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SCHWEIZ ENTDECKEN: APPENZELLERLAND
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Für sie gehören Gesundheit
und Genuss zusammen:
Prisca Peterer,
Verantwortliche für den
Gesundheits bereich
im Hotel Hof Weissbad.
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Der Ruheraum ist
schlicht, aber gemütlich.
Die schmucken Fenster
stammen aus der Zeit
des alten Hof Weissbad.
is weit über die Landesgrenzen hinaus ist
das Appenzellerland bekannt für seine
sanften grünen Hügel und die malerische
Landschaft mit ihren Streusiedlungen
und den typischen Schindelhäusern.
Aber auch das reiche traditionelle Brauchtum wie
Volksmusik und -tänze sowie die unzähligen Wanderrouten
tragen ihren Teil zur grossen Beliebtheit der
Region bei. «Sech efach wohl fühle – e langi Appezöller
Tradition», heisst es in einem Slogan des Appenzeller
Tourismusverbands. Dieses Wohlgefühl, das
einen im Appenzell überkommt, rührt sicherlich nicht
zuletzt von der frischen Luft her, über die so viel geredet
wird. Die hügelige Landschaft am Fusse des Alpsteinmassivs
hat ausserdem den Ruf, eine besondere
Heilsregion zu sein. Im Appenzellerland haben Wellness-
und Kuraufenthalte eine lange Tradition. Es gibt
sogar Stimmen, die sagen, die Appenzeller hätten die
Wellness erfunden.
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«Wir ergänzen
schulmedizinische
Erkenntnisse
mit traditionellen
Naturheilmethoden.»
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Prisca Peterer,
Leiterin Gesundheitsbereich
im Hotel Hof Weissbad
Hochburg der Naturheilmedizin
Bezeugt ist jedenfalls, dass die Region bereits im
18. Jahrhundert schweizweit und bis in die nahen
Grenzregionen hoch geschätzt wurde für ihre Moorund
Heilbäder, Molken- und Fastenkuren. Bis heute
gilt das Appenzell als der Gesundheitskanton. Nirgendwo
anders gibt es so viele Heilpraktiker wie hier:
Allein in Appenzell Ausserrhoden sind über 270 davon
registriert. Dank einer besonders liberalen Gesetzgebung
dürfen diese Heilmittel und sogenannte Hausspezialitäten
– eigene Rezepturen – an die Patienten
abgeben. Rund 700 Präparate und 620 solcher Hausspezialitäten
werden in Apotheken, Drogerien und
Heilpraxen hergestellt. Inzwischen hat sich dieser
Markt über die Kantonsgrenzen geöffnet – die speziellen
Rezepturen sind allerdings im Appenzellerland
geblieben.
Alte Heilbadkultur zeitgemäss interpretiert
Auch wenn Wellness mittlerweile zum Repertoire jedes
guten Hauses gehört, hat das Bäder- und Kurwesen im
Appenzell noch immer eine besondere Bedeutung und
stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig für die Region
dar. Zu den renommiertesten Kurhotels gehört das
4-Sterne-Plus-Hotel Hof Weissbad im gleichnamigen
Kurort, nahe dem Innerrhoder Kantonshauptort Appenzell.
«Wir ergänzen schulmedizinische Erkenntnisse
mit komplementärmedizinischen Anwendungen
und traditionellen Naturheilmethoden», sagt Prisca
Peterer. Sie leitet den Gesundheitsbereich im Hotel Hof
Weissbad, bestehend aus einer Wellnessanlage mit
Spa, Innen- und Aussenpool, einem Ruheraum und
einer Beauty-Ecke. Die medizinische Abteilung, in der
Kur- und Rehabilitationspatienten behandelt werden,
steht unter der Leitung eines Facharztes für Orthopädie
und Sportmedizin. «Das Bewusstsein für Gesundheit
ist in den letzten Jahren definitiv gestiegen», weiss
Prisca Peterer aus ihrer 25-jährigen Praxis. Auch gesunde
Gäste nähmen medizinische Behandlungen, die
von Ärzten durchgeführt würden, als Präventionsmassnahmen
in Anspruch. Für Peterer noch fast
augenscheinlicher ist jedoch der Anspruch auf Individualität:
«Die Gäste und Patienten wünschen eine
persönliche, auf sie abgestimmte Behandlung», so
Peterer. Dieser Trend habe sich in den vergangenen
Jahren verstärkt. Das Hof Weissbad hat darauf reagiert.
Speziell bietet das Hotel den fünftägigen Workshop
MeD-TeN® an, bei dem mittels Blutanalyse und Körpermassverhältnissen
der GenoTyp bestimmt wird.
Die auf den Gast abgestimmte individuelle Ernährung
soll zu mehr Wohlbefinden führen.
Genuss und Gesundheit
«Wir sind kein Spital, sondern ein Gesundheitshotel
mit integrierter Rehabilitationsklinik», sagt Prisca Peterer.
Ihr ist es wichtig, dass in keinem der Zimmer
Spitalatmosphäre herrscht, auch nicht in der medizinischen
Abteilung. Die Zimmer sind alle gemütlich
eingerichtet. Die Blumen stammen von der hoteleigenen
Floristin. «Wir behandeln nicht Patienten, son-
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