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Blattwerk Ausgabe No21 April bis Juni 2024

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P. b.b. GZ 03Z034.973 M Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Josef 2/<strong>2024</strong> WERKAUSSCHNITT: MAX BRAUN<br />

BLATTWERK<br />

ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND KULTUR AM ORT<br />

+ OHO-PROGRAMM APRIL BIS JUNI <strong>2024</strong><br />

No. 21<br />

DER ANGLER IST EIN KROWOD<br />

Von Konstantin Vlasich<br />

ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN ...<br />

Bühnenperformance über zwei Burgenlandkroatinnen<br />

DER SOUND DER ZUKUNFT<br />

Künstlerische Beiträge aus den Echokammern der Gegenwart<br />

6<br />

8<br />

18


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„Ich finde stets top aktuelle Bücher oder Filme zu<br />

Klimaschutz sowie Anregungen für meine Tätigkeit<br />

als Lehrer – noch dazu kostenfrei! Das ist spitze!“<br />

Lesebegeisterter aus Oberwart<br />

In den burgenländischen Büchereien wartet eine vielfältige Auswahl an Büchern<br />

auf dich. Ob Krimi oder Poesie, ob Sachbuch oder Abenteuerroman. Schau bei uns<br />

vorbei und tauche ein in eine Welt voller Wissen, Fantasie und großer Emotionen!<br />

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Der Frühling hat Einzug gehalten, die Tage werden länger, und auch dem<br />

OHO stehen spannende Ereignisse bevor. Unser Jahresschwerpunkt,<br />

der sich mit Visionen für die Zukunft beschäftigt, prägt auch in den kommenden<br />

Monaten unser Programm und lädt dazu ein, sich mit den Perspektiven<br />

von Morgen auseinanderzusetzen.<br />

Eine Veranstaltung, die dieses Thema besonders facettenreich beleuchtet,<br />

nennt sich „Der Sound der Zukunft“. Am 9. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> erwartet Sie eine abschließende<br />

Großveranstaltung, die nicht nur theoretische Erörterungen<br />

zu den Fragen des Zusammenlebens, der Nachhaltigkeit, der Mobilität und<br />

der Bildung präsentiert, sondern auch künstlerische Blickpunkte auf diese<br />

Themen bietet. In einer eigenen, großformatigen Videoinstallation werden<br />

einerseits die Diskussionen der Zukunftstalks zusammengefasst und<br />

andererseits auch interaktive Versuche von Künstler:innen verschiedener<br />

Genres präsentiert, die mit ihren Werken eine Brücke zwischen Gegenwart<br />

und Zukunft schlagen.<br />

Ein weiteres Highlight in unserem Programm ist die neue Produktion der<br />

Theaterinitiative Burgenland – Theater der Autor:innen: „Ich widme meine<br />

Erinnerung den Menschen dieser Welt“. Diese Bühnenperformance erzählt<br />

die Geschichte zweier beeindruckender Burgenland-Kroatinnen im Widerstand.<br />

Durch die filmische, musikalische und erzählerische Aufbereitung<br />

wird ein spannender Bogen über ein Jahrhundert österreichischer und<br />

internationaler Zeitgeschichte gespannt. Ein bewegendes Theatererlebnis<br />

ist garantiert.<br />

OHO<br />

LIEBE FREUNDINNEN<br />

UND FREUNDE DES<br />

INHALT<br />

04 OHO-Programm<br />

06 „Der Angler ist ein Krowod“<br />

von Konstantin Vlasich<br />

08 Ich widme meine Erinnerungen<br />

den Menschen dieser Welt –<br />

Bühnenperformance über zwei<br />

Burgenlandkroatinnen<br />

14 Der Zukunft gestalten – zwischen<br />

Visionen und Megatrends<br />

von Chiara Pieler<br />

15 Buch-Tipps<br />

17 „offen.“<br />

Pop-Up-Ateliers im OHO<br />

18 Sound der Zukunft – aus den<br />

Eckokammern der Gegenwart<br />

20 OHO-Mitglied werden<br />

22 Sommerfest im OHO – ein<br />

Fest für alle OHO-Mitglieder und<br />

die, die es noch werden wollen<br />

Doch nicht nur auf der Bühne, auch in der Natur des Südburgenlandes bieten<br />

wir Ihnen literarische Erlebnisse vom Feinsten. Seien Sie herzlich eingeladen<br />

zu unserer Lesewanderung am Pfingstmontag, wo Sie zwischen grünen<br />

Wiesen und blühenden Wäldern die Welt der Literatur genießen können.<br />

Und bevor der Sommer Einzug hält, möchten wir mit Ihnen feiern! Unser<br />

Sommerfest lädt alle Mitglieder – und die es noch werden wollen! – zu einem<br />

entspannten Abend voller guter Musik und anregender Gespräche ein. Lassen<br />

Sie uns gemeinsam den Sommer begrüßen und trotz aller Widrigkeiten<br />

der Gegenwart auch wieder einmal das Leben und die Kunst genießen.<br />

Impressum: Medieninhaber und Verleger: Offenes Haus Oberwart,<br />

A-7400 Oberwart, Lisztgasse 12, Telefon +43 (0)3352– 38555; DVR 0648281;<br />

ZVR 387081290; Verlagspostamt: 1230 Wien; Zulassungsnr.: GZ 03Z034973 M;<br />

Druck: Rötzer Druck, Eisenstadt;<br />

Fotos: zVg, Shutterstock; Gestaltung: RABOLD UND CO. / www.rabold.at;<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Andreas Lehner, Alfred Masal, Chiara Pieler,<br />

Orsolya Turai, Katharina Tiwald, Konstantin Vlasich, Peter Wagner;<br />

Lektorat: Sandra Grosz-Jusinger;<br />

Stand bei Drucklegung, Änderungen und Ergänzungen vorbehalten.<br />

Wir freuen uns darauf, Sie bei unseren kommenden Veranstaltungen begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Eveline Rabold, Obfrau Offenes Haus Oberwart<br />

Kontakt zu unserer Redaktion:<br />

blattwerk@oho.at<br />

3


DETAILLIERTE Informationen zu DIESEN<br />

UND WEITEREN Veranstaltungen auf<br />

www.OHO.at ODER telefonisch unter<br />

+43 (0)3352 – 38555<br />

Falls nicht anders angegeben, finden<br />

alle Veranstaltungen im OHO statt.<br />

* Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />

Ö1-Club-Mitglieder, AK-Card, Schüler:innen, Lehrlinge,<br />

Student:innen, Zivil- & Präsenzdiener.<br />

Fr., 12.4.<br />

19:30 Uhr * PREMIERE<br />

ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN<br />

DEN MENSCHEN DIESER WELT<br />

Bühnenperformance über zwei Burgenlandkroatinnen<br />

im Widerstand basierend auf der Autobiografie von<br />

Hanna Sturm und einem Interview mit Käthe Sasso<br />

Eintritt: VVK 22,– / AK 25,– (ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />

Weitere Vorstellungen<br />

19.4. * 19:30 / Klingenbach, Jubiläumshalle<br />

26.4. * 20:00 / Großwarasdorf, KUGA<br />

17.5. * 19:30 / Parndorf, Pfarrsaal<br />

24.5. * 19:30 / Neufeld, Kulturzentrum Dr. Fred Sinowatz<br />

31.5. * 19:30 / Stinatz, Alte Volksschule<br />

Details auf www.oho.at und www.thib.at<br />

Eine Koproduktion der Theaterinitiative Burgenland – Landestheater<br />

der Autor:innen und dem Offenen Haus Oberwart<br />

A MUDDY NIGHT<br />

mi., 17.4.<br />

19:30 Uhr<br />

NICHT GANZ KOSCHER<br />

Spielfilm / Deutschland 2022, 120 Min.<br />

Eintritt: AK € 5,–<br />

(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

THE MUDDY MOON<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />

mit EU-XXL-Wanderkino<br />

sa., 6.4.<br />

20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />

A MUDDY NIGHT<br />

Konzert: Rock ’n’ Roll und Blues mit<br />

The Muddy Moon, Maltz, Jimmy (The Muddy Moon)<br />

und DJ Frecommanda<br />

Eintritt: € 10,- (nur Abendkassa)<br />

ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN ...<br />

mo., 8.4.<br />

18:00 Uhr<br />

OMAS GEGEN RECHTS<br />

Diskussion<br />

Eintritt: Freie Spede<br />

Eine Veranstaltung von Oma gegen Rechts<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

