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SCHUTZGEBÜHR 0,50 E
APRIL 2020
by
DUA LIPA
SO GEHT POP HEUTE.
UND MORGEN.
+ THE WEEKND + MATHEA + CHILLY GONZALES + NEWCOMER CHECK
+ KC REBELL & SUMMER CEM + PATTI SMITH
LIVE NATION PRESENTS
31.07. Koln * | 07.08. Berlin
GUNS N' ROSES
26.05. MÜNCHEN · 02.06. HAMBURG
11.10. DÜSSELDORF
14.10. FR ANKFURT
15.10. BERLIN
24.10. MÜNCHEN
08.06. DRESDEN 23.06. HANNOVER
PLUS SPECIAL GUESTS
05.06. HAMBURG 18.06. HANNOVER
TICKETMASTER: 01806 - 999 00 00* · ticketmaster.de
*20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz
05.05. HANNOVER // 06.05. BOCHUM // 09.05. STUTTGART
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Intro
WILLKOMMEN!
Was für eine seltsame Zeit. Während wir kurz davor sind, unser Heft an die Druckerei zu
übersenden, kommen stündlich Neuigkeiten in Sachen Corona-Virus, bzw. Covid-19. Davon
sind auch viele Konzerte- und andere Kulturveranstaltungen betroffen. Deshalb möchten wir
euch natürlich zuallererst bitten, vorsichtig zu sein und gesund zu bleiben (oder wieder zu
werden) – und dann darauf hinweisen, dass auch einige der in unserem Heft angekündigten
Veranstaltungen eventuell ausfallen oder verschoben werden könnten. Checkt also bitte
regelmäßig die Seiten der jeweiligen Spielstätten und Ticketmaster.de.
Zurück zum Erfreulichen: Unsere Cover-Königin ist diesmal Dua Lipa. Die Engländerin mit
kosovarischen Wurzeln ist nicht nur einer der erfolgreichsten Popstars der Welt. Dua Lipa
ist zudem Vorbild, Influencerin, Aktivistin – und, ach ja, modeln und Jeans-Kollektionen
designen kann sie auch noch. Auf ihrem zweiten Album „Future Nostalgia“ liefert Dua Lipa
perfekte Popmusik und haut immer wieder starke Zeilen wie diese raus: „I know I know you
ain‘t used to a female alpha.“ Unser Interview findet ihr auf Seite 12.
Und wo wir gerade bei starken Frauen sind: Wir blicken noch einmal auf das Leben und Werk
der großen Patti Smith und freuen uns wie verrückt auf Kat Frankie, die beim c/o pop Festival
auftreten wird. Dazu haben wir natürlich wie immer auch all die Konzerte, Musicals und
Sport-Events im Blick, die unser Haus in den nächsten Wochen noch so in petto hat.
In diesem Sinne:
Bleibt gesund! Und viel Spaß beim Lesen!
Patti Smith
Dua Lipa
Mathea
Inhalt
10 NICHT VERPASSEN C/O POP 12 TITEL DUA LIPA
03 INTRO Willkommen!
04 INHALT
06 VON FREUNDEN FÜR FREUNDE
Sehen, hören, machen, essen, ausgehen!
Unsere acht Lieblinge des Monats
08 NICHT VERPASSEN!
Jessie J! c/o pop!
12 TITEL
Dua Lipa: So geht Pop heute. Und morgen.
18 BUNTE TÜTE
Kolumne: Konzertnervbirnen
20 INTERVIEWS, FEATURES, STORIES
The Weeknd, Patti Smith, Die Eiskönigin
22 APPLAUSE NEWCOMER CHECK
Mathea + Fünf für die Zukunft
4
Inhalt
DER TYP
19 KONZERTNERVKOLUMNE DER TYP
28 FEATURE DISNEYS DIE EISKÖNIGIN
26 EINE LIEBESERKLÄRUNG AN ... Chilly Gonzales
36 ERKLÄR MIR EINER… KC Rebell & Summer Cem
42 SCHÖNE SACHEN
Alben, Filme, Bücher
46 HIN UND WEG
Bayreuth - mehr als Wagner
50 LIVE Die Lieblingstermine von Ticketmaster
64 TOURDATEN
Auf einen Blick
65 IMPRESSUM
66 VOM LEBEN GELERNT
Dionne Warwick über Diven
RESTEVERWERTUNG
Ein schönes (und nachhaltiges) Rezept für
Arme Ritter haben wir in dem tollen Guide „My
Green Home“ gefunden.
Die leckere Resteverwertung
wird ergänzt durch
die besten Adressen und
2
Links zu Unverpackt-Läden
und Repair-Shops, aber
auch Ideen zu wiederverwendbaren
Produkten wie
Bienenwachstüchern statt
PINKER WIRD‘S NICHT
Frischhaltefolie.
Schöner Hingucker fürs Kinderzimmer: Dieses Flamingo-
Knesebeck-verlag.de Mobile namens Alice wurde in reiner Handarbeit aus feinem
Filz und 100% Bio-Wolle gefertigt und mit rein natürlichen
Farben eingefärbt.
Minimarkt.com
VON FREUNDEN
FÜR FREUNDE
Sehen, hören, machen, essen, ausgehen!
Unsere acht Lieblinge für den April
3BEI DEM PIEPT’S WOHL
Eigentlich ist Dominik Eulberg DJ. Jetzt hat er ein Vogelquartett
entworfen, das auf charmant illustrierten Spielkarten
53 heimische Vogelarten, vom Bienenfresser und
Ziegenmelker bis zum Rotkehlchen, vorstellt. Wer hätte gedacht,
dass der Mauersegler im Laufe seines Lebens bis zu
vier Millionen Flugkilometer zurücklegt und so sein ganzes
Leben in den Lüften verbringt und sogar die Paarung dort
oben vollzieht.
Manufactum.de
KOLLEKTIVE SESSIONS
Das Kölner Kollektiv Cardinal Sessions hat sich in den vergangenen
Jahren nicht nur mit Live-Acoustic-Sessions mit
Musikern aus aller Welt einen Namen gemacht, sondern
veranstaltet auch tolle Festival-Abende. Am 23. Mai ist es
wieder soweit. Im Kölner Stadtgarten treten unter anderem
Fil Bo Riva, COMA, Sylvie Kreusch und remme auf.
6
Ticketmaster.de
FAIRE TICKETS
Finden wir gut: Ticketmaster unterstützt die FairTix-Initiative des Hamburger
Clubkombinats. Diese Erlöse aus den Verkäufen fließen über die Clubstiftung
zurück, in Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Clubszene. An dem FairTix-Modell
nehmen schon diverse Veranstalter und Clubs aus Hamburg teil, unter anderem das
KNUST, Stubnitz, Nochtspeicher und Hafenklang.
Ticketmaster.de
GUTER DRAHT
Merci! Mit diesem Zauberdraht und einem Drahtalphabet zum Selberbiegen
kann man das Dankeschön jetzt auch basteln. Der zwei
Meter lange biegsame Draht ist mit einem farbigen Stoffmantel
umhüllt und lässt sich auch zu einem Ahoi, Hallo oder Liebe biegen.
No-gallery.com
VIVE LA FRANCE
DIESE SONGS DÜRFEN NICHT DARAUF FEHLEN
„God Only Knows”
The Beach Boys
Ein Liebeslied, dass mit der Zeile „I may
not always love you” beginnt, vermag auf
den ersten Blick durchaus einen leicht deprimierenden
Eindruck beim Hörer hinterlassen.
Auch Beach Boys-Genie Brian
Wilson erging es da nicht anders. Er befand
die Zeile für viel zu negativ, um damit gesanglich
in ein Liebeslied einzusteigen und
plante, sie aus dem Songtext zu streichen.
Texter Tony Asher, mit dem Wilson an dem
Projekt „Pet Sounds“ zusammenarbeitete,
kämpfte aber vehement um diesen Beginn.
Der Sinn des Negativums „I may not
always love you” erschließt sich schon in
der zweiten Zeile, in die Asher ein „but as
long as there are stars above you” hinzufügt.
Sinngemäß wird so ein „Ich werde
dich vielleicht nicht immer lieben, aber so
lange Sterne über dir am Himmel stehen,
natürlich für immer...“ draus. Also blieb
der Text wie er war, und der Song wurde
zu einem der größten Klassiker der Beach
Boys - und der Musikgeschichte. Das Stück,
das im Mai 1966 auf dem zeitlosen Meisterwerk
„Pet Sounds“ erschienen ist und in
den USA als B-Seite der Single „Wouldn‘t
it be nice“ veröffentlicht wurde, ist ein genialer
Song, ein Lied für die Ewigkeit. Tausendfach
gehört, hundertfach von Künstlern
wie David Bowie, Neil Diamond oder
Michael Bublé gecovert, in ungezählten
Filmen als Soundtrack verwendet, ist „God
Only Knows“ immer wieder zum Heulen
schön. „Pet Sounds“ gilt heute als eines
der besten Alben der Popgeschichte. Aus
den surfenden Sunnyboys waren mit dieser
Plattenveröffentlichung ernstzunehmende
Musiker geworden. Der geniale Beach Boy
Brian Wilson, einer der größten amerikanischen
Komponisten des 20. Jahrhunderts,
wandte sich mit „Pet Sounds“ von der flockigen
Surf-Musik und den ewigen Themen
Sommer, Sonne, Strand ab und erfand den
Pop der Sechziger mit einer einzigen Platte
neu. Beatle Paul McCartney bezeichnete
„Pet Sounds“ später als Meisterwerk und
erklärte in verschiedenen Interviews, dass
seine Band von „Pet Sounds“ zum Jahrhundert-Album
„Sgt. Peppers Lonely Hearts
Club Band“ überhaupt erst inspirierte
wurde. Für den schönsten Song, der jemals
geschrieben wurde, hielt er aber „God
Only Knows“. Während eines BBC-Interviews
sprach er darüber, dass „God Only
Knows“ eines der wenigen Lieder sei, das
ihn jedes Mal zum Weinen bringe, wenn er
es höre. Ein schöneres Kompliment kann es
nicht geben.
APPLAUSE-Leserinnen und Leser wissen
es längst. Wir sind sind große Fans
des isländischen Pianisten Víkingur
Ólafsson. Jetzt legt er sein drittes Soloalbum
auf. Gewidmet ist es den zwei
großen französischen Komponisten
8
Claude Debussy und Jean-Philippe
Rameau.
Deutschegrammophon.com
MIXTAPE
NICHT VERPASSEN!
Jessie J
Wer live dabei war, wird diesen Sommerabend bis heute nicht vergessen
haben: In der Open Air Saison 2018 trat Jessie J das erste Mal im Hamburger
Stadtpark, dem lauschigen „grünen Wohnzimmer“ der Hanseaten, für eine
Show auf. Es war ein magischer, unvergesslicher Abend, darüber waren
sich Musikkritiker und Fans auf dem Nachhauseweg alle einig. Darum
freuen wir uns jetzt ganz besonders auf das Wiedersehen mit Jessie J an
der Elbe. Oder besser: auf der Freilichtbühne des Hamburger Stadtparks.
Das „Warum?“ ist schnell erzählt: Jessie J schrieb in den vergangenen
Jahren großartige Songs für Künstler wie Alicia Keys, Chris Brown, Rihanna
oder Miley Cyrus. Ihr knalliges „Bang Bang“ haben alle noch im Ohr. Das
ist ja irgendwie auch kein Wunder, schloss die Britin doch die legendäre
BRIT School in London ab, die zuvor schon namhafte Musiker*innen wie
Amy Winehouse, Adele oder Katie Melua erfolgreich besucht haben.
Angefangen hatte aber alles am Londoner Westend. Im Andrew Lloyd
Webber Musical „Whistle Down The Wind“ stand die Britin erstmals auf der
Bühne und begeisterte damals schon das Publikum mit ihrer großartigen
Stimme. Das Konzert in Hamburg wird die einzige Deutschland-Show von
Jessie J in diesem Jahr sein. Unsere Empfehlung daher: Nicht verpassen!
Jessie J
Exklusives Deutschland-Konzert!
14.07.2020
Hamburg (Stadtpark)
Tickets auf Ticketmaster.de
8
NICHT VERPASSEN!
c/o pop
Auf diesen Termin freuen wir uns schon seit Wochen wie
verrückt: Zwischen dem 22. und 26. April findet die c/o pop,
Kölns urbanes Festival für Musik, Indie- und Popkultur, statt.
Konzerte gibt es unter anderem von Foals, Kat Frankie (Foto)
und Balbina. Tickets können entweder für die einzelnen Shows
oder für das komplette Festival auf Ticketmaster.de erworben
werden. Freien Eintritt bekommt ihr dagegen am 25. und
26. April bei der c/o Ehrenfeld, die in kleinen und größeren
Locations rund um die Venloer Straße stattfindet. Neben
Livemusik findet ihr hier Aktivitäten wie Workshops, Yoga und
Karaoke bis hin zu Lesungen, Rave-Arobic und Wein-Tasting.
Der Branchentreff c/o pop Convention richtet seine Zentrale
im Herbrand‘s ein. Hier diskutiert die Musikwirtschaft zu den
vier Komplexen „Digital Music“, „Brands & Music“, „Exchange
Connect“ und „New Talent“.
c/o pop
22.04. - 26.04.2020
Köln
Line-Up:
Foals, Balbina, Querbeat, Kat Frankie,
Lars Eidinger, DJ Sex, CV Vision, Bonnie, Lyn Lim,
Florence Besch, Mama Malou, Suck, Neue Deutsche
Wahrheit, Jason Pollux, DISSY, Bendik Giske,
The Murder Capital, Antifuchs, Pongo,
The Düsseldorf Düsterboys u.v.a.
Tickets auf Ticketmaster.de
10
12
TITEL
Dua Lipa
Zurück in
die Zukunft
Die britische Sängerin mit kosovarischen
Wurzeln ist gerade mal beim zweiten Album
angelangt und schon jetzt eine der erfolgreichsten
Künstlerinnen der Welt. „Future
Nostalgia“ Harry Potter und das die verwunschene
Entwicklung Kind eher noch vorantreiben.
Arena-Tour dazu werden
diese
Wir sprachen mit Dua Lipa, die trotz Weltruhm,
Celebrity-Status und riesigen Live-
Shows ganz genau weiß, wo sie hin will, wo
sie herkommt und was sie erreichen will.
Text und Interview: Daniel Koch
Alle paar Jahre gibt es Popsongs, die
eine Karriere auf immer und ewig
verändern. „New Rules“ von Dua
Lipa war so einer. Die Single, die
2017 erschien, war nicht nur ein
verdammter Ohrwurm, sie war
auch eine Break-up-Hymne,
wie man sie in den Charts
viel zu selten hört. Kein Nachweinen, das
den abtrünnigen Lover verklärt, sondern
ein kämpferisches Loslassen. Dua singt
darin die neuen Regeln, die sie sich verordnet
hat, um von ihm loszukommen:
„One: Don‘t pick up the phone / You
know he‘s only callin‘ ‚cause he‘s drunk
and alone. Two: Don‘t let him in / You‘ll
have to kick him out again. Three: Don‘t
be his friend / You know you‘re gonna
wake up in his bed in the morning / And
if you‘re under him, you ain‘t gettin‘ over
him / I got new rules, I count ‚em.“ Der
Videoclip dazu trägt eine Mitschuld am
Erfolg: Darin sieht man Dua im Kreise
ihrer Freundinnen, die ihr jedes Mal
zur Seite stehen, wenn sie ihrem Lover
doch nachweinen oder ihn gar anrufen
möchte. In einer starken Choreographie
durchlebt sie diesen Struggle – und
weiß am Ende: Mit meiner Girlgang
und mir selbst bin ich besser dran. Das
Video steht gerade bei YouTube bei
sensationellen zwei Milliarden Streams.
