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Gsungen&Gspielt 01/2020

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INT´RESSANTERWEIS

WIE KOMMST DU ZU

DER MELODIE FÜR DEINE

LIEDER, WIE ZUM TEXT?

Fällt dir davor der Text oder die Melodie ein?

Ernst Thoma

Es ist nie dieselbe Situation. Manchmal

fällt mir ein Satz mit gutem Rhythmus

und mit Melodie ein. Manchmal steht

der Text und die Melodie wird gesucht.

Das kann auch manchmal lange dauern.

Peter Kostner

Für manche Lieder habe ich einen Text

übernommen, weil er so schön und berührend

war, einige wenige Lieder habe ich

selbst getextet, weil mich der Anlass dazu

inspiriert hat. Dementsprechend ist eigentlich

immer der Text zuerst vorhanden.

Foto: Privat

Fritz Feyrsinger

Mein erstes Lied „De Frühjahrszeit

kimmb scho daher“ habe ich vor meinem

Haus geschrieben. Dort gab es

noch keine Straße und die Landschaft

und Umgebung hat mich einfach inspiriert.

Alle meine darauffolgenden Lieder

entstanden aus selbstgeschriebenen

Gedichten. Oft habe ich bereits beim

Schreiben dieser Texte die Melodie im

Kopf. Diese nehme ich dann auf ein

Tonband auf, da ich selbst keine Noten

schreiben und lesen kann. Die Aufnahmen

schicke ich meist zu Peter Reitmeir,

der mir die Lieder im vierstimmigen

Satz aufschreibt.

Foto: Privat

Sepp Oberhöller

Wenn eine neue Melodie oder Text entsteht,

dann ist meistens vorher ein Gedankenbild

in meinem Inneren. Das kann oft

spontan geschehen, z.B. in der Natur oder

auf der Alm, in einer Kirche oder im Stall

während dem Melken. Zuerst braucht es

immer den Text: Was will ich damit ausdrücken…?

Die Melodie kommt dann

meist ganz von allein…

Robert Schwärzer

Es gibt für mich immer einen Anlass – ein

Ereignis, das seinen musikalischen Ausdruck

findet. Und fast immer sind zuerst

die Worte da, die dann in Klang gesetzt

werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das

Wiegenlied für meine Kinder „Und af a

niads Kindl“. In der Sammlung von Maria

Vinzenz Süß habe ich die erste Strophe

gefunden und war tief beeindruckt

davon. Eine halbe Stunde und etliche

Wörter und Töne später, beim Schlafengehen

am Abend konnte ich gleich überprüfen,

ob das Lied auch funktioniert.

Viele empfinden es vielleicht als wenig

schmeichelhaft, wenn die Zuhörer bei ihren

musikalischen Einfällen einschlafen,

für mich war dies aber ein untrügliches

Zeichen, dass es doch nicht ganz schlecht

sein kann. Noch ein Wort zum Begriff

Volkslied in der Frage. Es sind nur Lieder,

die mir einfallen, keine Volkslieder.

Doch es würde mich sehr freuen, wenn

irgendwann einmal ein Lied von mir als

„Volkslied“ bezeichnet werden könnte.

Foto: Privat

Peter Reitmeir

Zum Text komme ich durch Zufall.

Manchmal gibt mir auch jemand einen

Text, der mich anspricht. Die Melodie entsteht,

indem ich versuche, den Inhalt musikalisch

auszudrücken. Ich spreche den

Text durch und schaue, dass ich ihn in

den entsprechenden Rhythmus bringe. Es

ist also immer der Text vorher vorhanden.

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G‘SUNGEN & G‘SPIELT | 45. JAHRGANG | HEFT 01 | MÄRZ 2020

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