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Weitsicht-Magazin No. 1 / Frühling 2019

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<strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong> N°1<br />

GESUNDHEIT UND HEILUNG<br />

«Ihr seid das Licht der Welt. ...<br />

Stellt euer Licht nicht unter<br />

den Scheffel, sondern auf den<br />

Leuchter, damit alle, die<br />

hereinkommen, es sehen.»<br />

Matthäus 5,14 / Lukas 8,16<br />

Licht in der Dunkelheit<br />

Offenbarungen und spirituelle Erfahrungen<br />

können nicht erzwungen werden,<br />

sondern geschehen aus dem heraus, was<br />

in religiöser Terminologie «die Gnade»<br />

oder «die Barmherzigkeit Gottes» genannt<br />

wird. Das Erleben dieser Gnade ist eine<br />

innere Einweihung, denn «Gnade» ist der<br />

innigste Aspekt der göttlichen Liebe.<br />

Die Symbolik von Licht und Dunkelheit<br />

zeigt anschaulich, was mit «Gottes Gnade»<br />

gemeint ist. Etwas mag sich dem Licht<br />

entgegenstellen und Dunkelheit erzeugen,<br />

doch das Licht ruht unvermindert<br />

auf dem, was sich entgegenstellt. Das<br />

Spaltende erzeugt auf der lichtabgewandten<br />

Seite Dunkelheit, doch jenseits der<br />

Dunkelheit ist das Licht die ursprüngliche<br />

Realität und wird von der Dunkelheit<br />

weder berührt noch begrenzt. Das Licht<br />

ist immer präsent und zieht sich nie zurück,<br />

auch dann nicht, wenn sich ihm etwas<br />

entgegenstellt. Ebenso ist Gottes Liebe<br />

immer präsent und immer erreichbar.<br />

Egal wie lange wir uns in der Dunkelheit<br />

aufgehalten haben, sobald wir unser Herz<br />

öffnen, strömt uns das Licht entgegen.<br />

<strong>No</strong>ch bevor wir uns selbst hinaus ins Licht<br />

begeben, kommt das Licht uns entgegen –<br />

und die Dunkelheit ist verschwunden,<br />

wie wenn sie dort nie existiert hätte.<br />

Liebe ist immer ein Ausdruck von Gnade<br />

und Offenbarung. Auch in zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen ist die Liebe,<br />

die unsere Liebe erwidert, spontan<br />

und nicht berechenbar. Selbst wenn ich<br />

jemanden liebe, kann ich diese Person<br />

nicht zwingen oder überreden, mich zu<br />

lieben.<br />

Liebe ist eine intime Selbstoffenbarung<br />

jener Person, die unsere Liebe erwidert.<br />

Im ursprünglichen Sinn gilt dies insbesondere<br />

für die Beziehung des «Teils»<br />

zum Ganzen, wobei von Gottes Seite her<br />

nie eine Trennung besteht. Wir jedoch<br />

können uns von der Quelle trennen (so<br />

wie Dunkelheit sich vom Licht trennt),<br />

doch dies ist eine Illusion, im Sanskrit<br />

«Mâyâ» genannt, da wir in Wirklichkeit<br />

nie von der Quelle getrennt sind.<br />

Wenn hier von Licht und Dunkelheit die<br />

Rede ist, ist die symbolische Bedeutung<br />

gemeint, nicht die physikalische. Dunkelheit<br />

symbolisiert die Trennung von<br />

der Quelle, vom Licht. Das Licht schafft<br />

keine Trennung, aber lässt sie zu, und<br />

hierin zeigt sich die innerste Bedeutung<br />

des freien Willens: Sind wir mit der Quelle<br />

in Verbindung ... oder nicht? Dunkelheit<br />

kann sich nicht selbst auflösen.<br />

Selbst wenn wir die «Mauern» entfernen,<br />

sind nicht wir es, die die Dunkelheit auflösen,<br />

sondern das Licht. Und sogar dann,<br />

wenn die Menschen vergessen, dass sie<br />

in Dunkelheit sind, und «Dunkelheit»<br />

(= die Trennung vom Licht) für normal<br />

halten, vergisst das Licht die Menschen<br />

in der Dunkelheit nicht:<br />

«Das Licht kam in die Welt, aber die Menschen<br />

liebten die Finsternis mehr als das<br />

Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder,<br />

der Böses tut, hasst das Licht und kommt<br />

nicht zum Licht, damit seine Taten nicht<br />

aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit<br />

tut, kommt zum Licht, damit offenbar<br />

wird, dass seine Taten in Gott vollbracht<br />

sind.» (Johannes 3,19–21)<br />

Die Verantwortung eines Menschen<br />

Die Überwindung von Dunkelheit und<br />

Absonderung («Sünde») geschieht für<br />

diejenigen, die sich ins Licht begeben,<br />

von selbst. Gott ist allgegenwärtig und<br />

«wartet» auf uns. Sobald wir die Ego­<br />

Mauern – die falschen Identifikationen<br />

und urteilenden Projektionen – aufgeben,<br />

wird die Spaltung aufgehoben, und wir<br />

können uns selbst wieder im Licht der<br />

spirituellen Realität wahrnehmen.<br />

Auf einmal, in Momenten der inneren<br />

Offenbarung, empfangen wir einen Lichtstrahl<br />

von Gottes Gnade, seiner allgegenwärtigen<br />

und all-einladenden Liebe.<br />

Durch solche Erfahrungen wird unsere<br />

eigene Liebe entfacht und gestärkt. Genauso<br />

wie Feuer von einem anderen Feuer<br />

entfacht wird, wird auch das Feuer im<br />

Herzen durch den Kontakt mit Wesen<br />

entfacht, die bereits in dieser Liebe leben,<br />

seien sie inkarniert (als inspirierende<br />

Menschen) oder «unsichtbar» (als Lichtwesen,<br />

Engel, aufgestiegene Meister).<br />

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