Hauptlöschmeister² - KFV Herzogtum Lauenburg
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Seite 18<br />
(Groß Grönau) Ein Großbrand hat<br />
Ende März in Groß Grönau mehrere<br />
Freiwillige Feuerwehren sowie die<br />
Lübecker Berufsfeuerwehr und die<br />
Flughafenfeuerwehr Lübeck-Blankensee<br />
in Atem gehalten. Das Feuer war<br />
vermutlich gegen 16:28 Uhr bei Dacharbeiten<br />
am Anbau der Sporthalle ausgebrochen.<br />
Die 15 Erwachsenen von<br />
der Landesberufsschule für Hörgerätakustiker,<br />
die zu diesem Zeitpunkt<br />
gerade die Halle nutzten, konnten<br />
zum Glück rechtzeitig von den Arbeitern<br />
in Sicherheit gebracht werden.<br />
"Das Feuer hat sich rasend schnell über<br />
die Zwischendecke des Anbaus bis hin<br />
zur Sporthalle ausgebreitet", erinnerte<br />
sich Grönaus Wehrführer und Einsatzleiter<br />
Axel Striepling. Als die ersten<br />
Einsatzkräfte am Einsatzort im Tannenredder<br />
eintrafen, schlugen bereits die<br />
Flammen aus dem Dach der im Anbau<br />
befindlichen Geräteräume und Umkleidekabinen<br />
hervor. Striepling ließ sofort<br />
eine Drehleiter der Berufsfeuerwehr<br />
Lübeck sowie weitere umliegende Feuerwehren<br />
nachalarmieren. Um das Feuer<br />
in den Griff zu bekommen, versuchten<br />
die Feuerwehrleute mit mehreren<br />
Strahlrohren den Brand zu bekämpfen.<br />
Doch die Löscharbeiten waren nicht<br />
einfach: Sie wurden vor allem durch<br />
akuten Wassermangel erschwert. „Weil<br />
das Hydrantennetz fast vollständig zu-<br />
Informationszeitung des Kreisfeuerwehrverbandes <strong>Herzogtum</strong> <strong>Lauenburg</strong><br />
Aus dem Einsatzgeschehen<br />
Sporthalle in Groß Grönau durch Großfeuer zerstört<br />
sammengebrochen war und wir nicht<br />
mit den Fahrzeugen an die Rückseite<br />
der Halle kamen, ließ ich noch mehr<br />
Wehren nachalarmieren. Darunter auch<br />
die Ratzeburger Wehr mit einer zweiten<br />
Drehleiter und ihrem Wasserwerfer“,<br />
berichtete Stripling.<br />
Auch die Flughafenfeuerwehr Lübeck-Blankensee<br />
unterstützte mit ihrem Flugfeldlöschfahrzeug<br />
Unterstützt wurden die Wehrmänner<br />
dabei auch noch von der Flughafenfeuerwehr<br />
Lübeck-Blankensee, die mit einem<br />
Flugfeldlöschfahrzeug ebenfalls im<br />
Pendelverkehr Wasser zuführten. „Die<br />
Einrichtung des Pendelverkehrs mit<br />
sämtlichen Löschfahrzeugen war unsere<br />
einzige Chance, um Wasser zur Einsatzstelle<br />
zu bekommen“, so Einsatzleiter<br />
Striepling. „Die riesige schwarze Rauchwolke<br />
ließ die nachalarmierten Einsatzkräfte<br />
schon von weitem erahnen, was<br />
sich hier für ein Drama abspielt“, sagte<br />
der stellvertretende Kreiswehrführer<br />
Torsten Möller.<br />
Wegen der starken Qualmentwicklung<br />
konnten die Löscharbeiten zum größten<br />
Teil nur unter Atemschutz durchgeführt<br />
werden. „Nach ersten Erkenntnissen<br />
lösten die Bauarbeiter am Anbau der<br />
Einfeldhalle das Feuer mit ihren Brennern<br />
beim Dachpappe kleben aus“, er-<br />
Unterstützung durch das THW Lübeck<br />
klärte ein Polizeisprecher. „Zum Glück<br />
handelten die Arbeiter so schnell und<br />
holten die anwesenden 15 Personen sofort<br />
aus der Sporthalle raus“, so der Beamte<br />
weiter. Auch Verwaltungschef<br />
Werner Rütz und Grönaus stellvertretender<br />
Bürgermeister Eckard Graf<br />
machten sich ein Bild vor Ort. „Im Einsatz<br />
waren rund 130 Feuerwehrleute aus<br />
den Freiwilligen Feuerwehren Groß<br />
Grönau, Groß Sarau, Pogeez, Buchholz,<br />
Einhaus, Harmsdorf, Groß Disnack, Ratzeburg,<br />
die Technische Einsatzleitung<br />
und die Rufbereitschaft des Kreisfeuerwehrverbandes<br />
sowie die Berufsfeuerwehr<br />
und die Flughafenfeuerwehr Lübeck“,<br />
sagte Amtswehrführer Axel Maluche.<br />
Nachdem ein Teil des Sporthallendaches<br />
eingebrochen war, wurde<br />
zusätzlich noch das Ratzeburger und<br />
Lübecker Technische Hilfswerk (THW)<br />
mit schweren Gerät und Beleuchtungsmaterial<br />
angefordert. „Um an das Feuer<br />
im Inneren des Gebäudes zu gelangen,<br />
mussten wir den Anbau der Sporthalle<br />
Die Übersichtsaufnahme zeigt, dass die Einfeldsporthalle<br />
sowie der Anbau durch das Großfeuer<br />
komplett zerstört wurden<br />
mit einem Radlader des THW einreißen“,<br />
so Einsatzleiter Stripling. Anwohner<br />
verfolgten den Einsatz und waren<br />
sichtlich geschockt.<br />
Die 130 Feuerwehrleute sowie die 30<br />
THW Helfer wurden vor Ort durch den<br />
Betreuungszug des DRK Schwarzenbek<br />
mit Essen und warmen Getränken versorgt.<br />
Noch während der Löscharbeiten nahm<br />
die Kriminalpolizei die Ermittlungen<br />
auf. Der Sachschaden beträgt nach ersten<br />
Schätzungen rund 1,3 Millionen Euro.<br />
Sieben Stunden später gegen 23:30<br />
konnte endgültig „Feuer aus“ gemeldet<br />
werden. Von der Turnhalle waren in der<br />
Nacht nur noch rauchende Trümmer<br />
übrig geblieben.<br />
(Text/Fotos: Christian Nimtz)