PROPS FÜR MOLOKO
Man könnte also meinen, dass ein gewisser
Druck auf den Schultern dieser
Frau lastet, die seit ihrem 15. Lebensjahr
hart an ihrer Karriere gearbeitet hat.
Aber das Gegenteil scheint der Fall: Wer
Dua Lipa bei Instagram folgt, sieht wie
sie Videos dreht, eine Modekollektion für
Pepe Jeans an den Start bringt, Mardi
Gras in Sydney feiert, zahlreiche Foto-
Shootings absolviert und immer noch
einen Moment findet, in die Kamera
zu strahlen. Als sie sich für ein Telefonat
mit uns Zeit nimmt, ist sie gerade beim
Presse-Stopp in London und freut sich
hörbar darauf, dass „Future Nostalgia“,
ihr zweites Album, Anfang April endlich
erscheinen wird.
14
Bevor wir anfangen: Gestern sprach
ich für unser Magazin mit der jungen
Künstlerin Mathea. Als ich sie fragte,
ob sie jemand inspiriert habe, Musik
zu machen und eine Karriere zu
starten, sagte sie uns, du und dein
Video zu „New Rules“ hätten das
ausgelöst. Oh, danke. Das ist ja wundervoll!
Es fühlt sich sehr besonders an,
so was zu hören. Andere Menschen zu
inspirieren, ihre eigene Musik zu machen
– das ist mehr als ich mir jemals erhofft
habe. Ich hatte in meiner Kindheit und
Jugend ebenfalls ein paar Künstlerinnen
als Vorbild, die mir zeigten, dass auch
ich es schaffen kann. Jetzt selbst eines
zu sein … Wow.
Dein selbst betiteltes Debüt Album
hatte mit „New Rules“, „IDGAF“ und
„Hotter Than Hell“ einige Hits, aber
die Songs stammten aus vielen verschiedenen
Studiophasen – und das
konnte man der Produktion manchmal
anhören. Es funktionierte mehr
wie ein Mixtape für mich. „Future
Nostalgia“ wiederum scheint eine
Art Sound-DNA in sich zu tragen, die
sich durch jeden Song zieht. Sei es
in der Art, wie der Bass klingt oder
wie diese Keyboardflächen schillern.
War das deine Intention? Ja. Das war
der Plan. Es sollte in sich geschlossen
sein, mit einem roten Faden, der sich
durch das gesamte Album zieht - und
das ist die Musik, die mich in meiner
Kindheit inspiriert hat. Ich habe versucht,
diesen Sound mit einer sehr zeitgemäßen
Produktion zu vermischen,
die schon mit einem Bein in der Zukunft
steht. Diese Verbindung steckt hinter
dem Titel „Future Nostalgia“.
Ich höre da viele Disco-Elemente
raus, allerdings auch TripHop und
80s-Pop. Waren das die Einflüsse aus
der Kindheit, auf die du anspielst?
Für dieses Album habe ich im Vorfeld
viel Moloko, Jamiroquai, Prince und
Blondie gehört. Das waren die Künstlerinnen
und Künstler, die meine Eltern
immer zuhause gehört haben und die
meine Begeisterung für Popmusik geweckt
haben.
Ich liebe es sehr, dass du in vielen
Interviews Moloko namedroppst.
Ich hoffe drauf, dass jetzt alle Kids,
die sie noch nicht kannten, „Time
Is Now“ und „Sing It Back“ für sich
entdecken … Yeah. Ich liebe diese
Band. Sängerin Róisín Murphy ist eine
Heldin für mich.
Ein Teil deines Lebens besteht
darin, dass du auf all diesen großen
Award-Verleihungen wie den BRIT
Awards oder den Grammys zugegen
bist. Hast du da mal eine der
Heldinnen oder einen Held deiner
Jugend getroffen? Gibt es also wen,
wo selbst eine Dua Lipa noch starstruck
ist? Bei Pink ist mir das passiert.
Ich traf sie bei den BRITs im letzten Jahr.
Sie war mein Idol als ich groß wurde. Ihre
Karriere ist wie ein Leitstern für mich.
Es war sehr nett, sie zu treffen und ihr
sagen zu können, dass sie mir in meiner
Jugend mit ihrer Musik das Leben
gerettet hat.
Du hast mal erzählt, dass es anfangs
schwierig war, dich im Studio zu behaupten
und allen zu vermitteln, wie
du klingen willst. „Future Nostalgia“
klingt nicht so, als wäre das noch ein
Thema. Eher im Gegenteil. Diesmal
war ich tatsächlich viel selbstbewusster,
weil ich inzwischen meinen Tritt gefunden
habe. Ich weiß jetzt genau, wie was
im Studio funktioniert und wo ich lyrisch
und musikalisch hinwill. Mein Debut war
ein einziger großer Lernprozess, der
mich an diesen Punkt gebracht hat.
Ich fühle mich gerade sehr wohl mit
meiner Karriere und mit den Songs,
die ich mache.
SEID IHR BEREIT FÜR EIN
„FEMALE ALPHA“?
Dua Lipa ist im August letzten Jahres 24
geworden. Ihr Aufstieg wirkt im Rückblick
sehr smooth, manch einer beschreibt
ihn, als sei ihr das alles fast ein wenig
zugeflogen. Eine eher unfaire Interpretation,
denn Dua Lipa hat eben schon
wahnsinnig früh hart daran gearbeitet,
eine erfolgreiche Musikerin zu werden.
Klar, Talent und Aussehen liegen ihr
auch in den Genen – es gibt sogar viele
Fans, die vor allem in ihren Vater Dukagjin,
der ebenfalls eine kurze Karriere
als Sänger hatte, verknallt sind. Seit der
auf den BRIT Awards mal kurz im Bild
war, nennen ihn die amerikanischen
und britischen Klatsch-Seiten gerne
ein „total babe“ und attestieren ihm
„smoldering good looks“.
Aber Dua Lipa hat schon mit 15 diese
Mischung aus Entschlossenheit, Charme
und Vernunft an den Tag gelegt, die sie
noch heute auszeichnet. Dua musste
als sie 11 war mit ihren Eltern zurück in
den Kosovo nach Pristina ziehen – und
auch wenn sie sich dort sehr wohl fühlte,
spürte sie schnell, dass eine Popkarriere
von dort schwer zu starten war. Also
zog sie mit Einwilligung der Eltern als
15jährige nach London, wohnte bei
einer befreundeten Familie, spielte auf
ihrem YouTube-Channel Cover-Songs
und begann Kontakte zu knüpfen. Dem
Spiegel erzählte sie in einem Interview:
„Es gab viele positive Reaktionen, vor
allem von jungen Produzenten. Schließlich
wurde mir ein Vertrag angeboten.
Aber ich hatte keine Ahnung davon.
Also bat ich einen Freund, den ich von
Twitter kenne, um Hilfe. Ich hatte ihn nie
persönlich getroffen, aber er empfahl
mir einen guten Anwalt. Der riet mir
ab, das zu unterschreiben. Stattdessen
habe ich mit seiner Hilfe meinen jetzigen
Manager Ben Mawson gefunden.“
Mawson hatten auch wir kurz am Telefon,
bevor unser Interview begann.
Er hatte schon damals einen ausgezeichneten
Ruf, weil er Lana DelRey früh
entdeckte und auch Ellie Goulding in
die Star-Liga holte. Mawson ließ Dua
Lipa Raum für Ideen und Erfahrungen,
brachte sie in verschiedene Studios zu
vielen Produzenten und ließ ihr die Freiheit,
ihre Richtung zu finden.
Dazu sagt Dua Lipa: „Ich hatte ihm
einige meiner Songs vorgespielt. Nach
nur fünf Minuten sagte er: Lass es uns
versuchen, kein Vertrag, nichts. Wir
gehen einfach ins Studio und probieren.
Nach dem Erfolg von ‚Hotter Than Hell‘
unterschrieb ich einen Vertrag.“
Im Titelstück „Future Nostalgia“
singst du immer wieder die starken
Worte: „I know you ain‘t used to a
female alpha.“ Nun ist das Musikbusiness
immer noch eine Welt, bei
der überwiegend Männer auf den
Entscheiderposten sitzen, was sich
wie überall viel zu langsam ändert.
Wie ist deine Einschätzung: Ist diese
Welt bereit für ein „female alpha“?
Ich schreibe solche Dinge in meinen
Songs vor allem, um mich stärker zu
fühlen und um mich selbst zu empowern.
Ich würde sagen, die Situation hat
sich in den letzten Jahren verbessert.
Mir ist dabei sehr bewusst, dass ich
das den vielen unglaublichen Musikerinnen
zu verdanken habe, die diesen
Weg für junge Frauen wie mich geebnet
haben, mir Inspiration schenkten und
das Gefühl gaben, es selbst schaffen
zu können. Jeder Künstlerin steht bei
diesen Frauen in der Schuld, die über
Generatioenen hinweg mehr Gleichheit
erkämpft haben. „Female Alpha“
ist ein sehr maskuliner Begriff, den ich
für mich und all diese Künstlerinnen
besetzen wollte, die täglich den Kampf
für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen.
Deine Karriere verlief sehr bestimmt
und in kurzer Zeit sehr erfolgreich.
Inzwischen ist es für mich selbstverständlich,
dich als Popstar wahrzunehmen.
Aber wie ist das für dich:
Gab es einen Punkt, an dem du gemerkt
hast: „Fuck, das scheint ja
wirklich zu funktionieren!“ Da fällt
mir sofort mein Auftritt auf dem Glastonbury
Festival 2017 ein. Ich spielte in
dem großen „John Peel Tent“, das nach
der Radiolegende benannt ist. Es war
die erste Show nachdem mein Album
rauskam und ich dachte die ganze Zeit:
„Da kommt doch niemand außer meine
Freunde!“ Und dann sah ich, dass die
Leute von allen Seiten versuchten, sich
noch in das vollgepackte Zelt zu quetschen
und ich dachte nur: „Wow, wann
ist das passiert?“
Das Glastonbury Festival ist ein sehr
besonderes. Eines der größten und
ältesten in England. Immer innerhalb
von Minuten ausverkauft. Ein
riesiger Abenteuerspielplatz
mit Woodstock Vibes und zig
kleinen und einigen riesigen
Bühnen. Hast du dir die
komplette „Glastonbury
Experience“ gegeben?
Hey, ich bin Engländerin!
Ich gebe mir immer die volle
„Glasto Experience“ und geh
da fast jedes Jahr hin. Das ist
immer ein Riesenspaß.
Gab es denn jemals eine Show,
nach der du dachtest: „Das war
Mist.“? Ich konnte auch noch langer
Recherche keine finden. Ha ha,
ja ich bin da wirklich ein wenig verwöhnt,
fürchte ich. Ich hatte zwar schon
manchmal direkt nach der Show das
Gefühl, dass mal was nicht lief, merkte
dann aber immer, dass die Leute
trotzdem ihren Spaß hatten. Dass mal
schlechte Vibes im Publikum waren, ist
nie passiert. Da scheine ich Glückskind
zu sein.
Im Mai bist du bei uns in Deutschland
auf Arena-Tour. Auf was dürfen
wir uns freuen? Einen Abend voller
Spaß natürlich! Ich will, dass ihr tanzt.
Vom ersten Song an und gerne auch
noch auf eurem Heimweg. Wir haben
gerade große Freude daran, aus den
Songs eine Show zu machen. Ich arbeite
eng mit meinem Choreographen
zusammen und wir haben fantastische
Tänzerinnen und Tänzer dabei. Da „Future
Nostalgia“ sehr 80er- und Discoinspiriert
ist, war es von Anfang an klar,
dass es viele Tanz-Einlagen geben wird.
16
Du empfiehlst gerne junge Musikerinnen
oder Musiker, die dir gefallen.
Weißt du schon, wer den Abend
für dich eröffnen wird? Yeah, Lolo
Zouaï ist mit mir auf Tour. Eine supercoole
Künstlerin und ein toller Mensch.
Checkt mal ihre Singles „High Highs To
Low Lows“ und „Caffeine“.
ZWISCHEN PROMINENZ
UND POLITIK
Wer zurzeit Dua Lipa auf Instagram
folgt, weiß durch ihre Stories und ihre
Postings eigentlich fast jeden Tag, was
sie gerade so macht. Seien es berufliche
Dinge, wie Shootings oder Touren,
oder aber auch Erholungsphasen mit
ihrer Girlgang oder ihrem Lover. Man
muss also nicht die Klatschpresse lesen,
um zu wissen, dass Dua bis Sommer
letzten Jahres mit dem Ex-Model und
Fernsehkoch Isaac Carew liiert war und
seit Ende letzten Jahres mit dem Model
und Influencer Anwar Hadid zusammen
ist – der jüngere Bruder von Bella und
Gigi Hadid, die zu den erfolgreichsten
Models der Welt zählen. Dabei ist man
Dua zwar nahe und blickt immer wieder
in ihr bisweilen wirklich sehr glamouröses
Leben – hat aber trotzdem nie das
Gefühl, sie würde einem ihr Privatleben
aufdrängen. Im Oktober zog sie sich
eine Weile ganz zurück, postete kaum
und löschte gar im Dezember alle alten
Posts. Sie sagte später, sie habe das
gemacht, um sich selbst zu beweisen,
dass Social Media eben nicht dein Leben
bestimmen sollte.
Du bist spätestens seit „New Rules“
auch im Visier der Klatschpresse.
Wenn man deinen Instagram-Account
so anschaut, habe ich fast
das Gefühl, du zeigst dort viel aus
deinem Leben, damit deine Fans
nicht zu den Paparazzi-Portalen
laufen müssen. Ist dem so? Ja und
nein. Das mit der Klatschpresse ist ja
leider heutzutage „part of the job“ und
es ist schwer, dem zu entkommen. Was
meine Musik betrifft, bin ich ein offenes
Buch. Was mein Privatleben angeht, will
ich, dass die Leute so viel von mir wissen,
wie ich ihnen verraten will. Das versuche
ich durchzusetzen und Social Media ist
mein Werkzeug dafür.
Mir gefällt, dass du deine riesige
Reichweite (aktuell 40,2 Millionen
Instagram-Follower) hin und wieder
auch für soziale und politische
Dinge nutzt. Im Februar hast du zum
Beispiel dem Kosovo, die Heimat
deiner Eltern, zur Unabhängigkeit
gratuliert und damit viele auf diese
Region hingewiesen, die noch immer
mit den Konflikten der Vergangenheit
hadert und in der Frieden noch
immer nicht selbstverständlich ist.
Wie sind deine Erfahrungen mit solchen
Dingen? Viele Stars in deiner
Kampfklasse halten sich aus politischen
Dingen ja eher raus. Ich war
schon immer sehr direkt, was meine
Meinung zu bestimmten Dingen angeht.
