29.03.2020 Aufrufe

CC inside - Ausgabe 3-2020

Cooking + Catering inside - Ausgabe 3-2020 • TOP AUSBILDER 2020: Die Gewinner • SPECIAL CARE-CATERING: Die Ansprüche der Senioren steigen. • HYATT BERLIN: Das Hyatt in Berlin setzt auf Catering. Und das nicht erst seit gestern. • EISCREME: Mit wenigen Hand-griffen sind neue Kreationen möglich. • GREEN CATERING: Die Kochfabrik hat ihr komplettes Catering auf Bio umgestellt. • TABLETOP: Nachhaltigkeit ist auch ein Thema beim Geschirr.

Cooking + Catering inside - Ausgabe 3-2020

• TOP AUSBILDER 2020: Die Gewinner
• SPECIAL CARE-CATERING: Die Ansprüche der Senioren steigen.
• HYATT BERLIN: Das Hyatt in Berlin setzt auf Catering. Und das nicht erst seit gestern.
• EISCREME: Mit wenigen Hand-griffen sind neue Kreationen möglich.
• GREEN CATERING: Die Kochfabrik hat ihr komplettes Catering auf Bio umgestellt.
• TABLETOP: Nachhaltigkeit ist auch ein Thema beim Geschirr.

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03 20<br />

9,50 EUR<br />

WWW.<strong>CC</strong>INSIDE.DE<br />

SPECIAL<br />

CARE-CATERING:<br />

Die Ansprüche der<br />

Senioren steigen.<br />

Die<br />

Gewinner<br />

TOP AUSBILDER <strong>2020</strong><br />

10 HYATT BERLIN<br />

Das Hyatt in Berlin setzt<br />

auf Catering. Und das<br />

nicht erst seit gestern.<br />

37 GREEN CATERING<br />

Die Kochfabrik hat ihr<br />

komplettes Catering auf<br />

Bio umgestellt.<br />

52 EISCREME<br />

Mit wenigen Handgriffen<br />

sind neue<br />

Kreationen möglich.<br />

56 TABLETOP<br />

Nachhaltigkeit ist<br />

auch ein Thema<br />

beim Geschirr.


1<br />

Vito WORKER 110 CDI kompakt, Diesel: Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 7,7/5,8/6,5 l/100 km; CO 2<br />

-Emissionen kombiniert: 171 g/km.<br />

Die angegebenen Werte sind die ermittelten „NEFZ-CO 2<br />

-Werte“ i. S. v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1152. Die Kraftstoffver brauchswerte wurden<br />

auf Basis dieser Werte errechnet. Als Bemessungs grundlage für die Kraftfahrzeugsteuer kann ein höherer Wert maßgeblich sein. Die Angaben beziehen sich nicht auf<br />

ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Werte variieren<br />

in Abhängigkeit von den gewählten Sonderausstattungen. Ein ServiceCareLeasing-Beispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemens straße 7, 70469 Stuttgart,<br />

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Gesamtlaufleistung: 40.000 km; mtl. Leasing rate inkl. ServiceCare Komplettservice gemäß unseren Bedingungen: 199 €. Alle Preise zzgl. gesetzlich geltender USt.<br />

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EDITORIAL 3<br />

KOMPROMISSE<br />

SIND NICHT<br />

MEIN STYLE !<br />

ANDERS MACHEN<br />

„Nee, das ist nichts für mich.“<br />

Fragt man junge Leute, ob sie<br />

sich eine Karriere in der Gastronomie<br />

vorstellen können, ist oft<br />

ein müdes Lächeln die Antwort.<br />

Ja, die Branche hat ein Imageproblem.<br />

Und ja, die Situation ist<br />

ernst. Aber wie die Gewinner und<br />

Nominierten des Top Ausbilders<br />

<strong>2020</strong> (Center-Story ab Seite 26)<br />

zeigen: Es ist nicht hoffnungslos.<br />

Engagierte Ausbilder wie der Europa-Park<br />

oder Hubertus Schultz<br />

vom Schlosshotel Gedern haben<br />

hoch motivierte Auszubildende,<br />

die durchaus Karriere in der Gastronomie<br />

machen wollen. Doch<br />

klar ist auch, dass viele gastronomische<br />

Betriebe die eigene Haltung<br />

überdenken müssen, geht<br />

es um Ausbildung, Mitarbeitergewinnung<br />

und -bindung.<br />

Neue Wege geht man auch bei<br />

und mit Nudel Emma, einem<br />

Pasta-Bistro im Süden Deutschlands.<br />

Außergewöhnlich ist nicht<br />

nur das Gastro-Konzept, sondern<br />

auch die interaktive Gestaltung<br />

des Bistros, in dem Menschen<br />

mit geistiger Behinderung arbeiten.<br />

Bei der Zubereitung der Gerichte<br />

helfen ihnen Videoprojektionen<br />

und Bewegungssensoren.<br />

Dörte Fleischhauer,<br />

Redakteurin<br />

fleischhauer@hospitalitymedien.de<br />

Bewegungssensoren am Kochbesteck<br />

unterstützen sie individuell<br />

und entsprechend ihrer persönlichen<br />

Arbeitsgeschwindigkeit.<br />

Wir stellen dieses Konzept ab<br />

Seite 18 vor.<br />

Statt nur auf klassisches Hotelbusiness<br />

setzt das Grand Hyatt<br />

Berlin auch auf Catering und hat<br />

hiermit ein eigenständiges Zusatzgeschäft<br />

entwickelt: Allein<br />

in Berlin wird ein Millionenumsatz<br />

generiert – und zwar auch<br />

außerhalb des Hauses (ab Seite<br />

10). Diese und weitere Beispiele<br />

in dieser <strong>Ausgabe</strong> von Cooking<br />

+ Catering <strong>inside</strong> zeigen, dass es<br />

sich lohnen kann, eingetretene<br />

Pfade zu verlassen!<br />

Warum sollte man sich<br />

mit weniger zufrieden geben,<br />

wenn man das Beste auf<br />

den Tisch bringen will?<br />

Der MKN FlexiCombi<br />

beherrscht meinen Style<br />

perfekt.<br />

MKN FlexiCombi<br />

Kompromisslos anders.<br />

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Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Internorga <strong>2020</strong><br />

Halle A4, Stand 417


INHALT 3/<strong>2020</strong><br />

10<br />

COMMUNITY<br />

06 KOFLER &<br />

KOMPANIE<br />

Gemeinsam mit Casualfood<br />

versorgt Kofler & Kompanie<br />

ab Sommer die Fans im<br />

Waldstadion Frankfurt.<br />

08 GASTRO-PREIS<br />

Die Top 5 des Gastro-<br />

Gründerpreises stehen fest.<br />

Darunter auch der Caterer<br />

Die Fette Beete aus Krefeld.<br />

CONCEPTS<br />

10 GRAND HYATT<br />

BERLIN<br />

Mit Hyatt Catering hat<br />

man eine umsatzträchtige<br />

Marke neben dem<br />

Hotelbetrieb etabliert.<br />

18 INKLUSION<br />

Digitale Tools und ein<br />

Lichtsystem helfen den<br />

Mitarbeitern von Nudel<br />

Emma bei ihrer Arbeit.<br />

CENTER<br />

26 AUSBILDUNG<br />

Die besten Köche-<br />

Ausbilder des Jahres<br />

wurden in Stuttgart<br />

gefeiert.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


INHALT AUSGABE 3/<strong>2020</strong> 5<br />

52<br />

22<br />

60 40<br />

SPECIAL:<br />

Care-Catering<br />

COOKING<br />

37 ALLES BIO<br />

Von Patrick Diehr,<br />

Inhaber der Kochfabrik<br />

in Prisdorf, gibt es nur<br />

grünes Catering.<br />

40 TILAPIA<br />

Marcel Görke inszeniert<br />

den Buntbarsch von<br />

Regal Springs in fünf<br />

kreativen Gerichten.<br />

CREATION<br />

52 EIS<br />

Die Neuheiten der<br />

Saison bieten viel Potenzial<br />

für Gastronomie<br />

und Catering.<br />

56 TABLETOP<br />

Ein Klassiker feiert sein<br />

Comeback: Weißes<br />

Geschirr kommt wieder<br />

auf den Tisch.<br />

CORPORATE<br />

60 INTERGASTRA<br />

Die Stuttgarter Messe<br />

kon statierte einen Besucherrekord,<br />

auch dank<br />

der IKA/Olympiade der<br />

Köche.<br />

64 ECS<br />

Der European Catering<br />

Summit, ein Kongress für<br />

Event-Caterer, feierte<br />

seine Premiere in Köln.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


6 COMMUNITY NEWS<br />

KOFLER & KOMPANIE/CASUALFOOD<br />

SANDER/SERVICE-BUND<br />

CATERING TRIFFT<br />

CONVENIENCE<br />

Kofler & Kompanie (K&P) stellt sich<br />

neu auf. Neben Konstantina Dagianta<br />

ist die Geschäftsführung um den<br />

Unternehmer Frank Schwarz sowie<br />

Branislav Cucic, langjähriger Executive<br />

Headchef bei Kofler, erweitert.<br />

Frank Schwarz und sein in Duisburg<br />

ansässiges Catering-Unternehmen<br />

FSGG sind in der Branche durchaus<br />

bekannt. KP Kofler steht dem Unternehmen<br />

zukünftig als Chairman of<br />

the Advisory Board zur Seite. Der Fokus<br />

bleibe auf hochwertiges Event-<br />

Catering gerichtet, informiert Kofler<br />

& Kompanie. Aber auch andere Catering-Bereiche<br />

kommen durchaus<br />

infrage. So nutzt das Unternehmen<br />

seine Erfahrungen aus dem Stadion-Catering<br />

(K&P hat mehrere Fußballweltmeisterschaften<br />

maßgeblich<br />

betreut) und wird ab diesem Sommer<br />

im Frankfurter Waldstadion den Caterer<br />

Aramark ablösen. Dazu wurde die<br />

Supreme Sports Hospitality Frankfurt<br />

GmbH gegründet. Dahinter stehen<br />

neben KP Kofler zwei bekannte Manager<br />

aus der Convenience-Branche:<br />

Stefan Weber und Michael Weigel,<br />

die Gründer und geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Casualfood GmbH.<br />

Casualfood ist als Verkehrsgastronom<br />

vor allem in Flughäfen und Bahnhöfen<br />

vertreten, mit Marken wie Hermann’s,<br />

Qickers, Mayer’s u. v. a.<br />

GENAU ZUR RECHTEN ZEIT<br />

Für Kofler & Kompanie kommt der<br />

Auftrag zur rechten Zeit, denn das<br />

Unternehmen hat im vergangenen<br />

Jahr ein Planinsolvenzverfahren<br />

eingeleitet. Mit Unterstützung von<br />

Sanierungsexperten scheint die Restrukturierung<br />

des Catering- und Gastronomiegeschäftes<br />

hierzulande gelungen.<br />

„Wir haben die vergangenen<br />

Monate intensiv genutzt, um uns für<br />

die zukünftigen Herausforderungen<br />

neu aufzustellen. Das Führungsteam<br />

bringt herausragende Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen mit, um richtungsweisende<br />

Impulse für die Weiterentwicklung<br />

und den Fortbestand der<br />

Marke zu setzen“, betont KP Kofler.<br />

Die Implementierung eines zentralen<br />

Konzeptionsteams, zur Entwicklung<br />

kreativer und individueller Catering-<br />

Konzepte sowie die Zusammenführung<br />

der Küchen, waren unter anderem<br />

Ergebnisse, die im Rahmen der<br />

Restrukturierung erfolgreich umgesetzt<br />

wurden.<br />

FOTO: Kofler & Kompanie<br />

GOURMET-<br />

CONNECTION<br />

Service-Bund und Sander gehen als<br />

„ExpertPartnership“ künftig gemeinsame<br />

Wege und präsentieren den Sortimentsbereich<br />

GourmetConvenience,<br />

wo „hochwertige, servierfertige Produkte<br />

aus der Sander Frische-Manufaktur<br />

mit einer abgestimmten Auswahl<br />

aus dem ganzheitlichen Service-Bund<br />

Großhandelssortiment vereint sind“,<br />

teilten die Unternehmen mit. So sollen<br />

„vielfältige Kompetenzen zum<br />

maximalen Kundenvorteil gebündelt<br />

werden“, heißt es weiter. Durch die Zusammenlegung<br />

verfügen die Partner<br />

insgesamt über 85.000 Bestandskunden<br />

in den Bereichen HoGa, GV und<br />

Care. Auf der Internorga in Hamburg<br />

(13. bis 17. März <strong>2020</strong>) stellen die beiden<br />

Unternehmen ihr Kooperationsvorhaben<br />

auf einem gemeinsamen<br />

Messestand vor.<br />

HOBART<br />

NEUER VER-<br />

TRIEBS LEITER<br />

Hobart hat einen neuen Vertriebsleiter.<br />

Markus Bau wird künftig den Verkauf<br />

der Spül-, Gar- und Zubereitungstechnik<br />

in den Ländern Deutschland, Österreich<br />

und Schweiz leiten und weiter<br />

ausbauen. Außerdem verantwortet der<br />

studierte Wirtschaftsingenieur weiterhin<br />

den Vertrieb für die Region Asien-Pazifik.<br />

Markus Bau begann seinen<br />

beruflichen Werdegang bei Hobart 1998<br />

als Projektmanager und war in der Folge<br />

für verschiedene Bereiche in der Auftragsabwicklung,<br />

der Produktion und<br />

im Vertrieb zuständig. 2006 wechselte<br />

der 49-Jährige die Branche und kehrte<br />

2016 als Direktor Systemtechnik & Export<br />

zu Hobart zurück. In dieser Funktion<br />

verantwortete er als Prokurist die<br />

Geschäftsbereiche Airline Catering,<br />

Marine, Industrielle Reinigungstechnik<br />

und den Export.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COMMUNITY NEWS 7<br />

AVIKO<br />

GASPARAC SOLL MARKT-<br />

POSITION AUSBAUEN<br />

Zum 1. Februar ist Denis<br />

Gasparac ins operative<br />

Geschäft von Aviko Foodservice<br />

eingetreten. Er<br />

wird zunächst die Stelle<br />

als Business Development<br />

Manager (BDM) antreten<br />

und das Führungsteam<br />

von Jan van Wilsem<br />

(General Sales Manager<br />

Foodservice DACH-DK)<br />

verstärken. In der neu geschaffenen<br />

Position verantwortet<br />

Denis Gasparac<br />

neben dem Bereich Großhandel/Einkaufsgruppen<br />

und Endkunden auch<br />

nationale und internationale<br />

Zukunftsprojekte.<br />

Der 50-Jährige verfügt<br />

über langjährige Managementerfahrung<br />

und<br />

bringt einen prägenden<br />

und umfassenden Wissensschatz<br />

im Bereich<br />

High-Convenience sowie<br />

Gastronomiewissen auf<br />

allen Ebenen im Foodservice-Geschäft<br />

mit. Seine<br />

mehr als 30-jährige Außer-Haus-Markt-Expertise<br />

in Deutschland und<br />

Österreich hat er zuvor<br />

im operativen Geschäft<br />

bei Unilever und Nestlé<br />

eingesetzt und war zuletzt<br />

als Operations Director<br />

Head of Markets<br />

bei Salomon Food World<br />

tätig. Zudem hat er mehrere<br />

Jahre das Institute<br />

of Culinary Art als Dozent<br />

unterstützt. Mit Denis<br />

Gasparac will Aviko<br />

seine Marktposition im<br />

nationalen und internationalen<br />

Geschäft weiter<br />

ausbauen.<br />

Denis Gasparac ist seit<br />

mehr als 30 Jahren<br />

im Außer-Haus-Markt<br />

unterwegs.<br />

FOTO: Aviko<br />

urquell-bio.de


8 COMMUNITY NEWS<br />

INTERNORGA<br />

JAHRESBILANZ 2019<br />

GAST-<br />

GEWERBE<br />

IST STABIL<br />

GASTRO-GRÜNDERPREIS<br />

Die Jury des Deutschen Gastro-Gründerpreises<br />

<strong>2020</strong> hat entschieden und<br />

die Top 5 des diesjährigen Deutschen<br />

Gastro-Gründerpreises hinsichtlich Innovationsgeist,<br />

Wirtschaftlichkeit und<br />

Gründerpersönlichkeit bewertet. Die fünf<br />

Auserwählten werden ihre Konzepte<br />

live auf der diesjährigen Internorga am<br />

13. März um 15 Uhr im Saal Chicago präsentieren.<br />

Das anwesende Fachpublikum<br />

wählt im Anschluss per Live-Voting den<br />

Hauptgewinner. Dieser darf sich zusätzlich<br />

über eine Startfinanzierung von<br />

10.000 Euro sowie eine 40-stündige Beratung<br />

im Wert von 5.000 Euro durch den<br />

Leaders Club Deutschland freuen.<br />

DIE TOP 5 DES DEUTSCHEN GAS-<br />

TRO-GRÜNDERPREISES <strong>2020</strong>:<br />

Die Fette Beete<br />

„Feinster Gemüse Rock ‘n’ Roll“ – die Fette<br />

Beete in Krefeld ist Restaurant, Catering,<br />

Event-Location und Kochschule in einem<br />

und bietet bunte und saisonale Gemüseküche<br />

in familiärer Atmosphäre und auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Dr. & Dr. Middle Eastern Culture and<br />

Food Lab<br />

„Make food not war“ – die iranischen<br />

Zwillingsschwestern Dr. Sahar und Dr.<br />

Forough Soudoudi überschreiten die politischen<br />

Grenzen und bringen mit ihrem<br />

Jessica Wolf macht deutlich,<br />

was die Fette Beete<br />

so besonders macht.<br />

Berliner Catering die iranische, israelische<br />

und persische Küche auf einen Teller. Die<br />

fernöstlichen Speisen werden klimaschonend<br />

zubereitet und sind obendrein auch<br />

noch gesund.<br />

Geeske & der swarte Roelf<br />

Frieda Lekscha und ihr Team sind verrückt<br />

nach Korn. In ihrer Bar, direkt am<br />

Borkumer Strand gelegen, dreht sich alles<br />

um die hochprozentige Spirituose, die<br />

hier fester Bestandteil neu interpretierter<br />

Cocktail-Klassiker und ausgefallener Neukreationen<br />

ist.<br />

Klinker<br />

Heimat, Gemeinsinn und Lebensqualität:<br />

Das moderne Hamburger Restaurant bietet<br />

eine ungewöhnliche Karte und setzt<br />

komplett auf Nachhaltigkeit – bis hin zu<br />

den Schließzeiten am Wochenende für<br />

die Lebensqualität der MitarbeiterInnen.<br />

Urban Pop up Food<br />

Ein Restaurant trotz Bindungsproblemen?<br />

Das geht, haben sich Daniela Weinhold<br />

und Nastasia Broda aus München gedacht<br />

und kurzerhand ihr rein pflanzliches Popup-Konzept<br />

ins Leben gerufen. Sie kreieren<br />

immer wieder neue Pop-up-Geschichten<br />

wie Banana Leaf (Frühstück) und<br />

Knolle & Kohl (vegane Pinchos-Bar) und<br />

sorgen damit für Diversität und Kreativität<br />

in der Stadt.<br />

FOTO: Internorga<br />

Das Gastgewerbe in Deutschland<br />

ist stabil: 2019 wurden<br />

real (preisbereinigt) 0,6 Prozent<br />

mehr umgesetzt als im<br />

Jahr 2018. Wie das Statistische<br />

Bundesamt (Destatis) weiter<br />

mitteilt, stieg der Gastgewerbeumsatz<br />

nominal (nicht<br />

preisbereinigt) um 3 Prozent.<br />

„Das Gastgewerbe in Deutschland<br />

befindet sich auf solidem<br />

Wachstumskurs“, kommentiert<br />

Guido Zöllick, Präsident<br />

des Deutschen Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes (Dehoga<br />

Bundesverband), die Zahlen.<br />

Wichtigste Impulsgeber<br />

seien das gute Sommerwetter,<br />

die anhaltende Reiselust und<br />

die weiterhin starke Binnennachfrage<br />

gewesen. „Deutschland<br />

als Gastgeberland ist<br />

so beliebt wie nie“, sagt der<br />

Dehoga-Präsident. „Maßgeblichen<br />

Anteil daran haben<br />

die Hoteliers und Gastronomen.“<br />

2019 zählten Hotels,<br />

Gasthöfe, Pensionen und andere<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

495,6 Mio. Übernachtungen<br />

– ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber<br />

2018 und laut Zöllick<br />

einen neuer Rekordwert. Seine<br />

Prognosen für <strong>2020</strong>: ein nominales<br />

Umsatzplus für die Gesamtbranche<br />

von 2,0 Prozent.<br />

Damit dürfte das Gastgewerbe<br />

seinen Nettoumsatz im Jahr<br />

<strong>2020</strong> auf rund 95 Mrd. Euro<br />

steigern. Zugleich verweist<br />

Zöllick auf die immensen Herausforderungen<br />

für die Branche.<br />

„Der Kostendruck wächst.<br />

Die Ertragslage der Betriebe ist<br />

und bleibt angespannt. Probleme<br />

bereiten vor allem die<br />

ausufernde Bürokratie, unfaire<br />

Wettbewerbsbedingungen<br />

und die Suche nach Mitarbeitern.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COMMUNITY NEWS 9<br />

IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />

BILANZ NACH DER INTERNATIONALEN<br />

KÜCHENSCHLACHT<br />

Rund 1.800 Teilnehmer,<br />

davon 110 Mannschaften<br />

und rund 800<br />

Einzelaussteller, aus 67<br />

Ländern sorgten zur IKA<br />

in Stuttgart für olympische<br />

Stimmung in den<br />

Messehallen. In insgesamt<br />

22 Profiküchen, die<br />

speziell für die IKA errichtet<br />

wurden, kochten<br />

die Teams an den vier<br />

Wettbewerbstagen rund<br />

8.000 Menüs für die Besucher.<br />

Auch kulinarische<br />

Trends waren zu<br />

sehen. „Während bei der<br />

Koch-Olympiade vor vier<br />

Jahren sehr viel Sous-vide<br />

gegart wurde, führte der<br />

Trend bei der IKA <strong>2020</strong><br />

wieder hin zum Garen<br />

mit offener Hitze“, resümiert<br />

IKA-Jurypräsident<br />

Frank Widmann. Der<br />

Trend bei der diesjährigen<br />

Koch-Olympiade habe<br />

weg von ausgefallenen<br />

und teuren Produkten geführt.<br />

„Die Teams haben<br />

es vielmehr geschafft,<br />

aus einfachen und regionalen<br />

Produkten aus<br />

ihrem Land einen einzigartigen<br />

und hervorragenden<br />

Geschmack herauszuholen“,<br />

so Widmann.<br />

Bei der Bewertung der<br />

Gerichte wurde der Jurypräsident<br />

von insgesamt<br />

67 Juroren aus aller Welt<br />

unterstützt. Olympiasieger<br />

wurde Norwegen in<br />

der Kategorie Nationalmannschaften,<br />

Schweden<br />

in der Kategorie Jugendnationalmannschaften<br />

und The National Culinary<br />

Team Denmark in der Kategorie<br />

Community Catering.<br />

Rund 8.000 Menüs wurden<br />

zur IKA/Olympiade<br />

der Köche gekocht, oft<br />

mit offener Hitze.<br />

FOTO: Messe Stuttgart<br />

Transgourmet<br />

über Chancen<br />

Zukunft braucht Herkunft.<br />

Die wachsende Sehnsucht nach regionalen und nachhaltig produzierten<br />

Lebensmitteln hat Handel und Gastronomie völlig neue Umsatzchancen<br />

eröffnet. Chancen, die wir konsequent nutzen: Ob Waldlandpute<br />

aus Mecklenburg, Parsdorfer Bio-Brot oder Fischspezialitäten aus<br />

Sarlhusen – mit der Marke Transgourmet Ursprung fördern wir den ökologischen<br />

Landbau, setzen uns für eine artgerechte Tierhaltung ein<br />

und unterstützen den Erhalt heimischer Kulturlandschaften. Wenn also<br />

zukünftig immer mehr Regionalität auf dem Teller landet, wird das nicht<br />

nur heimatverbun denen Genießern schmecken.<br />

Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG<br />

Albert-Einstein-Str. 15 • 64560 Riedstadt • kontakt@transgourmet.de • Hotline: 0800 - 1 722 722 • www.transgourmet.de


10 CONCEPTS HOTEL-CATERING<br />

GRAND HYATT BERLIN<br />

AUF DEM WEG<br />

ZUR EIGENEN<br />

MARKE<br />

Mit dem Namen Hyatt verbindet man<br />

klassisches Hotelbusiness. Unter der<br />

Submarke Hyatt Catering hat sich<br />

mittlerweile aber ein eigenständiges<br />

Zusatzgeschäft entwickelt, das allein in<br />

Berlin einen Millionenumsatz generiert –<br />

und zwar auch außerhalb des Hauses.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

FOTOS: jan-peter Wulf, Hyatt Berlin<br />

Der kleine, feine Unterschied zwischen<br />

dem Hotelbetrieb und dem Außer-Haus-Catering<br />

des Grand Hyatt Berlin, er vergegenständlicht<br />

sich im Jackentausch: Beim<br />

Gespräch im Restaurant trägt Konstantin<br />

Suttorp einen Anzug, fürs Foto schlüpft der<br />

Assistent Director of Events des Hauses in<br />

die lässige Softshell-Jacke mit dem hauseigenen<br />

Logo von Hyatt Catering. Im Catering-Geschäft<br />

löse man sich ein Stück weit<br />

vom gediegenen Hotelstil, erklärt er im Gespräch<br />

mit Cooking + Catering <strong>inside</strong>: „Wir<br />

stehen für die Leistung und die Servicequalität,<br />

die man von einem Fünfsternehotel<br />

erwartet, aber wir bringen es locker rüber.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CONCEPTS HOTEL-CATERING 11<br />