4


APRIL BIS JUNI <strong>2024</strong><br />

fr., 3.5.<br />

17:00 <strong>bis</strong> 18:30 Uhr<br />

CARE ARBEIT IM BURGENLAND<br />

Erzählungen aus dem Alltag und Perspektiven<br />

für eine fair-sorgende Gesellschaft<br />

Erzählcafé<br />

Eintritt: Freie Spende<br />

Eine Veranstaltung des Vereins Careful<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

mi., 15.5.<br />

19:30 Uhr<br />

EISMAYER<br />

Spielfilm/ Österreich 2022, 90 Min.<br />

Eintritt: AK € 5,–<br />

(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />

mit EU-XXL-Wanderkino<br />

MO., 20.5.<br />

11:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Parkplatz beim<br />

Bahnhof Szentgotthárd<br />

DEM FRIEDEN ENTGEGENWANDERN –<br />

DEN SCHLÖSSLBERG HINAUF<br />

Lesewanderung<br />

Unkostenbeitrag (inkl. Jause und Getränke)<br />

Pro Person € 25,– (*ermäßigt € 22,–),<br />

pro Kind € 10,–<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />

mit dem burgenländischen P.E.N.-Club<br />

fr., 24.5.<br />

19:30 Uhr<br />

WIE WIR UNS EINE SCHULE<br />

DER ZUKUNFT WÜNSCHEN<br />

Diskussion<br />

Eintritt frei<br />

DER SOUND DER WELT<br />

WERKAUSSCHNITT: HANNAH NECKEL<br />

So., 26.5.<br />

10:00 <strong>bis</strong> 18:00 Uhr<br />

OFFEN<br />

Pop-up-Ateliers von<br />

Nike Charlotte Bekemeier, Maximilian Braun,<br />

Jeremias Lindner, Vale Zimmermann<br />

Eintritt frei<br />

sa., 1.6.<br />

20:00 Uhr<br />

CULTUS<br />

Konzert und CD-Präsentation<br />

Eintritt: VVK € 20,– / AK € 25,–<br />

so., 9.6.<br />

16:00 Uhr<br />

DER SOUND DER ZUKUNFT<br />

Vernissage zu den 4 Zukunftstalks der Saison<br />

mit Werken von: Angela Andorrer, Songül Boyraz,<br />

Doris Dittrich, Christina Lag-Schröckenstein,<br />

Michaela Putz, Anna Carina Roth, Hugo Victor,<br />

Vale Zimmermann<br />

Eintritt frei<br />

mi., 12.6.<br />

19:30 Uhr<br />

EIN TRIUMPH<br />

Spielfilm, Frankreich 2020, 105 Min.<br />

Eintritt: AK € 5,–<br />

(ermäßigt € 3,– / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation<br />

mit EU-XXL-Wanderkino<br />

fr., 15.6.<br />

19:00 Uhr<br />

ROMA-BUTSCHU<br />

Eintritt frei<br />

Eine Veranstaltung des Vereines Roma-Service<br />

sa., 22.6.<br />

17:00 Uhr<br />

OHO-SOMMERFEST<br />

mit den Blum’s Brothers<br />

THEATER<br />

Werden Sie Fan unserer Facebook-Seite und erhalten Sie so aktuelle Infos zu Veranstaltungen und vielem mehr. www.facebook.com / offeneshausoberwart<br />

Die Veranstaltung ist für OHO-Mitglieder gratis!<br />

5


Der Angler<br />

ist ein Krowod<br />

ICH HABE POST BEKOMMEN.<br />

Nicht die nette Art von Post.<br />

Ein burgenländischer Zuseher – hat sich bei mir per E-Mail gemeldet,<br />

nachdem er mich in der ORF2-Sendung Heimat Fremde<br />

Heimat gesehen hat. In der Sendung habe ich verlautbart, dass<br />

ich mir mehr Möglichkeiten wünsche, meine Minderheitensprache<br />

als Amtssprache zu verwenden wie in der Verfassung vorgesehen.<br />

Die Fanpost möchte ich gemeinsam mit euch durchgehen und<br />

beantworten:<br />

„Meine Freunde sind Burgenlandkrowoden, doch die sprechen<br />

kaum noch diese Sprache. Wir haben unseren Kindern dies<br />

auch nicht aufgetragen. In der Schule ist das Zwangsunterricht.“<br />

Das schöne Wort „Zwang“ verwendet der Schreiberling also.<br />

Gurtenzwang oder natürlich auch der Schulzwang sind ganz<br />

verwerfliche Errungenschaften der zivilisierten Welt. Dass der<br />

Unterricht in Minderheitensprachen kein Zwang ist, erkennt man<br />

daran, dass viele Eltern ihre Kinder davon befreien. Oder den<br />

Lehrer:innen androhen, sie würden die Kinder abmelden, sobald<br />

dieser Sprachunterricht in irgendeiner Weise die Kinder fordern<br />

könnte, die Sprache auch zu erlernen. Wir wollen ja einen Einser<br />

und weiter ins Gehnasium, Herr Oberleera.<br />

Zurück zum Brief:<br />

„Klar, wer sich nicht zu Österreich in allen Facetten bekennen<br />

will, der bleibt in seinen Wurzeln stecken.“<br />

Österreich in all seinen Facetten? Na gut. Ich bekenne mich zu<br />

allen Facetten Österreichs. Wenn ich mich nicht täusche, inkludiert<br />

das auch uns alle? Alle uns Minderheiten, die autochthonen<br />

auf jeden Fall. Sozusagen bekenne ich mich zu allen Facetten<br />

Österreichs, weil ich ja, und weil auch meine Minderheitensprache,<br />

Teil dieses österreichischen Facettenreichtums ist. Super!<br />

Zitat des Schreibenden über einen Freund:<br />

Foto © iStockphoto<br />

„Als ich ihn fragte, ob er (Burgenland-)Krowodisch spricht,<br />

sagte er vor seiner Mutter zu mir, ich wollte es nicht lernen.<br />

Das ist keine schöne Sprache, und außerdem möchte ich mich<br />

nicht zu erkennen geben, ich bin kein echter Österreicher. Doch<br />

weder er noch seine Kinder, wollten diese Sprache erlernen.“<br />

Das tut mir wirklich leid für Sie alle zusammen. Aufgrund der Recherchen<br />

meiner Kollegen und mir weiß ich, das war ein gern hervorgeholtes<br />

Argument der Assimilationsbefürworter, etwa von<br />

SP-Bürgermeister Fritz Robak in den 1970er-Jahren. Als Robak<br />

sogar an Drug Tito schrieb: „Wir sprechen einen 400 Jahre alten<br />

Dialekt mit zu wenig Ausdrucksmöglichkeiten für die heutige Zeit,<br />

aber wir fühlen österreichisch und sind loyale österreichische<br />

Staatsbürger.“ Also loyal <strong>bis</strong> zur Assimilierung. Wenngleich es<br />

