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<strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong> N°1<br />
GESUNDHEIT UND HEILUNG<br />
«Ihr seid das Licht der Welt. ...<br />
Stellt euer Licht nicht unter<br />
den Scheffel, sondern auf den<br />
Leuchter, damit alle, die<br />
hereinkommen, es sehen.»<br />
Matthäus 5,14 / Lukas 8,16<br />
Licht in der Dunkelheit<br />
Offenbarungen und spirituelle Erfahrungen<br />
können nicht erzwungen werden,<br />
sondern geschehen aus dem heraus, was<br />
in religiöser Terminologie «die Gnade»<br />
oder «die Barmherzigkeit Gottes» genannt<br />
wird. Das Erleben dieser Gnade ist eine<br />
innere Einweihung, denn «Gnade» ist der<br />
innigste Aspekt der göttlichen Liebe.<br />
Die Symbolik von Licht und Dunkelheit<br />
zeigt anschaulich, was mit «Gottes Gnade»<br />
gemeint ist. Etwas mag sich dem Licht<br />
entgegenstellen und Dunkelheit erzeugen,<br />
doch das Licht ruht unvermindert<br />
auf dem, was sich entgegenstellt. Das<br />
Spaltende erzeugt auf der lichtabgewandten<br />
Seite Dunkelheit, doch jenseits der<br />
Dunkelheit ist das Licht die ursprüngliche<br />
Realität und wird von der Dunkelheit<br />
weder berührt noch begrenzt. Das Licht<br />
ist immer präsent und zieht sich nie zurück,<br />
auch dann nicht, wenn sich ihm etwas<br />
entgegenstellt. Ebenso ist Gottes Liebe<br />
immer präsent und immer erreichbar.<br />
Egal wie lange wir uns in der Dunkelheit<br />
aufgehalten haben, sobald wir unser Herz<br />
öffnen, strömt uns das Licht entgegen.<br />
<strong>No</strong>ch bevor wir uns selbst hinaus ins Licht<br />
begeben, kommt das Licht uns entgegen –<br />
und die Dunkelheit ist verschwunden,<br />
wie wenn sie dort nie existiert hätte.<br />
Liebe ist immer ein Ausdruck von Gnade<br />
und Offenbarung. Auch in zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen ist die Liebe,<br />
die unsere Liebe erwidert, spontan<br />
und nicht berechenbar. Selbst wenn ich<br />
jemanden liebe, kann ich diese Person<br />
nicht zwingen oder überreden, mich zu<br />
lieben.<br />
Liebe ist eine intime Selbstoffenbarung<br />
jener Person, die unsere Liebe erwidert.<br />
Im ursprünglichen Sinn gilt dies insbesondere<br />
für die Beziehung des «Teils»<br />
zum Ganzen, wobei von Gottes Seite her<br />
nie eine Trennung besteht. Wir jedoch<br />
können uns von der Quelle trennen (so<br />
wie Dunkelheit sich vom Licht trennt),<br />
doch dies ist eine Illusion, im Sanskrit<br />
«Mâyâ» genannt, da wir in Wirklichkeit<br />
nie von der Quelle getrennt sind.<br />
Wenn hier von Licht und Dunkelheit die<br />
Rede ist, ist die symbolische Bedeutung<br />
gemeint, nicht die physikalische. Dunkelheit<br />
symbolisiert die Trennung von<br />
der Quelle, vom Licht. Das Licht schafft<br />
keine Trennung, aber lässt sie zu, und<br />
hierin zeigt sich die innerste Bedeutung<br />
des freien Willens: Sind wir mit der Quelle<br />
in Verbindung ... oder nicht? Dunkelheit<br />
kann sich nicht selbst auflösen.<br />
Selbst wenn wir die «Mauern» entfernen,<br />
sind nicht wir es, die die Dunkelheit auflösen,<br />
sondern das Licht. Und sogar dann,<br />
wenn die Menschen vergessen, dass sie<br />
in Dunkelheit sind, und «Dunkelheit»<br />
(= die Trennung vom Licht) für normal<br />
halten, vergisst das Licht die Menschen<br />
in der Dunkelheit nicht:<br />
«Das Licht kam in die Welt, aber die Menschen<br />
liebten die Finsternis mehr als das<br />
Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder,<br />
der Böses tut, hasst das Licht und kommt<br />
nicht zum Licht, damit seine Taten nicht<br />
aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit<br />
tut, kommt zum Licht, damit offenbar<br />
wird, dass seine Taten in Gott vollbracht<br />
sind.» (Johannes 3,19–21)<br />
Die Verantwortung eines Menschen<br />
Die Überwindung von Dunkelheit und<br />
Absonderung («Sünde») geschieht für<br />
diejenigen, die sich ins Licht begeben,<br />
von selbst. Gott ist allgegenwärtig und<br />
«wartet» auf uns. Sobald wir die Ego<br />
Mauern – die falschen Identifikationen<br />
und urteilenden Projektionen – aufgeben,<br />
wird die Spaltung aufgehoben, und wir<br />
können uns selbst wieder im Licht der<br />
spirituellen Realität wahrnehmen.<br />
Auf einmal, in Momenten der inneren<br />
Offenbarung, empfangen wir einen Lichtstrahl<br />
von Gottes Gnade, seiner allgegenwärtigen<br />
und all-einladenden Liebe.<br />
Durch solche Erfahrungen wird unsere<br />
eigene Liebe entfacht und gestärkt. Genauso<br />
wie Feuer von einem anderen Feuer<br />
entfacht wird, wird auch das Feuer im<br />
Herzen durch den Kontakt mit Wesen<br />
entfacht, die bereits in dieser Liebe leben,<br />
seien sie inkarniert (als inspirierende<br />
Menschen) oder «unsichtbar» (als Lichtwesen,<br />
Engel, aufgestiegene Meister).<br />
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