CC inside - Ausgabe 3-2020
Cooking + Catering inside - Ausgabe 3-2020 • TOP AUSBILDER 2020: Die Gewinner • SPECIAL CARE-CATERING: Die Ansprüche der Senioren steigen. • HYATT BERLIN: Das Hyatt in Berlin setzt auf Catering. Und das nicht erst seit gestern. • EISCREME: Mit wenigen Hand-griffen sind neue Kreationen möglich. • GREEN CATERING: Die Kochfabrik hat ihr komplettes Catering auf Bio umgestellt. • TABLETOP: Nachhaltigkeit ist auch ein Thema beim Geschirr.
Cooking + Catering inside - Ausgabe 3-2020
• TOP AUSBILDER 2020: Die Gewinner
• SPECIAL CARE-CATERING: Die Ansprüche der Senioren steigen.
• HYATT BERLIN: Das Hyatt in Berlin setzt auf Catering. Und das nicht erst seit gestern.
• EISCREME: Mit wenigen Hand-griffen sind neue Kreationen möglich.
• GREEN CATERING: Die Kochfabrik hat ihr komplettes Catering auf Bio umgestellt.
• TABLETOP: Nachhaltigkeit ist auch ein Thema beim Geschirr.
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03 20<br />
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SPECIAL<br />
CARE-CATERING:<br />
Die Ansprüche der<br />
Senioren steigen.<br />
Die<br />
Gewinner<br />
TOP AUSBILDER <strong>2020</strong><br />
10 HYATT BERLIN<br />
Das Hyatt in Berlin setzt<br />
auf Catering. Und das<br />
nicht erst seit gestern.<br />
37 GREEN CATERING<br />
Die Kochfabrik hat ihr<br />
komplettes Catering auf<br />
Bio umgestellt.<br />
52 EISCREME<br />
Mit wenigen Handgriffen<br />
sind neue<br />
Kreationen möglich.<br />
56 TABLETOP<br />
Nachhaltigkeit ist<br />
auch ein Thema<br />
beim Geschirr.
1<br />
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Die angegebenen Werte sind die ermittelten „NEFZ-CO 2<br />
-Werte“ i. S. v. Art. 2 Nr. 1 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1152. Die Kraftstoffver brauchswerte wurden<br />
auf Basis dieser Werte errechnet. Als Bemessungs grundlage für die Kraftfahrzeugsteuer kann ein höherer Wert maßgeblich sein. Die Angaben beziehen sich nicht auf<br />
ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Werte variieren<br />
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EDITORIAL 3<br />
KOMPROMISSE<br />
SIND NICHT<br />
MEIN STYLE !<br />
ANDERS MACHEN<br />
„Nee, das ist nichts für mich.“<br />
Fragt man junge Leute, ob sie<br />
sich eine Karriere in der Gastronomie<br />
vorstellen können, ist oft<br />
ein müdes Lächeln die Antwort.<br />
Ja, die Branche hat ein Imageproblem.<br />
Und ja, die Situation ist<br />
ernst. Aber wie die Gewinner und<br />
Nominierten des Top Ausbilders<br />
<strong>2020</strong> (Center-Story ab Seite 26)<br />
zeigen: Es ist nicht hoffnungslos.<br />
Engagierte Ausbilder wie der Europa-Park<br />
oder Hubertus Schultz<br />
vom Schlosshotel Gedern haben<br />
hoch motivierte Auszubildende,<br />
die durchaus Karriere in der Gastronomie<br />
machen wollen. Doch<br />
klar ist auch, dass viele gastronomische<br />
Betriebe die eigene Haltung<br />
überdenken müssen, geht<br />
es um Ausbildung, Mitarbeitergewinnung<br />
und -bindung.<br />
Neue Wege geht man auch bei<br />
und mit Nudel Emma, einem<br />
Pasta-Bistro im Süden Deutschlands.<br />
Außergewöhnlich ist nicht<br />
nur das Gastro-Konzept, sondern<br />
auch die interaktive Gestaltung<br />
des Bistros, in dem Menschen<br />
mit geistiger Behinderung arbeiten.<br />
Bei der Zubereitung der Gerichte<br />
helfen ihnen Videoprojektionen<br />
und Bewegungssensoren.<br />
Dörte Fleischhauer,<br />
Redakteurin<br />
fleischhauer@hospitalitymedien.de<br />
Bewegungssensoren am Kochbesteck<br />
unterstützen sie individuell<br />
und entsprechend ihrer persönlichen<br />
Arbeitsgeschwindigkeit.<br />
Wir stellen dieses Konzept ab<br />
Seite 18 vor.<br />
Statt nur auf klassisches Hotelbusiness<br />
setzt das Grand Hyatt<br />
Berlin auch auf Catering und hat<br />
hiermit ein eigenständiges Zusatzgeschäft<br />
entwickelt: Allein<br />
in Berlin wird ein Millionenumsatz<br />
generiert – und zwar auch<br />
außerhalb des Hauses (ab Seite<br />
10). Diese und weitere Beispiele<br />
in dieser <strong>Ausgabe</strong> von Cooking<br />
+ Catering <strong>inside</strong> zeigen, dass es<br />
sich lohnen kann, eingetretene<br />
Pfade zu verlassen!<br />
Warum sollte man sich<br />
mit weniger zufrieden geben,<br />
wenn man das Beste auf<br />
den Tisch bringen will?<br />
Der MKN FlexiCombi<br />
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Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />
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Internorga <strong>2020</strong><br />
Halle A4, Stand 417
INHALT 3/<strong>2020</strong><br />
10<br />
COMMUNITY<br />
06 KOFLER &<br />
KOMPANIE<br />
Gemeinsam mit Casualfood<br />
versorgt Kofler & Kompanie<br />
ab Sommer die Fans im<br />
Waldstadion Frankfurt.<br />
08 GASTRO-PREIS<br />
Die Top 5 des Gastro-<br />
Gründerpreises stehen fest.<br />
Darunter auch der Caterer<br />
Die Fette Beete aus Krefeld.<br />
CONCEPTS<br />
10 GRAND HYATT<br />
BERLIN<br />
Mit Hyatt Catering hat<br />
man eine umsatzträchtige<br />
Marke neben dem<br />
Hotelbetrieb etabliert.<br />
18 INKLUSION<br />
Digitale Tools und ein<br />
Lichtsystem helfen den<br />
Mitarbeitern von Nudel<br />
Emma bei ihrer Arbeit.<br />
CENTER<br />
26 AUSBILDUNG<br />
Die besten Köche-<br />
Ausbilder des Jahres<br />
wurden in Stuttgart<br />
gefeiert.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
INHALT AUSGABE 3/<strong>2020</strong> 5<br />
52<br />
22<br />
60 40<br />
SPECIAL:<br />
Care-Catering<br />
COOKING<br />
37 ALLES BIO<br />
Von Patrick Diehr,<br />
Inhaber der Kochfabrik<br />
in Prisdorf, gibt es nur<br />
grünes Catering.<br />
40 TILAPIA<br />
Marcel Görke inszeniert<br />
den Buntbarsch von<br />
Regal Springs in fünf<br />
kreativen Gerichten.<br />
CREATION<br />
52 EIS<br />
Die Neuheiten der<br />
Saison bieten viel Potenzial<br />
für Gastronomie<br />
und Catering.<br />
56 TABLETOP<br />
Ein Klassiker feiert sein<br />
Comeback: Weißes<br />
Geschirr kommt wieder<br />
auf den Tisch.<br />
CORPORATE<br />
60 INTERGASTRA<br />
Die Stuttgarter Messe<br />
kon statierte einen Besucherrekord,<br />
auch dank<br />
der IKA/Olympiade der<br />
Köche.<br />
64 ECS<br />
Der European Catering<br />
Summit, ein Kongress für<br />
Event-Caterer, feierte<br />
seine Premiere in Köln.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
6 COMMUNITY NEWS<br />
KOFLER & KOMPANIE/CASUALFOOD<br />
SANDER/SERVICE-BUND<br />
CATERING TRIFFT<br />
CONVENIENCE<br />
Kofler & Kompanie (K&P) stellt sich<br />
neu auf. Neben Konstantina Dagianta<br />
ist die Geschäftsführung um den<br />
Unternehmer Frank Schwarz sowie<br />
Branislav Cucic, langjähriger Executive<br />
Headchef bei Kofler, erweitert.<br />
Frank Schwarz und sein in Duisburg<br />
ansässiges Catering-Unternehmen<br />
FSGG sind in der Branche durchaus<br />
bekannt. KP Kofler steht dem Unternehmen<br />
zukünftig als Chairman of<br />
the Advisory Board zur Seite. Der Fokus<br />
bleibe auf hochwertiges Event-<br />
Catering gerichtet, informiert Kofler<br />
& Kompanie. Aber auch andere Catering-Bereiche<br />
kommen durchaus<br />
infrage. So nutzt das Unternehmen<br />
seine Erfahrungen aus dem Stadion-Catering<br />
(K&P hat mehrere Fußballweltmeisterschaften<br />
maßgeblich<br />
betreut) und wird ab diesem Sommer<br />
im Frankfurter Waldstadion den Caterer<br />
Aramark ablösen. Dazu wurde die<br />
Supreme Sports Hospitality Frankfurt<br />
GmbH gegründet. Dahinter stehen<br />
neben KP Kofler zwei bekannte Manager<br />
aus der Convenience-Branche:<br />
Stefan Weber und Michael Weigel,<br />
die Gründer und geschäftsführenden<br />
Gesellschafter der Casualfood GmbH.<br />
Casualfood ist als Verkehrsgastronom<br />
vor allem in Flughäfen und Bahnhöfen<br />
vertreten, mit Marken wie Hermann’s,<br />
Qickers, Mayer’s u. v. a.<br />
GENAU ZUR RECHTEN ZEIT<br />
Für Kofler & Kompanie kommt der<br />
Auftrag zur rechten Zeit, denn das<br />
Unternehmen hat im vergangenen<br />
Jahr ein Planinsolvenzverfahren<br />
eingeleitet. Mit Unterstützung von<br />
Sanierungsexperten scheint die Restrukturierung<br />
des Catering- und Gastronomiegeschäftes<br />
hierzulande gelungen.<br />
„Wir haben die vergangenen<br />
Monate intensiv genutzt, um uns für<br />
die zukünftigen Herausforderungen<br />
neu aufzustellen. Das Führungsteam<br />
bringt herausragende Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen mit, um richtungsweisende<br />
Impulse für die Weiterentwicklung<br />
und den Fortbestand der<br />
Marke zu setzen“, betont KP Kofler.<br />
Die Implementierung eines zentralen<br />
Konzeptionsteams, zur Entwicklung<br />
kreativer und individueller Catering-<br />
Konzepte sowie die Zusammenführung<br />
der Küchen, waren unter anderem<br />
Ergebnisse, die im Rahmen der<br />
Restrukturierung erfolgreich umgesetzt<br />
wurden.<br />
FOTO: Kofler & Kompanie<br />
GOURMET-<br />
CONNECTION<br />
Service-Bund und Sander gehen als<br />
„ExpertPartnership“ künftig gemeinsame<br />
Wege und präsentieren den Sortimentsbereich<br />
GourmetConvenience,<br />
wo „hochwertige, servierfertige Produkte<br />
aus der Sander Frische-Manufaktur<br />
mit einer abgestimmten Auswahl<br />
aus dem ganzheitlichen Service-Bund<br />
Großhandelssortiment vereint sind“,<br />
teilten die Unternehmen mit. So sollen<br />
„vielfältige Kompetenzen zum<br />
maximalen Kundenvorteil gebündelt<br />
werden“, heißt es weiter. Durch die Zusammenlegung<br />
verfügen die Partner<br />
insgesamt über 85.000 Bestandskunden<br />
in den Bereichen HoGa, GV und<br />
Care. Auf der Internorga in Hamburg<br />
(13. bis 17. März <strong>2020</strong>) stellen die beiden<br />
Unternehmen ihr Kooperationsvorhaben<br />
auf einem gemeinsamen<br />
Messestand vor.<br />
HOBART<br />
NEUER VER-<br />
TRIEBS LEITER<br />
Hobart hat einen neuen Vertriebsleiter.<br />
Markus Bau wird künftig den Verkauf<br />
der Spül-, Gar- und Zubereitungstechnik<br />
in den Ländern Deutschland, Österreich<br />
und Schweiz leiten und weiter<br />
ausbauen. Außerdem verantwortet der<br />
studierte Wirtschaftsingenieur weiterhin<br />
den Vertrieb für die Region Asien-Pazifik.<br />
Markus Bau begann seinen<br />
beruflichen Werdegang bei Hobart 1998<br />
als Projektmanager und war in der Folge<br />
für verschiedene Bereiche in der Auftragsabwicklung,<br />
der Produktion und<br />
im Vertrieb zuständig. 2006 wechselte<br />
der 49-Jährige die Branche und kehrte<br />
2016 als Direktor Systemtechnik & Export<br />
zu Hobart zurück. In dieser Funktion<br />
verantwortete er als Prokurist die<br />
Geschäftsbereiche Airline Catering,<br />
Marine, Industrielle Reinigungstechnik<br />
und den Export.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COMMUNITY NEWS 7<br />
AVIKO<br />
GASPARAC SOLL MARKT-<br />
POSITION AUSBAUEN<br />
Zum 1. Februar ist Denis<br />
Gasparac ins operative<br />
Geschäft von Aviko Foodservice<br />
eingetreten. Er<br />
wird zunächst die Stelle<br />
als Business Development<br />
Manager (BDM) antreten<br />
und das Führungsteam<br />
von Jan van Wilsem<br />
(General Sales Manager<br />
Foodservice DACH-DK)<br />
verstärken. In der neu geschaffenen<br />
Position verantwortet<br />
Denis Gasparac<br />
neben dem Bereich Großhandel/Einkaufsgruppen<br />
und Endkunden auch<br />
nationale und internationale<br />
Zukunftsprojekte.<br />
Der 50-Jährige verfügt<br />
über langjährige Managementerfahrung<br />
und<br />
bringt einen prägenden<br />
und umfassenden Wissensschatz<br />
im Bereich<br />
High-Convenience sowie<br />
Gastronomiewissen auf<br />
allen Ebenen im Foodservice-Geschäft<br />
mit. Seine<br />
mehr als 30-jährige Außer-Haus-Markt-Expertise<br />
in Deutschland und<br />
Österreich hat er zuvor<br />
im operativen Geschäft<br />
bei Unilever und Nestlé<br />
eingesetzt und war zuletzt<br />
als Operations Director<br />
Head of Markets<br />
bei Salomon Food World<br />
tätig. Zudem hat er mehrere<br />
Jahre das Institute<br />
of Culinary Art als Dozent<br />
unterstützt. Mit Denis<br />
Gasparac will Aviko<br />
seine Marktposition im<br />
nationalen und internationalen<br />
Geschäft weiter<br />
ausbauen.<br />
Denis Gasparac ist seit<br />
mehr als 30 Jahren<br />
im Außer-Haus-Markt<br />
unterwegs.<br />
FOTO: Aviko<br />
urquell-bio.de
8 COMMUNITY NEWS<br />
INTERNORGA<br />
JAHRESBILANZ 2019<br />
GAST-<br />
GEWERBE<br />
IST STABIL<br />
GASTRO-GRÜNDERPREIS<br />
Die Jury des Deutschen Gastro-Gründerpreises<br />
<strong>2020</strong> hat entschieden und<br />
die Top 5 des diesjährigen Deutschen<br />
Gastro-Gründerpreises hinsichtlich Innovationsgeist,<br />
Wirtschaftlichkeit und<br />
Gründerpersönlichkeit bewertet. Die fünf<br />
Auserwählten werden ihre Konzepte<br />
live auf der diesjährigen Internorga am<br />
13. März um 15 Uhr im Saal Chicago präsentieren.<br />
Das anwesende Fachpublikum<br />
wählt im Anschluss per Live-Voting den<br />
Hauptgewinner. Dieser darf sich zusätzlich<br />
über eine Startfinanzierung von<br />
10.000 Euro sowie eine 40-stündige Beratung<br />
im Wert von 5.000 Euro durch den<br />
Leaders Club Deutschland freuen.<br />
DIE TOP 5 DES DEUTSCHEN GAS-<br />
TRO-GRÜNDERPREISES <strong>2020</strong>:<br />
Die Fette Beete<br />
„Feinster Gemüse Rock ‘n’ Roll“ – die Fette<br />
Beete in Krefeld ist Restaurant, Catering,<br />
Event-Location und Kochschule in einem<br />
und bietet bunte und saisonale Gemüseküche<br />
in familiärer Atmosphäre und auf<br />
höchstem Niveau.<br />
Dr. & Dr. Middle Eastern Culture and<br />
Food Lab<br />
„Make food not war“ – die iranischen<br />
Zwillingsschwestern Dr. Sahar und Dr.<br />
Forough Soudoudi überschreiten die politischen<br />
Grenzen und bringen mit ihrem<br />
Jessica Wolf macht deutlich,<br />
was die Fette Beete<br />
so besonders macht.<br />
Berliner Catering die iranische, israelische<br />
und persische Küche auf einen Teller. Die<br />
fernöstlichen Speisen werden klimaschonend<br />
zubereitet und sind obendrein auch<br />
noch gesund.<br />
Geeske & der swarte Roelf<br />
Frieda Lekscha und ihr Team sind verrückt<br />
nach Korn. In ihrer Bar, direkt am<br />
Borkumer Strand gelegen, dreht sich alles<br />
um die hochprozentige Spirituose, die<br />
hier fester Bestandteil neu interpretierter<br />
Cocktail-Klassiker und ausgefallener Neukreationen<br />
ist.<br />
Klinker<br />
Heimat, Gemeinsinn und Lebensqualität:<br />
Das moderne Hamburger Restaurant bietet<br />
eine ungewöhnliche Karte und setzt<br />
komplett auf Nachhaltigkeit – bis hin zu<br />
den Schließzeiten am Wochenende für<br />
die Lebensqualität der MitarbeiterInnen.<br />
Urban Pop up Food<br />
Ein Restaurant trotz Bindungsproblemen?<br />
Das geht, haben sich Daniela Weinhold<br />
und Nastasia Broda aus München gedacht<br />
und kurzerhand ihr rein pflanzliches Popup-Konzept<br />
ins Leben gerufen. Sie kreieren<br />
immer wieder neue Pop-up-Geschichten<br />
wie Banana Leaf (Frühstück) und<br />
Knolle & Kohl (vegane Pinchos-Bar) und<br />
sorgen damit für Diversität und Kreativität<br />
in der Stadt.<br />
FOTO: Internorga<br />
Das Gastgewerbe in Deutschland<br />
ist stabil: 2019 wurden<br />
real (preisbereinigt) 0,6 Prozent<br />
mehr umgesetzt als im<br />
Jahr 2018. Wie das Statistische<br />
Bundesamt (Destatis) weiter<br />
mitteilt, stieg der Gastgewerbeumsatz<br />
nominal (nicht<br />
preisbereinigt) um 3 Prozent.<br />
„Das Gastgewerbe in Deutschland<br />
befindet sich auf solidem<br />
Wachstumskurs“, kommentiert<br />
Guido Zöllick, Präsident<br />
des Deutschen Hotel- und<br />
Gaststättenverbandes (Dehoga<br />
Bundesverband), die Zahlen.<br />
Wichtigste Impulsgeber<br />
seien das gute Sommerwetter,<br />
die anhaltende Reiselust und<br />
die weiterhin starke Binnennachfrage<br />
gewesen. „Deutschland<br />
als Gastgeberland ist<br />
so beliebt wie nie“, sagt der<br />
Dehoga-Präsident. „Maßgeblichen<br />
Anteil daran haben<br />
die Hoteliers und Gastronomen.“<br />
2019 zählten Hotels,<br />
Gasthöfe, Pensionen und andere<br />
Beherbergungsbetriebe<br />
495,6 Mio. Übernachtungen<br />
– ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber<br />
2018 und laut Zöllick<br />
einen neuer Rekordwert. Seine<br />
Prognosen für <strong>2020</strong>: ein nominales<br />
Umsatzplus für die Gesamtbranche<br />
von 2,0 Prozent.<br />
Damit dürfte das Gastgewerbe<br />
seinen Nettoumsatz im Jahr<br />
<strong>2020</strong> auf rund 95 Mrd. Euro<br />
steigern. Zugleich verweist<br />
Zöllick auf die immensen Herausforderungen<br />
für die Branche.<br />
„Der Kostendruck wächst.<br />
Die Ertragslage der Betriebe ist<br />
und bleibt angespannt. Probleme<br />
bereiten vor allem die<br />
ausufernde Bürokratie, unfaire<br />
Wettbewerbsbedingungen<br />
und die Suche nach Mitarbeitern.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COMMUNITY NEWS 9<br />
IKA/OLYMPIADE DER KÖCHE<br />
BILANZ NACH DER INTERNATIONALEN<br />
KÜCHENSCHLACHT<br />
Rund 1.800 Teilnehmer,<br />
davon 110 Mannschaften<br />
und rund 800<br />
Einzelaussteller, aus 67<br />
Ländern sorgten zur IKA<br />
in Stuttgart für olympische<br />
Stimmung in den<br />
Messehallen. In insgesamt<br />
22 Profiküchen, die<br />
speziell für die IKA errichtet<br />
wurden, kochten<br />
die Teams an den vier<br />
Wettbewerbstagen rund<br />
8.000 Menüs für die Besucher.<br />
Auch kulinarische<br />
Trends waren zu<br />
sehen. „Während bei der<br />
Koch-Olympiade vor vier<br />
Jahren sehr viel Sous-vide<br />
gegart wurde, führte der<br />
Trend bei der IKA <strong>2020</strong><br />
wieder hin zum Garen<br />
mit offener Hitze“, resümiert<br />
IKA-Jurypräsident<br />
Frank Widmann. Der<br />
Trend bei der diesjährigen<br />
Koch-Olympiade habe<br />
weg von ausgefallenen<br />
und teuren Produkten geführt.<br />
„Die Teams haben<br />
es vielmehr geschafft,<br />
aus einfachen und regionalen<br />
Produkten aus<br />
ihrem Land einen einzigartigen<br />
und hervorragenden<br />
Geschmack herauszuholen“,<br />
so Widmann.<br />
Bei der Bewertung der<br />
Gerichte wurde der Jurypräsident<br />
von insgesamt<br />
67 Juroren aus aller Welt<br />
unterstützt. Olympiasieger<br />
wurde Norwegen in<br />
der Kategorie Nationalmannschaften,<br />
Schweden<br />
in der Kategorie Jugendnationalmannschaften<br />
und The National Culinary<br />
Team Denmark in der Kategorie<br />
Community Catering.<br />
Rund 8.000 Menüs wurden<br />
zur IKA/Olympiade<br />
der Köche gekocht, oft<br />
mit offener Hitze.<br />
FOTO: Messe Stuttgart<br />
Transgourmet<br />
über Chancen<br />
Zukunft braucht Herkunft.<br />
Die wachsende Sehnsucht nach regionalen und nachhaltig produzierten<br />
Lebensmitteln hat Handel und Gastronomie völlig neue Umsatzchancen<br />
eröffnet. Chancen, die wir konsequent nutzen: Ob Waldlandpute<br />
aus Mecklenburg, Parsdorfer Bio-Brot oder Fischspezialitäten aus<br />
Sarlhusen – mit der Marke Transgourmet Ursprung fördern wir den ökologischen<br />
Landbau, setzen uns für eine artgerechte Tierhaltung ein<br />
und unterstützen den Erhalt heimischer Kulturlandschaften. Wenn also<br />
zukünftig immer mehr Regionalität auf dem Teller landet, wird das nicht<br />
nur heimatverbun denen Genießern schmecken.<br />
Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG<br />
Albert-Einstein-Str. 15 • 64560 Riedstadt • kontakt@transgourmet.de • Hotline: 0800 - 1 722 722 • www.transgourmet.de
10 CONCEPTS HOTEL-CATERING<br />
GRAND HYATT BERLIN<br />
AUF DEM WEG<br />
ZUR EIGENEN<br />
MARKE<br />
Mit dem Namen Hyatt verbindet man<br />
klassisches Hotelbusiness. Unter der<br />
Submarke Hyatt Catering hat sich<br />
mittlerweile aber ein eigenständiges<br />
Zusatzgeschäft entwickelt, das allein in<br />
Berlin einen Millionenumsatz generiert –<br />
und zwar auch außerhalb des Hauses.<br />
Von Jan-Peter Wulf<br />
FOTOS: jan-peter Wulf, Hyatt Berlin<br />
Der kleine, feine Unterschied zwischen<br />
dem Hotelbetrieb und dem Außer-Haus-Catering<br />
des Grand Hyatt Berlin, er vergegenständlicht<br />
sich im Jackentausch: Beim<br />
Gespräch im Restaurant trägt Konstantin<br />
Suttorp einen Anzug, fürs Foto schlüpft der<br />
Assistent Director of Events des Hauses in<br />
die lässige Softshell-Jacke mit dem hauseigenen<br />
Logo von Hyatt Catering. Im Catering-Geschäft<br />
löse man sich ein Stück weit<br />
vom gediegenen Hotelstil, erklärt er im Gespräch<br />
mit Cooking + Catering <strong>inside</strong>: „Wir<br />
stehen für die Leistung und die Servicequalität,<br />
die man von einem Fünfsternehotel<br />
erwartet, aber wir bringen es locker rüber.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CONCEPTS HOTEL-CATERING 11<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT ZUR<br />
EIGENEN MARKE<br />
Hyatt nutzt das Catering<br />
– insbesondere in externen<br />
Locations – zur Markenbildung<br />
und als eigene Umsatzquelle<br />
Schon seit fast 15 Jahren mischt man<br />
im bunten Berliner Catering-Markt mit.<br />
Angefangen hat alles 2006 mit ersten<br />
kleinen Events im Haus Huth, einem<br />
der wenigen historischen Gebäude am<br />
von Neubauten geprägten Potsdamer<br />
Platz. Etwas später ging man dazu über,<br />
auch größere Locations wie die Berliner<br />
Philharmonie mit Caterings zu bespielen.<br />
„Die Marke wurde Schritt für Schritt<br />
aufgebaut“, berichtet Suttorp, der seine<br />
Laufbahn im Kölner Hyatt begann und<br />
2012 nach Berlin kam. Heute richtet<br />
man rund 120 bis 150 Events<br />
im Jahr aus und rund ein Drittel<br />
des Umsatzes durch Events wird<br />
außer Haus erzielt – ein einstelliger<br />
Millionenbetrag. Das Außer-Haus-Catering<br />
ist eine eigenständige<br />
Abteilung mit eigener<br />
Kostenstelle und eigenem Marketing-Budget.<br />
Welches für <strong>2020</strong><br />
noch einmal aufgestockt worden<br />
ist, um die Marke noch mehr nach<br />
außen tragen zu können. Drei Personen<br />
arbeiten im Verkaufsteam<br />
für das Außer-Haus-Catering.<br />
Hinzu kommen ein Serviceleiter<br />
und ein Küchenchef. Das Küchenpersonal<br />
arbeitet sowohl für draußen<br />
in der eigenen Event-Küche<br />
als auch drinnen fürs Hotel – je<br />
nachdem, ob eine Veranstaltung<br />
stattfindet oder nicht.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
12 CONCEPTS HOTEL-CATERING<br />
Überschneidungen zwischen innen und außen<br />
und mit ihnen Synergieeffekte gebe es, so<br />
Suttorp: „Wir können natürlich viele bestehende<br />
Ressourcen nutzen, vom Marketing-Büro<br />
über das Accounting bis zu HR.“ Auch die räumlichen<br />
Kapazitäten sind ein Vorteil: Braucht ein<br />
Event viel Vorbereitung, dann wird schon mal<br />
ein Bankettraum zur temporären Küche bzw.<br />
zur eigenen Produktionslinie.<br />
Klar: Wenn es richtig groß wird, dann braucht<br />
man Hilfe von außen. Veranstaltungen mit bis<br />
zu 3.000 Gästen sind durchaus möglich. Zum<br />
einen greift man dann auf einen eigenen Pool<br />
von rund 50 studentischen Aushilfen zurück,<br />
die inhouse geschult werden, zum anderen auf<br />
Personal von Partnern. „Wenn wir ein 150-Personen-Catering<br />
haben, dann kann man grob<br />
sagen, dass 40 Prozent unser eigenes Personal<br />
sind und 60 Prozent ausgewählte Mitarbeiter<br />
unserer Partner“, erklärt Suttorp. Zu den Partnern<br />
des Hauses zählen neben Straightforward<br />
(Personal) auch Petrus (Event-Floristik),<br />
