wahrheit<br />

von sich geben soll, beruhigt da überhaupt nicht – ganz im Gegenteil.<br />

In dieser Diskussionsveranstaltung soll das Publikum nicht nur<br />

mitreden dürfen, es ist sogar ausdrücklich dazu aufgefordert!<br />

Chancen, Grenzen, Gefahren dieser Tools seien ebenso zur Diskussion<br />

gestellt wie (generierte) Wirklichkeiten, (behaupteter)<br />

Wahrheitsgehalt <strong>und</strong> virtuelle Abwegigkeiten.<br />

NUR VIA<br />

STREAM!<br />

Mo., 29.5.<br />

20:00 Uhr<br />

DER KÜHLSCHRANK<br />

SPRICHT MIT MIR<br />

Inszenierte Revue des geschriebenen<br />

Wortes über die Unwissenheit<br />

Beteiligte Autor*innen sowie<br />

Vortragende <strong>und</strong> Gesang:<br />

Petra Ganglbauer, Michael Hess,<br />

Michaela Khom, Siegm<strong>und</strong> Kleinl,<br />

Sophie Reyer, Katharina Tiwald,<br />

Konstantin Milena Vlasich.<br />

Live-Musik: Rainer Paul<br />

ZWEITER STREAMING-TERMIN:<br />

Die Veranstaltung wird von der österreichischen Gesellschaft für<br />

Politische Bildung unterstützt.<br />

Mo., 12.6.<br />

20:00 Uhr<br />

Detaillierte Infos auf:<br />

www.oho.at/programm/<br />

der-kuehlschrank-spricht-mit-mir-1<br />

Link zu beiden Streams finden Sie<br />

zeitgerecht auf www.oho.at<br />

11


WERKAUSSCHNITT: „GONE WITH THE WINDHUND“ / FLORIAN LANG


HEUTZUTAGE DENKST<br />

DU DIR SO: ZUKUNFT,<br />

DAS WAR MAL.<br />

von Katharina Köller<br />

Foto © Shutterstock, Maximilian Pawlikowsky<br />

KATHARINA KÖLLER<br />

Studium der Philosophie an der Uni Wien, Schauspiel an der<br />

Schauspielschule Krauss. Seit 2011 freiberuflich als Schauspielerin,<br />

Autorin <strong>und</strong> Theatermacherin tätig. Sie kollaboriert mit verschiedenen<br />

Gruppen <strong>und</strong> Theatern, zuletzt mit Theater Ecce, Salzburg<br />

<strong>und</strong> TatWortTheater, Klagenfurt <strong>und</strong> spielte in zahlreichen Ländern<br />