Und wenn ich eine habe, dann sage
ich sie auch. Es wird dann immer Leute
geben, die mich dafür angehen, aber
das ist dann halt so. Ich sehe es als
meine Pflicht, die Dinge zu verteidigen,
die mir wichtig sind. Ich will eine sehr
liberale Welt, ich will Gleichheit, ich will
Gerechtigkeit, ich will Einigkeit. Davon
sind wir international gesehen meiner
Meinung nach weiter entfernt denn je
und deshalb gibt es viel zu tun. Ich sehe
Einigkeit und Solidarität gerade ehrlich
gesagt nur, wo sich die Menschen zusammentun,
um sich gegen gewisse
Entwicklungen zu wehren, und darüber
ihre eigenen Differenzen vergessen.
Das ist das einzig Gute, das ich an der
aktuellen politischen Weltlage erkennen
kann. Aber wir sollten an der Hoffnung
festhalten – und wenn ich da irgendwie
zu beitragen kann, dann mache ich das.
Klar, bin ich manchmal frustriert, wenn
ich die Nachrichten lese, gerade eigentlich
fast täglich, aber wir müssen nun
mal weitermachen und für die Dinge
kämpfen, die uns wichtig sind und die
unsere Welt freier machen.
WANN UND WO?
Dua Lipa
„Future Nostalgia Tour 2020“
05.05.2020 Köln, Lanxess Arena
15.05.2020 Hamburg,
Barclaycard Arena
17.05.2020 Berlin,
Mercedes-Benz Arena
19.05.2020 Wien, Stadthalle
20.05.2020 München, Olympiahalle
Tickets auf Ticketmaster.de
„Future Nostalgia“
Universal
Die älteren Musikfans kratzen
sich immer noch am
Kopf, wenn ihre Söhne und
Töchter einem Youtuber
oder Instagram-Influencer
an den Lippen hängen, der
stundenlang in die Kamera
quatscht oder irgendwelche
Streiche spielt. Der in Groningen
lebende Simon De
Wit, der unter dem Namen
Blanks musiziert, könnte in so einer Situation das perfekte
Versöhnungsangebot sein. Denn De Wit ist smart, witzig, mit
seiner Wuschelfrisur ziemlich süß, kurz: der perfekte Influencer.
Er ist aber auch ein sehr guter, intuitiv und wahnsinnig schnell
arbeitender Musiker. Das beweisen vor allem seine „Story
Sessions“, die man auf seinem YouTube-Channel „Music
by Blanks“ finden kann. Darin dokumentiert er, wie er einen
Song schreibt. Das Besondere daran: Seine Fans sind via
Insta Live dabei und treffen nach und nach die wichtigsten
Entscheidungen. Soll der Song „happy“ oder „sad“ sein?
Welche Instrumente sollen als Extra dazu? Eine Ukulele? Kein
Problem! Am Ende dieser Session stand „Bittersweet“ – der
bei Spotify schon locker die Million geknackt hat.
Diese Nahbarkeit zahlt sich aus – vor allem in Verbindung mit
Blanks Stimme und seinem Talent. Seine Singles „Sweaters“
Bunte Tüte
Blanks
Der Singersongwriterinfluencer
Der junge Niederländer Simon De Witt ist nicht nur ein smarter Typ und ein sehr talentierter
Musiker – er beweist mit seiner Karriere auch, wie man das Singer-Songwriter-
Dasein mit den Mitteln der Influencer bereichert. Ende April kommt er für zwei Shows
nach Deutschland.
oder „Higher“, das ebenfalls in
einer Instagram Session entstand,
sind veritable Hits, „Better Now“
hat gar schon zweistellige Millionenzahlen
im Streaming geschafft.
Die Idee zur interaktiven
Arbeitsweise kam ihm übrigens
tatsächlich, als er sich die Kanäle
der von YouTube geförderten
„Creators“ anschaute. In einem
Radiointerview sagte De Wit: „Ich
habe mit einem Freund gebrainstormt, weil ich neue Ideen für
meinen YouTube-Kanal brauchte. Und da fiel uns auf, wie die
Youtuber immer wieder ihre Fans fragen, ob sie zum Beispiel
Kaffee oder Tee holen sollen und sie so den Tag ihrer Idole
beeinflussen. Da dachte ich mir: Hey, wie würde das wohl mit
Musik funktionieren? Im Studio benute ich Instagram Stories
und Polls und Fragen, um Meinungen der Fans einzuholen.
Meine Viewer schicken mir Melodien und manchmal gar
Texte, einige singen sogar in ihr Telefon – daraus wird dann
der Song.“
Mal schauen, was er sich für seine Konzerte ausdenken
wird – am 26. April spielt er in der Berghain Kantine in Berlin,
am 28. April im Häkken in Hamburg. Tickets gibt’s auf
Ticketmaster.de.
Wir sind schon seit einigen Jahren Fans des Illustratoren
Felix Scheinberger. Der versteht nicht nur sein Handwerk
und lehrt es als Dozent und als Autor von gut gemachten
Lehrbüchern wie „Mut zum Skizzenbuch“ oder „Drainting“.
Er ist zudem auch sehr ausgeh- und reisefreudig und verewigt
seine Eindrücke in wildschönen Zeichnungen. Bekannt
wurde Scheinberger vor allem durch sein Buch „Hedo“ (Ja
Ja Verlag), in dem er Zeichnungen von jenen Ausgehorten in
Berlin präsentierte, an denen man nicht fotografieren darf –
wie dem Berghain und dem KitKatClub. Mehr Infos und die
Bücher findet ihr bei Instagram auf @felixscheinberger oder
auf felixscheinberger.de.
18
Bunte Tüte
Kolumne: Konzertnervbirnen
Folge 12:
Der Typ (und seine Jungs)
Wir lieben Konzerte und verbringen unsere Abende gerne in der Gesellschaft Gleichgesinnter vor einer Bühne. Aber
wir wollen euch in unserem Heft nicht nur in Euphorie und Watte kuscheln. Deshalb gehen wir mit dieser Kolumne
dahin, wo es wehtut – und stellen uns direkt neben die schlimmen Menschen, die einem auch das beste Konzert
versauen können. In der zwölften Folge nimmt sich Musikjournalistin Julia Brummert jemanden vor, den ihr bestimmt
auch schon mal getroffen habt: den Typ. Und er hat natürlich seine Jungs dabei.
Illustration: Alexandra Ruppert
Heute ist sein Abend. Der Typ will mit seinen
Jungs endlich mal wieder einen drauf
machen. Schon seit Monaten freuen sie
sich auf Hot Water Music, Turbostaat,
Dropkick Murphys, Donots … Punkrock
in irgendeiner Spielart. An der Theke
reden sie über das letzte Broilers-Konzert
– „saugeil!“ – und beschweren sich über die
Biersorte, die sie hier kaufen können.
Bevor es losgeht schieben sich der
Typ und seine Jungs nach vorne.
In ihren Händen tragen sie 16
Biere, damit sie nicht so oft raus
müssen. Trotzdem gehen sie im
Viertelstundentakt raus, um 16
neue Biere zu holen – die Becher
sind schnell leer, wenn man damit
rumwedelt. Sie wühlen sich immer
weiter vor. Dabei schauen sie
weder nach vorn noch zur Seite.
Sie sagen auch nicht „Entschuldige
bitte“, wenn sie Menschen
aus dem Weg drücken. Der Typ
oder mindestens einer seiner
Jungs ist ziemlich groß und hat
das kurz mal vergessen. „Mach
dich mal locker“ lacht er, wenn
man ihn bittet, vielleicht mit Kleineren
den Platz zu tauschen. Und
bleibt stehen.
DER TYP
Dann beginnt die Hauptband, natürlich, mit einem ihrer
größten Hits. Der Typ und seine Jungs springen, wedeln mit
den Armen, werfen ihre Becher in die Luft. „SAUGEIL, EY!“
Tanzt man nicht in ihrem Takt oder bittet sie gar, etwas vorsichtiger
zu sein, erklären sie: „WARSTE NOCH NIE BEI EINEM
KONZERT, ODER WAS?“ Und schubsen weiter. „Endlich wieder
Pogo tanzen, hahaha“, brüllen sie. Dass ein Moshpit auch
solidarisch funktionieren kann, haben sie vergessen. Oder
noch nie verstanden. Da kann die Band vorne auf der Bühne
noch so oft sagen: „Passt auf euch auf“. Der Typ und seine
Jungs haben diesen Laden
heute für sich gepachtet. Sie
sind die Alleinherrscher über
die ersten fünf Meter vor der
Bühne. Bei den ruhigeren
Songs unterhalten sie sich
darüber, wie saugeil alles ist,
also gerade nicht, weil ist ja
einer der öderen Songs – und
zünden sich eine Zigarette
an. Da kommen neue 16 Biere
und der nächste Hit – „saugeil!“
Es ist ihr Abend, verdammt
noch mal. Einer zieht
sein Shirt aus und kreiselt sich
durch die Menge. „Saugeil!“
brüllt er. Ja, saugeil. Für euch,
Jungs. Und nur für euch.
The Weeknd
ÜBERALL
UND
NIRGENDS
Man darf sich als Musikjournalist*in
ruhig ein
wenig sorgen, wenn ein
„Starboy“ wie The Weeknd
daherkommt. Abel Tesfaye
hat es zwar nicht ganz ohne die Presse
bis auf den Pop-Olymp geschafft, aber
er war in der Hinsicht stets, nun ja,
freundlich formuliert: passiv. Seit er im
Jahr 2011 als der neue heiße Scheiß gehandelt
wurde – unter anderem wegen
seines fantastischen Mixtapes „House
Of Ballons“ und seinem prominenten
Fan Drake – hat Abel Tesfaye gerade
mal eine Handvoll Interviews gegeben.
2015 sprach er zum Beispiel mit
dem amerikanischen Rolling Stone und
gestand eher schüchtern: „Ich habe
damals keine Interviews zugelassen,
weil ich diese Unsicherheit habe. Ich
bin einfach von der Rolle, wenn ich
mich mit jemandem unterhalte, der
total gebildet ist. Die Menschen sollten
nicht denken, dass ich dumm bin.“ Dazu
muss man wissen, dass Abel, der in Toronto
als Sohn äthiopischer Einwanderer
aufwuchs, mit 17 die Schule schmiss
und ein paar Jahre mehr schlecht als
recht durch seine Heimatstadt driftete
– oft kiffend, manchmal auf der
Straße schlafend, hin und wieder im
Supermarkt klauend. Aber Abel merkte
auch schnell, dass es ihm gar nicht
mal schadete, wenn er kaum öffentlich
sprach. „Man mochte mich einfach,
weil ich dieser verrückte Typ war, der
niemandem geantwortet hat“, sagte
er dem Rolling Stone.
Vor zwei Jahren zierte The Weeknd
dann das Cover des renommierten
Time Magazines, als einer der „Next
Generation Leaders“ und gewährte
eine kurze Audienz in seinem Haus
in Calabasas im kalifornischen San
Fernando Valley – einer jener Orte,
Der Kanadier Abel Tesfaye alias
The Weeknd ist einer der interessantesten,
meistgestreamtesten,
rätselhaftesten und erfolgreichsten
Popstars unserer Zeit. Und das
obwohl er sich gerne extrem rar
macht – und dann plötzlich wieder
in einem hippen Mercedes-Werbespot
rumsteht. Ein Blick auf einen
enigmatischen Künstler, der mit
seinem neuen Album „After Hours“
mal wieder den Popsound der Jetztzeit
definieren wird. Im Oktober ist
er auf großer Deutschlandtour.
in denen sich viele Hollywood- oder
Pop-Größen zurückziehen, wenn sie
ihre Ruhe haben wollen. Der Time-
Autor beschrieb die The-Weeknd-Taktik
sehr treffend und nannte es „hiding in
plain sight“. In dem Gespräch sagte
Abel Tesfaye, er könne niemals ein TV-
Interview geben, er würde sich vermutlich
vor lauter Nervosität übergeben.
Dass The Weeknd mit dieser Taktik
durchkommt, liegt erstaunlicherweise
an seiner Musik. Bei ihm kommen nämlich
zwei Komponenten zusammen,
die alles andere als selbstverständlich
sind: Fantastischer Weltruhm, der auf
wirklich fantastische Musik trifft. Es mag
in Sachen Fame geholfen haben, dass
The Weeknd eine Weile Supermodel
und Instagram-Celebrity Bella Hadid
datete und eine Weile mit Sängerin und
Schauspielerin Selena Gomez liiert war
(sein düsteres 2018er-Mini-Album „My
20
FEATURE
Dear Melancholy“, das er 2018 nach
der Trennung veröffentlichte, zeigt ganz
gut, wie down er sich danach fühlte),
aber tatsächlich besorgte die Musik von
The Weeknd von Anfang an den Hype.
Schon die ersten Mixtapes, die 2012
als „The Trilogy“ offiziell veröffentlicht
wurden, hatten dutzende perfekte, melodische,
lyrisch abgründige, schillernd
gesungene Geschichten von Sex, Drugs
und den Abgründen der Liebe und des
Lebens, die zwischen Pop und R’n’B
changierten und mit ihrer sehr eigenen
Produktion auch die Indie-Kids abholten.
Man höre nur den Siebeneinhalb-
Minüter „The Party & The After Party“
oder die Ballade „Rolling Stone“ und
man weiß, wie gut The Weeknd ist. Über
seine allererste Live-Show in dieser Zeit,
im Juli 2011 im Mod Club in Toronto,
schrieb ein Kritiker, sie sei „besser als
der Hype“ gewesen und „besser als
die Drogen“, die The Weeknd besingt.
Seitdem hat sich Abel Tesfaye Jahr für
Jahr weiterentwickelt und sich dabei
nicht einmal auf seinem Ruhm ausgeruht.
Er mag nicht den Schulabschluss
haben, den er haben wollte, aber wenn
es darum geht, das Lebens-, Liebensund
Leidensgefühl der Millennials in
Hits zu gießen, macht ihm keiner was
vor. All seine Alben strotzen vor Talent,
sei es „Kiss Land“ (2013), „Beauty Behind
The Madness“ (2015), oder „Starboy“
(2016), mit dem er nicht nur Platz
1 der US-Charts belegte, sondern auch
Platz 1 der iTunes-Charts in sage und
schreibe 90 Ländern. Mit Über-Hits
wie dem von Daft Punk produzierten
„Starboy“, „Can’t Feel My Face“ oder
„Earned It“ zählt er zu den am meisten
gestreamten Künstlern unserer Zeit.
Daran wird sich auch mit dem neuen
Album „After Hours“ nix ändern, das
Ende März erscheint. Drei Singles sind
zu Druckschluss schon fertig und die
haben es mal wieder in sich. „Heartless“
zum Beispiel: ein brummender,
brutal auf catchy getrimmter Hit, in dem
er das totale koksbetäubte, „Pussys“
jagende Arschloch gibt. Und warum?
„‚Cause I‘m heartless / And I‘m back to
my ways ‘cause I‘m heartless / All this
money and this pain got me heartless.“
„Blinding Lights“ wiederum klingt, als
hätte The Weeknd in letzter Zeit viel The
Cure und Depeche Mode gehört und
wolle sie den Kids näherbringen. Der
Song beschallt zudem gerade einen
ziemlich guten Werbeclip für den E-
Motor-betriebenen EQC von Mercedes,
in dem The Weeknd auch die Hauptrolle
spielt. Das Titelstück des Albums
„After Hours“, auf dem er mit blutiger
Nase in die Kamera grinst, ist atmosphärischer,
verhallter Slo-Mo-Pop,
der wie aus der Zeit gefallen klingt.