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR<br />

EIGENEN MARKE<br />

Hyatt nutzt das Catering<br />

– insbesondere in externen<br />

Locations – zur Markenbildung<br />

und als eigene Umsatzquelle<br />

Schon seit fast 15 Jahren mischt man<br />

im bunten Berliner Catering-Markt mit.<br />

Angefangen hat alles 2006 mit ersten<br />

kleinen Events im Haus Huth, einem<br />

der wenigen historischen Gebäude am<br />

von Neubauten geprägten Potsdamer<br />

Platz. Etwas später ging man dazu über,<br />

auch größere Locations wie die Berliner<br />

Philharmonie mit Caterings zu bespielen.<br />

„Die Marke wurde Schritt für Schritt<br />

aufgebaut“, berichtet Suttorp, der seine<br />

Laufbahn im Kölner Hyatt begann und<br />

2012 nach Berlin kam. Heute richtet<br />

man rund 120 bis 150 Events<br />

im Jahr aus und rund ein Drittel<br />

des Umsatzes durch Events wird<br />

außer Haus erzielt – ein einstelliger<br />

Millionenbetrag. Das Außer-Haus-Catering<br />

ist eine eigenständige<br />

Abteilung mit eigener<br />

Kostenstelle und eigenem Marketing-Budget.<br />

Welches für <strong>2020</strong><br />

noch einmal aufgestockt worden<br />

ist, um die Marke noch mehr nach<br />

außen tragen zu können. Drei Personen<br />

arbeiten im Verkaufsteam<br />

für das Außer-Haus-Catering.<br />

Hinzu kommen ein Serviceleiter<br />

und ein Küchenchef. Das Küchenpersonal<br />

arbeitet sowohl für draußen<br />

in der eigenen Event-Küche<br />

als auch drinnen fürs Hotel – je<br />

nachdem, ob eine Veranstaltung<br />

stattfindet oder nicht.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


12 CONCEPTS HOTEL-CATERING<br />

Überschneidungen zwischen innen und außen<br />

und mit ihnen Synergieeffekte gebe es, so<br />

Suttorp: „Wir können natürlich viele bestehende<br />

Ressourcen nutzen, vom Marketing-Büro<br />

über das Accounting bis zu HR.“ Auch die räumlichen<br />

Kapazitäten sind ein Vorteil: Braucht ein<br />

Event viel Vorbereitung, dann wird schon mal<br />

ein Bankettraum zur temporären Küche bzw.<br />

zur eigenen Produktionslinie.<br />

Klar: Wenn es richtig groß wird, dann braucht<br />

man Hilfe von außen. Veranstaltungen mit bis<br />

zu 3.000 Gästen sind durchaus möglich. Zum<br />

einen greift man dann auf einen eigenen Pool<br />

von rund 50 studentischen Aushilfen zurück,<br />

die inhouse geschult werden, zum anderen auf<br />

Personal von Partnern. „Wenn wir ein 150-Personen-Catering<br />

haben, dann kann man grob<br />

sagen, dass 40 Prozent unser eigenes Personal<br />

sind und 60 Prozent ausgewählte Mitarbeiter<br />

unserer Partner“, erklärt Suttorp. Zu den Partnern<br />

des Hauses zählen neben Straightforward<br />

(Personal) auch Petrus (Event-Floristik),<br />

Barracuda (Cocktail-Catering) sowie Phoenix<br />

(Mobiliar), um nur einige zu nennen. Mit vielen<br />

Partnern arbeitet Hyatt Catering seit langer<br />

Zeit eng zusammen: Mit Phoenix, die neben<br />

dem Möbelverleih auch eine eigene Schreinerei<br />

betreiben, realisiere man auch gemeinsame<br />

Lösungen – beispielsweise eine für das „Tellerstapel-Problem“.<br />

Die oft unschönen Türme<br />

auf dem Büfett kaschiert man durch ein maßgeschneidertes<br />

Büfettmöbel.<br />

Derzeit sind bei Hyatt in<br />

Berlin rund zwei Drittel<br />

externes und ein Drittel<br />

internes Catering.<br />

„Wir haben den<br />

Anspruch, als<br />

eigenes Unternehmen<br />

wahrgenommen<br />

zu<br />

werden.“<br />

Konstantin Suttorp<br />

INDIVIDUELLE KONZEPTE FÜR<br />

JEDEN KUNDEN<br />

Überhaupt: Maßgeschneidert ist das Stichwort.<br />

Eine Catering-Mappe, aus denen sich<br />

die Anfragenden „ihr“ Event-Paket aussuchen,<br />

gibt es nicht – anders als im Bankettgeschäft<br />

des Hauses. „Wir bewerten jede<br />

Anfrage, das sind rund fünf bis zehn pro<br />

Woche, individuell, und schreiben ein individuelles<br />

Konzept zusammen mit unseren<br />

Partnern“, so Suttorp. Ist das Thema Fliegerei,<br />

wie kürzlich bei einem Event, dann<br />

tritt das Team in entsprechend schicken<br />

Luftfahrt-Uniformen auf und die Speisen<br />

kommen per Trolley an die Tische. Möchte<br />

ein Kunde ein Zero-Waste-Catering, dann<br />

wird dieses vom nachhaltigen Trinkhalm<br />

bis zur Kohlrabischaumsuppe, die im Kohlrabi<br />

selbst serviert wird, umgesetzt. Wobei<br />

Nachhaltigkeit nicht allein ein Motto ist,<br />

sondern sich durch den gesamten Betrieb<br />

zieht: „Zero plastic“ gilt fürs ganze Hotel<br />

und auch fürs Catering – bis auf die Packfolie<br />

habe man das auch schon möglich<br />

gemacht, hier suche man noch nach einer<br />

guten Alternative, so Suttorp. „Nachhaltigkeit<br />

bedeutet, dass man wirklich jeden einzelnen<br />

Stein umdreht. Wir stehen hier alle<br />

in der Verantwortung“, findet er.<br />

In 80 Locations – Tendenz steigend –<br />

finden derzeit die Caterings statt, vom<br />

ehemaligen Technoclub E-Werk, heute<br />

Event-Location ewerk, über The Station und<br />

das Schloss Charlottenburg bis hin zum<br />

Deutschen Museum und der Classic Remise,<br />

Suttorps persönlicher Lieblingslocation,<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


Für große Caterings<br />

wird auch schon mal<br />

ein Veranstaltungsraum<br />

im Hotel zur<br />

Produktionslinie.<br />

Für jede Anfrage wird<br />

ein individuelles Konzept<br />

ausgearbeitet.<br />

100 %<br />

BURGER.<br />

0 %<br />

FLEISCH.<br />

THE GREEN<br />

MOUNTAIN BURGER<br />

in der historische Fahrzeuge und Boote<br />

ausgestellt werden. Auch Events „janz<br />

weit draußen“, zum Beispiel auf einem<br />

idyllischen Brandenburger Schloss, wo<br />

man im vergangenen Jahr eine private<br />

Hochzeit ausrichtete – kein Problem.<br />

GEMÜTLICH: POP-UP AUF DEM<br />

WEIHNACHTSMARKT<br />

Sogar auf den berühmten Weihnachtsmarkt<br />

am Gendarmenmarkt hat man es<br />

geschafft, mit dem Pop-up-Restaurant<br />

gemütlich (ca. 45 Plätze), das 2018 hier<br />

zum ersten Mal eröffnete und im vergangenen<br />

Jahr erneut. Auch für <strong>2020</strong><br />

habe man sich beworben – das muss<br />

man jedes Jahr aufs Neue – und sei guter<br />

Dinge, dass es wieder gemütlich wird,<br />

so Suttorp. Das Speisenkonzept: Bodenständig,<br />

regional und alles kommt im<br />

Weckglas daher, vom Havelzander über<br />

die Ente bis zum Apfel-Zimt-Crumble.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />

Vor dem Zelt wurde – das war eine<br />

Vorgabe des Weihnachtsmarktes –<br />

Wurst verkauft, das Team peppte das<br />

Angebot u .a. um ein vietnamesisches<br />

Bánh-mì-Brötchen mit Entenfleisch<br />

und eine vegane Bratwurst auf. „Die<br />

war der Renner“, berichtet Suttorp.<br />

Das Berliner Hyatt-Outlet ist nicht das<br />

einzige, das Catering außerhalb des<br />

Hotels anbietet. Auch in Hamburg,<br />

Düsseldorf, Köln, Mainz und Frankfurt<br />

wird es angeboten – nur im zur Gruppe<br />

gehörenden Luxuskonzept Andaz<br />

in München, erst 2019 eröffnet, noch<br />

nicht. „Die Kollegen in Hamburg bieten<br />

Caterings für bis zu 300 Personen<br />

an, kürzlich waren sie zum Beispiel in<br />

der Elbphilharmonie“, erklärt Suttorp.<br />

Berlin ist derzeit aber der mit Abstand<br />

stärkste Standort und soll weiter<br />

wachsen: „Wir haben den Anspruch,<br />

als eigenes Unternehmen wahrgenommen<br />

zu werden.“ Dass dieses<br />

immer häufiger der Fall ist, zeigt sich<br />

laut Suttorp darin, dass er bei vielen<br />

Anfragen mittlerweile irgendwann<br />

zurückfragt, ob der potenzielle Kunde<br />

auch einen Meetingraum brauche<br />

oder ob er schon Zimmer für die Gäste<br />

gebucht habe. Auf diese Weise wird<br />

über das Catering dann auch das Kernhotelgeschäft<br />

angekurbelt. <br />

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14 CONCEPTS INTERNORGA<br />

HAMBURG<br />

CALLING<br />

Internorga <strong>2020</strong><br />

FOTOS: Internorga<br />

Wie bereiten sich Caterer auf die Zukunft vor?<br />

Welche Food-Trends werden das Catering Anfang<br />

der <strong>2020</strong>er-Jahre prägen? Antworten auf diese Fragen<br />

verspricht die Internorga, die vom 13. bis zum<br />

17. März <strong>2020</strong> in Hamburg stattfindet.<br />

Von Martin Eschbach<br />

S<br />

Sie ist zweifelsohne richtig, die<br />

Feststellung der Hamburg Messe im<br />

Vorfeld zur Internorga: „Immer mehr<br />

Verbraucher denken um in Richtung<br />

einer gesundheitsbewussten, ausgewogenen<br />

und pflanzenbasierten<br />

Ernährung.“ Die Gemeinschaftsgastronomie<br />

greife diese Entwicklung<br />

auf und bereichere ihr Verpflegungsangebot<br />

um Gerichte, die vegetarisch<br />

oder vegan sind berichtet die<br />

Messe Hamburg. Dass das Angebot<br />

an fleischlosen Speisen in gemein-<br />

schaftsgastronomischen Einrichtungen<br />

deutlich zugenommen hat, bestätigt auch<br />

Kathleen Haefele, Leitung ProVeg Foodservice:<br />

„In der Gemeinschaftsgastronomie bieten<br />

viele Kantinen schon heute eine große<br />

Auswahl an vegetarischen Gerichten an<br />

und auch das Angebot veganer Speisen wird<br />

kontinuierlich weiter ausgebaut. Treiber für<br />

die vegan-vegetarische Ernährung sind Millennials,<br />

die in zehn Jahren zu den Entscheidungsträgern<br />

gehören und die pflanzliche<br />

Verpflegung noch weiter vorantreiben werden.“<br />

ProVeg, Kooperationspartner der Internorga<br />

bietet Orientierungshilfe – Besucher<br />

können sich umfassende Beratung im<br />

zentralen Informations- und Kompetenzzentrum<br />

(Eingang Mitte OG) zu pflanzlicher<br />

Küche holen und in den direkten Austausch<br />

mit der internationalen Ernährungsorganisation<br />

gehen.<br />

Die von der Internorga in Zusammenarbeit<br />

mit der Trendforscherin<br />

Karin Tischer entwickelte<br />

Branchenuntersuchung<br />

FoodZoom gibt einen Überblick<br />

über aktuelle Trends, die <strong>2020</strong><br />

auch den Catering-Markt beeinflussen<br />

werden (s. Seite 16).<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CONCEPTS INTERNORGA 15<br />

Info<br />

Die Internorga findet vom 13.<br />

bis 17. März <strong>2020</strong> in Hamburg<br />

statt. Sie ist nach Angaben der<br />

Veranstalter die internationale<br />

Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie<br />

(inkl. Catering), Bäckereien<br />

und Konditoreien. Mehr als 1.300<br />

nationale und internationale Aussteller<br />

präsentieren rund 95.000<br />

Fachbesuchern ihre Produkte,<br />

Trends, Innovationen sowie digitalen<br />

Lösungen für den gesamten<br />

Außer-Haus-Markt. Begleitet wird<br />

die Fachmesse durch international<br />

besetzte Kongresse, ein<br />

umfassendes Rahmenprogramm<br />

und innovative Branchenwettbewerbe.<br />

Mehr Infos hierzu unter<br />

www.internorga.de<br />

„Alle drei Themenbereiche<br />

- Klimaschutz und<br />

Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />

und Algorithmisierung<br />

sowie vegane und<br />

pflanzenbasierte Ernährung<br />

– gehen ineinander<br />

über und sind miteinander<br />

verbunden. Derzeit stehen<br />

wir erst am Anfang einer<br />

Neuentwicklung, die uns<br />

in den kommenden Jahren<br />

stark beschäftigen wird.<br />

Erste positive Beispiele innerhalb<br />

der Gemeinschaftsgastronomie<br />

finden sich<br />

bereits in allen GV-Segmenten.<br />

Überall gibt es Beispiele<br />

für nachhaltige Ansätze, die<br />

in der kommenden Dekade<br />

weiter zunehmen und bis<br />

2030 normativen Charakter<br />

haben werden“, fasst<br />

Rainer Roehl, Geschäftsführer<br />

des Beratungsunternehmens<br />

A’verdis und Jurymitglied<br />

des Interorga-Zukunftspreises,<br />

zusammen.<br />

INTERNATIONALE<br />

FOOD-TRENDS<br />

Innerhalb des Food-Bereichs<br />

sind es jedoch nicht<br />

nur die vegane und vegetarische<br />

Küche, die das Catering<br />

in allen Bereichen<br />

künftig verändern. Karin Tischer,<br />

Food-Trendforscherin<br />

und Inhaberin von food<br />

& more in Kaarst, hat die<br />

aktuellen Entwicklungen<br />

im internationalen Außer-<br />

Haus-Markt analysiert. Die<br />

Ergebnisse sind im sogenannten<br />

Internorga-Food-<br />

Zoom <strong>2020</strong> zusammengefasst<br />

und zeigen gleichzeitig<br />

auf, welche Trends den<br />

Gastro-Markt zu Beginn<br />

der <strong>2020</strong>er-Jahre prägen.<br />

Im Fokus stehen dabei Gäste-Erwartungen<br />

hinsichtlich<br />

Qualität und Angebotsvielfalt,<br />

Neuigkeiten im<br />

Food-Bereich und der Einfluss<br />

der wachsenden Handelsgastronomie<br />

auf den<br />

Außer-Haus-Markt. Diese<br />

und weitere Food-Trends<br />

können Besucher vom 13.<br />

bis 17. März <strong>2020</strong> auf der<br />

Internorga im Trendforum<br />

Pink Cube im Übergang<br />

zwischen Halle B1 und B2<br />

(Erdgeschoss, Stand 217)<br />

entdecken.<br />

Food-trends<br />

<strong>2020</strong><br />

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16 CONCEPTS INTERNORGA<br />

TREND 1<br />

Pleasure & Quality: Genuss und<br />

Qualität gehören zusammen<br />

Die Herausforderungen des Außer- Haus-Marktes sind<br />

hoch: Der Kostendruck auf Gastronomie und Lieferanten<br />

steigt, Fachkräfte sind rar – gleichzeitig steigt die Preissensibilität<br />

seitens der Gäste. Damit Genuss und Qualität in<br />

diesem Spannungsfeld nicht zu kurz kommen, sind laut Internorga<br />

FoodZoom nachhaltige Lösungen gefragt. Neue<br />

Technologien liefern spannende Ansätze, um in Zeiten von<br />

knappen Ressourcen eine gleichbleibende Qualität zu<br />

gewährleisten und dem Fachkräftemangel zu begegnen.<br />

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz kann beispielsweise<br />

zu mehr Produktivität führen, etwa bei der Zubereitung<br />

hochwertiger, frischer Speisen, beim Bezahlvorgang oder<br />

im Vending-Bereich. Verbesserte Convenience-Angebote<br />

spielen in Zukunft ebenfalls eine relevante Rolle: Produkte<br />

zu speziellen Nährwertanforderungen oder zu pflanzenorientierter<br />

Kost können Gastronomen Entlastung bringen.<br />

TREND 2<br />

Foodtrens<br />

<strong>2020</strong><br />

Die Macht der Saucen:<br />

das gewisse Extra auf dem Teller<br />

Saucen werden bei Mahlzeiten und im Snack-Bereich<br />

immer wichtiger und avancieren zum Unterscheidungsmerkmal<br />

der Gastronomen. Dabei ist das Segment der<br />

Saucen und Aufstriche vielfältig und variantenreich:<br />

Verschiedene Texturen, neue, wiederentdeckte oder<br />

ungewöhnliche Zutaten und Zubereitungsmethoden<br />

machen die Sauce zum Star auf dem Teller. Spreads<br />

und Creme-Toppings werden für den starken Wachstumsbereich<br />

Snacks und beim Fingerfood immer gefragter.<br />

Neue kreative Anwendungen in der Gastronomie<br />

finden sich etwa bei Wraps, Sandwiches oder als<br />

cremige Toppings für Baked Potatoes.<br />

Casual – Next Generation:<br />

Leger ist der neue Zeitgeist<br />

Ob beim Snacking oder im Fine Dining: Gäste mögen es<br />

leger und casual. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu<br />

werden, ist von Gastronomen zunehmend ein hohes Maß<br />

an Flexibilität gefragt. Authentisches Streetfood für situatives<br />

Snacken, trendige Bowls und Burger sind weiterhin<br />

beliebt. Die gehobene Sternegastronomie hat den innovativen<br />

Casual-Style ebenso für sich entdeckt und serviert<br />

„instagrammable“ Gerichte. Betont casual gibt sich<br />

auch das Restaurant-Marketing und macht sich in Zeiten<br />

wachsender Digitalisierung neue Technologien zunutze:<br />

Influencer werden eingebunden und informieren potenzielle<br />

Gäste digital über spezielle Deals. Gastronomen<br />

können so messbare Ergebnisse über ihre Aktionen erhalten,<br />

erhöhen ihre Sichtbarkeit im Social Web und erweitern<br />

gleichzeitig ihre Reichweite.<br />

TREND 4<br />

Healthy & Comfort: Hauptsache gesund<br />

Gesundheitsorientierte Ernährung ist und bleibt ein relevanter<br />

Faktor für den Außer-Haus-Markt. Bowls, Smoothies, Shots und<br />

Salate gehören zu den unangefochtenen „Nr.-1-healthy“ Snacks<br />

und Speisen. Pflanzenorientierte Ernährung spielt in diesem Kontext<br />

ebenfalls eine wichtige Rolle. High-Protein-Meals stehen insbesondere<br />

bei Fitnessliebhabern hoch im Kurs. In diesem Segment<br />

haben sich neben eiweißhaltigen Zutaten wie Fleisch, Skyr,<br />

Tofu oder Erbsenprotein auch neue Proteinquellen aufgetan, wie<br />

etwa Produkte auf Insektenbasis.<br />

The New Trade Performance:<br />

Essen ist das neue Shoppen<br />

TREND 3<br />

TREND 5<br />

Kein Shopping-Ausflug ohne Essen: Der Einzelhandel, insbesondere<br />

Malls, werden zunehmend gastronomisch und bieten Kunden<br />

kulinarische Erlebnisse rund um den Einkauf. Laut Internorga<br />

FoodZoom unterschätzen sowohl Gastronomen als auch Händler<br />

diese Bewegung. Dabei können beide Sparten – Handel und Gastronomie<br />

– voneinander profitieren. Der Gastro-Bereich bietet eine<br />

große Chance für den Handel, denn die Verweildauer des speisenden<br />

Verbrauchers wird deutlich erhöht und das Zusatzgeschäft<br />

erweitert. Markthallen ,unter deren Dach unterschiedliche gastronomische<br />

Konzepte vereint sind, treffen den Zeitgeist. Modernes<br />

Design wird hier mit urbaner Industriearchitektur sowie Street-Food<br />

kombiniert und Speisen auf höchstem Niveau inszeniert. Markthallen<br />

in Paris, Lissabon, Rotterdam und Barcelona machen es vor und<br />

präsentieren globale sowie regionale Speisen und bescheren so<br />

den Konsumenten Streetfood-Feeling par excellence.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CONCEPTS GASTRO VISION 17<br />

Gastro Vision <strong>2020</strong><br />

MEHR CATERING<br />

Internorga-Zeit ist auch Gastro Vision-Zeit: Der exklusive Branchentreff<br />

im Hamburger Empire Riverside Hotel hat Neues für Caterer in petto.<br />

Von Martin Eschbach<br />

re hochwertigen Produkte und innovativen Zubereitungsideen.<br />

Die Inspiration Lounge, powered by Party<br />

Rent Group, stellt Ideen für die kreative Raum- und<br />

Tischgestaltung vor. Im Mittelpunkt steht die perfekte<br />

Inszenierung von Veranstaltungen mit neuem<br />

Mobiliar, Table Top und High-Class-Produkten.<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Erstmalig gestaltet das Start-up Tutaka auf der Gastro<br />

Vision einen Ausstellungsbereich mit dem Fokus auf<br />

nachhaltiger Hotellerie, die „Ecoistic Vision“. Hier<br />

geht es um nachhaltige Produkte, die sowohl dem<br />

Gast, dem Gastgeber als auch den Angestellten zugute<br />

kommen. Das Ergebnis ist ein spannender Mix aus<br />

FOTO: Gastro Vision<br />

N<br />

Neu dabei auf der diesjährigen Gastro<br />

Vision und für Caterer besonders interessant<br />

dürfte die „Coworking Space“<br />

werden. Exklusiv für größere Catering-Betriebe<br />

werden individuelle<br />

Lösungen von der Produktion bis zur<br />

Logistik vorgestellt. Am „Community<br />

Table“ zeigen Unternehmen in einer<br />

großen Gesamtkomposition auf<br />

dem überdimensional großen Tisch ihverschiedenen<br />

Produkten und Services,<br />

wie beispielsweise diversen<br />

Trinkhalm-Alternativen oder Gläsern<br />

und Karaffen aus ausgedienten<br />

Weinflaschen.<br />

Im Thinktank „Out of the Box“<br />

geht zum ersten Mal die Live-Podcastshow<br />

„So geht Hotel heute“<br />

an den Start. Hier ist u. a. Wilfried<br />

Denk, Geschäftsleitung Cantine<br />

und Mitglied der Leitung des Hotels<br />

Traube Tonbach, am 14. März<br />

um 19 Uhr zu Gast bei Jean Georges<br />

Ploner, dem Gründer des<br />

Global F&B Heroes-Netzwerks<br />

und Präsidenten des Leaders Club<br />

International. Die Cantine wurde<br />

von Cooking + Catering <strong>inside</strong><br />

2019 zum Caterer des Jahres nominiert<br />

(siehe Story in <strong>CC</strong><strong>inside</strong>, <strong>Ausgabe</strong><br />

8/19 und 1-2/20).<br />

Gleich zu Beginn, am Freitag,<br />

13. März um 14.15 Uhr, wird der<br />

„Gastro Vision Förderpreis“ verliehen..<br />

Der Förderpreis Analog<br />

<strong>2020</strong> geht an das Start-up Spoontainable<br />

für seinen plastikfreien<br />

Löffel „Spoonie“, der aus Kakaoschale<br />

hergestellt wird und sogar<br />

verzehrt werden kann. Den Förderpreis<br />

Digital erhält das Unternehmen<br />

Support by Improvement<br />

(SBI) für sein bargeldloses Bezahlsystem<br />

mit automatischer F&B-Erkennung.<br />

Weitere Infos unter<br />

www.gastro-vision.com<br />

Das gesamte Geschirr<br />

mit einem Finger im Griff.<br />

Schnell, effizient und einfach:<br />

Die neuen Untertisch-Tankspüler mit intuitiver Bedienung.<br />

Verbesserter Touch-Screen für einfachste<br />

Handhabung – und ein optimiertes Spülsystem,<br />

das Betriebs-kosten deutlich reduziert.<br />

Die neuen Miele Untertisch-Tankspüler:<br />

einfach eine saubere Sache!<br />

Miele Professional. Immer Besser.


18 CONCEPTS FREIGEIST<br />

Freigeist<br />

inklusive<br />

In der Nudel Emma in Überlingen<br />

haben Menschen mit<br />

kognitiven Schwächen einen<br />

Job gefunden<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CONCEPTS FREIGEIST 19<br />