(Südkorea, Portugal, Deutschland, Litauen, Frankreich, u.a.).<br />

2020 erschien ihr Debütroman „Was ich im Wasser sah“ bei der<br />

Frankfurter Verlagsanstalt. Für ihre Theaterstücke wurde sie<br />

national <strong>und</strong> international ausgezeichnet.<br />

Vielleicht so in den Achtzigern oder von mir aus<br />

auch noch später gab es so was wie Zukunft.<br />

So Zukunft, wo da was Beschwingtes drin war<br />

in dem Wort.<br />

Heutzutage denkst du, wenn du Zukunft denkst, an Erderwärmung.<br />

Gletscherschmelze. Meeresspiegel irgendwo.<br />

Krieg vielleicht im Plural. Armutsschere. Flüchtlingswelle.<br />

Und ausgetrockneter Neusiedler See.<br />

Aber jetzt stell dir einmal vor, du bist ein Fisch. Also ein<br />

Karpfen zum Beispiel. Also so ein Neusiedler-See-Karpfen,<br />

ganz durchschnittlich,<br />

Barteln, Schl<strong>und</strong>zähne,<br />

fünf<strong>und</strong>dreißig Schuppen an<br />

der Seitenlinie. Rückenflosse,<br />

Schwanzflosse elegant in Dunkelgrau <strong>und</strong> mit so ein<br />

bisschen einem bläulichen Schimmer. Und die Brust- <strong>und</strong><br />

Bauchflosse so rötlich. Also fesch. Weiß jetzt nicht, ob das<br />

für Karpfen wichtig ist, aber du bist ja kein Karpfen, sondern<br />

eigentlich ein Mensch. Also, kannst dir das vorstellen?<br />

Als Karpfen bist du ein recht friedlicher Fisch, tust kaum<br />

wem was zuleide, wühlst so vor dich hin, frisst dein Plankton,<br />

bisschen Schnecken, Würmchen <strong>und</strong> Insektenlarven.<br />

14


Nicht, dass jetzt jemand glaubt, du gehst da auf die Jagd<br />

<strong>und</strong> machst den anderen das Leben schwer, nein, du doch<br />

nicht, du bist fast Vegetarier, das bisschen Kleingetier, das<br />

zählt ja nicht. So wie bei den meisten Menschenvegetariern<br />

Fisch nicht zu den Tieren dazuzählt.<br />

Aber jetzt kommt das Problem. Du wohnst nämlich so Nähe<br />

Ruster Bucht, nördlich, so im Schilfgürtel drin, in einer kleinen<br />

Nebenbucht. Halt nicht die Art von Gegend, wo sie<br />

ausbaggern <strong>und</strong> Schlamm abpumpen kommen, weil Boote<br />

liegen da keine <strong>und</strong> Seehütten hast halt auch nicht dort.<br />

Also keine Wiener, die mit dem Motorboot da hinwollen.<br />

Ist ja nichts los außer Fisch <strong>und</strong> Gelsen.<br />

Dort wohnst du. Ruhig. Beschaulich. Sicherer Arbeitsplatz.<br />

Wenig Verkehr. Die Kinder gut geschützt. Keine Kriminalität.<br />

Nette Nachbarn. Reichhaltiger Schlamm. Traumhaft. Gut<br />

zum Leben, gut zum Altwerden. Alles w<strong>und</strong>erbar. Dass<br />

das Wasser immer wärmer wird, das stört dich nicht, nein,<br />

auch dass es nicht mehr regnet, ist nicht schlimm, bisschen<br />

schade halt, weil das Plätschern war schon schön, aber es<br />

geht auch ohne. Man kann ja auch nichts tun dagegen, <strong>und</strong><br />

Petitionen unterschreiben tust du eh.<br />

Doch plötzlich merkst du, an manchen Stellen steht der<br />

Schlamm dir bis zum Bauch <strong>und</strong> die Rückenflosse schaut<br />

schon raus. Und die Familie! Die Kinder sind beim Spielen<br />

plötzlich auf dem Trockenen gesessen <strong>und</strong> die Großeltern<br />

erzählen dir, das war noch nie so, seit sie leben.<br />

Nur manche erinnern sich noch an Geschichten, die es<br />

früher durch das Schilf geweht hat.<br />

Vor langer Zeit ist das Wasser ganz verschw<strong>und</strong>en, es kann<br />

also noch mal passieren.<br />

Die Möwen schreien jetzt laut von oben, dass nur wenig<br />

weiter drüben ein regelrechter Genozid verübt wird an den<br />

Fischen, die eingekesselt sind im seichten Wasser. Da sind<br />

sie plötzlich alle gleich: Aale, Welse, Hechte, Karpfen, alle<br />

schwimmen sie im selben Sumpf. Die Störche klappern<br />

schon mit ihren Schnäbeln, dass die Wasseroberfläche zittert.<br />

Für die Vögel sind das fette Jahre. Völlerei <strong>und</strong> Party<br />

ohne Ende. Im seichten Wasser Fische rausklauben, die mit<br />

den Bäuchen schon im Schlamm radieren.<br />

Also was tun? Was kann man tun?<br />

Die Nachbarn fliehen ins Ungewisse. Nur wohin? Ein Klimaflüchtling<br />

werden? Das willst den Kindern doch nicht antun.<br />

Also schwimmst du hin <strong>und</strong> her, hin <strong>und</strong> her, <strong>und</strong> sei mal<br />

ehrlich, du hast schon ein bisschen Angst. Also viel Angst.<br />

Das warme Wasser ist so fremd <strong>und</strong> atmen wird auch immer<br />

schwerer. Aber wie soll man denn als Fisch so gscheit sein<br />

<strong>und</strong> sich neu erfinden? Sich rausdenken aus dem Schlamm<br />

<strong>und</strong> schauen über den Schilfrand? Wie haben das denn die<br />

Dinosaurierfische gemacht, als die aus ihrer Ursuppe gekrochen<br />

sind <strong>und</strong> ihre Kiemen Lungen wurden?<br />

Mo, 29.5.<br />

11:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Neustift an der<br />

Lafnitz, Parkplatz beim Badesee<br />

DER LAUF DES WASSERS<br />

Lesewanderung an der Lafnitz<br />

Unkostenbeitrag (inklusive Jause <strong>und</strong> Getränke)<br />

Pro Person € 25,- (ermäßigt € 22,-)<br />

Pro Kind € 10,-<br />

BETEILIGTE AUTOR*INNEN UND KÜNSTLER*INNEN:<br />

Katharina Köller, Katrin Bernhardt, Rudolf Hochwarter,<br />

Peter Wagner, Michal Hvorecký, Reinhold Stumpf,<br />

Kurt Pieber, Rainer Paul, Eveline Rabold<br />

Start der Lesewanderung ist am Badesee (Parkplatz)<br />

in Neustift an der Lafnitz.<br />

Sauberes Trinkwasser war schon immer ein kostbares Gut<br />

<strong>und</strong> wird in Zukunft noch knapper werden, wenn wir dem<br />

Klimawandel nicht Rechnung tragen. Dabei kommt den<br />

Flüssen <strong>und</strong> ihrer Beschaffenheit eine nicht unwesentliche<br />

Rolle zu. Mit dieser Lesewanderung die Lafnitz entlang<br />

vom Badesee in Neustift bis zur <strong>Mai</strong>erhofermühle möchten<br />

wir den Spuren des Wassers in unserer nächsten Umgebung<br />

folgen <strong>und</strong> uns dabei literarisch <strong>und</strong> musikalisch<br />

inspirieren lassen. Wir haben AutorInnen mit verschiedensten<br />

Zugängen zum Thema eingeladen <strong>und</strong> stellen u.<br />

a. den Bild-/Gedichtband „Lafnitz“ von Kurt Pieber <strong>und</strong> Rudolf<br />