Die allgegenwärtige Traurigkeit dieser
Lieder entspringe seinem gerade recht
einsamen Leben, wie Abel in seinem
letzten Mail-Interview für das Modemagazin
CR Men verriet: „Ich verbringe
einen Großteil meiner Zeit alleine. Ich
mag es gerade nicht, mein Haus zu oft
zu verlassen. Das ist Fluch und Segen
zugleich, aber es hilft mir, meiner Arbeit
die uneingeschränkte Aufmerksamkeit
zu geben. Ich mag es, ein Workaholic
zu sein. Ich bin süchtig danach. Ich
schätze auch, weil es mich von meiner
Einsamkeit ablenkt.“
Zum Glück kommt The Weeknd aber
immer noch hin und wieder raus. Zuletzt
konnte man ihn zum Beispiel im
sehr guten Film „Uncut Gems“ von den
Safdie Brothers sehen, wo er eine überzeichnete
Version seiner selbst spielt
und sich mit Hauptdarsteller Adam
Sandler kloppen darf. Und dann ist
da natürlich noch die große Welttournee,
die ihn im Oktober auch nach
Deutschland führt. Wer The Weeknd
schon mal live gesehen hat, weiß, dass
auch auf der Bühne der Workaholic
durchkommt: Das Bühnendesign ist
stets futuristisch, das Licht phänomenal,
die Band nicht unbedingt groß,
aber perfekt eingespielt – und hier
mal ausdrücklich im Mittelpunkt und
Scheinwerferlicht: Ein Abel Tesfaye,
der mühelos mit seiner Stimme und
seinem geheimnisvollen Charisma
auch die größte Halle ausfüllen kann.
Text: Michael Schütz
WANN UND WO?
The Weeknd
„After Hours Tour 2020“
29.10.2020 Berlin,
Mercedes-Benz Arena
31.10.2020 München,
Olympiahalle
08.11.2020 Hamburg,
Barclaycard Arena
09.11.2020 Köln, Lanxess Arena
Tickets auf Ticketmaster.de
„After Hours“
Republic / Universal
Mathea
„ICH LASSE
MICH UNGERN
DIRIGIEREN.“
Es ist kein Leichtes, nach dem kurzen Aufglühen als Teilnehmerin bei „The Voice Of
Germany“ eine seriöse und erfolgreiche Karriere als Sängerin und Songwriterin zu
starten. Die zwanzigjährige Österreicherin Mathea hat es mit harter Arbeit, viel
Rückgrat, einem eigenen Kopf und guten Songs trotzdem geschafft. Ihre Single „2x“
erreichte in ihrer Heimat Platin und landete dort auf Platz 1 der Single-Charts – auch
bei uns chartete sie in den Top 50. Anfang Mai erscheint nun Matheas Debütalbum
„M“ auf ihrem eigenen Label, kurz darauf ist sie auf Deutschlandtour. Interview: Daniel Koch
m 1. Mai kommt dein Debüt-
Album „M“. Man weiß, dass
du im letzten Jahr sehr intensiv
gearbeitet und viel mehr
Songs geschrieben hast, als
eigentlich draufpassen. Was
können wir also erwarten?
Mein Album wird viele neue
Facetten von mir zeigen. Inhaltlich
geht es um jede Art
von Liebe. Um Break-ups, ums
Verliebtsein, um Herzschmerz
- aber auch um selbst initiierte Trennungen.
Es geht um Familie, Freundschaft,
um mein Leben in den letzten zwei Jahren.
Vom Sound her wird es viel urbaner,
als alles, was man bisher von mir hören
konnte. Es bleibt im Pop, aber man kann
sich auf einige HipHop-Elemente freuen
und auf Pop-Momente, die eher internationale
Vorbilder haben.
Gerade kam ja „Kein Tutu“ raus, die
erste Single-Auskopplung aus dem
Album. Es geht um gescheiterte Kindheitsträume,
um das Hinfallen und
Wieder-Aufstehen. Der Song ist sehr
atmosphärisch und eher langsam – für
mich war das keine offensichtliche
Wahl. Warum diese Nummer? Ich wollte
unbedingt „Kein Tutu“ zuerst releasen
– es war mir sehr wichtig, dass genau
das die erste Single wird. Weil das eine
Geschichte ist, die lange zurückliegt und
die mich eigentlich hierher gebracht hat,
wo ich jetzt bin.
Viele deiner Lieder scheinen einen realen
Bezug zu deinem Leben zu haben
und Situationen zu entspringen, die du
selbst erfahren hast. Ist das für dich
eher Fluch oder Segen? In meinem Fall
ist es ein Vorteil, weil ich den Leuten viel
mehr mitgeben und viel mehr Emotionen
zeigen kann. Als ich angefangen habe,
Songs zu schreiben, war es irgendwie
schwer für mich Geschichten oder gar eine
Kunstfigur zu erfinden. Ich habe in den
letzten Jahren über 60 Songs geschrieben
– und die, bei denen ich mich an etwas
Fiktivem versucht habe, schieden nach
22
Applause Newcomer Check
einer Weile fast immer aus. Der einzige
Nachteil ist natürlich, dass man auf privater
Ebene angreifbarer wird, weil man
viel von sich preisgibt.
Wie war es für dich, nach The Voice of
Germany umzuschwenken auf eine,
ich sage mal, klassische Musikerinnenkarriere?
Ganz jung in diese sehr
irre Welt reingeworfen werden und
gleich vor einem Riesen-Publikum
stehen – das kommt mir immer so
vor, als finge man da eine Karriere
von der falschen Seite aus an. Ich war
bei der Voice 17 Jahre alt und hatte gar
keinen Plan, was ich da eigentlich mache,
wenn ich ehrlich bin. Es war anfangs eine
Spaßaktion, die dann doch irgendwie zum
Ernst wurde. Bei der Voice wird einem ein
sehr verfälschtes Bild des Musikgeschäftes
vermittelt. Es ist halt eine Show und du bist
nur ein kleiner Teil davon. Für mich war
das aber kein Problem. Ich habe eben
gemerkt, dass man nach dem Ende der
Show immer noch ein Niemand im Musikgeschäft
ist. Deswegen habe ich einfach
damit angefangen, da eine richtige Karriere
draus zu machen.
Wie weit warst du denn mit dem
eigen Musikmachen, als du bei The
Voice eingestiegen bist? Wolltest du
da schon Sängerin und Songwriterin
werden? Ich habe mit 15 angefangen, auf
Englisch Songs zu schreiben. Das war aber
mehr Hobby, weil ich dachte, alles andere
sei unrealistisch. Kurz nach The Voice habe
ich dann meine Matura gemacht – was
bei euch das Abi ist – und musste mir eh
überlegen, was ich in Zukunft machen
will. Und na ja, ich merkte schon, dass mir
vieles bei The Voice sehr, sehr gefallen hat.
Man könnte sagen, ich habe Blut geleckt.
Dann habe ich angefangen, Songs auf
Deutsch zu schreiben und der Stein kam
ins Rollen. Tja, und dann kam „2x“ und es
war irgendwie klar, dass ich weitermache.
Gab es Künstlerinnen oder Künstler,
die dir da ein Vorbild waren? Als ich angefangen
habe, deutsche Musik zu schreiben,
hat Dua Lipa gerade „New Rules“
veröffentlicht. Ich habe mir das Video
immer und immer wieder angesehen und
dachte: „Fuck, ich will wie sie sein! Wie
gerne hätte ich diesen Song geschrieben!“
Irgendwie habe ich viele Einflüsse von ihr
bezogen, vor allem in Sachen Style und
ihrem Auftreten. Musikalisch hat sie mich
eher indirekt beeinflusst, weil man ihre
Musik auf Deutsch ja schlecht nachbauen
kann. Aber dieser Vibe!
Vibe ist ein gutes Stichwort: Ich muss
zugeben, dass es mir besonders gefällt,
wenn du wie in „2x“ oder auch
in „Alles Gute“ durchaus böse Zeilen
singst. Das macht die Songs meiner
Meinung nach so besonders. Deutsche
Songs über deine Themen – da
ist das Feld schon von vielen bestellt
worden. Es gibt zig Floskelfallen, in die
man treten kann. Dieses Bissige war
für mich einer der Punkte, warum ich
das bei deinen Songs nicht so empfinde.
Wird es davon mehr auf dem
Album geben? Auf jeden Fall. Du kannst
dich in dieser Hinsicht sehr aufs Album
freuen (diabolisches Lachen). Ich mag es
einfach, Dinge beim Namen zu nennen.
Du hast voll Recht: Da sind viele Dinge
schon gesagt und besungen. Von der
weiblichen Seite werden diese Themen
aber oft sehr leidend dargestellt. Und das
will ich nicht. Ich bin ein Mensch, der alles
schwarz oder weiß sieht. Wenn mich etwas
aufregt, bin ich stinksauer. Und wenn ich
traurig bin, dann richtig. Für so was muss
es auch Platz geben. Ich denke, dass es
im deutschsprachigen Pop viele Sachen
gibt, die nicht ausgesprochen werden
oder nicht von Frauen ausgesprochen
werden. Gott sei Dank gibt es gerade so
einen großen Aufschwung von starken
Künstlerinnen wie LEA und Juju – oder
auch mich. Ich glaube, dass viele junge
Mädchen von diesen starken Frauen und
vielleicht auch von mir inspiriert werden.
Dazu passt, dass du dein Album auf
deinem eigenen Label rausbringst,
das du nach deinem Geburtsjahr 1998
benannt hast. Wo doch vermutlich
jeder Talentsucher der großen Labels
auf deiner Matte stand … Ja. Ich habe
vor kurzem ein Label gegründet und bin
dementsprechend eingespannt so kurz vor
dem Release des ersten Albums. Aber ich
bin mit der Entscheidung sehr zufrieden
und habe tolle Menschen, die für mich
und mit mir arbeiten. Ich kann in diesem
Projekt Mathea selber bestimmen und auf
Business-Seite immer eingreifen, wenn ich
es will. Die Entscheidungen liegen alle bei
mir - und das ist auch letztendlich das,
was mir Spaß macht, weil ich generell ein
sehr bestimmender Mensch bin und mich
sehr ungern dirigieren lasse.
WANN UND WO?
Mathea
„M Tour 2020“
09.05.2020 München,Ampere
11.05.2020 Leipzig, Werk 2
12.05.2020 Berlin, Musik & Frieden
13.05.2020 Hamburg, Nochtspeicher
14.05.2020 Köln,
Club Bahnhof Ehrenfeld
16.05.2020 Mainz, Schon Schön
17.05.2020 Stuttgart,
Im Wizemann (Studio)
Tickets auf Ticketmaster.de
„M“
1998 / Epic Records Germany
präsentiert von
Applause Newcomer Check
Fünf für die Zukunft
In unserer Kolumne zum Applause Newcomer Check stellen wir jeden Monat eine Handvoll frischer
Acts vor, denen wir eine gloriose Zukunft wünschen. Die Rubrik wird präsentiert von Levi’s® - die
schon lange aktiv in der Musikwelt unterwegs sind und zum Beispiel mit dem „Levi’s® Music Project“
dem Nachwuchs das Musizieren ermöglichen. Mit der Club-App „Levi’s® 247“ könnt ihr ab sofort bei
gemeinsamen Verlosungen Gästelistenplätze für ausgewählte Newcomer-Acts gewinnen.
WILHELMINE
Im letzten Heft gab es
schon unser Interview
mit der jungen Sängerin
aus Berlin. Wilhelmine
macht melodieverliebten,
durchaus radiotauglichen
Deutschpop. Was den so besonders
macht, ist zum einen ihre Stimme und
zum anderen ihre schönen und schonungslosen
Texte. Ihre Debütsingle
„Meine Liebe“ thematisierte die immer
noch viel zu weit verbreitete Homophobie
in unserer Gesellschaft, „Du“
wiederum schaut auf Alkoholismus in
der Familie. Ab Mitte April ist sie auf
Tour, deshalb dieser kleine Reminder
– Tix gibt’s bei Ticketmaster.de
Songs zum Einstieg: „Meine Liebe“,
„Du“
BAKAR
Sein Debütalbum
„Badkid“ brachte
der Londoner bereits
2018 raus, so
richtig auf dem Radar haben ihn viele
aber erst seit letztem Jahr, als er die
Single „Hell N Back“ und die dazugehörige
EP „Will You Be My Yellow“
veröffentlichte. Irgendwo zwischen
Indie im Stile der Foals, manchmal
UK-Reggae, manchmal gar akustisch
geschrammelten Folk-Momenten
sind es vor allem Bakars Stimme und
seine Geschichten, die diesen eigenen
Mix bekannter Zutaten so spannend
machen.
Songs zum Einstieg: „Hell N Back“,
„Stop Selling Her Drugs“
GRIFF
Ihre aktuelle Single
heißt „Good Stuff“
und beschreibt
auf simple und
schöne Weise, was
die Musik der jungen
Britin mit jamaikanisch-chinesischen
Wurzeln eigentlich ist: gutes Zeuch.
Die starke Stimme der 18jährigen trifft
auf Pop mit Melodieninfektionsgefahr
und jungen, intelligenten Texten, die
auch die dunklen Seiten des Jungseins
ausleuchten und ihrer Peer Group Kraft
geben. Ihre Vorbilder benennt sie mit
Kirk Franklin, Mary Mary, Mary J Blige,
Stevie Wonder und Taylor Swift. Das
große Label hat sie schon im Rücken,
ein paar spektakuläre Videos am Start
– klingt also alles nach Raketenstart.
Ab 12. März auf Deutschlandtour,
Tickets und Daten auf Ticketmaster.de
Songs zum Einstieg: „Mirror Talk“,
„Good Stuff“
MOZAH
Es ist eine seltsame
Stil-Schublade,
die von
diesen neun jungen
Herren geöffnet wird:
Man könnte Brass-Trap dran schreiben
oder so. Oder vielleicht Brassover
– also eine Mischung aus Brass und
Crossover? Tatsache ist jedoch, dass
man selten sieben Blasinstrumente
plus Rapper plus Schlagzeug hört. Im
Vorprogramm von La Brass Banda und
auf diversen Festivals überzeugten sie
schon, nun sind sie ab Mai auch alleine
in deutschen Clubs unterwegs. Wenn
die ganze Show so knallt wie ihre Single
„Berlin To Beijing“ wird’s wild. Tix gibt’s
auf Ticketmaster.de
Songs zum Einstieg: „Berlin To
Beijing“, „Tore Us
Apart“
ALI GATIE
Wie das bei uns
immer so ist: Mal
stellen wir Acts
vor, die gerade
ihre ersten tausend Streams gesammelt
haben, mal Songwriter wie Ali
Gatie, dessen Hit „It’s You“ bei Spotify
kurz vor 354 Miollionen Plays steht.
Der Kanadier mit irakischen Wurzeln
klingt dabei ein wenig wie ein waldwandernder
Drake mit Lagerfeuergitarre.
Wundert also nicht, dass er damit einen
Nerv getroffen hat. Ab 20. Mai kommt
er für zwei Shows nach Deutschland –
vermutlich die erste und letzte Chance
ihn in übersichtlich großen Clubs zu
sehen. Tix auf Ticketmaster.de.
Songs zum Einstieg: „It’s You“, „What
Werde Mitglied bei
Levi’s® 247 und genieße
viele Vorteile. Zum Beispiel:
exklusiven Zugriff auf neue
Produkte, early access zu
Sale Aktionen, Verlosungen
für Festivals, Konzerte
und vieles mehr.