Digitale Tools vereinfachen<br />

nicht nur Backoffice-Prozesse<br />

im Catering – sie helfen<br />

auch beim wichtigen Thema<br />

Inklusion von Mitarbeitern mit<br />

kognitiven Schwächen oder<br />

bei Sprachbarrieren. Wie es<br />

funktioniert, zeigt eine Nudelbar<br />

am Bodensee.<br />

Von Jan-Peter Wulf<br />

Ein interaktives Lichtleitsystem<br />

zeigt, welche<br />

Zutat als nächste<br />

in die Speise kommt.<br />

FOTOS: Freigeist<br />

A<br />

Auf den ersten Blick könnte man<br />

denken, die Nudel Emma in Überlingen<br />

am Bodensee sei ein typisches,<br />

modernes Take-Away-Konzept,<br />

wie man es aus Einkaufszentren<br />

oder Citylagen kennt: Die<br />

Kunden geben ihre Bestellung am<br />

Tresen auf, die Order kommt ins<br />

Kassensystem und die Mitarbeiter<br />

beginnen mit der Zubereitung. Der<br />

Name sagt es schon: Pasta steht<br />

im Zentrum, garniert mit individuellen<br />

Saucen-Toppings, abgefüllt<br />

in nachhaltige Take-away-Boxen.<br />

Verschiedene Kreationen von<br />

„Spacy Arrabiata“ über „Bella Bolognese“<br />

bis „Salbei Symphonie“<br />

sind im Angebot. Es sind auch individuelle<br />

Extras wie Hackfleisch,<br />

Dinkelbulgur oder getrocknete<br />

Tomaten bestellbar. Mit Wasserdampf<br />

werden die vorgegarten<br />

Nudeln binnen einer halben Minute<br />

gefinisht; für die Saucen und die<br />

darin enthaltenen Komponenten<br />

verwenden die Mitarbeiter Rührstäbe<br />

mit einer Wasserdampf-Applikation,<br />

sie mixen und erhitzen<br />

die Toppings gleichzeitig.<br />

LEITSYSTEM FÜHRT<br />

MITARBEITER<br />

So weit, so gut. Das Besondere an<br />

diesem Konzept: Hier arbeiten<br />

ausschließlich Menschen mit kognitiven<br />

Schwächen. Menschen, die<br />

im „regulären“ gastronomischen<br />

Arbeitsmarkt höchstwahrscheinlich<br />

keine Anstellung erhalten<br />

würden, weil es ihnen schwerfällt,<br />

sich Arbeitsschritte zu merken.<br />

Hier fällt ihnen die Arbeit leicht,<br />

dank „digitaler Assistenz“: Durch<br />

die Zubereitungsschritte für jedes<br />

Gericht führt sie ein softwaregesteuertes<br />

Lichtleitsystem: Ein<br />

Beamer über dem Tresen strahlt<br />

die GN-Schalen an. Leuchtet eine<br />

Schale grün auf, wissen die Mitarbeiter,<br />

dass diese Zutat als nächste<br />

dran ist. Die sukzessiven Schritte<br />

folgen der persönlichen Arbeitsgeschwindigkeit,<br />

die Lichtsequenzen<br />

werden durch die Kellen in den<br />

Schalen ausgelöst. An ihnen<br />

befinden sich nämlich wasserdichte,<br />

batteriebetriebene<br />

Bewegungssensoren. Wird<br />

die Kelle bewegt, heißt das:<br />

Eine Portion wird nun verwendet.<br />

Der Rechner prüft<br />

dann, ob es sich um die korrekte<br />

Zutat handelt. Ist dies<br />

der Fall, geht das Licht aus<br />

und die nächste Schale wird<br />

„grün“. Ist es die falsche Kelle<br />

bzw. Zutat, leuchtet es rot<br />

und der Mitarbeiter weiß,<br />

dass er eine andere Kelle<br />

nehmen muss. Mit diesem<br />

angeleiteten Prozess lassen<br />

sich in der Nudel Emma pro<br />

Stunde 60 bis 80 Portionen<br />

Ressourcen schonen<br />

Personal optimieren<br />

bp-event-software.com<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


20 CONCEPTS FREIGEIST<br />

an die Kunden bringen. Pro<br />

Tag sind es derzeit rund<br />

140 Portionen – man betreibt<br />

ausschließlich Mittagsgeschäft,<br />

jeweils von<br />

Montag bis Freitag. Die<br />

Nudel Emma gehört zur<br />

gemeinnützigen GmbH<br />

SozialKulturelle IntegrationsDienste,<br />

kurz SKID.<br />

Sie beschäftigt Menschen<br />

mit Behinderungen in verschiedenen<br />

Werkstätten.<br />

Auch ein Bio-Bistro in der<br />

Überlinger City und eine<br />

eigene Pastamanufaktur –<br />

die freilich auch die Nudel<br />

Emma mit frischer Ware<br />

beliefert – gehören zum<br />

Portfolio. Den Großteil der<br />

Gäste machen übrigens Externe<br />

aus, gleich nebenan<br />

befindet sich eine Schule,<br />

von der viele Mittagshungrige<br />

kommen, zudem sorgen<br />

Parkplätze und die Lage<br />

an einer größeren Straße<br />

für Frequenz.<br />

Wie kam es zu diesem in<br />

Deutschland bislang einzigartigen<br />

Konzept? Ganz<br />

am Anfang stand ein Zivildienst.<br />

Den absolvierte der<br />

Industriedesigner Michael<br />

Thieke vor rund 20 Jahren<br />

in den Werkstätten am Bodensee.<br />

Den Draht zu seiner<br />

alten Stelle hat er nie<br />

verloren, und 2017 fragten<br />

die Überlinger ihn an, ob<br />

er Interesse habe, ein Gastronomiekonzept<br />

für sie zu<br />

entwickeln. Thieke arbeitete<br />

damals – und auch jetzt<br />

noch – für das in Berlin ansässige<br />

Pastabar-Konzept<br />

Tre Secondi, das ein eigenes<br />

Dampfkochsystem entwickelt<br />

hat. Parallel konzipierte<br />

er die Grundlagen für ein<br />

digitales Assistenzsystem,<br />

das Menschen mit kognitiven<br />

Schwächen bei zu erledigenden<br />

Arbeitsschritten<br />

zur Seite steht. Mit dem angefragten<br />

Projekt aus Über-<br />

Auf den Kellen<br />

befinden<br />

sich wasserdichte<br />

Bewegungssensoren.<br />

lingen bot sich Thieke die Möglichkeit,<br />

einen Prototypen in einer Gastronomie<br />

zu realisieren. Das Softwaresystem<br />

dafür entwickelte er unter dem<br />

Namen Freigeist-Lab zusammen mit<br />

zwei Programmierern, pädagogisches<br />

Know-how lieferte der bisherige Geschäftsführer<br />

der SKID gGmbh, Reinhard<br />

Wein, der sich bald in den Ruhestand<br />

begibt. Das Garsystem kommt<br />

von Tre Secondi und die Nudeln werden,<br />

wie gesagt, inhouse produziert.<br />

„Wir arbeiten in Überlingen mit einem<br />

frei programmierbaren Projektor<br />

und können die Projektion auf die<br />

Größe abstimmen, das macht es recht<br />

einfach in der Umsetzung“, so Thieke.<br />

Prinzipiell sei das System aber überall<br />

dort einsetzbar, wo mit Komponenten<br />

gearbeitet wird: „Wir könnten aber<br />

auch mit LEDs arbeiten, die zum Beispiel<br />

auf Flaschen an der Cocktailbar<br />

angebracht sind.“ Auch bei Sprachbarrieren<br />

– zum Beispiel, wenn es um die<br />

Beschäftigung von Geflüchteten geht<br />

– kann das System des Freigeist-Lab<br />

helfen. 2018 gewann das Konzept den<br />

Deutschen Gastro-Gründerpreis, 2019<br />

Das Team der<br />

Nudel Emma und<br />

Freigeist-Lab-<br />

Gründer Michael<br />

Thieke (rechts).<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


„Die Freigeist-Lab hat<br />

großes Potenzial –<br />

besonders im Catering<br />

und in der Gemeinschaftsverpflegung.“<br />

Michael Thieke<br />

erhielt es den Exzellent-Preis der BAGWfbM<br />

(Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für<br />

behinderte Menschen) sowie den Designpreis<br />

iF Social Impact Award.<br />

Aktuell bereitet man eine Roadshow vor: In Einkaufszentren<br />

größerer Städte soll eine mobile<br />

Variante des Überlinger Modells für jeweils vier<br />

Wochen aufgebaut werden. Dieses „Pop-up“ gibt<br />

es sogar schon: Auf ausgewählten Events mit<br />

Möglichkeit zur Außendarstellung, beispielsweise<br />

beim Tag der offenen Tür des Bundesministeriums<br />

für Arbeit und Soziales, kommt es<br />

zum Einsatz. Die Mall-Roadshow soll noch <strong>2020</strong><br />

starten; geplant sind sechs bis acht Tourstopps.<br />

Vor Ort werden dann Mitarbeiter lokaler Inklusionsbetriebe<br />

mithilfe des Lichtleitsystems frische<br />

Speisen für die Centerkunden zubereiten.<br />

Die generierten Umsätze sollen die Tour bestenfalls<br />

komplett finanzieren. Michael Thieke sieht<br />

für digitale Assistenz, wie er sie im Freigeist-Lab<br />

entwickelt hat, viel Potenzial, besonders im<br />

Bereich des Caterings und der Gemeinschaftsverpflegung:<br />

„Die Prozesse werden<br />

dort, allein aufgrund wachsender<br />

Anforderungen an Abrechnung und<br />

Dokumentation, immer digitaler.<br />

Weil sich die Einrichtungen ohnehin<br />

immer mehr mit dem Thema<br />

Digitalisierung beschäftigen, wird<br />

es leichter, ein solches System zu integrieren.“<br />

Mit den Erfahrungen aus<br />

der kommenden Roadshow will das<br />

Freigeist-Lab sein Produkt weiterentwickeln<br />

und aus dem Prototypenstadium<br />

herausführen. „Parallel prüfen<br />

wir mit der Roadshow das Potenzial<br />

und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Multiplikation“, so Thieke.<br />

Die fortlaufende technische Entwicklung<br />

soll, nach einer anfänglichen<br />

halbjährigen Förderung durch das<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung, nun möglichst bald förderungsfrei<br />

geschehen. „Wir wollen<br />

das Projekt aus Umsätzen weiterentwickeln“,<br />

sagt Thieke. Sein Ziel ist ein<br />

„Social Franchise“, welches neben der<br />

Soft- und Hardware auch das komplette<br />

Foodkonzept an soziale Einrichtungen<br />

lizenziert. Es böte nicht<br />

nur den dort Beschäftigten neue Arbeitsperspektiven,<br />

sondern auch die<br />

Möglichkeit, die Einrichtungen über<br />

die Gastronomie noch mehr für ihr<br />

Umfeld zu öffnen und somit echte<br />

Inklusion. <br />

DAS LAB GEHT AUF ROADSHOW<br />

2018 gewann das Freigeist-<br />

Lab den Deutschen Gastro-<br />

Gründerpreis.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


22 SPECIAL CARE-CATERING<br />

Take<br />

Care<br />

Der Care-Markt ist für Caterer<br />

lukrativ und das bleibt er auch in<br />

Zukunft – der demografischen<br />

Entwicklung sei Dank.<br />

Von Martin Eschbach<br />

O<br />

Obwohl zahlreiche Untersuchungen<br />

und Studien längst<br />

belegen, dass die Ernährung<br />

vor allem im Alter wichtig ist –<br />

für Wohlbefinden, Lebensqualität<br />

und Gesundheit – wird sie<br />

in Seniorenheimen viel zu oft<br />

noch vernachlässigt. Rund ein<br />

Viertel der Bewohner in deutschen<br />

Pflege- und Seniorenheimen<br />

sind mangelernährt.<br />

Dies ergab die Auswertung<br />

der NutritionDay-Daten, die<br />

die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung (DGE) aktuell herausgegeben<br />

hat. „Die Ergebnisse<br />

zeigen deutlich Handlungsbedarf<br />

auf. Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Ernährungsversorgung<br />

in Pflegeheimen<br />

sind dringend erforderlich, um<br />

der Entwicklung von Mangelernährung<br />

vorzubeugen und<br />

bestehende Ernährungsprobleme<br />

angemessen zu behandeln“,<br />

sagt Prof. Dr. Dorothee<br />

Volkert vom Institut für Biomedizin<br />

des Alterns der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg,<br />

die die Studie in Deutschland<br />

wissenschaftlich begleitet hat.<br />

Die Ursachen seien vielfältig,<br />

so Volkert im Gespräch mit<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong>. In<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


SPECIAL CARE-CATERING 23<br />

„Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Versorgung in<br />

Pflegeheimen sind dringend<br />

erforerlich.“<br />

Prof. Dr. Dorothee Volkert<br />

Pflegeheimen seien es oft die<br />

chronischen und altersbedingten<br />

Krankheiten, die die<br />

Ernährung beeinflussen. Als<br />

Beispiel nennt die Wissenschaftlerin<br />

die Demenz, die<br />

häufig dazu führt, dass vergessen<br />

wird zu essen und zu<br />

trinken. „Das Wissen darum<br />

ist in deutschen Seniorenund<br />

Pflegeheimen durchaus<br />

vorhanden, aber es hapert<br />

oft an der Umsetzung.“ Der<br />

Stellenwert der Ernährung<br />

sei vielerorts immer noch<br />

viel zu gering. Das zeigten<br />

auch die Tagessätze, die in<br />

den Einrichtungen für die<br />

Versorgung der älteren Menschen<br />

angesetzt werden.<br />

DIE BESTE LÖSUNG<br />

ZÄHLT<br />

Da, wo noch selbst gekocht<br />

wird, sieht Volkert Vorteile,<br />

denn so hätte das Küchenpersonal<br />

bzw. die Küchenleitung<br />

die Möglichkeit,<br />

die Bewohner und deren<br />

Vorlieben kennenzulernen<br />

und die Küche daran auszurichten.<br />

Auch weist sie auf<br />

die Frische der Mahlzeiten<br />

hin, wenn vor Ort gekocht<br />

und nicht angeliefert werde.<br />

Aber sie steht Caterern<br />

deshalb nicht grundsätzlich<br />

skeptisch gegenüber. „Catering-Konzepte,<br />

die auf die<br />

tatsächlichen Bedürfnisse<br />

der Senioren ausgerichtet<br />

sind, sind begrüßenswert“,<br />

sagt Volkert. Letztlich gehe<br />

es darum, die Mangelernährung<br />

in deutschen Seniorenheimen<br />

zu bekämpfen. Ob<br />

die Selbstversorgung oder<br />

professionelles Catering dazu<br />

beitrage, darauf käme es<br />

letztlich nicht an.<br />

Viele Einrichtungen bekommen<br />

es tatsächlich trotz<br />

zunehmender Ansprüche<br />

FOTOS: iSTockphoto, Shutterstock<br />

SOMETIMES<br />

DOUBLE<br />

DOESN‘T<br />

MAKE SENSE.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


24 SPECIAL CARE-CATERING<br />

der Gäste (Stichworte halal,<br />

vegan, vegetarisch,<br />

nachhaltig) gut hin, die<br />

Versorgung selbst zu<br />

übernehmen. Meist hat<br />

das Essen dann dort einen<br />

besonderen Stellenwert,<br />

auch, um neue Bewohner<br />

für das Seniorenheim zu<br />

gewinnen bzw. deren Angehörige,<br />

die oftmals den<br />

Platz aussuchen (müssen).<br />

Ein vorbildliches Beispiel<br />

für Selbstversorgung<br />

ist die Seniorenresidenz<br />

Rheinallee in Bonn, die<br />

ihre Gäste im Restaurant<br />

Ambiente bewirtet. Die<br />

Einrichtung ist eine von<br />

sechs Nominierten des<br />

Transgourmet-Wettbewerbs<br />

„Vom Kostenfaktor<br />

zum Glücksfaktor“. Küchenchef<br />

Werner Kilian:<br />

„Gutes Essen ist für uns<br />

ein wesentlicher Teil der<br />

Lebensfreude. Deshalb<br />

stellen wir an unsere Kü-<br />

che besonders hohe Ansprüche. Alle<br />

Speisen werden täglich frisch und<br />

schonend zubereitet, auf Convenience-Produkte<br />

wird weitestgehend<br />

verzichtet.“ Das Restaurant sei auch<br />

für Gäste von außen geöffnet und<br />

das werde auch genutzt, sagt Kilian.<br />

Sowohl Mitarbeiter aus umliegenden<br />

Büros als auch ältere Menschen, die<br />

noch zu Hause wohnen, aber nicht<br />

selbst kochen wollen oder können,<br />

kommen regelmäßig mittags ins Restaurant<br />

und bekommen für 8,50 Euro<br />

ein Menü. „Für uns ist das eine prima<br />

Werbung. So mancher Gast wurde<br />

später unser Bewohner.“ So wird die<br />

gute Versorgung zum Marketing-Instrument.<br />

Allerdings ist die Residenz<br />

in ihrer Einnahmen-/Kostenstruktur<br />

auch nicht mit herkömmlichen<br />

Seniorenheimen zu vergleichen. Die<br />

eigene Küche mit eigenem Personal<br />

müssen sich die Einrichtungen auch<br />

leisten können. Das wiederum ist<br />

vielerorts nur noch möglich, wenn<br />

die Klientel vorhanden ist, die mehr<br />

für Zimmer, Service und somit auch<br />

für die Versorgung bezahlen kann.<br />

Ob Catering<br />

oder Selbstversorgung:<br />

Letztlich<br />

geht es um<br />

das Wohl<br />

der Bewohner.<br />

Dort, wo ein Versorgungsengagement<br />

wie in der Bonner Rheinresidenz<br />

aus welchen Gründen auch immer<br />

nicht möglich ist, kann der Caterer die<br />

bessere Lösung sein. Viele Caterer haben<br />

sich auf die besonderen Ansprüche<br />

der Senioren eingestellt. „„Bei uns<br />

beschäftigt sich ein eigenes Team von<br />

Oecotrophologen und Diätassistenten<br />

damit, den Anforderungen der Gesundheits-<br />

und Pflegeeinrichtungen<br />

bestmöglich gerecht zu werden“, sagt<br />

Matthias Hofmann, Geschäftsführer<br />

NACHGEFRAGT<br />

Wie wird sich der Care-Markt in Zukunft entwickeln?<br />

SV Group: Kulinarische<br />

Vielfalt, Richtlinien,<br />

Ernährungspläne,<br />

Mangelernährung,<br />

Pflegeorganisationen<br />

– dies alles bildet den<br />

Rahmen innerhalb dessen<br />

sich die Mahlzeiten<br />

einer Einrichtung im<br />

Gesundheitsbereich<br />

bewegen. Hier haben<br />

wir zwei Themen im<br />

Blick: die Anforderungen<br />

der Häuser und<br />

diejenigen der Bewohner.<br />

Zum einen werden<br />

neue Einrichtungen<br />

immer häufiger ohne<br />

eigene Küche gebaut<br />

und es findet eine<br />

starke Zentralisierung<br />

der Produktionsküchen<br />

statt. Bei Häusern mit<br />

Investitionsbedarf können<br />

Küchenbereiche<br />

umgeformt und alternativ<br />

genutzt werden: So<br />

werden Versorgungsflächen<br />

reduziert, die mit<br />

Pflege- und Sozialflächen<br />

deutlich zielführender<br />

genutzt werden<br />

können. Zum anderen<br />

werden Bewohner in ihren<br />

Ansprüchen individueller<br />

und anspruchsvoller.<br />

Hier werden zu<br />

den Unverträglichkeiten<br />

zunehmend individuelle<br />

Ernährungsformen,<br />

wie vegetarisches oder<br />

veganes Essen, sowie<br />

steigende Abneigungen<br />

und Vorlieben zu<br />

berücksichtigen sein.<br />

Der Einzug in ein Heim<br />

erfolgt immer später;<br />

bei der Speisenversorgung<br />

müssen deshalb<br />

attraktive Lösungen,<br />

die die Aspekte einer<br />

alltäglichen Ernährung<br />

und die Bedeutung des<br />

Essens miteinbeziehen,<br />

zum Zug kommen.<br />

Kleinmengen bis hin zu<br />

Einzelportionen werden<br />

in den nächsten Jahren<br />

eine immer größere<br />

Rolle spielen.<br />

Wisag: Unsere Gesellschaft<br />

wird immer älter.<br />

Dadurch steigt der<br />

Bedarf an Pflegeplätzen<br />

und auch die Nachfrage<br />

nach Versorgungsangeboten<br />

für die Einrichtungen.<br />

Gleichzeitig<br />

stellen wir fest, dass<br />

die Pflegeeinrichtungen<br />

in puncto Speisenversorgung<br />

höhere Anforderungen<br />

stellen. Eine<br />

größere Auswahl für<br />

Wahlleistungspatienten<br />

und bei den Sonderkostformen<br />

sind zum<br />

Beispiel Themen, die<br />

aktuell sind. In unserer<br />

Manufaktur arbeiten<br />

wir an Modellen, wie<br />

wir auf diese Wünsche<br />

noch gezielter eingehen<br />

können.<br />

Aramark: Eine große<br />

Welle an Pflegebedürftigen<br />

kommt auf<br />

uns zu, zeitgleich wird<br />

der Fachkräftemangel<br />

in der Küche und der<br />

Pflege stärker zunehmen.<br />

Hier sind nun<br />

innovative Lösungen<br />

gefragt.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


SPECIAL CARE-CATERING 25<br />

der Wisag Care Catering. Ähnlich sieht es Michael<br />

Röttcher, Fachreferenz Care bei Aramark: „Besonders<br />

wichtig ist es, auf die Bewohner der Einrichtungen<br />

einzugehen, die zum Teil bestehende Mangelernährung<br />

durch die veränderte Lebenssituation zu berücksichtigen<br />

und ihr mit ansprechenden Speisen, wie<br />

zum Beispiel passierter Kost, sowie einer qualifizierten<br />

Serviceleistung in der <strong>Ausgabe</strong> zu entgegnen.“<br />

Die SV Group zeigt beispielhaft, dass die Einrichtungen,<br />

auch wenn Caterer mitmischen, nicht auf eine<br />

eigene Küche verzichten müssen. Man habe schon<br />

länger erkannt, dass zahlreiche Einrichtungen für<br />

ein emotional wichtiges Thema wie das Essen gerne<br />

verantwortlich bleiben möchten – und dennoch das<br />

Know-how von Experten benötigten. „Hier unterstützen<br />

wir gerne. Die Entscheider in den Häusern unserer<br />

Kunden werden bei dem Konzept Eigenbetrieb 4.0<br />

nur dort begleitet, wo es Handlungsbedarf gibt“, so<br />

das Unternehmen zu Cooking + Catering <strong>inside</strong>.<br />

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN<br />

Matthias Hofmann von Wisag macht ebenfalls deutlich,<br />

dass der Service als Caterer weit über die reine<br />

Verpflegung hinausreichen müsse: „Durch Analysen<br />

in den Einrichtungen schaffen wir vorab Transparenz<br />

von Kosten und Qualität. Unser Ziel dabei: Verschwendung<br />

vermeiden und Ressourcen ganz gezielt<br />

für den Wareneinsatz und eine hohe Qualität von<br />

Speisen einsetzen. Dazu sehen wir uns die Rahmenbedingungen<br />

der jeweiligen Einrichtung genau an<br />

und entwickeln maßgeschneiderte Verpflegungslösungen.“<br />

„Durch Analysen in den<br />

Einrichtungen schaffen wir<br />

vorab Transparenz von<br />

Kosten und Qualität.“<br />

Matthias Hofmann, Wisag<br />

Wisag bietet nach eigenen Angaben eine große<br />

Bandbreite, auch was die Präsentation und Darreichung<br />

der Speisen angeht. Sie reicht von Buffetsystemen<br />

über fertig tablettierte Mahlzeiten bis hin zum<br />

Zimmer-Service. „Wichtig ist es uns dabei immer, die<br />

Prozesse und Abläufe so zu gestalten, dass eine hohe<br />

Qualität der Speisen sichergestellt ist. Das heißt<br />

beispielsweise: Produktionsprozesse kritisch unter<br />

die Lupe nehmen, Standzeiten so kurz wie möglich<br />

halten und die eingesetzten Lebensmittel sorgsam<br />

Die neue Seniorengeneration<br />

ist deutlich<br />

anspruchsvoller in<br />

Sachen Versorgung.<br />

SOMETIMES<br />

IT DOES.<br />

THE WORLD‘S FIRST<br />

TWO-LEVEL-WASHER<br />

INTERNORGA<br />

13.03. – 17.03.<strong>2020</strong><br />

Halle A4 | Stand 209<br />

www.hobart.de/tlw<br />

auf Herkunft, Regionalität, Güte<br />

und Frische zu prüfen“, erklärt<br />

Hofmann. Das Engagement<br />

macht sich bezahlt: Wisag hat es<br />

im Herbst 2018 nach eigenen Angaben<br />

als erster Gemeinschaftsverpfleger<br />

geschafft, für Speisenkomponenten<br />

aus der Wisag-Manufaktur<br />

die Zertifizierung „DGE<br />

Zert-Konform“ zu erhalten. Damit<br />

verfügt das Unternehmen über<br />

die erste reine Produktionsküche,<br />

die dieses Logo der DGE führen<br />

durfte – aktuell für 150 von über<br />

300 Mahlzeitenkomponenten.<br />

Auch für die SV Group ist die<br />

professionelle Nutzung eines<br />

Warenwirtschaftssystems ein<br />

wichtiger Hebel. „Unsere Köche<br />

und die Diätassistenten arbeiten<br />

mit einem modernen Warenwirtschaftssystem,<br />

in dem alle Rezepturen<br />

mit detaillierten Nährwertdaten,<br />

Allergenen und Zusatzstoffen<br />

zentral gepflegt und<br />

in einem Prozess dargestellt werden.“<br />

Dies habe den Vorteil, dass<br />

sowohl Köche als auch Diätassistenten<br />

zur jeder Zeit Prozesse und<br />

Qualität auswerten und somit direkt<br />

auf Ereignisse oder Veränderungen<br />

reagieren könnten. „Mit<br />

der systematischen Speisenüberwachung<br />

sind wir in der Lage,<br />

die gleichbleibende Qualität der<br />

Speisen und die einhergehenden<br />

Produktspezifikationen durch die<br />

grammgenaue Rezepturpflege zu<br />

überwachen und zu steuern. Dies<br />

ist für unsere Patientinnen und<br />

Patienten ein großer Vorteil“, informiert<br />

die SV Group.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


26 CENTER<br />

powered by<br />

<strong>2020</strong><br />

FOTOS: Lena Wurm<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CENTER 27<br />

DIE BESTEN<br />

Beispielgeber<br />

BILDER<br />

KOCH-AUSBILDER<br />

Es gibt sie: Ausbilder, die ihren Azubis<br />

mit großem Engagement eine hervorragende<br />

Ausbildung ermöglichen, eine<br />

Ausbildung, die nicht nur handwerkliche<br />

Fähigkeiten, sondern auch Persönlichkeiten<br />

formt. Die Top Ausbilder <strong>2020</strong>.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

Mit Unterstützung von:<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


28 CENTER<br />

Eine Ausbildung zum Koch – selten<br />

ist dies für Schulabsolventen die erste<br />

Wahl. Ausbildungsplätze gibt es zur<br />

Genüge, Bewerber nicht. Nach Zahlen<br />

des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

(Dehoga) waren 2006 noch<br />

fast 43.000 junge Leute in der dreijährigen<br />

Koch-Ausbildung. 2018 waren<br />

es 18.365. Von denen, die eine Ausbildung<br />

starten, brechen rund 50 Prozent<br />

wieder ab. Oft, weil sie dem Stress, den<br />

langen Arbeitszeiten nicht gewachsen<br />

sind. Denn Köche stehen bis zu<br />

16 Stunden in der Küche. Aber auch<br />

wegen unbezahlter Überstunden. Wegen<br />

eines derben Umgangstones in der<br />

Küche. Wegen wenig Freizeit und Feiertagsarbeit.<br />

Ja, oft ist das so.<br />

EINE WERTSCHÄTZENDE<br />

AUSBILDUNG ERMÖGLICHEN<br />

Dass es auch anders geht, zeigen die<br />

Gewinner des Top Ausbilders des Jahres<br />

<strong>2020</strong>, die während der Intergastra<br />

in den Stuttgarter Wagenhallen vor<br />

200 geladenen Gästen gekürt wurden.<br />

Sie bieten ihren Azubis eine vorbildliche<br />

Ausbildung zum Koch bzw. zur<br />

Köchin, ein hohes persönliches Engagement<br />

des Ausbilders wie auch des<br />

Alle sind Sieger: Gewinner wie<br />

auch Nominierte sind Beispielgeber<br />

für eine hervorragende<br />

Köche-Ausbildung.<br />

Betriebes und eine hohe Zufriedenheit<br />

der Auszubildenden. In diesen Betrieben<br />

gibt es beispielsweise Fachpraktika, Ausbildungspaten,<br />

Prüfungsvorbereitungen,<br />

Mitarbeitergespräche oder Karrieremöglichkeiten.<br />

Die Auszubildenden werden<br />

wertgeschätzt, sie sammeln Erfahrungen,<br />

sie können sich sowohl für die Ausbildungsstätte<br />

als auch für ihren Ausbildungsberuf<br />

begeistern und haben ein Gefühl<br />

der Zugehörigkeit. Kurz: Sie erhalten<br />

eine wertschätzende Ausbildung mit verlässlichen<br />

Ausbildungsbedingungen.<br />

In der Kategorie Ausbilder/Einzelperson(en)<br />

sicherte sich Hubertus Schultz<br />

vom Schlosshotel Gedern den Titel. Nominiert<br />

waren außerdem Oliver Kramp<br />

vom Hotel Mutter Bahr, Ibbenbüren-Uffeln,<br />

und Michael Glas und Andres Rieck<br />

vom Grillrestaurant Kneshecke, Dipperz-Dörmbach.<br />

In der Kategorie Ausbildungsunternehmen/Betrieb<br />

wurde<br />

der Europa-Park, Rust, ausgezeichnet.<br />

Nomieniert waren hier auch das Intercontinental<br />

Hotel Berlin und das<br />

Burghotel und Restaurant Staufeneck,<br />

Salach.<br />

Die Jurymitglieder Michael Haupt,<br />

Thomas Mattern, Thilo Hanke, Nicole<br />

Kobjoll, Jean Georges Ploner, Klaus<br />

Häck, Michael Oettinger, Kurt Henkensmeier<br />

und Peter Schmidt (siehe<br />

Kasten), alles ausgewiesene Experten<br />

in Sachen Ausbildung, hatten in den<br />

Wochen vor der Preisverleihung keine<br />

leichte Aufgabe; Grund dafür war das<br />

fast ausschließlich hohe Niveau der<br />

Bewerbungen.<br />

Schirmherr<br />

Die Schirmherrschaft des Top Ausbilders<br />

<strong>2020</strong> hat Otto Koch übernommen, Sternekoch<br />

und Gründer der École Culinaire. Er<br />

gilt als Idol für viele junge Köche, steht für<br />

Gastronomie auf höchstem Niveau ebenso<br />

wie für ein großes Engagement im Bereich<br />

der Weiterbildung. Otto Koch sagt: „Ein<br />

Höchstmaß an Leistung ist nur durch besonderes<br />

Know how und außergewöhnliche<br />

Motivation möglich.“<br />

Herzblut für die Koch-<br />

Ausbildung: Schirmherr<br />

Otto Koch im Gespräch.<br />

SECHS NOMINIERTE, SECHS<br />

HERVORRAGENDE KONZEPTE<br />

Doch nach gründlicher Analyse aller<br />

Aspekte, die mit der Umsetzung der<br />

Ausbildung im betrieblichen Alltag<br />

direkt und auch indirekt zu tun haben<br />

– und die reichten vom Vorgehen bei<br />

Gewinnung von Auszubildenden über<br />

die Planung und den Verlauf der Ausbildung<br />

oder die Zusammenarbeit mit<br />

Partnern bis hin zur Förderung schwächerer<br />

Jugendlicher –, und nach einer<br />

anschließenden Beurteilung mittels<br />

eines standardisierten Bewertungssys-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


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<strong>2020</strong><br />

Voll-convenienter<br />

Porridge<br />

Trendiges vom Marktführer<br />

Grußredner: Andreas Wiesinger,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Messe<br />