nicht für alle technischen Vokabel in burgenländischem Kroatisch<br />

passende Ausdrücke gibt, so ist die Sprache keineswegs nur eine<br />

Haus- und Hofsprache. Manche gehen sogar davon aus, dass die<br />

sprachliche Qualität aufgrund von Wörterbüchern und höherer<br />

Bildung besser ist als noch vor ein paar Jahrzehnten — auch wenn<br />

die Quantität der Sprecher:innen stark rückläufig ist.<br />

6


sa, 6.4.<br />

20:00 Uhr * Einlass 19:00 Uhr<br />

A MUDDY NIGHT<br />

Konzert: Rock ’n’ Roll und Blues mit The Muddy<br />

Moon, Maltz, Jimmy (The Muddy Moon)<br />

und DJ Frecommanda<br />

Eintritt: € 10,– (nur Abendkassa)<br />

Maltz – Nach 2015 kehren Bernd Faszl (Gitarre, Gesang),<br />

Patrick Laschober (Schlagzeug), Georg Schober (Bass) und<br />

Michael Mosbacher (Gitarre) für „A Muddy Night“ noch einmal<br />

zurück auf die Oberwarter Bühne, um die guten alten<br />

Zeiten zu feiern.<br />

The Muddy Moon – ist Patrick „Laschi“ Laschober (Gitarre,<br />

Gesang), Dominik „Staffa“ Staffa (Schlagzeug), Manuel „Tyson“<br />

Bauer und Daniel „Jimmy“ Radosztics (Gitarre, Mundharmonika).<br />

The Muddy Moon zelebrieren erdigen Rock<br />

´n´ Roll und Blues, wie ihn der Teufel in seiner eigenen<br />

Kneipe abspielen würde. 4 Hearts filled with Rock ’n’ Roll<br />

… ergibt eine musikalische Vielfalt, die man so auch in den<br />

tiefen Sumpflandschaften finden würde.<br />

DJ Frecommanda, Statist im Film „Kopftuchmafia“, sorgt für<br />

die abendliche musikalische Begleitung und Aftershowparty.<br />

Mo, 8.4.<br />

18:00 Uhr<br />

OMAS GEGEN RECHTS<br />

Diskussion<br />

Eintritt: Freie Spende<br />

Was mich zum letzten Zitat aus besagter E-Mail bringt:<br />

„Wöchentlich bei schönem Wetter treffe ich Burgenlandkrowoden<br />

zum Fischen. Oslip, Trausdorf, Siegendorf und sämtliche<br />

Nachbargemeinden, die Fischteiche dort haben. Kann mich<br />

nicht erinnern, dass meine Freunde aus diesen Gegenden jemals<br />

Burgenlandkrowodisch sprachen. Nach 70 Jahren sollte<br />

man auch auf zweisprachige Ortstafeln verzichten.“<br />

Lieber Interviewkommentator. Für Ihr allwöchentliches Beisammensein<br />

mit den Burgenlandkrowoden-Freunden empfehle ich<br />

Ihnen die Verwendung einiger brauchbarer Vokabeln. Ako idete<br />

Fischefangen mit Freunden, onda idete na ribolov s prijatelji. Ako<br />

imate dicken Fisch an der Angel, onda je to debela riba na udici.<br />

Pak ako namjesto debele ribe iz vode Zweisprachige Ortstafel an<br />

Land ziehen, onda je to dvojezična tabla, ka ništ nije zgubila u ribnjaku.<br />

Čuda uspjeha pri ribolovu. Viel Erfolg beim Fischefangen.<br />

Vaš / Ihr<br />

Konstantin Vlasich<br />

Mit Natascha Strobl, österreichische<br />

Politikwissenschaftlerin, Expertin für<br />

Rechtsextremismus und die Neue Rechte<br />

Moderation: Walter Reiss, Journalist und Autor<br />

„Omas gegen Rechts“ ist eine Bewegung, die in Österreich<br />

entstanden ist. Sie setzt sich vor allem aus älteren Frauen zusammen,<br />

die gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit<br />

und für Demokratie, Toleranz sowie soziale<br />

Gerechtigkeit kämpfen. Die Bewegung ist für ihr öffentliches<br />

Auftreten bei Demonstrationen und Veranstaltungen bekannt.<br />

Ihre Mitglieder, oft charakterisiert durch das Tragen<br />

von Schals in bunten Farben, treten entschieden für eine<br />

offene, vielfältige Gesellschaft ein und wenden sich gegen<br />

jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung. Im Burgenland,<br />

wie auch in anderen Teilen Österreichs und mittlerweile<br />

in weiteren Ländern, sind die „Omas gegen Rechts“<br />

aktiv, um auf lokale und nationale politische Entwicklungen,<br />

die die Demokratie gefährden könnten, aufmerksam zu machen.<br />

Die Bewegung versteht sich als überparteilich.<br />

Eine Veranstaltung von Oma gegen Rechts<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

7


HANNA<br />

Gedicht von Dorothea Zeichmann<br />

HANNA, UNSERE JOHANNA, MÄRTYRERIN UND HEILIGE,<br />

ICH WEISS, DAS HÄTTEST DU NICHT SO GERN GEHÖRT.<br />

WAS DU UND ANDERE ERLEBT UND ERLITTEN HABT,<br />

DAVON HÖRTEN WIR ERST SPÄT.<br />

WIR HABEN GESCHWIEGEN NACH DEM KRIEG,<br />

SAGTEST DU EINMAL,<br />

DABEI HÄTTEN WIR SCHREIEN MÜSSEN,<br />

SO, DASS ES DIE GANZE WELT HÖRT.<br />

HÄTTEST DU DIR DAS GEDACHT, HANNA STURM,<br />

EINE GENERATION, DIE NIE WIEDER GESCHRIEN HAT,<br />

ERLEBT WIEDER UND WIRD ZEUGE VON ETWAS,<br />

WOVON ES AM LIEBSTEN NICHTS WISSEN WÜRDE.<br />

DIE FRAGE WIRD EINMAL SEIN – ODER WAR SIE ES NICHT IMMER –<br />

NICHT: WAS HAST DU GEWUSST?<br />

SONDERN: WAS HÄTTEST DU WISSEN KÖNNEN?<br />

WAS KÖNNTEN WIR HEUTE WISSEN<br />

ÜBER UNGERECHTIGKEITEN<br />

UNZUMUTBARES ELEND<br />

UNMENSCHLICHE GRÄUELTATEN?<br />

KÖNNEN WIR ES ERTRAGEN, AUSHALTEN?<br />

ICH BIN JEDE NACHT IM LAGER ….<br />

HAT HANNA STURM GESAGT, JEDE NACHT …<br />

8


KÄTHE SASSO<br />

ICH WIDME MEINE<br />

ERINNERUNGEN<br />

DEN MENSCHEN<br />

DIESER WELT<br />

Auch im Burgenland gab es, bescheiden, aber doch,<br />

politischen Widerstand gegen das Nazi-Regime. An<br />

vorderster Front finden sich dabei zwei Burgenlandkroatinnen,<br />

die ihren Kampf gegen den Terror der Nationalsozialisten<br />

nicht nur mit unerschütterlich zähem Engagement<br />

führten, sondern mit Gefängnis, Folter und einem brutalen Überlebenskampf<br />

im Konzentrationslager bezahlten. Während sich die<br />

ältere der beiden, Hanna Sturm, geb. 1891, nach einer harten<br />

Kindheit in Klingenbach bereits im ersten Jahrzehnt des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts der sozialen Idee verschrieb, als Arbeiterführerin<br />

gegen ausbeuterische Betriebe <strong>bis</strong> hin zur Organisation von Streiks<br />

kämpfte und schließlich alle sechs Jahre des Zweiten Weltkriegs<br />

im Konzentrationslager verbrachte, war die 1926 geborene und<br />

aus Nebersdorf stammende Käthe Sasso, geborene Smudits, noch<br />

ein halbes Kind, als die Nazis in Österreich einmarschierten. Als<br />

Mitglied der im Widerstand tätigen „Gruppe Gustav Adolf Neustadtl“<br />

wurde sie mit 16 Jahren in Wien inhaftiert, erlebte die Folter der<br />

Schergen am eigenen Leib und tägliche Hinrichtungen von Schicksalsgenoss:innen.<br />

Im KZ Ravensbrück lernte sie schließlich die<br />

wesentlich ältere Hanna Sturm kennen, mit der sie sich auf Kroatisch<br />

unterhielt und eine lebenslange Freundschaft schloss.<br />

Beide Frauen überlebten den Terror. Hanna Sturm verewigte ihre<br />

Erinnerungen in dem Buch „Die Lebensgeschichte einer Arbeiterin;<br />

vom Burgenland nach Ravensbrück“ (siehe den Artikel von Dorothea<br />

Zeichmann), während Käthe Sasso im Zeitzeugenprogramm<br />

seit den Neunzigerjahren unzählige Veranstaltungen absolvierte.<br />

Für die Bühnenproduktion ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN<br />

DEN MENSCHEN DIESER WELT, die die Autobiografie von Hanna<br />

Sturm zur Grundlage hat und von einem Radiointerview ergänzt<br />

wird, das Franjo Bauer in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts<br />