Hochwarter vor. Mit der begleitenden musikalischen<br />

Untermalung, der Verköstigung mit Jause <strong>und</strong> Getränken<br />

<strong>und</strong> einem Rücktransport aller TeilnehmerInnen zum Ausgangspunkt<br />

der Wanderung steht dem Abenteuer einer<br />

literarischen Flussreise nichts mehr im Wege.<br />

Eine Veranstaltung des Offenen Haus Oberwart in Kooperation<br />

mit dem PEN-Club Burgenland<br />

DIE LAFNITZ<br />

Ob das Wasser wiederkommt, das lässt sich gar nicht sagen,<br />

also besser los. Erfind dich neu, du armer Fisch, auch wenn<br />

das heißt, du musst in Zukunft gegen Störche kämpfen. Als<br />

Mensch bist du dann doch unendlich besser dran, oder?<br />

15


sa., 3.6.<br />

20:30 Uhr<br />

CULTUS<br />

Liederabend <strong>und</strong> Konzert<br />

Eintritt: VVK € 20,- / AK € 25,- (ermäßigt VVK € 18,- / AK € 23,-)<br />

Bernhard Wita – Gitarre, Gesang / Robert Huber – Gitarre, Gesang<br />

Andrea Linzer – Geige<br />

CULTUS – ein MusikerInnen-Trio mit dem unbedingten Anspruch, in seinen<br />

Liedern <strong>und</strong> Texten Geschichten erzählen zu wollen <strong>und</strong> im Geiste mit denen<br />

unter uns verb<strong>und</strong>en zu sein, die immer wieder neu denken, hinterfragen,<br />

anzweifeln. Für die Angepassten möchte CULTUS ein Spiegel sein, in dem<br />

diese Menschen vielleicht gerade im musikalischen <strong>und</strong> lyrischen Vortrag<br />

erkennen, dass ziviler Ungehorsam wahrscheinlich ein letzter Weg ist, unseren<br />

blauen Planeten zu retten. Darüber muss gesprochen werden. Die Kunst<br />

muss das dürfen. Nennen wir den musikalischen Stil mit einer Geige, zwei<br />

Gitarren, Drumcomputer <strong>und</strong> Gesang einfach Dark Punk Folk. Die Gegenwart<br />

hat CULTUS gesucht. Wir sind mitten im Zeitgewitter.<br />

so., 4.6.<br />

10:00 bis 18:00 Uhr<br />

OFFEN.<br />

POP-UP-ATELIER KATRIN WEIDHOFER<br />

UND AUSSTELLUNG FLORIAN LANG<br />

Zum Tag der Offenen Ateliers <strong>und</strong> Galerien<br />

Eintritt frei<br />

Das OHO präsentiert im Rahmen der burgenlandweiten Veranstaltung<br />

„offen.“ ein Pop-up-Atelier der Künstlerin Katrin S. Weidhofer,<br />

mit oberösterreichischen Wurzeln, die über die Jahre bis<br />

ins Burgenland weitergewachsen sind. Ihr künstlerischer Schwerpunkt<br />

liegt auf erweiterten Collagen, in denen sie Stickereien, Text,<br />

Zeichnungen, So<strong>und</strong> <strong>und</strong> Videomaterial installativ remixt. Im Zuge<br />

der Veranstaltung „offen.“ wird sie im OHO ein Pop-up-Atelier<br />

einrichten <strong>und</strong> Ausschnitte aus ihrer aktuellen Arbeit zeigen.<br />

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, auch noch die laufende Ausstellung<br />

des Künstlers Florian Lang zu besichtigen.<br />

Eine Kooperation mit der Koordinationsstelle für zeitgenössische<br />

bildende Kunst Burgenland<br />

„offen.“ ist eine Initiative des Landes Burgenland.<br />

Ziel ist es, bildende Kunst im Burgenland sichtbar <strong>und</strong> frei zugänglich<br />

zu machen. An zwei Sonntagen, am 7. <strong>Mai</strong> <strong>2023</strong> im Nordburgenland<br />

<strong>und</strong> am 4. <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong> im Mittel- & Südburgenland, jeweils<br />

von 10 bis 18 Uhr, öffnen über 130 KünstlerInnen ihre Ateliers,<br />

Werkstätten <strong>und</strong> Arbeitsräume. Hinzu kommen weitere Kunstorte,<br />

wie u. a. Land-Art-Projekte, Skulpturengärten, Kunstvereine, Galerien,<br />

Museen, architektonische Besonderheiten, Druckwerkstätten<br />

<strong>und</strong> private Sammlungen.<br />

16


Fr, 9.6.<br />

19:30 Uhr<br />

KUKMA ARTISTS GOES TO OHO<br />

Ausstellungseröffnung mit 20 Künstler*innen<br />

der Künstlervereinigung kukma<br />

Vorstellung Verein Obm. Gerhard Krutzler<br />

Eröffnung durch NR Abg. Christian Drobits<br />

Eintritt frei<br />

kukma artists:<br />

Anna Bauer, Stefan Blagusz, Stelio Cotugno,<br />

Anton Dirnberger, Elke Fratzl, Irene Frühwirth-<br />

Solnitzky, Josef Grunwald, Heinz Grünauer,<br />

Silvia Hoanzl, Elisabeth Holzschuster, Paul Horn,<br />

Hans Kraus, Djina Kroath, Andrea Linzer,<br />

Waltraud Muth, Rene Radostics, Evelyn Resch,<br />

Alois Retter, Annelies Wagner, Monika Weghofer<br />

18 Jahre nach Gründung als lokale Vereinigung zählt der Kunst<strong>und</strong><br />

Kulturverein Markt Allhau (kukma) heute gut 70 Mitglieder aus<br />

dem Mittel- <strong>und</strong> Südburgenland, der angrenzenden Steiermark,<br />

aus Wien <strong>und</strong> Köszeg. 45 der Mitglieder sind in den Bereichen<br />