Alle Infos auf levi.com oder
in den gängigen App-Stores.
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26
Eine Liebeserklärung an…
CHILLY GONZALES
Seine Konzerte sind musikalische
Lehrstunden zwischen Genie und
Wahnsinn: Gekleidet in Pantoffeln
und Bademantel schnappt sich
Chilly Gonzales Klassiker des Pop
und Rock am Kragen und schleift
sie durch die Untiefen einer komplexen
Welt der Klassik, zerlegt Pop-
Meilensteine von Nirvana bis Britney
Spears in die tonalen Einzelteile und
unterhält dabei mit Charme und
tiefem Verständnis für kompositorisches
Handwerk. Chilly Gonzales
ist ein musikalisches Universum, das
mit Überschallgeschwindigkeit in
einem Kosmos aus Klassik, Jazz,
Rap und Alternative Rock zu explodieren
scheint. Sein Markenzeichen,
der Morgenmantel und ein Paar
Pantoffeln, machten ihn berühmt,
doch neben seinen eigenwilligen
Bühnenshows steht bei Chilly Gonzales
vor allem sein Klavierspiel im
Mittelpunkt. 1972 in Kanada als
Jason Charles Beck geboren, studierte
er zunächst Jazz-Piano an
der Concordia University in Montreal,
widmete sich dann jedoch
der Popmusik und trat zeitweise
als Rapper auf. Bei Studioarbeiten
in Paris mit Jane Birkin setzte sich
Gonzales in den Pausen - um sich
von den anstrengenden Aufnahmesessions
zu erholen - ans Klavier
und improvisierte. Die Reihe
„Solo Piano“ war geboren und
der Aufstieg Chilly Gonzales’ zum
Liebling des Feuilletons begann.
2012 führt er die Reihe mit „Solo
Piano II“ weiter und schuf erneut
ein kleines Meisterwerk mit Stücken,
die wie Popsongs hängen blieben.
Sechs Jahre später vollendete
er dann mit „Solo Piano III“ seine
Klavier-Trilogie. Ein Geniestreich!
Aber auch für Beklopptheiten ist
Gonzales immer zu haben. So
hält er mit über 27 Stunden den
Guinness-Weltrekord für das längste
Solokonzert. Ein 27-stündiges
Dauerkonzert live: Gonzales ist ein
wunderbarer Wahnsinniger. Und
er macht immer weiter. Er spielt
und schreibt unter anderem mit
Jarvis Cocker, Feist und Drake. Er
komponierte mit „Never Stop“ einen
weltweiten Hit für die Apple iPad2
Kampagne. 2014 gewann er durch
seine Kollaboration mit Daft Punk
einen Grammy für das beste Album
des Jahres und schrieb mit „Re-
Introduction Etudes“ das meistverkaufte
Buch für leichte Klavierstücke.
Und mit dem 2015er Album „Chambers“
widmete sich Chilly Gonzales
der Suche nach einer modernen
Interpretation der Kammermusik.
Spektakulär auch seine Zusammenarbeit
mit Jarvis Cocker, dem ehemaligen
Sänger von Pulp. Mit dem
gemeinsamen Album „Room 29“
legten die beiden ein grandioses
Konzeptalbum über die Hollywood-
Nobelherberge Chateau Marmont
vor, dieser gemütlichen Location, in
der Stars traditionell ihre Nervenzusammenbrüche
pflegen. Obwohl
das Hotel eine lange, farbenprächtige
Liaison mit Rock- und Popstars
hat, waren Gonzales und Cocker an
der Frühzeit des Etablissements interessiert,
als es hauptsächlich von
Schauspielern und Drehbuchschreibern
Hollywoods bewohnt war. „A
comfortable venue for a nervous
breakdown, a front row seat for
psychic shakedown“, flüstert Cocker
eingangs und Gonzales bringt erste
Pianomelodien zum Schweben. Regisseur
und Drehbuchautor Philipp
Jedicke würdigt Chilly Gonzales in
seiner Dokumentation „Shut Up and
Play the Piano“ äußerst liebevoll
in seinen Widersprüchen als wilder
Rapper und in sich gekehrter
Pianist. Vielsagend auch das Ende
der Filmdokumentation. Chilly Gonzales
fand einen Brief, den er als
Kind geschrieben hat, um sich von
seinem (kommerziell viel erfolgreicheren)
Filmkomponistenbruder zu
distanzieren. „Ich kam drauf, dass
ich alles erreichte, was ich mir damals
fantasiert habe.“
2020 kehrt Chilly Gonzales mit einem neuen Programm auf die Bühne zurück, das wie immer mit verschiedenen Medleys intimer Stücke aus der Solo Piano-Trilogie beginnt. Die
Konzerte am 9. und 15. Dezember (München, Düsseldorf) werden mit Hits als auch mit versteckten Überraschungen seines restlichen Repertoires sowie mit neuen Masterclasses
zum Thema Weihnachten und einigen Chilly Gonzales-typischen Weihnachts-Überraschungen durchsetzt sein. Tickets sind auf Ticketmaster.de erhältlich.
FEATURE
5
DINGE,
DIE WIR AUCH ALS
ERWACHSENE
NOCH VON DER
EISKÖNIGIN
LERNEN KÖNNEN
„Die Eiskönigin - völlig unverfroren“
war der erfolgreichste Animationsfilm
aller Zeiten weltweit, bis „Die
Eiskönigin 2“ die Krone übernahm.
Im März 2021 feiert der Musical-
Hit „Disneys DIE EISKÖNIGIN“ in
Hamburg Deutschland-Premiere.
Warum kleine Mädchen die Eiskönigin
so sehr lieben, weshalb uns die
Geschichte ein Stückchen weiser in
die Realität entlässt und was auch
wir Erwachsene noch von ihr lernen
können, verraten wir hier.
Tickets für „Disneys DIE EISKÖNIGIN“
sind ab sofort auf Ticketmaster.de
erhältlich.
DIESER HELD IST EINE FRAU
Dieser Held ist kein Superheld, kein
Abenteurer und kein Prinz, sondern eine
junge Frau. Oder besser: gleich zwei
junge Frauen: „Disneys Die Eiskönigin“
erzählt die Geschichte von Elsa und Anna. Elsa
verwandelt mit ihren unkontrollierbaren Kräften
ihr Königreich in eine winterliche Eislandschaft.
Sie flüchtet ins Exil, um niemanden in Gefahr
zu bringen. Vor allem nicht
ihre Schwester Anna, die
sich trotz allem auf
die Suche macht,
um Elsa zu finden
und zu retten. Elsa
wartet nicht passiv
auf Rettung, sie
lebt selbstbestimmt
im Exil.
LASS ES LOS
„Let It Go“ („Lass es los“) heißt das
populärste Lied aus dem Film „Die
Eiskönigin - Völlig unverfroren“. „Let It Go“ ist
die Disney-Hymne aller, die „anders“ sind. Die
Botschaft des Titels: Lasst los und lasst hinter
Euch, was Euch nicht gut tut. Auch Elsa akzeptiert
in „Disneys Die Eiskönigin“ ihre Andersartigkeit,
baut sich ihren eigenen Palast und entscheidet
sich für die Einsamkeit. Dieser Film
ist ein wahrer Mutmacher,
sich von den Dingen, die
einem nicht gut tun, zu
verabschieden.
KEINE KONKURRENZ
Die Story der Eiskönigin setzt auf weibliche
Solidarität. Die weiblichen Hauptfiguren stehen
nicht in Konkurrenz zueinander. Das ist bei
Disney wirklich neu. In „Schneewittchen“ sind die
Protagonistinnen miteinander verfeindet. Elsa
und Anna aber stehen für einander ein.
28
Weitere Infos bekommt ihr unter
abo@applausemagazin.de
25.06. Snarky Puppy + De-Phazz
ES LEBE DIE PLATONISCHE LIEBE
Amy Davis, Autorin des Buchs „Good Girls
and Wicked Witches“ („Gute Mädchen
und böse Hexen“) beschäftigt sich mit der
Frage nach Elsas sexueller Identität. Viele
Twitter-Nutzer forderten unter dem Hashtag
#GiveElsaAGirlfriend die Disney-Filmemacher dazu auf, die
Prinzessin in der Fortsetzung offen lesbisch sein zu lassen.
Und ja, „Disneys Die Eiskönigin“ ist ein Film über die Liebe,
aber nicht im klassischen Sinn. Denn die grundfeministische
Botschaft des Films besteht laut Davis darin, dass Frauen
auch ohne romantische Liebe glücklich sein können. Und
so feiert der Film die verschiedensten Formen platonischer
Liebe: Die Liebe zwischen
Geschwistern. Schneemann Olaf,
der Umarmungen liebt. Der
Eishändler Kristoff, der im Film
den Satz sagt: „Eis ist mein
Leben.“
26.06. Lionel Richie + Bishop Briggs
28.06. KLASSIK!PICKNICK
01.07. Melissa Etheridge
06.07. My Chemical Romance AUSVERKAUFT
09.07. Sting AUSVERKAUFT
10.07. Deep Purple + SLOPER + Circus Electric
15.07. Element of Crime + Das Paradies
06.08. Helge Schneider
07.08. The BossHoss + Jim Slim Phantom
09.08. Pietro Lombardi + Mike Singer
10.08. Wincent Weiss
11.08. Alvaro Soler
13.08. WET WET WET + Matt Bianco
15.08. Roland Kaiser & Band
OPEN
AIR
2020
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RESPEKT
Walt Disney vermittelt in seinen Zeichentrickfilmen
wunderbar charmant die ganz
großen Botschaften: über den Wert der
Freundschaft, von Zusammengehörigkeit
und Empathie und Selbstverwirklichung. Vor
allem aber lehrt er Toleranz und Respekt. Die
Einzigartigkeit anderer und bei sich
selbst anzunehmen und zu leben,
ist die vielleicht größte und
wichtigste Botschaft aller
Disney-Filme.
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SCHUTZGEBÜHR 0,50 E
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DUA LIPA
SO GEHT POP HEUTE.
UND MORGEN.
+ KC REBELL & SUMMER CEM + PATTI SMITH
+ THE WEEKND + MATHEA + CHILLY GONZALES + NEWCOMER CHECK
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APRIL 2020
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hast. Für 24,80 EUR im Jahr
gibt es das Beste aus der
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ins Haus. Das Schnupper-Abonnement
von vier Ausgaben
(ohne Prämie) gibt es für 9,90
EUR. Rausgehen musst du
natürlich trotzdem noch, aber
dank uns weißt du auf jeden Fall
wohin. Versprochen!
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wir dir noch eine Prämie, passend zu
unseren Musikthemen (natürlich nur so
lange der Vorrat reicht)!
CD: Future Nostalgia
Artist: Dua Lipa
Label: Urban (Universal Music)
UNSERE 5
Präsentiert
von
Lena
Hingehen mit: Frischverliebten
Nicht verpassen weil: die Shows heiß
begehrt sind, die ersten Städte sind ausverkauft
Für Freunde von:
tanzbaren Liebesliedern
Unbedingt vorher reinhören:
„Satellite“
Wilhelmine
Hingehen mit: dem Mädchen, in das du
du schon so lange heimlich verknallt bist
Nicht verpassen weil: Wilhelmine
Widerhaken in ihre Lieder schlägt
Für Freunde von: melodieverliebtem,
umarmendem Deutschpop zum
Mitsummen
Unbedingt vorher reinhören:
„Meine Liebe“
...And You Will Know Us
By The Trail Of Dead
Hingehen mit: Maya-Forschern
Nicht verpassen weil: die Band alle
Genre-Schubladen sprengt - und
manchmal auch ihr komplettes
Bühneninventar
Für Freunde von: Hans Zimmer und
Tangerine Dream
Unbedingt vorher reinhören:
„Don’t Look Down“
Es geht immer um die Liebe. Oder es geht
um Liebeskummer. Und irgendwann dann
wieder um die Liebe. Das ist auch bei Lena
nicht anders. Ihr fünftes Studioalbum „Only
Love, L“ gibt das Thema vor. Alles dreht
sich um die Liebe – in den verschiedensten
Facetten. Neben sehr persönlichen Songs
wie dem Opener „Dear L“ und nachdenklicheren
Nummern wie „Private Thoughts“
oder „Skinny Bitch“ setzt Lena vor allem auf
tanzbare Hits und klare Ansagen.
Bis zu einem Debütalbum wird es noch eine
kleine Weile dauern, aber wir können zumindest
verraten, dass vor Wilhelmines Tourstart
im April noch irgendetwas Neues kommt. Und
der Tourauftakt ist ja auch nicht mehr lange
hin. Am 14. April startet die Tour der Berliner
Musikerin im Zehner in München.
Den Bandwurm-Bandnamen ...And You Will
Know Us by the Trail of Dead haben Conrad
Keely, Jason Reece und Co. aus der Maya-
Forschung, der sie, neben der Musik, einen
Großteil ihrer Zeit widmen. Sie untersuchen
nämlich mit Vorliebe alte Schriften unterschiedlicher
Völker, studieren Handlungsweisen
und Rituale. Bei ihren Forschungen
stießen sie auf den Satz „.. And You Will
Know Us By The Trail Of Dead“, der in Schriften
verschiedener Kulturen immer wieder zu
finden ist.
29.04. - 07.05.2020
u.a. Leipzig, Düsseldorf,
Stuttgart
14.04. - 28.04.2020
u.a. Essen, Hannover,
Dresden
28.07. - 03.08.2020
u.a. Bremen, Dresden,
Düsseldorf
30
BESTEN
SAG
Präsentiert
von
ES
UNS!
Alter Bridge
Hingehen mit: alten Creed-Fans
Nicht verpassen weil: bei den Shows
die Gitarren krachen
Für Freunde von: WWE Live
Unbedingt vorher reinhören:
„Metalingus“
Drei Jahre lang ließen sich Myles Kennedy
und Mark Tremonti für ihr sechstes Album
„Walk The Sky“ Zeit. Umso schneller schoss
die Platte Ende 2019 in die Top Fünf der
englischen, deutschen und österreichischen
Charts. In der Schweiz schaffte es
„Walk The Sky“ sogar an die Spitze der
Hitlisten. Im Sommer kommt die Band
für zahlreiche Festivals nach Europa und
spielt unter anderem auf dem Rock Am
Ring und Rock im Park Festival. Wer Alter
Bridge lieber im kleineren Rahmen sehen
will, sollte sich Tickets für die zwei Clubshows
in Dresden und Hannover besorgen.
Blanks liebt das Risiko. Für seinen YouTube-
Kanal „Music by Blanks“ ruft der 22-Jährige
Niederländer seine mehr als eine Million
Abonnenten zur „One Hour Song Challenge“
auf, einem interaktiven Format, bei dem
seine Fans entscheiden, welchen Top 40-
Song er innerhalb von 60 Minuten von Grund
auf neu schreiben soll. Und beim #StyleSwap
covert Blanks die weltweit größten Hits wie
Post Malones „Better Now“ oder Drakes „In
My Feelings“ in feinster 80er Jahre-Manier
inklusive passendem Video. Immer wieder
überlässt Blanks seinen Fans jegliche Entscheidungen
im Entstehungsprozess eines
Songs. Das Ergebnis: ein schönes Online-
Gruppenprojekt!