Barracuda (Cocktail-Catering) sowie Phoenix<br />
(Mobiliar), um nur einige zu nennen. Mit vielen<br />
Partnern arbeitet Hyatt Catering seit langer<br />
Zeit eng zusammen: Mit Phoenix, die neben<br />
dem Möbelverleih auch eine eigene Schreinerei<br />
betreiben, realisiere man auch gemeinsame<br />
Lösungen – beispielsweise eine für das „Tellerstapel-Problem“.<br />
Die oft unschönen Türme<br />
auf dem Büfett kaschiert man durch ein maßgeschneidertes<br />
Büfettmöbel.<br />
Derzeit sind bei Hyatt in<br />
Berlin rund zwei Drittel<br />
externes und ein Drittel<br />
internes Catering.<br />
„Wir haben den<br />
Anspruch, als<br />
eigenes Unternehmen<br />
wahrgenommen<br />
zu<br />
werden.“<br />
Konstantin Suttorp<br />
INDIVIDUELLE KONZEPTE FÜR<br />
JEDEN KUNDEN<br />
Überhaupt: Maßgeschneidert ist das Stichwort.<br />
Eine Catering-Mappe, aus denen sich<br />
die Anfragenden „ihr“ Event-Paket aussuchen,<br />
gibt es nicht – anders als im Bankettgeschäft<br />
des Hauses. „Wir bewerten jede<br />
Anfrage, das sind rund fünf bis zehn pro<br />
Woche, individuell, und schreiben ein individuelles<br />
Konzept zusammen mit unseren<br />
Partnern“, so Suttorp. Ist das Thema Fliegerei,<br />
wie kürzlich bei einem Event, dann<br />
tritt das Team in entsprechend schicken<br />
Luftfahrt-Uniformen auf und die Speisen<br />
kommen per Trolley an die Tische. Möchte<br />
ein Kunde ein Zero-Waste-Catering, dann<br />
wird dieses vom nachhaltigen Trinkhalm<br />
bis zur Kohlrabischaumsuppe, die im Kohlrabi<br />
selbst serviert wird, umgesetzt. Wobei<br />
Nachhaltigkeit nicht allein ein Motto ist,<br />
sondern sich durch den gesamten Betrieb<br />
zieht: „Zero plastic“ gilt fürs ganze Hotel<br />
und auch fürs Catering – bis auf die Packfolie<br />
habe man das auch schon möglich<br />
gemacht, hier suche man noch nach einer<br />
guten Alternative, so Suttorp. „Nachhaltigkeit<br />
bedeutet, dass man wirklich jeden einzelnen<br />
Stein umdreht. Wir stehen hier alle<br />
in der Verantwortung“, findet er.<br />
In 80 Locations – Tendenz steigend –<br />
finden derzeit die Caterings statt, vom<br />
ehemaligen Technoclub E-Werk, heute<br />
Event-Location ewerk, über The Station und<br />
das Schloss Charlottenburg bis hin zum<br />
Deutschen Museum und der Classic Remise,<br />
Suttorps persönlicher Lieblingslocation,<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
Für große Caterings<br />
wird auch schon mal<br />
ein Veranstaltungsraum<br />
im Hotel zur<br />
Produktionslinie.<br />
Für jede Anfrage wird<br />
ein individuelles Konzept<br />
ausgearbeitet.<br />
100 %<br />
BURGER.<br />
0 %<br />
FLEISCH.<br />
THE GREEN<br />
MOUNTAIN BURGER<br />
in der historische Fahrzeuge und Boote<br />
ausgestellt werden. Auch Events „janz<br />
weit draußen“, zum Beispiel auf einem<br />
idyllischen Brandenburger Schloss, wo<br />
man im vergangenen Jahr eine private<br />
Hochzeit ausrichtete – kein Problem.<br />
GEMÜTLICH: POP-UP AUF DEM<br />
WEIHNACHTSMARKT<br />
Sogar auf den berühmten Weihnachtsmarkt<br />
am Gendarmenmarkt hat man es<br />
geschafft, mit dem Pop-up-Restaurant<br />
gemütlich (ca. 45 Plätze), das 2018 hier<br />
zum ersten Mal eröffnete und im vergangenen<br />
Jahr erneut. Auch für <strong>2020</strong><br />
habe man sich beworben – das muss<br />
man jedes Jahr aufs Neue – und sei guter<br />
Dinge, dass es wieder gemütlich wird,<br />
so Suttorp. Das Speisenkonzept: Bodenständig,<br />
regional und alles kommt im<br />
Weckglas daher, vom Havelzander über<br />
die Ente bis zum Apfel-Zimt-Crumble.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />
Vor dem Zelt wurde – das war eine<br />
Vorgabe des Weihnachtsmarktes –<br />
Wurst verkauft, das Team peppte das<br />
Angebot u .a. um ein vietnamesisches<br />
Bánh-mì-Brötchen mit Entenfleisch<br />
und eine vegane Bratwurst auf. „Die<br />
war der Renner“, berichtet Suttorp.<br />
Das Berliner Hyatt-Outlet ist nicht das<br />
einzige, das Catering außerhalb des<br />
Hotels anbietet. Auch in Hamburg,<br />
Düsseldorf, Köln, Mainz und Frankfurt<br />
wird es angeboten – nur im zur Gruppe<br />
gehörenden Luxuskonzept Andaz<br />
in München, erst 2019 eröffnet, noch<br />
nicht. „Die Kollegen in Hamburg bieten<br />
Caterings für bis zu 300 Personen<br />
an, kürzlich waren sie zum Beispiel in<br />
der Elbphilharmonie“, erklärt Suttorp.<br />
Berlin ist derzeit aber der mit Abstand<br />
stärkste Standort und soll weiter<br />
wachsen: „Wir haben den Anspruch,<br />
als eigenes Unternehmen wahrgenommen<br />
zu werden.“ Dass dieses<br />
immer häufiger der Fall ist, zeigt sich<br />
laut Suttorp darin, dass er bei vielen<br />
Anfragen mittlerweile irgendwann<br />
zurückfragt, ob der potenzielle Kunde<br />
auch einen Meetingraum brauche<br />
oder ob er schon Zimmer für die Gäste<br />
gebucht habe. Auf diese Weise wird<br />
über das Catering dann auch das Kernhotelgeschäft<br />
angekurbelt. <br />
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14 CONCEPTS INTERNORGA<br />
HAMBURG<br />
CALLING<br />
Internorga <strong>2020</strong><br />
FOTOS: Internorga<br />
Wie bereiten sich Caterer auf die Zukunft vor?<br />
Welche Food-Trends werden das Catering Anfang<br />
der <strong>2020</strong>er-Jahre prägen? Antworten auf diese Fragen<br />
verspricht die Internorga, die vom 13. bis zum<br />
17. März <strong>2020</strong> in Hamburg stattfindet.<br />
Von Martin Eschbach<br />
S<br />
Sie ist zweifelsohne richtig, die<br />
Feststellung der Hamburg Messe im<br />
Vorfeld zur Internorga: „Immer mehr<br />
Verbraucher denken um in Richtung<br />
einer gesundheitsbewussten, ausgewogenen<br />
und pflanzenbasierten<br />
Ernährung.“ Die Gemeinschaftsgastronomie<br />
greife diese Entwicklung<br />
auf und bereichere ihr Verpflegungsangebot<br />
um Gerichte, die vegetarisch<br />
oder vegan sind berichtet die<br />
Messe Hamburg. Dass das Angebot<br />
an fleischlosen Speisen in gemein-<br />
schaftsgastronomischen Einrichtungen<br />
deutlich zugenommen hat, bestätigt auch<br />
Kathleen Haefele, Leitung ProVeg Foodservice:<br />
„In der Gemeinschaftsgastronomie bieten<br />
viele Kantinen schon heute eine große<br />
Auswahl an vegetarischen Gerichten an<br />
und auch das Angebot veganer Speisen wird<br />
kontinuierlich weiter ausgebaut. Treiber für<br />
die vegan-vegetarische Ernährung sind Millennials,<br />
die in zehn Jahren zu den Entscheidungsträgern<br />
gehören und die pflanzliche<br />
Verpflegung noch weiter vorantreiben werden.“<br />
ProVeg, Kooperationspartner der Internorga<br />
bietet Orientierungshilfe – Besucher<br />
können sich umfassende Beratung im<br />
zentralen Informations- und Kompetenzzentrum<br />
(Eingang Mitte OG) zu pflanzlicher<br />
Küche holen und in den direkten Austausch<br />
mit der internationalen Ernährungsorganisation<br />
gehen.<br />
Die von der Internorga in Zusammenarbeit<br />
mit der Trendforscherin<br />
Karin Tischer entwickelte<br />
Branchenuntersuchung<br />
FoodZoom gibt einen Überblick<br />
über aktuelle Trends, die <strong>2020</strong><br />
auch den Catering-Markt beeinflussen<br />
werden (s. Seite 16).<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CONCEPTS INTERNORGA 15<br />
Info<br />
Die Internorga findet vom 13.<br />
bis 17. März <strong>2020</strong> in Hamburg<br />
statt. Sie ist nach Angaben der<br />
Veranstalter die internationale<br />
Leitmesse für Hotellerie, Gastronomie<br />
(inkl. Catering), Bäckereien<br />
und Konditoreien. Mehr als 1.300<br />
nationale und internationale Aussteller<br />
präsentieren rund 95.000<br />
Fachbesuchern ihre Produkte,<br />
Trends, Innovationen sowie digitalen<br />
Lösungen für den gesamten<br />
Außer-Haus-Markt. Begleitet wird<br />
die Fachmesse durch international<br />
besetzte Kongresse, ein<br />
umfassendes Rahmenprogramm<br />
und innovative Branchenwettbewerbe.<br />
Mehr Infos hierzu unter<br />
www.internorga.de<br />
„Alle drei Themenbereiche<br />
- Klimaschutz und<br />
Nachhaltigkeit, Digitalisierung<br />
und Algorithmisierung<br />
sowie vegane und<br />
pflanzenbasierte Ernährung<br />
– gehen ineinander<br />
über und sind miteinander<br />
verbunden. Derzeit stehen<br />
wir erst am Anfang einer<br />
Neuentwicklung, die uns<br />
in den kommenden Jahren<br />
stark beschäftigen wird.<br />
Erste positive Beispiele innerhalb<br />
der Gemeinschaftsgastronomie<br />
finden sich<br />
bereits in allen GV-Segmenten.<br />
Überall gibt es Beispiele<br />
für nachhaltige Ansätze, die<br />
in der kommenden Dekade<br />
weiter zunehmen und bis<br />
2030 normativen Charakter<br />
haben werden“, fasst<br />
Rainer Roehl, Geschäftsführer<br />
des Beratungsunternehmens<br />
A’verdis und Jurymitglied<br />
des Interorga-Zukunftspreises,<br />
zusammen.<br />
INTERNATIONALE<br />
FOOD-TRENDS<br />
Innerhalb des Food-Bereichs<br />
sind es jedoch nicht<br />
nur die vegane und vegetarische<br />
Küche, die das Catering<br />
in allen Bereichen<br />
künftig verändern. Karin Tischer,<br />
Food-Trendforscherin<br />
und Inhaberin von food<br />
& more in Kaarst, hat die<br />
aktuellen Entwicklungen<br />
im internationalen Außer-<br />
Haus-Markt analysiert. Die<br />
Ergebnisse sind im sogenannten<br />
Internorga-Food-<br />
Zoom <strong>2020</strong> zusammengefasst<br />
und zeigen gleichzeitig<br />
auf, welche Trends den<br />
Gastro-Markt zu Beginn<br />
der <strong>2020</strong>er-Jahre prägen.<br />
Im Fokus stehen dabei Gäste-Erwartungen<br />
hinsichtlich<br />
Qualität und Angebotsvielfalt,<br />
Neuigkeiten im<br />
Food-Bereich und der Einfluss<br />
der wachsenden Handelsgastronomie<br />
auf den<br />
Außer-Haus-Markt. Diese<br />
und weitere Food-Trends<br />
können Besucher vom 13.<br />
bis 17. März <strong>2020</strong> auf der<br />
Internorga im Trendforum<br />
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zwischen Halle B1 und B2<br />
(Erdgeschoss, Stand 217)<br />
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16 CONCEPTS INTERNORGA<br />
TREND 1<br />
Pleasure & Quality: Genuss und<br />
Qualität gehören zusammen<br />
Die Herausforderungen des Außer- Haus-Marktes sind<br />
hoch: Der Kostendruck auf Gastronomie und Lieferanten<br />
steigt, Fachkräfte sind rar – gleichzeitig steigt die Preissensibilität<br />
seitens der Gäste. Damit Genuss und Qualität in<br />
diesem Spannungsfeld nicht zu kurz kommen, sind laut Internorga<br />
FoodZoom nachhaltige Lösungen gefragt. Neue<br />
Technologien liefern spannende Ansätze, um in Zeiten von<br />
knappen Ressourcen eine gleichbleibende Qualität zu<br />
gewährleisten und dem Fachkräftemangel zu begegnen.<br />
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz kann beispielsweise<br />
zu mehr Produktivität führen, etwa bei der Zubereitung<br />
hochwertiger, frischer Speisen, beim Bezahlvorgang oder<br />
im Vending-Bereich. Verbesserte Convenience-Angebote<br />
spielen in Zukunft ebenfalls eine relevante Rolle: Produkte<br />
zu speziellen Nährwertanforderungen oder zu pflanzenorientierter<br />
Kost können Gastronomen Entlastung bringen.<br />
TREND 2<br />
Foodtrens<br />
<strong>2020</strong><br />
Die Macht der Saucen:<br />
das gewisse Extra auf dem Teller<br />
Saucen werden bei Mahlzeiten und im Snack-Bereich<br />
immer wichtiger und avancieren zum Unterscheidungsmerkmal<br />
der Gastronomen. Dabei ist das Segment der<br />
Saucen und Aufstriche vielfältig und variantenreich:<br />
Verschiedene Texturen, neue, wiederentdeckte oder<br />
ungewöhnliche Zutaten und Zubereitungsmethoden<br />
machen die Sauce zum Star auf dem Teller. Spreads<br />
und Creme-Toppings werden für den starken Wachstumsbereich<br />
Snacks und beim Fingerfood immer gefragter.<br />
Neue kreative Anwendungen in der Gastronomie<br />
finden sich etwa bei Wraps, Sandwiches oder als<br />
cremige Toppings für Baked Potatoes.<br />
Casual – Next Generation:<br />
Leger ist der neue Zeitgeist<br />
Ob beim Snacking oder im Fine Dining: Gäste mögen es<br />
leger und casual. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu<br />
werden, ist von Gastronomen zunehmend ein hohes Maß<br />
an Flexibilität gefragt. Authentisches Streetfood für situatives<br />
Snacken, trendige Bowls und Burger sind weiterhin<br />
beliebt. Die gehobene Sternegastronomie hat den innovativen<br />
Casual-Style ebenso für sich entdeckt und serviert<br />
„instagrammable“ Gerichte. Betont casual gibt sich<br />
auch das Restaurant-Marketing und macht sich in Zeiten<br />
wachsender Digitalisierung neue Technologien zunutze:<br />
Influencer werden eingebunden und informieren potenzielle<br />
Gäste digital über spezielle Deals. Gastronomen<br />
können so messbare Ergebnisse über ihre Aktionen erhalten,<br />
erhöhen ihre Sichtbarkeit im Social Web und erweitern<br />
gleichzeitig ihre Reichweite.<br />
TREND 4<br />
Healthy & Comfort: Hauptsache gesund<br />
Gesundheitsorientierte Ernährung ist und bleibt ein relevanter<br />
Faktor für den Außer-Haus-Markt. Bowls, Smoothies, Shots und<br />
Salate gehören zu den unangefochtenen „Nr.-1-healthy“ Snacks<br />
und Speisen. Pflanzenorientierte Ernährung spielt in diesem Kontext<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle. High-Protein-Meals stehen insbesondere<br />
bei Fitnessliebhabern hoch im Kurs. In diesem Segment<br />
haben sich neben eiweißhaltigen Zutaten wie Fleisch, Skyr,<br />
Tofu oder Erbsenprotein auch neue Proteinquellen aufgetan, wie<br />
etwa Produkte auf Insektenbasis.<br />
The New Trade Performance:<br />
Essen ist das neue Shoppen<br />
TREND 3<br />
TREND 5<br />
Kein Shopping-Ausflug ohne Essen: Der Einzelhandel, insbesondere<br />
Malls, werden zunehmend gastronomisch und bieten Kunden<br />
kulinarische Erlebnisse rund um den Einkauf. Laut Internorga<br />
FoodZoom unterschätzen sowohl Gastronomen als auch Händler<br />
diese Bewegung. Dabei können beide Sparten – Handel und Gastronomie<br />
– voneinander profitieren. Der Gastro-Bereich bietet eine<br />
große Chance für den Handel, denn die Verweildauer des speisenden<br />
Verbrauchers wird deutlich erhöht und das Zusatzgeschäft<br />
erweitert. Markthallen ,unter deren Dach unterschiedliche gastronomische<br />
Konzepte vereint sind, treffen den Zeitgeist. Modernes<br />
Design wird hier mit urbaner Industriearchitektur sowie Street-Food<br />
kombiniert und Speisen auf höchstem Niveau inszeniert. Markthallen<br />
in Paris, Lissabon, Rotterdam und Barcelona machen es vor und<br />
präsentieren globale sowie regionale Speisen und bescheren so<br />
den Konsumenten Streetfood-Feeling par excellence.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CONCEPTS GASTRO VISION 17<br />
Gastro Vision <strong>2020</strong><br />
MEHR CATERING<br />
Internorga-Zeit ist auch Gastro Vision-Zeit: Der exklusive Branchentreff<br />
im Hamburger Empire Riverside Hotel hat Neues für Caterer in petto.<br />
Von Martin Eschbach<br />
re hochwertigen Produkte und innovativen Zubereitungsideen.<br />
Die Inspiration Lounge, powered by Party<br />
Rent Group, stellt Ideen für die kreative Raum- und<br />
Tischgestaltung vor. Im Mittelpunkt steht die perfekte<br />
Inszenierung von Veranstaltungen mit neuem<br />
Mobiliar, Table Top und High-Class-Produkten.<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Erstmalig gestaltet das Start-up Tutaka auf der Gastro<br />
Vision einen Ausstellungsbereich mit dem Fokus auf<br />
nachhaltiger Hotellerie, die „Ecoistic Vision“. Hier<br />
geht es um nachhaltige Produkte, die sowohl dem<br />
Gast, dem Gastgeber als auch den Angestellten zugute<br />
kommen. Das Ergebnis ist ein spannender Mix aus<br />
FOTO: Gastro Vision<br />
N<br />
Neu dabei auf der diesjährigen Gastro<br />
Vision und für Caterer besonders interessant<br />
dürfte die „Coworking Space“<br />
werden. Exklusiv für größere Catering-Betriebe<br />
werden individuelle<br />
Lösungen von der Produktion bis zur<br />
Logistik vorgestellt. Am „Community<br />
Table“ zeigen Unternehmen in einer<br />
großen Gesamtkomposition auf<br />
dem überdimensional großen Tisch ihverschiedenen<br />
Produkten und Services,<br />
wie beispielsweise diversen<br />
Trinkhalm-Alternativen oder Gläsern<br />
und Karaffen aus ausgedienten<br />
Weinflaschen.<br />
Im Thinktank „Out of the Box“<br />
geht zum ersten Mal die Live-Podcastshow<br />
„So geht Hotel heute“<br />
an den Start. Hier ist u. a. Wilfried<br />
Denk, Geschäftsleitung Cantine<br />
und Mitglied der Leitung des Hotels<br />
Traube Tonbach, am 14. März<br />
um 19 Uhr zu Gast bei Jean Georges<br />
Ploner, dem Gründer des<br />
Global F&B Heroes-Netzwerks<br />
und Präsidenten des Leaders Club<br />
International. Die Cantine wurde<br />
von Cooking + Catering <strong>inside</strong><br />
2019 zum Caterer des Jahres nominiert<br />
(siehe Story in <strong>CC</strong><strong>inside</strong>, <strong>Ausgabe</strong><br />
8/19 und 1-2/20).<br />
Gleich zu Beginn, am Freitag,<br />
13. März um 14.15 Uhr, wird der<br />
„Gastro Vision Förderpreis“ verliehen..<br />
Der Förderpreis Analog<br />
<strong>2020</strong> geht an das Start-up Spoontainable<br />
für seinen plastikfreien<br />
Löffel „Spoonie“, der aus Kakaoschale<br />
hergestellt wird und sogar<br />
verzehrt werden kann. Den Förderpreis<br />
Digital erhält das Unternehmen<br />
Support by Improvement<br />
(SBI) für sein bargeldloses Bezahlsystem<br />
mit automatischer F&B-Erkennung.<br />
Weitere Infos unter<br />
www.gastro-vision.com<br />
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Handhabung – und ein optimiertes Spülsystem,<br />
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18 CONCEPTS FREIGEIST<br />
Freigeist<br />
inklusive<br />
In der Nudel Emma in Überlingen<br />
haben Menschen mit<br />
kognitiven Schwächen einen<br />
Job gefunden<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CONCEPTS FREIGEIST 19<br />
Digitale Tools vereinfachen<br />
nicht nur Backoffice-Prozesse<br />
im Catering – sie helfen<br />
auch beim wichtigen Thema<br />
Inklusion von Mitarbeitern mit<br />
kognitiven Schwächen oder<br />
bei Sprachbarrieren. Wie es<br />
funktioniert, zeigt eine Nudelbar<br />
am Bodensee.<br />
Von Jan-Peter Wulf<br />
Ein interaktives Lichtleitsystem<br />
zeigt, welche<br />
Zutat als nächste<br />
in die Speise kommt.<br />
FOTOS: Freigeist<br />
A<br />
Auf den ersten Blick könnte man<br />
denken, die Nudel Emma in Überlingen<br />
am Bodensee sei ein typisches,<br />
modernes Take-Away-Konzept,<br />
wie man es aus Einkaufszentren<br />
oder Citylagen kennt: Die<br />
Kunden geben ihre Bestellung am<br />
Tresen auf, die Order kommt ins<br />
Kassensystem und die Mitarbeiter<br />
beginnen mit der Zubereitung. Der<br />
Name sagt es schon: Pasta steht<br />
im Zentrum, garniert mit individuellen<br />
Saucen-Toppings, abgefüllt<br />
in nachhaltige Take-away-Boxen.<br />
Verschiedene Kreationen von<br />
„Spacy Arrabiata“ über „Bella Bolognese“<br />
bis „Salbei Symphonie“<br />
sind im Angebot. Es sind auch individuelle<br />
Extras wie Hackfleisch,<br />
Dinkelbulgur oder getrocknete<br />
Tomaten bestellbar. Mit Wasserdampf<br />
werden die vorgegarten<br />
Nudeln binnen einer halben Minute<br />
gefinisht; für die Saucen und die<br />
darin enthaltenen Komponenten<br />
verwenden die Mitarbeiter Rührstäbe<br />
mit einer Wasserdampf-Applikation,<br />
sie mixen und erhitzen<br />
die Toppings gleichzeitig.<br />
LEITSYSTEM FÜHRT<br />
MITARBEITER<br />
So weit, so gut. Das Besondere an<br />
diesem Konzept: Hier arbeiten<br />
ausschließlich Menschen mit kognitiven<br />
Schwächen. Menschen, die<br />
im „regulären“ gastronomischen<br />
Arbeitsmarkt höchstwahrscheinlich<br />
keine Anstellung erhalten<br />
würden, weil es ihnen schwerfällt,<br />
sich Arbeitsschritte zu merken.<br />
Hier fällt ihnen die Arbeit leicht,<br />
dank „digitaler Assistenz“: Durch<br />
die Zubereitungsschritte für jedes<br />
Gericht führt sie ein softwaregesteuertes<br />
Lichtleitsystem: Ein<br />
Beamer über dem Tresen strahlt<br />
die GN-Schalen an. Leuchtet eine<br />
Schale grün auf, wissen die Mitarbeiter,<br />
dass diese Zutat als nächste<br />
dran ist. Die sukzessiven Schritte<br />
folgen der persönlichen Arbeitsgeschwindigkeit,<br />
die Lichtsequenzen<br />
werden durch die Kellen in den<br />
Schalen ausgelöst. An ihnen<br />
befinden sich nämlich wasserdichte,<br />
batteriebetriebene<br />
Bewegungssensoren. Wird<br />
die Kelle bewegt, heißt das:<br />
Eine Portion wird nun verwendet.<br />
Der Rechner prüft<br />
dann, ob es sich um die korrekte<br />
Zutat handelt. Ist dies<br />
der Fall, geht das Licht aus<br />
und die nächste Schale wird<br />
„grün“. Ist es die falsche Kelle<br />
bzw. Zutat, leuchtet es rot<br />
und der Mitarbeiter weiß,<br />
dass er eine andere Kelle<br />
nehmen muss. Mit diesem<br />
angeleiteten Prozess lassen<br />
sich in der Nudel Emma pro<br />
Stunde 60 bis 80 Portionen<br />
Ressourcen schonen<br />
Personal optimieren<br />
bp-event-software.com<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
20 CONCEPTS FREIGEIST<br />
an die Kunden bringen. Pro<br />
Tag sind es derzeit rund<br />
140 Portionen – man betreibt<br />
ausschließlich Mittagsgeschäft,<br />
jeweils von<br />
Montag bis Freitag. Die<br />
Nudel Emma gehört zur<br />
gemeinnützigen GmbH<br />
SozialKulturelle IntegrationsDienste,<br />
kurz SKID.<br />
Sie beschäftigt Menschen<br />
mit Behinderungen in verschiedenen<br />
Werkstätten.<br />
Auch ein Bio-Bistro in der<br />
Überlinger City und eine<br />
eigene Pastamanufaktur –<br />
die freilich auch die Nudel<br />
Emma mit frischer Ware<br />
beliefert – gehören zum<br />
Portfolio. Den Großteil der<br />
Gäste machen übrigens Externe<br />
aus, gleich nebenan<br />
befindet sich eine Schule,<br />
von der viele Mittagshungrige<br />
kommen, zudem sorgen<br />
Parkplätze und die Lage<br />
an einer größeren Straße<br />
für Frequenz.<br />
Wie kam es zu diesem in<br />
Deutschland bislang einzigartigen<br />
Konzept? Ganz<br />
am Anfang stand ein Zivildienst.<br />
Den absolvierte der<br />
Industriedesigner Michael<br />
Thieke vor rund 20 Jahren<br />
in den Werkstätten am Bodensee.<br />
Den Draht zu seiner<br />
alten Stelle hat er nie<br />
verloren, und 2017 fragten<br />
die Überlinger ihn an, ob<br />
er Interesse habe, ein Gastronomiekonzept<br />
für sie zu<br />
entwickeln. Thieke arbeitete<br />
damals – und auch jetzt<br />
noch – für das in Berlin ansässige<br />
Pastabar-Konzept<br />
Tre Secondi, das ein eigenes<br />
Dampfkochsystem entwickelt<br />
hat. Parallel konzipierte<br />
er die Grundlagen für ein<br />
digitales Assistenzsystem,<br />
das Menschen mit kognitiven<br />
Schwächen bei zu erledigenden<br />
Arbeitsschritten<br />
zur Seite steht. Mit dem angefragten<br />
Projekt aus Über-<br />
Auf den Kellen<br />
befinden<br />
sich wasserdichte<br />
Bewegungssensoren.<br />
lingen bot sich Thieke die Möglichkeit,<br />
einen Prototypen in einer Gastronomie<br />
zu realisieren. Das Softwaresystem<br />
dafür entwickelte er unter dem<br />
Namen Freigeist-Lab zusammen mit<br />
zwei Programmierern, pädagogisches<br />
Know-how lieferte der bisherige Geschäftsführer<br />
der SKID gGmbh, Reinhard<br />
Wein, der sich bald in den Ruhestand<br />
begibt. Das Garsystem kommt<br />
von Tre Secondi und die Nudeln werden,<br />
wie gesagt, inhouse produziert.<br />
„Wir arbeiten in Überlingen mit einem<br />