Stuttgart.<br />

Oliver Kramp, Hotel<br />

Mutter Bahr , mit Inhaber<br />

Heinz Bahr.<br />

NEU<br />

tems trafen sie eine Entscheidung.<br />

Die nun sechs Nominierten – drei<br />

pro Kategorie – hatten sich und<br />

ihre Ausbildungsphilosophie bei<br />

einem Vor-Ort-Besuch von Michael<br />

Haupt und Thilo Hanke zu beweisen.<br />

Dort standen sie den Fragen<br />

der beiden Juroren Rede und<br />

Antwort: Was bedeutet Ausbilden<br />

für Sie? Was machen Sie anders als<br />

andere Betriebe? Wie vermitteln<br />

Sie Wissen über die Ausbildung<br />

hinaus? Die Gesprächsprotokolle<br />

waren Basis für die Entscheidung<br />

der Jury, wer den begehrten Titel<br />

tragen darf. Alle Nominierten bilden<br />

auf hohem Niveau aus. Letztlich<br />

waren es kleine Details, die<br />

aus den Nominierten Gewinner<br />

machten. Und wie auch schon bei<br />

der ersten Entscheidung lagen die<br />

Jurymitglieder, die unabhängig<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />

voneinander voteten, sehr nah<br />

beieinander. „Hubertus Schultz<br />

vermittelt persönliche und fachliche<br />

Kompetenz an seine Azubis<br />

und das mit einer sehr ausgeprägten<br />

Leidenschaft, die aber nicht<br />

dazu führt, die Balance zwischen<br />

Leidenschaft und sachlichen Aspekten<br />

zu vergessen. Er garantiert<br />

den Azubis einen Blick über den<br />

Tellerrand hinaus, was in einer<br />

komplexen und sich schnell wandelnden<br />

Welt wichtig ist. Darüber<br />

hinaus engagiert er sich sozial und<br />

gibt Azubis, die in anderen Betrieben<br />

gescheitert sind, eine neue<br />

Chance mit hohem Erfolgspotenzial.<br />

Durch die grundsätzliche<br />

Entscheidung, an Wettbewerben<br />

teilzunehmen, zeigt er, auch den<br />

Azubis, wie wichtig Ausbildung<br />

und Leistungsvergleich sind“, ur-<br />

MILRAM Porridge 3 kg<br />

Kurze Zutatenliste:<br />

Milch, Hafer, Stärke<br />

Ohne zugesetzten Zucker<br />

Glutenfrei<br />

Sofort<br />

servierfertig<br />

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30 CENTER<br />

Michael Haupt und Thilo Hanke berichten<br />

im Gespräch mit den Moderatoren<br />

über ihre Besuche bei den Nominierten.<br />

Die Jury<br />

Michael Oettinger,<br />

Küchenchef in Oettinger´s<br />

Restaurant, Fellbach-Schmiden<br />

(1 Michelin-Stern).<br />

Michael Oettinger<br />

ist „Top Ausbilder des Jahres<br />

2011“. Er ist Mitglied der JRE<br />

und hier Patron für die Ausbildungs-<br />

und Jugendarbeit.<br />

Michael Haupt, Geschäftsführer<br />

der A&Z<br />

Foodmanufaktur, Bergheim,<br />

und Vizepräsident der<br />

Euro-Toques Deutschland.<br />

Michael Haupt kann auf<br />

inzwischen jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der Ausbildung<br />

von Köchen verweisen.<br />

Jean Georges Ploner,<br />

staatlich geprüfter Gastronom<br />

und Serviermeister,<br />

Inhaber der Beratungsfirma<br />

F&B Heroes, die sich auf<br />

nachhaltig erfolgreiche<br />

F&B-Konzepte fokussiert. Er<br />

war lange Jahre Dozent mit<br />

dem Themenschwerpunkt<br />

Personalmanagement.<br />

Kurt Henkensmeier,<br />

Küchenmeister und Ausbilder<br />

im Gesellschaftshaus<br />

der BASF. Kurt Henkensmeier<br />

ist seit Jahrzehnten nicht<br />

nur hauptberuflich, sondern<br />

auch ehrenamtlich in der<br />

Förderung der Köchejugend<br />

tätig, unter anderem<br />

als Betreuer und Prüfer bei<br />

Wettbewerben.<br />

Thilo Hanke, Inhaber und<br />

Geschäftsführer der Wild<br />

Taste! GmbH, Darmstadt,<br />

zu der das Braustübl und<br />

das Grohe Brauhaus, beides<br />

ebenfalls in Darmstadt, gehören.<br />

Thilo Hanke ist selbst<br />

Ausbilder und Vorsitzender<br />

des IHK-Prüfungsausschusses<br />

seiner Region. Er<br />

übernahm zusammen mit<br />

Michael Haupt die Besuche<br />

der Bewerber vor Ort.<br />

Klaus Häck, Koch, Hotelbetriebswirt<br />

und ausgebildeter<br />

Coach, ist Inhaber der Personalberatung<br />

Homme¬<br />

quadrat. Er ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung von<br />

Führungskräften in Hotellerie<br />

und Gastronomie.<br />

Peter Schmidt, Arbeitsdirektor<br />

und Geschäftsführer<br />

für den Bereich Personal bei<br />

Compass Group Deutschland<br />

GmbH und Eurest<br />

GmbH. Peter Schmidt ist<br />

teilte die Jury. „Ebenfalls hat er<br />

erkannt, die Azubis unbedingt<br />

im Unternehmen zu binden. Damit<br />

arbeitet er erfolgreich gegen<br />

den Fachkräftemangel. Diese<br />

Haltung ist wesentlich moderner,<br />

als Azubis nach der Prüfung<br />

,wegzuschicken‘. Wer gut ausbildet,<br />

wird seine Mitarbeitenden<br />

auch in Zukunft weiterbilden.<br />

Eine große Leistung für einen<br />

Familienbetrieb.“ Nicht nur die<br />

Leidenschaft für die Ausbildung<br />

sei ihm förmlich entgegen gesprungen.<br />

„Der Preisträger überzeugt<br />

mit charakterlicher und<br />

menschlicher Größe“, so Thomas<br />

Mattern in seiner Laudatio.<br />

ausgewiesener Experte des<br />

Personalmanagements und<br />

zeichnet verantwortlich für<br />

die rund 15.000 Mitarbeiter<br />

der Unternehmensgruppe.<br />

Thomas Mattern ist Trainer,<br />

systemischer Coach und<br />

Küchenmeister, seit mehr<br />

als 15 Jahren Experte für<br />

Gastrotrainings, Berufsausbildung<br />

und Teamentwicklung.<br />

Er war unter anderem<br />

Ausbilder in der Grundausbildung<br />

für Feldköche, dann<br />

für Führungskräfte in der<br />

Verpflegungswirtschaft an<br />

der logistischen Schule des<br />

Heeres und leitete später<br />

bei einem Bildungsträger die<br />

berufliche Aus- und Weiterbildung<br />

im Gastgewerbe.<br />

Nicole Kobjoll, Absolventin<br />

der Hotelfachschule in<br />

Lausanne und Geschäftsführerin<br />

des Schindlerhofes,<br />

Nürnberg, ausgezeichnet<br />

unter anderem von McKinsey<br />

für die beste Unternehmensnachfolge<br />

und mit dem Great<br />

Place to Work. Seit 2007<br />

zählt der Schindlerhof zu den<br />

100 besten Arbeitgebern in<br />

Europa.<br />

Und den Sieg des Europa-<br />

Parks begründete die Jury<br />

unter anderem so: „Das Familienunternehmen<br />

ist ein<br />

Vorzeigeunternehmen, was<br />

das Thema Ausbildung in<br />

der Gastronomie betrifft. In<br />

der Bewerbung stand nur ein<br />

Bruchteil dessen, was in der<br />

Ausbildung vor Ort umgesetzt<br />

wird. Vom 2-Sternerestaurant<br />

bis hin zur Systemgastronomie<br />

können die Azubis dort<br />

alles kennenlernen. Die Haltung<br />

der Unternehmer, die<br />

Region zu fördern und somit<br />

auch Azubis auszubilden, ist<br />

ebenso positiv wie der grundsätzliche<br />

Ansatz, nicht nur die<br />

Fachkompetenz, sondern auch<br />

die Persönlichkeit der Azubis<br />

zu entwickeln. Azubi ist Azubi<br />

– dies drückt ebenfalls aus,<br />

dass die Auszubildenden keine<br />

billigen Arbeitskräfte sind.<br />

Hinzu kommt eine höhere<br />

Vergütung, ein kostenfreies<br />

Internat, Sonderprämien etc.<br />

Das ist schon ein sehr rundes<br />

Paket. Der Europa-Park hat es<br />

verdient, Top Ausbilder des<br />

Jahres <strong>2020</strong> zu werden.“<br />

DIE AUSZEICHNUNG<br />

MEHR ALS VERDIENT<br />

Nicole Kobjoll sagte in ihrer<br />

Laudatio: „Der Gründer selbst<br />

sagt: ,Qualität steht vor finanziellem<br />

Streben‘ – und das ist<br />

deutlich spürbar, gerade auch<br />

im Bereich Ausbildung. Die<br />

überdurchschnittliche Vergütung<br />

ist hier ein Aspekt! Es<br />

gibt dann noch eine Vielzahl<br />

von weiteren finanziellen<br />

Vergünstigungen im eigenen<br />

Unternehmen – oder in<br />

Partnerunternehmen. Aber<br />

es ist nicht das Geld, was es<br />

ausmacht. Es ist die Welt voller<br />

Möglichkeiten. Die Azubis<br />

können diese ganze Bandbreite<br />

kennenlernen und werden<br />

fachlich optimal geschult. Es<br />

geht der Organisation aber<br />

nicht nur um fachliche Schulungen!<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


Traineeprogramme, um die Azubis langfristig<br />

im Unternehmen zu halten.“ Daher<br />

habe das Unternehmen die Auszeichnung<br />

mehr als verdient.<br />

Die Besuche der Nominierten vor Ort<br />

waren für Thilo Hanke und Michael Haupt<br />

ambitioniert. Aber sie haben auch viel<br />

gelernt, sagen sie. „Da waren so viele Anregungen,<br />

wie man die Ausbildung auch<br />

im eigenen Betrieb noch verbessern kann.<br />

Viele davon werden wir auch in die Ausbildung<br />

unserer Azubis einfließen lassen“,<br />

sagt Michael Haupt. Und nicht nur das:<br />

Diese Inspirationen sollen allen Ausbildern<br />

in den Reihen der Euro-Toques zugute<br />

kommen. Wie man dies am besten umsetzen<br />

kann, darüber denken Haupt und<br />

Hanke derzeit nach.<br />

TOP AUSBILDER SIND ANSPORN<br />

powered by<br />

<strong>2020</strong><br />

Thomas Mattern und Nicole<br />

Kobjoll, beide waren Mitglieder<br />

der Jury, hielten<br />

die Laudationes.<br />

Auch persönlichkeitsbildende Schulungen,<br />

Sprachkurse, Rhetorikkurse<br />

und vieles mehr werden in der hauseigenen<br />

Akademie angeboten und<br />

dankbar angenommen.“ Auch Internationalität<br />

sei ein großes Thema, so<br />

Kobjoll weiter: „66 Prozent der Azubis<br />

stammen aus Deutschland, 34 Prozent<br />

kommen aus neun verschiedenen Ländern.<br />

Alle vernetzen sich miteinander<br />

und helfen sich gegenseitig! Es werden<br />

Integrationskurse geboten und bei Bedarf<br />

auch persönlicher Nachhilfeunterricht<br />

organisiert. Hier läuft vieles<br />

genial! Und man bietet weiterführende<br />

Fachlicher Austausch unter<br />

Kollegen in geselliger Atmosphäre.<br />

Seit 2003 werden mit dem Top Ausbilder<br />

des Jahres herausragende Ausbildungsleistungen<br />

im Berufsfeld Koch/Köchin<br />

ausgezeichnet. 2019 wurde der Wettbewerb<br />

neu konzipiert und in diesem Jahr in<br />

Kooperation mit den Euro-Toques wieder<br />

durchgeführt. Die Auszeichnung wird an<br />

Betriebe und/oder Personen im Catering<br />

(Catering-Markt und die Gemeinschaftsverpflegung<br />

in der Gesamtheit aller Segmente)<br />

oder in der Individualgastronomie<br />

verliehen; für hervorragende Leistungen<br />

einzelner Personen oder aufgrund entwickelter<br />

und umgesetzter Konzepte.<br />

Personen oder Unternehmen können<br />

sich selbst bewerben oder jemanden nominieren.<br />

Auszeichnungen wie der Top<br />

Ausbilder sind wichtig für die Branche. Sie<br />

sind ein Ansporn für gastronomische Betriebe,<br />

sich verstärkt für die Ausbildung zu<br />

engagieren, um wieder mehr Nachwuchskräfte<br />

für die Gastronomie begeistern zu<br />

können. Und sie dienen potenziellen Auszubildenden,<br />

Eltern und Berufsberatern<br />

als Empfehlung bei der Auswahl des geeigneten<br />

Ausbildungsbetriebs. Denn: „Die<br />

Gastronomie und insbesondere der Beruf<br />

des Kochs haben ein klares Imageproblem!<br />

Junge Menschen werden sich künftig<br />

nur für die Branche und einen Beruf in<br />

der Küche entscheiden, wenn die Branche<br />

attraktiv wird. Und das funktioniert nur<br />

über zufriedene Mitarbeiter, die sich als<br />

wertvoller Teil der Betriebe fühlen“, betont<br />

Konrad Geiger, Präsident der Euro-Toques<br />

Deutschland und einer der Moderatoren<br />

des Abends.<br />

Das Köche-Team der<br />

Wagenhallen in Aktion.<br />

Friesenkrone (im Bild<br />

Andreas Alt, Sylvia Ludwig<br />

und Christian Zeller),<br />

unterstützte den Wettbewerb<br />

als Sponsor.


32 CENTER<br />

Gewinner<br />

KATEGORIE AUSBILDUNGSUNTERNEHMEN/BETRIEB<br />

Europa-Park<br />

Freizeit- und Familienpark<br />

Mack, Rust<br />

Der Europa-Park in Rust ist den meisten<br />

ein Begriff, wenn auch noch nicht<br />

jeder dort war, gehört hat man davon.<br />

Immerhin ist er der am meisten besuchte<br />

Freizeitpark im deutschsprachigen<br />

Raum. Rund 5,6 Mio. Besuchern zählt<br />

man hier pro Saison. Der Park ist in 18<br />

Themenbereiche aufgeteilt, von denen<br />

15 europäische Länder bzw. Regionen<br />

sind. Dort wird entsprechend landestypische<br />

oder regionale Gastronomie geboten.<br />

Zwölf Restaurants in verschiedenen<br />

Qualitätsstufen, ergänzt durch<br />

Erlebnisgastronomie nach Parkschluss.<br />

So können die Azubis in der Küche von<br />

der Sternegastronomie bis zur Systemgastronomie<br />

die ganze Bandbreite des<br />

Berufes lernen. Dabei ist Azubi wirklich<br />

Azubi, auf keinen Fall eine billige Arbeitskraft,<br />

das ist im Europa-Park ausdrücklich<br />

gelebte Philosophie.<br />

Die Ausbildung fängt für alle Azubis<br />

mit einer Einführungswoche an, in der<br />

sie das Unternehmen und seine Regeln<br />

kennenlernen. Und die Nachwuchsköche<br />

beginnen auch nicht gleich mit<br />

der vollen Stundenzahl, sondern die<br />

Arbeitszeit steigert sich in den ersten<br />

Klaus-Peter Krebs (li.)ist Küchenchef<br />

Ausbildung im<br />

Europa-Park.<br />

FOTOS: Mirco Moskopp<br />

Wochen langsam. Vor oder nach der Berufsschule<br />

muss kein angehender Koch<br />

arbeiten, auch die Wochenenden vor<br />

der Schule werden so geplant, dass der<br />

Azubi frei hat.<br />

AZUBIS HELFEN AZUBIS<br />

Klaus-Peter Krebs ist Küchenchef Ausbildung;<br />

diese Position wurde neu<br />

und, wie der Name schon sagt, eigens<br />

für die Ausbildung der Azubis in der<br />

Küche geschaffen. „Wir haben Verantwortung“,<br />

sagt Krebs, „somit haben<br />

wir auch eine Vorbildfunktion.“ Sein<br />

Ziel: Spaß am Job und Werte zu vermitteln.<br />

Reifeprozesse zu fördern. Und<br />

all das unter Berücksichtigung kultureller<br />

Schwerpunkte der Azubis – im<br />

gesamten Team des Europa-Parks gibt<br />

es mehr als hundert Nationalitäten –<br />

und persönlicher Stärken und Schwächen.<br />

Alle zwei Wochen setzt er sich<br />

mit den Auszubildenden – derzeit sind<br />

es in den Küchen 27 – zusammen und<br />

bespricht, was anliegt oder ihnen auf<br />

„Wir haben Verantwortung.<br />

Somit haben<br />

wir auch eine Vorbildfunktion.“<br />

Klaus-Peter Krebs,<br />

Küchenchef<br />

der Seele liegt. Und er führt kleine Tests als<br />

Trainingseinheiten durch. Er ist auch derjenige,<br />

der die Azubis für die Prüfungen fit<br />

macht.<br />

Starke Auszubildende unterstützen<br />

schwächere, dies wird durch das Unternehmen<br />

mit dem Nachhilfeprogramm „Azubis<br />

helfen Azubis“ gefördert und finanziell unterstützt.<br />

Überhaupt werden Azubis überdurchschnittlich<br />

vergütet. Auch andere Benefits<br />

erhalten die Azubis, genauso wie die<br />

Mitarbeiter: ein Gesundheitsmanagement<br />

mit Ernährungs-, Sozial- und Bewegungsberatung,<br />

ein Dienstfahrrad, Sportangebote,<br />

Sprachtrainings, Rabatte bei Kooperationspartnern<br />

oder freien Eintritt in Partner-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


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<strong>2020</strong><br />

parks. Gute Noten oder ein Lob der Schule werden mit<br />

Sonderprämien belohnt. Ausländische Azubis bekommen<br />

kostenfreie Deutschkurse, zudem Unterstützung<br />

bei der Beantragung der Arbeitsgenehmigung. Für die<br />

Auszubildenden ist eine Unterkunft im Wohnheim<br />

kostenfrei.<br />

Der Blick über den Tellerrand wird gesichert durch<br />

Besuche bei Lieferanten und – bei besonders guten<br />

Leistungen – ein dreiwöchiges Praktikum in einem<br />

der ältesten Restaurants in Venedig. Die hauseigene<br />

Akademie bietet ein breites Angebot an verschiedenen<br />

Trainings und Seminaren – vom Einstiegstraining<br />

über Fachtrainings bis hin zu hochqualifizierten Ausbildungen.<br />

Hier können die Azubis, so sie es wollen,<br />

zusätzliches Wissen erwerben. Und zwar auch fachfremd.<br />

Und man bietet, darauf verwies Nicole Kobjoll<br />

auch in ihrer Laudatio, weiterführende Traineeprogramme,<br />

um die Azubis langfristig im Unternehmen<br />

zu halten oder ihnen Entwicklungsmöglichkeiten für<br />

Führungspositionen zu bieten.<br />

Die Ausbildungsqualität demonstrieren auch die<br />

schulischen Leistungen: Im Jahr 2019 haben es gleich<br />

zwei Azubis geschafft, einen der besten Abschlüsse<br />

der ganzen Schule zu erhalten.<br />

Marcus Beck, Leiter Personal & Administration<br />

Europa-Park Hotels (li.), im Gespräch mit Azubi<br />

Helmut von Marschall. Dieser kam in den Genuss<br />

des erwähnten Venedig-Praktikums.<br />

Eismeergarnelen Schneekrabbe Schwarzer Heilbutt Ryan Perratt Gefüllte Scholle<br />

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34 CENTER<br />

Gewinner<br />

KATEGORIE AUSBILDER/EINZELPERSON(EN)<br />

Hubertus<br />

Schultz,<br />

Schloss Gedern<br />

Das Schlosshotel Gedern liegt inmitten<br />

der grünen Vulkanregion Vogelsberg,<br />

im Städtedreieck Frankfurt<br />

am Main, Fulda und Gießen. Ein kleines<br />

Hotel mit zwölf Zimmern, einem<br />

À-la-carte-Restaurant für 60 Gäste, einer<br />

Kochschule, einem Bankettangebot,<br />

das auf 120 Personen ausgelegt<br />

ist, und Catering für bis zu 400 Gästen.<br />

20 fest angestellte Mitarbeiter<br />

und 15 Aushilfen sorgen dafür, dass<br />

die Gäste es sich gut gehen lassen<br />

können. Der Inhaber, Küchenmeister<br />

und Hotelbetriebswirt Hubertus<br />

Schultz, ist für die Ausbildung in der<br />

Küche verantwortlich. Seit 2007, seit<br />

er zusammen mit seiner Frau Ute das<br />

Schlosshotel eröffnet hat, bemüht er<br />

sich mit Leidenschaft um den Köchenachwuchs.<br />

„Ich investiere viel Zeit<br />

in die Ausbildung, um<br />

perfekte Fachleute mit<br />

einem gewissen<br />

Charisma zu formen.“<br />

Hubertus Schultz<br />

„Ich bin in der vierten Generation Koch<br />

aus Leidenschaft und Überzeugung“, sagt<br />

er. „Ich liebe und lebe meinen Beruf. Ich<br />

bin meiner Zunft verpflichtet. Und ich<br />

bin stolz darauf, Wissen und Handwerk<br />

weitergeben zu können“, so Schultz. Er<br />

brennt für seinen Job und für die Ausbildung<br />

junger Köche, das wird im Gespräch<br />

schnell deutlich. „Das ist der tollste Beruf,<br />

den es gibt, und hierin sehe ich eine Chance,<br />

dass er weiterlebt“, erklärt Schulz.<br />

VORLEBEN, PRÄGEN,<br />

PERSPEKTIVE GEBEN<br />

Azubi Daniel Edelmann (li.) will mit 30 sein<br />

erstes Restaurant eröffnen. Die Grundlagen dafür<br />

lernt er in der Küche von Schloss Gedern.<br />

Dieses Engagement motiviert nicht nur,<br />

es begeistert junge Leute für die Arbeit<br />

in der Küche. „Ich bilde meine Azubis aus,<br />

damit sie Fachleute werden, beruflich wie<br />

auch persönlich. Damit sie in der Welt zeigen,<br />

was sie können, aber mit Respekt vor<br />

Mensch und Natur. Den Respekt muss<br />

man natürlich vorleben.“ Überhaupt ist<br />

Respekt ein wichtiges Element bei der Arbeit<br />

von Schultz. Natürlich auch im Umgang<br />

mit Kollegen – intern wie extern.<br />

Die Azubis in der Küche von Schloss<br />

Gedern werden schnell an die alltäglichen<br />

Prozesse im A-la-carte-Geschäft, im<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


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<strong>2020</strong><br />

Hubertus Schultz’<br />

Leidenschaft für<br />

den Kochberuf<br />

steckt an und ist<br />

gleichermaßen<br />

Motivation für<br />

seine Azubis.<br />

FOTOS: Mirco Moskopp<br />

derzeitige Azubine ihre Prüfung<br />

bei der IHK Frankfurt<br />

absolviert. Ergebnis: 1,0. Der<br />

Prüfungsausschuss war zutiefst<br />

beeindruckt, denn ein<br />

solches Ergebnis gab es hier<br />

noch nie. Und Azubi Aaron<br />

Wenzel kocht in der Jugendnationalmannschaft<br />

der Köche,<br />

und das schon während der<br />

Ausbildung.<br />

Doch auch Azubis aus anderen<br />

Betrieben, die ihre Prüfung<br />

nicht bestanden haben, finden<br />

in Hubertus Schultz einen Förderer.<br />

Er kümmert sich um sie<br />

und macht sie fit für die Nachprüfung.<br />

„Hier haben bis jetzt<br />

95 Prozent bestanden“, erzählt<br />

Schultz ein wenig stolz.<br />

Wie beschreibt der Gederner<br />

Schlossherr sein Ausbildungskonzept?<br />

„Vorleben,<br />

prägen, Perspektive geben.<br />

Und zwar lebenslang“, so<br />

Schultz. Das beginnt schon<br />

mit dem Geschmacksunterricht<br />

im Kindergarten. Und<br />

geht mit Kochkursen in der<br />

Schule weiter. So lange, bis<br />

die Kinder Schulabsolventen<br />

sind – und sich im Idealfall<br />

für eine Lehre zum Koch entscheiden.<br />

„Selbst ich bin noch<br />

nicht fertig mit Lernen“, sagt<br />

er. Ausbildungsabbrecher gab<br />

es übrigens in der Küche von<br />

Schloss Gedern noch nie.<br />

Alle Nominierte zum<br />

Top Ausbilder <strong>2020</strong><br />

stellen wir in den kommenden<br />

<strong>Ausgabe</strong>n vor!<br />

Bankett oder im Catering<br />

herangeführt. Schultz setzt<br />

hierbei auf Postenrotation.<br />

Sie übernehmen Verantwortung,<br />

werden gefordert,<br />

ohne überfordert zu werden.<br />

Sie bekommen Patisserie-<br />

oder Weinschulungen,<br />

lernen, wie Metzger oder<br />

Bäcker arbeiten. Bei den<br />

Küchenpartys, die über die<br />

Region hinaus bekannt und<br />

beliebt sind, übernehmen<br />

die Azubis des dritten Lehrjahres<br />

die Rolle der Commis<br />

der Gastköche. „Die Azubis<br />

müssen die korrespondierenden<br />

Bereiche, die gesamte<br />

Genusswelt verstehen<br />

– und am besten beherrschen“,<br />

begründet Schultz<br />

dies.<br />

Wettbewerbsteilnahmen<br />

sind nicht nur möglich,<br />

Schultz legt sie den Azubis<br />

ans Herz. Und gibt ihnen im<br />

Rahmen seiner Möglichkeiten<br />

jegliche Unterstützung<br />

bei der Vorbereitung darauf.<br />

Besondere Leistungen<br />

in Berufsschule oder im<br />

Betrieb werden mit Kochutensilien<br />

wie Profimessern,<br />

Fachbüchern oder auch<br />

Restaurantgutscheinen belohnt.<br />

Auch lernschwache Azubis<br />

haben im Schloss Gedern<br />

eine Chance. Sie werden mit<br />

kleinen Projekten betraut<br />

und so gefördert und motiviert.<br />

Und auch Migranten<br />

bietet Schultz Ausbildungsverträge<br />

an. Doch leider<br />

seien oftmals die Deutschkenntnisse<br />

so schlecht, dass<br />

es in der Berufsschule oder<br />

im Küchenalltag schnell<br />

zur Überforderung komme,<br />

wendet er ein.<br />

„Wir wollen, dass die Ausbildung<br />

gut oder sehr gut<br />

abgeschlossen wird“, sagt<br />

Schultz. Und Vorbereitung<br />

ist da natürlich das A und<br />

O. Nicht selten sind seine<br />

Azubis unter den Jahrgangsbesten.<br />

Kürzlich hat seine<br />

Internorga, Halle B7, Stand 218<br />

Ausgezeichnet<br />

genießen<br />

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36 CENTER<br />

TOP AUSBILDER<br />

Die Verleihung des Top Ausbilders <strong>2020</strong><br />

war Anlass für eine Experten-Talkrunde<br />

rund um das Thema Ausbildung.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