Blanks
Hingehen mit: Instagammern, die Spaß
an den Achtzigern haben
Nicht verpassen weil: Blanks den Sommer
im Gepäck hat
Für Freunde von:
Online-Gruppenprojekten
Unbedingt vorher reinhören:
„Higher“
Wir wollen Applause noch besser
machen und freuen uns, wenn du
ein paar Minuten für uns hast.
Was gefällt dir an Applause?
Was wünscht du dir von uns?
Wovon willst du mehr, wovon
weniger lesen? Wir sind gespannt
auf deine Antworten und freuen
uns auf Post von dir an
applause@ticketmaster.de
08. + 23.06.2020
Dresden (Alter Schlachthof),
Hannover (Swiss Life Hall)
26.04. + 28.04.2020
Berlin (Berghain Kantine),
Hamburg (Häkken)
Patti Smith
Die
Nimmermüde
Ihr Debüt „Horses“ aus dem Jahr
1975 machte sie zur „Patin des
Punkrocks“, aber die Karriere der
Patti Smith hat viel mehr Facetten: Sie
ist Poetin, Autorin, Sängerin, Style-
Ikone, Feministin, Songwriterin und
eine nimmermüde Entdeckerin. Im
Juni kommt sie mit ihrer Band für
fünf Konzerte nach Deutschland. Zeit
für einen Blick auf das Leben und die
Kunst der Patti Smith. Text: Michael
Schütz
32
Es sind zu Recht schon viele
Texte über diese Ausnahmekünstlerin
geschrieben
worden. Die besten davon
stammen von Patti Smith
selbst: das wilde und wundervolle
„Just Kids. Die Geschichte einer
Freundschaft“ über ihr Leben mit dem
Fotografen Robert Mapplethorpe und
das assoziative, mit vielen Polaroids
verschönte „M Train“, in dem Patti Smith
mal zärtliche, mal böse, mal wunderschöne
Sätze findet. Auch R.E.M.-Sänger
Michael Stipe schreibt in den Texten
seines Fotoportraitbuchs „Two Times
Intro: On the Road with Patti Smith“
einige sehr schöne Worte über diese
Frau, der er sich als Fan näherte und die
ihn als Freund in ihren Kreis aufnahm.
Er nennt sie liebevoll und ehrfürchtig:
die „Queen of Cool“.
Journalistische Texte wie dieser haben
dagegen einen schweren Stand: Zum
einen, weil Patti Smiths Leben und Wirken
Buchlänge bräuchte, zum anderen,
weil man zu oft der Versuchung erliegt,
die immer gleichen spektakulären Geschichten,
Begegnungen und Konzerte
nachzuerzählen. Als Patti Smith im vergangenen
Jahr der Wochenzeitung
New Statesman ein Interview gab, sagte
sie der Journalistin nach einer Weile mit
einem breiten Lächeln: „Entschuldigen
Sie, aber irgendwie müssen wir diese
Konversation jetzt auf mein Buch richten.
Das ist der Grund, warum ich hier
bin. Ich kann nicht jedes Mal wieder
mein ganzes Leben durchkauen, auch
wenn das alle hören wollen. Ich genieße
unsere Konversation sehr, aber wir sollten
jetzt über das Buch sprechen.“ Eine
Anekdote, die bei anderen vermutlich
unsympathisch gewirkt hätte, hier aber
eine Frau zeigt, die keine Zeit mehr vergeuden
will, wenn es um ihre Kunst geht.
Und damit ist eben nicht nur die Musik
gemeint, die Patti Smith damals zur
Punk-Vorreiterin und Rock-Ikone
machte. Obwohl auch sie dem Trend
nachgab, Alben-Jubiläen mit einer Tour
FEATURE
zu zelebrieren und eine Reihe von „40
years of ‚Horses“-Konzerten spielte,
kamen im letzten Jahr gleich zwei faszinierende
Alben, die maßgeblich von
Patti Smiths Stimme und Worten geprägt
sind: „The Peyote Dance“ und
„Mummer Love“. Smith musiziert darauf
mit dem New Yorker Electronic-
Projekt Soundwalk Collective, mit dem
sie schon 2016 den Nico-Tribut „Killer
Road“ aufnahm. Während „The Peyote
Dance“ sehr folkig daherkommt
und oft Spoken-Word-Elemente nutzt,
ist „Mummer Love“ eine faszinierende
Klangreise, an der auch Komponist
Philip Glass, Ethio-Jazz-Legende
Mulatu Astake und eine Gruppe Sufi-
Musiker beteiligt sind. Das Ergebnis:
außerweltlich schöne Musik, wie man
sie selten zu hören bekommt.
Die Tour, die Patti Smith kürzlich für
diesen Sommer ankündigte, wird jedoch
eher die rockige Seite ihres Schaffens
zelebrieren. Das verspricht schon
die angekündigte Besetzung: Gitarrist
Lenny Kaye saß schon neben Patti
Smith, als sie noch gar nicht wusste,
dass sie mal den Punk mit erfinden
sollte. 1971 begleitete Kaye sie mit seinem
Spiel bei einer Lesung und wurde
1975 Komponist und Gitarrist der Patti
Smith Group. Interessanterweise zählt
Kaye auch zu den ersten, die das Wort
„Punk-Rock“ in einem Text benutzten.
Am Schlagzeug sitzt Dee Daugherty,
ebenfalls Gründungsmitglied der Band.
Und Tony Shanahan ist dabei, der zwar
„erst“ seit 25 Jahren für Smith Bass und
Keyboard spielt, dafür aber auch bei
ihren anderen Projekten und Auftritten
meist in der Besetzung ist.
Als Patti Smith 1975 ihre Band gründete
war sie eigentlich eher Beat-Poetin als
Sängerin. Ihre ersten Gedichtbände
erschienen 1972, aber da hatte sie
schon in Magazinen wie Creem erste
Textspuren gelegt. Zu der Zeit lebte
sie in Manhattan und war mit Allan
Lanier von Blue Öyster Cult liiert, für die
sie einige Songtexte lieferte. Nach und
nach merkte Smith, dass ihre Worte in
Verbindung mit Musik eine ganz andere,
wildere Kraft entwickeln konnten.
In einem Interview aus dem letzten
Jahr sagt sie über diese Erfahrung: „Ich
konnte fies wie eine Schlange sein auf
der Bühne. Aber nicht immer. Ich konnte
liebend sein, aber auch bösartig. So
was musste spontan passieren. Wenn
ich eine Gitarre zertrümmerte, oder
meinen Fuß in einen Verstärker rammte,
oder jedem im Raum sagte, er solle sich
verpissen – dann passierte das ganz
natürlich. Das war keine Attitüde.“
Die perfekte Musik dazu lieferte Patti
Smith auf ihrem Debüt „Horses“, dessen
Cover-Fotografie von ihrem Freund
Robert Mapplethorpe (der leider 1989
an AIDS verstarb) stammt. Smith selbst
nannte den Sound in den Interviews
zum 40. Jubiläum lakonisch: „Drei-Akkord-Rock
verschmolzen mit der Kraft
des Wortes.“ Die streng religiös erzogene
Patti Smith beginnt diesen Punk-
Urknall mit den Worten „Jesus died
for somebody’s sins but not mine.“ In
den Jahren danach folgten mit „Radio
Ethiopia“ (1976), „Easter“ (1978) und
„Wave“ (1979) weitere gefeierte Alben
und mit „Because The Night“, den sie
mit Bruce Springsteen schrieb (und als
Vorabsingle von „Easter“ veröffentliche),
ihr bis heute vielleicht größter Hit.
Aber es waren vor allem ihre unberechenbaren
Konzerte, die Patti Smith
zur Ikone machten. Autor William S.
Burroughs schwärmte einmal: „Patti
Smiths Wirkung auf das Publikum ist
elektrisch. Man kann das höchstens mit
Voodoo- oder Umbanda-Ritualen vergleichen,
wo das Publikum auch Teil von
etwas Größerem wird und das irdische
Sein kurz hinter sich lassen kann.“ Der
britische NME schrieb in einer hymnischen
Besprechung ihres Auftritts im
Roundhouse in Camden im Mai 1976:
„Sie kommt federnd und kraftstrotzend
auf die Bühne, wie Muhammad Ali,
wenn er in den Ring steigt.
WANN UND WO?
Patti Smith
„Patti Smith and her band Tour 2020“
10.06.2020 Hamburg, Stadtpark
12.06.2020 Berlin, Zitadelle Spandau
13.06.2020 Dresden,
Freilichtbühne Junge Garde
15.06.2020 Stuttgart,
SpardaWelt Freilichtbühne
16.06.2020 Frankfurt, Jahrhunderthalle
Sie grinst, boxt in die Luft freut sich über
den lauten Applaus. Patti nimmt keine
Gefangenen: Sie hat eine enorme Bühnenpräsenz,
keine Showbiz-Posen, kein
Glitter, nur ein persönlicher Magnetismus,
der alle Blicke auf sie lenkt.“
Wer diese Worte überprüfen will, sollte
Ideen
sich
und
noch einmal ihren Auftritt
Launen
beim
Rockpalast Festival in Essen in der
19.06.2020 München,
Tollwood Festival, Musik Arena
Tickets auf Ticketmaster.de
„Mummer Love“
Bella Union
Grugahalle 1979 anschauen, den man
immer noch in voller Länge im Netz findet.
Wie Patti Smith und ihre Band dort
80 Minuten lang konzentriert lärmen
und den Energie-Level immer wieder
ins Unermessliche steigern - daran wäre
so mancher Rock-Dude aus ihrer Zeit
gescheitert. Nicht so glücklich, aber unfreiwillig
amüsant, verlief das „Interview“,
dass Rockpalast-Moderator Alan Bangs
eigentlich mit ihr hätte führen sollen.
Patti hatte keine Lust zu reden und griff
sich eine Klarinette. Ein Zuschauer kommentierte
später: „Eine total bekiffte
Patti Smith entlockt gleich mehrmals
einer Klarinette die wohl grausamsten
Geräusche der Rockgeschichte. Noch
heute frage ich mich: War das große
Kunst oder einfach nur großer Mist?“
Patti Smith ist zwar auf der Bühne ein
wenig ruhiger geworden, den „Magnetismus“,
den ihr der NME attestierte,
hat sie dennoch nicht verloren. Aber
man merkt, dass sie zwar immer noch
hochkreativ ist, sie aber inzwischen eine
gewisse Demut vor dem Leben empfindet
und in sich ruht. Der Zeitung Die
Welt sagte Patti Smith vor einigen Jahren:
„Es ist erfüllend, am Leben zu sein.
Viele meiner Freunde haben nicht mal
ihren 40. Geburtstag erlebt. Mein Ehemann,
mein Bruder, mein Freund Robert
Mapplethorpe, der Pianist meiner Band
– alles Menschen, die mir sehr viel bedeuteten.
Ich bin sehr dankbar, dass ich
noch am Leben bin. Dass ich aktiv bin
und nach wie vor arbeite. Wenn man
jung ist, kann man nur eine bestimmte
Art an Werken schaffen. Ein Album wie
‚Horses‘ habe ich geschrieben, als ich
Mitte 20 war. Solche Songs könnte ich
heute nicht mehr schreiben. Ich habe
andere Themen im Kopf – für Bücher,
Fotografien. Ich freue mich auf diese
Phase meines Lebens.“ Eine Phase, in
der das Schreiben wieder wichtiger geworden
ist. „Schreiben ist ein einsamer
Prozess, aber er gehört mir selbst. Das
mag ich. Konzerte sind immer eine umfassende
Interaktion. Das ist etwas völlig
anderes. Wobei Konzerte eine wundersame
Erfahrung sind, sie geben mir auch
Antrieb. Sie sind lebensbestätigend.“
Eine Bestätigung, die sie sich in diesem
Sommer noch einmal in Deutschland
abholen wird. Eine Gelegenheit, die man
sich nicht entgehen lassen sollte – schon
gar nicht, wenn Patti Smith mit ihren
alten Mitstreitern noch einmal zeigt,
was diese gute alte Verbindung aus
„Drei-Akkord-Rockmusik mit der Kraft
des Wortes“ so alles lostreten kann.
34
IM APRIL
01|04 That‘s Life - Das Sinatra Musical
02+03|04 Shen Yun
04 -06|04 Howard Carpendale
05|04 Maxi Gstettenbauer Club
07|04 Peter Bence
11|04 SDP
13|04 Reynmen
16|04 JUJU Ausverkauft
25|04 Apache 207 Ausverkauft
28|04 Johannes Oerding
SAVE THE DATE!
3 BANDS · 3 STAGES · 1 HOST
30|05|20 Music Sneak 08|05|20 The Songs of Leonard Cohen performed by Field Commancer C.
NEU IM TICKETMASTER VORVERKAUF
09|07|20 The Roots
15|07|20 Lauryn Hill
10|08|20 Limp Bizkit
17|09|20 Sissi Perlinger Club
28+29|10|20 Sukhishvili - Georian National Ballet
02|11|20 LAUV
12|11|20 Hazel Brugger
20-21|11|20 1. Frankfurt Burlesque Festival Club
10|12|20 Rüdiger Hoffmann Club
03|01|21 Die große Andrew Lloyd Webber Gala
08|01|21 Urban Priol
16|01|21 Alain Frei Club
22|01|21 David Kebekus Club
23|01|21 Atze Schröder
04|02|21 Die Magier 3.0 Club
25|02|21 Oliver Pocher
20|03|21 Olaf Schubert
23+24|10|21 Ina Müller
12+13|11|21 Ralf Schmitz
IHR VIP UPGRADE!
Unser komplettes Programm auf www.jahrhunderthalle.de
Tickets: www.ticketmaster.de / 01805 - 36 01 240*
*(0,14€/Min. aus dem dt. Festnetz / max. 0,42€/Min. aus dem dt. Mobilfunknetz)
BUCHBAR UNTER
JAHRHUNDERTHALLE.DE/PREMIUM
Erklär mir Einer...
Erklär
mir Einer...
KC Rebell und Summer Cem
ZWEI
GLORREICHE
HAYVANS
„Hayvan“, „Ehrenmann“, „Nice“ - die Jugendsprache
ändert sich mit jedem neuen Instagram-Update. Zwei
Figuren, die den Talk der Teens prägen wie sonst nur
der vorlaute Jogginghosen-Kumpel aus der letzten
Stuhlreihe, heißen KC Rebell und Summer Cem. Heute
sind sie Gold- und Platin-veredelte Rapper, die zusammengerechnet
eine Menschenmenge erreichen, die der
40-fachen Zuschauerzahl des Berliner Olympiastadions
entspricht. Folgerichtig versteht sich der Titel ihres
gemeinsamen Albums und der anstehenden Tour auch
als Programm: „Maximum“. Doch das alles begann
mal ganz bodenständig, im Ruhrgebiet – wie uns Rap-
Journalist und „Juice“-Schreiber Fionn Birr erklärt.
36
A„Augen zu und benehmen
wie ein Hayvan“, rappten
KC Rebell und Summer
Cem auf ihrem ersten
gemeinsamen Charthit
„Hayvan“ 2014.
„Hayvan“ ist Türkisch
und bedeutet so viel wie „Vieh“ oder
„Esel“, lässt sich aber mit „Lümmel“
oder „Schelm“ übersetzen. Das drittplatzierte
Jugendwort des Jahres 2014
fasst gut zusammen, warum KC Rebell
und Summer Cem heute zu den erfolgreichsten
Rappern des Landes zählen.