Malerei verschiedener Techniken, Fotografie, Grafik, Bildhauerei,<br />

Keramik, Literatur <strong>und</strong> Musik, Kalligrafie, (Klein-)Kunsthandwerk<br />

kunstschaffend tätig.<br />

Für diese Mitglieder organisiert kukma Einzel-, Gruppen- <strong>und</strong> Gemeinschaftsausstellungen,<br />

z. B. im Kulturhaus Bad Blumau, im<br />

Kulturzentrum Oberschützen, im Rathaus Stadtschlaining, in der<br />

Burg Köszeg. kukma veranstaltet Kunstmärkte in Stadtschlaining,<br />

Malkurse, Konzerte <strong>und</strong> Lesungen, Kulturreisen – z. B. nach Krems<br />

<strong>und</strong> Wien. Monatlich stattfindende KünstlerInnentreffen fördern<br />

die Gemeinschaft, erleichtern die umfangreichen organisatorischen<br />

Aufgaben.<br />

2020 wurde der kukma Künstlerkatalog herausgegeben. Darin<br />

verzeichnet sind 35 unserer künstlerisch tätigen Mitglieder. 2022<br />

feierte kukma 17 Jahre mit einer Gemeinschaftsausstellung samt<br />

bestens besuchtem Fest in der Dorfscheune Buchschachen.<br />

goes to OHO ist keine Themenausstellung im herkömmlichen Sinn,<br />

vielmehr ist das Thema der Ausstellung die reichhaltige Vielfalt in der<br />

kukma-Gemeinschaft.<br />

Die Ausstellung ist von 10. bis 30.6.<strong>2023</strong> zu besichtigen: Dienstag<br />

<strong>und</strong> Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr, Mittwoch <strong>und</strong> Donnerstag von<br />

9:00 bis 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen <strong>und</strong> nach Vereinbarung.<br />

17


ZUKUNFT<br />

DER SCHULE<br />

von Franz Stangl<br />

Wie soll Schule organisiert sein?<br />

Welche Ziele soll sie verfolgen – <strong>und</strong> erreichen?<br />

Die Bandbreite der Antworten auf diese beiden zentralen<br />

Fragen in Bezug auf die Institution „Schule“ könnte größer<br />

nicht sein, Diskussionen darüber erzeugen ungeheure<br />

Emotionen <strong>und</strong> verlaufen meistens bereits frühzeitig im<br />

Sand, weil die wichtigen EntscheidungsträgerInnen <strong>und</strong><br />

die sogenannten „ExpertInnen“ sich in ihren Positionen<br />

derart eingebunkert haben, dass echte Gespräche gar nicht<br />

möglich sind. Das Resultat dieser verfahrenen Situation:<br />

faule Kompromisse <strong>und</strong> ein Festhalten an den weitgehend<br />

schon seit langer Zeit bestehenden Strukturen. Und das,<br />

obwohl man sich in einem Punkt einig ist: Die heutigen<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen sind das wichtigste Kapital für<br />

eine hoffentlich noch lebenswerte Zukunft, es lohnt sich,<br />

in sie zu investieren.<br />

Aber warum geschieht das nicht längst?<br />

Wie lässt sich dieser gordische Knoten lösen?<br />

Wohl nur, wenn es einen nationalen Schulterschluss gibt<br />

<strong>und</strong> alle Denkverbote aufgehoben werden, wenn endlich<br />

eine ergebnisoffene Diskussion zugelassen wird <strong>und</strong> wenn<br />

man auch die Hauptbetroffenen ausreichend einbindet –<br />

die Eltern, die SchülerInnen, die LehrerInnen.<br />

Beim Bau eines Schulgebäudes wird ein Architektenwettbewerb<br />

ausgeschrieben. Es wäre an der Zeit, einen solchen<br />

Ideenwettbewerb auch für die Renovierung oder den gänzlichen<br />

Neubau unseres Schulsystems zuzulassen. „Koste<br />

es, was es wolle“, sollte nicht nur ein Motto für den Fall unmittelbarer<br />

wirtschaftlicher Notwendigkeiten sein, sondern<br />

auch bzw. ganz besonders bei Investitionen in die Zukunft.<br />

Die sogenannten Schulreformen der letzten Jahrzehnte<br />

waren allerdings immer das Gegenteil, nämlich getarnte<br />

Bildungs-Sparprogramme.<br />

<strong>und</strong> bei der SchülerInnen wie LehrerInnen an jedem Tag<br />

<strong>und</strong> in jeder St<strong>und</strong>e klar ist, was man gemeinsam erreichen<br />

möchte. Eine Schule, die nicht abstumpft, „gleichschaltet“<br />

<strong>und</strong> wiederkäut, sondern die Möglichkeiten zur Entfaltung<br />

individueller Talente bietet. Eine Schule, in der Menschen<br />

<strong>und</strong> ihre persönliche Entwicklung im Mittelpunkt stehen.<br />

Eine Schule, in der es nicht primär darum geht, quantifizierbare<br />

Leistungen zu erbringen, um damit weitere Schul- <strong>und</strong><br />

Studienberechtigungen zu erwerben, sondern in der aus<br />

Neugierde <strong>und</strong> Interesse gelernt, geübt <strong>und</strong> weitergedacht<br />

wird. Eine Schule, in der es nicht nur um die Nützlichkeit<br />

<strong>und</strong> Verwertbarkeit des erworbenen Wissens <strong>und</strong> Könnens<br />

geht, sondern auch um künstlerisches Interesse <strong>und</strong> kreative<br />