WIE WERDE ICH DAS?<br />

Was sollte Ausbildung können? Detlev Ueter,<br />

Martina Timmer, Thomas Mattern, Jan-Patrick<br />

Timmer und Markus Wessel diskutierten.<br />

FOTOS: Tobias Frick<br />

W<br />

Was zeichnet einen Top Ausbilder<br />

<strong>2020</strong> aus? Wann ist ein<br />

Betrieb ein guter Ausbildungsbetrieb?<br />

Was wünschen sich<br />

Auszubildende und wie können<br />

diese Wünsche in ein zeitgemäßes<br />

Konzept integriert<br />

werden? Während der Intergastra<br />

in Stuttgart fand ein von<br />

den Green Chefs initiierter Experten-Talk<br />

statt, um Antworten<br />

zu finden.<br />

Fragt man Gastronomen, Caterer<br />

und Hoteliers danach,<br />

welche Themen sie derzeit am<br />

meisten beschäftigen, sind<br />

Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme<br />

die am häufigsten<br />

genannten Punkte. „Die<br />

Lage ist ernst geworden, die<br />

Branche und die Ausbildung<br />

haben ein Imageproblem“, sagt<br />

Jan Patrick Timmer, Gründer<br />

der Green Chefs und Initiator<br />

der Talkrunde. „Doch wie kriegt<br />

ein Gastronom heute die richtigen<br />

Bewerbungen? Und wie<br />

gelingt es, dass die Azubis die<br />

Ausbildung durchhalten?“ Angesichts<br />

von Vertragslösungsquoten<br />

von fast 50 Prozent sind<br />

das berechtigte Fragen.<br />

Gastronomische Betriebe<br />

müssen die eigene Haltung<br />

überdenken. Das war eine zentrale<br />

Erkenntnis der Talkrunde.<br />

„Das sollte allerdings keine<br />

Hürde, sondern eine Herausforderung<br />

werden. Die Betriebe<br />

müssen lernen, nicht auf Bewerbungen<br />

zu warten, sondern<br />

aktiv rausgehen und die zukünftigen<br />

Auszubildenden dort<br />

abzuholen, wo sie gerade sind“,<br />

so Timmer. Auch Markus Wessel,<br />

Koch und Gastro-Coach mit<br />

langer Ausbildungserfahrung,<br />

hat dies festgestellt: „Bedürfnisse<br />

und Werte haben sich verändert.<br />

Viele Ältere bestehen<br />

aber auf den alten Werten und<br />

Antreibern. Wir müssen verstehen,<br />

dass wir die Generationen,<br />

die wir erzogen haben, nicht<br />

ändern werden. Wir können<br />

uns lediglich auf sie einstellen,<br />

und nicht anders herum.“<br />

Thomas Mattern und<br />

Jan-Patrick Timmer<br />

analysierten das<br />

Thema Ausbildung.<br />

WER HAT WELCHE<br />

ERWARTUNGEN?<br />

Doch auch andere Aspekte sollten<br />

bedacht werden und im Berufsalltag<br />

zum Tragen kommen.<br />

„Die jungen Menschen,<br />

die zu uns kommen, um eine<br />

Ausbildung zu machen, beginnen<br />

einen neuen Lebensabschnitt.<br />

Oft sind sie weit von zu<br />

Hause weg und verzichten somit<br />

auf den einzigen sicheren<br />

Hafen, den sie haben“, so Wessel.<br />

Die Möglichkeit, sich bei<br />

den Eltern oder bei Freunden<br />

nach Feierabend mal auszuheulen,<br />

wenn etwas nicht funktioniert,<br />

entfällt fast komplett.<br />

Damit werden Küchenchef, Unternehmer<br />

und Ausbilder zum<br />

Elternersatz, aus den Kollegen<br />

werden schneller Freunde als<br />

in anderen Branchen – die positiven<br />

Dinge wie gemeinsame<br />

Feierabendaktivitäten sowie<br />

Aktivitäten an den freien Tagen<br />

sind in anderen Berufen meist<br />

gar nicht bekannt.<br />

Moderator Thomas Mattern,<br />

Gastronomie-Coach und Ausbildungstrainer,<br />

fragte die Mittalker:<br />

Was müssen Azubis an<br />

Eigenschaften mitbringen? Die<br />

Antworten der Teilnehmer:<br />

Motivation, Fleiß, Einsatzfreude<br />

und ähnliche Eigenschaften.<br />

„Ich musste mir eingestehen,<br />

dass ich die Dinge, die ich selbst<br />

von einem Auszubildenden erwarte,<br />

selbst erst nach meiner<br />

Ausbildung gelernt habe“, sagt<br />

Wessel. „Und genau das ist einer<br />

der Kernpunkte: Uns muss<br />

bewusst werden, dass die Auszubildenden<br />

erst noch dabei<br />

sind, ihre Persönlichkeit zu formen.“<br />

Zweite zentrale Erkenntnis:<br />

Ausbilder und Auszubildende<br />

haben unterschiedliche<br />

Erwartungen. Das zeigte auch<br />

ein Befragung junger Intergastra-Besucher.<br />

So wurde eine gute<br />

Ausbildung gewünscht, in<br />

der man sich aktiv einbringen<br />

kann. Vermittlung von fachlichem<br />

Wissen, aber besonders<br />

von Können wurde verlangt,<br />

die Einbindung in den Betrieb,<br />

viel und ehrliches Feedback,<br />

moderne Techniken und Methoden<br />

in der Bildung, Selbstverwirklichung<br />

und faire Arbeitszeiten.<br />

Das alles war den<br />

Ausbildern so nicht bewusst.<br />

Das heißt, Ausbilder und<br />

Auszubildende müssen endlich<br />

in einen Dialog einsteigen.<br />

„Ich finde es extrem wichtig,<br />

dass nicht nur am Image des<br />

Berufes gearbeitet wird, sondern<br />

auch eine Neuordnung<br />

der Ausbildung nicht mehr verschleppt<br />

wird. Und dass Programme<br />

und neue Ideen branchenübergreifend<br />

erarbeitet<br />

und umgesetzt werden“, so<br />

Detlev Ueter, Dozent am Gastronomischen<br />

Bildungszentrum<br />

Koblenz.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COOKING BIO 37<br />

green<br />

Konsequent<br />

BIO<br />

FOTOS: Kochfabrik<br />

INTERVIEW<br />

mit Patrick Diehr<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


green<br />

Im vergangenen Jahr wurde die Kochfabrik<br />

aus Priesdorf bei Hamburg in der<br />

neu geschaffenen Kategorie „Green<br />

Catering“ Caterer des Jahres. Auch <strong>2020</strong><br />

setzt der Caterer voll auf Nachhaltigkeit<br />

und hat das Engagement noch weiter<br />

ausgebaut. Die Auszeichnung hilft dabei.<br />

Inhaber Patrick Diehr im Interview.<br />

Von Martin Eschbach<br />

Herr Diehr, die Auszeichnung<br />

zum Caterer des<br />

Jahres ist nun einige<br />

Monate her. Konnten Sie<br />

den Award für Ihre Marketing-Zwecke<br />

nutzen?<br />

Natürlich, damit haben wir sofort<br />

losgelegt, denn wir wissen<br />

um den Wert des etablierten<br />

Preises. Wir haben das Siegel<br />

auf unseren Flaggen, unserer<br />

kompletten Fahrzeugflotte,<br />

in unseren E-Mail-Signaturen<br />

und in diversen Printmaterialien<br />

sowie auf der Website<br />

eingebunden. Darüber hinaus<br />

haben wir die Auszeichnung<br />

für unsere Pressearbeit und<br />

für Anzeigen genutzt.<br />

Haben Sie konkretes Feedback<br />

erhalten?<br />

Viele unserer Kunden, Partner<br />

und auch Mitbewerber haben<br />

unsere Auszeichnung über die<br />

Social-Media-Kanäle mitverfolgt.<br />

Durch den Titel Caterer<br />

des Jahres haben wir bereits<br />

mehrere konkrete Anfragen für<br />

Events bekommen und unsere<br />

Kunden kommunizieren stolz<br />

weiter, dass sie ihre Veranstaltung<br />

mit uns umgesetzt<br />

haben.<br />

Wie hoch ist heute der<br />

Anteil an Bio-Produkten bei<br />

der Kochfabrik?<br />

Wir wissen und bedenken<br />

genau, was wir wo einkaufen.<br />

Wir unterstützen lokale und regionale<br />

Partner und vermeiden<br />

lange Transportwege. Dabei<br />

nehmen wir gerne in Kauf, an<br />

der einen oder anderen Stelle<br />

einen Euro mehr auszugeben.<br />

Unser Fleisch kommt von<br />

unseren eigenen Rindern oder<br />

von benachbarten Bauern<br />

unseres Vertrauens. Gemüse,<br />

Obst und Kräuter beziehen<br />

Patrick Diehr<br />

setzt konsequent<br />

auf Bio<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Patrick Diehr weiß, woher<br />

sein Geflügel kommt: aus dem<br />

hauseigenen Hühnerstall.<br />

wir in Bio-Qualität von einem<br />

Familienbetrieb in Hamburg,<br />

Milchprodukte vom Bio_Hof<br />

im Nachbarort.<br />

Soll es in Zukunft noch<br />

mehr werden?<br />

Wir sind stetig dabei, uns in<br />

Sachen Nachhaltigkeit zu<br />

verbessern. Unser nächstes<br />

Projekt ist unsere eigene Hühnerzucht,<br />

die Pläne für den<br />

Stall liegen bereits vor. Somit<br />

haben wir unsere Hühnereier<br />

dann direkt vor Ort. Garantiert<br />

regional. Garantiert in<br />

Bio-Qualität. Und garantiert<br />

von glücklichen Hühnern.<br />

Bei der Auswahl der Hühner<br />

werden wir versuchen, uns<br />

auf alte Rassen und deren Erhaltung<br />

zu konzentrieren. Des<br />

Weiteren entwickeln unsere<br />

Köche immer wieder neue<br />

Ideen, unsere Speisen auf<br />

kompostierbaren beziehungsweise<br />

essbaren Untergründen<br />

zu präsentieren, um noch<br />

mehr Abfall einzusparen.<br />

Vor allem Fleisch kommt<br />

in der Co 2<br />

-Bilanz schlecht<br />

weg. Sie sagten, das<br />

Fleisch kommt von Ihren<br />

eigenen Rindern?<br />

Richtig. Die Tiere verbringen<br />

ihr Leben auf der großen Wiese<br />

hinter unserem Restaurant<br />

Goldschätzchen. Auf 40 ha<br />

Land mit direktem Zugang<br />

zur angrenzenden Pinnau,<br />

Wasserstellen, Matschkuhlen<br />

und Kräuterwiesen können es<br />

sich unsere Tiere gut gehen<br />

lassen. Im Winter zieht die<br />

Herde in ihr Winterquartier<br />

nach Rendsburg. Das bedeutet,<br />

dass ein Transportweg nie<br />

weiter als 90 km ist. Die Tiere<br />

leben stressfrei, naturverbunden<br />

und behütet. Nach der<br />

Schlachtung werden sie nach<br />

dem „Nose to tail“-Prinzip<br />

verarbeitet.<br />

Bei Schaffleisch zählen wir<br />

auf den Hof Wiedwisch im<br />

benachbarten Kummerfeld.<br />

Der Hof ist ein Musterbeispiel<br />

dafür, wie wir uns nachhaltige<br />

Haltung vorstellen. Die Guteschafe,<br />

eine rare Zuchtrasse<br />

aus der Wikingerzeit, leben<br />

das ganze Jahr draußen auf<br />

großen Weideflächen mit<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COOKING BIO 39<br />

einer Vielzahl an Wildkräutern<br />

und einem Bachlauf. Die Tiere<br />

bringen ihre Jungen auf der<br />

Weide zur Welt und leben im<br />

Einklang mit der Natur. All dies<br />

schlägt sich in der hohen Qualität<br />

des Fleisches nieder – und<br />

zugleich auch im einzigartigen<br />

Geschmack: ein bisschen wie<br />

Rindfleisch, jedoch wesentlich<br />

zarter. Ferner verzichten wir<br />

ganz bewusst auf die Verarbeitung<br />

von Babytieren. Weder<br />

Kalb noch Lamm kommen bei<br />

uns auf den Teller. Ebenfalls ein<br />

No-Go für uns: Gänsestopfleber.<br />

Und: Bei uns wird das ganze<br />

Tier verarbeitet. Auch bieten<br />

wir im Catering keine Fleischmassen<br />

an, eben weil wir auf<br />

Qualität setzen. Wenn Fleisch<br />

im Catering aus ist, dann ist es<br />

eben aus.<br />

Wie reagieren denn die<br />

Kunden, wenn Sie sich als<br />

Bio-Caterer outen?<br />

Wir legen großen Wert darauf,<br />

unseren ökologischen Fußabdruck<br />

so gering wie möglich zu<br />

halten und Verantwortung für<br />

unsere Umwelt zu übernehmen.<br />

Davon sind wir überzeugt und<br />

das ist für viele Kunden auch ein<br />

„Wenn Fleisch im<br />

Catering aus ist, dann<br />

ist es eben aus.“<br />

Grund, sich für uns zu entscheiden.<br />

Dafür brauchen wir uns gar nicht zu<br />

outen, denn unsere Kunden wissen<br />

unsere Maxime „Liebe, Respekt,<br />

Geschmack“ zu schätzen.<br />

Das heißt, Sie setzen auch in<br />

Zukunft entschieden auf Bio-<br />

Catering?<br />

Nachhaltigkeit und die Schonung<br />

der Ressourcen sowie Abfallvermeidung<br />

sind ganz entscheidende<br />

Themen für unsere Zukunft. Die<br />

Thematik erhält immer mehr Einzug<br />

in unseren Alltag und es liegt an uns<br />

und jedem Einzelnen, hier etwas zu<br />

bewegen und zu ändern. Wenn wir<br />

mit unserem Ansatz und unserer<br />

Philosophie etwas dazu beitragen<br />

können, dann haben wir schon<br />

viel erreicht. Wir sehen uns in einer<br />

Pioniersituation und möchten mit<br />

gutem Beispiel vorangehen. Und<br />

unsere Auszeichnung als Caterer<br />

des Jahres sowie das Feedback unserer<br />

Kunden zeigen uns, dass wir<br />

auf dem richtigen Weg sind. <br />

Hintergrund<br />

Bis vor einigen Jahren ging es Patrick Diehr eher<br />

um schnelles Wachstum als um grünes Catering.<br />

Nicht verwerflich, ist das doch das Ziel der meisten<br />

Caterer, auch heute noch. Doch Diehr wollte<br />

nicht so weitermachen, weil ihm diese Art zu<br />

wirtschaften nach eigenen Angaben keine Freude<br />

mehr bereitete. Heute ist bei der Kochfabrik Nachhaltigkeit<br />

untrennbar verwoben mit der unternehmerischen<br />

Philosophie. Und der Chef selbst ist<br />

voller Überzeugung und mit entsprechendem<br />

Enthusiasmus dabei. Die Nachhaltigkeitsphilosophie<br />

der Kochfabrik steht auf drei Grundpfeilern:<br />

Liebe, Respekt und Geschmack. Liebe steht<br />

dabei für die soziale Verantwortung gegenüber<br />

den Mitmenschen – das können die eigenen<br />

Mitarbeiter sein, aber auch Kunden, Dienstleister<br />

und Lieferanten. Respekt prägt das Verhältnis<br />

zur Umwelt, ihren Pflanzen und Tieren. Hieraus<br />

entspringt eine ökologische Verantwortung für alle<br />

Unternehmungen – sowohl im Büroalltag, bei der<br />

Produktion der Speisen als auch im Lager und auf<br />

Veranstaltungen. Geschmack steht für Anspruch<br />

und Verantwortung an die Qualität der Produkte,<br />

die verarbeitet werden. Ein bisschen mehr grünes<br />

Engagement hier und da, das eine oder andere<br />

Öko-Siegel, ein paar Einzelmaßnahmen – das sei<br />

nicht genug. Gefragt sei vielmehr eine integrierte<br />

Strategie, die all das Wirken der Kochfabrik<br />

gemäß der Philosophie von nachhaltigem Unternehmertum<br />

zu koordinieren suche.<br />

BIO-Qualität, die überzeugt!<br />

Erhältlich in bedarfsgerechten Gebindegrößen:<br />

BIO Haltbare Milch<br />

1 Liter Tetra Edge<br />

• anwenderfreundlich<br />

• mit praktischem Ein-Dreh-Verschluss: mit einem Dreh öffnen<br />

und anschließend wieder problemlos dicht verschließen<br />

5 und 10 Liter Bag-in-Box<br />

• reduzierter Verpackungsmüll und FSC-zertifizierter Karton<br />

• praktischer Spund zum Ausgießen und Wiederverschließen<br />

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• erhältlich in der bewährten 5 kg Bag-in-Box<br />

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Besuchen Sie uns!<br />

Halle A1 Stand 406<br />

PRIVATMOLKEREI NAARMANN GmbH | Wettringer Str. 58 | 48485 Neuenkirchen | Telefon: +49 5973/30-0 | info@naarmann.de | www.naarmann.de


40 COOKING FISCH<br />

DARFS HEUTE MAL WIEDER<br />

FISCH<br />

SEIN?<br />

Tilapia wird als Speisefisch<br />

immer beliebter,<br />

denn er ist sehr<br />

vielseitig in der Küche<br />

einsetzbar und eignet<br />

sich für viele Zubereitungsarten.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

LLachs, Thunfisch, Hering,<br />

Forelle – Fisch ist<br />

ein gefragtes Lebensmittel.<br />

Der Pro-Kopf-Verzehr<br />

bei den Deutschen erhöhte<br />

sich nach Schätzungen<br />

des Fisch-Informationszentrums<br />

(FIZ) im vergangenen<br />

Jahr von 14,1 auf 14,4 Kilogramm. Der<br />

Tilapia ist eine interessante Alternative<br />

zu Lachs & Co. Mit rund 45.000 verkauften<br />

Tonnen pro Jahr ist der Tilapia einer<br />

der meist verkauften Speisefische in den<br />

USA, auch hierzulande wächst die Zahl<br />

seiner Liebhaber. Sein Fleisch schmeckt<br />

mild, es ist weich, ohne beim Garen zu<br />

zerfallen. Marcel Görke, Inhaber des Restaurants<br />

Heimatjuwel, Hamburg, kreierte<br />

für Cooking + Catering <strong>inside</strong> fünf<br />

Gerichte rund um den Tilapia, in diesem<br />

Fall von Regal Springs. Alle Rezepte sind<br />

für zehn Personen ausgelegt.<br />

„Als Koch bin ich<br />

ständig auf der Suche<br />

nach Neuem, etwas<br />

Besonderem. Ich versuche,<br />

den ganzen<br />

Geschmack eines<br />

Produkts herauszuarbeiten,<br />

denn darin entdecke<br />

ich das Neue,<br />

das Wunderbare und<br />

Schöpferische.“<br />

Marcel Görke<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


Für<br />

Ceviche<br />

eignet sich Tilapia<br />

wegen seiner<br />

Fleischstruktur<br />

sehr gut.<br />

COOKING FISCH 41<br />

Apfel-Sellerie-Suppe |<br />

Tilapiatatar | Kräutersalat<br />

1,2 kg Tilapiafilet ohne Haut<br />

3 Zweige Koriander<br />

2 rote Zwiebeln<br />

2 Bd. Radieschen<br />

2 Granny-Smith-Äpfel<br />

Salz, Pfeffer, Limonen,<br />

Borrage Cress<br />

Zubereitung:<br />

Das Tilapiafilet in 2 cm große<br />

Würfel schneiden. Die Zwiebel<br />

schälen und in dünne Streifen<br />

schneiden. Äpfel und die<br />

Apfel,<br />

Sellerie und<br />

Tilapiatartar<br />

gehen eine Geschmacksharmonie<br />

ein.<br />

Ceviche vom Tilapia | Apfel<br />

| Koriander | Radieschen<br />

Radieschen ebenfalls in dünne<br />

Scheiben schneiden. Korianderblätter<br />

waschen und auch in<br />

feine Streifen schneiden.<br />

Die Tilapiafiletwürfel, Radieschen,<br />

Zwiebeln und den Koriander<br />

in eine Schüssel geben<br />

und mit Limonensaft, Salz,<br />

Pfeffer würzen, anschließend<br />

10 Minuten ziehen lassen. Auf<br />

einem Teller anrichten und mit<br />

den Apfelscheiben und Borrage<br />

Cress vollenden.<br />

2 Knollensellerie<br />

4 Granny-Smith-Äpfel<br />

2 Zwiebeln<br />

1,5 l Gemüsefond<br />

1 l Sahne<br />

0,25 l Weißwein<br />

Salz, Pfeffer, Muskat,<br />

600 g Tilapiafilet ohne Haut<br />

2 Schalotten, in feine Würfel geschnitten<br />

30 g Crème fraiche<br />

3 El Schnittlauch, fein geschnitten<br />

Zitronenpfeffer, Salz, Piment Espelette<br />

100 g feinen Kräutersalat<br />

Zubereitung:<br />

Für die Suppe den Sellerie, Apfel und die<br />

Zwiebeln schälen und in große Stücke<br />

schneiden. Das Gemüse und die Äpfel anschließend<br />

gut in etwas Öl anschwitzen und<br />

mit Weißwein ablöschen. Dann mit dem<br />

Gemüsefond aufgießen und ca. 40 Minuten<br />

leicht köcheln lassen. Dann die Sahne<br />

zugeben und nochmals 10 Minuten köcheln<br />

lassen. Dann das Ganze im Mixer fein mixen<br />

und durch ein feines Sieb passieren. Die<br />

passierte Suppe nochmals aufkochen und<br />

abschmecken.<br />

Das Tilapiafilet in kleine, feine Würfel zu<br />

einem Tatar schneiden. Die Schalotten in<br />

kleine Würfel schneiden und für 3 Sekunden<br />

in kochendem Wasser blanchieren<br />

und anschließend unter kaltem Wasser<br />

abschrecken. Die blanchierten Schalottenwürfel<br />

zu dem Fisch geben und etwas<br />

Crème fraiche zugeben, anschließend alles<br />

gut verrühren und abschmecken. Den<br />

Schnittlauch in feine Ringe schneiden und<br />

kurz vor dem Anrichten unter das Tilapiatatar<br />

unterheben.<br />

Das Tilapiatatar mit einem runden Ausstecher<br />

in der Mitte des Suppentellers<br />

anrichten. Den Kräutersalat marinieren und<br />

oben draufsetzen und anschließend die<br />

Suppe eingießen und servieren.<br />

FOTOS: Shutterstock, Tobias Frick<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


