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Weitsicht-Magazin No. 1 / Frühling 2019

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<strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong> N°1<br />

KINDER BEGLEITEN<br />

Fünf Fakten über das<br />

hochsensible Kind<br />

Autorin: Tanja Suppiger<br />

Konfrontiert eure Kinder<br />

Und das beginnt meistens schon ganz,<br />

ganz früh. Schon im Säuglingsalter. HS<br />

Babys brauchen viel Körperkontakt (oder<br />

vielleicht gerade wenig), fühlen sich oft<br />

in Kinderwagen nicht wohl, wollen getragen<br />

werden, brauchen am Abend lange<br />

Zeit, um einzuschlafen. Sind sie überflutet<br />

mit Reizen, zeigen sie das gerne durch<br />

weinen. (Wie sollen sie es auch sonst<br />

kundtun?)<br />

Vergiss nicht, meistens schlägt in dir auch<br />

das Herz eines hochsensiblen Kindes. Mit<br />

den eigenen hochsensiblen Kindern einen<br />

achtsamen, bewussten Weg zu gehen und<br />

sich radikal dafür zu entscheiden, kann in<br />

einem selber einen gewaltigen Transformationsprozess<br />

auslösen, der für alle Beteiligten<br />

ganz viel Potential an Heilung<br />

freisetzen kann. Bevor das geschehen<br />

darf, fühlt man sich aber sehr oft damit<br />

konfrontiert, ein spezielles, aus dem Rahmen<br />

fallendes Kind zu haben. Damit umzugehen<br />

ist anfänglich oft nicht leicht.<br />

Aber eins ist sicher, hochsensible Kinder<br />

bringen sechs ganz spannende Facetten<br />

mit in ihr und in dein Leben:<br />

1. Sie sind auf Feinheiten und Details<br />

fixiert.<br />

2. Sie sind schnell überreizt oder<br />

übermässig erregt.<br />

3. Sie zeigen tiefe innere Reaktionen<br />

4. Sie haben ein Bewusstsein für die<br />

Gefühle anderer.<br />

5. Sie sind vorsichtig bei neuen, eventuell<br />

gefährlichen Situationen und<br />

brauchen ihre Anlaufzeit.<br />

6. Sie erregen mit ihrem Anderssein<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Quelle: Das hochsensible Kind, von Elaine N. Aron<br />

Die sechste Facette hat weniger etwas mit<br />

dem Kind selber, sondern mit dem Umfeld,<br />

in dem es sich bewegt, zu tun. Denn<br />

die Bewertung des «AndersSeins» kommt<br />

immer von Aussen.<br />

Die beste Medizin: Bauchgefühl<br />

Ich glaube ganz fest daran, dass deine Intuition<br />

dir und deinem Kind am besten<br />

helfen kann, euch gegenseitig zu verstehen.<br />

Immer wieder treffe ich auf Mamas,<br />

die eigentlich spüren, was ihrem Kind<br />

guttut, sich aber nicht getrauen, diesen<br />

Weg zu gehen. Zu unkonventionell, zu<br />

exotisch, zu unberechenbar sei es, einfach<br />

anders zu handeln als so, wie man<br />

das gelernt hat. Doch halte dir immer<br />

wieder vor Augen dass «das tut man halt<br />

so» bei HS Kindern nicht zieht. Und so<br />

weiss ich aus eigener Erfahrung, dass<br />

hochsensible Kinder ganz schön herausfordernd<br />

sein können, dass es manchmal<br />

echt einen Schritt raus aus der Komfortzone<br />

braucht, um mit ihnen und ihrer<br />

Hochsensibilität im Einklang zu leben.<br />

Was sagt mir das Kind?<br />

Du findest in deinem Kind immer Anteile<br />

von dir. Sonst würdest du sie nicht erkennen<br />

und wahrnehmen können. Denn<br />

genau dort, wo es im Umgang mit dem<br />

eigenen Kind besonders emotional,<br />

schwierig und anstrengend wird, triggert<br />

uns die Situation meistens Konditionierungen,<br />

Erlebnisse und Erfahrungen, die<br />

wir selber als Kind erlebt und daraus unsere<br />

Konsequenzen gezogen haben. Da<br />

kann es schon mal vorkommen, dass dein<br />

Kind dich immer und immer wieder an<br />

deine schon seit Jahren unterdrückte Wut<br />

heranführt. Das ist anstrengend. Aber es<br />

bietet so viel Raum für Transformation.<br />

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