frei programmierbaren Projektor<br />
und können die Projektion auf die<br />
Größe abstimmen, das macht es recht<br />
einfach in der Umsetzung“, so Thieke.<br />
Prinzipiell sei das System aber überall<br />
dort einsetzbar, wo mit Komponenten<br />
gearbeitet wird: „Wir könnten aber<br />
auch mit LEDs arbeiten, die zum Beispiel<br />
auf Flaschen an der Cocktailbar<br />
angebracht sind.“ Auch bei Sprachbarrieren<br />
– zum Beispiel, wenn es um die<br />
Beschäftigung von Geflüchteten geht<br />
– kann das System des Freigeist-Lab<br />
helfen. 2018 gewann das Konzept den<br />
Deutschen Gastro-Gründerpreis, 2019<br />
Das Team der<br />
Nudel Emma und<br />
Freigeist-Lab-<br />
Gründer Michael<br />
Thieke (rechts).<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
„Die Freigeist-Lab hat<br />
großes Potenzial –<br />
besonders im Catering<br />
und in der Gemeinschaftsverpflegung.“<br />
Michael Thieke<br />
erhielt es den Exzellent-Preis der BAGWfbM<br />
(Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für<br />
behinderte Menschen) sowie den Designpreis<br />
iF Social Impact Award.<br />
Aktuell bereitet man eine Roadshow vor: In Einkaufszentren<br />
größerer Städte soll eine mobile<br />
Variante des Überlinger Modells für jeweils vier<br />
Wochen aufgebaut werden. Dieses „Pop-up“ gibt<br />
es sogar schon: Auf ausgewählten Events mit<br />
Möglichkeit zur Außendarstellung, beispielsweise<br />
beim Tag der offenen Tür des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales, kommt es<br />
zum Einsatz. Die Mall-Roadshow soll noch <strong>2020</strong><br />
starten; geplant sind sechs bis acht Tourstopps.<br />
Vor Ort werden dann Mitarbeiter lokaler Inklusionsbetriebe<br />
mithilfe des Lichtleitsystems frische<br />
Speisen für die Centerkunden zubereiten.<br />
Die generierten Umsätze sollen die Tour bestenfalls<br />
komplett finanzieren. Michael Thieke sieht<br />
für digitale Assistenz, wie er sie im Freigeist-Lab<br />
entwickelt hat, viel Potenzial, besonders im<br />
Bereich des Caterings und der Gemeinschaftsverpflegung:<br />
„Die Prozesse werden<br />
dort, allein aufgrund wachsender<br />
Anforderungen an Abrechnung und<br />
Dokumentation, immer digitaler.<br />
Weil sich die Einrichtungen ohnehin<br />
immer mehr mit dem Thema<br />
Digitalisierung beschäftigen, wird<br />
es leichter, ein solches System zu integrieren.“<br />
Mit den Erfahrungen aus<br />
der kommenden Roadshow will das<br />
Freigeist-Lab sein Produkt weiterentwickeln<br />
und aus dem Prototypenstadium<br />
herausführen. „Parallel prüfen<br />
wir mit der Roadshow das Potenzial<br />
und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Multiplikation“, so Thieke.<br />
Die fortlaufende technische Entwicklung<br />
soll, nach einer anfänglichen<br />
halbjährigen Förderung durch das<br />
Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung, nun möglichst bald förderungsfrei<br />
geschehen. „Wir wollen<br />
das Projekt aus Umsätzen weiterentwickeln“,<br />
sagt Thieke. Sein Ziel ist ein<br />
„Social Franchise“, welches neben der<br />
Soft- und Hardware auch das komplette<br />
Foodkonzept an soziale Einrichtungen<br />
lizenziert. Es böte nicht<br />
nur den dort Beschäftigten neue Arbeitsperspektiven,<br />
sondern auch die<br />
Möglichkeit, die Einrichtungen über<br />
die Gastronomie noch mehr für ihr<br />
Umfeld zu öffnen und somit echte<br />
Inklusion. <br />
DAS LAB GEHT AUF ROADSHOW<br />
2018 gewann das Freigeist-<br />
Lab den Deutschen Gastro-<br />
Gründerpreis.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
22 SPECIAL CARE-CATERING<br />
Take<br />
Care<br />
Der Care-Markt ist für Caterer<br />
lukrativ und das bleibt er auch in<br />
Zukunft – der demografischen<br />
Entwicklung sei Dank.<br />
Von Martin Eschbach<br />
O<br />
Obwohl zahlreiche Untersuchungen<br />
und Studien längst<br />
belegen, dass die Ernährung<br />
vor allem im Alter wichtig ist –<br />
für Wohlbefinden, Lebensqualität<br />
und Gesundheit – wird sie<br />
in Seniorenheimen viel zu oft<br />
noch vernachlässigt. Rund ein<br />
Viertel der Bewohner in deutschen<br />
Pflege- und Seniorenheimen<br />
sind mangelernährt.<br />
Dies ergab die Auswertung<br />
der NutritionDay-Daten, die<br />
die Deutsche Gesellschaft für<br />
Ernährung (DGE) aktuell herausgegeben<br />
hat. „Die Ergebnisse<br />
zeigen deutlich Handlungsbedarf<br />
auf. Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Ernährungsversorgung<br />
in Pflegeheimen<br />
sind dringend erforderlich, um<br />
der Entwicklung von Mangelernährung<br />
vorzubeugen und<br />
bestehende Ernährungsprobleme<br />
angemessen zu behandeln“,<br />
sagt Prof. Dr. Dorothee<br />
Volkert vom Institut für Biomedizin<br />
des Alterns der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg,<br />
die die Studie in Deutschland<br />
wissenschaftlich begleitet hat.<br />
Die Ursachen seien vielfältig,<br />
so Volkert im Gespräch mit<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong>. In<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
SPECIAL CARE-CATERING 23<br />
„Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Versorgung in<br />
Pflegeheimen sind dringend<br />
erforerlich.“<br />
Prof. Dr. Dorothee Volkert<br />
Pflegeheimen seien es oft die<br />
chronischen und altersbedingten<br />
Krankheiten, die die<br />
Ernährung beeinflussen. Als<br />
Beispiel nennt die Wissenschaftlerin<br />
die Demenz, die<br />
häufig dazu führt, dass vergessen<br />
wird zu essen und zu<br />
trinken. „Das Wissen darum<br />
ist in deutschen Seniorenund<br />
Pflegeheimen durchaus<br />
vorhanden, aber es hapert<br />
oft an der Umsetzung.“ Der<br />
Stellenwert der Ernährung<br />
sei vielerorts immer noch<br />
viel zu gering. Das zeigten<br />
auch die Tagessätze, die in<br />
den Einrichtungen für die<br />
Versorgung der älteren Menschen<br />
angesetzt werden.<br />
DIE BESTE LÖSUNG<br />
ZÄHLT<br />
Da, wo noch selbst gekocht<br />
wird, sieht Volkert Vorteile,<br />
denn so hätte das Küchenpersonal<br />
bzw. die Küchenleitung<br />
die Möglichkeit,<br />
die Bewohner und deren<br />
Vorlieben kennenzulernen<br />
und die Küche daran auszurichten.<br />
Auch weist sie auf<br />
die Frische der Mahlzeiten<br />
hin, wenn vor Ort gekocht<br />
und nicht angeliefert werde.<br />
Aber sie steht Caterern<br />
deshalb nicht grundsätzlich<br />
skeptisch gegenüber. „Catering-Konzepte,<br />
die auf die<br />
tatsächlichen Bedürfnisse<br />
der Senioren ausgerichtet<br />
sind, sind begrüßenswert“,<br />
sagt Volkert. Letztlich gehe<br />
es darum, die Mangelernährung<br />
in deutschen Seniorenheimen<br />
zu bekämpfen. Ob<br />
die Selbstversorgung oder<br />
professionelles Catering dazu<br />
beitrage, darauf käme es<br />
letztlich nicht an.<br />
Viele Einrichtungen bekommen<br />
es tatsächlich trotz<br />
zunehmender Ansprüche<br />
FOTOS: iSTockphoto, Shutterstock<br />
SOMETIMES<br />
DOUBLE<br />
DOESN‘T<br />
MAKE SENSE.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
24 SPECIAL CARE-CATERING<br />
der Gäste (Stichworte halal,<br />
vegan, vegetarisch,<br />
nachhaltig) gut hin, die<br />
Versorgung selbst zu<br />
übernehmen. Meist hat<br />
das Essen dann dort einen<br />
besonderen Stellenwert,<br />
auch, um neue Bewohner<br />
für das Seniorenheim zu<br />
gewinnen bzw. deren Angehörige,<br />
die oftmals den<br />
Platz aussuchen (müssen).<br />
Ein vorbildliches Beispiel<br />
für Selbstversorgung<br />
ist die Seniorenresidenz<br />
Rheinallee in Bonn, die<br />
ihre Gäste im Restaurant<br />
Ambiente bewirtet. Die<br />
Einrichtung ist eine von<br />
sechs Nominierten des<br />
Transgourmet-Wettbewerbs<br />
„Vom Kostenfaktor<br />
zum Glücksfaktor“. Küchenchef<br />
Werner Kilian:<br />
„Gutes Essen ist für uns<br />
ein wesentlicher Teil der<br />
Lebensfreude. Deshalb<br />
stellen wir an unsere Kü-<br />
che besonders hohe Ansprüche. Alle<br />
Speisen werden täglich frisch und<br />
schonend zubereitet, auf Convenience-Produkte<br />
wird weitestgehend<br />
verzichtet.“ Das Restaurant sei auch<br />
für Gäste von außen geöffnet und<br />
das werde auch genutzt, sagt Kilian.<br />
Sowohl Mitarbeiter aus umliegenden<br />
Büros als auch ältere Menschen, die<br />
noch zu Hause wohnen, aber nicht<br />
selbst kochen wollen oder können,<br />
kommen regelmäßig mittags ins Restaurant<br />
und bekommen für 8,50 Euro<br />
ein Menü. „Für uns ist das eine prima<br />
Werbung. So mancher Gast wurde<br />
später unser Bewohner.“ So wird die<br />
gute Versorgung zum Marketing-Instrument.<br />
Allerdings ist die Residenz<br />
in ihrer Einnahmen-/Kostenstruktur<br />
auch nicht mit herkömmlichen<br />
Seniorenheimen zu vergleichen. Die<br />
eigene Küche mit eigenem Personal<br />
müssen sich die Einrichtungen auch<br />
leisten können. Das wiederum ist<br />
vielerorts nur noch möglich, wenn<br />
die Klientel vorhanden ist, die mehr<br />
für Zimmer, Service und somit auch<br />
für die Versorgung bezahlen kann.<br />
Ob Catering<br />
oder Selbstversorgung:<br />
Letztlich<br />
geht es um<br />
das Wohl<br />
der Bewohner.<br />
Dort, wo ein Versorgungsengagement<br />
wie in der Bonner Rheinresidenz<br />
aus welchen Gründen auch immer<br />
nicht möglich ist, kann der Caterer die<br />
bessere Lösung sein. Viele Caterer haben<br />
sich auf die besonderen Ansprüche<br />
der Senioren eingestellt. „„Bei uns<br />
beschäftigt sich ein eigenes Team von<br />
Oecotrophologen und Diätassistenten<br />
damit, den Anforderungen der Gesundheits-<br />
und Pflegeeinrichtungen<br />
bestmöglich gerecht zu werden“, sagt<br />
Matthias Hofmann, Geschäftsführer<br />
NACHGEFRAGT<br />
Wie wird sich der Care-Markt in Zukunft entwickeln?<br />
SV Group: Kulinarische<br />
Vielfalt, Richtlinien,<br />
Ernährungspläne,<br />
Mangelernährung,<br />
Pflegeorganisationen<br />
– dies alles bildet den<br />
Rahmen innerhalb dessen<br />
sich die Mahlzeiten<br />
einer Einrichtung im<br />
Gesundheitsbereich<br />
bewegen. Hier haben<br />
wir zwei Themen im<br />
Blick: die Anforderungen<br />
der Häuser und<br />
diejenigen der Bewohner.<br />
Zum einen werden<br />
neue Einrichtungen<br />
immer häufiger ohne<br />
eigene Küche gebaut<br />
und es findet eine<br />
starke Zentralisierung<br />
der Produktionsküchen<br />
statt. Bei Häusern mit<br />
Investitionsbedarf können<br />
Küchenbereiche<br />
umgeformt und alternativ<br />
genutzt werden: So<br />
werden Versorgungsflächen<br />
reduziert, die mit<br />
Pflege- und Sozialflächen<br />
deutlich zielführender<br />
genutzt werden<br />
können. Zum anderen<br />
werden Bewohner in ihren<br />
Ansprüchen individueller<br />
und anspruchsvoller.<br />
Hier werden zu<br />
den Unverträglichkeiten<br />
zunehmend individuelle<br />
Ernährungsformen,<br />
wie vegetarisches oder<br />
veganes Essen, sowie<br />
steigende Abneigungen<br />
und Vorlieben zu<br />
berücksichtigen sein.<br />
Der Einzug in ein Heim<br />
erfolgt immer später;<br />
bei der Speisenversorgung<br />
müssen deshalb<br />
attraktive Lösungen,<br />
die die Aspekte einer<br />
alltäglichen Ernährung<br />
und die Bedeutung des<br />
Essens miteinbeziehen,<br />
zum Zug kommen.<br />
Kleinmengen bis hin zu<br />
Einzelportionen werden<br />
in den nächsten Jahren<br />
eine immer größere<br />
Rolle spielen.<br />
Wisag: Unsere Gesellschaft<br />
wird immer älter.<br />
Dadurch steigt der<br />
Bedarf an Pflegeplätzen<br />
und auch die Nachfrage<br />
nach Versorgungsangeboten<br />
für die Einrichtungen.<br />
Gleichzeitig<br />
stellen wir fest, dass<br />
die Pflegeeinrichtungen<br />
in puncto Speisenversorgung<br />
höhere Anforderungen<br />
stellen. Eine<br />
größere Auswahl für<br />
Wahlleistungspatienten<br />
und bei den Sonderkostformen<br />
sind zum<br />
Beispiel Themen, die<br />
aktuell sind. In unserer<br />
Manufaktur arbeiten<br />
wir an Modellen, wie<br />
wir auf diese Wünsche<br />
noch gezielter eingehen<br />
können.<br />
Aramark: Eine große<br />
Welle an Pflegebedürftigen<br />
kommt auf<br />
uns zu, zeitgleich wird<br />
der Fachkräftemangel<br />
in der Küche und der<br />
Pflege stärker zunehmen.<br />
Hier sind nun<br />
innovative Lösungen<br />
gefragt.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
SPECIAL CARE-CATERING 25<br />
der Wisag Care Catering. Ähnlich sieht es Michael<br />
Röttcher, Fachreferenz Care bei Aramark: „Besonders<br />
wichtig ist es, auf die Bewohner der Einrichtungen<br />
einzugehen, die zum Teil bestehende Mangelernährung<br />
durch die veränderte Lebenssituation zu berücksichtigen<br />
und ihr mit ansprechenden Speisen, wie<br />
zum Beispiel passierter Kost, sowie einer qualifizierten<br />
Serviceleistung in der <strong>Ausgabe</strong> zu entgegnen.“<br />
Die SV Group zeigt beispielhaft, dass die Einrichtungen,<br />
auch wenn Caterer mitmischen, nicht auf eine<br />
eigene Küche verzichten müssen. Man habe schon<br />
länger erkannt, dass zahlreiche Einrichtungen für<br />
ein emotional wichtiges Thema wie das Essen gerne<br />
verantwortlich bleiben möchten – und dennoch das<br />
Know-how von Experten benötigten. „Hier unterstützen<br />
wir gerne. Die Entscheider in den Häusern unserer<br />
Kunden werden bei dem Konzept Eigenbetrieb 4.0<br />
nur dort begleitet, wo es Handlungsbedarf gibt“, so<br />
das Unternehmen zu Cooking + Catering <strong>inside</strong>.<br />
MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNGEN<br />
Matthias Hofmann von Wisag macht ebenfalls deutlich,<br />
dass der Service als Caterer weit über die reine<br />
Verpflegung hinausreichen müsse: „Durch Analysen<br />
in den Einrichtungen schaffen wir vorab Transparenz<br />
von Kosten und Qualität. Unser Ziel dabei: Verschwendung<br />
vermeiden und Ressourcen ganz gezielt<br />
für den Wareneinsatz und eine hohe Qualität von<br />
Speisen einsetzen. Dazu sehen wir uns die Rahmenbedingungen<br />
der jeweiligen Einrichtung genau an<br />
und entwickeln maßgeschneiderte Verpflegungslösungen.“<br />
„Durch Analysen in den<br />
Einrichtungen schaffen wir<br />
vorab Transparenz von<br />
Kosten und Qualität.“<br />
Matthias Hofmann, Wisag<br />
Wisag bietet nach eigenen Angaben eine große<br />
Bandbreite, auch was die Präsentation und Darreichung<br />
der Speisen angeht. Sie reicht von Buffetsystemen<br />
über fertig tablettierte Mahlzeiten bis hin zum<br />
Zimmer-Service. „Wichtig ist es uns dabei immer, die<br />
Prozesse und Abläufe so zu gestalten, dass eine hohe<br />
Qualität der Speisen sichergestellt ist. Das heißt<br />
beispielsweise: Produktionsprozesse kritisch unter<br />
die Lupe nehmen, Standzeiten so kurz wie möglich<br />
halten und die eingesetzten Lebensmittel sorgsam<br />
Die neue Seniorengeneration<br />
ist deutlich<br />
anspruchsvoller in<br />
Sachen Versorgung.<br />
SOMETIMES<br />
IT DOES.<br />
THE WORLD‘S FIRST<br />
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13.03. – 17.03.<strong>2020</strong><br />
Halle A4 | Stand 209<br />
www.hobart.de/tlw<br />
auf Herkunft, Regionalität, Güte<br />
und Frische zu prüfen“, erklärt<br />
Hofmann. Das Engagement<br />
macht sich bezahlt: Wisag hat es<br />
im Herbst 2018 nach eigenen Angaben<br />
als erster Gemeinschaftsverpfleger<br />
geschafft, für Speisenkomponenten<br />
aus der Wisag-Manufaktur<br />
die Zertifizierung „DGE<br />
Zert-Konform“ zu erhalten. Damit<br />
verfügt das Unternehmen über<br />
die erste reine Produktionsküche,<br />
die dieses Logo der DGE führen<br />
durfte – aktuell für 150 von über<br />
300 Mahlzeitenkomponenten.<br />
Auch für die SV Group ist die<br />
professionelle Nutzung eines<br />
Warenwirtschaftssystems ein<br />
wichtiger Hebel. „Unsere Köche<br />
und die Diätassistenten arbeiten<br />
mit einem modernen Warenwirtschaftssystem,<br />
in dem alle Rezepturen<br />
mit detaillierten Nährwertdaten,<br />
Allergenen und Zusatzstoffen<br />
zentral gepflegt und<br />
in einem Prozess dargestellt werden.“<br />
Dies habe den Vorteil, dass<br />
sowohl Köche als auch Diätassistenten<br />
zur jeder Zeit Prozesse und<br />
Qualität auswerten und somit direkt<br />
auf Ereignisse oder Veränderungen<br />
reagieren könnten. „Mit<br />
der systematischen Speisenüberwachung<br />
sind wir in der Lage,<br />
die gleichbleibende Qualität der<br />
Speisen und die einhergehenden<br />
Produktspezifikationen durch die<br />
grammgenaue Rezepturpflege zu<br />
überwachen und zu steuern. Dies<br />
ist für unsere Patientinnen und<br />
Patienten ein großer Vorteil“, informiert<br />
die SV Group.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
26 CENTER<br />
powered by<br />
<strong>2020</strong><br />
FOTOS: Lena Wurm<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CENTER 27<br />
DIE BESTEN<br />
Beispielgeber<br />
BILDER<br />
KOCH-AUSBILDER<br />
Es gibt sie: Ausbilder, die ihren Azubis<br />
mit großem Engagement eine hervorragende<br />
Ausbildung ermöglichen, eine<br />
Ausbildung, die nicht nur handwerkliche<br />
Fähigkeiten, sondern auch Persönlichkeiten<br />
formt. Die Top Ausbilder <strong>2020</strong>.<br />
Von Dörte Fleischhauer<br />
Mit Unterstützung von:<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
28 CENTER<br />
Eine Ausbildung zum Koch – selten<br />
ist dies für Schulabsolventen die erste<br />
Wahl. Ausbildungsplätze gibt es zur<br />
Genüge, Bewerber nicht. Nach Zahlen<br />
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />
(Dehoga) waren 2006 noch<br />
fast 43.000 junge Leute in der dreijährigen<br />
Koch-Ausbildung. 2018 waren<br />
es 18.365. Von denen, die eine Ausbildung<br />
starten, brechen rund 50 Prozent<br />
wieder ab. Oft, weil sie dem Stress, den<br />
langen Arbeitszeiten nicht gewachsen<br />
sind. Denn Köche stehen bis zu<br />
16 Stunden in der Küche. Aber auch<br />
wegen unbezahlter Überstunden. Wegen<br />
eines derben Umgangstones in der<br />
Küche. Wegen wenig Freizeit und Feiertagsarbeit.<br />
Ja, oft ist das so.<br />
EINE WERTSCHÄTZENDE<br />
AUSBILDUNG ERMÖGLICHEN<br />
Dass es auch anders geht, zeigen die<br />
Gewinner des Top Ausbilders des Jahres<br />
<strong>2020</strong>, die während der Intergastra<br />
in den Stuttgarter Wagenhallen vor<br />
200 geladenen Gästen gekürt wurden.<br />
Sie bieten ihren Azubis eine vorbildliche<br />
Ausbildung zum Koch bzw. zur<br />
Köchin, ein hohes persönliches Engagement<br />
des Ausbilders wie auch des<br />
Alle sind Sieger: Gewinner wie<br />
auch Nominierte sind Beispielgeber<br />
für eine hervorragende<br />
Köche-Ausbildung.<br />
Betriebes und eine hohe Zufriedenheit<br />
der Auszubildenden. In diesen Betrieben<br />
gibt es beispielsweise Fachpraktika, Ausbildungspaten,<br />
Prüfungsvorbereitungen,<br />
Mitarbeitergespräche oder Karrieremöglichkeiten.<br />
Die Auszubildenden werden<br />
wertgeschätzt, sie sammeln Erfahrungen,<br />
sie können sich sowohl für die Ausbildungsstätte<br />
als auch für ihren Ausbildungsberuf<br />
begeistern und haben ein Gefühl<br />
der Zugehörigkeit. Kurz: Sie erhalten<br />
eine wertschätzende Ausbildung mit verlässlichen<br />
Ausbildungsbedingungen.<br />
In der Kategorie Ausbilder/Einzelperson(en)<br />
sicherte sich Hubertus Schultz<br />
vom Schlosshotel Gedern den Titel. Nominiert<br />
waren außerdem Oliver Kramp<br />
vom Hotel Mutter Bahr, Ibbenbüren-Uffeln,<br />
und Michael Glas und Andres Rieck<br />
vom Grillrestaurant Kneshecke, Dipperz-Dörmbach.<br />
In der Kategorie Ausbildungsunternehmen/Betrieb<br />
wurde<br />
der Europa-Park, Rust, ausgezeichnet.<br />
Nomieniert waren hier auch das Intercontinental<br />
Hotel Berlin und das<br />
Burghotel und Restaurant Staufeneck,<br />
Salach.<br />
Die Jurymitglieder Michael Haupt,<br />
Thomas Mattern, Thilo Hanke, Nicole<br />
Kobjoll, Jean Georges Ploner, Klaus<br />
Häck, Michael Oettinger, Kurt Henkensmeier<br />
und Peter Schmidt (siehe<br />
Kasten), alles ausgewiesene Experten<br />
in Sachen Ausbildung, hatten in den<br />
Wochen vor der Preisverleihung keine<br />
leichte Aufgabe; Grund dafür war das<br />
fast ausschließlich hohe Niveau der<br />
Bewerbungen.<br />
Schirmherr<br />
Die Schirmherrschaft des Top Ausbilders<br />
<strong>2020</strong> hat Otto Koch übernommen, Sternekoch<br />
und Gründer der École Culinaire. Er<br />
gilt als Idol für viele junge Köche, steht für<br />
Gastronomie auf höchstem Niveau ebenso<br />
wie für ein großes Engagement im Bereich<br />
der Weiterbildung. Otto Koch sagt: „Ein<br />
Höchstmaß an Leistung ist nur durch besonderes<br />
Know how und außergewöhnliche<br />
Motivation möglich.“<br />
Herzblut für die Koch-<br />
Ausbildung: Schirmherr<br />
Otto Koch im Gespräch.<br />
SECHS NOMINIERTE, SECHS<br />
HERVORRAGENDE KONZEPTE<br />
Doch nach gründlicher Analyse aller<br />
Aspekte, die mit der Umsetzung der<br />
Ausbildung im betrieblichen Alltag<br />
direkt und auch indirekt zu tun haben<br />
– und die reichten vom Vorgehen bei<br />
Gewinnung von Auszubildenden über<br />
die Planung und den Verlauf der Ausbildung<br />
oder die Zusammenarbeit mit<br />
Partnern bis hin zur Förderung schwächerer<br />
Jugendlicher –, und nach einer<br />
anschließenden Beurteilung mittels<br />
eines standardisierten Bewertungssys-<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
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<strong>2020</strong><br />
Voll-convenienter<br />
Porridge<br />
Trendiges vom Marktführer<br />
Grußredner: Andreas Wiesinger,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Messe<br />
Stuttgart.<br />
Oliver Kramp, Hotel<br />
Mutter Bahr , mit Inhaber<br />
Heinz Bahr.<br />
NEU<br />
tems trafen sie eine Entscheidung.<br />
Die nun sechs Nominierten – drei<br />
pro Kategorie – hatten sich und<br />
ihre Ausbildungsphilosophie bei<br />
einem Vor-Ort-Besuch von Michael<br />
Haupt und Thilo Hanke zu beweisen.<br />
Dort standen sie den Fragen<br />
der beiden Juroren Rede und<br />
Antwort: Was bedeutet Ausbilden<br />
für Sie? Was machen Sie anders als<br />
andere Betriebe? Wie vermitteln<br />
Sie Wissen über die Ausbildung<br />
hinaus? Die Gesprächsprotokolle<br />
waren Basis für die Entscheidung<br />
der Jury, wer den begehrten Titel<br />
tragen darf. Alle Nominierten bilden<br />
auf hohem Niveau aus. Letztlich<br />
waren es kleine Details, die<br />
aus den Nominierten Gewinner<br />
machten. Und wie auch schon bei<br />
der ersten Entscheidung lagen die<br />
Jurymitglieder, die unabhängig<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />
voneinander voteten, sehr nah<br />
beieinander. „Hubertus Schultz<br />
vermittelt persönliche und fachliche<br />
Kompetenz an seine Azubis<br />
und das mit einer sehr ausgeprägten<br />
Leidenschaft, die aber nicht<br />
dazu führt, die Balance zwischen<br />
Leidenschaft und sachlichen Aspekten<br />
zu vergessen. Er garantiert<br />
den Azubis einen Blick über den<br />
Tellerrand hinaus, was in einer<br />
komplexen und sich schnell wandelnden<br />
Welt wichtig ist. Darüber<br />
hinaus engagiert er sich sozial und<br />
gibt Azubis, die in anderen Betrieben<br />
gescheitert sind, eine neue<br />
Chance mit hohem Erfolgspotenzial.<br />
Durch die grundsätzliche<br />
Entscheidung, an Wettbewerben<br />
teilzunehmen, zeigt er, auch den<br />
Azubis, wie wichtig Ausbildung<br />
und Leistungsvergleich sind“, ur-<br />
MILRAM Porridge 3 kg<br />