42 COOKING<br />

FISCH<br />

Pochiertes Tilapiafilet | Lauch | Saiblingskaviar<br />

| Kürbis | Beurre blanc<br />

2 kg Tilapiafilet ohne<br />

Haut<br />

0,1 l Weißwein<br />

0,1 l Fischfond<br />

1 Zweig Thymian<br />

100 g Saiblingskaviar<br />

1 Hokkaidokürbis<br />

3 Stangen Lauch<br />

10 Schalotten<br />

500 ml Weißwein<br />

500 g Butter<br />

500 ml Fischfond<br />

Vogelmiere<br />

Zubereitung:<br />

Die fein geschnittenen<br />

Schalotten mit dem<br />

Weißwein langsam auf<br />

ein Drittel reduzieren<br />

und passieren.<br />

Anschließend den<br />

Fischfond zugeben und<br />

ca. 30 Minuten köcheln<br />

lassen. Die handwarme<br />

Butter nach und nach<br />

darunter rühren. Dabei<br />

darf die Soße keinesfalls<br />

mehr kochen.<br />

Den Lauch waschen<br />

und in feine Streifen<br />

schneiden und beiseite<br />

stellen.<br />

Den Kürbis waschen<br />

und halbieren und das<br />

Kerngehäuse entfernen.<br />

In Alufolie einpacken<br />

und im Ofen weich<br />

schmoren sodass er<br />

noch etwas Biss hat.<br />

Die Kürbishälften auspacken<br />

und auskühlen<br />

lassen, anschließend in<br />

walnussgroße Stücke<br />

schneiden.<br />

Den Tilapia in gleichgroße<br />

Stücke portionieren.<br />

Den Weißwein und<br />

den Fischfond zusammengeben<br />

und in einen<br />

passenden Behälter<br />

oder Topf geben.<br />

Fischfilet und Thymianzweig<br />

hinzugeben und<br />

anschließend im Ofen<br />

bei 80 °C pochieren bis<br />

er gar ist.<br />

Die Lauchstreifen<br />

in etwas Butterfond<br />

garziehen und mit Salz<br />

und Muskat würzen.<br />

Den Kürbis anbraten<br />

von beiden Seiten und<br />

mit etwas Salz, Pfeffer<br />

und Piment d’Espelette<br />

würzen. Lauchstreifen<br />

auf dem Teller<br />

anrichten, darauf das<br />

Tilapiafilet setzen und<br />

den gebratenen Kürbis<br />

ringsherum geben. Auf<br />

dem Kaviar eine Nocke<br />

Saiblingskaviar platzien,<br />

Beurre blanc aufschäumen<br />

und um den Fisch<br />

nappieren.<br />

Pochieren<br />

ist als<br />

Zubereitungsart<br />

für den Tilapia<br />

sehr gut geeignet.<br />

Tilapia<br />

trifft hier auf<br />

Regionalität in<br />

Form von Blumenkohl<br />

und Spitzkohl.<br />

Gebratenes Tilapiafilet | Spitzkohl |<br />

Blumenkohl | Limetten-Gewürzschaum<br />

3 Schalotten<br />

5 Champignons<br />

5 Zitronengrashalme<br />

5 Limettenblätter<br />

0,1 l Weißwein<br />

0,5 l Gemüsebrühe<br />

0,4 l Kokosmilch<br />

Salz, Pfeffer, Sternanis<br />

2 kg Tilaipafilet<br />

3 Köpfe Blumenkohl<br />

1 Kopf Spitzkohl<br />

Etwas Rapsöl zum<br />

Braten<br />

250 ml Gemüsefond<br />

250 ml Milch<br />

Zubereitung:<br />

Die Schalotten schälen<br />

und klein schneiden.<br />

Champignons kurz<br />

waschen und klein<br />

schneiden. Zitronengras<br />

klein schneiden,<br />

anschließend mit den<br />

Schalotten und Champignons<br />

in einen Topf<br />

geben und mit etwas Öl<br />

farblos anschwitzen.<br />

Dann mit Weißwein<br />

ablöschen, den Weißwein<br />

einreduzieren lassen und<br />

anschließend mit der<br />

Gemüsebrühe aufgießen<br />

und 20 Minuten köcheln<br />

lassen, dann die Kokosmilch<br />

zugeben und weitere<br />

10 Minuten köcheln<br />

lassen. Dann das Ganze<br />

durch ein feines Sieb abpassieren<br />

in einen Topf.<br />

Nochmals aufkochen<br />

und abschmecken. Den<br />

Blumenkohl putzen, zu<br />

kleinen Röschen schneiden<br />

und anschließend in<br />

kochendem Salzwasser<br />

blanchieren. Die Reste<br />

des Blumenkohls (außer<br />

dem Stiel) klein schneiden<br />

und in Gemüsefond<br />

und Milch weichkochen.<br />

Dann im Mixer zu einem<br />

glatten, feinen Püree<br />

mixen und mit Salz,<br />

Pfeffer und Muskat<br />

abschmecken. Spitzkohl<br />

in gleichmäßige Rauten<br />

schneiden.<br />

Spitzkohlrauten in einer<br />

Pfanne mit etwas Öl<br />

scharf anbraten, Blumenkohlröschen<br />

ebenso.<br />

Tilapiafilet braten. Spitzkohl<br />

mittig auf dem Teller<br />

anrichten, das Tilapiafilet<br />

darauf geben und Blumenkohlröschen<br />

ringsherum<br />

setzen. Neben<br />

den Blumenkohlröschen<br />

das Blumenkohlpüree<br />

platzieren. Zum Schluss<br />

den Gewürzschaum<br />

aufschäumen und um<br />

das Tilapiafilet geben.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


Tilapia …<br />

… gehört zur Familie der Buntbarsche,<br />

von denen es mehrere Hundert Arten<br />

gibt. Tilapien zeichnen sich durch ihre<br />

kompakte rundliche Form, ihren vielseitigen,<br />

nussigen Geschmack sowie ihr festes<br />

Fleisch aus. Sie gehören zu den besonders<br />

kalorien- und fettarmen Fischen.<br />

Der Proteingehalt des Fleisches hingegen<br />

ist überdurchschnittlich hoch. Weitere<br />

gesunde Inhaltsstoffe sind die Omega-<br />

3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA)<br />

und Docosahexaensäure (DHA). Zudem<br />

enthält es die wichtigen Mikronährstoffe<br />

Selen, Niacin, Magnesium und ist<br />

reich an natürlichem Vitamin B12. Beheimatet<br />

ist der Tilapia vor allem in subtropischen<br />

und tropischen Gewässern in<br />

Afrika, Asien und Südamerika. Er besitzt<br />

eine Vorliebe für Temperaturen um die<br />

25 °C. Im ausgewachsenen Zustand<br />

erreicht der Fisch ein Gewicht von bis zu<br />

6 kg sowie eine Länge von bis zu einem<br />

halben Meter.<br />

Da die Tilapien auf dem Fischmarkt fast<br />

ausschließlich aus der Zucht kommen,<br />

sind sie ganzjährig im Angebot.<br />

Gebratener Tilapia | Lauchrisotto<br />

| Rote Bete | Shiso<br />

2 kg Tilapiafilet<br />

300 g Risotto<br />

5 El Lauchpüree<br />

1,4 l Gemüsefond<br />

100 g Parmesan<br />

100 g kalte Butterwürfel<br />

100 g Lauchbrunoise<br />

0,2 l Weißwein<br />

1 kg gekochte Rote Bete<br />

20 Mini-Lauch<br />

200 g Reisessig<br />

180 g Mirin<br />

120 g Soja<br />

7 Knoblauchzehen<br />

2 Pack Shiso<br />

25 g Bonito<br />

0,5 l Traubenkernöl<br />

Xanthan<br />

Zubereitung:<br />

Risottoreis anschwitzen,<br />

Schalottenwürfel dazugeben<br />

und mit anschwitzen,<br />

bis die Reiskörner eine<br />

weiße Farbe bekommen.<br />

Mit dem Weißwein<br />

ablöschen, dann den<br />

Gemüsefond nach und<br />

nach hinzugießen. Den<br />

Reis ca. 20 Minuten langsam<br />

garen. Butter und<br />

Parmesan unterrühren.<br />

Kurz vor dem Anrichten<br />

das Lauchpüree und die<br />

Lauchwürfel unterheben.<br />

Reisessig, Mirin, Soja und<br />

Knoblauch aufkochen.<br />

Shiso und Bonito hinzufügen<br />

und mit Klarsichtfolie<br />

abdecken. Den abgekühlten<br />

Fond abpassieren,<br />

mit Xanthan leicht binden<br />

und das Traubenkernöl<br />

unterrühren.<br />

Die Rote Bete nach dem<br />

Kochen schälen und in<br />

kleine Ecken schneiden.<br />

Den Mini-Lauch putzen<br />

und kurz in Salzwasser<br />

blanchieren.<br />

Das Tilapiafilet auf dem<br />

Lauchrisotto anrichten<br />

und mit dem gebratenen<br />

Mini-Lauch und den Rote<br />

Beteecken ausgarnieren,<br />

anschließend die Shiso-<br />

Vinaigrette zugeben.<br />

Die Rote<br />

Beete ist<br />

eine spannende<br />

Ergänzung zum<br />

Lauch.<br />

Marcel Görke<br />

Mai 2011 – August 2014<br />

Restaurant Seven Seas,<br />

Hamburg, Küchenchef<br />

April 2008 – Dez. 2010<br />

Restaurant Chezann,<br />

Rostock, Küchenchef<br />

Januar 2007 – März 2008<br />

Restaurant Buddenbrooks,<br />

Lübeck, Souschef<br />

Februar 2004 – Jan. 2007<br />

Restaurant Seven Seas,<br />

Hamburg, Chef de Partie<br />

und Souschef<br />

Februar 2002 – März 2003<br />

Restaurant Ars Vivendi,<br />

Schwerin, Demichef de<br />

Partie<br />

Juni 2000 – Januar 2002<br />

Schloßhotel Burg Schlitz,<br />

Hohen-Demzin, Chef de<br />

Partie<br />

April 1999 – Mai 2000<br />

Hotel Intercontinental Berlin,<br />

Demichef de Partie<br />

August 1998 – März 1999<br />

Park Hotel Bremen, Commis<br />

de Cuisine<br />

Hotel Strandperle in<br />

Cuxhaven, Ausbildung<br />

zum Koch<br />

www.giesser.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


44 COOKING GRILLEN<br />

FOTOS: Shutterstock, Mirco Moskopp<br />

Rauf auf den<br />

Rost!<br />

Die Grillsaison naht. Wobei – Grillen ist inzwischen<br />

eigentlich ganzjährig Thema. Nur jetzt,<br />

bei steigenden Temperaturen eben ein wenig<br />

häufiger. Vier kurze Tipps vom Experten.<br />

Von Dörte Fleischhauer<br />

GGrillen liegt nach<br />

wie vor im Trend.<br />

Für die Gastronomie<br />

heißt das<br />

Genussmomente<br />

für die Gäste, die<br />

spannende Umsatzmöglichkeiten<br />

offerieren. Doch um<br />

die Gäste vom heimischen<br />

Garten beispielsweise in<br />

den Außenbereich des Restaurants<br />

zu locken, braucht<br />

es etwas mehr als nur gegrilltes<br />

Fleisch und ein paar<br />

Sitzmöglichkeiten. Michael<br />

Glas vom Grillrestaurant<br />

Kneshecke, Dipperz-Dörm-<br />

bach, hat Cooking + Catering<br />

<strong>inside</strong> einige heiße Empfehlungen<br />

gegeben. Grundsätzlich,<br />

so Glas, sei wichtig,<br />

sich die Frage zu stellen: Was<br />

brauche ich? Welchen Nutzen<br />

will ich haben? Und natürlich:<br />

Was will bzw. kann<br />

ich dafür ausgeben?<br />

Wenn Gastronomen unbedingt<br />

auf einen aktuellen<br />

Trend setzen wollen, dann<br />

auf das Grillen mit dem Feuerring,<br />

so Glas, eine Variante<br />

des indirekten Grillens, da<br />

die Hitze sich mitten im Rost<br />

befindet, gegrillt wird am<br />

Rand. Und es ist ein Grillen<br />

mit Showcharakter. „Mit dem<br />

Feuerring als moderne Feuerstelle<br />

ist der Gast mitten drin<br />

im Geschehen. Der Feuerring<br />

ist für mich eine Symbiose<br />

aus Lifestyle, Grill und Kunst.<br />

Minimalismus, der maximal<br />

begeistert. Es gibt sowohl<br />

bodennahe als auch etwas<br />

höhere Varianten. Als vor ca.<br />

zehn Jahren die ersten Feuerringe<br />

auf den Markt kamen,<br />

waren sie noch sehr teuer.<br />

Inzwischen gibt es auch<br />

günstigere Anbieter. Vorteil<br />

des Feuerringes: Er kann<br />

vielfältig eingesetzt werden.<br />

Man kann an ihm Grill- oder<br />

Kochkurse für mehrere Personen<br />

durchführen. Abends<br />

vermittelt er Outdoor-Lagerfeuerromantik<br />

oder Biergartenatmosphäre<br />

durch das<br />

lodernde Feuer.“<br />

Oberhitzegrills liegen nach<br />

wie vor hoch in der Gunst<br />

der Griller. Allerdings funktionieren<br />

sie, wenn überhaupt,<br />

nur in der Individualgastronomie,<br />

für den Einsatz in Gemeinschaftsverpflegung<br />

und<br />

Catering sind sie völlig ungeeignet.<br />

„BBQ-Smoker sind<br />

hier dankbare Geräte, da mit<br />

ihnen auch die erforderlichen<br />

Mengen zubereitet werden<br />

können. Das Grillgut im<br />

Smoker bekommt keine direkte<br />

Hitze. Die heiße, rauchige<br />

Luft zieht von der Feuerkammer<br />

des Grills durch den<br />

Garraum und verwandelt<br />

Michael Glas, Inhaber<br />

des Grillrestaurants<br />

Kneshecke,<br />

Dipperz-Dörmbach.<br />

das Grillgut ganz langsam<br />

in eine Delikatesse. Viele<br />

Geräte können aber zudem<br />

auch grillen, einige Modelle<br />

verfügen zudem über einen<br />

senkrechten Garaufsatz, in<br />

dem zusätzliches Grillgut<br />

zubereitet werden kann. Natürlich<br />

sind die Smoker nicht<br />

unbedingt was fürs tägliche<br />

Mittagsgeschäft, dafür aber<br />

für Firmen-Events oder Outdoor-Veranstaltungen.<br />

Zudem<br />

haben Smoker einen<br />

Showeffekt, weil Livecooking-Charakter.<br />

Gastronomietaugliche<br />

Geräte sind<br />

inzwischen erschwinglich<br />

geworden“, sagt Glas.<br />

IMMER BESSER SEIN<br />

Dann wären da noch individuelle<br />

Konzepte und<br />

Originalität: Anders sein<br />

als die anderen. Grilltechnik<br />

muss kein Vermögen<br />

kosten, manchmal ist nur<br />

etwas Kreativität gefragt.<br />

„Kennen Sie die dicke Berta?<br />

Ein selbstentworfener<br />

Smoker, konstruiert<br />

aus einem ausrangierten<br />

Gastank. Das Ding erinnert<br />

ein bisschen an Emma, die<br />

kleine Lokomotive aus der<br />

Augsburger Puppenkiste<br />

und hat dadurch einen<br />

großen Aufmerksamkeitswert“,<br />

so Glas.<br />

Ob nun Feuerring, Smoker<br />

oder individuelle<br />

Grilltechnik, eines sollten<br />

Gastronomen lauf Glas unbedingt<br />

beachten: „Die private<br />

Grillszene ist so ausgeprägt<br />

und facettenreich,<br />

dass ich als Gastronom immer<br />

wesentlich besser sein<br />

muss. Und das sollte sich in<br />

der Grilltechnik wie auch<br />

im Grillgut wiederfinden.<br />

Heute reicht es nicht mehr<br />

aus, ein Stück gutes Fleisch<br />

auf den Grill zu werfen, das<br />

kann jeder.“<br />

<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COOKING SALATE 45<br />

Salate<br />

Feine Begleiter<br />

Nicht nur das,<br />

was auf den Rost<br />

kommt, ist beim<br />

Grillen wichtig.<br />

Auch das, was<br />

dazu gereicht wird,<br />

spielt eine große<br />

Rolle!<br />

Von Christiane Diekmann<br />

N<br />

Nach der Grillsaison ist<br />

vor der Grillsaison. Viele<br />

grillen inzwischen das<br />

ganze Jahr, heizen auch<br />

bei Regen oder Schnee ein.<br />

Andere warten auf die ersten<br />

Frühlingsboten, um die<br />

Grillzange zu zücken. Sicher,<br />

die meisten freuen sich auf<br />

das saftige Fleisch, den feinen<br />

Fisch oder das knackige<br />

Gemüse. Perfekt abgerundet<br />

ist das Grillvergnügen<br />

aber erst mit einem oder<br />

mehreren Salaten – frisch,<br />

raffiniert, ausgefallen oder<br />

auch wohlbekannt. Die<br />

Vielfalt ist entscheidend.<br />

Grund genug, sich nach den<br />

neuesten Salattrends für<br />

die kommende Grillsaison<br />

umzuhören. Innovativ, aber<br />

grundsätzlich bodenständig<br />

muss es für viele auch<br />

bei den Beilagen sein, die<br />

zum Grillgut gereicht werden.<br />

Die Deutsche See etwa<br />

macht rustikale Salate als<br />

Trend aus, die nicht unbedingt<br />

leicht im Sinne von kalorienarm<br />

sein müssen. Rezepturen mit<br />

Schärfe sind beliebt und versprechen<br />

Abwechslung. Unter anderem<br />

bringt die Fischmanufaktur<br />

unter der Marke Beeck einen pikanten<br />

Kartoffelsalat mit Ajvar,<br />

einer roten Paprikagewürzpaste,<br />

auf den Markt. Dafür werden kleine<br />

halbierte Bio-Kartoffeln mit<br />

Schale mit Paprika, Oliven nebst<br />

Dressing vermischt.<br />

Überhaupt sind Klassiker wie<br />

Kartoffel- und Nudelsalate oder<br />

auch Blattsalate, die vielseitig<br />

kombiniert werden können, nach<br />

wie vor beliebt. Im Grunde wer-<br />

FOTOS: Shutterstock, Eisberg, Grossmann Feinkost, Deutsche See<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


46 COOKING SALATE<br />

Ein Klassiker<br />

neu interpretiert:<br />

Kartoffelsalat<br />

mit Ajvar<br />

von Beeck.<br />

den sie jedes Jahr aufs Neue entdeckt. Fast<br />

jede Familie hat ein eigenes Rezept für Kartoffel-<br />

oder Nudelsalat. „Ob Bio-Kartoffelsalat mit<br />

Schmand, Kartoffelsalat mit Rucola oder Sommernudelsalat<br />

– alle sind auch in diesem Jahr<br />

wieder aktuell und beim Grillen nicht wegzudenken“,<br />

heißt es bei Deutsche See. Aber auch<br />

Brotaufstriche und Dips wie Aioli runden für<br />

die Manufaktur neben den Salaten das Büfett<br />

ab. Und für Popp Feinkost etwa gehört<br />

zu einer klassischen Bratwurst auch ein klassischer<br />

Kartoffelsalat. „Dieses Dreamteam<br />

kommt nicht so schnell aus der Mode“, ist<br />

man bei dem Unternehmen aus Kaltenkirchen<br />

überzeugt. Ähnliches hört man auch aus dem<br />

Hause Grossmann Feinkost: „Ein Grillfest ohne<br />

Kartoffelsalat ist undenkbar. Auch Nudelsalate<br />

und Krautsalate sind fast immer mit dabei.“<br />

Kalorienarme<br />

Varianten<br />

Gesund und frisch wollen wir uns ernähren.<br />

Immer mehr Menschen bezeichnen sich als<br />

Flexitarier, Vegetarier oder Veganer. Und<br />

vor allem Frauen bevorzugen oft leichte Rezepturen,<br />

greifen zu Gemüsesalaten oder zu<br />

vielfältigen Antipasti. Auch der Verband der<br />

Hersteller kulinarischer Lebensmittel, Kulinaria<br />

Deutschland, stellt zunehmend einen<br />

Trend hin zur bewussten Ernährung beim<br />

Verbraucher fest. Vegane und vegetarische<br />

Rezepturen werden demnach zunehmend<br />

berücksichtigt. „Bei den pflanzlichen Brotaufstrichen<br />

setzen unsere Mitgliedsunternehmen<br />

beispielsweise auf den Eiweißlieferanten<br />

Lupine – eine Trendzutat, die sich im<br />

Feinkostsegment gerade neu etabliert“, so<br />

Kulinaria. Und von der Deutschen See heißt<br />

es: „Insgesamt beobachten wir, vor allem<br />

bei Frauen, aber auch insgesamt,<br />

dass immer mehr vegetarisch gegrillt<br />

wird, wodurch Salate noch mehr an<br />

Bedeutung gewinnen.“ Und weil es<br />

nun einmal oft die Dressings sind, die<br />

einen Salat zu einem kalorienreichen<br />

Mahl machen, setzt die Fischmanufaktur<br />

Deutsche See verstärkt auf<br />

Buttermilch und Grossmann Feinkost<br />

auf Joghurt statt auf Mayonnaise.<br />

Auch vegane Varianten der Mayonnaise<br />

werden erprobt, zudem stehen<br />

Feinkostsalate mit klarem Dressing,<br />

also auf Basis von Essig und Öl,<br />

vermehrt im Fokus. Diesen Trend zu<br />

leichteren Rezepturen auch bei Klassikern<br />

wie Kartoffel- und Nudelsalate,<br />

beobachtet auch Kulinaria. Entsprechend<br />

würden die Rezepturen durch<br />

einen reduzierten Mayonnaise-Anteil<br />

angepasst. Dazu passt, dass auch die<br />

mediterrane Feinkost inzwischen einen<br />

festen Platz auf dem Salatbüfett<br />

hat. Wie gut, dass gegrilltes Gemüse<br />

hervorragend zu einem wertigen<br />

Olivenöl passt. Viel mehr braucht es<br />

gar nicht, um seine Gäste glücklich zu<br />

machen.<br />

Für die, die<br />

es vegetarisch<br />

lieben:<br />

Reissalat<br />

Limette-Chili<br />

von Grossmann<br />

Feinkost.<br />

Weil es schnell gehen soll, helfen<br />

bereits fertig gewaschene und portionierte<br />

Salate oder Gemüse. Die grüne<br />

Grundlage kann beliebig erweitert,<br />

verfeinert oder abwechslungsreich angerichtet<br />

werden. Das schweizerische<br />

Unternehmen Eisberg bietet Blattsalate,<br />

Saisonsalate oder Salatmischungen<br />

an, die auch mit bereits fertig zubereiteten<br />

Feinkostsalaten vermengt<br />

werden können. Eine gelungene Kombination,<br />

die hilft, die stressige Vorbereitung<br />

etwas entspannter anzugehen.<br />

Internationale<br />

Vielfalt<br />

Wer aber doch mal etwas Neues ausprobieren<br />

möchte jenseits der Klassiker<br />

der kalten Küche, der versucht sich<br />

zur Abwechslung an internationalen<br />

Rezepturen. Bulgur, ein vorgekochter<br />

Weizen, sowie Couscous, ein Grieß aus<br />

Hartweizen, Gerste oder Hirse, finden<br />

immer mehr Anhänger und werden<br />

entsprechend häufiger in Feinkostsalaten<br />

verarbeitet. Auch Hummus, die<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COOKING SALATE 47<br />

Grüner Salat<br />

und Garnelen -<br />

eine Kombination,<br />

die immer<br />

geht.<br />

orientalische Kichererbsenpaste, hält mehr und<br />

mehr Einzug in die heimische Küche. Der sättigende<br />

Brei ist etwa in Israel eine beliebte Streetfood-Speise<br />

und wird gerne zu Falafeln, Gemüse<br />

und Teigfladen gegessen.<br />

Neben mediterran angehauchten Rezepten sind<br />

auch Ideen mit einer asiatischen Note in diesem<br />

Sommer im Trend. Die Eisberg Group bietet unter<br />

anderem fertig portionierte Mungobohnen, die<br />

sich hervorragend im Salat machen. Sie stellen<br />

eine frische und vor allem gesunde Erweiterung<br />

der Blattsalatvielfalt dar. Asiatisch wird es, wenn<br />

Glasnudeln, Fisch- und Sojasoße, Sesamöl und frischer<br />

Koriander beigemengt werden. Aber auch<br />

hier gilt: Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt.<br />

Zu Burger gehört<br />

Coleslaw<br />

Ein ganz großer Streetfood-Trend hat nur auf den<br />

ersten Blick nichts mit Salat zu tun: Burger sind<br />

von den Speisekarten und aus den Innenstädten<br />

nicht mehr wegzudenken. Und was gehört zu einem<br />

guten Burger? Genau, ein Coleslaw-Salat. Der<br />

amerikanische Krautsalat mit Karotten, Sahne<br />

und Joghurt wird gerne als Beilage zu Gegrillten<br />

oder gleich direkt auf dem Burger gegessen, wie<br />

Popp Feinkost weiß. Wer bisher schon dem Klassiker<br />

verfallen war, wird sich über die amerikanische<br />

Version des Krautsalats sicher ebenfalls<br />

freuen.Frische ist unabdingbar, wenn es um Feinkostsalate<br />

geht, die durch die Verarbeitung mit Salatmayonnaise<br />

oder mit Essig-Öl-Dressing besonders<br />

anspruchsvoll sind. Nachhaltig wird es, wenn<br />

regionale Rohwaren verarbeitet werden. So wirbt<br />

die Fischmanufaktur Deutsche See mit Obst und<br />

Gemüse aus regionalem Anbau. Zudem setzen sie<br />

bei Fisch und Meeresfrüchten auf das MSC-Siegel<br />

sowie auf ASC-zertifizierte Ware. Doch ein nachhaltiger<br />

Umgang mit Ressourcen hört nicht bei<br />

den Zutaten auf. Popp Feinkost beschäftigt sich<br />

dieser Tage verstärkt mit der Umverpackung. „Neben<br />

der Reduzierung des Kunststoffanteils streben<br />

wir auch eine gute Recyclingfähigkeit, nachhaltige<br />

Verbesserungen im CO 2<br />

-Verbrauch und eine hohe<br />

Anwenderfreundlichkeit an“, heißt es bei Popp. So<br />

werden die verschiedenen Verpackungskonzepte<br />

auf Basis dieser Kriterien beurteilt.<br />

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48 COOKING KOCH IM PORTRAIT<br />

CHRISTIAN SCHRUTEK<br />

Welcome back<br />

Seit 2017<br />

Head of Manufacturing<br />

Event und Messe Gastronomie,<br />

Stockheim,<br />

Düsseldorf<br />

2015 - 2017<br />

Gastronomischer Leiter,<br />

Konzept Entwickler,<br />

Edeka<br />

2014 - 2015<br />

Event-Koch, Caterer,<br />

u. a. Miele, Rational,<br />

Menü System<br />

2013 - 2014<br />

Küchenleiter, St. Vinzenz-<br />

Krankenhaus,<br />

Dinslaken<br />

2013<br />

Event-Koch, Planer,<br />

Grüne Hölle Nürburgring<br />

2011 - 2012<br />

Geschäftsleiter,<br />

Der Frische Caterer,<br />

Düsseldorf<br />

2003 - 2011<br />

Küchenleiter, Stockheim,<br />

Düsseldorf<br />

1996 - 2002<br />

Küchenchef, Holiday<br />

Inn, Kaarst<br />

Christian Schrutek, Küchendirektor beim Messe- und<br />

Event-Caterer Stockheim, verstärkt seit drei Jahren abermals<br />

das Team des Düsseldorfer Traditionsunternehmens.<br />

Nach zahlreichen Stationen quer durch den Catering-Kosmos<br />

kehrte er dorthin zurück, wo er schon einmal acht<br />

Jahre lang mit viel Engagement und Leidenschaft tätig war.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


COOKING KOCH IM PORTRAIT 49<br />

Interview<br />

Von Martin Eschbach<br />

Was hat Sie bewogen,<br />

Koch zu werden?<br />

Wie sind Sie im Catering<br />

„gelandet“?<br />

FOTOS: Stockheim<br />

1995 - 1996<br />

Küchenchef, Hotel<br />

Hermitage, Breyell<br />

1994 - 1995<br />

Executive Chef,<br />

Holiday Inn, Düsseldorf,<br />

Führung der Küchenbrigade<br />

inklusive<br />

Einkaufsleitung<br />

1993 - 1994<br />

Executive Souschef,<br />

Queens Hotel,<br />

Düsseldorf<br />

1992<br />

Koch, Chef de Partie,<br />

Souschef Queens Hotel,<br />

Mönchengladbach<br />

1990 - 1992<br />

Freiberuflicher<br />

Koch auf Sylt<br />

1989 - 1990<br />

Wehrdienst, Koch/<br />

Steward, Offiziersheim<br />

MVS List auf Sylt<br />

1989 - 1989<br />

Commis de Cuisine,<br />

Hotel Günnewig Savoy,<br />

Düsseldorf<br />

1987 - 1988<br />

Commis de Cuisine, Im<br />

Schiffchen, Düsseldorf<br />

1984 - 1986<br />

Ausbildung zum Koch,<br />

Landhaus Mönchenwerth,<br />

Meerbusch<br />

Essen war bei uns zu Hause<br />

immer sehr wichtig. Wir waren<br />

zu großen Teilen Selbstversorger,<br />

hatten eigene Nutztiere<br />

und immer frisches Obst und<br />

Gemüse. Der Umgang mit<br />

Lebensmitteln war schon<br />

immer Bestandteil meines<br />

Lebens und ich wollte etwas<br />

machen, wo ich das Ergebnis<br />

meiner Arbeit sofort sehen<br />

oder schmecken konnte. Mein<br />

Bruder wurde Schreiner, und<br />

ich entschied mich für das<br />

Handwerk, bei dem man nie<br />

verhungert. So begann ich<br />

im Alter von 16 Jahren eine<br />

Ausbildung zum Koch.<br />

Was waren Ihre ersten<br />

Aufgaben als Lehrling?<br />

Die Zeit werde ich nie vergessen.<br />

Für die Kartoffeln hatten<br />

wir eine Schälmaschine – Gott<br />

sei Dank. Aber ich durfte jeden<br />

Abend die Stahlplatte des<br />

Ofens mit Schmirgelpapier<br />

und Baumwolllappen sauber<br />

machen. Es war heiß, es war<br />

anstrengend, ich habe es<br />

gehasst.<br />

Wie ging es nach der<br />

Ausbildung weiter?<br />

Ich lernte zwei Jahre die<br />

Sterneküche der Restauration<br />

kennen, dann ging ich zur<br />

Bundeswehr. In der MVS Sylt<br />

(MVS = Marineversorgungsschule;<br />

Anmerk. d. Red.) sorgte<br />

ich für das leibliche Wohl<br />

der Truppe. Danach sammelte<br />

ich auf der Insel wichtige<br />

Erfahrungen als Mietkoch,<br />

u. a. in Betrieben wie Gosch<br />

am Hafen und der Kupferkanne.<br />

Nach Sylt war ich in einigen<br />

Hotels tätig und suchte nach<br />

mehr Abwechslung. Ich wollte<br />

nicht jeden Tag in derselben<br />

Küche stehen. Ein Freund vermittelte<br />

mich dann zu Stockheim<br />

für das Catering auf der<br />

Messe Düsseldorf. Aus dem<br />

befristeten Job wurden dann<br />

acht Jahre Festanstellung.<br />

Und seit 2017 bin ich wieder<br />

da – bei Stockheim.<br />

„Ich suchte<br />

nach mehr<br />

Abwechslung.<br />

Ich wollte nicht<br />

jeden Tag in<br />

derselben Küche<br />

stehen.“<br />

Warum die Rückkehr?<br />

Bei Stockheim ist der Mensch<br />

wichtig und wird geschätzt.<br />

Da ist Stockheim in der Branche<br />

wirklich eine Ausnahme.<br />

Es ist eine tolle Firma, mit<br />

viel Teamspirit, die mir immer<br />

wieder die Möglichkeit bietet,<br />

außergewöhnliche Events, wie<br />

zum Beispiel die Verleihung<br />

Deutscher Fernsehpreis oder<br />

die blue motion night auf der<br />

boot Düsseldor, kreativ mitzugestalten.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


