Industrieanzeiger 07.2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nachrichten<br />
Weltwirtschaft drohen Verwerfungen<br />
Corona-Folgen | Die wirtschaftlichen Folgen durch den Ausbruch<br />
des Coronavirus könnten für die Weltkonjunktur drastisch werden.<br />
Immer mehr Regierungen wollen mit Maßnahmen gegensteuern.<br />
Die Angst vor dem Absturz<br />
der Weltkonjunktur<br />
ist groß. Auch Deutschland<br />
könnte in die<br />
Rezession rutschen.<br />
Bild: Eisenhans/<br />
stock.adobe.com<br />
Die drastische Reaktion der chinesischen<br />
Behörden auf die Ausbreitung<br />
des Coronavirus hat<br />
einen großen Teil der Wirtschaft<br />
des Landes kurzfristig lahmgelegt.<br />
Der Einfluss des Covid-<br />
19-Erregers dürfte die Konjunktur<br />
nicht nur in China im gesamten<br />
Jahr 2020 belasten.<br />
Knapp 21 % beträgt Chinas Anteil<br />
an der weltweiten Industrieproduktion.<br />
Viele Unternehmen<br />
sind als Nachfrager und Zulieferer<br />
im globalen Produktionsprozess<br />
vernetzt, mit enormen Auswirkungen<br />
auf die Weltwirtschaft.<br />
Infolgedessen könnte die<br />
deutsche Industrieproduktion<br />
nach Schätzungen der IKB Bank<br />
im Jahr 2020 mit bis zu einem<br />
Prozentpunkt belastet werden.<br />
Eine drastische Prognose fällt<br />
die Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(OECD). Statt um<br />
2,9 % wie im Jahr 2019 würde<br />
das weltweite Bruttoinlandsprodukt<br />
im schlimmsten aller anzunehmenden<br />
Szenarien nur noch<br />
um 1,5 % wachsen. Dies könnte<br />
eintreten, wenn der Ausbruch<br />
des neuartigen Virus länger<br />
dauere und den asiatisch-pazifischen<br />
Raum, Europa und Nordamerika<br />
breit erfasse. Zahlreiche<br />
Volkswirtschaften auf der<br />
ganzen Welt würden damit in<br />
eine Rezession fallen, Deutschland<br />
eingeschlossen. Hierzulande<br />
wird für 2020 ein Plus beim<br />
Bruttosozialprodukt von 0,3 %<br />
prognostiziert.<br />
OECD-Chefökonomin Laurence<br />
Boone warnte: „Regierungen<br />
können es sich nicht leisten<br />
zu warten.“ Die Bundesregierung<br />
prüft jetzt staatliche Hilfen<br />
und auch die Europäische Zentralbank<br />
(EZB) zeigt sich bereit,<br />
angemessene und gezielte Maßnahmen<br />
zu ergreifen, kündigte<br />
EZB-Chefin Christine Lagarde<br />
an.<br />
•<br />
München macht das Rennen um die IAA<br />
Die IAA soll sich von einer Automobilzu<br />
einer Mobilitätsplattform weiterentwickeln.<br />
Bild: VDA<br />
Automobilmesse | Im Kopf-an-Kopf-Rennen<br />
mit Berlin und Hamburg hat sich München<br />
als Austragungsort der neuen IAA<br />
durchgesetzt. Die ehemalige reine Automobilmesse<br />
soll grundlegend neu konzipiert<br />
werden, teilte der Veranstalter, der Verband<br />
der Automobilindustrie (VDA), mit. Der<br />
Verbandsvorstand werde die Verhandlungen<br />
mit der bayerischen Landeshauptstadt<br />
fortführen, um in den nächsten Wochen zu<br />
einem Vertragsabschluss für die Messe ab<br />
2021 zu kommen, heißt es.<br />
Die IAA wird sich von einer Automobilzu<br />
einer Mobilitätsplattform weiterentwickeln.<br />
Sie soll neben der Faszination Auto<br />
Initialzündung dafür sein, dass sich die austragende<br />
Stadt zu einer Smart City mit intelligenten<br />
Verkehrskonzepten und innovativer<br />
Vernetzung der Verkehrsträger entwickelt –<br />
nachhaltig und an den Bedürfnissen der<br />
Menschen ausgerichtet. München und die<br />
Konzeption der Stadt bieten dafür nach Ansicht<br />
des VDA-Vorstandes „die besten Voraussetzungen“.<br />
•<br />
10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 07.20