Kurze Zutatenliste:<br />
Milch, Hafer, Stärke<br />
Ohne zugesetzten Zucker<br />
Glutenfrei<br />
Sofort<br />
servierfertig<br />
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30 CENTER<br />
Michael Haupt und Thilo Hanke berichten<br />
im Gespräch mit den Moderatoren<br />
über ihre Besuche bei den Nominierten.<br />
Die Jury<br />
Michael Oettinger,<br />
Küchenchef in Oettinger´s<br />
Restaurant, Fellbach-Schmiden<br />
(1 Michelin-Stern).<br />
Michael Oettinger<br />
ist „Top Ausbilder des Jahres<br />
2011“. Er ist Mitglied der JRE<br />
und hier Patron für die Ausbildungs-<br />
und Jugendarbeit.<br />
Michael Haupt, Geschäftsführer<br />
der A&Z<br />
Foodmanufaktur, Bergheim,<br />
und Vizepräsident der<br />
Euro-Toques Deutschland.<br />
Michael Haupt kann auf<br />
inzwischen jahrzehntelange<br />
Erfahrung in der Ausbildung<br />
von Köchen verweisen.<br />
Jean Georges Ploner,<br />
staatlich geprüfter Gastronom<br />
und Serviermeister,<br />
Inhaber der Beratungsfirma<br />
F&B Heroes, die sich auf<br />
nachhaltig erfolgreiche<br />
F&B-Konzepte fokussiert. Er<br />
war lange Jahre Dozent mit<br />
dem Themenschwerpunkt<br />
Personalmanagement.<br />
Kurt Henkensmeier,<br />
Küchenmeister und Ausbilder<br />
im Gesellschaftshaus<br />
der BASF. Kurt Henkensmeier<br />
ist seit Jahrzehnten nicht<br />
nur hauptberuflich, sondern<br />
auch ehrenamtlich in der<br />
Förderung der Köchejugend<br />
tätig, unter anderem<br />
als Betreuer und Prüfer bei<br />
Wettbewerben.<br />
Thilo Hanke, Inhaber und<br />
Geschäftsführer der Wild<br />
Taste! GmbH, Darmstadt,<br />
zu der das Braustübl und<br />
das Grohe Brauhaus, beides<br />
ebenfalls in Darmstadt, gehören.<br />
Thilo Hanke ist selbst<br />
Ausbilder und Vorsitzender<br />
des IHK-Prüfungsausschusses<br />
seiner Region. Er<br />
übernahm zusammen mit<br />
Michael Haupt die Besuche<br />
der Bewerber vor Ort.<br />
Klaus Häck, Koch, Hotelbetriebswirt<br />
und ausgebildeter<br />
Coach, ist Inhaber der Personalberatung<br />
Homme¬<br />
quadrat. Er ist spezialisiert<br />
auf die Entwicklung von<br />
Führungskräften in Hotellerie<br />
und Gastronomie.<br />
Peter Schmidt, Arbeitsdirektor<br />
und Geschäftsführer<br />
für den Bereich Personal bei<br />
Compass Group Deutschland<br />
GmbH und Eurest<br />
GmbH. Peter Schmidt ist<br />
teilte die Jury. „Ebenfalls hat er<br />
erkannt, die Azubis unbedingt<br />
im Unternehmen zu binden. Damit<br />
arbeitet er erfolgreich gegen<br />
den Fachkräftemangel. Diese<br />
Haltung ist wesentlich moderner,<br />
als Azubis nach der Prüfung<br />
,wegzuschicken‘. Wer gut ausbildet,<br />
wird seine Mitarbeitenden<br />
auch in Zukunft weiterbilden.<br />
Eine große Leistung für einen<br />
Familienbetrieb.“ Nicht nur die<br />
Leidenschaft für die Ausbildung<br />
sei ihm förmlich entgegen gesprungen.<br />
„Der Preisträger überzeugt<br />
mit charakterlicher und<br />
menschlicher Größe“, so Thomas<br />
Mattern in seiner Laudatio.<br />
ausgewiesener Experte des<br />
Personalmanagements und<br />
zeichnet verantwortlich für<br />
die rund 15.000 Mitarbeiter<br />
der Unternehmensgruppe.<br />
Thomas Mattern ist Trainer,<br />
systemischer Coach und<br />
Küchenmeister, seit mehr<br />
als 15 Jahren Experte für<br />
Gastrotrainings, Berufsausbildung<br />
und Teamentwicklung.<br />
Er war unter anderem<br />
Ausbilder in der Grundausbildung<br />
für Feldköche, dann<br />
für Führungskräfte in der<br />
Verpflegungswirtschaft an<br />
der logistischen Schule des<br />
Heeres und leitete später<br />
bei einem Bildungsträger die<br />
berufliche Aus- und Weiterbildung<br />
im Gastgewerbe.<br />
Nicole Kobjoll, Absolventin<br />
der Hotelfachschule in<br />
Lausanne und Geschäftsführerin<br />
des Schindlerhofes,<br />
Nürnberg, ausgezeichnet<br />
unter anderem von McKinsey<br />
für die beste Unternehmensnachfolge<br />
und mit dem Great<br />
Place to Work. Seit 2007<br />
zählt der Schindlerhof zu den<br />
100 besten Arbeitgebern in<br />
Europa.<br />
Und den Sieg des Europa-<br />
Parks begründete die Jury<br />
unter anderem so: „Das Familienunternehmen<br />
ist ein<br />
Vorzeigeunternehmen, was<br />
das Thema Ausbildung in<br />
der Gastronomie betrifft. In<br />
der Bewerbung stand nur ein<br />
Bruchteil dessen, was in der<br />
Ausbildung vor Ort umgesetzt<br />
wird. Vom 2-Sternerestaurant<br />
bis hin zur Systemgastronomie<br />
können die Azubis dort<br />
alles kennenlernen. Die Haltung<br />
der Unternehmer, die<br />
Region zu fördern und somit<br />
auch Azubis auszubilden, ist<br />
ebenso positiv wie der grundsätzliche<br />
Ansatz, nicht nur die<br />
Fachkompetenz, sondern auch<br />
die Persönlichkeit der Azubis<br />
zu entwickeln. Azubi ist Azubi<br />
– dies drückt ebenfalls aus,<br />
dass die Auszubildenden keine<br />
billigen Arbeitskräfte sind.<br />
Hinzu kommt eine höhere<br />
Vergütung, ein kostenfreies<br />
Internat, Sonderprämien etc.<br />
Das ist schon ein sehr rundes<br />
Paket. Der Europa-Park hat es<br />
verdient, Top Ausbilder des<br />
Jahres <strong>2020</strong> zu werden.“<br />
DIE AUSZEICHNUNG<br />
MEHR ALS VERDIENT<br />
Nicole Kobjoll sagte in ihrer<br />
Laudatio: „Der Gründer selbst<br />
sagt: ,Qualität steht vor finanziellem<br />
Streben‘ – und das ist<br />
deutlich spürbar, gerade auch<br />
im Bereich Ausbildung. Die<br />
überdurchschnittliche Vergütung<br />
ist hier ein Aspekt! Es<br />
gibt dann noch eine Vielzahl<br />
von weiteren finanziellen<br />
Vergünstigungen im eigenen<br />
Unternehmen – oder in<br />
Partnerunternehmen. Aber<br />
es ist nicht das Geld, was es<br />
ausmacht. Es ist die Welt voller<br />
Möglichkeiten. Die Azubis<br />
können diese ganze Bandbreite<br />
kennenlernen und werden<br />
fachlich optimal geschult. Es<br />
geht der Organisation aber<br />
nicht nur um fachliche Schulungen!<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
Traineeprogramme, um die Azubis langfristig<br />
im Unternehmen zu halten.“ Daher<br />
habe das Unternehmen die Auszeichnung<br />
mehr als verdient.<br />
Die Besuche der Nominierten vor Ort<br />
waren für Thilo Hanke und Michael Haupt<br />
ambitioniert. Aber sie haben auch viel<br />
gelernt, sagen sie. „Da waren so viele Anregungen,<br />
wie man die Ausbildung auch<br />
im eigenen Betrieb noch verbessern kann.<br />
Viele davon werden wir auch in die Ausbildung<br />
unserer Azubis einfließen lassen“,<br />
sagt Michael Haupt. Und nicht nur das:<br />
Diese Inspirationen sollen allen Ausbildern<br />
in den Reihen der Euro-Toques zugute<br />
kommen. Wie man dies am besten umsetzen<br />
kann, darüber denken Haupt und<br />
Hanke derzeit nach.<br />
TOP AUSBILDER SIND ANSPORN<br />
powered by<br />
<strong>2020</strong><br />
Thomas Mattern und Nicole<br />
Kobjoll, beide waren Mitglieder<br />
der Jury, hielten<br />
die Laudationes.<br />
Auch persönlichkeitsbildende Schulungen,<br />
Sprachkurse, Rhetorikkurse<br />
und vieles mehr werden in der hauseigenen<br />
Akademie angeboten und<br />
dankbar angenommen.“ Auch Internationalität<br />
sei ein großes Thema, so<br />
Kobjoll weiter: „66 Prozent der Azubis<br />
stammen aus Deutschland, 34 Prozent<br />
kommen aus neun verschiedenen Ländern.<br />
Alle vernetzen sich miteinander<br />
und helfen sich gegenseitig! Es werden<br />
Integrationskurse geboten und bei Bedarf<br />
auch persönlicher Nachhilfeunterricht<br />
organisiert. Hier läuft vieles<br />
genial! Und man bietet weiterführende<br />
Fachlicher Austausch unter<br />
Kollegen in geselliger Atmosphäre.<br />
Seit 2003 werden mit dem Top Ausbilder<br />
des Jahres herausragende Ausbildungsleistungen<br />
im Berufsfeld Koch/Köchin<br />
ausgezeichnet. 2019 wurde der Wettbewerb<br />
neu konzipiert und in diesem Jahr in<br />
Kooperation mit den Euro-Toques wieder<br />
durchgeführt. Die Auszeichnung wird an<br />
Betriebe und/oder Personen im Catering<br />
(Catering-Markt und die Gemeinschaftsverpflegung<br />
in der Gesamtheit aller Segmente)<br />
oder in der Individualgastronomie<br />
verliehen; für hervorragende Leistungen<br />
einzelner Personen oder aufgrund entwickelter<br />
und umgesetzter Konzepte.<br />
Personen oder Unternehmen können<br />
sich selbst bewerben oder jemanden nominieren.<br />
Auszeichnungen wie der Top<br />
Ausbilder sind wichtig für die Branche. Sie<br />
sind ein Ansporn für gastronomische Betriebe,<br />
sich verstärkt für die Ausbildung zu<br />
engagieren, um wieder mehr Nachwuchskräfte<br />
für die Gastronomie begeistern zu<br />
können. Und sie dienen potenziellen Auszubildenden,<br />
Eltern und Berufsberatern<br />
als Empfehlung bei der Auswahl des geeigneten<br />
Ausbildungsbetriebs. Denn: „Die<br />
Gastronomie und insbesondere der Beruf<br />
des Kochs haben ein klares Imageproblem!<br />
Junge Menschen werden sich künftig<br />
nur für die Branche und einen Beruf in<br />
der Küche entscheiden, wenn die Branche<br />
attraktiv wird. Und das funktioniert nur<br />
über zufriedene Mitarbeiter, die sich als<br />
wertvoller Teil der Betriebe fühlen“, betont<br />
Konrad Geiger, Präsident der Euro-Toques<br />
Deutschland und einer der Moderatoren<br />
des Abends.<br />
Das Köche-Team der<br />
Wagenhallen in Aktion.<br />
Friesenkrone (im Bild<br />
Andreas Alt, Sylvia Ludwig<br />
und Christian Zeller),<br />
unterstützte den Wettbewerb<br />
als Sponsor.
32 CENTER<br />
Gewinner<br />
KATEGORIE AUSBILDUNGSUNTERNEHMEN/BETRIEB<br />
Europa-Park<br />
Freizeit- und Familienpark<br />
Mack, Rust<br />
Der Europa-Park in Rust ist den meisten<br />
ein Begriff, wenn auch noch nicht<br />
jeder dort war, gehört hat man davon.<br />
Immerhin ist er der am meisten besuchte<br />
Freizeitpark im deutschsprachigen<br />
Raum. Rund 5,6 Mio. Besuchern zählt<br />
man hier pro Saison. Der Park ist in 18<br />
Themenbereiche aufgeteilt, von denen<br />
15 europäische Länder bzw. Regionen<br />
sind. Dort wird entsprechend landestypische<br />
oder regionale Gastronomie geboten.<br />
Zwölf Restaurants in verschiedenen<br />
Qualitätsstufen, ergänzt durch<br />
Erlebnisgastronomie nach Parkschluss.<br />
So können die Azubis in der Küche von<br />
der Sternegastronomie bis zur Systemgastronomie<br />
die ganze Bandbreite des<br />
Berufes lernen. Dabei ist Azubi wirklich<br />
Azubi, auf keinen Fall eine billige Arbeitskraft,<br />
das ist im Europa-Park ausdrücklich<br />
gelebte Philosophie.<br />
Die Ausbildung fängt für alle Azubis<br />
mit einer Einführungswoche an, in der<br />
sie das Unternehmen und seine Regeln<br />
kennenlernen. Und die Nachwuchsköche<br />
beginnen auch nicht gleich mit<br />
der vollen Stundenzahl, sondern die<br />
Arbeitszeit steigert sich in den ersten<br />
Klaus-Peter Krebs (li.)ist Küchenchef<br />
Ausbildung im<br />
Europa-Park.<br />
FOTOS: Mirco Moskopp<br />
Wochen langsam. Vor oder nach der Berufsschule<br />
muss kein angehender Koch<br />
arbeiten, auch die Wochenenden vor<br />
der Schule werden so geplant, dass der<br />
Azubi frei hat.<br />
AZUBIS HELFEN AZUBIS<br />
Klaus-Peter Krebs ist Küchenchef Ausbildung;<br />
diese Position wurde neu<br />
und, wie der Name schon sagt, eigens<br />
für die Ausbildung der Azubis in der<br />
Küche geschaffen. „Wir haben Verantwortung“,<br />
sagt Krebs, „somit haben<br />
wir auch eine Vorbildfunktion.“ Sein<br />
Ziel: Spaß am Job und Werte zu vermitteln.<br />
Reifeprozesse zu fördern. Und<br />
all das unter Berücksichtigung kultureller<br />
Schwerpunkte der Azubis – im<br />
gesamten Team des Europa-Parks gibt<br />
es mehr als hundert Nationalitäten –<br />
und persönlicher Stärken und Schwächen.<br />
Alle zwei Wochen setzt er sich<br />
mit den Auszubildenden – derzeit sind<br />
es in den Küchen 27 – zusammen und<br />
bespricht, was anliegt oder ihnen auf<br />
„Wir haben Verantwortung.<br />
Somit haben<br />
wir auch eine Vorbildfunktion.“<br />
Klaus-Peter Krebs,<br />
Küchenchef<br />
der Seele liegt. Und er führt kleine Tests als<br />
Trainingseinheiten durch. Er ist auch derjenige,<br />
der die Azubis für die Prüfungen fit<br />
macht.<br />
Starke Auszubildende unterstützen<br />
schwächere, dies wird durch das Unternehmen<br />
mit dem Nachhilfeprogramm „Azubis<br />
helfen Azubis“ gefördert und finanziell unterstützt.<br />
Überhaupt werden Azubis überdurchschnittlich<br />
vergütet. Auch andere Benefits<br />
erhalten die Azubis, genauso wie die<br />
Mitarbeiter: ein Gesundheitsmanagement<br />
mit Ernährungs-, Sozial- und Bewegungsberatung,<br />
ein Dienstfahrrad, Sportangebote,<br />
Sprachtrainings, Rabatte bei Kooperationspartnern<br />
oder freien Eintritt in Partner-<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
powered by<br />
<strong>2020</strong><br />
parks. Gute Noten oder ein Lob der Schule werden mit<br />
Sonderprämien belohnt. Ausländische Azubis bekommen<br />
kostenfreie Deutschkurse, zudem Unterstützung<br />
bei der Beantragung der Arbeitsgenehmigung. Für die<br />
Auszubildenden ist eine Unterkunft im Wohnheim<br />
kostenfrei.<br />
Der Blick über den Tellerrand wird gesichert durch<br />
Besuche bei Lieferanten und – bei besonders guten<br />
Leistungen – ein dreiwöchiges Praktikum in einem<br />
der ältesten Restaurants in Venedig. Die hauseigene<br />
Akademie bietet ein breites Angebot an verschiedenen<br />
Trainings und Seminaren – vom Einstiegstraining<br />
über Fachtrainings bis hin zu hochqualifizierten Ausbildungen.<br />
Hier können die Azubis, so sie es wollen,<br />
zusätzliches Wissen erwerben. Und zwar auch fachfremd.<br />
Und man bietet, darauf verwies Nicole Kobjoll<br />
auch in ihrer Laudatio, weiterführende Traineeprogramme,<br />
um die Azubis langfristig im Unternehmen<br />
zu halten oder ihnen Entwicklungsmöglichkeiten für<br />
Führungspositionen zu bieten.<br />
Die Ausbildungsqualität demonstrieren auch die<br />
schulischen Leistungen: Im Jahr 2019 haben es gleich<br />
zwei Azubis geschafft, einen der besten Abschlüsse<br />
der ganzen Schule zu erhalten.<br />
Marcus Beck, Leiter Personal & Administration<br />
Europa-Park Hotels (li.), im Gespräch mit Azubi<br />
Helmut von Marschall. Dieser kam in den Genuss<br />
des erwähnten Venedig-Praktikums.<br />
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34 CENTER<br />
Gewinner<br />
KATEGORIE AUSBILDER/EINZELPERSON(EN)<br />
Hubertus<br />
Schultz,<br />
Schloss Gedern<br />
Das Schlosshotel Gedern liegt inmitten<br />
der grünen Vulkanregion Vogelsberg,<br />
im Städtedreieck Frankfurt<br />
am Main, Fulda und Gießen. Ein kleines<br />
Hotel mit zwölf Zimmern, einem<br />
À-la-carte-Restaurant für 60 Gäste, einer<br />
Kochschule, einem Bankettangebot,<br />
das auf 120 Personen ausgelegt<br />
ist, und Catering für bis zu 400 Gästen.<br />
20 fest angestellte Mitarbeiter<br />
und 15 Aushilfen sorgen dafür, dass<br />
die Gäste es sich gut gehen lassen<br />
können. Der Inhaber, Küchenmeister<br />
und Hotelbetriebswirt Hubertus<br />
Schultz, ist für die Ausbildung in der<br />
Küche verantwortlich. Seit 2007, seit<br />
er zusammen mit seiner Frau Ute das<br />
Schlosshotel eröffnet hat, bemüht er<br />
sich mit Leidenschaft um den Köchenachwuchs.<br />
„Ich investiere viel Zeit<br />
in die Ausbildung, um<br />
perfekte Fachleute mit<br />
einem gewissen<br />
Charisma zu formen.“<br />
Hubertus Schultz<br />
„Ich bin in der vierten Generation Koch<br />
aus Leidenschaft und Überzeugung“, sagt<br />
er. „Ich liebe und lebe meinen Beruf. Ich<br />
bin meiner Zunft verpflichtet. Und ich<br />
bin stolz darauf, Wissen und Handwerk<br />
weitergeben zu können“, so Schultz. Er<br />
brennt für seinen Job und für die Ausbildung<br />
junger Köche, das wird im Gespräch<br />
schnell deutlich. „Das ist der tollste Beruf,<br />
den es gibt, und hierin sehe ich eine Chance,<br />
dass er weiterlebt“, erklärt Schulz.<br />
VORLEBEN, PRÄGEN,<br />
PERSPEKTIVE GEBEN<br />
Azubi Daniel Edelmann (li.) will mit 30 sein<br />
erstes Restaurant eröffnen. Die Grundlagen dafür<br />
lernt er in der Küche von Schloss Gedern.<br />
Dieses Engagement motiviert nicht nur,<br />
es begeistert junge Leute für die Arbeit<br />
in der Küche. „Ich bilde meine Azubis aus,<br />
damit sie Fachleute werden, beruflich wie<br />
auch persönlich. Damit sie in der Welt zeigen,<br />
was sie können, aber mit Respekt vor<br />
Mensch und Natur. Den Respekt muss<br />
man natürlich vorleben.“ Überhaupt ist<br />
Respekt ein wichtiges Element bei der Arbeit<br />
von Schultz. Natürlich auch im Umgang<br />
mit Kollegen – intern wie extern.<br />
Die Azubis in der Küche von Schloss<br />
Gedern werden schnell an die alltäglichen<br />
Prozesse im A-la-carte-Geschäft, im<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
powered by<br />
<strong>2020</strong><br />
Hubertus Schultz’<br />
Leidenschaft für<br />
den Kochberuf<br />
steckt an und ist<br />
gleichermaßen<br />
Motivation für<br />
seine Azubis.<br />
FOTOS: Mirco Moskopp<br />
derzeitige Azubine ihre Prüfung<br />
bei der IHK Frankfurt<br />
absolviert. Ergebnis: 1,0. Der<br />
Prüfungsausschuss war zutiefst<br />
beeindruckt, denn ein<br />
solches Ergebnis gab es hier<br />
noch nie. Und Azubi Aaron<br />
Wenzel kocht in der Jugendnationalmannschaft<br />
der Köche,<br />
und das schon während der<br />
Ausbildung.<br />
Doch auch Azubis aus anderen<br />
Betrieben, die ihre Prüfung<br />
nicht bestanden haben, finden<br />
in Hubertus Schultz einen Förderer.<br />
Er kümmert sich um sie<br />
und macht sie fit für die Nachprüfung.<br />
„Hier haben bis jetzt<br />
95 Prozent bestanden“, erzählt<br />
Schultz ein wenig stolz.<br />
Wie beschreibt der Gederner<br />
Schlossherr sein Ausbildungskonzept?<br />
„Vorleben,<br />
prägen, Perspektive geben.<br />
Und zwar lebenslang“, so<br />
Schultz. Das beginnt schon<br />
mit dem Geschmacksunterricht<br />
im Kindergarten. Und<br />
geht mit Kochkursen in der<br />
Schule weiter. So lange, bis<br />
die Kinder Schulabsolventen<br />
sind – und sich im Idealfall<br />
für eine Lehre zum Koch entscheiden.<br />
„Selbst ich bin noch<br />
nicht fertig mit Lernen“, sagt<br />
er. Ausbildungsabbrecher gab<br />
es übrigens in der Küche von<br />
Schloss Gedern noch nie.<br />
Alle Nominierte zum<br />
Top Ausbilder <strong>2020</strong><br />
stellen wir in den kommenden<br />
<strong>Ausgabe</strong>n vor!<br />
Bankett oder im Catering<br />
herangeführt. Schultz setzt<br />
hierbei auf Postenrotation.<br />
Sie übernehmen Verantwortung,<br />
werden gefordert,<br />
ohne überfordert zu werden.<br />
Sie bekommen Patisserie-<br />
oder Weinschulungen,<br />
lernen, wie Metzger oder<br />
Bäcker arbeiten. Bei den<br />
Küchenpartys, die über die<br />
Region hinaus bekannt und<br />
beliebt sind, übernehmen<br />
die Azubis des dritten Lehrjahres<br />
die Rolle der Commis<br />
der Gastköche. „Die Azubis<br />
müssen die korrespondierenden<br />
Bereiche, die gesamte<br />
Genusswelt verstehen<br />
– und am besten beherrschen“,<br />
begründet Schultz<br />
dies.<br />
Wettbewerbsteilnahmen<br />
sind nicht nur möglich,<br />
Schultz legt sie den Azubis<br />
ans Herz. Und gibt ihnen im<br />
Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
jegliche Unterstützung<br />
bei der Vorbereitung darauf.<br />
Besondere Leistungen<br />
in Berufsschule oder im<br />
Betrieb werden mit Kochutensilien<br />
wie Profimessern,<br />
Fachbüchern oder auch<br />
Restaurantgutscheinen belohnt.<br />
Auch lernschwache Azubis<br />
haben im Schloss Gedern<br />
eine Chance. Sie werden mit<br />
kleinen Projekten betraut<br />
und so gefördert und motiviert.<br />
Und auch Migranten<br />
bietet Schultz Ausbildungsverträge<br />
an. Doch leider<br />
seien oftmals die Deutschkenntnisse<br />
so schlecht, dass<br />
es in der Berufsschule oder<br />
im Küchenalltag schnell<br />
zur Überforderung komme,<br />
wendet er ein.<br />
„Wir wollen, dass die Ausbildung<br />
gut oder sehr gut<br />
abgeschlossen wird“, sagt<br />
Schultz. Und Vorbereitung<br />
ist da natürlich das A und<br />
O. Nicht selten sind seine<br />
Azubis unter den Jahrgangsbesten.<br />
Kürzlich hat seine<br />
Internorga, Halle B7, Stand 218<br />
Ausgezeichnet<br />
genießen<br />
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Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20<br />
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Germany <strong>2020</strong> / 2021
36 CENTER<br />
TOP AUSBILDER<br />
Die Verleihung des Top Ausbilders <strong>2020</strong><br />
war Anlass für eine Experten-Talkrunde<br />
rund um das Thema Ausbildung.<br />
Von Dörte Fleischhauer<br />
WIE WERDE ICH DAS?<br />
Was sollte Ausbildung können? Detlev Ueter,<br />
Martina Timmer, Thomas Mattern, Jan-Patrick<br />
Timmer und Markus Wessel diskutierten.<br />
FOTOS: Tobias Frick<br />
W<br />
Was zeichnet einen Top Ausbilder<br />
<strong>2020</strong> aus? Wann ist ein<br />
Betrieb ein guter Ausbildungsbetrieb?<br />
Was wünschen sich<br />
Auszubildende und wie können<br />
diese Wünsche in ein zeitgemäßes<br />
Konzept integriert<br />
werden? Während der Intergastra<br />
in Stuttgart fand ein von<br />
den Green Chefs initiierter Experten-Talk<br />
statt, um Antworten<br />
zu finden.<br />
Fragt man Gastronomen, Caterer<br />
und Hoteliers danach,<br />
welche Themen sie derzeit am<br />
meisten beschäftigen, sind<br />
Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme<br />
die am häufigsten<br />
genannten Punkte. „Die<br />
Lage ist ernst geworden, die<br />
Branche und die Ausbildung<br />
haben ein Imageproblem“, sagt<br />
Jan Patrick Timmer, Gründer<br />
der Green Chefs und Initiator<br />
der Talkrunde. „Doch wie kriegt<br />
ein Gastronom heute die richtigen<br />
Bewerbungen? Und wie<br />
gelingt es, dass die Azubis die<br />
Ausbildung durchhalten?“ Angesichts<br />
von Vertragslösungsquoten<br />
von fast 50 Prozent sind<br />
das berechtigte Fragen.<br />
Gastronomische Betriebe<br />
müssen die eigene Haltung<br />
überdenken. Das war eine zentrale<br />
Erkenntnis der Talkrunde.<br />
„Das sollte allerdings keine<br />
Hürde, sondern eine Herausforderung<br />
werden. Die Betriebe<br />
müssen lernen, nicht auf Bewerbungen<br />
zu warten, sondern<br />
aktiv rausgehen und die zukünftigen<br />
Auszubildenden dort<br />
abzuholen, wo sie gerade sind“,<br />
so Timmer. Auch Markus Wessel,<br />
Koch und Gastro-Coach mit<br />
langer Ausbildungserfahrung,<br />
hat dies festgestellt: „Bedürfnisse<br />
und Werte haben sich verändert.<br />
Viele Ältere bestehen<br />
aber auf den alten Werten und<br />
Antreibern. Wir müssen verstehen,<br />
dass wir die Generationen,<br />
die wir erzogen haben, nicht<br />
ändern werden. Wir können<br />
uns lediglich auf sie einstellen,<br />
und nicht anders herum.“<br />
Thomas Mattern und<br />
Jan-Patrick Timmer<br />
analysierten das<br />
Thema Ausbildung.<br />
WER HAT WELCHE<br />
ERWARTUNGEN?<br />
Doch auch andere Aspekte sollten<br />
bedacht werden und im Berufsalltag<br />
zum Tragen kommen.<br />
„Die jungen Menschen,<br />
die zu uns kommen, um eine<br />
Ausbildung zu machen, beginnen<br />
einen neuen Lebensabschnitt.<br />
Oft sind sie weit von zu<br />
Hause weg und verzichten somit<br />
auf den einzigen sicheren<br />
Hafen, den sie haben“, so Wessel.<br />
Die Möglichkeit, sich bei<br />
den Eltern oder bei Freunden<br />
nach Feierabend mal auszuheulen,<br />