50 COOKING KOCH IM PORTRAIT<br />

Ein Lieblingsrezept<br />

von Christian Schrutek<br />

Welche Bedeutung hat für Sie<br />

Nachwuchsarbeit?<br />

Seeteufelfilet<br />

Belugalinsen l Rote-Bete-Gelee l<br />

Yuzu-Würfel l Schinken-Chip<br />

Sie ist und war mir immer wichtig.<br />

Deswegen habe ich 2015<br />

auch eine Lehrküche geleitet, um<br />

jungen Menschen dabei zu helfen,<br />

in die Welt der Gastronomie<br />

einzusteigen. Stockheim bietet<br />

Ausbildungsplätze zur Köchin und<br />

zum Koch an. Auch Veranstaltungskauffrau/-mann<br />

kann man<br />

bei uns lernen.<br />

Wie arbeiten Sie mit Ihrem<br />

Team zusammen?<br />

Seeteufel:<br />

150 g Seeteufelfilet<br />

1 El Butterschmalz<br />

1 Stück kalte Butter<br />

1 Zweig Thymian<br />

1 Zweig Rosmarin<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Butterschmalz in einer<br />

Grillpfanne erhitzen,<br />

Thymian und Rosmarin<br />

dazugeben, Seeteufel<br />

salzen und von beiden<br />

Seiten leicht anbraten,<br />

am Ende Butter dazugeben,<br />

den Fisch damit<br />

übergießen, Fisch im<br />

Ofen zu Ende garen.<br />

Yuzuwürfel:<br />

2 Salzzitronen<br />

150 ml Geflügelfond<br />

Saft einer Yuzu-<br />

Zitrone<br />

1 g Agar-Agar<br />

Zubereitung:<br />

Schale der Salzzitronen<br />

dünn schälen und<br />

fein hacken. Geflügelfond<br />

mit der Salzzitrone,<br />

Yuzu-Saftund<br />

Agar-<br />

Agar aufkochen und<br />

mit Zucker abschmecken.<br />

Alles auf ein<br />

flaches Blech gießen,<br />

fest werden lassen<br />

und in kleine Würfel<br />

schneiden.<br />

Rote Bete-Gelee:<br />

120 ml rote Bete Saft<br />

30 ml Apfelsaft<br />

10 ml Apfelessig<br />

Lorbeer, Thymian<br />

10 g Gelatine<br />

Zucker, Salz<br />

Zubereitung:<br />

Rotej-Bete-Saft, Apfelsaft,<br />

Apfelessig,<br />

Lorbeer und Thymian<br />

kurz aufkochen und<br />

ziehen lassen, mit Salz<br />

und Zucker abschmecken<br />

und passieren.<br />

Gelatine einweichen,<br />

in die noch warme<br />

Flüssigkeit geben und<br />

unter Rühren auflösen.<br />

Gelee auf ein flaches<br />

Blech gießen und<br />

abkühlen lassen.<br />

Anschließend in kleine<br />

Würfel schneiden<br />

Linsen:<br />

60 g Belugalinsen<br />

1 Schalotte<br />

120 ml Gemüsebrühe<br />

20 ml Balsamicoessig<br />

30 g Butter<br />

30 g Tomatenwürfel<br />

1 Zweig Thymian<br />

Lorbeer, Salz und<br />

Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Linsen über Nacht<br />

einweichen und abgießen.<br />

Schalotten in<br />

feine Würfel schneiden<br />

und mit einem Teil der<br />

Butter glasig dünsten.<br />

Dann die Linsen<br />

dazugeben und mit<br />

dem Balsamicoessig<br />

ablöschen. Das Ganze<br />

mit der Gemüsebrühe<br />

auffüllen, ein Lorbeerblatt<br />

und den Thymian<br />

dazugeben. Linsen<br />

solange kochen bis sie<br />

noch einen leichteb<br />

Biss haben und dann<br />

mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Zum Schluss<br />

die Tomatenwürfel<br />

untermischen und die<br />

restliche Butter dazugeben.<br />

Schinken-Chip<br />

1 Scheibe Schinkenspeck<br />

im Backofen bei<br />

180 Grad<br />

knusprig<br />

backen.<br />

Auf Augenhöhe. Ich gebe die<br />

Richtung vor, aber jeder in meiner<br />

Crew ist herzlich eingeladen, sich<br />

mit Ideen einzubringen. Wichtig<br />

ist: Nicht zu viel reden, sondern<br />

gemeinsam anpacken, um das<br />

Ziel zu erreichen.<br />

Was kochen Sie gerne privat?<br />

Tafelspitz in Meerrettichsauce,<br />

dazu eine ehrliche mehlige Kartoffeln<br />

und Salat – damit mache ich<br />

meinen Sohn und mich wunschlos<br />

glücklich.<br />

Was machen Sie gerne in Ihrer<br />

Freizeit?<br />

Mich draußen aufhalten, zum<br />

Beispiel in Finnland. Natur pur genießen,<br />

ohne Strom und fließend<br />

Wasser, dafür mit ganz viel Muße.<br />

Außerdem gehe ich gerne angeln.<br />

Und eine eigene Sauna habe ich<br />

gebaut - mit Sternenhimmel.<br />

„Ich gebe die Richtung<br />

vor, aber jeder<br />

ist herzlich eingeladen,<br />

sich mit Ideen<br />

einzubringen.“<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


NEUHEITEN<br />

CREATION NEUHEITEN 51<br />

SUPPENQUARTETT<br />

DR. OETKER<br />

Mit vier Suppenkonzentraten startet Dr. Oetker<br />

Professional ins Frühjahr: klare Rindfleischsuppe<br />

mit und ohne Fleischeinlage sowie<br />

Klare Hühnersuppe mit und ohne Hühnerfleisch.<br />

Für die Zubereitung wird der Doseninhalt<br />

mit der entsprechenden Menge Wasser<br />

aufgekocht und nach Bedarf verfeinert.<br />

www.dr-oetker.de<br />

NEUES OUTFIT<br />

LUKULL<br />

Die 1-l-Packung klassische Sauce Hollandaise<br />

von Lukull präsentiert sich ab sofort<br />

in einem moderneren Design. Dazu zählt<br />

auch der Serviervorschlag auf der Vorderseite,<br />

der Köchen einen ansprechenden visuellen<br />

Input für ihre eigenen Kreationen<br />

gibt. Alle relevanten Informationen wie<br />

Zutaten und Nährwertangaben sind auf<br />

einen Blick sichtbar.<br />

www.unileverfoodsolutions.de<br />

BIO-KETCHUP<br />

HEINZ FOODSERVICE<br />

Mit den zwei neuen Kechup-<br />

Varianten „Tomatenketchup<br />

salz- und zuckerreduziert“ im<br />

10-l-Eimer sowie „Tomatenketchup<br />

Bio“ im 875-ml-Format<br />

will Kraft Heinz den Ansprüchen<br />

an eine gesündere Ernährung<br />

Rechnung tragen. Außerdem<br />

gibt es „Bull‘s Eye Original“<br />

ab sofort auch im Großformat<br />

(12-kg-Eimer).<br />

www.kraftheinzfoodservice.de<br />

BREZEL IM XL-FORMAT<br />

ARYZTA<br />

Aryzta stellt eine Laugenbrezel im XL-Format<br />

(130 g) vor. Sie ist fertig gebacken und tiefgekühlt.<br />

Die Brezel wird lediglich bei Raumtemperatur<br />

30 bis 60 Minuten aufgetaut und ist<br />

dann verzehrbereit. Für eine besonders frische<br />

Rösche empfehlen die Backexperten, die Brezel<br />

nach dem Auftauen zwei Minuten im Ofen zu<br />

backen. Alternativ kann sie auch gefroren acht<br />

Minuten bei 160 °C gebacken werden..<br />

www.aryzta.com<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


52 CREATION EIS<br />

HEISS<br />

EIS<br />

auf<br />

Reise durch den Orient<br />

Zutaten:<br />

1 Kugel Mövenpick Pistazie, Bulgur,<br />

Kurkuma, Zucker, Orangensaft,<br />

Orangenblütenwasser, Limette<br />

So wirds gemacht:<br />

Bulgur mit Gelbwurz in Öl glasieren,<br />

etwas Zucker dazugeben und mit<br />

Orangensaft (0,3 l auf 100 g Bulgur)<br />

auffüllen. Den Orangenbulgur mit<br />

etwas Orangenblütenwasser und<br />

Limette verfeinern, mit Wasser regulieren<br />

und köcheln lassen. Orangenbulgur<br />

in eine kleine Schale geben,<br />

eine Kugel Mövenpick Pistazie daraufsetzen<br />

und mit einer Orangenscheibe<br />

dekorieren.<br />

Wareneinsatz ca. 1 Euro<br />

UVP ca. 4,50 Euro<br />

www.froneri-schoeller.de<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CREATION EIS 53<br />

FOTOS: Bindi, Froneri Schöller, Lagnese<br />

Mit den neuen Sorten der Eishersteller<br />

kann der Sommer heiß werden.<br />

Ob als Monokugel, als Komponente<br />

auf einem Dessertteller oder im Eisbecher<br />

– die Eisneuheiten passen<br />

zu jedem Anlass und lassen sich mit<br />

wenigen Handgriffen spannend<br />

inszenieren.<br />

Von Elke Baumstark<br />

DDie Sommersaison steht im<br />

Zeichen des Sorbets: Der fruchtige,<br />

leichte Eisgenuss bringt<br />

Schwung in das Eisangebot<br />

– nicht nur als klassischer Zwischengang,<br />

sondern auch als<br />

Dessert- oder Getränkekreation.<br />

Bindi setzt bei seinen Rezepturen<br />

seiner Gran Gelato Sorbetti<br />

der Geschmacksrichtungen<br />

Mango, Mirtillo und Ananas auf<br />

Natürlichkeit: Ein sehr hoher<br />

Anteil von Fruchtpürees sorgt<br />

für puren Fruchtgeschmack,<br />

auf künstliche Aromen und<br />

Farbstoffe wurde komplett verzichtet.<br />

Alle Fruchtsorbets sind<br />

in der 4,8-l-Wanne erhältlich,<br />

die rund 80 individuell portionierbare<br />

Kugeln ergibt, oder<br />

mit Fruchtsoße gestrudelt im<br />

servierfertig vorportionierten,<br />

kalkulationssicheren Sektglas<br />

für besondere Catering-Anlässe. Die<br />

Bindi Flutes in den Geschmacksrichtungen<br />

Limoncello und Frutti di Bosco<br />

werden durch die neue Sorte Flute<br />

Mango e Passion Fruit ergänzt, hier<br />

bringt Mangospeiseeis mit Maracujasoße<br />

exotisches Flair auf den Tisch.<br />

SCHWUNG FÜRS GESCHÄFT<br />

Kontraste machen den Nachtisch<br />

erst richtig interessant. Mit einem<br />

Mix aus Texturen und Neuinterpretationen<br />

traditioneller Desserts und<br />

Süßspeisen sorgt Froneri Schöller<br />

in seinem Mövenpick-Eissortiment<br />

Fruchtig: Flute Mango<br />

e Passion Fruit, Mangoeis<br />

mit Maracujasoße im<br />

Sektglas von Bindi.<br />

Crispy Caramel<br />

Zutaten (10 Personen):<br />

1 Kugel Mövenpick Salted Caramel,<br />

120 g Joghurt 10 %, 65 g Bananenpüree,<br />

15 g Ahornsirup, 3 g Golden-<br />

Milk-Gewürzmischung, ½ Scheibe<br />

Knäckebrot, Aprikosen, Kurkuma,<br />

Gelbwurz, Zucker<br />

So wirds gemacht:<br />

Joghurt, Bananenpüree, Ahornsirup<br />

und Golden-Milk-Gewürzmischung<br />

mixen und auf einem Teller verteilen.<br />

Die Kugel Mövenpick Salted Caramel<br />

mit etwas Kurkuma und frischem<br />

Gelbwurz in Knäckebrotstückchen<br />

rollen und auf die Golden-Milk-<br />

Creme setzen. Aprikose in sechs<br />

Teile schneiden, mit Zucker betreuen<br />

und mit einem Bunsenbrenner karamellisieren.<br />

Die Stücke neben das Eis<br />

setzen.<br />

Wareneinsatz ca. 1 Euro<br />

UVP ca. 4,50 Euro<br />

www.froneri-schoeller.de<br />

für Inspirationen. Alles dreht sich um die beiden<br />

neuen Eissorten Lemon Cheesecake mit<br />

Käsekuchengeschmack, durchzogen von Gebäckstückchen<br />

und Zitronensoße, sowie das<br />

„Eis der Gastronomie <strong>2020</strong>“ Salted Caramel.<br />

Ein sahniges Eis, das mit Karamellstückchen<br />

und einer gesalzenen Karamellsoße gestrudelt<br />

wurde. Auch das Drumherum, mit dem Eissorten<br />

schnell und spannend inszeniert werden,<br />

bringt Schwung ins Eisgeschäft. Mit einer Kugel<br />

Salted-Caramel-Eis, Mürbteigbrösel sowie<br />

einer Kombination aus Espresso und Sauerkirschen<br />

lässt sich der süße Klassiker „Kirsch-<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


54 CREATION EIS<br />

michel“ aufpeppen. Und zu einer Kugel<br />

Lemon Cheesecake passt gegrillte<br />

Mango mit einer Mandelmilch-Vinaigrette,<br />

oder auch ein Schicht-Dessert<br />

mit Zitronen-Quark-Schmand.<br />

Vier neue Eissorten im Unilever Carte-D’Or-Sortiment<br />

lassen keinen Gast<br />

kalt: So kommt Gelateria Mermaid als<br />

nussiges Pistazieneis mit Himbeersorbet<br />

und Himbeeren, getoppt wird<br />

das Wanneneis mit süßen, türkisblauen<br />

Seesternen und Tropfen aus<br />

weißer Schokolade. Auch das vegane<br />

Eis der Sorte Kokos-Blaubeer, das mit<br />

Kokosstückchen und einer Blaubeersoße<br />

durchzogen ist, lädt zu spannenden<br />

Ideen für vielseitige Süßspeisen<br />

und Dessertkreationen ein. Zudem<br />

erfrischen zwei neue Sorbets der Geschmacksrichtungen<br />

Aprikose mit<br />

Aprikosenstückchen und Himbeer<br />

mit Himbeerstückchen nicht nur bei<br />

Sommerfesten und in der Außengastronomie.<br />

FANTASIEVOLLE IDEEN<br />

Wer kreative Ideen und neue Inspirationen<br />

rund um diese neuen Eissorten,<br />

aber auch andere Geschmacksrichtungen<br />

sucht, wird in den neuen<br />

Rezeptbroschüren der Hersteller fündig:<br />

„Ab in den Sommer“ heißt der aktuelle<br />

Folder von Unilever Langnese,<br />

Hätten Sies gewusst?<br />

Der Unterschied: Nicht die Liter-, sondern<br />

die Kiloangabe ist bei Wanneneis<br />

ausschlaggebend.<br />

Luftaufschlag: Der Luftaufschlag im Eis<br />

bestimmt das Gewicht-Liter-Verhältnis.<br />

Hohes Gewicht bei gleicher Literangabe<br />

garantiert höchste Ergiebigkeit.<br />

Mehr Kugeln pro Wanne: Durch geringen<br />

Luftaufschlag kann eine Wanne bis zu<br />

30 Kugeln mehr enthalten im Vergleich zu<br />

Wanneneis mit höherem Luftaufschlag.<br />

Schmelz: Das hohe Gewicht bedingt<br />

einen späteren Schmelzpunkt, für länger<br />

anhaltenden, cremigen Eisgenuss.<br />

Quelle: Bindi<br />

Covered Ice<br />

Zutaten (10 Personen):<br />

Eiskugeln nach Wahl:<br />

Je 1 Kugel Bindi Gran Gelato,<br />

beispielsweise Cioccolato, Fagola,<br />

Vaniglia, Banana<br />

Je 1 Bindi Sorbetto, beispielsweise<br />

Limone und Mirtillo<br />

Topping nach Wahl, z. B. Wiberg<br />

Dekor-Früchte-Mix, Curry Purpur,<br />

schwarze und geschälte Sesamsaat,<br />

Berry Sun, Orangia Sun sowie<br />

gehackte Pistazien.<br />

So wirds gemacht:<br />

Die Eiskugeln diverser Geschmacksrichtungen<br />

werden in verschiedensten<br />

Toppings gewälzt und einzeln<br />

serviert.<br />

Wareneinsatz pro ausgarnierter<br />

Eiskugel: 0,45 Euro bis 0,74 Euro<br />

www.bindi.de<br />

der zehn neue, einfach und schnell<br />

zuzubereitende Kreationen vorstellt,<br />

wie beispielsweise Crunchy<br />

Apple Trifle oder ein süß-salziges<br />

Beerendessert.<br />

Auch Froneri Schöller hat auf<br />

seiner Website sechs neue Mövenpick-Rezepte<br />

für die Gastronomie<br />

aufgelegt: Die fantasievolle Reise<br />

Kokosmousse mit<br />

Schokobröseln<br />

Zutaten (10 Personen):<br />

10 Kugeln Carte D’Or Kokos-Blaubeer<br />

150 g Schokobiskuit<br />

30 zarte junge Möhrchen, glasiert mit<br />

einem Sirup aus 500 ml Passionsfruchtsaft<br />

(auf 150 ml reduziert), der<br />

mit Speisestärke in Wasser gebunden<br />

ist,<br />

Brösel aus Schoko-Cookies,<br />

Schoko-Knusper-Müsli,<br />

2 EL Nussöl und 2 bis 3 EL Kakao,<br />

Mousse aus 350 g Doppelrahmfrischkäse,<br />

4 EL Kokoslikör,<br />

100 g Zucker und 3 Eier (Eigelb und<br />

Eischnee)<br />

So wirds gemacht:<br />

Schokobiskuit in mundgerechte<br />

Stücke brechen und mit etwas<br />

Kokoslikör beträufeln. Im Wechsel<br />

die Biskuitstücke mit der Frischkäse-<br />

Mousse in Töpfe schichten und mit<br />

den Bröseln bestreuen. Die Möhren<br />

durch den abgekühlten Passionsfruchtsirup<br />

ziehen und jeweils drei<br />

Möhren in jeden Topf stecken. Mit<br />

einer Kugel Carte D’Or Kokos-<br />

Blaubeer servieren.<br />

Wareneinsatz pro Portion 1,76 Euro<br />

UVP pro Portion ca. 6,20 Euro<br />

www.langnese-business.de<br />

führt von Fruity BBQ über Taste of<br />

India bis Schicht im Schacht.<br />

Bindi zeigt auf seiner Website<br />

und in seinem Folder „Fantasia<br />

nel dessert“ eine große Range an<br />

Inspirationen für Eiskreationen<br />

im Becher oder auf dem Teller, mit<br />

Kalkulationshilfen sowie Equipment<br />

und Serviceartikeln.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


Eisinszenierungen<br />

brauchen Individualität<br />

Interview<br />

Wir haben diese Entwicklungen im Blick und<br />

gehen mit unseren Marken gezielt darauf ein,<br />

sowohl mit unserer Produktentwicklung als<br />

auch mit stimmigen Konzepten zur Verkaufsunterstützung.<br />

IHR SPEZIALIST FÜR<br />

Desserts<br />

Welche Trends sehen Sie?<br />

Fritz Kellermann, Direktor<br />

Marketing bei Froneri Schöller<br />

Ist der Speiseeismarkt für Sie<br />

einfacher geworden?<br />

Der Eisverzehr ist kontinuierlich<br />

gestiegen, was an den beiden<br />

heißen Sommern in 2018 und<br />

2019 liegt und auch daran, dass<br />

der Gast mit einem Eisdessert<br />

Genuss und positive Emotionen<br />

verbindet. Natürlich schläft der<br />

Wettbewerb nicht: Neue Player<br />

sind im Markt hinzugekommen.<br />

Auch die Trends wandeln sich<br />

immer schneller, die Anforderungen<br />

an die Produkte haben sich<br />

verändert: So werden beispielsweise<br />

gluten- und laktosefreie<br />

Eissorten verstärkt nachgefragt.<br />

„Handwerklichkeit<br />

ist nicht automatisch<br />

mit guter<br />

Qualität gleichzusetzen.“<br />

Zeitgemäße, neue Geschmacksrichtungen<br />

geben wichtige Impulse. So darf es in dieser<br />

Saison für den Gast auch mal eine ausgefallenere<br />

und üppigere Eissorte sein, gern angereichert<br />

mit Stückchen und Sauce. Nach wie vor<br />

machen jedoch klassische Eissorten mit traditionellen<br />

Geschmacksrichtungen den Großteil<br />

des Marktes aus. Bei den Eis-Inszenierungen<br />

ist absolute Individualität gefragt. Das Konzept<br />

muss jedoch immer zum Gastronomen passen<br />

– und natürlich zu seinen Gästen. Nur so<br />

kann man sich von anderen abheben.<br />

Wo sehen Sie neue Marktnischen?<br />

In den letzten Jahren haben sich die Ansprüche<br />

der Gäste gewandelt, das Qualitätsbewusstsein<br />

ist gestiegen. Immer stärker werden<br />

Angebote für spezielle Ernährungsformen<br />

gewünscht, wie vegane Eissorten. Auch das<br />

Thema Nachhaltigkeit nimmt an Fahrt auf:<br />

Hier geht es u. a. um zertifizierte Rohstoffe,<br />

aber auch um Verpackungen. Aufgrund des<br />

Fachkräftemangels im Gastgewerbe sind bei<br />

Eisdessert-Kompositionen einfache Lösungen<br />

oberstes Gebot, die sich auch von ungelerntem<br />

Personal mit wenigen Handgriffen zu<br />

einer wirkungsvollen, raffinierten Inszenierung<br />

umsetzen lassen.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zu<br />

immer mehr handwerklichen Eismanufakturen<br />

im Markt?<br />

Handwerklichkeit ist nicht automatisch mit<br />

guter Qualität gleichzusetzen. Gäste erkennen<br />

schnell, wer ein qualitativ hochwertiges<br />

Produkt herstellt. Insofern werden sich – wie<br />

überall – gute Produkte durchsetzen. Wir<br />

bieten starke Markenprodukte mit sehr hohen<br />

Qualitätsstandards, mit denen sich unsere<br />

Kunden profilieren und Umsatz generieren<br />

können.<br />

NEU<br />

APRIKOSE SORBET<br />

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1


56 CREATION TABLETOP<br />

Essen Sie noch oder<br />

zelebrieren<br />

Sie schon?<br />

Welche Themen, Designs und<br />

Farben spielen bei den aktuellen<br />

Tabletop-Kollektionen eine Rolle?<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> hat<br />

nachgeschaut.<br />

Von Christiane Diekmann<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CREATION TABLETOP 57<br />

Die Dekorserie Gloss of<br />

Color von Fürstenberg<br />

zeigt neue Dimensionen an<br />

Glanz, Tiefe und Lebendigkeit<br />

der Farbflächen.<br />

Shiro von Schönwald<br />

gibt dem Trend zu nordischem<br />

Understatement<br />

ein attraktives<br />

Setting.<br />

Weiß ist wieder<br />

im Trend:<br />

Die Serie Stella<br />

von Fürstenberg<br />

zeigt sanft<br />

geschwungene<br />

Teile mit feinen<br />

Relieflinien.<br />

E<br />

FOTOS: Fürstenberg, Schönwald, KPM, Tafelstern, Schönwald<br />

Ein Klassiker feiert sein Comeback: Weißes<br />

Geschirr kommt wieder auf die Tische von<br />

Hotellerie und Gastronomie. Wer dabei allerdings<br />

an das gute Service der Oma denkt,<br />

der hat nur zum Teil recht. Denn es geht<br />

nicht mehr nur darum, möglichst viele Teile<br />

einer Serie zu präsentieren. Vielmehr soll<br />

edles weißes Geschirr durch den angesagten<br />

Mix-&-Match-Trend kombiniert und damit<br />

aufgewertet werden. Dem Gestaltungswillen<br />

sind hier wenig Grenzen gesetzt: Zeitlose<br />

Formen, quadratische, geradlinge Designs<br />

finden ebenso ihren Platz wie Klassiker, die<br />

gerne auch einen eher behaglichen Charakter<br />

versprühen. „Darüber hinaus ist weißes<br />

Porzellan mit und ohne hochwertige Platinoder<br />

Golddekoration der Ränder dauerhaft<br />

beliebt“, sagt André Scheffler, Leiter Marketing/Vertrieb<br />

der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.<br />

Verschiedene Serien und Designs machen<br />

ein Menü nicht nur zu einem kulinarischen<br />

Genuss, sondern auch zu einem spannenden<br />

Design-Erlebnis. Starre Regeln fallen, weiß<br />

auch KPM, die Königliche Porzellan-Manufaktur<br />

Berlin. „Jeder Gang darf auf einem<br />

anderen Design serviert werden“, heißt es<br />

aus dem Traditionshaus. Edles Weiß ist auch<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


58 CREATION TABLETOP<br />

hier angesagt, aber so wandelbar, dass<br />

Vielfalt auf dem Tisch entsteht. Und Bauscher<br />

bietet neben bunt glasierten Kollektionen<br />

puristisches, weißes Porzellan an,<br />

das nicht ohne Grund als „weißes Gold“<br />

bezeichnet werde, heißt es hier.<br />

Mit zeitlosen, minimalistischen Formen<br />

wird ein edles, cleanes Gesamtkonzept<br />

entwickelt. Das hat im Übrigen den<br />

Vorteil, dass den Speisen der gebührende<br />

Raum zur Entfaltung gegeben wird, wirkt<br />

doch der weiße Untergrund wie eine<br />

Leinwand, auf der die Kreationen stilvoll<br />

arrangiert werden können. Und weil<br />

hier nichts von den Künsten des Kochs<br />

ablenkt, kann auch das Menü beim Gast<br />

noch besser zur Geltung kommen.<br />

Das Thema Individualisierung macht<br />

auch vor Porzellan nicht halt. Gekonnt<br />

aufeinander abgestimmte Teller und Tassen,<br />

selbst Gläser werden vielseitig kombiniert<br />

und schaffen so eine unverwechselbare<br />

Note auf der Tafel. Neu ist auch<br />

die Präsentation der Speisen. Was früher<br />

selbstverständlich auf einem Teller serviert<br />

wurde, kommt jetzt in einer Schale<br />

auf den Tisch. Oder aber die Suppe wird<br />

im Teebecher gereicht. Allein: Die Qualität<br />

des Porzellans muss stimmen. Hochwertige<br />

Waren seien auch deshalb gefragt, weil<br />

der Kunde verstärkt nachfrage, „wo der<br />

Teller, das Besteck, das Glas herkommt“,<br />

heißt es bei KPM. Auch wie und wo die<br />

Waren hergestellt wurden, sei dieser Tage<br />

verstärkt Thema.<br />

METALLIC-EFFEKTE UND<br />

RELIEFARTIGE STRUKTUREN<br />

Seltmann Weiden zeigt im Bereich<br />

Hotellerie-/Gastronomieporzellan<br />

unter anderem veredelte Porzellanoberflächen<br />

mit teilweise reliefartigen<br />

Strukturen und neuen Farbdekoren.<br />

Auch Oberflächen mit Metallic-Effekten,<br />

angelegt auf fahnenlosen<br />

Coupartikeln, werden vorgestellt.<br />

Seltmanns Marketing-Leiter Gerold<br />

Welz ist sicher, „der lediglich schön<br />

gedeckte Tisch wird in zunehmendem<br />

Maße von einer themengeführten<br />

Speiseninszenierung abgelöst, in<br />

Edles Weiß, wandelbar<br />

und facettenreich,<br />

wie bei KPM,<br />

lässt Vielfalt auf dem<br />

Tisch entstehen.<br />

der das gesamte Ambiente der Location<br />

zählt. Hier spielt das Porzellan<br />

eine herausragende Rolle, da es die<br />

Bühne der kulinarischen Genüsse<br />

bildet.“<br />

Tafelstern, Anbieter für Profiporzellan,<br />

inszeniert mit seiner neuesten<br />

Kollektion ebenfalls den Coupteller.<br />

Die Serie Temptaste besteht aus flachen<br />

und tiefen Couptellern sowie<br />

Schalen und Platten in verschiede-<br />

KOMBINIEREN,<br />

WAS SPASS MACHT<br />

Apropos frisch: Neben weiß sind auch<br />

Farben, ja sogar verschiedene Strukturen<br />

angesagt, die eine spannende Haptik<br />

versprechen. Hauptsache die Tischgesellschaft<br />

trifft sich nicht am langweiligen<br />

Einheitstisch. Es wird kombiniert, was<br />

Spaß macht, Mix & Match auch hier:<br />

Farben, Formen, Materialien. So setzt<br />

Fürstenberg auf den Trend zu außergewöhnlichen<br />

Oberflächenstrukturen und<br />

Farbdekoren. Das Geschirr sollte jedoch<br />

sinnvoll aufeinander abgestimmt und<br />

robust sein. Bei der Dekorserie „Gloss of<br />

Color“ etwa weisen alle Teller und Platten<br />

nicht nur zwischen den verschiedenen<br />

Größen, sondern auch innerhalb einer<br />

Größe eine Varianz der Farbnuancen und<br />

-strukturen auf.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CREATION TABLETOP 59<br />

nen Größen. Auch das Unternehmen<br />

Schönwald Porzellan schließt sich diesem<br />

Trend für die gehobene Gastronomie an.<br />

Tief und großformatig lasse es der Speisenpräsentation<br />

alle Freiräume. Sowohl<br />

Vorspeisen als auch Pasta und Salate lassen<br />

sich attraktiv arrangieren. Und auch<br />

für die Küche macht Schönwald Porzellan<br />

einen Vorteil der vielfältig einsetzbaren<br />

Coupteller fest: „Durch den Einsatz weniger,<br />

verschiedener Geschirrteile spart<br />

man Stauraum und kann schnell und<br />

komfortabel arbeiten.“<br />

ROBUST UND NACHHALTIG<br />

FÜR CATERER<br />

Wenn Geschirr im Catering-Alltag bestehen<br />

muss, sollte es besonders robust,<br />

pflegeleicht und langlebig sein. Wer will<br />

sich schon über Kratzer nach dem ersten<br />

großen Event aufregen müssen? Bauscher<br />

setzt hier auf das Thema Nachhaltigkeit.<br />

Noch vor Kurzem sei Einweggeschirr<br />

durchaus als praktisch empfunden worden,<br />

dieser Tage sei es geradezu verpönt.<br />

Mit dem Sortiment „Playground“ will Bauscher<br />

diesem Umdenken gerecht werden,<br />

indem das Repertoire „spannende, teils<br />

verwegene Accessoires und Artikel bereithält“,<br />

die aus vielfältigen Materialien<br />

besteht. Das Konzept setzt zwar auch auf<br />

Einweggeschirr, allerdings besteht es zu<br />

Echte Allrounder:<br />

Die Eatery-Bowls<br />

von Tafelstern.<br />

Schönwald<br />

vereint skandinavischen<br />

Minimalismus<br />

mit japanischer<br />

Ästhetik.<br />

70 Prozent aus Zuckerrohrresten und zu<br />

30 Prozent aus FSC-Holz-Zellulose. Bauscher<br />

verweist darauf, dass sämtliche Artikel<br />

dieser Serie aus nachhaltigen Rohstoffen<br />

produziert wurden und zu 100 Prozent<br />

biologisch abbaubar seien.<br />

Ein ganz anderer Tipp, den Schönwald<br />

Porzellan bereithält: Bei vielen Kollektionen<br />

könne man dieselbe Untertassengröße<br />

für alle Tassenarten nutzen. „Das<br />

erspart zeitraubendes Sortieren und es<br />

sieht zudem sehr modern aus“, heißt es<br />

aus dem Haus Schönwald.<br />

Und wer meint, es muss nicht immer das<br />

neueste Geschirr auf den Tisch, wer auf<br />

Tradition setzt, der hat bei ausgewählten<br />

Anbietern Glück, die einige Serien schon<br />

sehr lange am Markt haben. So bietet<br />

KPM eine lebenslange Nachkaufgarantie.<br />

Das Service „Kurland“ etwa feiert in diesem<br />

Jahr seinen 230-jährigen Geburtstag,<br />

Hotels und Gastronomen dürfen hoffen,<br />

auch noch in vielen Jahren Teller und Tassen<br />

der Serie nachbestellen zu können,<br />

ohne gleich ein ganzes Geschirr neu zu<br />

kaufen. Doch der langen Geschichte wird<br />

dem Service noch ein sehr aktuelles Teil<br />

hinzugefügt, ein to-go-Becher. Mit dem in<br />

mehreren Farbvarianten erhältlichen Becher<br />

will KPM ebenfalls einen Akzent in<br />

Sachen Nachhaltigkeit setzen.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