mit ihr führte, werden auch Teile eines über zweistündigen<br />

Interviews mit der mittlerweile 97-jährigen Käthe Sasso<br />

eingebaut. Eingestreut in die Erzählungen der beiden Frauen sind<br />

kurze, prosaische wie lyrische Gedankensplitter von heute lebenden<br />

burgenlandkroatischen Autor:innen.<br />

Die so entstandene Theatererzählung über zwei höchst bemerkenswerte<br />

Frauen, filmisch, musikalisch und erzählend aufbereitet,<br />

spannt den Bogen über ein gutes Jahrhundert österreichischer<br />

und internationaler Zeitgeschichte. Die ursprüngliche Produktion<br />

„Hanna und Käthe – Zwei Burgenlandkroatinnen im Widerstand“<br />

wurde 2018 von der KUGA initiiert und wird nun von der Theaterinitiative<br />

Burgenland – Landestheater der Autor:innen in einer<br />

überarbeiteten und erweiterten Version eigenverantwortlich auf<br />

die Bühne gebracht.<br />

HANNA STURM<br />

Fr., 12.4.<br />

19:30 Uhr * Premiere<br />

ICH WIDME MEINE ERINNERUNGEN<br />

DEN MENSCHEN DIESER WELT<br />

Bühnenperformance über zwei Burgenlandkroatinnen<br />

im Widerstand basierend auf<br />

der Autobiografie von Hanna Sturm und<br />

einem Interview mit Käthe Sasso<br />

Additional Lyrics: Andrea Kerstinger,<br />

Dorothea Zeichmann, Tereza Grandits,<br />

Konstantin Milena Vlasich<br />

Eintritt: VVK 22,– / AK 25,–<br />

(ermäßigt: VVK 20,– / AK 23,–)<br />

WEITERE VORSTELLUNGEN<br />

19.4. * 19:30 / Klingenbach, Jubiläumshalle<br />

26.4. * 20:00 / Großwarasdorf, KUGA<br />

17.5. * 19:30 / Parndorf, Pfarrsaal<br />

24.5. * 19:30 / Neufeld, Kulturzentrum Dr. Fred Sinowatz<br />

31.5. * 19:30 / Stinatz, Alte Volksschule<br />

Informationen zu den Eintrittspreisen der<br />

unterschiedlichen Veranstaltungsorte<br />

und Kartenreservierung auf www.thib.at<br />

Mitwirkende: Claudia Fellinger, Andrea Kerstinger,<br />

Konstantin Vlasich, Joško Vlasich<br />

Videoregie additional lyrics / Darstellerin:<br />

Valentina Himmelbauer<br />

Musik: Marco Blascetta, Justin Kodnar, Nikola Zeichmann<br />

Recherche, Präsentationsvorbereitung,<br />

Dramaturgie, Regie: Joško Vlasich, Peter Wagner<br />

Licht: Alfred Masal<br />

Technik und Bauten: Florian Decker, Jan Tomsits<br />

Produktionsleitung: Orsolya Turai<br />

Büro: Silvia Magdits<br />

Eine Produktion der Theaterinitiative Burgenland –<br />

Landestheaters der Autor:innen in Kooperation<br />

mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

9


FR., 3.5.<br />

17:00 BIS 18:30 UHR<br />

CARE ARBEIT IM BURGENLAND<br />

Erzählungen aus dem Alltag und Perspektiven<br />

für eine fair-sorgende Gesellschaft<br />

Erzählcafé<br />

Eintritt: Freie Spende<br />

NICHT GANZ KOSCHER<br />

mi., 17.4.<br />

19:30 Uhr<br />

NICHT GANZ KOSCHER<br />

Spielfilm/ Deutschland 2022, 120 Min.<br />

Eintritt AK € 5,-<br />

(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

Buch & Regie: Stefan Sarazin, Peter Keller<br />

Kamera: A. Haßkerl, H. Jungnickel<br />

Mit: Hitham Al Omari, Luzer Twersky, Yussuf Abu-Warda,<br />

Makram J. Khoury u.a.<br />

US-Amerikaner Ben beschließt, ins ägyptische Alexandria<br />

zu reisen, um die dortige, einst größte jüdische<br />

Gemeinde der Welt zu retten. Der fehlt nämlich dringend<br />

der 10. Mann, um das Pessachfest zu begehen. Nachdem<br />

Ben zuerst das Flugzeug verpasst hat und dann auch noch<br />

in der Wüste Sinai aus dem Bus geworfen wird, ist Adel,<br />

ein mürrischer Beduine auf der Suche nach seinem entlaufenen<br />

Kamel, Bens letzte Hoffnung. Vorwärts geht es für<br />

beide Männer nur gemeinsam. Aber wie vereint man ultraorthodoxe<br />

Religionspraktiken aus Brooklyn mit Beduinen-Pragmatismus<br />

aus der Wüste?<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />

Mit wissenschaftlicher Moderation durch<br />

Dr.in Katharina Mader, Momentum Institut<br />

Der gemeinnützige Verein „Careful“ hat es sich zum Ziel<br />

gesetzt, die Lebensrealitäten von Frauen durch gezielte<br />

Öffentlichkeitsarbeit sichtbar zu machen. Er setzt verschiedene<br />

Interventionen ein, um aktuelle Themen, die<br />

hauptsächlich Frauen betreffen, für die Öffentlichkeit aufzubereiten<br />

und Diskussionen anzustoßen. Besonders wichtig<br />

ist dem Verein dabei der wissenschaftliche Ansatz, der<br />

die Verbindung von Forschungsdaten (z. B. Statistik Austria<br />

– Zeitverwendungsstudie) mit den tatsächlichen Lebensrealitäten<br />

herstellt, um auf die strukturelle Benachteiligung<br />

von Mädchen und Frauen in unserem derzeitigen Gesellschaftssystem<br />

aufmerksam zu machen. Die geschlechtsbedingten<br />

Nachteile betreffen dabei wirtschaftliche, gesundheitliche,<br />

soziale Aspekte sowie die Voraussetzungen<br />

für politische Partizipation oder die freie zeitliche Verfügungsgewalt.<br />

Die Arbeit des Vereins zielt darauf ab, Frauen<br />

und Mädchen durch das Wissen um diese systemimmanenten<br />

Diskriminierungsmechanismen zu stärken.<br />

Das Erzählcafé findet in den Räumlichkeiten des OHO-<br />

Clubs statt und bietet Frauen aus verschiedenen Bereichen<br />

der Sorgearbeit (Pflege, Elementarpädagogik, unbezahlte<br />

Care-Arbeit etc.) die Gelegenheit, über Erfahrungen aus<br />

ihrem Arbeitsalltag zu berichten. Diese Berichte werden<br />

anschließend diskutiert und um wissenschaftliche Aspekte<br />

ergänzt. Das übergeordnete Ziel ist es, frauenspezifische<br />

Problemlagen transparent zu machen, Teilnehmer:innen<br />

durch Wissensweitergabe zu stärken und gesellschaftspolitische<br />

Forderungen aus den Veranstaltungen abzuleiten.<br />

Eine Veranstaltung des Vereins Careful<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

10


Mo, 20.5.<br />

11:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Parkplatz<br />

beim Bahnhof Szentgotthárd<br />

DEM FRIEDEN ENTGEGENWANDERN –<br />

DEN SCHLÖSSLBERG HINAUF<br />

Lesewanderung<br />

Unkostenbeitrag (inkl. Jause und Getränke)<br />

Pro Person € 25,– (*ermäßigt € 22,–), pro Kind € 10,–<br />

Mogersdorf, Südburgenland. Vom Schlösslberg aus blickt man<br />

ostwärts in eine Ebene, in die unsere filmgewöhnten Gehirne nur<br />

allzu leicht die osmanischen Soldaten hineinprojizieren können,<br />

die 1664 hier angerückt sind: ein Wald von flaggenbewehrten<br />

Lanzen, eine Mauer von Körpern. Hier ist es zu einer blutigen<br />

Schlacht gekommen, einer der größten in der Geschichte des<br />

habsburgischen Abwehrkampfs gegen osmanische Expansionsgelüste.<br />

13.000 Tote lagen schlussendlich auf dem Schlachtfeld.<br />

Heute steht auf dem Schlösslberg eine Friedenskapelle: sie ist<br />

das Ziel unserer heurigen Lesewanderung, bei deren Stationen<br />

uns Bozana Meidl-Brajic am Akkordeon musikalisch begleitet.<br />

Buch & Regie: David Wagner<br />

Kamera: Serafin Spitzer<br />

Mit: Gerhard Liebmann, Luka Dimić, Julia Koschitz,<br />

Anton Noori u.a.<br />

Vizeleutnant Eismayer, der härteste Ausbildner<br />

beim österreichischen Bundesheer, führt ein Doppelleben<br />

als Vorzeige-Macho in der Öffentlichkeit und<br />

als Homosexueller im Geheimen. Als er sich in den<br />

Rekruten Mario verliebt, gerät sein konstruiertes Leben<br />

ins Wanken. Das traditionelle Rollenbild des Soldaten<br />

ist für einen Mann wie Eismayer mit einer schwulen<br />

Beziehung nicht vereinbar. Wird er seinem Image des<br />

knochenharten Machos treu bleiben oder dem Ruf<br />

seines Herzens folgen? Kann letztlich gar beides miteinander<br />

vereinbar sein? Nach wahren Begebenheiten.<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit<br />

EU-XXL-Wanderkino<br />

mi, 15.5.<br />

19:30 Uhr<br />

EISMAYER<br />

Spielfilm/ Österreich 2022, 90 Min.<br />

Eintritt AK € 5,-<br />

(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

In unserer gebeutelten Gegenwart möchten wir diesmal ein Zeichen<br />

setzen, das uns an die Macht von Geschichte, aber auch<br />

die Möglichkeit eines kommenden Friedens erinnern soll. Dazu<br />

haben wir verschiedene Literat*innen eingeladen, die sich diesem<br />

Themenkomplex – durchaus auch mit Fokus auf die Begegnung<br />

zwischen den verschiedenen kulturellen Welten – aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln nähern. Hamed Abboud ist nach seiner Migration<br />