Fähigkeiten (dass selbst in allgemeinbildenden Schulen<br />

Musik, Bildende Kunst <strong>und</strong> Literatur de facto keine Rolle<br />

mehr spielen, ist ein unglaublicher Skandal!).<br />

Nur wenn die Schule den jungen Menschen wieder die ganze<br />

Bandbreite des Lebens <strong>und</strong> all seiner Erscheinungsformen<br />

vermittelt, wenn sie tagtäglich in den SchülerInnen die<br />

Flamme der Neugier entzündet <strong>und</strong> permanent wachhält,<br />

wenn sie spürbar werden lässt, was jede <strong>und</strong> jeder Einzelne<br />

zu leisten imstande ist <strong>und</strong> dass es auf jede <strong>und</strong> jeden ganz<br />

individuell ankommt, wird es gelingen, die gravierendsten<br />

Probleme, die uns derzeit beschäftigen, in den Griff<br />

zu bekommen. Dass junge Menschen das Gefühl haben,<br />

während der Schulzeit in erster Linie Zeit totzuschlagen<br />

bzw. totschlagen zu müssen, dass sie sich am Ende ihrer<br />

Schulzeit für nichts interessieren <strong>und</strong> keine Ahnung haben,<br />

was sie mit ihrem Leben anfangen sollen, führt zu jener<br />

Lethargie, aus der viele der heutigen Hauptprobleme resultieren<br />

(reines Konsumdenken, fehlende Protestbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Motivation, etwas zu verändern, rückläufiges Interesse<br />

an allen Formen von Kunst u.v.a.m.). Schule muss erwärmende<br />

Herzenssache sein <strong>und</strong> Herzensbildung betreiben.<br />

Der Weg dahin: Das Beste (an lehrenden Menschen <strong>und</strong><br />

Rahmenbedingungen) ist gerade gut genug.<br />

Hier geht es aber nicht um einen Blick zurück, sondern um<br />

einen nach vorn. Diese wenigen Zeilen sollen ein Beitrag<br />

sein zu dem oben angesprochenen Ideenwettbewerb, der<br />

hiermit ausgerufen ist <strong>und</strong> innerhalb einer Legislaturperiode<br />

zu einem kompletten Um- bzw. Neubau unseres Schulsystems<br />

führen wird – träumen wird man ja noch dürfen:<br />

Ich stelle mir eine Schule vor, in die jede <strong>und</strong> jeder gern geht<br />

FRANZ STANGL<br />

wurde 1961 in Oberwart geboren. Er studierte Deutsche<br />

Philologie sowie Kombinierte Religionspädagogik<br />

in Wien. Seit 1985 unterrichtet er am BG/BRG/<br />

BORG Oberschützen. Seine Bücher sind in der edition<br />

lex liszt 12 erschienen.<br />

18


Kunst after<br />

JAZZ, WEIN UND<br />

LITERATUR<br />

Do, 29.6.<br />

Work<br />

17:30 Uhr * OHO-Gastgarten<br />

LESUNG: SIEGMUND KLEINL<br />

JAZZ MIT DER BAND ADO ADO<br />

Eintritt: freie Spende<br />

Ein gemütlicher Spätnachmittag mit einem w<strong>und</strong>erbaren<br />

Kunst-Genuss nach getaner Arbeit im OHO-Gastgarten<br />

bzw. CLUB OHO.<br />

Diesmal mit der Jazzband „ADO ADO“ (Stefan Pölzl –<br />

Saxophon; Werner Mas – Schlagzeug; Wolfgang Schuller –<br />

Bass; Alois Geyer – Gitarre) <strong>und</strong> dem Autor Siegm<strong>und</strong> Kleinl.<br />

Zugleich ist es die Finissage der Ausstellung der<br />

KünstlerInnengruppe „kukma“ im OHO.<br />

Siegm<strong>und</strong> Kleinl präsentiert an diesem Sommerabend sein<br />

neues Buch „frei gehen – eine Exodus-Dichtung“:<br />

Der Exodus ist die bekannteste Freiheitsgeschichte der Weltliteratur.<br />

Menschen aller Epochen – Theologen, Komponisten, Literaten,<br />

Künstler – haben das Thema aufgegriffen <strong>und</strong> für ihre Zeit<br />

adaptiert. Die Verserzählung in 10 Gedichtzyklen aktualisiert das<br />

Geschehen des biblischen Exodus für die Gegenwart: Der Durchzug<br />

durch das Meer ist der Weg aus Gefährdungen des Lebens,<br />

denen Menschen damals wie heute ausgesetzt sind. Wer heute<br />

frei <strong>und</strong> alternativ leben will, macht oft wüste Erfahrungen wie die<br />

Israeliten auf ihrer Wüstenwanderung. Der Tanz ums Goldene Kalb<br />

dreht sich um die Verabsolutierung technischer Entwicklungen <strong>und</strong><br />

herrschender Ideologien, denen sich viele Menschen bedingungslos<br />

unterwerfen. Exodus heute heißt, von diesen Abhängigkeiten <strong>und</strong><br />

