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Die älteren Musikfans kratzen

sich immer noch am

Kopf, wenn ihre Söhne und

Töchter einem Youtuber

oder Instagram-Influencer

an den Lippen hängen, der

stundenlang in die Kamera

quatscht oder irgendwelche

Streiche spielt. Der in Groningen

lebende Simon De

Wit, der unter dem Namen

Blanks musiziert, könnte in so einer Situation das perfekte

Versöhnungsangebot sein. Denn De Wit ist smart, witzig, mit

seiner Wuschelfrisur ziemlich süß, kurz: der perfekte Influencer.

Er ist aber auch ein sehr guter, intuitiv und wahnsinnig schnell

arbeitender Musiker. Das beweisen vor allem seine „Story

Sessions“, die man auf seinem YouTube-Channel „Music

by Blanks“ finden kann. Darin dokumentiert er, wie er einen

Song schreibt. Das Besondere daran: Seine Fans sind via

Insta Live dabei und treffen nach und nach die wichtigsten

Entscheidungen. Soll der Song „happy“ oder „sad“ sein?

Welche Instrumente sollen als Extra dazu? Eine Ukulele? Kein

Problem! Am Ende dieser Session stand „Bittersweet“ – der

bei Spotify schon locker die Million geknackt hat.

Diese Nahbarkeit zahlt sich aus – vor allem in Verbindung mit

Blanks Stimme und seinem Talent. Seine Singles „Sweaters“

Bunte Tüte

Blanks

Der Singersongwriterinfluencer

Der junge Niederländer Simon De Witt ist nicht nur ein smarter Typ und ein sehr talentierter

Musiker – er beweist mit seiner Karriere auch, wie man das Singer-Songwriter-

Dasein mit den Mitteln der Influencer bereichert. Ende April kommt er für zwei Shows

nach Deutschland.

oder „Higher“, das ebenfalls in

einer Instagram Session entstand,

sind veritable Hits, „Better Now“

hat gar schon zweistellige Millionenzahlen

im Streaming geschafft.

Die Idee zur interaktiven

Arbeitsweise kam ihm übrigens

tatsächlich, als er sich die Kanäle

der von YouTube geförderten

„Creators“ anschaute. In einem

Radiointerview sagte De Wit: „Ich

habe mit einem Freund gebrainstormt, weil ich neue Ideen für

meinen YouTube-Kanal brauchte. Und da fiel uns auf, wie die

Youtuber immer wieder ihre Fans fragen, ob sie zum Beispiel

Kaffee oder Tee holen sollen und sie so den Tag ihrer Idole

beeinflussen. Da dachte ich mir: Hey, wie würde das wohl mit

Musik funktionieren? Im Studio benute ich Instagram Stories

und Polls und Fragen, um Meinungen der Fans einzuholen.

Meine Viewer schicken mir Melodien und manchmal gar

Texte, einige singen sogar in ihr Telefon – daraus wird dann

der Song.“

Mal schauen, was er sich für seine Konzerte ausdenken

wird – am 26. April spielt er in der Berghain Kantine in Berlin,

am 28. April im Häkken in Hamburg. Tickets gibt’s auf

Ticketmaster.de.

Wir sind schon seit einigen Jahren Fans des Illustratoren

Felix Scheinberger. Der versteht nicht nur sein Handwerk

und lehrt es als Dozent und als Autor von gut gemachten

Lehrbüchern wie „Mut zum Skizzenbuch“ oder „Drainting“.

Er ist zudem auch sehr ausgeh- und reisefreudig und verewigt

seine Eindrücke in wildschönen Zeichnungen. Bekannt

wurde Scheinberger vor allem durch sein Buch „Hedo“ (Ja

Ja Verlag), in dem er Zeichnungen von jenen Ausgehorten in

Berlin präsentierte, an denen man nicht fotografieren darf –

wie dem Berghain und dem KitKatClub. Mehr Infos und die

Bücher findet ihr bei Instagram auf @felixscheinberger oder

auf felixscheinberger.de.

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