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advantage Nr 1 März 2020

Gemeinsam zu einer nachhaltigen Welt!

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Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 47<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock<br />

„Es fängt ein neues Leben an“<br />

Nach 31 Jahren als Bürgermeister von St. Veit übergibt<br />

Gerhard Mock dieses Amt an seinen Nachfolger. Die Zeit danach<br />

will er das neue Leben genießen und auch noch etwas bewegen.<br />

Foto: Sissi Furgler<br />

Sie sind seit 31 Jahren<br />

Bürgermeister in St. Veit<br />

und werden im April ihr<br />

Amt übergeben. Was<br />

waren in dieser Zeit Ihre<br />

größten Anliegen und was<br />

konnten sie davon umsetzen?<br />

Mir war es immer wichtig, dass man<br />

eine Stadtgemeinde wie ein Unternehmen<br />

führt. Ich habe es mit der Gründung<br />

unserer Holdingbetriebe geschafft, dass wir schlussendlich<br />

für unser Stadtbudget eine Reserve haben.<br />

Außerdem ist der Industriepark entstanden und wir<br />

haben 1400 Wohnungen gebaut.<br />

Was betrachten Sie als größten Erfolg ihrer<br />

Amtszeit, was hat Sie am meisten enttäuscht?<br />

Ich denke, mir ist es gelungen, die Stadt zu modernisieren.<br />

St. Veit ist eine Stadt mit sehr vielen Projekten<br />

im Bereich erneuerbarer Energie. Enttäuscht ist das<br />

falsche Wort: Aber selbst ein Hotel zu bauen und ein<br />

anderes komplett umzubauen – das würde ich mir als<br />

Bürgermeister heute nicht mehr antun. Auf der anderen<br />

Seite hätte St. Veit heute kein einziges Hotel.<br />

Sie haben sich mit Kritik nie zurückgehalten,<br />

auch nicht an der eigenen Partei. Sind Sie mit<br />

der aktuellen Situation der SPÖ auf Landesund<br />

auf Bundesebene zufrieden?<br />

Mir tut das auch ein bisschen weh, wenn man sieht,<br />

wie man in der Sozialdemokratie insgesamt arbeitet.<br />

Natürlich, auf Bundes ebene ist das natürlich viel<br />

schwieriger als auf Gemeindeebene. Pamela Rendi-Wagner<br />

hat zudem sicher nicht die professionellste<br />

Unterstützung. Die SPÖ wird sich in den nächsten<br />

fünf Jahren erholen müssen. Da dürfen wir uns nicht<br />

verstecken, wir sind eine Arbeitnehmerpartei<br />

und müssen das<br />

nach außen hin auch dementsprechend<br />

zeigen.<br />

Was sagen Sie den Menschen<br />

und ihren politischen<br />

Mitbewerbern zum Abschied?<br />

Es ist nicht mein Zugang, anderen<br />

etwas zum Abschied auszurichten.<br />

Was sind ihrer Einschätzung nach für Ihren<br />

Nachfolger und für die Politik die größten<br />

Herausforderungen der Zukunft?<br />

Ich habe meinen Nachfolger Vzbgm. Martin Kulmer<br />

ausgesucht, weil er eigenständig ist und sich nichts<br />

einsagen lässt. Das ist sicher sehr wichtig für den politischen<br />

Alltag: Zuhören, unterschiedliche Meinungen<br />

abwägen und Entscheidungen treffen. Martin Kulmer<br />

wird das perfekt machen.<br />

Hat Sie die lange Zeit in der Politik verändert?<br />

Wurden Sie härter, weicher oder zynischer?<br />

Wahrscheinlich wurde ich milder. Was mich früher<br />

aufgeregt hat, entlockt mir heute ein Lächeln.<br />

Haben Sie schon konkrete Pläne<br />

für die Zukunft?<br />

Ich bleibe bis zum Jahresende Geschäfts führer der<br />

Holding, um laufende Projekte zu finalisieren und die<br />

Holding geordnet zu übergeben. Privat: Es fängt ein<br />

neues Leben an. Das will ich genießen. Ich will aber<br />

auch nicht daheim im Liegestuhl liegen, sondern will<br />

noch etwas bewegen. Natürlich hoffe ich, dass ich<br />

lange gesund bleibe, das ist das Wichtigste. |

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