wenn etwas nicht funktioniert,<br />
entfällt fast komplett.<br />
Damit werden Küchenchef, Unternehmer<br />
und Ausbilder zum<br />
Elternersatz, aus den Kollegen<br />
werden schneller Freunde als<br />
in anderen Branchen – die positiven<br />
Dinge wie gemeinsame<br />
Feierabendaktivitäten sowie<br />
Aktivitäten an den freien Tagen<br />
sind in anderen Berufen meist<br />
gar nicht bekannt.<br />
Moderator Thomas Mattern,<br />
Gastronomie-Coach und Ausbildungstrainer,<br />
fragte die Mittalker:<br />
Was müssen Azubis an<br />
Eigenschaften mitbringen? Die<br />
Antworten der Teilnehmer:<br />
Motivation, Fleiß, Einsatzfreude<br />
und ähnliche Eigenschaften.<br />
„Ich musste mir eingestehen,<br />
dass ich die Dinge, die ich selbst<br />
von einem Auszubildenden erwarte,<br />
selbst erst nach meiner<br />
Ausbildung gelernt habe“, sagt<br />
Wessel. „Und genau das ist einer<br />
der Kernpunkte: Uns muss<br />
bewusst werden, dass die Auszubildenden<br />
erst noch dabei<br />
sind, ihre Persönlichkeit zu formen.“<br />
Zweite zentrale Erkenntnis:<br />
Ausbilder und Auszubildende<br />
haben unterschiedliche<br />
Erwartungen. Das zeigte auch<br />
ein Befragung junger Intergastra-Besucher.<br />
So wurde eine gute<br />
Ausbildung gewünscht, in<br />
der man sich aktiv einbringen<br />
kann. Vermittlung von fachlichem<br />
Wissen, aber besonders<br />
von Können wurde verlangt,<br />
die Einbindung in den Betrieb,<br />
viel und ehrliches Feedback,<br />
moderne Techniken und Methoden<br />
in der Bildung, Selbstverwirklichung<br />
und faire Arbeitszeiten.<br />
Das alles war den<br />
Ausbildern so nicht bewusst.<br />
Das heißt, Ausbilder und<br />
Auszubildende müssen endlich<br />
in einen Dialog einsteigen.<br />
„Ich finde es extrem wichtig,<br />
dass nicht nur am Image des<br />
Berufes gearbeitet wird, sondern<br />
auch eine Neuordnung<br />
der Ausbildung nicht mehr verschleppt<br />
wird. Und dass Programme<br />
und neue Ideen branchenübergreifend<br />
erarbeitet<br />
und umgesetzt werden“, so<br />
Detlev Ueter, Dozent am Gastronomischen<br />
Bildungszentrum<br />
Koblenz.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COOKING BIO 37<br />
green<br />
Konsequent<br />
BIO<br />
FOTOS: Kochfabrik<br />
INTERVIEW<br />
mit Patrick Diehr<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
green<br />
Im vergangenen Jahr wurde die Kochfabrik<br />
aus Priesdorf bei Hamburg in der<br />
neu geschaffenen Kategorie „Green<br />
Catering“ Caterer des Jahres. Auch <strong>2020</strong><br />
setzt der Caterer voll auf Nachhaltigkeit<br />
und hat das Engagement noch weiter<br />
ausgebaut. Die Auszeichnung hilft dabei.<br />
Inhaber Patrick Diehr im Interview.<br />
Von Martin Eschbach<br />
Herr Diehr, die Auszeichnung<br />
zum Caterer des<br />
Jahres ist nun einige<br />
Monate her. Konnten Sie<br />
den Award für Ihre Marketing-Zwecke<br />
nutzen?<br />
Natürlich, damit haben wir sofort<br />
losgelegt, denn wir wissen<br />
um den Wert des etablierten<br />
Preises. Wir haben das Siegel<br />
auf unseren Flaggen, unserer<br />
kompletten Fahrzeugflotte,<br />
in unseren E-Mail-Signaturen<br />
und in diversen Printmaterialien<br />
sowie auf der Website<br />
eingebunden. Darüber hinaus<br />
haben wir die Auszeichnung<br />
für unsere Pressearbeit und<br />
für Anzeigen genutzt.<br />
Haben Sie konkretes Feedback<br />
erhalten?<br />
Viele unserer Kunden, Partner<br />
und auch Mitbewerber haben<br />
unsere Auszeichnung über die<br />
Social-Media-Kanäle mitverfolgt.<br />
Durch den Titel Caterer<br />
des Jahres haben wir bereits<br />
mehrere konkrete Anfragen für<br />
Events bekommen und unsere<br />
Kunden kommunizieren stolz<br />
weiter, dass sie ihre Veranstaltung<br />
mit uns umgesetzt<br />
haben.<br />
Wie hoch ist heute der<br />
Anteil an Bio-Produkten bei<br />
der Kochfabrik?<br />
Wir wissen und bedenken<br />
genau, was wir wo einkaufen.<br />
Wir unterstützen lokale und regionale<br />
Partner und vermeiden<br />
lange Transportwege. Dabei<br />
nehmen wir gerne in Kauf, an<br />
der einen oder anderen Stelle<br />
einen Euro mehr auszugeben.<br />
Unser Fleisch kommt von<br />
unseren eigenen Rindern oder<br />
von benachbarten Bauern<br />
unseres Vertrauens. Gemüse,<br />
Obst und Kräuter beziehen<br />
Patrick Diehr<br />
setzt konsequent<br />
auf Bio<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
Patrick Diehr weiß, woher<br />
sein Geflügel kommt: aus dem<br />
hauseigenen Hühnerstall.<br />
wir in Bio-Qualität von einem<br />
Familienbetrieb in Hamburg,<br />
Milchprodukte vom Bio_Hof<br />
im Nachbarort.<br />
Soll es in Zukunft noch<br />
mehr werden?<br />
Wir sind stetig dabei, uns in<br />
Sachen Nachhaltigkeit zu<br />
verbessern. Unser nächstes<br />
Projekt ist unsere eigene Hühnerzucht,<br />
die Pläne für den<br />
Stall liegen bereits vor. Somit<br />
haben wir unsere Hühnereier<br />
dann direkt vor Ort. Garantiert<br />
regional. Garantiert in<br />
Bio-Qualität. Und garantiert<br />
von glücklichen Hühnern.<br />
Bei der Auswahl der Hühner<br />
werden wir versuchen, uns<br />
auf alte Rassen und deren Erhaltung<br />
zu konzentrieren. Des<br />
Weiteren entwickeln unsere<br />
Köche immer wieder neue<br />
Ideen, unsere Speisen auf<br />
kompostierbaren beziehungsweise<br />
essbaren Untergründen<br />
zu präsentieren, um noch<br />
mehr Abfall einzusparen.<br />
Vor allem Fleisch kommt<br />
in der Co 2<br />
-Bilanz schlecht<br />
weg. Sie sagten, das<br />
Fleisch kommt von Ihren<br />
eigenen Rindern?<br />
Richtig. Die Tiere verbringen<br />
ihr Leben auf der großen Wiese<br />
hinter unserem Restaurant<br />
Goldschätzchen. Auf 40 ha<br />
Land mit direktem Zugang<br />
zur angrenzenden Pinnau,<br />
Wasserstellen, Matschkuhlen<br />
und Kräuterwiesen können es<br />
sich unsere Tiere gut gehen<br />
lassen. Im Winter zieht die<br />
Herde in ihr Winterquartier<br />
nach Rendsburg. Das bedeutet,<br />
dass ein Transportweg nie<br />
weiter als 90 km ist. Die Tiere<br />
leben stressfrei, naturverbunden<br />
und behütet. Nach der<br />
Schlachtung werden sie nach<br />
dem „Nose to tail“-Prinzip<br />
verarbeitet.<br />
Bei Schaffleisch zählen wir<br />
auf den Hof Wiedwisch im<br />
benachbarten Kummerfeld.<br />
Der Hof ist ein Musterbeispiel<br />
dafür, wie wir uns nachhaltige<br />
Haltung vorstellen. Die Guteschafe,<br />
eine rare Zuchtrasse<br />
aus der Wikingerzeit, leben<br />
das ganze Jahr draußen auf<br />
großen Weideflächen mit<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COOKING BIO 39<br />
einer Vielzahl an Wildkräutern<br />
und einem Bachlauf. Die Tiere<br />
bringen ihre Jungen auf der<br />
Weide zur Welt und leben im<br />
Einklang mit der Natur. All dies<br />
schlägt sich in der hohen Qualität<br />
des Fleisches nieder – und<br />
zugleich auch im einzigartigen<br />
Geschmack: ein bisschen wie<br />
Rindfleisch, jedoch wesentlich<br />
zarter. Ferner verzichten wir<br />
ganz bewusst auf die Verarbeitung<br />
von Babytieren. Weder<br />
Kalb noch Lamm kommen bei<br />
uns auf den Teller. Ebenfalls ein<br />
No-Go für uns: Gänsestopfleber.<br />
Und: Bei uns wird das ganze<br />
Tier verarbeitet. Auch bieten<br />
wir im Catering keine Fleischmassen<br />
an, eben weil wir auf<br />
Qualität setzen. Wenn Fleisch<br />
im Catering aus ist, dann ist es<br />
eben aus.<br />
Wie reagieren denn die<br />
Kunden, wenn Sie sich als<br />
Bio-Caterer outen?<br />
Wir legen großen Wert darauf,<br />
unseren ökologischen Fußabdruck<br />
so gering wie möglich zu<br />
halten und Verantwortung für<br />
unsere Umwelt zu übernehmen.<br />
Davon sind wir überzeugt und<br />
das ist für viele Kunden auch ein<br />
„Wenn Fleisch im<br />
Catering aus ist, dann<br />
ist es eben aus.“<br />
Grund, sich für uns zu entscheiden.<br />
Dafür brauchen wir uns gar nicht zu<br />
outen, denn unsere Kunden wissen<br />
unsere Maxime „Liebe, Respekt,<br />
Geschmack“ zu schätzen.<br />
Das heißt, Sie setzen auch in<br />
Zukunft entschieden auf Bio-<br />
Catering?<br />
Nachhaltigkeit und die Schonung<br />
der Ressourcen sowie Abfallvermeidung<br />
sind ganz entscheidende<br />
Themen für unsere Zukunft. Die<br />
Thematik erhält immer mehr Einzug<br />
in unseren Alltag und es liegt an uns<br />
und jedem Einzelnen, hier etwas zu<br />
bewegen und zu ändern. Wenn wir<br />
mit unserem Ansatz und unserer<br />
Philosophie etwas dazu beitragen<br />
können, dann haben wir schon<br />
viel erreicht. Wir sehen uns in einer<br />
Pioniersituation und möchten mit<br />
gutem Beispiel vorangehen. Und<br />
unsere Auszeichnung als Caterer<br />
des Jahres sowie das Feedback unserer<br />
Kunden zeigen uns, dass wir<br />
auf dem richtigen Weg sind. <br />
Hintergrund<br />
Bis vor einigen Jahren ging es Patrick Diehr eher<br />
um schnelles Wachstum als um grünes Catering.<br />
Nicht verwerflich, ist das doch das Ziel der meisten<br />
Caterer, auch heute noch. Doch Diehr wollte<br />
nicht so weitermachen, weil ihm diese Art zu<br />
wirtschaften nach eigenen Angaben keine Freude<br />
mehr bereitete. Heute ist bei der Kochfabrik Nachhaltigkeit<br />
untrennbar verwoben mit der unternehmerischen<br />
Philosophie. Und der Chef selbst ist<br />
voller Überzeugung und mit entsprechendem<br />
Enthusiasmus dabei. Die Nachhaltigkeitsphilosophie<br />
der Kochfabrik steht auf drei Grundpfeilern:<br />
Liebe, Respekt und Geschmack. Liebe steht<br />
dabei für die soziale Verantwortung gegenüber<br />
den Mitmenschen – das können die eigenen<br />
Mitarbeiter sein, aber auch Kunden, Dienstleister<br />
und Lieferanten. Respekt prägt das Verhältnis<br />
zur Umwelt, ihren Pflanzen und Tieren. Hieraus<br />
entspringt eine ökologische Verantwortung für alle<br />
Unternehmungen – sowohl im Büroalltag, bei der<br />
Produktion der Speisen als auch im Lager und auf<br />
Veranstaltungen. Geschmack steht für Anspruch<br />
und Verantwortung an die Qualität der Produkte,<br />
die verarbeitet werden. Ein bisschen mehr grünes<br />
Engagement hier und da, das eine oder andere<br />
Öko-Siegel, ein paar Einzelmaßnahmen – das sei<br />
nicht genug. Gefragt sei vielmehr eine integrierte<br />
Strategie, die all das Wirken der Kochfabrik<br />
gemäß der Philosophie von nachhaltigem Unternehmertum<br />
zu koordinieren suche.<br />
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Erhältlich in bedarfsgerechten Gebindegrößen:<br />
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40 COOKING FISCH<br />
DARFS HEUTE MAL WIEDER<br />
FISCH<br />
SEIN?<br />
Tilapia wird als Speisefisch<br />
immer beliebter,<br />
denn er ist sehr<br />
vielseitig in der Küche<br />
einsetzbar und eignet<br />
sich für viele Zubereitungsarten.<br />
Von Dörte Fleischhauer<br />
LLachs, Thunfisch, Hering,<br />
Forelle – Fisch ist<br />
ein gefragtes Lebensmittel.<br />
Der Pro-Kopf-Verzehr<br />
bei den Deutschen erhöhte<br />
sich nach Schätzungen<br />
des Fisch-Informationszentrums<br />
(FIZ) im vergangenen<br />
Jahr von 14,1 auf 14,4 Kilogramm. Der<br />
Tilapia ist eine interessante Alternative<br />
zu Lachs & Co. Mit rund 45.000 verkauften<br />
Tonnen pro Jahr ist der Tilapia einer<br />
der meist verkauften Speisefische in den<br />
USA, auch hierzulande wächst die Zahl<br />
seiner Liebhaber. Sein Fleisch schmeckt<br />
mild, es ist weich, ohne beim Garen zu<br />
zerfallen. Marcel Görke, Inhaber des Restaurants<br />
Heimatjuwel, Hamburg, kreierte<br />
für Cooking + Catering <strong>inside</strong> fünf<br />
Gerichte rund um den Tilapia, in diesem<br />
Fall von Regal Springs. Alle Rezepte sind<br />
für zehn Personen ausgelegt.<br />
„Als Koch bin ich<br />
ständig auf der Suche<br />
nach Neuem, etwas<br />
Besonderem. Ich versuche,<br />
den ganzen<br />
Geschmack eines<br />
Produkts herauszuarbeiten,<br />
denn darin entdecke<br />
ich das Neue,<br />
das Wunderbare und<br />
Schöpferische.“<br />
Marcel Görke<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
Für<br />
Ceviche<br />
eignet sich Tilapia<br />
wegen seiner<br />
Fleischstruktur<br />
sehr gut.<br />
COOKING FISCH 41<br />
Apfel-Sellerie-Suppe |<br />
Tilapiatatar | Kräutersalat<br />
1,2 kg Tilapiafilet ohne Haut<br />
3 Zweige Koriander<br />
2 rote Zwiebeln<br />
2 Bd. Radieschen<br />
2 Granny-Smith-Äpfel<br />
Salz, Pfeffer, Limonen,<br />
Borrage Cress<br />
Zubereitung:<br />
Das Tilapiafilet in 2 cm große<br />
Würfel schneiden. Die Zwiebel<br />
schälen und in dünne Streifen<br />
schneiden. Äpfel und die<br />
Apfel,<br />
Sellerie und<br />
Tilapiatartar<br />
gehen eine Geschmacksharmonie<br />
ein.<br />
Ceviche vom Tilapia | Apfel<br />
| Koriander | Radieschen<br />
Radieschen ebenfalls in dünne<br />
Scheiben schneiden. Korianderblätter<br />
waschen und auch in<br />
feine Streifen schneiden.<br />
Die Tilapiafiletwürfel, Radieschen,<br />
Zwiebeln und den Koriander<br />
in eine Schüssel geben<br />
und mit Limonensaft, Salz,<br />
Pfeffer würzen, anschließend<br />
10 Minuten ziehen lassen. Auf<br />
einem Teller anrichten und mit<br />
den Apfelscheiben und Borrage<br />
Cress vollenden.<br />
2 Knollensellerie<br />
4 Granny-Smith-Äpfel<br />
2 Zwiebeln<br />
1,5 l Gemüsefond<br />
1 l Sahne<br />
0,25 l Weißwein<br />
Salz, Pfeffer, Muskat,<br />
600 g Tilapiafilet ohne Haut<br />
2 Schalotten, in feine Würfel geschnitten<br />
30 g Crème fraiche<br />
3 El Schnittlauch, fein geschnitten<br />
Zitronenpfeffer, Salz, Piment Espelette<br />
100 g feinen Kräutersalat<br />
Zubereitung:<br />
Für die Suppe den Sellerie, Apfel und die<br />
Zwiebeln schälen und in große Stücke<br />
schneiden. Das Gemüse und die Äpfel anschließend<br />
gut in etwas Öl anschwitzen und<br />
mit Weißwein ablöschen. Dann mit dem<br />
Gemüsefond aufgießen und ca. 40 Minuten<br />
leicht köcheln lassen. Dann die Sahne<br />
zugeben und nochmals 10 Minuten köcheln<br />
lassen. Dann das Ganze im Mixer fein mixen<br />
und durch ein feines Sieb passieren. Die<br />
passierte Suppe nochmals aufkochen und<br />
abschmecken.<br />
Das Tilapiafilet in kleine, feine Würfel zu<br />
einem Tatar schneiden. Die Schalotten in<br />
kleine Würfel schneiden und für 3 Sekunden<br />
in kochendem Wasser blanchieren<br />
und anschließend unter kaltem Wasser<br />
abschrecken. Die blanchierten Schalottenwürfel<br />
zu dem Fisch geben und etwas<br />
Crème fraiche zugeben, anschließend alles<br />
gut verrühren und abschmecken. Den<br />
Schnittlauch in feine Ringe schneiden und<br />
kurz vor dem Anrichten unter das Tilapiatatar<br />
unterheben.<br />
Das Tilapiatatar mit einem runden Ausstecher<br />
in der Mitte des Suppentellers<br />
anrichten. Den Kräutersalat marinieren und<br />
oben draufsetzen und anschließend die<br />
Suppe eingießen und servieren.<br />
FOTOS: Shutterstock, Tobias Frick<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
42 COOKING<br />
FISCH<br />
Pochiertes Tilapiafilet | Lauch | Saiblingskaviar<br />
| Kürbis | Beurre blanc<br />
2 kg Tilapiafilet ohne<br />
Haut<br />
0,1 l Weißwein<br />
0,1 l Fischfond<br />
1 Zweig Thymian<br />
100 g Saiblingskaviar<br />
1 Hokkaidokürbis<br />
3 Stangen Lauch<br />
10 Schalotten<br />
500 ml Weißwein<br />
500 g Butter<br />
500 ml Fischfond<br />
Vogelmiere<br />
Zubereitung:<br />
Die fein geschnittenen<br />
Schalotten mit dem<br />
Weißwein langsam auf<br />
ein Drittel reduzieren<br />
und passieren.<br />
Anschließend den<br />
Fischfond zugeben und<br />
ca. 30 Minuten köcheln<br />
lassen. Die handwarme<br />
Butter nach und nach<br />
darunter rühren. Dabei<br />
darf die Soße keinesfalls<br />
mehr kochen.<br />
Den Lauch waschen<br />
und in feine Streifen<br />
schneiden und beiseite<br />
stellen.<br />
Den Kürbis waschen<br />
und halbieren und das<br />
Kerngehäuse entfernen.<br />
In Alufolie einpacken<br />
und im Ofen weich<br />
schmoren sodass er<br />
noch etwas Biss hat.<br />
Die Kürbishälften auspacken<br />
und auskühlen<br />
lassen, anschließend in<br />
walnussgroße Stücke<br />
schneiden.<br />
Den Tilapia in gleichgroße<br />
Stücke portionieren.<br />
Den Weißwein und<br />
den Fischfond zusammengeben<br />
und in einen<br />
passenden Behälter<br />
oder Topf geben.<br />
Fischfilet und Thymianzweig<br />
hinzugeben und<br />
anschließend im Ofen<br />
bei 80 °C pochieren bis<br />
er gar ist.<br />
Die Lauchstreifen<br />
in etwas Butterfond<br />
garziehen und mit Salz<br />
und Muskat würzen.<br />
Den Kürbis anbraten<br />
von beiden Seiten und<br />
mit etwas Salz, Pfeffer<br />
und Piment d’Espelette<br />
würzen. Lauchstreifen<br />
auf dem Teller<br />
anrichten, darauf das<br />
Tilapiafilet setzen und<br />
den gebratenen Kürbis<br />
ringsherum geben. Auf<br />
dem Kaviar eine Nocke<br />
Saiblingskaviar platzien,<br />
Beurre blanc aufschäumen<br />
und um den Fisch<br />
nappieren.<br />
Pochieren<br />
ist als<br />
Zubereitungsart<br />
für den Tilapia<br />
sehr gut geeignet.<br />
Tilapia<br />
trifft hier auf<br />
Regionalität in<br />
Form von Blumenkohl<br />
und Spitzkohl.<br />
Gebratenes Tilapiafilet | Spitzkohl |<br />
Blumenkohl | Limetten-Gewürzschaum<br />
3 Schalotten<br />
5 Champignons<br />
5 Zitronengrashalme<br />
5 Limettenblätter<br />
0,1 l Weißwein<br />
0,5 l Gemüsebrühe<br />
0,4 l Kokosmilch<br />
Salz, Pfeffer, Sternanis<br />
2 kg Tilaipafilet<br />
3 Köpfe Blumenkohl<br />
1 Kopf Spitzkohl<br />
Etwas Rapsöl zum<br />
Braten<br />
250 ml Gemüsefond<br />
250 ml Milch<br />
Zubereitung:<br />
Die Schalotten schälen<br />
und klein schneiden.<br />
Champignons kurz<br />
waschen und klein<br />
schneiden. Zitronengras<br />
klein schneiden,<br />
anschließend mit den<br />
Schalotten und Champignons<br />
in einen Topf<br />
geben und mit etwas Öl<br />
farblos anschwitzen.<br />
Dann mit Weißwein<br />
ablöschen, den Weißwein<br />
einreduzieren lassen und<br />
anschließend mit der<br />
Gemüsebrühe aufgießen<br />
und 20 Minuten köcheln<br />
lassen, dann die Kokosmilch<br />
zugeben und weitere<br />
10 Minuten köcheln<br />
lassen. Dann das Ganze<br />
durch ein feines Sieb abpassieren<br />
in einen Topf.<br />
Nochmals aufkochen<br />
und abschmecken. Den<br />
Blumenkohl putzen, zu<br />
kleinen Röschen schneiden<br />
und anschließend in<br />
kochendem Salzwasser<br />
blanchieren. Die Reste<br />
des Blumenkohls (außer<br />
dem Stiel) klein schneiden<br />
und in Gemüsefond<br />
und Milch weichkochen.<br />
Dann im Mixer zu einem<br />
glatten, feinen Püree<br />
mixen und mit Salz,<br />
Pfeffer und Muskat<br />
abschmecken. Spitzkohl<br />
in gleichmäßige Rauten<br />
schneiden.<br />
Spitzkohlrauten in einer<br />
Pfanne mit etwas Öl<br />
scharf anbraten, Blumenkohlröschen<br />
ebenso.<br />
Tilapiafilet braten. Spitzkohl<br />
mittig auf dem Teller<br />
anrichten, das Tilapiafilet<br />
darauf geben und Blumenkohlröschen<br />
ringsherum<br />
setzen. Neben<br />
den Blumenkohlröschen<br />
das Blumenkohlpüree<br />
platzieren. Zum Schluss<br />
den Gewürzschaum<br />
aufschäumen und um<br />
das Tilapiafilet geben.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
Tilapia …<br />
… gehört zur Familie der Buntbarsche,<br />
von denen es mehrere Hundert Arten<br />
gibt. Tilapien zeichnen sich durch ihre<br />
kompakte rundliche Form, ihren vielseitigen,<br />
nussigen Geschmack sowie ihr festes<br />
Fleisch aus. Sie gehören zu den besonders<br />
kalorien- und fettarmen Fischen.<br />
Der Proteingehalt des Fleisches hingegen<br />
ist überdurchschnittlich hoch. Weitere<br />
gesunde Inhaltsstoffe sind die Omega-<br />
3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA)<br />
und Docosahexaensäure (DHA). Zudem<br />
enthält es die wichtigen Mikronährstoffe<br />
Selen, Niacin, Magnesium und ist<br />
reich an natürlichem Vitamin B12. Beheimatet<br />
ist der Tilapia vor allem in subtropischen<br />
und tropischen Gewässern in<br />
Afrika, Asien und Südamerika. Er besitzt<br />
eine Vorliebe für Temperaturen um die<br />
25 °C. Im ausgewachsenen Zustand<br />
erreicht der Fisch ein Gewicht von bis zu<br />
6 kg sowie eine Länge von bis zu einem<br />
halben Meter.<br />
Da die Tilapien auf dem Fischmarkt fast<br />
ausschließlich aus der Zucht kommen,<br />
sind sie ganzjährig im Angebot.<br />
Gebratener Tilapia | Lauchrisotto<br />
| Rote Bete | Shiso<br />
2 kg Tilapiafilet<br />
300 g Risotto<br />
5 El Lauchpüree<br />
1,4 l Gemüsefond<br />
100 g Parmesan<br />
100 g kalte Butterwürfel<br />
100 g Lauchbrunoise<br />
0,2 l Weißwein<br />
1 kg gekochte Rote Bete<br />
20 Mini-Lauch<br />
200 g Reisessig<br />
180 g Mirin<br />
120 g Soja<br />
7 Knoblauchzehen<br />
2 Pack Shiso<br />
25 g Bonito<br />
0,5 l Traubenkernöl<br />
Xanthan<br />
Zubereitung:<br />
Risottoreis anschwitzen,<br />
Schalottenwürfel dazugeben<br />
und mit anschwitzen,<br />
bis die Reiskörner eine<br />
weiße Farbe bekommen.<br />
Mit dem Weißwein<br />
ablöschen, dann den<br />
Gemüsefond nach und<br />
nach hinzugießen. Den<br />
Reis ca. 20 Minuten langsam<br />
garen. Butter und<br />
Parmesan unterrühren.<br />
Kurz vor dem Anrichten<br />
das Lauchpüree und die<br />
Lauchwürfel unterheben.<br />
Reisessig, Mirin, Soja und<br />
Knoblauch aufkochen.<br />
Shiso und Bonito hinzufügen<br />
und mit Klarsichtfolie<br />
abdecken. Den abgekühlten<br />
Fond abpassieren,<br />
mit Xanthan leicht binden<br />
und das Traubenkernöl<br />
unterrühren.<br />
Die Rote Bete nach dem<br />
Kochen schälen und in<br />
kleine Ecken schneiden.<br />
Den Mini-Lauch putzen<br />
und kurz in Salzwasser<br />
blanchieren.<br />
Das Tilapiafilet auf dem<br />
Lauchrisotto anrichten<br />
und mit dem gebratenen<br />
Mini-Lauch und den Rote<br />
Beteecken ausgarnieren,<br />
anschließend die Shiso-<br />
Vinaigrette zugeben.<br />
Die Rote<br />
Beete ist<br />
eine spannende<br />
Ergänzung zum<br />
Lauch.<br />
Marcel Görke<br />
Mai 2011 – August 2014<br />
Restaurant Seven Seas,<br />
Hamburg, Küchenchef<br />
April 2008 – Dez. 2010<br />
Restaurant Chezann,<br />
Rostock, Küchenchef<br />
Januar 2007 – März 2008<br />
Restaurant Buddenbrooks,<br />
Lübeck, Souschef<br />
Februar 2004 – Jan. 2007<br />
Restaurant Seven Seas,<br />
Hamburg, Chef de Partie<br />
und Souschef<br />
Februar 2002 – März 2003<br />
Restaurant Ars Vivendi,<br />
Schwerin, Demichef de<br />
Partie<br />
Juni 2000 – Januar 2002<br />
Schloßhotel Burg Schlitz,<br />
Hohen-Demzin, Chef de<br />
Partie<br />
April 1999 – Mai 2000<br />
Hotel Intercontinental Berlin,<br />
Demichef de Partie<br />
August 1998 – März 1999<br />
Park Hotel Bremen, Commis<br />
de Cuisine<br />
Hotel Strandperle in<br />
Cuxhaven, Ausbildung<br />
zum Koch<br />
www.giesser.de<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
44 COOKING GRILLEN<br />
FOTOS: Shutterstock, Mirco Moskopp<br />
Rauf auf den<br />
Rost!<br />
Die Grillsaison naht. Wobei – Grillen ist inzwischen<br />
eigentlich ganzjährig Thema. Nur jetzt,<br />
bei steigenden Temperaturen eben ein wenig<br />
häufiger. Vier kurze Tipps vom Experten.<br />
Von Dörte Fleischhauer<br />
GGrillen liegt nach<br />
wie vor im Trend.<br />
Für die Gastronomie<br />
heißt das<br />
Genussmomente<br />
für die Gäste, die<br />
spannende Umsatzmöglichkeiten<br />
offerieren. Doch um<br />
die Gäste vom heimischen<br />
Garten beispielsweise in<br />
den Außenbereich des Restaurants<br />
zu locken, braucht<br />
