10.02.2020 Aufrufe

SBB Via 1 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HINTERGRUND

IC2000

MODERNISIERUNG DER FLOTTE

2018–2024

dauert die gesamte

Modernisierung

8 Wochen

dauert die Modernisierung

eines Wagen

Jeden 3. Tag

wird ein Fahrzeug

fertiggestellt

40 km

neue Bodenbeläge

(Streifen von 1 m Breite)

120 Tonnen

Farbe für

Aussenlackierung

120

SBB Spezialisten

sind im Einsatz

8300

neue Tische

stattet die SBB die Waggons in grossem Stil mit für

Mobilfunk durchlässigen Fensterscheiben aus, die für

künftige Mobilfunkgenerationen wie 5G bereit sind.

In den Familienwagen kann man sich auf WC-Kabinen

mit Wickeltischen freuen. Die Spielecke im oberen Stock

wird zudem neu gestaltet. Und auch in die Sicherheit

wird weiter investiert: Zusätzliche Sicherheitselemente

wie Fahrgastsprechstellen, um bei einem Notfall mit

dem Zugbegleiter oder Lokführer in Kontakt zu treten,

und Branderkennungsanlagen werden neu in den Wagen

angebracht. Es wird ebenso einen autonomen Zugang

dank neuem Schiebetritt in allen Waggons mit

Rollstuhlabteilen und in den Speisewagen geben. Die

modernisierten Doppelstockwagen erfüllen die Vorgaben

des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes.

Tücken und Überraschungen

Über 120 SBB Spezialisten sind täglich im Einsatz, um

die Wagen auf Vordermann zu bringen – Mechaniker,

Elektriker, Bodenleger, Schreiner, Schlosser, Maler,

Logistiker, Arbeitsvorbereiter und Techniker. Dazu

kommen viele externe Partner. Die Renovation eines

Wagens dauert acht Wochen, jeden dritten Arbeitstag

wird ein Fahrzeug fertiggestellt. Im Werk Olten wird

jeweils an 14 Wagen gleichzeitig gearbeitet. Etwa 1 Million

Franken kostet die Renovation eines einzelnen

Wagens.

Die Arbeiten an der IC2000-Flotte sind mit grossem

Aufwand und hohen Kosten verbunden. Warum also

nicht gleich eine neue Flotte anschaffen? «Die Modernisierung

ist viel günstiger und ressourcenschonender»,

weiss der Gesamtprojektleiter. Der grösste Teil der Einrichtung

werde aufgearbeitet und wieder eingebaut. So

polstert man etwa die Sitze neu, reinigt und lackiert die

Decke frisch, revidiert die Klimaanlage. Die Türen werden

zwar altersbedingt ersetzt, allerdings wird ihr Antrieb

behalten und aufgearbeitet. Christian Vlay: «Beim

Auseinanderbauen kommen immer wieder Überraschungen

zum Vorschein, zum Beispiel, wenn einzelne

Fahrzeuge trotz Serie vom Plan abweichen. Eine weitere

Herausforderung ist, die neue Technik mit der alten

zusammenzubringen, damit alles sauber funktioniert.»

Die Mühe hat sich offenbar gelohnt. Das Feedback des

Personals auf den hellen und leisen Zug sei bisher sehr

positiv. Die Kundenbefragung stehe aber noch

aus, so Christian Vlay. Er selbst hat natürlich auch

schon im renovierten Doppelstöcker gesessen und kann

aus erster Hand berichten: «Als Verantwortlicher findet

man immer Details wie Kratzer, die stören. Aber das

Grundkonzept ist sehr gut, die Modernisierung ist gelungen.

Wir haben das Optimum herausgeholt.»

Was jetzt als optimal gilt, wird in 20 Jahren doch wieder

zum alten Eisen gehören. Dann haben die Doppelstöcker

endgültig ausgedient. Was kommt als Nächstes?

Christian Vlay wagt eine persönliche Prognose:

«Der Zug der Zukunft ist noch energiesparender unterwegs

und günstiger im Unterhalt.» Ein Ticket löse

dann wohl niemand mehr. «Das passiert automatisch

beim Einsteigen.»

JAN/FEB 20 37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!