Zwängen frei zu werden. Die Vielschichtigkeit der Thematik <strong>und</strong><br />

die Schwierigkeit, Lösungen zu finden, kommt in einer komplexen,<br />

artifiziellen Sprache <strong>und</strong> Form des Textes zum Ausdruck.<br />

Zehn Grafiken des Autors setzen das Versepos in eine ausdrucksstarke<br />

Bildsprache um. Der Essay Frei sein des Literaturwissenschaftlers<br />

<strong>und</strong> Theologen Lukas Pallitsch ist eine konzentrierte<br />

Darstellung des biblischen Exodus für ein zeitgemäßes Verstehen.<br />

SA, 17.6.<br />

19:30 Uhr<br />

Gastveranstaltung<br />

MULATSÁG DER VHS UNGARN<br />

Konzert der VHS der burgenländischen Ungarn<br />

Eintritt: € 10,- (für Kinder Eintritt frei)<br />

Die VHS der burgenländischen Ungarn lädt zur<br />

„Mulatság“. Singen, tanzen <strong>und</strong> feiern wir<br />

gemeinsam zur Musik unserer Volksgruppen.<br />

MITWIRKENDE:<br />

„Spontán“-Band, „Őri Banda“, Ungarische<br />

Tanzgruppe Jabing/Unterwart,<br />

Bódi Ferenc & Band & Gäste/vendégek<br />

Eine Veranstaltung der Volkshochschule der burgenländischen Ungarn<br />

Buchbestellung <strong>und</strong> nähere Informationen zum Buch auf<br />

www.edition-marlit.at<br />

19


LA SELVATICA<br />

SPUMANTE ASTI<br />

ASTI DOCG<br />

Romano Dogliotti<br />

Dieser Moscato d’Asti ist ein Klassiker aus dem Piemont,<br />

mit wenig Alkohol <strong>und</strong> deutlicher Süße am Gaumen. Beim<br />

Trinken hat man das Gefühl, in eine reife, süße Traube<br />

hineinzubeißen. Perfekt, um einen schönen Tag zu beginnen<br />

oder bei Sonnenuntergang ausklingen zu lassen. Die<br />

Italiener schließen damit gern ihr Festmahl. Zum Dolce<br />

entweder Kuchen, wie Panettone, Colomba, oder zum<br />

Schokotrüffel nach dem Caffè.<br />

BAR CENTRALE – GROCCERIA<br />

CAFFÈ – FEINSTE LEBENSMITTEL – WEIN,<br />

PROSECCO UND CHAMPAGNER<br />

Das kulinarische Kleinod Bar Centrale, gelegen am Hauptplatz 7<br />

im Zentrum von Oberwart, wurde von Maggie <strong>und</strong> Uwe Schiefer in<br />

der Pandemie 2020 ins Leben gerufen, um ihren Online-Shop mit<br />

Köstlichkeiten aus aller Welt auch in Ladenform den Genießern<br />

des Südburgenlandes näherzubringen. Es bereichert die gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> kulinarische Welt im Südburgenland vom ersten<br />

Öffnungstag im Dezember 2021.<br />

Mit der Lage im Zentrum der Metropole des Südburgenlandes,<br />

Oberwart, gibt es mit der Bar Centrale<br />

nun einen Treffpunkt für jedermann, für Jung <strong>und</strong> Alt,<br />

Groß <strong>und</strong> Klein …<br />

Ganz gleich ob nur für ein kleines Plauscherl bei einem<br />

w<strong>und</strong>erbaren Caffè, wie er in einer kleinen Bar irgendwo<br />

in Bella Italia nicht besser sein könnte, oder bei einem<br />

tollen Glas Wein – ausgesucht vom Hausherrn Uwe<br />

Schiefer (<strong>und</strong> der hat immer wieder was Neues für Sie,<br />

egal, ob aus dem Südburgenland, oder sogar aus Sizilien<br />

oder Südfrankreich) – oder bei dem Klassiker schlechthin<br />

– dem Aperitivo: Prosecco, Campari Spritzz, Negroni<br />

oder ein schönes Glas Champagner. Dazu werden feinste<br />

Delikatessen serviert wie Prosciutto di San Daniele, Salami<br />

aus der Toskana, Oliven aus den Abruzzen, Kapern<br />

gewachsen in Pantelleria, Grissini, Pesto Chips, Lachsbrötchen,<br />

feinste Olivenöle.<br />

Gastgeber <strong>und</strong> Käsesommelier Dietmar Baumgartner reicht aus seiner<br />

Vitrine eine perfekt gereifte Käseauswahl, vom Parmigiano 24 Monate über<br />

Taleggio mit Trüffel bis zu Pont-l’Évêque. Den Abschluss machen sündhaft<br />

gute Schokotrüffel aus Turin – Geschmack Limoncello mit Meringe!<br />

Das alles ist zu genießen auf der Terrasse vor dem Lokal bis zum Sonnenuntergang<br />

(gern auch länger), aber natürlich auch zum MITNACHHAUSENEH-<br />

MEN: Die Brötchen sind jetzt schon legendär <strong>und</strong> können natürlich gern für<br />

IHRE private Feier daheim oder vielleicht für einen Anlass ins Büro auf den<br />

Arbeitsplatz geliefert werden.<br />

Wir freuen uns auf Ihren baldigen Besuch. Kommen <strong>und</strong> genießen Sie in<br />