es etwas mehr als nur gegrilltes<br />
Fleisch und ein paar<br />
Sitzmöglichkeiten. Michael<br />
Glas vom Grillrestaurant<br />
Kneshecke, Dipperz-Dörm-<br />
bach, hat Cooking + Catering<br />
<strong>inside</strong> einige heiße Empfehlungen<br />
gegeben. Grundsätzlich,<br />
so Glas, sei wichtig,<br />
sich die Frage zu stellen: Was<br />
brauche ich? Welchen Nutzen<br />
will ich haben? Und natürlich:<br />
Was will bzw. kann<br />
ich dafür ausgeben?<br />
Wenn Gastronomen unbedingt<br />
auf einen aktuellen<br />
Trend setzen wollen, dann<br />
auf das Grillen mit dem Feuerring,<br />
so Glas, eine Variante<br />
des indirekten Grillens, da<br />
die Hitze sich mitten im Rost<br />
befindet, gegrillt wird am<br />
Rand. Und es ist ein Grillen<br />
mit Showcharakter. „Mit dem<br />
Feuerring als moderne Feuerstelle<br />
ist der Gast mitten drin<br />
im Geschehen. Der Feuerring<br />
ist für mich eine Symbiose<br />
aus Lifestyle, Grill und Kunst.<br />
Minimalismus, der maximal<br />
begeistert. Es gibt sowohl<br />
bodennahe als auch etwas<br />
höhere Varianten. Als vor ca.<br />
zehn Jahren die ersten Feuerringe<br />
auf den Markt kamen,<br />
waren sie noch sehr teuer.<br />
Inzwischen gibt es auch<br />
günstigere Anbieter. Vorteil<br />
des Feuerringes: Er kann<br />
vielfältig eingesetzt werden.<br />
Man kann an ihm Grill- oder<br />
Kochkurse für mehrere Personen<br />
durchführen. Abends<br />
vermittelt er Outdoor-Lagerfeuerromantik<br />
oder Biergartenatmosphäre<br />
durch das<br />
lodernde Feuer.“<br />
Oberhitzegrills liegen nach<br />
wie vor hoch in der Gunst<br />
der Griller. Allerdings funktionieren<br />
sie, wenn überhaupt,<br />
nur in der Individualgastronomie,<br />
für den Einsatz in Gemeinschaftsverpflegung<br />
und<br />
Catering sind sie völlig ungeeignet.<br />
„BBQ-Smoker sind<br />
hier dankbare Geräte, da mit<br />
ihnen auch die erforderlichen<br />
Mengen zubereitet werden<br />
können. Das Grillgut im<br />
Smoker bekommt keine direkte<br />
Hitze. Die heiße, rauchige<br />
Luft zieht von der Feuerkammer<br />
des Grills durch den<br />
Garraum und verwandelt<br />
Michael Glas, Inhaber<br />
des Grillrestaurants<br />
Kneshecke,<br />
Dipperz-Dörmbach.<br />
das Grillgut ganz langsam<br />
in eine Delikatesse. Viele<br />
Geräte können aber zudem<br />
auch grillen, einige Modelle<br />
verfügen zudem über einen<br />
senkrechten Garaufsatz, in<br />
dem zusätzliches Grillgut<br />
zubereitet werden kann. Natürlich<br />
sind die Smoker nicht<br />
unbedingt was fürs tägliche<br />
Mittagsgeschäft, dafür aber<br />
für Firmen-Events oder Outdoor-Veranstaltungen.<br />
Zudem<br />
haben Smoker einen<br />
Showeffekt, weil Livecooking-Charakter.<br />
Gastronomietaugliche<br />
Geräte sind<br />
inzwischen erschwinglich<br />
geworden“, sagt Glas.<br />
IMMER BESSER SEIN<br />
Dann wären da noch individuelle<br />
Konzepte und<br />
Originalität: Anders sein<br />
als die anderen. Grilltechnik<br />
muss kein Vermögen<br />
kosten, manchmal ist nur<br />
etwas Kreativität gefragt.<br />
„Kennen Sie die dicke Berta?<br />
Ein selbstentworfener<br />
Smoker, konstruiert<br />
aus einem ausrangierten<br />
Gastank. Das Ding erinnert<br />
ein bisschen an Emma, die<br />
kleine Lokomotive aus der<br />
Augsburger Puppenkiste<br />
und hat dadurch einen<br />
großen Aufmerksamkeitswert“,<br />
so Glas.<br />
Ob nun Feuerring, Smoker<br />
oder individuelle<br />
Grilltechnik, eines sollten<br />
Gastronomen lauf Glas unbedingt<br />
beachten: „Die private<br />
Grillszene ist so ausgeprägt<br />
und facettenreich,<br />
dass ich als Gastronom immer<br />
wesentlich besser sein<br />
muss. Und das sollte sich in<br />
der Grilltechnik wie auch<br />
im Grillgut wiederfinden.<br />
Heute reicht es nicht mehr<br />
aus, ein Stück gutes Fleisch<br />
auf den Grill zu werfen, das<br />
kann jeder.“<br />
<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COOKING SALATE 45<br />
Salate<br />
Feine Begleiter<br />
Nicht nur das,<br />
was auf den Rost<br />
kommt, ist beim<br />
Grillen wichtig.<br />
Auch das, was<br />
dazu gereicht wird,<br />
spielt eine große<br />
Rolle!<br />
Von Christiane Diekmann<br />
N<br />
Nach der Grillsaison ist<br />
vor der Grillsaison. Viele<br />
grillen inzwischen das<br />
ganze Jahr, heizen auch<br />
bei Regen oder Schnee ein.<br />
Andere warten auf die ersten<br />
Frühlingsboten, um die<br />
Grillzange zu zücken. Sicher,<br />
die meisten freuen sich auf<br />
das saftige Fleisch, den feinen<br />
Fisch oder das knackige<br />
Gemüse. Perfekt abgerundet<br />
ist das Grillvergnügen<br />
aber erst mit einem oder<br />
mehreren Salaten – frisch,<br />
raffiniert, ausgefallen oder<br />
auch wohlbekannt. Die<br />
Vielfalt ist entscheidend.<br />
Grund genug, sich nach den<br />
neuesten Salattrends für<br />
die kommende Grillsaison<br />
umzuhören. Innovativ, aber<br />
grundsätzlich bodenständig<br />
muss es für viele auch<br />
bei den Beilagen sein, die<br />
zum Grillgut gereicht werden.<br />
Die Deutsche See etwa<br />
macht rustikale Salate als<br />
Trend aus, die nicht unbedingt<br />
leicht im Sinne von kalorienarm<br />
sein müssen. Rezepturen mit<br />
Schärfe sind beliebt und versprechen<br />
Abwechslung. Unter anderem<br />
bringt die Fischmanufaktur<br />
unter der Marke Beeck einen pikanten<br />
Kartoffelsalat mit Ajvar,<br />
einer roten Paprikagewürzpaste,<br />
auf den Markt. Dafür werden kleine<br />
halbierte Bio-Kartoffeln mit<br />
Schale mit Paprika, Oliven nebst<br />
Dressing vermischt.<br />
Überhaupt sind Klassiker wie<br />
Kartoffel- und Nudelsalate oder<br />
auch Blattsalate, die vielseitig<br />
kombiniert werden können, nach<br />
wie vor beliebt. Im Grunde wer-<br />
FOTOS: Shutterstock, Eisberg, Grossmann Feinkost, Deutsche See<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
46 COOKING SALATE<br />
Ein Klassiker<br />
neu interpretiert:<br />
Kartoffelsalat<br />
mit Ajvar<br />
von Beeck.<br />
den sie jedes Jahr aufs Neue entdeckt. Fast<br />
jede Familie hat ein eigenes Rezept für Kartoffel-<br />
oder Nudelsalat. „Ob Bio-Kartoffelsalat mit<br />
Schmand, Kartoffelsalat mit Rucola oder Sommernudelsalat<br />
– alle sind auch in diesem Jahr<br />
wieder aktuell und beim Grillen nicht wegzudenken“,<br />
heißt es bei Deutsche See. Aber auch<br />
Brotaufstriche und Dips wie Aioli runden für<br />
die Manufaktur neben den Salaten das Büfett<br />
ab. Und für Popp Feinkost etwa gehört<br />
zu einer klassischen Bratwurst auch ein klassischer<br />
Kartoffelsalat. „Dieses Dreamteam<br />
kommt nicht so schnell aus der Mode“, ist<br />
man bei dem Unternehmen aus Kaltenkirchen<br />
überzeugt. Ähnliches hört man auch aus dem<br />
Hause Grossmann Feinkost: „Ein Grillfest ohne<br />
Kartoffelsalat ist undenkbar. Auch Nudelsalate<br />
und Krautsalate sind fast immer mit dabei.“<br />
Kalorienarme<br />
Varianten<br />
Gesund und frisch wollen wir uns ernähren.<br />
Immer mehr Menschen bezeichnen sich als<br />
Flexitarier, Vegetarier oder Veganer. Und<br />
vor allem Frauen bevorzugen oft leichte Rezepturen,<br />
greifen zu Gemüsesalaten oder zu<br />
vielfältigen Antipasti. Auch der Verband der<br />
Hersteller kulinarischer Lebensmittel, Kulinaria<br />
Deutschland, stellt zunehmend einen<br />
Trend hin zur bewussten Ernährung beim<br />
Verbraucher fest. Vegane und vegetarische<br />
Rezepturen werden demnach zunehmend<br />
berücksichtigt. „Bei den pflanzlichen Brotaufstrichen<br />
setzen unsere Mitgliedsunternehmen<br />
beispielsweise auf den Eiweißlieferanten<br />
Lupine – eine Trendzutat, die sich im<br />
Feinkostsegment gerade neu etabliert“, so<br />
Kulinaria. Und von der Deutschen See heißt<br />
es: „Insgesamt beobachten wir, vor allem<br />
bei Frauen, aber auch insgesamt,<br />
dass immer mehr vegetarisch gegrillt<br />
wird, wodurch Salate noch mehr an<br />
Bedeutung gewinnen.“ Und weil es<br />
nun einmal oft die Dressings sind, die<br />
einen Salat zu einem kalorienreichen<br />
Mahl machen, setzt die Fischmanufaktur<br />
Deutsche See verstärkt auf<br />
Buttermilch und Grossmann Feinkost<br />
auf Joghurt statt auf Mayonnaise.<br />
Auch vegane Varianten der Mayonnaise<br />
werden erprobt, zudem stehen<br />
Feinkostsalate mit klarem Dressing,<br />
also auf Basis von Essig und Öl,<br />
vermehrt im Fokus. Diesen Trend zu<br />
leichteren Rezepturen auch bei Klassikern<br />
wie Kartoffel- und Nudelsalate,<br />
beobachtet auch Kulinaria. Entsprechend<br />
würden die Rezepturen durch<br />
einen reduzierten Mayonnaise-Anteil<br />
angepasst. Dazu passt, dass auch die<br />
mediterrane Feinkost inzwischen einen<br />
festen Platz auf dem Salatbüfett<br />
hat. Wie gut, dass gegrilltes Gemüse<br />
hervorragend zu einem wertigen<br />
Olivenöl passt. Viel mehr braucht es<br />
gar nicht, um seine Gäste glücklich zu<br />
machen.<br />
Für die, die<br />
es vegetarisch<br />
lieben:<br />
Reissalat<br />
Limette-Chili<br />
von Grossmann<br />
Feinkost.<br />
Weil es schnell gehen soll, helfen<br />
bereits fertig gewaschene und portionierte<br />
Salate oder Gemüse. Die grüne<br />
Grundlage kann beliebig erweitert,<br />
verfeinert oder abwechslungsreich angerichtet<br />
werden. Das schweizerische<br />
Unternehmen Eisberg bietet Blattsalate,<br />
Saisonsalate oder Salatmischungen<br />
an, die auch mit bereits fertig zubereiteten<br />
Feinkostsalaten vermengt<br />
werden können. Eine gelungene Kombination,<br />
die hilft, die stressige Vorbereitung<br />
etwas entspannter anzugehen.<br />
Internationale<br />
Vielfalt<br />
Wer aber doch mal etwas Neues ausprobieren<br />
möchte jenseits der Klassiker<br />
der kalten Küche, der versucht sich<br />
zur Abwechslung an internationalen<br />
Rezepturen. Bulgur, ein vorgekochter<br />
Weizen, sowie Couscous, ein Grieß aus<br />
Hartweizen, Gerste oder Hirse, finden<br />
immer mehr Anhänger und werden<br />
entsprechend häufiger in Feinkostsalaten<br />
verarbeitet. Auch Hummus, die<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COOKING SALATE 47<br />
Grüner Salat<br />
und Garnelen -<br />
eine Kombination,<br />
die immer<br />
geht.<br />
orientalische Kichererbsenpaste, hält mehr und<br />
mehr Einzug in die heimische Küche. Der sättigende<br />
Brei ist etwa in Israel eine beliebte Streetfood-Speise<br />
und wird gerne zu Falafeln, Gemüse<br />
und Teigfladen gegessen.<br />
Neben mediterran angehauchten Rezepten sind<br />
auch Ideen mit einer asiatischen Note in diesem<br />
Sommer im Trend. Die Eisberg Group bietet unter<br />
anderem fertig portionierte Mungobohnen, die<br />
sich hervorragend im Salat machen. Sie stellen<br />
eine frische und vor allem gesunde Erweiterung<br />
der Blattsalatvielfalt dar. Asiatisch wird es, wenn<br />
Glasnudeln, Fisch- und Sojasoße, Sesamöl und frischer<br />
Koriander beigemengt werden. Aber auch<br />
hier gilt: Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt.<br />
Zu Burger gehört<br />
Coleslaw<br />
Ein ganz großer Streetfood-Trend hat nur auf den<br />
ersten Blick nichts mit Salat zu tun: Burger sind<br />
von den Speisekarten und aus den Innenstädten<br />
nicht mehr wegzudenken. Und was gehört zu einem<br />
guten Burger? Genau, ein Coleslaw-Salat. Der<br />
amerikanische Krautsalat mit Karotten, Sahne<br />
und Joghurt wird gerne als Beilage zu Gegrillten<br />
oder gleich direkt auf dem Burger gegessen, wie<br />
Popp Feinkost weiß. Wer bisher schon dem Klassiker<br />
verfallen war, wird sich über die amerikanische<br />
Version des Krautsalats sicher ebenfalls<br />
freuen.Frische ist unabdingbar, wenn es um Feinkostsalate<br />
geht, die durch die Verarbeitung mit Salatmayonnaise<br />
oder mit Essig-Öl-Dressing besonders<br />
anspruchsvoll sind. Nachhaltig wird es, wenn<br />
regionale Rohwaren verarbeitet werden. So wirbt<br />
die Fischmanufaktur Deutsche See mit Obst und<br />
Gemüse aus regionalem Anbau. Zudem setzen sie<br />
bei Fisch und Meeresfrüchten auf das MSC-Siegel<br />
sowie auf ASC-zertifizierte Ware. Doch ein nachhaltiger<br />
Umgang mit Ressourcen hört nicht bei<br />
den Zutaten auf. Popp Feinkost beschäftigt sich<br />
dieser Tage verstärkt mit der Umverpackung. „Neben<br />
der Reduzierung des Kunststoffanteils streben<br />
wir auch eine gute Recyclingfähigkeit, nachhaltige<br />
Verbesserungen im CO 2<br />
-Verbrauch und eine hohe<br />
Anwenderfreundlichkeit an“, heißt es bei Popp. So<br />
werden die verschiedenen Verpackungskonzepte<br />
auf Basis dieser Kriterien beurteilt.<br />
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48 COOKING KOCH IM PORTRAIT<br />
CHRISTIAN SCHRUTEK<br />
Welcome back<br />
Seit 2017<br />
Head of Manufacturing<br />
Event und Messe Gastronomie,<br />
Stockheim,<br />
Düsseldorf<br />
2015 - 2017<br />
Gastronomischer Leiter,<br />
Konzept Entwickler,<br />
Edeka<br />
2014 - 2015<br />
Event-Koch, Caterer,<br />
u. a. Miele, Rational,<br />
Menü System<br />
2013 - 2014<br />
Küchenleiter, St. Vinzenz-<br />
Krankenhaus,<br />
Dinslaken<br />
2013<br />
Event-Koch, Planer,<br />
Grüne Hölle Nürburgring<br />
2011 - 2012<br />
Geschäftsleiter,<br />
Der Frische Caterer,<br />
Düsseldorf<br />
2003 - 2011<br />
Küchenleiter, Stockheim,<br />
Düsseldorf<br />
1996 - 2002<br />
Küchenchef, Holiday<br />
Inn, Kaarst<br />
Christian Schrutek, Küchendirektor beim Messe- und<br />
Event-Caterer Stockheim, verstärkt seit drei Jahren abermals<br />
das Team des Düsseldorfer Traditionsunternehmens.<br />
Nach zahlreichen Stationen quer durch den Catering-Kosmos<br />
kehrte er dorthin zurück, wo er schon einmal acht<br />
Jahre lang mit viel Engagement und Leidenschaft tätig war.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
COOKING KOCH IM PORTRAIT 49<br />
Interview<br />
Von Martin Eschbach<br />
Was hat Sie bewogen,<br />
Koch zu werden?<br />
Wie sind Sie im Catering<br />
„gelandet“?<br />
FOTOS: Stockheim<br />
1995 - 1996<br />
Küchenchef, Hotel<br />
Hermitage, Breyell<br />
1994 - 1995<br />
Executive Chef,<br />
Holiday Inn, Düsseldorf,<br />
Führung der Küchenbrigade<br />
inklusive<br />
Einkaufsleitung<br />
1993 - 1994<br />
Executive Souschef,<br />
Queens Hotel,<br />
Düsseldorf<br />
1992<br />
Koch, Chef de Partie,<br />
Souschef Queens Hotel,<br />
Mönchengladbach<br />
1990 - 1992<br />
Freiberuflicher<br />
Koch auf Sylt<br />
1989 - 1990<br />
Wehrdienst, Koch/<br />
Steward, Offiziersheim<br />
MVS List auf Sylt<br />
1989 - 1989<br />
Commis de Cuisine,<br />
Hotel Günnewig Savoy,<br />
Düsseldorf<br />
1987 - 1988<br />
Commis de Cuisine, Im<br />
Schiffchen, Düsseldorf<br />
1984 - 1986<br />
Ausbildung zum Koch,<br />
Landhaus Mönchenwerth,<br />
Meerbusch<br />
Essen war bei uns zu Hause<br />
immer sehr wichtig. Wir waren<br />
zu großen Teilen Selbstversorger,<br />
hatten eigene Nutztiere<br />
und immer frisches Obst und<br />
Gemüse. Der Umgang mit<br />
Lebensmitteln war schon<br />
immer Bestandteil meines<br />
Lebens und ich wollte etwas<br />
machen, wo ich das Ergebnis<br />
meiner Arbeit sofort sehen<br />
oder schmecken konnte. Mein<br />
Bruder wurde Schreiner, und<br />
ich entschied mich für das<br />
Handwerk, bei dem man nie<br />
verhungert. So begann ich<br />
im Alter von 16 Jahren eine<br />
Ausbildung zum Koch.<br />
Was waren Ihre ersten<br />
Aufgaben als Lehrling?<br />
Die Zeit werde ich nie vergessen.<br />
Für die Kartoffeln hatten<br />
wir eine Schälmaschine – Gott<br />
sei Dank. Aber ich durfte jeden<br />
Abend die Stahlplatte des<br />
Ofens mit Schmirgelpapier<br />
und Baumwolllappen sauber<br />
machen. Es war heiß, es war<br />
anstrengend, ich habe es<br />
gehasst.<br />
Wie ging es nach der<br />
Ausbildung weiter?<br />
Ich lernte zwei Jahre die<br />
Sterneküche der Restauration<br />
kennen, dann ging ich zur<br />
Bundeswehr. In der MVS Sylt<br />
(MVS = Marineversorgungsschule;<br />
Anmerk. d. Red.) sorgte<br />
ich für das leibliche Wohl<br />
der Truppe. Danach sammelte<br />
ich auf der Insel wichtige<br />
Erfahrungen als Mietkoch,<br />
u. a. in Betrieben wie Gosch<br />
am Hafen und der Kupferkanne.<br />
Nach Sylt war ich in einigen<br />
Hotels tätig und suchte nach<br />
mehr Abwechslung. Ich wollte<br />
nicht jeden Tag in derselben<br />
Küche stehen. Ein Freund vermittelte<br />
mich dann zu Stockheim<br />
für das Catering auf der<br />
Messe Düsseldorf. Aus dem<br />
befristeten Job wurden dann<br />
acht Jahre Festanstellung.<br />
Und seit 2017 bin ich wieder<br />
da – bei Stockheim.<br />
„Ich suchte<br />
nach mehr<br />
Abwechslung.<br />
Ich wollte nicht<br />
jeden Tag in<br />
derselben Küche<br />
stehen.“<br />
Warum die Rückkehr?<br />
Bei Stockheim ist der Mensch<br />
wichtig und wird geschätzt.<br />
Da ist Stockheim in der Branche<br />
wirklich eine Ausnahme.<br />
Es ist eine tolle Firma, mit<br />
viel Teamspirit, die mir immer<br />
wieder die Möglichkeit bietet,<br />
außergewöhnliche Events, wie<br />
zum Beispiel die Verleihung<br />
Deutscher Fernsehpreis oder<br />
die blue motion night auf der<br />
boot Düsseldor, kreativ mitzugestalten.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
50 COOKING KOCH IM PORTRAIT<br />
Ein Lieblingsrezept<br />
von Christian Schrutek<br />
Welche Bedeutung hat für Sie<br />
Nachwuchsarbeit?<br />
Seeteufelfilet<br />
Belugalinsen l Rote-Bete-Gelee l<br />
Yuzu-Würfel l Schinken-Chip<br />
Sie ist und war mir immer wichtig.<br />
Deswegen habe ich 2015<br />
auch eine Lehrküche geleitet, um<br />
jungen Menschen dabei zu helfen,<br />
in die Welt der Gastronomie<br />
einzusteigen. Stockheim bietet<br />
Ausbildungsplätze zur Köchin und<br />
zum Koch an. Auch Veranstaltungskauffrau/-mann<br />
kann man<br />
bei uns lernen.<br />
Wie arbeiten Sie mit Ihrem<br />
Team zusammen?<br />
Seeteufel:<br />
150 g Seeteufelfilet<br />
1 El Butterschmalz<br />
1 Stück kalte Butter<br />
1 Zweig Thymian<br />
1 Zweig Rosmarin<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Butterschmalz in einer<br />
Grillpfanne erhitzen,<br />
Thymian und Rosmarin<br />
dazugeben, Seeteufel<br />
salzen und von beiden<br />
Seiten leicht anbraten,<br />
am Ende Butter dazugeben,<br />
den Fisch damit<br />
übergießen, Fisch im<br />
Ofen zu Ende garen.<br />
Yuzuwürfel:<br />
2 Salzzitronen<br />
150 ml Geflügelfond<br />
Saft einer Yuzu-<br />
Zitrone<br />
1 g Agar-Agar<br />
Zubereitung:<br />
Schale der Salzzitronen<br />
dünn schälen und<br />
fein hacken. Geflügelfond<br />
mit der Salzzitrone,<br />
Yuzu-Saftund<br />
Agar-<br />
Agar aufkochen und<br />
mit Zucker abschmecken.<br />
Alles auf ein<br />
flaches Blech gießen,<br />
fest werden lassen<br />
und in kleine Würfel<br />
schneiden.<br />
Rote Bete-Gelee:<br />
120 ml rote Bete Saft<br />
30 ml Apfelsaft<br />
10 ml Apfelessig<br />
Lorbeer, Thymian<br />
10 g Gelatine<br />
Zucker, Salz<br />
Zubereitung:<br />
Rotej-Bete-Saft, Apfelsaft,<br />
Apfelessig,<br />
Lorbeer und Thymian<br />
kurz aufkochen und<br />
ziehen lassen, mit Salz<br />
und Zucker abschmecken<br />
und passieren.<br />
Gelatine einweichen,<br />
in die noch warme<br />
Flüssigkeit geben und<br />
unter Rühren auflösen.<br />
Gelee auf ein flaches<br />
Blech gießen und<br />
abkühlen lassen.<br />
Anschließend in kleine<br />
Würfel schneiden<br />
Linsen:<br />
60 g Belugalinsen<br />
1 Schalotte<br />
120 ml Gemüsebrühe<br />
20 ml Balsamicoessig<br />
30 g Butter<br />
30 g Tomatenwürfel<br />
1 Zweig Thymian<br />
Lorbeer, Salz und<br />
Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Linsen über Nacht<br />
einweichen und abgießen.<br />
Schalotten in<br />
feine Würfel schneiden<br />
und mit einem Teil der<br />
Butter glasig dünsten.<br />
Dann die Linsen<br />
dazugeben und mit<br />
dem Balsamicoessig<br />
ablöschen. Das Ganze<br />
mit der Gemüsebrühe<br />
auffüllen, ein Lorbeerblatt<br />
und den Thymian<br />
dazugeben. Linsen<br />
solange kochen bis sie<br />
noch einen leichteb<br />
Biss haben und dann<br />
mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Zum Schluss<br />
die Tomatenwürfel<br />
untermischen und die<br />
restliche Butter dazugeben.<br />
Schinken-Chip<br />
1 Scheibe Schinkenspeck<br />
im Backofen bei<br />
180 Grad<br />
knusprig<br />
backen.<br />
Auf Augenhöhe. Ich gebe die<br />
Richtung vor, aber jeder in meiner<br />
Crew ist herzlich eingeladen, sich<br />
mit Ideen einzubringen. Wichtig<br />
ist: Nicht zu viel reden, sondern<br />
gemeinsam anpacken, um das<br />
Ziel zu erreichen.<br />
Was kochen Sie gerne privat?<br />
Tafelspitz in Meerrettichsauce,<br />
dazu eine ehrliche mehlige Kartoffeln<br />
und Salat – damit mache ich<br />
meinen Sohn und mich wunschlos<br />
glücklich.<br />
Was machen Sie gerne in Ihrer<br />
Freizeit?<br />
Mich draußen aufhalten, zum<br />
Beispiel in Finnland. Natur pur genießen,<br />
ohne Strom und fließend<br />
Wasser, dafür mit ganz viel Muße.<br />
Außerdem gehe ich gerne angeln.<br />
Und eine eigene Sauna habe ich<br />
gebaut - mit Sternenhimmel.<br />
„Ich gebe die Richtung<br />
vor, aber jeder<br />
ist herzlich eingeladen,<br />
sich mit Ideen<br />
einzubringen.“<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
NEUHEITEN<br />
CREATION NEUHEITEN 51<br />
SUPPENQUARTETT<br />
DR. OETKER<br />
Mit vier Suppenkonzentraten startet Dr. Oetker<br />
Professional ins Frühjahr: klare Rindfleischsuppe<br />
mit und ohne Fleischeinlage sowie<br />
Klare Hühnersuppe mit und ohne Hühnerfleisch.<br />
Für die Zubereitung wird der Doseninhalt<br />
mit der entsprechenden Menge Wasser<br />
aufgekocht und nach Bedarf verfeinert.<br />
www.dr-oetker.de<br />
NEUES OUTFIT<br />
LUKULL<br />
Die 1-l-Packung klassische Sauce Hollandaise<br />
von Lukull präsentiert sich ab sofort<br />
in einem moderneren Design. Dazu zählt<br />
auch der Serviervorschlag auf der Vorderseite,<br />
der Köchen einen ansprechenden visuellen<br />
Input für ihre eigenen Kreationen<br />
gibt. Alle relevanten Informationen wie<br />
Zutaten und Nährwertangaben sind auf<br />
einen Blick sichtbar.<br />
www.unileverfoodsolutions.de<br />
BIO-KETCHUP<br />
HEINZ FOODSERVICE<br />
Mit den zwei neuen Kechup-<br />
Varianten „Tomatenketchup<br />
salz- und zuckerreduziert“ im<br />
10-l-Eimer sowie „Tomatenketchup<br />
Bio“ im 875-ml-Format<br />
will Kraft Heinz den Ansprüchen<br />
an eine gesündere Ernährung<br />
Rechnung tragen. Außerdem<br />
gibt es „Bull‘s Eye Original“<br />
ab sofort auch im Großformat<br />
(12-kg-Eimer).<br />
www.kraftheinzfoodservice.de<br />
BREZEL IM XL-FORMAT<br />
ARYZTA<br />
Aryzta stellt eine Laugenbrezel im XL-Format<br />
(130 g) vor. Sie ist fertig gebacken und tiefgekühlt.<br />
Die Brezel wird lediglich bei Raumtemperatur<br />
30 bis 60 Minuten aufgetaut und ist<br />
dann verzehrbereit. Für eine besonders frische<br />
Rösche empfehlen die Backexperten, die Brezel<br />
nach dem Auftauen zwei Minuten im Ofen zu<br />
backen. Alternativ kann sie auch gefroren acht<br />
Minuten bei 160 °C gebacken werden..<br />
www.aryzta.com<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
52 CREATION EIS<br />
HEISS<br />
EIS<br />
auf<br />
Reise durch den Orient<br />
Zutaten:<br />
1 Kugel Mövenpick Pistazie, Bulgur,<br />
Kurkuma, Zucker, Orangensaft,<br />
Orangenblütenwasser, Limette<br />
So wirds gemacht:<br />
Bulgur mit Gelbwurz in Öl glasieren,<br />
etwas Zucker dazugeben und mit<br />