aus Syrien ein im deutschsprachigen Raum etablierter Autor<br />

geworden; seine Bücher – zum Beispiel „Meine vielen Väter“ und<br />

„In meinem Bart versteckte Geschichten“ – sind poetische Fenster<br />

in seine Wirklichkeit. Martin Leidenfrost bereist seit Jahren im<br />

Auftrag der Tageszeitung „Die Presse“ verschiedene europäische<br />

Regionen und schreibt Vignetten über Begegnungen quer<br />

durch Europa und darüber hinaus. Duygu Özkan (angefragt) ist<br />

Außenpolitikredakteurin der „Presse“ und hat in mehreren Büchern,<br />

darunter „Türkenbelagerung“, das österreichisch-türkische<br />

Miteinander beschrieben. Katharina Tiwald erzählt in „Der Sultan<br />

von Assisi“, einem Roman in Arbeit, von der historisch belegten<br />

Reise, die Franz von Assisi in den fünften Kreuzzug nach Ägypten<br />

führte, wo er die Frontlinien überquerte, um mit dem Sultan der<br />

Ayyubiden über einen möglichen Frieden zu sprechen.<br />

Wie auch in den letzten Jahren<br />

ist für Verpflegung gesorgt, und<br />

falls man zuhören, aber nicht<br />

wandern möchte, ist eine Mitfahrt<br />

im Begleitauto möglich<br />

(bitte vorher bekanntgeben).<br />

Wir freuen uns auf ein gemeinsames<br />

Erlebnis und laden Sie<br />

herzlich ein, mit uns zu wandern!<br />

Eine Veranstaltung des OHO in<br />

Kooperation mit dem<br />

burgenländischen P.E.N.-Club<br />

11


WERK: „The Wall“ VON DORIS DITTRICH


Von Chiara Pieler<br />

Zukunft gestalten<br />

ZWISCHEN VISIONEN<br />

UND MEGATRENDS<br />

In der Reihe der „Zukunft-Talks“ im OHO wurden in den<br />

letzten Monaten einige Themen, die kommende Jahrzehnte<br />

betreffen, von Expert:innen diskutiert. Ziel war es, mit<br />

den Gesprächen neue Wege zu beleuchten und dabei<br />

Visionen entwickeln zu können. Oft hängt der Ausblick<br />

in die Zukunft mit Themen wie der Umwelt oder dem<br />

sozialen Wandel zusammen und wird negativ konnotiert.<br />

Diese wichtige, aber leider einseitige Denkweise lässt eines<br />

vermissen: den positiven Blick in die Zukunft und die<br />

Gewissheit, dass „nicht alles nur schlechter wird“.<br />

ÜBER MEGATRENDS<br />

Megatrends sind weitreichende Veränderungen, die Gesellschaft,<br />

Wirtschaft, und Umwelt langfristig und global beeinflussen. Diese<br />

Trends umfassen beispielsweise Digitalisierung, Globalisierung,<br />

den demografischen Wandel und ökologische Nachhaltigkeit. Sie<br />

formen die Art, wie wir leben und arbeiten. Megatrends bieten<br />

Chancen, stellen aber auch Herausforderungen dar, da sie jeden<br />

Aspekt unseres Lebens betreffen und zu grundlegenden Veränderungen<br />

in unserer Welt führen. Verständnis und Anpassung an<br />

diese Megatrends sind entscheidend, um zukünftige Entwicklungen<br />

begleiten zu können, egal ob Jung oder Alt.<br />

ZUSAMMENLEBEN IM WANDEL<br />

Die Art und Weise, wie wir zusammenleben, steht im Zentrum gegenwärtiger<br />

Diskussionen und Prognosen. Es wird eine Welt angestrebt,<br />

in der solidarisches Handeln und ein verantwortungsvoller<br />

Umgang mit Raum wesentliche Pfeiler unserer Gesellschaft bilden.<br />

Dies spiegelt sich auch im Megatrend der Urbanisierung wider,<br />

der eine neue Wichtigkeit lokaler Gemeinschaften hervorhebt.<br />

Ein Kernthema ist hierbei die Gestaltung von Wohn- und Lebensräumen,<br />

die sowohl in urbanen als auch in ländlichen Gebieten<br />

innovative Ansätze erfordert. Vor allem für ältere Generationen<br />

gibt es immer mehr Möglichkeiten, um der Einsamkeit im Alter<br />

entgehen zu können. Das Leben innerhalb von Gemeinschaften<br />

bietet nicht nur mehr jungen Menschen in Form von WGs eine<br />

Heimat, sondern auch älteren.<br />

ÖKOLOGIE UND<br />

ÖKONOMIE IM EINKLANG<br />

Die Diskussion über die Zukunft konzentriert sich auch darauf, wie<br />

Umweltschutz und Wirtschaft miteinander harmonieren können<br />

– dabei kommt oft die Kreislaufwirtschaft ins Spiel. Diese verbindet<br />

ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlicher Effizienz,<br />

indem sie darauf abzielt, Ressourcen wiederzuverwenden und<br />

Abfall zu minimieren. Diese Ansätze sind besonders relevant im<br />

Kontext der Globalisierung und der zunehmenden Diversität, da<br />

sie betonen, wie wichtig es ist, Umweltbelange in alle wirtschaftlichen<br />

Abläufe zu integrieren. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die<br />

bevorstehende Einführung einer Pfandpflicht in Österreich. Diese<br />

Maßnahme zielt darauf ab, Recyclingraten zu erhöhen und Abfall<br />

zu reduzieren, indem Verbraucher:innen ermutigt werden, leere<br />

Getränkebehälter zurückzugeben, anstatt sie wegzuwerfen. Das<br />

ist ein Schritt in Richtung einer umweltbewussteren Wirtschaft,<br />

in der der Wert von Ressourcen anerkannt und damit deren Lebenszyklus<br />

verlängert wird.<br />

KUNST ALS MEDIUM<br />

DER ZUKUNFTSGESTALTUNG<br />

Die Kunst hat in Diskussionen über die Zukunft eine entscheidende<br />

Bedeutung, da sie neue Sichtweisen ermöglicht und die<br />

Kommunikation über komplexe Themen fördert. Künstler:innen<br />

wie Angela Andorrer verwenden ihre Werke, um wichtige Aspekte<br />

wie Naturkreisläufe hervorzuheben. Angela Andorrers einzigartige<br />

„Blattscapes“ und „Handscapes“ sind beispielsweise mehr als nur<br />

künstlerische Darstellungen; sie sind eine tiefgreifende Auseinandersetzung<br />