einer außergewöhnlichen Atmosphäre wie auf einer Piazza in Bella Italia!<br />

BAR CENTRALE GROCCERIA<br />

Geöffnet:<br />

Hauptplatz 7, 7400 Oberwart<br />

DI – MI, 09:00 – 19:00 Uhr<br />

Telefon 0664-99720774<br />

DO – FR, 09:00 – 22:00 Uhr<br />

www.grocceria.at<br />

SA, 09:00 – 16:00 Uhr<br />

20


Die <strong>Blattwerk</strong>-Bücherecke informiert Sie in jeder<br />

<strong>Ausgabe</strong> über interessante Neuerscheinungen.<br />

Die vorgestellten Bücher erhalten Sie unter<br />

www.lexliszt12.at <strong>und</strong> natürlich im gut<br />

sortieren Buchhandel. Viel Spaß beim Lesen!<br />

SHIT, OIDA!<br />

Erlebtes <strong>und</strong> Erlittenes aus den 80ern<br />

Thomas Hofer<br />

01 Shit, Oida! – Erlebtes <strong>und</strong> Erlittenes<br />

aus den 80ern<br />

Thomas Hofer<br />

edition lex liszt 12 / ISBN: 978-3-99016-245-3<br />

€ 17,– (zzgl. Versand)<br />

„Wer in seinem ganzen Leben nicht von einem<br />

lässig aus dem Fußgelenk abgefeuerten<br />

Espandrillo getroffen worden ist, hat die 80er-<br />

<strong>und</strong> frühen 90er-Jahre nicht erlebt.“<br />

Aus der Kurzgeschichte: Espandrillos<br />

Eine Jugend auf dem Land in den 1980er-<br />

Jahren – Thomas Hofer erinnert sich<br />

in 30 amüsanten Kurzgeschichten an ein<br />

Jahrzehnt mit Waschbetonplatten, Vanillemilch<br />

<strong>und</strong> Pausenschlägereien. Aufgewachsen<br />

in Walbersdorf bei Mattersburg,<br />

kommt der 1978 geborene Autor früh mit<br />

kleindörflichen bzw. bezirkshauptstädtischen<br />

Strukturen in Berührung. In einer<br />

Sprache, die sich nah am Gesprochenen<br />

bewegt, geht Thomas Hofer auf Tuchfühlung<br />

mit den Finessen einer exzentrischen<br />

Epoche. Begleiten Sie ihn ins Gedränge<br />

eines Schulbusses <strong>und</strong> in die Gefahrenzone<br />

des Krampusschreckens, streifen Sie<br />

Schwitzbandln vom Weltspartag über <strong>und</strong><br />

belauschen Sie ein authentisches Festnetzgespräch<br />

dieser Zeit, steigen Sie mit aufs<br />

Moped <strong>und</strong> halten Sie Ausschau nach einer<br />

„hoatn Sau“, beißen Sie Nägel, bohren Sie<br />

in der Nase <strong>und</strong> verwenden Sie Drei Wetter<br />

Taft – genau wie damals, als das Twix noch<br />

Raider hieß <strong>und</strong> Fußballerfrisuren noch<br />

Lockenwickler brauchten.<br />

„Shit, Oida!“ ist eine Hommage an das Leben<br />

im Burgenland der 1980er-Jahre, geschrieben<br />

aus der Perspektive eines Heranwachsenden,<br />

der nicht so recht weiß, was er von<br />

all dem halten soll. Und so macht er eben<br />

mit <strong>und</strong> sammelt, ohne es zu wissen, den<br />

Stoff für „Erlebtes <strong>und</strong> Erlittenes“.<br />

GLÄSERN UND GLÄNZEN<br />

Eine Anthologie der Gläsernen Texte<br />

Laura Untner, Julius Handl (HG.)<br />

Seit 2016 versteht sich die Wiener Literaturreihe<br />

„Gläserne Texte“ als niederschwelliger<br />

Raum, in dem junge AutorInnen<br />

erste Leseerfahrungen sammeln können.<br />

Vor einem kleinen Publikum werden monatlich<br />

Texte gelesen <strong>und</strong> anschließend gemeinsam<br />

besprochen. Dieser Raum steht<br />

Menschen jeden Alters <strong>und</strong> Erfahrungsniveaus<br />

offen, die auch allesamt vertreten<br />

sind. In der Anthologie versammeln Laura<br />

Untner <strong>und</strong> Julius Handl erstmals Texte<br />

von 20 AutorInnen, deren Werke mit den<br />

Gläsernen Texten in Verbindung stehen.<br />

Die Gedichte, Kurzgeschichten <strong>und</strong> Romanauszüge<br />

geben Einblick in die junge zeitgenössische<br />

Literatur.<br />

Der Band enthält Texte von Olja Alvir, Anne-Sophie<br />

Born, Timo Brandt, Raoul Eisele,<br />

Marlene Engelhorn, Ella Felber, Ganna<br />

Gnedkova, Julius Handl, Yvonne Koval,<br />

Anna Maschik, Tara Meister, Laura Nunziante,<br />

Frieda Paris, Helene Proißl, Simon<br />

Sailer, Florian Schlederer, Paul Schömann,<br />

Lop Strasoldo, Daniel Vitecek <strong>und</strong> Konstantin<br />

Vlasich.<br />

02 Gläsern <strong>und</strong> Glänzen – Eine<br />

Anthologie der Gläsernen Texte<br />

Laura Untner, Julius Handl (HG.)<br />

Coverbild: Simon Goritschnig<br />

edition lex liszt 12 / ISBN: 978-3-99016-251-4<br />

€ 20,– (zzgl. Versand)<br />

21


OHO-<br />

MITGLIED<br />

WERDEN<br />

Mit Ihrer Mitgliedschaft <strong>und</strong> den verschiedenen OHO-Karten<br />

können Sie uns natürlich tatkräftig unterstützen. Wir freuen<br />

uns über jeden zusätzlichen Beitrag zu unserem Budget.<br />

Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinn orientiert<br />

arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren Beitrag eine<br />

Arbeit im Kunst- <strong>und</strong> Kulturbereich, die ohne öffentliche, aber auch<br />