Orangensaft (0,3 l auf 100 g Bulgur)<br />
auffüllen. Den Orangenbulgur mit<br />
etwas Orangenblütenwasser und<br />
Limette verfeinern, mit Wasser regulieren<br />
und köcheln lassen. Orangenbulgur<br />
in eine kleine Schale geben,<br />
eine Kugel Mövenpick Pistazie daraufsetzen<br />
und mit einer Orangenscheibe<br />
dekorieren.<br />
Wareneinsatz ca. 1 Euro<br />
UVP ca. 4,50 Euro<br />
www.froneri-schoeller.de<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CREATION EIS 53<br />
FOTOS: Bindi, Froneri Schöller, Lagnese<br />
Mit den neuen Sorten der Eishersteller<br />
kann der Sommer heiß werden.<br />
Ob als Monokugel, als Komponente<br />
auf einem Dessertteller oder im Eisbecher<br />
– die Eisneuheiten passen<br />
zu jedem Anlass und lassen sich mit<br />
wenigen Handgriffen spannend<br />
inszenieren.<br />
Von Elke Baumstark<br />
DDie Sommersaison steht im<br />
Zeichen des Sorbets: Der fruchtige,<br />
leichte Eisgenuss bringt<br />
Schwung in das Eisangebot<br />
– nicht nur als klassischer Zwischengang,<br />
sondern auch als<br />
Dessert- oder Getränkekreation.<br />
Bindi setzt bei seinen Rezepturen<br />
seiner Gran Gelato Sorbetti<br />
der Geschmacksrichtungen<br />
Mango, Mirtillo und Ananas auf<br />
Natürlichkeit: Ein sehr hoher<br />
Anteil von Fruchtpürees sorgt<br />
für puren Fruchtgeschmack,<br />
auf künstliche Aromen und<br />
Farbstoffe wurde komplett verzichtet.<br />
Alle Fruchtsorbets sind<br />
in der 4,8-l-Wanne erhältlich,<br />
die rund 80 individuell portionierbare<br />
Kugeln ergibt, oder<br />
mit Fruchtsoße gestrudelt im<br />
servierfertig vorportionierten,<br />
kalkulationssicheren Sektglas<br />
für besondere Catering-Anlässe. Die<br />
Bindi Flutes in den Geschmacksrichtungen<br />
Limoncello und Frutti di Bosco<br />
werden durch die neue Sorte Flute<br />
Mango e Passion Fruit ergänzt, hier<br />
bringt Mangospeiseeis mit Maracujasoße<br />
exotisches Flair auf den Tisch.<br />
SCHWUNG FÜRS GESCHÄFT<br />
Kontraste machen den Nachtisch<br />
erst richtig interessant. Mit einem<br />
Mix aus Texturen und Neuinterpretationen<br />
traditioneller Desserts und<br />
Süßspeisen sorgt Froneri Schöller<br />
in seinem Mövenpick-Eissortiment<br />
Fruchtig: Flute Mango<br />
e Passion Fruit, Mangoeis<br />
mit Maracujasoße im<br />
Sektglas von Bindi.<br />
Crispy Caramel<br />
Zutaten (10 Personen):<br />
1 Kugel Mövenpick Salted Caramel,<br />
120 g Joghurt 10 %, 65 g Bananenpüree,<br />
15 g Ahornsirup, 3 g Golden-<br />
Milk-Gewürzmischung, ½ Scheibe<br />
Knäckebrot, Aprikosen, Kurkuma,<br />
Gelbwurz, Zucker<br />
So wirds gemacht:<br />
Joghurt, Bananenpüree, Ahornsirup<br />
und Golden-Milk-Gewürzmischung<br />
mixen und auf einem Teller verteilen.<br />
Die Kugel Mövenpick Salted Caramel<br />
mit etwas Kurkuma und frischem<br />
Gelbwurz in Knäckebrotstückchen<br />
rollen und auf die Golden-Milk-<br />
Creme setzen. Aprikose in sechs<br />
Teile schneiden, mit Zucker betreuen<br />
und mit einem Bunsenbrenner karamellisieren.<br />
Die Stücke neben das Eis<br />
setzen.<br />
Wareneinsatz ca. 1 Euro<br />
UVP ca. 4,50 Euro<br />
www.froneri-schoeller.de<br />
für Inspirationen. Alles dreht sich um die beiden<br />
neuen Eissorten Lemon Cheesecake mit<br />
Käsekuchengeschmack, durchzogen von Gebäckstückchen<br />
und Zitronensoße, sowie das<br />
„Eis der Gastronomie <strong>2020</strong>“ Salted Caramel.<br />
Ein sahniges Eis, das mit Karamellstückchen<br />
und einer gesalzenen Karamellsoße gestrudelt<br />
wurde. Auch das Drumherum, mit dem Eissorten<br />
schnell und spannend inszeniert werden,<br />
bringt Schwung ins Eisgeschäft. Mit einer Kugel<br />
Salted-Caramel-Eis, Mürbteigbrösel sowie<br />
einer Kombination aus Espresso und Sauerkirschen<br />
lässt sich der süße Klassiker „Kirsch-<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
54 CREATION EIS<br />
michel“ aufpeppen. Und zu einer Kugel<br />
Lemon Cheesecake passt gegrillte<br />
Mango mit einer Mandelmilch-Vinaigrette,<br />
oder auch ein Schicht-Dessert<br />
mit Zitronen-Quark-Schmand.<br />
Vier neue Eissorten im Unilever Carte-D’Or-Sortiment<br />
lassen keinen Gast<br />
kalt: So kommt Gelateria Mermaid als<br />
nussiges Pistazieneis mit Himbeersorbet<br />
und Himbeeren, getoppt wird<br />
das Wanneneis mit süßen, türkisblauen<br />
Seesternen und Tropfen aus<br />
weißer Schokolade. Auch das vegane<br />
Eis der Sorte Kokos-Blaubeer, das mit<br />
Kokosstückchen und einer Blaubeersoße<br />
durchzogen ist, lädt zu spannenden<br />
Ideen für vielseitige Süßspeisen<br />
und Dessertkreationen ein. Zudem<br />
erfrischen zwei neue Sorbets der Geschmacksrichtungen<br />
Aprikose mit<br />
Aprikosenstückchen und Himbeer<br />
mit Himbeerstückchen nicht nur bei<br />
Sommerfesten und in der Außengastronomie.<br />
FANTASIEVOLLE IDEEN<br />
Wer kreative Ideen und neue Inspirationen<br />
rund um diese neuen Eissorten,<br />
aber auch andere Geschmacksrichtungen<br />
sucht, wird in den neuen<br />
Rezeptbroschüren der Hersteller fündig:<br />
„Ab in den Sommer“ heißt der aktuelle<br />
Folder von Unilever Langnese,<br />
Hätten Sies gewusst?<br />
Der Unterschied: Nicht die Liter-, sondern<br />
die Kiloangabe ist bei Wanneneis<br />
ausschlaggebend.<br />
Luftaufschlag: Der Luftaufschlag im Eis<br />
bestimmt das Gewicht-Liter-Verhältnis.<br />
Hohes Gewicht bei gleicher Literangabe<br />
garantiert höchste Ergiebigkeit.<br />
Mehr Kugeln pro Wanne: Durch geringen<br />
Luftaufschlag kann eine Wanne bis zu<br />
30 Kugeln mehr enthalten im Vergleich zu<br />
Wanneneis mit höherem Luftaufschlag.<br />
Schmelz: Das hohe Gewicht bedingt<br />
einen späteren Schmelzpunkt, für länger<br />
anhaltenden, cremigen Eisgenuss.<br />
Quelle: Bindi<br />
Covered Ice<br />
Zutaten (10 Personen):<br />
Eiskugeln nach Wahl:<br />
Je 1 Kugel Bindi Gran Gelato,<br />
beispielsweise Cioccolato, Fagola,<br />
Vaniglia, Banana<br />
Je 1 Bindi Sorbetto, beispielsweise<br />
Limone und Mirtillo<br />
Topping nach Wahl, z. B. Wiberg<br />
Dekor-Früchte-Mix, Curry Purpur,<br />
schwarze und geschälte Sesamsaat,<br />
Berry Sun, Orangia Sun sowie<br />
gehackte Pistazien.<br />
So wirds gemacht:<br />
Die Eiskugeln diverser Geschmacksrichtungen<br />
werden in verschiedensten<br />
Toppings gewälzt und einzeln<br />
serviert.<br />
Wareneinsatz pro ausgarnierter<br />
Eiskugel: 0,45 Euro bis 0,74 Euro<br />
www.bindi.de<br />
der zehn neue, einfach und schnell<br />
zuzubereitende Kreationen vorstellt,<br />
wie beispielsweise Crunchy<br />
Apple Trifle oder ein süß-salziges<br />
Beerendessert.<br />
Auch Froneri Schöller hat auf<br />
seiner Website sechs neue Mövenpick-Rezepte<br />
für die Gastronomie<br />
aufgelegt: Die fantasievolle Reise<br />
Kokosmousse mit<br />
Schokobröseln<br />
Zutaten (10 Personen):<br />
10 Kugeln Carte D’Or Kokos-Blaubeer<br />
150 g Schokobiskuit<br />
30 zarte junge Möhrchen, glasiert mit<br />
einem Sirup aus 500 ml Passionsfruchtsaft<br />
(auf 150 ml reduziert), der<br />
mit Speisestärke in Wasser gebunden<br />
ist,<br />
Brösel aus Schoko-Cookies,<br />
Schoko-Knusper-Müsli,<br />
2 EL Nussöl und 2 bis 3 EL Kakao,<br />
Mousse aus 350 g Doppelrahmfrischkäse,<br />
4 EL Kokoslikör,<br />
100 g Zucker und 3 Eier (Eigelb und<br />
Eischnee)<br />
So wirds gemacht:<br />
Schokobiskuit in mundgerechte<br />
Stücke brechen und mit etwas<br />
Kokoslikör beträufeln. Im Wechsel<br />
die Biskuitstücke mit der Frischkäse-<br />
Mousse in Töpfe schichten und mit<br />
den Bröseln bestreuen. Die Möhren<br />
durch den abgekühlten Passionsfruchtsirup<br />
ziehen und jeweils drei<br />
Möhren in jeden Topf stecken. Mit<br />
einer Kugel Carte D’Or Kokos-<br />
Blaubeer servieren.<br />
Wareneinsatz pro Portion 1,76 Euro<br />
UVP pro Portion ca. 6,20 Euro<br />
www.langnese-business.de<br />
führt von Fruity BBQ über Taste of<br />
India bis Schicht im Schacht.<br />
Bindi zeigt auf seiner Website<br />
und in seinem Folder „Fantasia<br />
nel dessert“ eine große Range an<br />
Inspirationen für Eiskreationen<br />
im Becher oder auf dem Teller, mit<br />
Kalkulationshilfen sowie Equipment<br />
und Serviceartikeln.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
Eisinszenierungen<br />
brauchen Individualität<br />
Interview<br />
Wir haben diese Entwicklungen im Blick und<br />
gehen mit unseren Marken gezielt darauf ein,<br />
sowohl mit unserer Produktentwicklung als<br />
auch mit stimmigen Konzepten zur Verkaufsunterstützung.<br />
IHR SPEZIALIST FÜR<br />
Desserts<br />
Welche Trends sehen Sie?<br />
Fritz Kellermann, Direktor<br />
Marketing bei Froneri Schöller<br />
Ist der Speiseeismarkt für Sie<br />
einfacher geworden?<br />
Der Eisverzehr ist kontinuierlich<br />
gestiegen, was an den beiden<br />
heißen Sommern in 2018 und<br />
2019 liegt und auch daran, dass<br />
der Gast mit einem Eisdessert<br />
Genuss und positive Emotionen<br />
verbindet. Natürlich schläft der<br />
Wettbewerb nicht: Neue Player<br />
sind im Markt hinzugekommen.<br />
Auch die Trends wandeln sich<br />
immer schneller, die Anforderungen<br />
an die Produkte haben sich<br />
verändert: So werden beispielsweise<br />
gluten- und laktosefreie<br />
Eissorten verstärkt nachgefragt.<br />
„Handwerklichkeit<br />
ist nicht automatisch<br />
mit guter<br />
Qualität gleichzusetzen.“<br />
Zeitgemäße, neue Geschmacksrichtungen<br />
geben wichtige Impulse. So darf es in dieser<br />
Saison für den Gast auch mal eine ausgefallenere<br />
und üppigere Eissorte sein, gern angereichert<br />
mit Stückchen und Sauce. Nach wie vor<br />
machen jedoch klassische Eissorten mit traditionellen<br />
Geschmacksrichtungen den Großteil<br />
des Marktes aus. Bei den Eis-Inszenierungen<br />
ist absolute Individualität gefragt. Das Konzept<br />
muss jedoch immer zum Gastronomen passen<br />
– und natürlich zu seinen Gästen. Nur so<br />
kann man sich von anderen abheben.<br />
Wo sehen Sie neue Marktnischen?<br />
In den letzten Jahren haben sich die Ansprüche<br />
der Gäste gewandelt, das Qualitätsbewusstsein<br />
ist gestiegen. Immer stärker werden<br />
Angebote für spezielle Ernährungsformen<br />
gewünscht, wie vegane Eissorten. Auch das<br />
Thema Nachhaltigkeit nimmt an Fahrt auf:<br />
Hier geht es u. a. um zertifizierte Rohstoffe,<br />
aber auch um Verpackungen. Aufgrund des<br />
Fachkräftemangels im Gastgewerbe sind bei<br />
Eisdessert-Kompositionen einfache Lösungen<br />
oberstes Gebot, die sich auch von ungelerntem<br />
Personal mit wenigen Handgriffen zu<br />
einer wirkungsvollen, raffinierten Inszenierung<br />
umsetzen lassen.<br />
Wie beurteilen Sie die Entwicklung zu<br />
immer mehr handwerklichen Eismanufakturen<br />
im Markt?<br />
Handwerklichkeit ist nicht automatisch mit<br />
guter Qualität gleichzusetzen. Gäste erkennen<br />
schnell, wer ein qualitativ hochwertiges<br />
Produkt herstellt. Insofern werden sich – wie<br />
überall – gute Produkte durchsetzen. Wir<br />
bieten starke Markenprodukte mit sehr hohen<br />
Qualitätsstandards, mit denen sich unsere<br />
Kunden profilieren und Umsatz generieren<br />
können.<br />
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1
56 CREATION TABLETOP<br />
Essen Sie noch oder<br />
zelebrieren<br />
Sie schon?<br />
Welche Themen, Designs und<br />
Farben spielen bei den aktuellen<br />
Tabletop-Kollektionen eine Rolle?<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> hat<br />
nachgeschaut.<br />
Von Christiane Diekmann<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CREATION TABLETOP 57<br />
Die Dekorserie Gloss of<br />
Color von Fürstenberg<br />
zeigt neue Dimensionen an<br />
Glanz, Tiefe und Lebendigkeit<br />
der Farbflächen.<br />
Shiro von Schönwald<br />
gibt dem Trend zu nordischem<br />
Understatement<br />
ein attraktives<br />
Setting.<br />
Weiß ist wieder<br />
im Trend:<br />
Die Serie Stella<br />
von Fürstenberg<br />
zeigt sanft<br />
geschwungene<br />
Teile mit feinen<br />
Relieflinien.<br />
E<br />
FOTOS: Fürstenberg, Schönwald, KPM, Tafelstern, Schönwald<br />
Ein Klassiker feiert sein Comeback: Weißes<br />
Geschirr kommt wieder auf die Tische von<br />
Hotellerie und Gastronomie. Wer dabei allerdings<br />
an das gute Service der Oma denkt,<br />
der hat nur zum Teil recht. Denn es geht<br />
nicht mehr nur darum, möglichst viele Teile<br />
einer Serie zu präsentieren. Vielmehr soll<br />
edles weißes Geschirr durch den angesagten<br />
Mix-&-Match-Trend kombiniert und damit<br />
aufgewertet werden. Dem Gestaltungswillen<br />
sind hier wenig Grenzen gesetzt: Zeitlose<br />
Formen, quadratische, geradlinge Designs<br />
finden ebenso ihren Platz wie Klassiker, die<br />
gerne auch einen eher behaglichen Charakter<br />
versprühen. „Darüber hinaus ist weißes<br />
Porzellan mit und ohne hochwertige Platinoder<br />
Golddekoration der Ränder dauerhaft<br />
beliebt“, sagt André Scheffler, Leiter Marketing/Vertrieb<br />
der Porzellanmanufaktur Fürstenberg.<br />
Verschiedene Serien und Designs machen<br />
ein Menü nicht nur zu einem kulinarischen<br />
Genuss, sondern auch zu einem spannenden<br />
Design-Erlebnis. Starre Regeln fallen, weiß<br />
auch KPM, die Königliche Porzellan-Manufaktur<br />
Berlin. „Jeder Gang darf auf einem<br />
anderen Design serviert werden“, heißt es<br />
aus dem Traditionshaus. Edles Weiß ist auch<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
58 CREATION TABLETOP<br />
hier angesagt, aber so wandelbar, dass<br />
Vielfalt auf dem Tisch entsteht. Und Bauscher<br />
bietet neben bunt glasierten Kollektionen<br />
puristisches, weißes Porzellan an,<br />
das nicht ohne Grund als „weißes Gold“<br />
bezeichnet werde, heißt es hier.<br />
Mit zeitlosen, minimalistischen Formen<br />
wird ein edles, cleanes Gesamtkonzept<br />
entwickelt. Das hat im Übrigen den<br />
Vorteil, dass den Speisen der gebührende<br />
Raum zur Entfaltung gegeben wird, wirkt<br />
doch der weiße Untergrund wie eine<br />
Leinwand, auf der die Kreationen stilvoll<br />
arrangiert werden können. Und weil<br />
hier nichts von den Künsten des Kochs<br />
ablenkt, kann auch das Menü beim Gast<br />
noch besser zur Geltung kommen.<br />
Das Thema Individualisierung macht<br />
auch vor Porzellan nicht halt. Gekonnt<br />
aufeinander abgestimmte Teller und Tassen,<br />
selbst Gläser werden vielseitig kombiniert<br />
und schaffen so eine unverwechselbare<br />
Note auf der Tafel. Neu ist auch<br />
die Präsentation der Speisen. Was früher<br />
selbstverständlich auf einem Teller serviert<br />
wurde, kommt jetzt in einer Schale<br />
auf den Tisch. Oder aber die Suppe wird<br />
im Teebecher gereicht. Allein: Die Qualität<br />
des Porzellans muss stimmen. Hochwertige<br />
Waren seien auch deshalb gefragt, weil<br />
der Kunde verstärkt nachfrage, „wo der<br />
Teller, das Besteck, das Glas herkommt“,<br />
heißt es bei KPM. Auch wie und wo die<br />
Waren hergestellt wurden, sei dieser Tage<br />
verstärkt Thema.<br />
METALLIC-EFFEKTE UND<br />
RELIEFARTIGE STRUKTUREN<br />
Seltmann Weiden zeigt im Bereich<br />
Hotellerie-/Gastronomieporzellan<br />
unter anderem veredelte Porzellanoberflächen<br />
mit teilweise reliefartigen<br />
Strukturen und neuen Farbdekoren.<br />
Auch Oberflächen mit Metallic-Effekten,<br />
angelegt auf fahnenlosen<br />
Coupartikeln, werden vorgestellt.<br />
Seltmanns Marketing-Leiter Gerold<br />
Welz ist sicher, „der lediglich schön<br />
gedeckte Tisch wird in zunehmendem<br />
Maße von einer themengeführten<br />
Speiseninszenierung abgelöst, in<br />
Edles Weiß, wandelbar<br />
und facettenreich,<br />
wie bei KPM,<br />
lässt Vielfalt auf dem<br />
Tisch entstehen.<br />
der das gesamte Ambiente der Location<br />
zählt. Hier spielt das Porzellan<br />
eine herausragende Rolle, da es die<br />
Bühne der kulinarischen Genüsse<br />
bildet.“<br />
Tafelstern, Anbieter für Profiporzellan,<br />
inszeniert mit seiner neuesten<br />
Kollektion ebenfalls den Coupteller.<br />
Die Serie Temptaste besteht aus flachen<br />
und tiefen Couptellern sowie<br />
Schalen und Platten in verschiede-<br />
KOMBINIEREN,<br />
WAS SPASS MACHT<br />
Apropos frisch: Neben weiß sind auch<br />
Farben, ja sogar verschiedene Strukturen<br />
angesagt, die eine spannende Haptik<br />
versprechen. Hauptsache die Tischgesellschaft<br />
trifft sich nicht am langweiligen<br />
Einheitstisch. Es wird kombiniert, was<br />
Spaß macht, Mix & Match auch hier:<br />
Farben, Formen, Materialien. So setzt<br />
Fürstenberg auf den Trend zu außergewöhnlichen<br />
Oberflächenstrukturen und<br />
Farbdekoren. Das Geschirr sollte jedoch<br />
sinnvoll aufeinander abgestimmt und<br />
robust sein. Bei der Dekorserie „Gloss of<br />
Color“ etwa weisen alle Teller und Platten<br />
nicht nur zwischen den verschiedenen<br />
Größen, sondern auch innerhalb einer<br />
Größe eine Varianz der Farbnuancen und<br />
-strukturen auf.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CREATION TABLETOP 59<br />
nen Größen. Auch das Unternehmen<br />
Schönwald Porzellan schließt sich diesem<br />
Trend für die gehobene Gastronomie an.<br />
Tief und großformatig lasse es der Speisenpräsentation<br />
alle Freiräume. Sowohl<br />
Vorspeisen als auch Pasta und Salate lassen<br />
sich attraktiv arrangieren. Und auch<br />
für die Küche macht Schönwald Porzellan<br />
einen Vorteil der vielfältig einsetzbaren<br />
Coupteller fest: „Durch den Einsatz weniger,<br />
verschiedener Geschirrteile spart<br />
man Stauraum und kann schnell und<br />
komfortabel arbeiten.“<br />
ROBUST UND NACHHALTIG<br />
FÜR CATERER<br />
Wenn Geschirr im Catering-Alltag bestehen<br />
muss, sollte es besonders robust,<br />
pflegeleicht und langlebig sein. Wer will<br />
sich schon über Kratzer nach dem ersten<br />
großen Event aufregen müssen? Bauscher<br />
setzt hier auf das Thema Nachhaltigkeit.<br />
Noch vor Kurzem sei Einweggeschirr<br />
durchaus als praktisch empfunden worden,<br />
dieser Tage sei es geradezu verpönt.<br />
Mit dem Sortiment „Playground“ will Bauscher<br />
diesem Umdenken gerecht werden,<br />
indem das Repertoire „spannende, teils<br />
verwegene Accessoires und Artikel bereithält“,<br />
die aus vielfältigen Materialien<br />
besteht. Das Konzept setzt zwar auch auf<br />
Einweggeschirr, allerdings besteht es zu<br />
Echte Allrounder:<br />
Die Eatery-Bowls<br />
von Tafelstern.<br />
Schönwald<br />
vereint skandinavischen<br />
Minimalismus<br />
mit japanischer<br />
Ästhetik.<br />
70 Prozent aus Zuckerrohrresten und zu<br />
30 Prozent aus FSC-Holz-Zellulose. Bauscher<br />
verweist darauf, dass sämtliche Artikel<br />
dieser Serie aus nachhaltigen Rohstoffen<br />
produziert wurden und zu 100 Prozent<br />
biologisch abbaubar seien.<br />
Ein ganz anderer Tipp, den Schönwald<br />
Porzellan bereithält: Bei vielen Kollektionen<br />
könne man dieselbe Untertassengröße<br />
für alle Tassenarten nutzen. „Das<br />
erspart zeitraubendes Sortieren und es<br />
sieht zudem sehr modern aus“, heißt es<br />
aus dem Haus Schönwald.<br />
Und wer meint, es muss nicht immer das<br />
neueste Geschirr auf den Tisch, wer auf<br />
Tradition setzt, der hat bei ausgewählten<br />
Anbietern Glück, die einige Serien schon<br />
sehr lange am Markt haben. So bietet<br />
KPM eine lebenslange Nachkaufgarantie.<br />
Das Service „Kurland“ etwa feiert in diesem<br />
Jahr seinen 230-jährigen Geburtstag,<br />
Hotels und Gastronomen dürfen hoffen,<br />
auch noch in vielen Jahren Teller und Tassen<br />
der Serie nachbestellen zu können,<br />
ohne gleich ein ganzes Geschirr neu zu<br />
kaufen. Doch der langen Geschichte wird<br />
dem Service noch ein sehr aktuelles Teil<br />
hinzugefügt, ein to-go-Becher. Mit dem in<br />
mehreren Farbvarianten erhältlichen Becher<br />
will KPM ebenfalls einen Akzent in<br />
Sachen Nachhaltigkeit setzen.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
60 CORPORATE INTERGASTRA<br />
Mit über 100.000 Besuchern<br />
aus 75 Ländern und 1.497<br />
Ausstellern (1.422 im Jahr<br />
2018) aus 29 Ländern erzielte<br />
die Intergastra in Stuttgart<br />
neue Bestmarken.<br />
Ob die Innovation hält, was<br />
sie verspricht? Davon können<br />
sich Intergastra-Besucher<br />
überzeugen.<br />
BESUCHER-<br />
REKORD<br />
FOTOS: Messe Stuttgart, Hersteller<br />
Auf den neuen Besucherrekord<br />
sind die Veranstalter<br />
der Intergastra<br />
<strong>2020</strong> besonders stolz.<br />
T<br />
Trends, Innovationen und visionäre<br />
Konzepte für die Gastronomie<br />
standen vom 15. bis<br />
19. Februar <strong>2020</strong> auf der Intergastra<br />
im Fokus. „Der erneute Zuwachs<br />
an Besuchern sowie Ausstellern<br />
dokumentiert die Position<br />
der Intergastra als wichtigste<br />
Plattform für Hotellerie und<br />
Gastronomie im deutschsprachigen<br />
Raum. Mit der IKA/Olympiade<br />
der Köche und den mehr<br />
als 2.000 Wettbewerbsteilnehmern<br />
aus über 70 Nationen war<br />
die Intergastra in diesem Jahr so<br />
international wie nie“, teilt Stefan<br />
Lohnert, Geschäftsführer der<br />
Messe Stuttgart, zum Abschluss<br />
der Messe selbstbewusst mit.<br />
GUTE STIMMUNG AUF DER<br />
KOCH-OLYMPIADE<br />
Ein Publikumsmagnet war die<br />
IKA/Olympiade der Köche, die<br />
erstmals im Rahmen der Intergastra<br />
stattfand und dort ihr<br />
25. Jubiläum feierte. Auf diese<br />
Zusammenarbeit will der Verband<br />
der Köche Deutschlands e.<br />
V. als Veranstalter der größten<br />
und ältesten internationalen<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CORPORATE INTERGASTRA 61<br />
Neu im Schaerer-Sortiment<br />
ist die Kaffeemaschine Coffe<br />
Soul Select. Sie kommt<br />
in der zweiten Jahreshälfte<br />
auf den Markt.<br />
Kochkunstausstellung auch für die kommenden<br />
Jahre setzen. „Alle teilnehmenden<br />
Köche und Patissiers waren begeistert,<br />
ihr Land und ihren Beruf zu repräsentieren.<br />
Fans und Besucher sorgten für eine<br />
großartige Stimmung. Für die Folgeausgaben<br />
in den Jahren 2024 und 2028 wollen<br />
wir diese sensationelle Koch-Olympiade<br />
wiederholen“, betont Richard Beck, Präsident<br />
des Verbandes der Köche Deutschlands<br />
e. V. Bis dahin darf sich das Team aus<br />
Norwegen über den Titel des Olympiasiegers<br />
der Nationalmannschaften freuen,<br />
das Team aus Schweden holte den Titel<br />
der Jugendnationalmannschaften und<br />
das Team aus Dänemark entschied in der<br />
Kategorie der Gemeinschaftsverpfleger<br />
den Wettbewerb für sich.<br />
Aber letztlich sind es natürlich auch die<br />
Aussteller, die mit ihren zahlreichen Innovationen<br />
das Publikum begeistern. Auch<br />
wenn die Digitalisierung nicht mehr aufzuhalten<br />
ist, ist der „analoge“ Besuch der<br />
Messe für Caterer nach wie vor Pflicht.<br />
Nur hier können sich die Gastro-Profis<br />
von so zahlreichen Anbietern<br />
die Trends und Neuheiten präsentieren<br />
lassen. Eine Auswahl:<br />
Skechers Work stellte erstmals<br />
auf der Intergastra Berufsschuhe<br />
mit der Skechers-DNA vor.<br />
Im Messefokus standen klassische<br />
Schuhmodelle für alle Ein-<br />
Der Regenerierofen<br />
GRE 100 von<br />
Nordcap kann<br />
eine energieeffiziente<br />
Alternative<br />
zum Kombidämpfer<br />
sein.<br />
Premiere<br />
auf der<br />
Intergastra:<br />
Skechers<br />
Work Footwear<br />
war<br />
zum ersten<br />
Mal auf der<br />
Messe in<br />
Stuttgart<br />
vertreten.