mit der Natur und deren Kreisläufen. Ihre Werke, die in<br />

der Interaktion mit natürlichen Elementen entstehen, reflektieren<br />

die Verbindung zwischen Mensch und Natur und verdeutlichen die<br />

Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Andorrer<br />

spricht davon, dass es zeitgemäß ist, die Natur zu verehren und<br />

damit auch für künftige Zeiten hinsichtlich der Umwelt vorzusorgen.<br />

Diese künstlerische Praxis veranschaulicht, wie die Erhaltung<br />

natürlicher Kreisläufe und die Wertschätzung der Diversität in der<br />

Natur entscheidend für eine nachhaltige Zukunft sind.<br />

Zusammenfassend bieten die Ausblicke rund um (identifizierte)<br />

Megatrends ein vielschichtiges Bild der Herausforderungen und<br />

Möglichkeiten, die die Zukunft bereithält. Sie zeigen, dass das<br />

Verstehen der Gegenwart und das Entwickeln von Visionen Hand<br />

in Hand gehen müssen. In diesem Spannungsfeld bewegen wir<br />

uns auf der Suche nach Wegen, die zu einer lebenswerten und<br />

nachhaltigen Zukunft führen.<br />

14


Die <strong>Blattwerk</strong>-Bücherecke informiert Sie in jeder<br />

<strong>Ausgabe</strong> über interessante Neuerscheinungen.<br />

Die vorgestellten Bücher erhalten Sie unter<br />

www.lexliszt12.at und natürlich im gut<br />

sortieren Buchhandel. Viel Spaß beim Lesen!<br />

RECHNITZ<br />

Das Massaker beim Schlachthaus im März 1945<br />

01 Rechnitz. Das Massaker beim<br />

Schlachthaus im März 1945<br />

Eva Schwarzmayer<br />

edition lex liszt 12 / ISBN: 978-3-99016-249-1<br />

€ 10,– (zzgl. Versand)<br />

Eva Schwarzmayer<br />

Das Massaker in Rechnitz beim Kreuzstadel:<br />

Am 24. März 1945 wurden an die<br />

1000 ungarische Jüdinnen und Juden vom<br />

Lager Köszeg (Ungarn) mit der Eisenbahn<br />

über die Grenze in den kleinen Ort Burg<br />

transportiert. 200 für den Arbeitseinsatz zu<br />

kranke Männer wurden zum Bahnhof<br />

Rechnitz zurückgebracht. Am Abend desselben<br />

Tages fand im Schloss Batthyány in<br />

Rechnitz ein NSDAP-Kameradschaftsfest<br />

statt. Laut Zeugenaussagen erhielt der dort<br />

anwesende NSDAP-Ortsgruppenleiter Franz<br />

Podezin gegen Mitternacht einen Anruf, woraufhin<br />

er 15 Männer bewaffnen ließ. Diese<br />

Gruppe machte sich vom Schloss aus auf<br />

den Weg zum Kreuzstadl, wohin in der Zwischenzeit<br />

die völlig erschöpften Juden gebracht<br />

worden waren. Nachdem die Männer<br />

dort 180 Menschen ermordet hatten, kehrten<br />

sie ins Schloss zurück, um weiter zu<br />

feiern. Fast vergessen ist das Massaker am<br />

folgenden Tag: In den Berichten zum Hergang<br />

des „Kreuzstadlmassakers“ heißt es, dass 18<br />

Juden verschont worden waren, um die Leichen<br />

am nächsten Morgen zu verscharren.<br />

Danach seien sie in der Nähe des Schlachthauses<br />

ermordet worden. Die Morde an den<br />

als „Zuschauflerkommando“ bekannten<br />

Männern sind durch Zeugenaussagen in den<br />

Volksgerichtsprozessen und Berichten, darunter<br />

Exhumierungsberichte des stellvertretenden<br />

Amtsarztes und Gemeindearztes<br />

von Rechnitz, Dr. Leo Wiltschke, dokumentiert.<br />

Dadurch war es Horst Littmann vom<br />

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge<br />

möglich, das Grab im Herbst 1969 zu lokalisieren.<br />

1970 wurden die Leichen exhumiert<br />

und am jüdischen Friedhof in Graz bestattet.<br />

Der Hergang dieser Mordtat, die Behandlung<br />

in den Volksgerichtsprozessen Rechnitz I und<br />

II, die Auffindung der Toten sowie die Darstellung<br />

des Massakers in der Wissenschaft<br />

werden in der Publikation behandelt – zum<br />

Gedenken an die fast vergessenen Opfer des<br />

„Schlachthausmassakers“.<br />

ALPHA BIS OMEGA<br />

Das Helle an unserer Seite<br />

Karl Guttmann (HG.), mit Bildern von Christian Zillner. Anthologie<br />

02 Alpha <strong>bis</strong> Omega.<br />

Das Helle an unserer Seite.<br />

Karl Guttmann (HG.)<br />

edition lex liszt 12 / ISBN: 978-3-99016-266-8<br />

€ 28,– (zzgl. Versand)<br />

Unter dem Titel Alpha <strong>bis</strong> Omega. Das<br />

Helle an unserer Seite versammelt<br />

eine Anthologie Stimmen von Autor:innen<br />

zwischen 27 und 74 aus Vorarlberg, Oberösterreich,<br />

Niederösterreich, der Steiermark,<br />

Wien und dem Burgenland. Es schreiben<br />

die Essayist:innen Sophie Reyer, Linn<br />

Ritsch, Jutta Treiber, Rudolf Hochwarter,<br />

Walter Grond und Erich Klein, die Dichter:innen<br />

Birgit Rietzler und Nora Fuchs<br />

sowie die Wissenschaftler:innen Ortrun<br />

Andrea Veichtlbauer, Chris Fermüller und<br />

Martin Wagner. Ihr Alpha <strong>bis</strong> Omega spannt<br />

sich von Alltagsbeobachtungen über Migration,<br />

Pflege, Trauer und Tod <strong>bis</strong> zur Verzweiflung<br />

über das Leben. Das Helle dabei<br />

ist die Art, wie sie davon erzählen: humorvoll,<br />

unprätentiös, genau und berührend.<br />

Beim Lesen dieser Texte entsteht helle<br />

Freude über die bezaubernde Schilderung<br />

der gewichtigen Themen des Daseins. Begleitet<br />

werden die Texte von „Erdstücken“<br />

und der 24-teiligen Bilderserie „Alpha <strong>bis</strong><br />

Omega“ von Christian Zillner.<br />

15


AM PODIUM<br />

fr, 24.5.<br />

19:30 Uhr<br />

WIE WIR UNS EINE SCHULE<br />

DER ZUKUNFT WÜNSCHEN<br />

Diskussion<br />

• Mag. Martin Miletich, Lehrervertreter<br />

Bgld. AHS-Bereich<br />

• MinR OSR Alfred Lehner Bad MA<br />

• Dr. in Susann Schmid, Elternvertreterin<br />

• Elisabeth Nwanko, Schülerverterterin<br />

• Mag. a Dr. in Sabine Weisz, Rektorin der Privaten<br />

Pädagogischen Hochschule Burgenland<br />

Eintritt frei<br />

Eine Veranstaltung des „Rock Kollektiv Süd“<br />

in Kooperation mit dem Offenen Haus Oberwart<br />

Wie muss Schule funktionieren, um für junge Menschen<br />

und auch für die Lehrenden ein postiv besetzter Ort<br />

zu sein? An dem Dinge entwickelt werden, die unsere Gesellschaft<br />

bereichern? Wenn es um unser Bildunssystem<br />

geht, sind wir schnell mit Antworten auf die Frage, was denn<br />

so alles nicht funktioniert. Aber wie sehen die Antworten<br />

auf die Frage aus, was konkret geschehen müsste, damit<br />

ein Schulsystem aktuell und für die Zukunft funktioniert?<br />

Franz Stangl – Lehrer und Literat – regt mit einem Buch, an<br />

dem er aktuell schreibt, genau dazu an: Was muss konkret<br />

passieren, damit Schule für alle Beteiligten gut funktioniert.<br />

Er formuliert dazu verschiedene Thesen. An diesem Abend<br />

möchten wir anhand ausgewählter Thesen von Franz Stangl<br />

mit dem Podium und dem Publikum Zukunftsvisionen für<br />

unser Bildungssystem diskutieren. Schluss mit Jammern!<br />

Denken wir gemeinsam über Lösungsmöglichkeiten nach.<br />

„Lehrer/in zu sein gehört zu den wichtigsten und schönsten<br />

Berufen. Wenn man aber ein Berufsleben lang miterlebt,<br />

dass einen das „System Schule“ bei der Ausübung seiner Tätigkeit<br />

mehr einschränkt und behindert als unterstützt und<br />

fördert, dann reift zunehmend die Einsicht, dass dieses System<br />

von Grund auf verändert werden muss. Kompromisse<br />

sollten der Vergangenheit angehören, für eine gute Zukunft<br />

benötigen wir ab sofort die besten Lehrkräfte in optimaler<br />

Lernumgebung und unter idealen Rahmenbedingungen.“<br />

Franz Stangl, Lehrer und Literat<br />

SA, 1.6.<br />

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass die neu gemixte<br />

Band CULTUS, bestehend aus Robert Huber (Komposition,<br />

Text, Gitarre, Gesang), Andrea Linzer (Violine, Keyboard)<br />

und Bernhard Wita (Gitarre, Arrangement), bei ihrem ersten<br />

Konzert im OHO in Oberwart aufhorchen ließ.<br />

CULTUS<br />

20:0 Uhr<br />

CULTUS<br />

CD-Präsentation<br />

Eintritt: VVK € 20,– / AK € 25,–<br />

Die große Zustimmung und das begeisterte Publikum der<br />

zeitkritischen, nachdenklich machenden, aber auch lustigen<br />

Texte und rockig-folkigen Musiknummern gaben der Band<br />

recht: Sie sind drei Musiker:innen mit Leidenschaft und der<br />

Vision des Alleinstellungsmerkmals ihrer Interpretationen<br />

und ihrer Aussagen. Kein Wiederholen, kein Plagiat. Nichts<br />

von dem, das schon da ist.<br />

Nun präsentiert das kultige Trio am 1. <strong>Juni</strong> im OHO seinen<br />

ersten Tonträger.<br />

16


offen.<br />

so., 26.5.<br />

10:00 <strong>bis</strong> 18:00 Uhr<br />

AUSSTELLUNG VON<br />

Maximilian Braun<br />

Vale Zimmermann<br />

Jeremias Lindner<br />

Nike Charlotte Bekemeier<br />

Eintritt frei<br />

Eine Kooperation mit der Koordinationsstelle für<br />

zeitgenössische bildende Kunst Burgenland<br />

MAXIMILIAN BRAUN<br />

NIKE CHARLOTTE BEKEMEIER<br />

POP-UP-ATELIERS IM OHO<br />

Zum Tag der offenen Ateliers und<br />

Galerien im Burgenland<br />

Das OHO präsentiert im Rahmen der burgenlandweiten Veranstaltung<br />

„offen.“ ein Pop-up-Atelier mit jungen Künstler:innen<br />