60 CORPORATE INTERGASTRA<br />

Mit über 100.000 Besuchern<br />

aus 75 Ländern und 1.497<br />

Ausstellern (1.422 im Jahr<br />

2018) aus 29 Ländern erzielte<br />

die Intergastra in Stuttgart<br />

neue Bestmarken.<br />

Ob die Innovation hält, was<br />

sie verspricht? Davon können<br />

sich Intergastra-Besucher<br />

überzeugen.<br />

BESUCHER-<br />

REKORD<br />

FOTOS: Messe Stuttgart, Hersteller<br />

Auf den neuen Besucherrekord<br />

sind die Veranstalter<br />

der Intergastra<br />

<strong>2020</strong> besonders stolz.<br />

T<br />

Trends, Innovationen und visionäre<br />

Konzepte für die Gastronomie<br />

standen vom 15. bis<br />

19. Februar <strong>2020</strong> auf der Intergastra<br />

im Fokus. „Der erneute Zuwachs<br />

an Besuchern sowie Ausstellern<br />

dokumentiert die Position<br />

der Intergastra als wichtigste<br />

Plattform für Hotellerie und<br />

Gastronomie im deutschsprachigen<br />

Raum. Mit der IKA/Olympiade<br />

der Köche und den mehr<br />

als 2.000 Wettbewerbsteilnehmern<br />

aus über 70 Nationen war<br />

die Intergastra in diesem Jahr so<br />

international wie nie“, teilt Stefan<br />

Lohnert, Geschäftsführer der<br />

Messe Stuttgart, zum Abschluss<br />

der Messe selbstbewusst mit.<br />

GUTE STIMMUNG AUF DER<br />

KOCH-OLYMPIADE<br />

Ein Publikumsmagnet war die<br />

IKA/Olympiade der Köche, die<br />

erstmals im Rahmen der Intergastra<br />

stattfand und dort ihr<br />

25. Jubiläum feierte. Auf diese<br />

Zusammenarbeit will der Verband<br />

der Köche Deutschlands e.<br />

V. als Veranstalter der größten<br />

und ältesten internationalen<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CORPORATE INTERGASTRA 61<br />

Neu im Schaerer-Sortiment<br />

ist die Kaffeemaschine Coffe<br />

Soul Select. Sie kommt<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

auf den Markt.<br />

Kochkunstausstellung auch für die kommenden<br />

Jahre setzen. „Alle teilnehmenden<br />

Köche und Patissiers waren begeistert,<br />

ihr Land und ihren Beruf zu repräsentieren.<br />

Fans und Besucher sorgten für eine<br />

großartige Stimmung. Für die Folgeausgaben<br />

in den Jahren 2024 und 2028 wollen<br />

wir diese sensationelle Koch-Olympiade<br />

wiederholen“, betont Richard Beck, Präsident<br />

des Verbandes der Köche Deutschlands<br />

e. V. Bis dahin darf sich das Team aus<br />

Norwegen über den Titel des Olympiasiegers<br />

der Nationalmannschaften freuen,<br />

das Team aus Schweden holte den Titel<br />

der Jugendnationalmannschaften und<br />

das Team aus Dänemark entschied in der<br />

Kategorie der Gemeinschaftsverpfleger<br />

den Wettbewerb für sich.<br />

Aber letztlich sind es natürlich auch die<br />

Aussteller, die mit ihren zahlreichen Innovationen<br />

das Publikum begeistern. Auch<br />

wenn die Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten<br />

ist, ist der „analoge“ Besuch der<br />

Messe für Caterer nach wie vor Pflicht.<br />

Nur hier können sich die Gastro-Profis<br />

von so zahlreichen Anbietern<br />

die Trends und Neuheiten präsentieren<br />

lassen. Eine Auswahl:<br />

Skechers Work stellte erstmals<br />

auf der Intergastra Berufsschuhe<br />

mit der Skechers-DNA vor.<br />

Im Messefokus standen klassische<br />

Schuhmodelle für alle Ein-<br />

Der Regenerierofen<br />

GRE 100 von<br />

Nordcap kann<br />

eine energieeffiziente<br />

Alternative<br />

zum Kombidämpfer<br />

sein.<br />

Premiere<br />

auf der<br />

Intergastra:<br />

Skechers<br />

Work Footwear<br />

war<br />

zum ersten<br />

Mal auf der<br />

Messe in<br />

Stuttgart<br />

vertreten.


62 CORPORATE INTERGASTRA<br />

satzbereiche in Gastronomie und Hotellerie, aber<br />

auch farbige, besonders leichte Sneaker, die in den<br />

kommenden Monaten auf den Markt kommen.<br />

Neu ist beispielsweise der Schuh Telfin-Sanphet SR.<br />

Der sportliche Herrenberufsschuh ist ein schwarzer<br />

Schnürschuh mit Leder und Cordura-Mesh als Obermaterial.<br />

Laut Hersteller ist er dank seiner stark<br />

rutschhemmenden Laufsohle besonders sicher.<br />

DAMPF MACHEN IN DER PROFIKÜCHE<br />

Das Unternehmen Beam wurde vor über 35 Jahren<br />

gegründet. Anfänglich war es auf die Herstellung<br />

von Hochdruckreinigungssystemen für den Außenbereich<br />

spezialisiert – seit über 20 Jahren macht<br />

Beam jedoch erfolgreich Innenräumen Dampf. Die<br />

Geräte von Beam arbeiten mit „trockenem“ Dampf<br />

und nicht mit Chemie. Grund genug, zum Beispiel<br />

für Caterer L&D, auf die Produkte von Beam zu setzen.<br />

Laut Hersteller sorgt der 180 °C heiße Dampf<br />

dafür, dass Flächen direkt nach Behandlung trocken<br />

und desinfiziert sind. Für Schmutz- und Frischwasser<br />

gibt es getrennte Behälter.<br />

Kaffeemaschinenhersteller Schaerer übernimmt<br />

ganz neu den Vertrieb der Firma Wilbur Curtis aus<br />

den USA mit Mengenbrühmaschinen. In diesem<br />

Jahr werden erst einmal sieben Maschinen für den<br />

deutschen Markt ins Sortiment aufgenommen. Einen<br />

ersten Eindruck der Maschinen konnten sich<br />

Edna hat die<br />

Messebesucher<br />

auf eine<br />

kulinarische<br />

Reise durch<br />

den Orient geschickt.<br />

die Besucher auf der Intergastra machen. Neu im<br />

Schaerer-Sortiment: Coffe Soul Select. Das Maschinenkonzept<br />

basiert auf der Grundidee, technische<br />

Leistungsfähigkeit und optische Auswahlmöglichkeiten<br />

unabhängig voneinander zu kombinieren<br />

und Kunden somit größte Flexibilität bei der exakten<br />

Anpassung an ihr Geschäftsmodell zu eröffnen.<br />

Die Maschine ist in der zweiten Jahreshälfte verfügbar.<br />

ZWEI MEGATRENDS: BIO UND DIGITAL<br />

Die Geräte des<br />

Herstellers<br />

Beam sorgen<br />

mit „trockenem“<br />

Dampf für<br />

Hygiene in der<br />

Profiküche.<br />

Nespresso Professional feierte auf der Intergastra<br />

den Relaunch seiner Origin Range. Der Kaffeeexperte<br />

hat die Range um eine neue Sorte erweitert. Das<br />

Besondere: Die Neuheit, Peru Organic, ist der erste<br />

Bio-Kaffee von Nespresso Professional. Außerdem<br />

gehören zur Range: Origin Brazil, Origin Guatemala<br />

sowie Origin India.<br />

Rieber hat seine Connect-App neben dem bereits<br />

angebundenen Gemeinschaftskühlschrank Multipolar<br />

Connect um den K|Pot Connect erweitert. Mit<br />

dem mobilen und jetzt vernetzten Koch- und <strong>Ausgabe</strong>gerät<br />

K|Pot Connect können laut Unternehmen<br />

flexibel individuelle Programme erstellt werden. Die<br />

Regeneration von unterschiedlichsten Speisen, auch<br />

von Cook-&-Freeze-Gerichten, sei somit prozesssicher,<br />

digital und automatisch möglich. Die Garkurve<br />

kann für jede Speise individuell angepasst werden,<br />

wodurch sich die Speisenqualität in der <strong>Ausgabe</strong><br />

maßgeblich perfektioniert. Der neue K|Pot Connect<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CORPORATE INTERGASTRA 63<br />

NEUE SERIE VORGESTELLT<br />

Cool Compact präsentierte die ersten<br />

vollständig in Deutschland gefertigten<br />

Schnellkühler/Schockfroster, die die Geräte-Range<br />

für die zeitversetzte Speisenzubereitung<br />

erweitern. Sie bieten zahlreiche<br />

Features wie Smart-Level-Control (Steuerung<br />

einzelner Einschübe) oder Smart-<br />

Door (automatische Türöffnung) mit besonders<br />

hohem Nutzen im Küchenalltag.<br />

In die Schnellkühler/Schockfroster Vintos<br />

und Vintos+ können garheiße Speisen<br />

direkt nach der Produktion zum sicheren<br />

Kühlen/Frosten eingeschoben werden.<br />

Die Modelle der Reihe Vintos+ sind Multifunktionsgeräte,<br />

in denen zusätzlich<br />

zu den Kühl- und Frostvorgängen auch<br />

aufgetaut, warm gehalten oder mit Niedrigtemperatur<br />

gegart werden kann.<br />

gibt dem Koch die Möglichkeit,<br />

seine eigenen Programme<br />

einfach und sicher digital<br />

per App zu schreiben<br />

und zu steuern. Damit kann<br />

das Bedienen von jedem erfolgen<br />

und der Feinschliff<br />

des Kochens bleibt Chefsache.<br />

Anhand des Regenerierofens<br />

GRE 100 zeigte Nord-<br />

Cap eine energieeffiziente<br />

Alternative zum Kombidämpfer.<br />

Mit einem Anschlusswert<br />

von 3,2 kW im<br />

Vergleich zu 7,5 kW bei herkömmlichen<br />

Kombidämpfern<br />

kann Energie gespart<br />

werden. Spiegeleier, Spargel,<br />

Brokkoli können laut<br />

Hersteller nach dem Regenerieren<br />

ohne Qualitätseinbußen<br />

zwei Stunden warm<br />

gehalten werden. Tellergerichte<br />

ohne Cloche bleiben<br />

bei 160 °C bis zu 40 Minuten<br />

heiß. Ein weiterer Vorteil<br />

sei, dass für den Einsatz<br />

keinerlei bauliche Änderungen<br />

vorgenommen werden<br />

müssen (keine Haube, kein<br />

Wasseranschluss oder Kondensatabfuhr<br />

nötig).<br />

Edna hat die Standbesucher<br />

in diesem Jahr auf eine<br />

kulinarische Reise durch<br />

den Orient geschickt. Das<br />

Unternehmen will somit für<br />

mehr orientalischen Flair<br />

im Catering sorgen. Mit<br />

von der Partie ist beispielsweise<br />

türkischer Börekstrudel<br />

oder Nachspeisen<br />

aus traditionellem Baklava<br />

zum Selbstkreieren.<br />

Nespresso<br />

präsentierte<br />

erstmals eine<br />

Bio-Variante<br />

auf der Intergastra.<br />

Die Spülmaschinen<br />

der Serie<br />

KTM Multi-<br />

Rinse (MR)<br />

können nun<br />

in Echtzeit<br />

vernetzt<br />

werden.<br />

DIE STEUERUNG MACHT<br />

DEN UNTERSCHIED<br />

Stierlen hat die Korbtransportmaschinenserie<br />

KTM MultiRinse (MR) mit der<br />

hochmodernen Elektronik-5-Steuerung<br />

ausgerüstet. Über den Webbrowser ist eine<br />

kabellose Anbindung und Vernetzung<br />

in Echtzeit möglich, zur vereinfachten<br />

Fernabfrage und -diagnose per Smartphone,<br />

Tablet oder PC. Auch eine Gerätevernetzung<br />

in der Küche wäre laut Hersteller<br />

mit der Hightech-Steuerung ohne Weiteres<br />

umsetzbar.<br />

Die modular aufgebaute, kompakte<br />

KTM-MR-Serie lässt sich je nach Leistungs-<br />

und Platzbedarf gerade, über Eck<br />

oder über zwei Ecken aufstellen. <br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


64 CORPORATE ECS<br />

Rund 140 Teilnehmer<br />

kamen<br />

zum ersten<br />

europäischen<br />

Catering Summit<br />

nach Köln.<br />

ECS-Nachbericht<br />

PREMIERE<br />

IN KÖLN<br />

D<br />

Der Kongress bot Catering-Führungskräften<br />

die Möglichkeit, Wissen und<br />

Erfahrungen auszutauschen und sich<br />

auf zukünftige Entwicklungen in der<br />

Catering-Branche vorzubereiten. Darüber<br />

hinaus wurden die 140 Teilnehmer<br />

mit auf eine Reise genommen, auf der<br />

Themen wie Führung, Unternehmergeist,<br />

Nachhaltigkeit und persönliche<br />

Anfang Februar hatte<br />

der European Catering<br />

Summit (ECS)<br />

seine Premiere in<br />

Köln. Ein neuer internationaler<br />

Kongress,<br />

speziell ausgerichtet<br />

auf die Event-Caterer-Branche.<br />

FOTO: Servicecenter 4Hospitality<br />

Beziehungen eine Rolle spielten. „Inspiriert<br />

von führenden internationalen Referenten<br />

erhielten die Teilnehmer Einblicke<br />

in die Entwicklungen der Branche<br />

und lernten von ihren Kollegen durch<br />

Best Practices und Networking“, so die<br />

Veranstalter.<br />

Als Referentin mit dabei war u. a. Nicole<br />

Brandes, eine international renommierte<br />

Autorin, die den Kongress in der Halle<br />

Tor 2 in Köln eröffnete. Sie gab den Teilnehmern<br />

gleich zu Beginn einen Leitfaden<br />

an die Hand, sodass der Input nicht<br />

nur für die zwei Tage, sondern über das<br />

ganze Jahr für die Caterer Früchte tragen<br />

soll. Mit von der Partie war auch ein alter<br />

Bekannter aus der hiesigen Event-Caterer-Szene:<br />

Georg Broich, aber auch zahlreiche<br />

weitere internationale Fachleute<br />

aus der Event-Catering-Szene.<br />

International<br />

Der Kongress wurde von folgenden<br />

Event-Caterern und Verbänden unterstützt:<br />

ABCS (Russland), BECAS<br />

(Belgien), EPCAS (European Event<br />

Caterer Association), LECA (Deutschland),<br />

ONCE (Niederlande) und Traiteurs<br />

de France (Frankreich). Initiator<br />

des ECS <strong>2020</strong> war das niederländische<br />

Dienstleistungsunternehmen<br />

Servicecenter 4Hospitality.<br />

Zahlreiche<br />

namhafte Referenten<br />

sorgten<br />

für reichlich<br />

Input.<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


CORPORATE 65<br />

TOP AUSBILDER AWARD<br />

FÜR ALLE GASTRO-BERUFE!<br />

IMPRESSUM<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong>, 21. Jahrgang<br />

Kolumne<br />

KLAUS HÄCK<br />

unterstützt als Professional Coach<br />

Führungskräfte und Unternehmer in<br />

ihrer persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />

Branchen Catering, Gastronomie<br />

und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />

ist er Beirat Wissen & Bildung<br />

bei der Foodservice Consulting<br />

Society International (FCSI).<br />

Kontakt: www.hommequadrat.de<br />

Immer wieder höre ich im Hintergrund<br />

die Fragestellung, ob es heute überhaupt<br />

noch Sinn macht, junge Menschen auszubilden.<br />

Wenn diese mit der Ausbildung<br />

fertig sind, dann studieren sie und sind<br />

als Fachkräfte weg vom Markt. Sicher eine<br />

Aussage, die sicherlich differenzierter zu<br />

betrachten ist, denn Studium ist auch Ausbildung.<br />

Und doch ist diese Frage berechtigt.<br />

Gerade in Deutschland, dessen politischer<br />

Wille die Akademisierung der Gesellschaft<br />

in den Vordergrund stellt. Der Frust steigt<br />

weiter, wenn Ausbilder Studien lesen, die<br />

eine relativ hohe Abbrecherquote bei Studierenden<br />

belegen. Wie gut hätte man diese<br />

jungen Menschen als Fachkraft gebrauchen<br />

können. Ebenso fällt es Unternehmen<br />

häufig schwer, Mitarbeitende mit einem<br />

Bachelorabschluss betrieblich einzuordnen,<br />

anders als bei einem Masterabschluss.<br />

Und trotzdem, ich finde es gut, dass jungen<br />

Menschen zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten<br />

angeboten werden. Denn die Welt<br />

verändert sich und wir brauchen täglich<br />

andere Lösungen, um der Nachfrage nach<br />

neu entstehenden Jobs gerecht zu werden.<br />

Unser Gewerbe ist, was die Art der Ausbildungsberufe<br />

betrifft, ziemlich konstant.<br />

Aber auch unsere Branche kann sich der<br />

Veränderung nicht erwehren und bietet<br />

neben der klassischen dualen Ausbildung<br />

zahlreiche duale Studienmöglichkeiten<br />

an. Das ist gut so, weil es die Attraktivität<br />

der Arbeitsplätze in der Gastronomie steigert.<br />

Mir würde es sehr gefallen, wenn es<br />

neben dem Top Ausbilder im klassischen<br />

Beruf Koch z. B. auch einen Top Ausbilder<br />

für das duale Studium in unserer Branche<br />

gäbe. Und sorry, warum eigentlich immer<br />

der Koch? Ich stelle mir die Frage, ob die<br />

Branche solche Wettbewerbe nur deshalb<br />

auslobt, weil sie an einem Mangel leidet.<br />

Nämlich am Mangel Fachkraft Koch. Besser<br />

wäre es, wenn unsere Branche die Welt<br />

darauf aufmerksam machen würde, wie<br />

viele abwechslungsreiche Ausbildungsgänge<br />

sie in der Gastronomie und im Catering<br />

bietet und wie grandios die Unternehmen<br />

ausbilden. Es ist an der Zeit, die<br />

zahlreichen Berufe im Catering und in der<br />

Gastronomie auf die gleiche Ebene wie<br />

„den Koch“ zu stellen. Das entscheidende,<br />

und da bin ich für einen grundsätzlichen<br />

Top Ausbilder Award, ist eine Ausbildung<br />

auf höchstem Niveau. Eine Ausbildung,<br />

die jungen Menschen eine professionelle,<br />

fachliche Kompetenz vermittelt. Eine Ausbildung,<br />

die nachweislich die Persönlichkeit<br />

des jungen Menschen in den Fokus<br />

nimmt und ihn auch auf dieser Ebene entwickelt.<br />

Eine Ausbildung, die soziale Werte<br />

vermittelt, weil die Eltern es nur noch zum<br />

Teil hinbekommen, und somit Bewusstsein<br />

für Kultur im Unternehmen schafft.<br />

Wer das alles beherzigt und umsetzt, der<br />

kreiert sinnhafte Ausbildung und findet<br />

ausreichend Auszubildende, auch Köche.<br />

Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage,<br />

ob es überhaupt Sinn macht auszubilden,<br />

denn die Nachfrage wird steigen!<br />

Redaktion:<br />

Martin Eschbach (V. i. S. d. P.)<br />

Mobil 0152 22576369<br />

E-Mail eschbach@hospitality-medien.de<br />

Dörte Fleischhauer -168 (V. i. S. d. P.)<br />

Mobil 0172 4207049<br />

E-Mail fleischhauer@hospitality-medien.de<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Elke Baumstark, Christiane Diekmann,<br />

Klaus Häck, Jan-Peter Wulf<br />

Art-Direktorin:<br />

Lena Wurm<br />

LW Photography & Design<br />

Verlag:<br />

EPP Professional Publishing<br />

Group GmbH, München<br />

Dierdorfer Str. 499, 56566 Neuwied<br />

Internet: www.cc<strong>inside</strong>.de<br />

Geschäftsführung: Michael Hengstmann<br />

Anzeigenleitung:<br />

Rachid Attaoua,<br />

Mobil 0152 22576365<br />

E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />

Mediaberatung:<br />

Ilonka Bonin,<br />

Mobil 0152 22589456<br />

E-Mail bonin@hospitality-medien.de<br />

Anzeigenvertretungen:<br />

Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 & Benelux<br />

Verlagsvertretung Volker Geuer<br />

Fon 04122 99979-0<br />

Fax 04122 99979-20<br />

E-Mail office@geuermedien.de<br />

Nielsen 3a & 3b<br />

Verlagsvertretung Günter Scheffel<br />

Fon 06003 8290180<br />

Mobil 0171 7639601<br />

E-Mail adwork@hotmail.de<br />

Nielsen 4, Schweiz & Österreich<br />

Rachid Attaoua, Fon -192, Fax -213<br />

E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 22 vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />

Erscheinungsweise: 8-mal pro Jahr<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />

Inland: 51,50 Euro, für Studenten<br />

38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />

Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />

Entschädigungsanspruch.<br />

Litho, Druck: Vogel Druck und<br />

Medienservice GmbH, Höchberg<br />

© Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der<br />

Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags vervielfältigt oder<br />

verbreitet werden. Das gilt insbesondere<br />

für die gewerbliche Vervielfältigung per<br />

Kopie, die Aufnahme in elektronische<br />

Datenbanken und die Vervielfältigung auf<br />

CD-Rom. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos & Illustrationen<br />

keine Gewähr.<br />

Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Fest stellung der<br />

Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />

ISSN 1615–5122<br />

Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20


66 CORPORATE VORSCHAU<br />

INTERNORGA-<br />

NACHBERICHT<br />

IM NÄCHSTEN HEFT<br />

LESEN SIE ...<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/20<br />

erscheint am<br />

17. April <strong>2020</strong><br />

PROFIMESSER<br />

Welche Messe-Innovationen<br />

in diesem Jahr die Catering-Küche<br />

bereichern werden, bereiten wir für Sie<br />

in der kommenden Cooking + Catering<br />

<strong>inside</strong> auf.<br />

DESSERTS<br />

Wenn es ein unverzichtbares Utensil in der<br />

Profi-Küchen gibt, dann ist das Messer. Die Vorlieben<br />

der Köche sind sehr unterschiedlich, aber eine haben<br />

alle gemeinsam: Scharf muss es sein.<br />

Desserts selbst zu kreieren, dafür<br />

fehlt in der Profiküche immer häufiger die<br />

Zeit. Welche Alternativen es gibt, ohne Abstriche<br />

in Sachen Qualität machen zu müssen,<br />

lesen Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

FOTOS: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf, Shutterstock<br />

GEWÜRZE<br />

Das Würzen ist so alt wie die Kochkunst<br />

selbst. Doch Gewürze haben nicht nur geschmacklichen<br />

Nutzen, sie werden traditionell<br />

auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln<br />

und Getränken verwendet. Wir zeigen, worauf<br />

es hierbei ankommt.<br />

Besuchen Sie uns online: www.facebook.com/Catering<strong>inside</strong> www.instagram.com/catering<strong>inside</strong> www.twitter.com/CateringInside


<strong>2020</strong><br />

JETZT VORMERKEN!<br />

Nutzen Sie das aufmerksamkeitsstarke Umfeld für Ihre Anzeige!<br />

Anzeigenschluss: 23. April <strong>2020</strong> Erscheinungstermin: 15. Mai <strong>2020</strong><br />

Kontakt: Rachid Attaoua, Telefon 0152/22576365, attaoua@hospitality-medien.de<br />

Ilonka Bonin, Telefon 01522/2589456, bonin@hospitality-medien.de


24.622 verbr. Aufl.<br />

3. Quartal 2019<br />

Auflagenstärkstes<br />

GV-Fachmagazin<br />

in Deutschland<br />

Das Branchenmagazin<br />

für Catering und GV<br />

Die<br />

Specials<br />

Exklusive Fokus<br />

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gesamte Catering- und GV-Branche im Blick<br />

über alle Catering-Bereiche<br />

Themen für Management und Küche<br />

Nachhaltigkeit: Green Catering<br />

Aktuelles aus der Branche auch online und als Newsletter unter<br />

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