private Förderung nicht denkbar ist.<br />

Folgend finden Sie die verschiedenen Möglichkeiten, das OHO bei<br />

seiner Arbeit zu untersützen:<br />

Sie möchten Mitglied<br />

werden oder eine der OHO-Karten<br />

erwerben? Dann wenden Sie sich<br />

ans OHO unter info@oho.at<br />

oder überweisen direkt den<br />

Betrag über die Website<br />

www.oho.at unter „Abos <strong>und</strong><br />

Mitgliedschaft“!<br />

OHO-MITGLIEDSCHAFT<br />

Als OHO-Mitglied erhalten Sie auf alle<br />

OHO-Veranstaltungen den ermäßigten<br />

Eintrittspreis innerhalb von 12 Monaten<br />

ab Ausstellungsdatum.<br />

Sie können den Verein „Offenes Haus<br />

Oberwart“ mitgestalten, indem Sie auf<br />

der Generalversammlung Ihr aktives<br />

<strong>und</strong> passives Stimmrecht nutzen.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer<br />

Veranstaltung nur für Mitglieder <strong>und</strong><br />

Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Mitgliedschaft kostet pro<br />

Jahr Euro 30,–.<br />

22


DIE OHO-KARTE<br />

„SPECIAL INFRAROT“<br />

Mit der OHO-Karte „special infrarot“ erhalten Sie vier<br />

Eintrittskarten zu OHO-Veranstaltungen gratis innerhalb<br />

von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum – bei allen<br />

übrigen Veranstaltungen erhalten Sie den ermäßigten<br />

Eintrittspreis – entweder für eine Person bei vier<br />

verschiedenen Veranstaltungen oder für Sie <strong>und</strong> eine<br />

Begleitung bei zwei Veranstaltungen oder bei einer Veranstaltung<br />

für Sie <strong>und</strong> weitere drei Personen. Ganz nach<br />

Ihrem Wunsch!<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur<br />

für Mitglieder <strong>und</strong> Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Karte „special infrarot“ kostet Euro 50,–.<br />

DIE OHO-KARTE<br />

„EXTRAORDINARY LUMINOUS“<br />

DIE OHO-KARTE<br />

„SPECIAL ULTRAVIOLET“<br />

Mit der OHO-Karte „special ultraviolet“ haben Sie zu allen<br />

OHO-Veranstaltungen freien Eintritt für eine Person<br />

innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur<br />

für Mitglieder <strong>und</strong> Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Karte „special ultraviolet“ kostet Euro 150,–.<br />

Wenn Sie die OHO-Zeitschrift BLATTWERK<br />

kostenlos zugeschickt bekommen oder den<br />

OHO-Newsletter abonnieren möchten, dann<br />

kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder per<br />

E-<strong>Mai</strong>l: Telefon +43 (0)3352 -38555, info@oho.at<br />

Mit der OHO-Karte „extraordinary luminous“ unterstützen Sie das<br />

Haus wesentlich bei seiner Arbeit für Kunst <strong>und</strong> Kultur. Als Unterstützer:in<br />

des Hauses haben Sie zu allen OHO-Veranstaltung freien<br />

Eintritt für eine Person innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum.<br />

Zusätzlich erhalten Sie einen Kunstdruck zu Ihrem Förderbeitrag.<br />

Künstlerinnen <strong>und</strong> Künstler stellen pro Jahr eine kleine Auswahl an<br />

Drucken für die fördernden Mitglieder zur Verfügung. Sie können<br />

daraus eine Arbeit wählen.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur für Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Unterstützer:innen ein.<br />

Ihr Förderbeitrag für Kunst <strong>und</strong> Kultur im OHO beträgt für 12<br />

Monate Euro 450,–.<br />

KARTENVORVERKAUF<br />

IM OFFENEN HAUS OBERWART:<br />

Telefon +43 (0)3352-38555 / info@oho.at<br />

Kartenreservierungen/-bestellungen bis einen<br />

Werktag vor gewünschter Veranstaltung im<br />

Büro unter +43 (0)3352 38555, wobei Karten auch<br />

über das Internet bestellt werden können (Den<br />

Link dazu finden Sie auf www.oho.at).<br />

Reservierte Karten müssen bis spätestens 30<br />

Minuten vor der Veranstaltung abgeholt werden –<br />

nur dann gilt der Vorverkaufspreis.<br />

Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />

Ö1-Club-Mitglieder, Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler,<br />

Lehrlinge, Studentinnen <strong>und</strong> Studenten,<br />

Zivil- & Präsenzdiener.<br />

23


AK-Card<br />

digital<br />

Downloaden & Gewinnen!<br />

Gewinne<br />

ein iPhone 14<br />

b.ak.at/ak-card<br />

ReUse-Shops:<br />

Retro, Vintage & Oldie but Goldie<br />

Neulich war ich wieder in einem dieser ReUse-<br />

Shops – gibt’s eh im ganzen Burgenland. Ich sage<br />

euch, das ist eine wahre F<strong>und</strong>grube für Second-<br />

Hand-Freaks. Coole Sachen zum unschlagbaren<br />

Preis – von Kleidung über Technik bis zu Original<br />

LPs. Wo gibt’s denn das sonst noch?<br />

HITS<br />

80 ‘ s<br />

Und alle Sachen sind tip-top <strong>und</strong> in einem super<br />

Zustand. Ich finde die ReUse-Shops echt stark <strong>und</strong><br />

die Idee very nachhaltig.<br />

Weitere Infos findest du unter:<br />

www.reuse-burgenland.at<br />

European Regional Development F<strong>und</strong><br />

www.bmv.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!