aus der Region. Im Zuge der Veranstaltung „offen.“ werden<br />

Maximilian Braun, Vale Zmmermann, Jeremias Lindner und Nike<br />

Charlotte Bekemeier im OHO ein Pop-up-Atelier einrichten und<br />

Ausschnitte aus aktuellen Arbeit zeigen. Außerdem kann man an<br />

diesem Tag Weine vom Weingut Reiger verkosten.<br />

„offen.“ ist eine Initiative des Landes Burgenland.<br />

Ziel ist es, bildende Kunst im Burgenland sichtbar und frei zugänglich<br />

zu machen. An zwei Sonntagen, am 5. Mai im Nordburgenland<br />

und am 26. Mai im Mittel- & Südburgenland, öffnen Künstler:innen<br />

ihre Ateliers, Werkstätten und Arbeitsräume. Hinzu kommen<br />

weitere Kunstorte, wie u. a. Land-Art-Projekte, Skulpturengärten,<br />

Kunstvereine, Galerien, Museen, architektonische Besonderheiten,<br />

Druckwerkstätten und private Sammlungen.<br />

17


DORIS DITTRICH „EYEWITNESS“<br />

DER<br />

DER<br />

so, 9.6.<br />

16:00 Uhr<br />

DER SOUND DER ZUKUNFT<br />

Vernissage zu den 4 Zukunftstalks der Saison<br />

Eintritt frei<br />

AUSSTELLENDE KÜNSTLER:INNEN:<br />

Songül Boyraz – Malerin, Fotografin und<br />

Video- und Filmkünstlerin<br />

Christina Lag-Schröckenstein – Fotografie,<br />

Installation, Performance und Musik<br />

Hugo Victor – Fotografie, Malerei,<br />

Bildhauerei, Installation, Video<br />

Angela Andorrer – Bildende Künstlerin<br />

Vale Zimmermann – Bildende Kunst, Performance,<br />

Michaela Putz – Bildende Künstlerin<br />

Doris Dittrich – Bildende Künstlerin<br />

Anna Carina Roth – Bildende Künstlerin<br />

Katharina Tiwald – Autorin, Pädagogin<br />

Hannah Neckel – Bildende Künstlerin<br />

MUSIKALISCHE BEITRÄGE<br />

zum Aspekt einer Forcierung der Langsamkeit:<br />

Klaus Lang: „klare himmel“ für Cembalo<br />

und „cholchea“ für vier Stimmen<br />

Ödenburg Ensemble – Leitung und Cembalo:<br />

Emanuel Schmelzer-Ziringer<br />

Zusammenfassende Videoinstallation im Großformat<br />

mit aufgezeichneten Details von vier Zukunftstalks<br />

im OHO und Kurzinterviews der beteiligten<br />

Künstler:innen zu ihren Exponaten<br />

Die Ausstellung ist vom 11.6. <strong>bis</strong> zum 26.6. zu<br />

besichtigen: DI <strong>bis</strong> FR von 9:00-14:00 Uhr,<br />

vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung.<br />

DER SOUND DER ZUKUNFT –<br />

VIDEOINSTALLATION IM GROSSFORMAT<br />

Die heutigen Krisen in einer etwas anderen Art zu betrachten,<br />

nämlich unter Aspekten möglicher Zukunftsvisionen, war eine<br />

der Herausforderungen eines Zweijahresprogramms des OHO.<br />

Dazu wurden vier Zukunfstalks angesetzt, also Diskussionsrunden<br />

mit Expert:innen und Künstler:innen, die versuchten, gemäß<br />

dem selbstgestellten Auftrag des Hauses als „Kunstort zur Zeit“<br />

ihre je unterschiedlichen theoretischen als auch künstlerischen<br />

Blickwinkel auf die Gestaltbarkeit der Zukunft einzubringen.<br />

In der Regel erschöpften sich viele Beiträge in analytischen Anmerkungen<br />

und Zustandsschilderungen der Gegenwart, was einerseits<br />

auf die Dringlichkeit der Debatte rund um problematische<br />

Entwicklungen unserer Zeit verweist, andererseits aber auch<br />

eine offenkundige Verlegenheit in der Beurteilung von Zukunft<br />

transparent macht: Mag es noch so probate Ideen für die Gestaltung<br />

eines gedeihlichen, relevanten, Ressourcen sowie Tier-,<br />

Pflanzen- und Menschenwelt schonenden Fortschritts regional,<br />

international, weltweit geben, so liegt gerade in der Rasanz der<br />

18


SOUND<br />

ZUKUNFT<br />

AUS DEN ECHOKAMMERN<br />

DER GEGENWART<br />

gesellschaftlichen und technischen Entwicklung, vor allem aber<br />

auch in der alles beherrschenden Klimakrise eine gewaltige Unsicherheit,<br />

was annähernd zuverlässige Prognosen für die Gestaltbarkeit<br />

unserer zukünftigen Lebensumstände betrifft. Rezepte,<br />

theoretische Modelle und bereits in der Praxis etablierte Projekte<br />

gäbe es genug, viele sehr gute und tatsächlich<br />

zukunftsweisende, doch lässt sich keine gültige<br />

Aussage über die Zukunft und ihre gewaltigen,<br />

sich täglich neu artikulierenden Herausforderungen<br />

treffen, ohne unweigerlich in Bereiche<br />

wuchernder Spekulation abzugleiten.<br />

MICHAELA PUTZ „SAAD“<br />

ANNA CARINA ROTH „EIN BLEICHER<br />

MOND HÄLT MICH UMFANGEN“<br />

IM SPANNUNGSFELD VON<br />

PROGNOSTIZIEREN UND WÜNSCHEN<br />

Dennoch ist jeder Versuch einer Abschätzung des<br />

Kommenden, unserer Hoffnungen und Ängste,<br />

unserer optimistischen wie pessimistischen Visionen<br />

nicht nur legitim, sondern unabdingbar<br />

notwendig! Wer keinen Wunsch auf das Werden<br />

der Welt hat, hat auch keinen Blick auf und für<br />

die Gegenwart – und umgekehrt.<br />

Hier liegt zweifellos der entscheidende Unterschied<br />

zwischen den zwei wesentlichen Aspekten<br />

aller theoretischer Erörterung der Zukunftsfrage: In welcher<br />

Weise denken wir über den tatsächlichen Verlauf der kommenden<br />

Entwicklungen – und ich welcher Ausformung wünschen wir uns<br />

diesen.<br />

Im Spannungsfeld zwischen Prognostizieren und Wünschen<br />

verliefen denn auch sämtliche Diskussionen im Rahmen der Zukunftstalks<br />

im OHO. In jedem Fall aber trugen sie zu einer gewissen<br />

Sensibilisierung bei, was den problematischen Umgang<br />

mit unseren Lebensgrundlagen und die Notwendigkeit eines Umdenkens<br />

in zwischenmenschlichen, ökonomischen, ökologischen,<br />

soziologischen, kommunikationstechnischen und philosophischen<br />

Belangen betrifft.<br />

ABSCHLIESSENDE GROSSVERANSTALTUNG<br />

MIT KUNSTANSPRUCH<br />

Ausgewählte theoretische, per Video-Stream dokumentierte Erörterungen<br />

zu den Themen „Wie wir zusammen leben“, „Wie<br />

wir leben, ohne uns selbst die Lebensgrundlage zu entziehen“,<br />

„Wie wir uns bewegen und kommunizieren“ und „Wie wir uns<br />

eine Schule der Zukunft wünschen“ fließen in die abschließende<br />

Großveranstaltung mit dem Titel DER SOUND DER ZUKUNFT AUS<br />

DEN ECHOKAMMERN DER GEGENWART am 9. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, 16:00 Uhr<br />

im Offenen Haus Oberwart, ein, und zwar in Form einer eigenen,<br />

großformatig angelegten Videoinstallation. Dabei handelt es sich<br />

nicht nur um eine Art Zusammenfassung der Zukunftstalks, sondern<br />

auch um die Präsentation der interaktiven und intermedialen<br />

Versuche von Künstler:innen verschiedener Genres, mit ihren<br />

Werken eine dialogische Brücke zu Aspekten von Gegenwart und<br />

Zukunft zu spannen.<br />

Eingefasst wird dieser inhaltlich und formal weit gespannte Versuch<br />

von Musik des Komponisten Klaus Lang unter dem Aspekt<br />

der Forcierung der Langsamkeit. Sie wird interpretiert von einem<br />

Chor unter der Leitung von Emanuel Schmelzer-Ziringer. Und<br />

natürlich ist auch für ein kleines Buffet gesorgt!<br />

19


OHO-<br />

MITGLIED<br />

WERDEN<br />

Mit Ihrer Mitgliedschaft und den verschiedenen OHO-Karten<br />

können Sie uns natürlich tatkräftig unterstützen. Wir freuen<br />

uns über jeden zusätzlichen Beitrag zu unserem Budget.<br />

Das OHO ist ein gemeinnütziger Verein, der nicht gewinn orientiert<br />

arbeitet. Die Mitglieder unterstützen durch ihren Beitrag eine<br />

Arbeit im Kunst- und Kulturbereich, die ohne öffentliche, aber auch<br />

private Förderung nicht denkbar ist.<br />

Folgend finden Sie die verschiedenen Möglichkeiten, das OHO bei<br />

seiner Arbeit zu untersützen:<br />

Sie möchten Mitglied<br />

werden oder eine der<br />

OHO-Karten erwerben?<br />

Dann wenden Sie sich ans<br />

OHO unter info@oho.at<br />

oder 03352-38555!<br />

OHO-MITGLIEDSCHAFT<br />

Als OHO-Mitglied erhalten Sie auf alle<br />

OHO-Veranstaltungen den ermäßigten<br />

Eintrittspreis innerhalb von 12 Monaten<br />

ab Ausstellungsdatum.<br />

Sie können den Verein „Offenes Haus<br />

Oberwart“ mitgestalten, indem Sie auf<br />

der Generalversammlung Ihr aktives<br />

und passives Stimmrecht nutzen.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer<br />

Veranstaltung nur für Mitglieder und<br />

Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Mitgliedschaft kostet pro<br />

Jahr Euro 30,–.<br />

20


DIE OHO-KARTE<br />

„SPECIAL INFRAROT“<br />

Mit der OHO-Karte „special infrarot“ erhalten Sie vier<br />

Eintrittskarten zu OHO-Veranstaltungen gratis innerhalb<br />

von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum – bei allen<br />

übrigen Veranstaltungen erhalten Sie den ermäßigten<br />

Eintrittspreis – entweder für eine Person bei vier<br />

verschiedenen Veranstaltungen oder für Sie und eine<br />

Begleitung bei zwei Veranstaltungen oder bei einer Veranstaltung<br />

für Sie und weitere drei Personen. Ganz nach<br />

Ihrem Wunsch!<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur<br />

für Mitglieder und Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Karte „special infrarot“ kostet Euro 80,–.*<br />