62 CORPORATE INTERGASTRA<br />
satzbereiche in Gastronomie und Hotellerie, aber<br />
auch farbige, besonders leichte Sneaker, die in den<br />
kommenden Monaten auf den Markt kommen.<br />
Neu ist beispielsweise der Schuh Telfin-Sanphet SR.<br />
Der sportliche Herrenberufsschuh ist ein schwarzer<br />
Schnürschuh mit Leder und Cordura-Mesh als Obermaterial.<br />
Laut Hersteller ist er dank seiner stark<br />
rutschhemmenden Laufsohle besonders sicher.<br />
DAMPF MACHEN IN DER PROFIKÜCHE<br />
Das Unternehmen Beam wurde vor über 35 Jahren<br />
gegründet. Anfänglich war es auf die Herstellung<br />
von Hochdruckreinigungssystemen für den Außenbereich<br />
spezialisiert – seit über 20 Jahren macht<br />
Beam jedoch erfolgreich Innenräumen Dampf. Die<br />
Geräte von Beam arbeiten mit „trockenem“ Dampf<br />
und nicht mit Chemie. Grund genug, zum Beispiel<br />
für Caterer L&D, auf die Produkte von Beam zu setzen.<br />
Laut Hersteller sorgt der 180 °C heiße Dampf<br />
dafür, dass Flächen direkt nach Behandlung trocken<br />
und desinfiziert sind. Für Schmutz- und Frischwasser<br />
gibt es getrennte Behälter.<br />
Kaffeemaschinenhersteller Schaerer übernimmt<br />
ganz neu den Vertrieb der Firma Wilbur Curtis aus<br />
den USA mit Mengenbrühmaschinen. In diesem<br />
Jahr werden erst einmal sieben Maschinen für den<br />
deutschen Markt ins Sortiment aufgenommen. Einen<br />
ersten Eindruck der Maschinen konnten sich<br />
Edna hat die<br />
Messebesucher<br />
auf eine<br />
kulinarische<br />
Reise durch<br />
den Orient geschickt.<br />
die Besucher auf der Intergastra machen. Neu im<br />
Schaerer-Sortiment: Coffe Soul Select. Das Maschinenkonzept<br />
basiert auf der Grundidee, technische<br />
Leistungsfähigkeit und optische Auswahlmöglichkeiten<br />
unabhängig voneinander zu kombinieren<br />
und Kunden somit größte Flexibilität bei der exakten<br />
Anpassung an ihr Geschäftsmodell zu eröffnen.<br />
Die Maschine ist in der zweiten Jahreshälfte verfügbar.<br />
ZWEI MEGATRENDS: BIO UND DIGITAL<br />
Die Geräte des<br />
Herstellers<br />
Beam sorgen<br />
mit „trockenem“<br />
Dampf für<br />
Hygiene in der<br />
Profiküche.<br />
Nespresso Professional feierte auf der Intergastra<br />
den Relaunch seiner Origin Range. Der Kaffeeexperte<br />
hat die Range um eine neue Sorte erweitert. Das<br />
Besondere: Die Neuheit, Peru Organic, ist der erste<br />
Bio-Kaffee von Nespresso Professional. Außerdem<br />
gehören zur Range: Origin Brazil, Origin Guatemala<br />
sowie Origin India.<br />
Rieber hat seine Connect-App neben dem bereits<br />
angebundenen Gemeinschaftskühlschrank Multipolar<br />
Connect um den K|Pot Connect erweitert. Mit<br />
dem mobilen und jetzt vernetzten Koch- und <strong>Ausgabe</strong>gerät<br />
K|Pot Connect können laut Unternehmen<br />
flexibel individuelle Programme erstellt werden. Die<br />
Regeneration von unterschiedlichsten Speisen, auch<br />
von Cook-&-Freeze-Gerichten, sei somit prozesssicher,<br />
digital und automatisch möglich. Die Garkurve<br />
kann für jede Speise individuell angepasst werden,<br />
wodurch sich die Speisenqualität in der <strong>Ausgabe</strong><br />
maßgeblich perfektioniert. Der neue K|Pot Connect<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CORPORATE INTERGASTRA 63<br />
NEUE SERIE VORGESTELLT<br />
Cool Compact präsentierte die ersten<br />
vollständig in Deutschland gefertigten<br />
Schnellkühler/Schockfroster, die die Geräte-Range<br />
für die zeitversetzte Speisenzubereitung<br />
erweitern. Sie bieten zahlreiche<br />
Features wie Smart-Level-Control (Steuerung<br />
einzelner Einschübe) oder Smart-<br />
Door (automatische Türöffnung) mit besonders<br />
hohem Nutzen im Küchenalltag.<br />
In die Schnellkühler/Schockfroster Vintos<br />
und Vintos+ können garheiße Speisen<br />
direkt nach der Produktion zum sicheren<br />
Kühlen/Frosten eingeschoben werden.<br />
Die Modelle der Reihe Vintos+ sind Multifunktionsgeräte,<br />
in denen zusätzlich<br />
zu den Kühl- und Frostvorgängen auch<br />
aufgetaut, warm gehalten oder mit Niedrigtemperatur<br />
gegart werden kann.<br />
gibt dem Koch die Möglichkeit,<br />
seine eigenen Programme<br />
einfach und sicher digital<br />
per App zu schreiben<br />
und zu steuern. Damit kann<br />
das Bedienen von jedem erfolgen<br />
und der Feinschliff<br />
des Kochens bleibt Chefsache.<br />
Anhand des Regenerierofens<br />
GRE 100 zeigte Nord-<br />
Cap eine energieeffiziente<br />
Alternative zum Kombidämpfer.<br />
Mit einem Anschlusswert<br />
von 3,2 kW im<br />
Vergleich zu 7,5 kW bei herkömmlichen<br />
Kombidämpfern<br />
kann Energie gespart<br />
werden. Spiegeleier, Spargel,<br />
Brokkoli können laut<br />
Hersteller nach dem Regenerieren<br />
ohne Qualitätseinbußen<br />
zwei Stunden warm<br />
gehalten werden. Tellergerichte<br />
ohne Cloche bleiben<br />
bei 160 °C bis zu 40 Minuten<br />
heiß. Ein weiterer Vorteil<br />
sei, dass für den Einsatz<br />
keinerlei bauliche Änderungen<br />
vorgenommen werden<br />
müssen (keine Haube, kein<br />
Wasseranschluss oder Kondensatabfuhr<br />
nötig).<br />
Edna hat die Standbesucher<br />
in diesem Jahr auf eine<br />
kulinarische Reise durch<br />
den Orient geschickt. Das<br />
Unternehmen will somit für<br />
mehr orientalischen Flair<br />
im Catering sorgen. Mit<br />
von der Partie ist beispielsweise<br />
türkischer Börekstrudel<br />
oder Nachspeisen<br />
aus traditionellem Baklava<br />
zum Selbstkreieren.<br />
Nespresso<br />
präsentierte<br />
erstmals eine<br />
Bio-Variante<br />
auf der Intergastra.<br />
Die Spülmaschinen<br />
der Serie<br />
KTM Multi-<br />
Rinse (MR)<br />
können nun<br />
in Echtzeit<br />
vernetzt<br />
werden.<br />
DIE STEUERUNG MACHT<br />
DEN UNTERSCHIED<br />
Stierlen hat die Korbtransportmaschinenserie<br />
KTM MultiRinse (MR) mit der<br />
hochmodernen Elektronik-5-Steuerung<br />
ausgerüstet. Über den Webbrowser ist eine<br />
kabellose Anbindung und Vernetzung<br />
in Echtzeit möglich, zur vereinfachten<br />
Fernabfrage und -diagnose per Smartphone,<br />
Tablet oder PC. Auch eine Gerätevernetzung<br />
in der Küche wäre laut Hersteller<br />
mit der Hightech-Steuerung ohne Weiteres<br />
umsetzbar.<br />
Die modular aufgebaute, kompakte<br />
KTM-MR-Serie lässt sich je nach Leistungs-<br />
und Platzbedarf gerade, über Eck<br />
oder über zwei Ecken aufstellen. <br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
64 CORPORATE ECS<br />
Rund 140 Teilnehmer<br />
kamen<br />
zum ersten<br />
europäischen<br />
Catering Summit<br />
nach Köln.<br />
ECS-Nachbericht<br />
PREMIERE<br />
IN KÖLN<br />
D<br />
Der Kongress bot Catering-Führungskräften<br />
die Möglichkeit, Wissen und<br />
Erfahrungen auszutauschen und sich<br />
auf zukünftige Entwicklungen in der<br />
Catering-Branche vorzubereiten. Darüber<br />
hinaus wurden die 140 Teilnehmer<br />
mit auf eine Reise genommen, auf der<br />
Themen wie Führung, Unternehmergeist,<br />
Nachhaltigkeit und persönliche<br />
Anfang Februar hatte<br />
der European Catering<br />
Summit (ECS)<br />
seine Premiere in<br />
Köln. Ein neuer internationaler<br />
Kongress,<br />
speziell ausgerichtet<br />
auf die Event-Caterer-Branche.<br />
FOTO: Servicecenter 4Hospitality<br />
Beziehungen eine Rolle spielten. „Inspiriert<br />
von führenden internationalen Referenten<br />
erhielten die Teilnehmer Einblicke<br />
in die Entwicklungen der Branche<br />
und lernten von ihren Kollegen durch<br />
Best Practices und Networking“, so die<br />
Veranstalter.<br />
Als Referentin mit dabei war u. a. Nicole<br />
Brandes, eine international renommierte<br />
Autorin, die den Kongress in der Halle<br />
Tor 2 in Köln eröffnete. Sie gab den Teilnehmern<br />
gleich zu Beginn einen Leitfaden<br />
an die Hand, sodass der Input nicht<br />
nur für die zwei Tage, sondern über das<br />
ganze Jahr für die Caterer Früchte tragen<br />
soll. Mit von der Partie war auch ein alter<br />
Bekannter aus der hiesigen Event-Caterer-Szene:<br />
Georg Broich, aber auch zahlreiche<br />
weitere internationale Fachleute<br />
aus der Event-Catering-Szene.<br />
International<br />
Der Kongress wurde von folgenden<br />
Event-Caterern und Verbänden unterstützt:<br />
ABCS (Russland), BECAS<br />
(Belgien), EPCAS (European Event<br />
Caterer Association), LECA (Deutschland),<br />
ONCE (Niederlande) und Traiteurs<br />
de France (Frankreich). Initiator<br />
des ECS <strong>2020</strong> war das niederländische<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
Servicecenter 4Hospitality.<br />
Zahlreiche<br />
namhafte Referenten<br />
sorgten<br />
für reichlich<br />
Input.<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
CORPORATE 65<br />
TOP AUSBILDER AWARD<br />
FÜR ALLE GASTRO-BERUFE!<br />
IMPRESSUM<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong>, 21. Jahrgang<br />
Kolumne<br />
KLAUS HÄCK<br />
unterstützt als Professional Coach<br />
Führungskräfte und Unternehmer in<br />
ihrer persönlichen und beruflichen<br />
Entwicklung. Dabei ist er auf die<br />
Branchen Catering, Gastronomie<br />
und Hotellerie spezialisiert. Außerdem<br />
ist er Beirat Wissen & Bildung<br />
bei der Foodservice Consulting<br />
Society International (FCSI).<br />
Kontakt: www.hommequadrat.de<br />
Immer wieder höre ich im Hintergrund<br />
die Fragestellung, ob es heute überhaupt<br />
noch Sinn macht, junge Menschen auszubilden.<br />
Wenn diese mit der Ausbildung<br />
fertig sind, dann studieren sie und sind<br />
als Fachkräfte weg vom Markt. Sicher eine<br />
Aussage, die sicherlich differenzierter zu<br />
betrachten ist, denn Studium ist auch Ausbildung.<br />
Und doch ist diese Frage berechtigt.<br />
Gerade in Deutschland, dessen politischer<br />
Wille die Akademisierung der Gesellschaft<br />
in den Vordergrund stellt. Der Frust steigt<br />
weiter, wenn Ausbilder Studien lesen, die<br />
eine relativ hohe Abbrecherquote bei Studierenden<br />
belegen. Wie gut hätte man diese<br />
jungen Menschen als Fachkraft gebrauchen<br />
können. Ebenso fällt es Unternehmen<br />
häufig schwer, Mitarbeitende mit einem<br />
Bachelorabschluss betrieblich einzuordnen,<br />
anders als bei einem Masterabschluss.<br />
Und trotzdem, ich finde es gut, dass jungen<br />
Menschen zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten<br />
angeboten werden. Denn die Welt<br />
verändert sich und wir brauchen täglich<br />
andere Lösungen, um der Nachfrage nach<br />
neu entstehenden Jobs gerecht zu werden.<br />
Unser Gewerbe ist, was die Art der Ausbildungsberufe<br />
betrifft, ziemlich konstant.<br />
Aber auch unsere Branche kann sich der<br />
Veränderung nicht erwehren und bietet<br />
neben der klassischen dualen Ausbildung<br />
zahlreiche duale Studienmöglichkeiten<br />
an. Das ist gut so, weil es die Attraktivität<br />
der Arbeitsplätze in der Gastronomie steigert.<br />
Mir würde es sehr gefallen, wenn es<br />
neben dem Top Ausbilder im klassischen<br />
Beruf Koch z. B. auch einen Top Ausbilder<br />
für das duale Studium in unserer Branche<br />
gäbe. Und sorry, warum eigentlich immer<br />
der Koch? Ich stelle mir die Frage, ob die<br />
Branche solche Wettbewerbe nur deshalb<br />
auslobt, weil sie an einem Mangel leidet.<br />
Nämlich am Mangel Fachkraft Koch. Besser<br />
wäre es, wenn unsere Branche die Welt<br />
darauf aufmerksam machen würde, wie<br />
viele abwechslungsreiche Ausbildungsgänge<br />
sie in der Gastronomie und im Catering<br />
bietet und wie grandios die Unternehmen<br />
ausbilden. Es ist an der Zeit, die<br />
zahlreichen Berufe im Catering und in der<br />
Gastronomie auf die gleiche Ebene wie<br />
„den Koch“ zu stellen. Das entscheidende,<br />
und da bin ich für einen grundsätzlichen<br />
Top Ausbilder Award, ist eine Ausbildung<br />
auf höchstem Niveau. Eine Ausbildung,<br />
die jungen Menschen eine professionelle,<br />
fachliche Kompetenz vermittelt. Eine Ausbildung,<br />
die nachweislich die Persönlichkeit<br />
des jungen Menschen in den Fokus<br />
nimmt und ihn auch auf dieser Ebene entwickelt.<br />
Eine Ausbildung, die soziale Werte<br />
vermittelt, weil die Eltern es nur noch zum<br />
Teil hinbekommen, und somit Bewusstsein<br />
für Kultur im Unternehmen schafft.<br />
Wer das alles beherzigt und umsetzt, der<br />
kreiert sinnhafte Ausbildung und findet<br />
ausreichend Auszubildende, auch Köche.<br />
Dann stellt sich auch nicht mehr die Frage,<br />
ob es überhaupt Sinn macht auszubilden,<br />
denn die Nachfrage wird steigen!<br />
Redaktion:<br />
Martin Eschbach (V. i. S. d. P.)<br />
Mobil 0152 22576369<br />
E-Mail eschbach@hospitality-medien.de<br />
Dörte Fleischhauer -168 (V. i. S. d. P.)<br />
Mobil 0172 4207049<br />
E-Mail fleischhauer@hospitality-medien.de<br />
Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />
Elke Baumstark, Christiane Diekmann,<br />
Klaus Häck, Jan-Peter Wulf<br />
Art-Direktorin:<br />
Lena Wurm<br />
LW Photography & Design<br />
Verlag:<br />
EPP Professional Publishing<br />
Group GmbH, München<br />
Dierdorfer Str. 499, 56566 Neuwied<br />
Internet: www.cc<strong>inside</strong>.de<br />
Geschäftsführung: Michael Hengstmann<br />
Anzeigenleitung:<br />
Rachid Attaoua,<br />
Mobil 0152 22576365<br />
E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />
Mediaberatung:<br />
Ilonka Bonin,<br />
Mobil 0152 22589456<br />
E-Mail bonin@hospitality-medien.de<br />
Anzeigenvertretungen:<br />
Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 & Benelux<br />
Verlagsvertretung Volker Geuer<br />
Fon 04122 99979-0<br />
Fax 04122 99979-20<br />
E-Mail office@geuermedien.de<br />
Nielsen 3a & 3b<br />
Verlagsvertretung Günter Scheffel<br />
Fon 06003 8290180<br />
Mobil 0171 7639601<br />
E-Mail adwork@hotmail.de<br />
Nielsen 4, Schweiz & Österreich<br />
Rachid Attaoua, Fon -192, Fax -213<br />
E-Mail attaoua@hospitality-medien.de<br />
Anzeigenpreisliste:<br />
Nr. 22 vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />
Erscheinungsweise: 8-mal pro Jahr<br />
Bezugspreise:<br />
Einzelpreis 9,50 Euro, Jahresabonnement<br />
Inland: 51,50 Euro, für Studenten<br />
38,90 Euro, Ausland: 64,10 Euro. Im<br />
Falle höherer Gewalt kein Belieferungsoder<br />
Entschädigungsanspruch.<br />
Litho, Druck: Vogel Druck und<br />
Medienservice GmbH, Höchberg<br />
© Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der<br />
Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Verlags vervielfältigt oder<br />
verbreitet werden. Das gilt insbesondere<br />
für die gewerbliche Vervielfältigung per<br />
Kopie, die Aufnahme in elektronische<br />
Datenbanken und die Vervielfältigung auf<br />
CD-Rom. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos & Illustrationen<br />
keine Gewähr.<br />
Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />
zur Fest stellung der<br />
Verbreitung von Werbeträgern (IVW)<br />
ISSN 1615–5122<br />
Cooking + Catering <strong>inside</strong> 3/20
66 CORPORATE VORSCHAU<br />
INTERNORGA-<br />
NACHBERICHT<br />
IM NÄCHSTEN HEFT<br />
LESEN SIE ...<br />
<strong>Ausgabe</strong> 4/20<br />
erscheint am<br />
17. April <strong>2020</strong><br />
PROFIMESSER<br />
Welche Messe-Innovationen<br />
in diesem Jahr die Catering-Küche<br />
bereichern werden, bereiten wir für Sie<br />
in der kommenden Cooking + Catering<br />
<strong>inside</strong> auf.<br />
DESSERTS<br />
Wenn es ein unverzichtbares Utensil in der<br />
Profi-Küchen gibt, dann ist das Messer. Die Vorlieben<br />
der Köche sind sehr unterschiedlich, aber eine haben<br />
alle gemeinsam: Scharf muss es sein.<br />
Desserts selbst zu kreieren, dafür<br />
fehlt in der Profiküche immer häufiger die<br />
Zeit. Welche Alternativen es gibt, ohne Abstriche<br />
in Sachen Qualität machen zu müssen,<br />
lesen Sie in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />
FOTOS: Hamburg Messe und Congress / Michael Zapf, Shutterstock<br />
GEWÜRZE<br />
Das Würzen ist so alt wie die Kochkunst<br />
selbst. Doch Gewürze haben nicht nur geschmacklichen<br />
Nutzen, sie werden traditionell<br />
auch zur Haltbarmachung von Lebensmitteln<br />
und Getränken verwendet. Wir zeigen, worauf<br />
es hierbei ankommt.<br />
Besuchen Sie uns online: www.facebook.com/Catering<strong>inside</strong> www.instagram.com/catering<strong>inside</strong> www.twitter.com/CateringInside
<strong>2020</strong><br />
JETZT VORMERKEN!<br />
Nutzen Sie das aufmerksamkeitsstarke Umfeld für Ihre Anzeige!<br />
Anzeigenschluss: 23. April <strong>2020</strong> Erscheinungstermin: 15. Mai <strong>2020</strong><br />
Kontakt: Rachid Attaoua, Telefon 0152/22576365, attaoua@hospitality-medien.de<br />
Ilonka Bonin, Telefon 01522/2589456, bonin@hospitality-medien.de
24.622 verbr. Aufl.<br />
3. Quartal 2019<br />
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GV-Fachmagazin<br />
in Deutschland<br />
Das Branchenmagazin<br />
für Catering und GV<br />
Die<br />
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gesamte Catering- und GV-Branche im Blick<br />
über alle Catering-Bereiche<br />
Themen für Management und Küche<br />
Nachhaltigkeit: Green Catering<br />
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