Ihre Agenda ist Spaß haben, Sprüche
klopfen, Ausrasten. Es sind zwei sympathische
Großmäuler mit Hirn, Humor
und Hits. Auf mehreren Sprachen.
Den Charme eines smarten Klassenclowns,
der dreist ist und gewinnt,
bediente zunächst aber nur Summer
Cem in seinen Raps. Als Cem Toraman
geboren, veröffentlichte er zum
Beispiel 2018 „Tamam Tamam“, der bis
heute meist-geschaute Youtube-Clip
der deutschen HipHop-Geschichte.
Zweihundert Millionen Mal wurde die
reduzierte Dancehall-Produktion aufgerufen,
die die türkische Version von
„sachte, sachte“ als Refrain wiederholt.
„Pronto, pronto, avanti, lan / Komm
mir nicht mit ‚falan filan‘“, weist er hier
Rumgedruchse lässig in die Schranken.
Den Vorteil der Mehrsprachigkeit
bedient Cem aber schon seit seinen
Karriereanfängen. 1983 mit türkischem
Elternhaus im Ruhrgebiet geboren, geht
er zwar noch bis Anfang der 2000er
zur Oberstufe, doch eigentlich ist er
da längst dem Rap verfallen. Bald wird
der Mönchengladbacher von seinem
damals schon schwer-erfolgreichen
Schulfreund und Rapper Eko Fresh aus
dem Abitur in die Musikerlaufbahn gedrängt.
Mittlerweile hat Summer Cem
in gut 15 Karrierejahren mehrfachen
Nummer-eins-Album-Erfolg in seine
Diskografie gerappt. Dass sein erstes
Release 2005 „Summer Cem wird ein
Star“ hieß, liest sich heute fast wie eine
Vorahnung.
Auch KC Rebell ist ein multilinguales
Kind. Hüseyin Kökseçen, KCs Geburtsname,
lässt ebenfalls das Abitur sausen,
als nach dem Umzug von der Türkei
nach Essen, die Option Rap-Star zu
werden, plötzlich greifbar wird. Ähnlich
wie Summer veröffentlicht KC ab 2006
Musik, die in der HipHop-Szene zwar
Anerkennung bringt, aber keinen kommerziellen
Erfolg. Denn KCs Stil ist weniger
leichtsinnig als der von Cem, dafür
traut sich der türkische Kurde auch mal
intim-biografische Aussagen in seine
Musik zu tragen. „Mein Vater sagte
immer, dass ich Abi machen sollte/ Und
checkte nicht, dass ich schnelles Geld
auf Straßen hustlen wollte“, rappte er
2012 auf „Rebellismus“. Erst mit dem
Wechsel zu Farid Bangs Label Banger
Musik und dem dritten Album „Banger
rebellieren“ 2013 lockert er seinen Stil.
Ab 2015 schreibt er auch seichte Pop-
Songs wie „Bist du real?“, das auf dem
reichweitenstarken Youtube-Kanal der
Beatuy-Vloggerin Dagi Bee erscheint.
Die Views bringen ihm seine erste goldene
Schallplatte ein. Farid Bang hat
indessen seinem alten Label-Chef Eko
Fresh das Talent Summer Cem abgeschwatzt.
Von hieran ist es nur noch
eine Studiotür entfernt, dass Cem und
KC zusammen Musik machen.
WANN UND WO?
KC Rebell und Summer Cem
„Maximum Season Tour 2020“
25.06.2020 Berlin,
Zitadelle Spandau
27.06.2020 Ludwigsburg,
MHPArena
02.07.2020 Hamburg,
Stadtpark
03.07.2020 Köln,
Open Air am Tanzbrunnen
05.07.2020 München, Zenith
Tickets auf Ticketmaster.de
„Maximum“
Warner
POP & POLITIK
WARUM
POP
UNS VOR
RASSISMUS
NICHT RETTEN
WIRD
Wir widmen uns auf diesen Seiten gerne der
aufbauenden, politischen Kraft der Popmusik
und hoffen drauf, dass Pop immer noch die
Welt zum Guten verändern kann. Nach den
rassistischen Morden in Hanau und dem doch
wieder viel zu schnell verklingenden Entsetzen,
dürfen wir uns aber gerne fragen: Sind wir da
nicht vielleicht zu naiv? Rufen wir nicht doch
zu oft in unsere kleine, überwiegend weiße,
selbstgerechte Bubble hinein und tun zu wenig?
Und hören vor allem nur uns selber zu? Die
Journalistin Aida Baghernejad findet für uns
klare Worte zu diesen Fragen.
38
op war mal dieses Versprechen,
ein Versprechen
von Ebony and
Ivory, living in perfect
harmony, von Peace,
Love and Unity, und von
sticking it to the man, es war das Versprechen
von Zusammenhalt, von der
Überwindung althergebrachter Grenzen,
von Emanzipation, von Freiheit.
Pop war ein offener Möglichkeitsraum,
das Versprechen einer Utopie. Aber
was ist von dieser Utopie heute übrig
geblieben? Ich sage: herzlich wenig.
Denn wo Pop eine Welt jenseits von
Rassismen verspricht, bleibt er selbst
von diesem Ziel weit entfernt.
Ist das zugespitzt? Ja, natürlich, doch
nach dem Terroranschlag in Hanau
habe ich zumindest keine Lust mehr,
alles bis zur Selbstaufgabe differenziert
auseinanderzunehmen. Denn
was macht Popdeutschland, wenige
Tage nach Hanau? Einige haben sich
einmal betroffen gezeigt, kurz einen
Hashtag getwittert oder eine Insta-
Story gemacht und am nächsten Tag
ging es weiter. Andere blieben ganz
stumm. Es wurde Karneval gefeiert
und das nächste Konzert gespielt, die
Promorutsche weiter befeuert und der
nächste Beef konzertiert.
Klar, die altehrwürdige ZEIT hat 142 Menschen
mit zugeschriebener Migrationsgeschichte,
viele davon Künstler*innen
und Medienmacher*innen, von ihren
Erfahrungen und ihren Gefühlen post-
Hanau erzählen lassen, aber das
Thema war dann doch nicht wichtig
genug für die Titelseite. Menschen
wie ich haben in zahlreichen Artikeln
darüber geschrieben, was Rassismus
aus diesem Land und seinen Menschen
gemacht hat, aber der Kampf um den
CDU-Vorsitz und Hamsterkäufe aus
Angst vor dem Corona-Virus haben
die Debatte im öffentlichen Diskurs
vielleicht nicht komplett verdrängt,
aber eindeutig den Kampf um die Aufmerksamkeit
gewonnen. Rassismus.
Ach ja. Da war was.
Nun ist das alles die lahme Welt der
Normies, Pop ist doch anders! Oder?
Ganz ehrlich: Es ist an der Zeit, von der
Illusion der schöpferischen, progressiven
Kraft des Pop Abstand zu nehmen.
Was bleibt davon nämlich überhaupt
noch übrig, wenn die größten Stars und
Sternchen der Stunde doch lieber rückwärtsgewandte
Ideologien verbreiten?
Da wäre zum Beispiel der Antisemitismus,
der immer noch fröhlich gepflegt
wird, stumpfer Nationalismus, und natürlich
der Evergreen, Sexismus. Den
im Übrigen natürlich nicht nur Rapper
pflegen, sondern auch der nette
Singer-Songwriter von nebenan, der
zufälligerweise nur Songs über Frauen
als eindimensionale Objekte schreibt.
Aber klingt zumindest romantischer als
die harten Bars im Hiphop. Auch wenn
es mindestens genauso toxisch ist.
Und es ist ja nicht so, dass es irgendeinen
ernsthaften Nachhall gäbe,
wenn man etwas profundes zu sagen
hat. Klingt hoffnungslos, ist aber so.
Advanced Chemistrys „Fremd im eigenen
Land“ ist fast dreißig Jahre alt.
Dreißig Jahre! Der Song könnte schon
Kinder haben und ein Eigenheim, er
wurde in einer Zeit geboren, wo Smartphones
noch Science Fiction waren
und die Mauer erst gefallen war. Und
das frustrierende: Hört man den Text
heute, könnte er glatt letzte Woche
geschrieben sein.
Ja, es gibt heute mehr Künstler*innen
mit starken Akzenten, jemand wie
Tony-L wäre heute keine Sensation
mehr. Und es gibt mehr BIPoC (heißt
übrigens Black and Indigenous People/
Person(s) of Color, kann man ruhig mal
lernen und benutzen), die in der deutschen
Musikindustrie Karriere, ja sogar
Mainstreamkarriere machen – doch
hört man ihren Geschichten jenseits
der Empörungsspirale zu? Bekommen
die differenzierten Geschichten über
Ungerechtigkeit den Raum, den sie
brauchen? Oder weisen wir BIPoC im
Kulturbetrieb bestimmte Rollen zu, die
sie bitteschön bedienen sollen? Wenn
sie aber aus ihnen ausbrechen möchten,
sieht es schon ganz anders aus.
Ausgerechnet die Bundeskanzlerin
scheint ja mittlerweile etwas verstanden
zu haben: Bei einer Pressekonferenz
neulich erzählte sie von einem
afrodeutschen Schauspieler, den sie
getroffen habe. Er sei es satt, immer
die Gangster zu spielen, erzählte sie.
Er wolle endlich auch mal den Bürgermeister
spielen. Darum geht es. Bei der
Repräsentation von Identitäten jenseits
der üblichen Narrative - Gangster
oder unterdrückte Frau, Geflüchtete
oder Sexobjekt - sieht es schnell düster
aus. Und für jede Sibel Kekilli und
Aylin Tezel im Tatort gibt es zahllose
Beispiele für die immer gleiche Reproduktion
von Klischees.
Der Journalist Malcolm Ohanwe hat
letztens für die Vice beschrieben, wie
Castingshow-Teilnehmer*innen für ihn
in seiner Kindheit zu wichtigen Rollenbildern
wurden. „Hauptsächlich in
diesen Shows sah ich, was sonst im
Fernsehen fehlte“, schreibt er, „junge
coole Menschen, die Deutsch sprechen
und vietnamesische, albanische
oder ghanaische Namen tragen.“ Die
schwarz sind, asiatischstämmig, oder
sonst irgendeine Migrationsgeschichte
haben, aber die trotzdem selbstverständlich
Teil dieser Gesellschaft sind.
Denn genau das wünschen sich die
vielen nicht-weißen Menschen, die
in diesem Teil der Welt Zuhause sind:
einfach nur normal sein. Und nicht
dauernd markiert werden als das vermeintlich
Fremde. Denn es ist diese
Markierung, die uns ausgrenzt, verletzt,
markiert und ermordet.
Bunte Tüte
PODCAST DES MONATS
Es steht schon an anderer Stelle in diesem Heft und wurde nach
den vielen Kommentaren und Meinungsstücken zum rassistischen
Terrorakt in Hanau noch deutlicher: Die Medienbranche, die Radiowelt
und auch der Podcast-Wald sind zum großen Teil noch
immer sehr, nun ja, weiß. Wo man also die Meinung gutsituierter
weißer Männer ständig vor der Nase hat, muss man immer noch
ein wenig suchen, um mal zu erfahren, wie es sich als Mensch mit
Migrationshintergrund eigentlich anfühlt, in diesem Deutschland
zu leben. Eine gute neue Adresse dafür ist die Spotify-Produktion
„Realitäter*innen“, bei der zwei sehr spannende Frauen der Hip-
Hop-Szene zu Wort kommen. Moderiert wird „Realitäter*innen“ von
Gizem Adiyaman und Lúcia Luciano, die als DJ-Duo „Hoe_Mies“
schon seit Jahren auflegen und HipHop-Partys organisieren, die
Frauen und queere Personen empowern sollen. Außerdem sind sie
Netzwerkerinnen, Sprachrohr, Feministinnen und nun eben auch
endlich Podcasterinnen. Eine logische Entwicklung, denn die beiden
haben schon vorher in zahlreichen Interviews sehr schlaue Dinge
gesagt und gefordert. Produziert wird „Realitäter*innen“ übrigens
unter anderem von Su Holder, die früher für „Fest & Flauschig“
mit Schulz und Böhmermann zuständig war. In einem Statement zum Start sagten die beiden Moderatorinnen, Spotify
ermögliche es ihnen, „einflussreiche Menschen aus unseren Communities einzuladen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen,
von denen wir alle viel lernen können. Wir werden uns gemeinsam mit unseren spannenden Gäst*innen über aktuelle
gesellschaftliche Entwicklungen austauschen, den Hörer*innen neue Denkanstöße bieten und dabei viel Spaß haben.” Im
Podcast selbst sagen sie, man wolle sich: „Mehr austauschen, auch über Themen, die uns nicht jeden Tag begegnen.“
Die zu Drucklegung veröffentlichten drei Folgen ermöglichen genau das – und vor allem die Folge „Ist die Männlichkeit in
der Krise?“ und „Warum Selbstbestimmung und Sexarbeit kein Widerspruch sind“ sind sehr erhellend und informativ – die
Typen, die jetzt schon wieder beim „Gendersternchen“ steilgehen, wird man damit zwar eh nicht mehr erreichen, aber
andere sollten sich hier mal eine neue Perspektive abholen. „Realitäter*innen“ gibt’s alle vierzehn Tage neu auf Spotify.
Von Profis empfohlen: MY UGLY CLEMENTINE
An dieser Stelle wollen wir euch
Tipps von echten Herzbluttäterinnen
und -tätern
präsentieren, die das Konzert-
und Musikleben am
Laufen halten. Eine gute
Wahl sind dabei immer
wieder Menschen, die an
den Uni-Radios des Landes
erste Erfahrungen machen
und erste Akzente setzen. Sophia
Sailer ist so ein Mensch – sie
wohnt und studiert gerade eine Weile in
Warschau, studiert aber „normalerweise“
Literatur- und Kulturwissenschaften sowie
Journalistik in Dortmund, wo sie Musikchefin
des Campusradios ist.
Vor kurzem hat sie außerdem
den Instagram-Account @
die_millenial eröffnet, auf
dem sie sich in informativen
Stories der Popkultur,
dem Feminismus und
gesellschaftlichen Themen
widmet – und dabei auch
jene Themen aufgreift, die
viele nicht hören wollen – zum
Beispeil Frauenhass im Pop und sexualisierte
Gewalt. Sie empfiehlt euch
einen Besuch des Konzerts von My Ugly
Clementine am 14. April im Kukuun in
Hamburg.
„Du möchtest mehr Frauen auf Bühnen sehen? Cool! Aber wie wäre
es denn mit einer ganzen Bühne voller Frauen? Man nehme dazu
noch etwas Post Punk, einen Hauch 60s-Gitarren und Texte mit
feministischem Anspruch. Heraus kommt der sonnige Indie-Rock
von My Ugly Clementine, einer Band bestehend aus vier Frauen,
die in erster Linie Bock haben, zusammen Musik zu machen. Das
klingt nicht bloß nach einem Erfolgsrezept, es ist auch tatsächlich
eines. Letztes Jahr haben sie mit bloß einer Hand voll Songs
ausverkaufte Shows gespielt und nun ist ihr Debütalbum kürzlich
erschienen. Will heißen: ich würd’ mich beeilen!“
40
STICKER-CHECK
ROCHEN AIRPORT
Wo gesehen:
Berlin, irgendein Club in Neukölln (war spät,
keine Ahnung mehr welcher)
Design:
Es gibt verschiedene Strategien, wie man in so
einer Sticker-Tapete auffallen kann. Ein seltsamer
und oder angriffslustiger Bandname hilft da oft
mehr als Top-Notch-Design oder grelle Farben.