* alle Karten inkl. OHO-Mitgliedschaft<br />

DIE OHO-KARTE<br />

„EXTRAORDINARY LUMINOUS“<br />

DIE OHO-KARTE<br />

„SPECIAL ULTRAVIOLET“<br />

Mit der OHO-Karte „special ultraviolet“ haben Sie zu allen<br />

OHO-Veranstaltungen freien Eintritt für eine Person<br />

innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur<br />

für Mitglieder und Unterstützer:innen ein.<br />

Die OHO-Karte „special ultraviolet“ kostet Euro 150,–.*<br />

Wenn Sie die OHO-Zeitschrift BLATTWERK<br />

kostenlos zugeschickt bekommen möchten,<br />

dann kontaktieren Sie uns bitte telefonisch oder<br />

per E-Mail: Telefon +43 (0)3352 -38555, info@oho.at<br />

Den OHO-Newsletter können Sie einfach<br />

auf www.oho.at abonnieren!<br />

Mit der OHO-Karte „extraordinary luminous“ unterstützen Sie das<br />

Haus wesentlich bei seiner Arbeit für Kunst und Kultur. Als Unterstützer:in<br />

des Hauses haben Sie zu allen OHO-Veranstaltung freien<br />

Eintritt für eine Person innerhalb von 12 Monaten ab Ausstellungsdatum.<br />

Zusätzlich erhalten Sie einen Kunstdruck zu Ihrem Förderbeitrag.<br />

Künstlerinnen und Künstler stellen pro Jahr eine kleine Auswahl an<br />

Drucken für die fördernden Mitglieder zur Verfügung. Sie können<br />

daraus eine Arbeit wählen.<br />

Wir laden Sie einmal im Jahr zu einer Veranstaltung nur für Mitglieder<br />

und Unterstützer:innen ein.<br />

Ihr Förderbeitrag für Kunst und Kultur im OHO beträgt für 12<br />

Monate Euro 450,–.*<br />

KARTENVORVERKAUF<br />

IM OFFENEN HAUS OBERWART:<br />

Telefon +43 (0)3352-38555 / info@oho.at<br />

Kartenreservierungen/-bestellungen <strong>bis</strong> einen<br />

Werktag vor gewünschter Veranstaltung im<br />

Büro unter +43 (0)3352 38555, wobei Karten auch<br />

über das Internet bestellt werden können (Den<br />

Link dazu finden Sie auf www.oho.at).<br />

Reservierte Karten müssen <strong>bis</strong> spätestens 30<br />

Minuten vor der Veranstaltung abgeholt werden –<br />

nur dann gilt der Vorverkaufspreis.<br />

Ermäßigte Kartenpreise gelten für: OHO-Mitglieder,<br />

Ö1-Club-Mitglieder, Schüler:innen, Lehrlinge,<br />

Student:innen, Zivil- & Präsenzdiener.<br />

21


mi, 12.6.<br />

19:30 Uhr<br />

EIN TRIUMPH<br />

Spielfilm, Frankreich 2020, 105 Min.<br />

Eintritt AK € 5,-<br />

(ermäßigt € 3,- / für Kinder unter 4 Jahren Eintritt frei)<br />

Regie: Emmanuel Courcol<br />

Drehbuch: K.Amara, E. Courcol, T. de Carbonnières<br />

Kamera: Yann Maritaud<br />

Mit: Kad Merad, David Ayala, Pierre Lottin, Marina Hands<br />

u.a.<br />

Schauspieler Etiénne hat keine großen Rollenangebote mehr<br />

zu erwarten und übernimmt die Leitung einer Theatertruppe<br />

in einem Gefängnis in Lyon. Mit großem Enthusiasmus stürzt<br />

er sich in die neue Aufgabe, bei der er anfangs von den Häftlingen<br />

so gar nicht ernst genommen wird. Geprobt werden soll<br />

das Stück Warten auf Godot von Samuel Beckett. Etiénne ist<br />

erstaunt, welches schauspielerische Talent in seinen Schützlingen<br />

schlummert. Wenn alles gut geht, winkt sogar eine<br />

Tournee außerhalb der Gefängnismauern ...<br />

Eine Veranstaltung des OHO in Kooperation mit EU-XXL-Wanderkino<br />

Sommer im OHO<br />

DIE VERANSTALTUNG IST<br />

FÜR OHO-MITGLIEDER GRATIS!<br />

Alle anderen Gäste sind herzlich<br />

eingeladen, OHO-Mitglied<br />

zu werden.<br />

sa., 22.6.<br />

17:00 Uhr<br />

OHO-SOMMERFEST<br />

mit den Blum‘s Brothers<br />

Günter Tretter – Sax<br />

Erich Sammer – Gitarre<br />

Vlado Blum – Gitarre<br />

Die Band Blum’s Brothers begeistert mit einer<br />

breiten Palette an Musikrichtungen. Von Klassik<br />

und Jazz über Pop, Rock, Lounge und Unterhaltungsmusik<br />

<strong>bis</strong> hin zu Wienerlied und World Music.<br />

Eine perfekte musikalische Umrahmung für das<br />

Sommerfest im OHO!<br />

22


IVANA FERENCOVA UND CHOR<br />

fr., 15.6.<br />

19:00 Uhr<br />

ROMA BUTSCHU<br />

Eintritt frei<br />

Der Roma-Butschu – Roma-Kirtag ist ein Fest der Kulturen<br />

und Volksgruppen im Burgenland. Seit dem Jahr<br />

1991 trifft man sich und feiert gemeinsam – Roma und<br />

Nicht-Roma. Es geht um kulturelle Diversität, um das Miteinander<br />

der verschiedenen Volksgruppen. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei jedes Jahr die Musik. Neben den Oberwarter<br />

Roma-Bands „Romano Rath“ und „Leon Berger Band“ präsentieren<br />

heuer auch Ivana Ferencova und ihr Chor aus<br />

Wien ihr Können. Weiters stehen musikalische Darbietungen<br />

der ungarischen und kroatischen Volksgruppe auf dem<br />

Programm.<br />

IVANA FERENCOVA UND CHOR: Ivana Ferencova war in<br />

der slowakischen Musikszene bereits als Kind eine bekannte<br />

Persönlichkeit und legte von da an eine steile Karriere<br />

hin, wirkte als Sängerin, Tänzerin, Komponistin und Poetin<br />

und trat u.a. mit Harri Stojka auf. 2007 hat Ivana den<br />

Frauenchor gegründet – ein Herzensprojekt. Mit dem Klang<br />

der Frauenstimmen werden neue und alte Romane Gila<br />

(Roma-Lieder) vertont, um die Musik der Roma weiterhin<br />

aufleben zu lassen. Zusammen singen und improvisieren<br />

die Frauen dreistimmig in Romanes, Ukrainisch, Ruthenisch,<br />

Bulgarisch und anderen Sprachen.<br />

LEON BERGER BAND<br />

ROMANO RATH: Sechs junge Roma aus Unterwart, Oberwart<br />

und Kleinbachselten gründeten vor einigen Jahren die<br />

Band „Romano Rath – Roma Blut“ und trugen wesentlich<br />

zur Entwicklung einer eigenen Festkultur bei. Die Musiker<br />

entschieden sich, Roma-Musik zu machen. Der erste Auftritt<br />

der Band „Romano Rath“ fand beim Roma-Butschu 1994 in<br />

Kleinbachselten statt.<br />

LEON BERGER BAND: Die vier Roma Leon Berger (Klarinette/Bandleader),<br />

Josef Schmidt (Schlagzeug/Gesang),<br />

Markus Sarközi (Keyboard/Gesang) und Martin Horvath<br />

(Bass/Gesang) gründeten im Jahr 2019 die „LEON BERGER<br />

BAND“. Mit ihrer Musik möchten sie auf eine musikalische<br />

Reise durch die verschiedensten Länder und Arten der Roma-Musik<br />

einladen.<br />

Eine Veranstaltung des Vereines Roma-Service<br />

ROMANO RATH<br />

23


#deineStimme<br />

macht uns alle<br />

STÄRKER<br />

b.ak.at/wahl<br />

Richtig Müll trennen bringt´s!<br />

Also ehrlich, sortenrein Mülltrennen<br />

ist echt kinderleicht:<br />

Die Zeitung zum Altpapier,<br />

die Speisereste in die Biotonne,<br />

Plastikverpackung in den<br />

Gelben Sack, usw.<br />

Nur wenn die Altstoffe<br />

richtig getrennt sind<br />

können sie auch sinnvoll<br />

verwertet werden.<br />

Alle Trenninfos findet Ihr<br />

übrigens auf<br />

www.bmv.at

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