Wir konnten gerade eben noch dem Drang
widerstehen zu googlen, ob es eine Band gibt, die
„WICHSWUT“ heißt (wie uns kürzlich ein Aufkleber
in einer Punkkneipe weismachen wollte) und folgen
stattdessen den Worten „Rochen Airport“ auf
schlichtem roten Untergrund – weil, hä????
Fakten:
Rochen Airport könnten definitiv noch etwas Fame
gebrauchen. Bei Facebook folgen ihnen knapp 130
Leute, bei Youtube sind es 80. Es gibt von ihnen
bisher eine Handvoll Songs, die auf Autotune-Rap
und verkiffte Elektronik setzen – wenn wir das richtig
gesehen haben in ihren Video-Clips scheinen sie
ein Duo zu sein. Eine Videopremiere auf hiphop.de
zum Lied „Gigi D‘Agostino“ vor drei Jahren zeugt
davon, dass sie augenscheinlich da ein paar Leute
kennen. Seit 2017 posten sie auch ungefähr einmal
im Jahr, dass ein neues Album kommt. Kam aber
bis heute nicht.
Musik:
Die Musik von Rochen Airport ist tatsächlich gar
nicht mal so übel. Die Billo-Eletkrosounds vertragen
sich gut mit den, äh, Lyrics, die bisweilen so gehen:
„Immer wieder kleiner, Tod, kleine Raupe, Seidenhaar,
immer wieder vergeht ein Jahr, oh wie schön
ist Panama.“ Oder aber: „Ich weiß nicht mehr, was
ich noch weiß, ich weiß nicht wie komm ich nach
Hause, ich weiß nicht wie drücke ich auf Pause.“
Autotune-Verpeilung galore also – und es gibt ja
durchaus Sinneszustände, wo man das gerne hört.
Und dann denkt: „Kann ich auch.“ Um dann vermutlich
zu merken: Doch nicht.
Fazit:
Tja, was soll man hier noch sagen? Schöne Idee!
Rochen Airport kriegen die fettesten Props für den
Bandnamen. Diese Worte machen bei ein wenig
bildhafter Fantasie gleich ganze Welten auf, die
man mit Jules Verne an der Seite bereisen möchte.
Die Musik will das ebenso erreichen, müsste aber
entweder noch ein wenig pointierter sein, oder
noch ein wenig irrer. Wir sind auf jeden Fall gespannt,
ob es jemals ein Album geben wird.
„SUPERBUSEN“
DER POP-ROMAN,
DEN WIR BRAUCHTEN
Vor kurzem schrieb sie noch für uns über Avril Lavigne, nun veröffentlicht
die Autorin und Titanic-Redakteurin Paula Irmschler ihr Roman-Debüt. Und
entstaubt das Genre Pop-Roman.
Man muss sich dran gewöhnen, blöd angeschaut zu werden, wenn man sich in der
U-Bahn ein Buch namens „Superbusen“ vor die Nase hält und immer wieder wissend
lacht. Vermutlich hatte Paula genau solche Szenen vor Augen, als sie sich für den
Titel entschied. Oder aber sie wollte – wie kürzlich passiert – bei Amazon auf Platz
1 der Liste „Liebesratgeber für lesbische Pärchen“ landen. „Superbusen“ heißt aber
die Band, die Paulas Protagonistin Gisela mit ihren Freundinnen gründet, als sie von
Berlin zurück nach Chemnitz zieht – eine Richtung, die man in der jungen deutschen
Literatur ja eher selten erlebt. Überhaupt erlebt man selten so ein tolles, warmes,
mitreißendes, lustiges, bitteres, zitatreiches Buch. Paula gelingt es sogar, den Glauben
an das zurückzubringen, was mal „Pop-Roman“ hieß. Damit waren dann zum
Beispiel „Soloalbum“ oder „High Fidelity“ gemeint – zwei Bücher, die wirklich alles
andere als gut gealtert sind, was an ihrer Mischung aus Nerd-Chauvitum, Selbstverliebtheit
und Weinerlichkeit liegt, die heute irgendwie creepy wirkt.
All das gibt es bei „Superbusen“ nicht. Paula erzählt
lieber aus dem Alltag von Gisela – ein Alltag
zwischen Pfeffi, Antifa, vor Nazis weglaufen, Bandgründen,
Alltagssexismus, aber auch Freundschaft
und Solidarität. Und auch wenn Paula in ihrem Titanic-Job
unfassbar lustige Pointen rausfeuern kann
und dieses Können hier auch hin und wieder zeigt, ist
ihr Buch nicht (nur) der Witze wegen so gut, sondern
auch weil unter dem „Superbusen“ ein großes Herz
schlägt. Und immer wieder eine Art abgekämpfte
Weisheit durch die Seiten dringt. Zum Beispiel hier:
„Wir lebten in unseren WGs eine ganze Zeit recht
gemütlich wie in Kokons zwischen Zynismus und
dem Klischee von Teenage Angst, wobei wir für das
eine zu jung und das andere zu alt waren.“
ICH WAR NOCH NIEMALS...
AUF DEM JUNGFRAUJOCH
Ich war noch niemals auf dem Jungfraujoch
- das dürfte sich Udo Jürgens 1983
gedacht haben, als er im Taucheranzug
unterm weißen Smoking am gläsernen
Flügel seinen Song „Traumtänzer“ auf
dem Jungfraujoch-Gletscher sang. Ein
Hubschrauber hatte den Flügel aus
dem Hause Schimmel auf den Gletscher
gehievt. Die Bilder des Auftritts
gingen damals um die Welt, Jürgens
schrieb Video-Geschichte. Und die Japaner, die den Gipfel bestiegen,
trauten kaum ihren Augen, als sie den Künstler in 3.454 Höhe in die
Tasten hauen sahen. Wer mehr von Udo Jürgens sehen und hören möchte:
Am 14. Mai feiert das Musical „Ich war noch niemals in New York“
seine Wiederaufnahme-Premiere im Stage Theater des Westens in Berlin.
Tickets gibt’s auf Ticketmaster.de.
Foto: FBM
Schöne Alben
„LESS IS MOOR“
Zebra Katz
In Sachen Timing hätte es besser
laufen können für den queeren
Rapper und Performance-Künstler
Ojay Morgan alias Zebra Katz.
„LESS IS MOOR“ ist immerhin sein
Debütalbum, das erste Ende März
erscheint, obwohl er schon mit seiner
Single „Ima Read“ 2012 große Wellen
schlug, unter anderem vor The xx im
alten Spreepark in Berlin spielte und
allerorts für seine angriffslustigen
Shows und seinen dunklen Sound
gefeiert wurde. Dann kam noch eine
lange Zusammenarbeit mit den
Gorillaz für das Album „Humanz“
samt Tour – und so dauerte es, wie
es eben dauerte. Aber scheiß drauf.
Das Debüt hat satte 15 Songs, feiert
den Zebra-Katz-Trademark-Sound
aus grimmigen Raps, grimmigem
Humor und grimmigen Beats und
bleibt eine wichtige Stimme in einem
Genre, das sonst eher von gepumpten
Testosteron-Heten dominiert
wird. Ausfälle gibt es keine, dafür
verstörende Highlights wie „LICK IT N
SPLIT“, vor dessen Industrial-Sound
auch Pennywise aus „Es“ Angst haben
dürfte, oder das pumpende „IN IN IN“,
bei dem die Drums auch mal gegen
eine irre Trillerpfeife antreten müssen.
Awal / Kobalt
„Every Bad“
Porridge Radio
„I’m bored to death, let’s argue!“ Mit
dieser grandiosen Zeile beginnt das
neue Album von Dana Margolins
Band Porridge Radio. Das junge DIY-
Kommando aus Brighton und London
hat mit „Every Bad“ seine kleinfeine
Selbstmach-Szene verlassen und den
Sound dank ordentlicher Produktion
aufgepumpt, ohne dabei etwas von
seiner rohen Energie einzubüßen.
Was weiterhin an Danas Stimme und
ihren Lyrics liegt, die beide ebenso
angriffslustig wie charmierend sein
können und ihr Seelenleben lyrisch
pointiert, aber emotional ungefiltert
in die Welt schleudern. Besonders
stark ist „Lilac“, eine Hymne, die sich
langsam steigert und immer wieder
um die starke Zeile kreist: „I don’t want
to get bitter, I want us to get better, I
want us to be kinder to ourselves and to
each others.“ Wie sie diese Worte erst
flüstert, dann singt, dann schreit – das
hat eine Dringlichkeit und eine Kraft,
die Gitarrenmusik wieder zum Leben
erwecken kann. Aber auch der eher
verspielte „Pop Song“ oder das rotzige
„Sweet“ zeigen, dass in diesem Indie-
Rock-Genre eben doch noch was geht.
Secretly Canadian / Cargo
„Boys Toys“
Mavi Phoenix
Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn
man als Frau geboren wird, im Kopf
aber von Anfang weiß, dass man eigentlich
ein Mann ist und schließlich mit
Mitte zwanzig entscheidet, das auch der
Welt zu zeigen? Das Debütalbum des
in Wien lebenden Rappers und Sängers
Mavi Phoenix gibt diese Einblicke. Schon
im letzten Herbst wurden die Fans mit
einem Instagram-Post zum Song „Bullet
In My Heart“ über Genderdysphorie
auf das Thema vorbereitet. Mit dem
Titeltrack, der ebenfalls vorab erschien
und dem Videoclip dazu, war die Sache
dann klar: Mavi bleibt Mavi, ist aber
ein Trans-Mann. Auch wenn diese Einführung
ein wenig pädagogisch klingt,
Mavis Album ist alles andere als das:
Es ist perfektes Entertainment, mit Witz,
Wut, Liebe, Verzweiflung, Hoffnung
und fantastisch ausproduzierten Hits.
„12 Inches“ ist der Breitkreuz-Rap-Trap,
auf den er sich sein ganzes Leben
gefreut hat, „Strawberries“ hingegen
ein Autotune-Heartbreaker, bei dem
Mavi sich sorgt, ob er manns genug für
seine Freundin sein kann. „Choose Your
Fighter“ wiederum ist ein punkiger Tritt
in die Fresse aller Hater, die da kommen
mögen und „Family“ ein Akustikballade
zur großen Frage: Kann ich eine Familie
gründen?
LLT Records
42
Schöne Alben
„Local Honey“
Brian Fallon
Wer die Stimme dieses Mannes
einmal gehört hat, wird sie so schnell
nicht vergessen. Mit seiner Band
Gaslight Anthem zeigte Brian Fallon
Ende der Nullerjahre, wie gut sich
der Springsteen-Sound mit Punkrock
vertragen kann, wenn man beide
Zutaten mit dem gleichen Respekt
behandelt. Schon auf derem besten
Album „The `59 Sound“ zeigte Fallon
jedoch auch, dass er manchmal kaum
mehr braucht als Stimme und Gitarre
– die Ballade „Here’s Looking At You,
Kid“ zeugt davon. „Local Honey“
überrascht stilistisch niemanden, der
Fallons Solo-Shows kennt, aber die
(leider nur) acht Songs zeigen mal
wieder seine zutiefst melancholische
Seite, die eher zart denn hart sein will
und sich gleich mehrmals vor seinem
Kumpel Springsteen und dessen
„Nebraska“ verneigt. Besonders
gelungen: der sanfte Rausschmeißer
„You Have Stolen My Heart“, das
überamerikanisch-sehnsüchtige
Sinnieren über den Tod „Horses“ und
der Beginn von „Vincent“, in dem er
singt: „My name is Jolene but I hate
that song.“
Lesser Known Records
„Big Vicious“
Avishai Cohen
Wer immer noch glaubt, dass Jazz ein
angestaubtes „Four Letter Word“ ist und
nach längst vergangenen Zeiten oder
zu teuren Hotelbars klingt, hat in den
letzten Jahren nicht aufgepasst. Das
Gegenteil ist der Fall: Jazz wird wieder
jünger, wilder, experimentierfreudiger,
diverser. Der israelische Trompeter Avishai
Cohen ist daran nicht ganz unschuldig
und wagt sich mit seinem neuen
Projekt „Big Vicious“ noch weiter hinaus.
Im Kreis einer Band aus Freunden – u.
a. Gitarrist Uzi Ramirez, den er seit
Schulzeiten kennt – durchweht Cohens
melancholisches Spiel gleich
mehrere Klanglandschaften, von
Progrock, über Psychedelia, Electronica
und TripHop bis zu Ambient-Sphären
und natürlich immer wieder Jazz. All das
macht nicht nur einen Heidenspaß, es
hält einen ebenso in Bewegung, lässt
die Gedanken driften, wärmt das Herz.
Das wunderschöne, wenn auch dunkle
Cover-Artwork stammt zudem von
Illustrator David Polonsky, der den
großartigen Dokumentar-Trickfilm
„Waltz With Bashir“ maßgeblich
gestaltet hat.
ECM Records / Universal Music
„Friday Forever“
Everything Is Recorded
Alben, die wie Mixtapes klingen, weil
sie einen Haufen toller Künstlerinnen
und Künstler versammeln, sind gerade
schwer in Mode. „Raw Youth Collage“
von Mura Masa war so eines, oder aber
Robert Glaspers irre Jazz-Clash-Session
„Fuck Yo Feelings“. Hinter Everything
Is Recorded verbirgt sich ein ähnlicher
Ansatz: Bereits zum zweiten Mal lädt
Produzent und „XL Recordings“-
Labelchef Richard Russell in sein
Copper House-Studio und versammelt
alte Hasen und neue Talente. Russell
hatte in seinem Job schon immer ein
gutes Händchen und „entdeckte“ Acts
wie M.I.A., The xx und Adele. Deshalb
wird es besonders spannend, wenn er
die Bühne den Jungen überlässt, zum
Beispiel den britischen Rap-Talenten
Aitch, Berwyn Du Bois, und FLOHIO, die
mit dem Reggae-inspirierten „02:56
AM / I Don’t Want This Feeling To Stop“
einen Höhepunkt setzt. Oder der
irischen Songwriterin Maria Somerville,
die mit Berwyn Du Bois das wundervolle
„10.51 PM / The Night“ zum Herz dieser
stilistisch wild springenden Reise ans
Ende der Nacht macht. Ein paar Scoops
mit großen Namen dürfen aber nicht
fehlen: Gostface Killah vom Wu-Tang
Clan schaut ebenso vorbei wie Punk-
Legende Penny Rimbaud von Crass.
XL Recordings
schöne Bücher
Tot bist du perfekt
JP Delaney
Es gibt Thriller-Autoren, die einen schon
mit ihren ersten Sätzen in den unausweichlichen
Sog eines Alptraums ziehen.
So ein Thriller-Autor ist JP Delaney. Mit
„The Girl Before“ legte er einen beklemmenden
und äußerst überraschenden
Krimi-Plot vor, jetzt folgt „Tot bist du
perfekt“. Die Story: Du schlägst die
Augen auf und etwas stimmt nicht. Du
weißt nicht, was dir passiert ist. Du liegst
in einem fremden Bett. In einem Krankenhaus.
Neben dir steht dein Mann
Tim, ein erfolgreicher Unternehmer. Er
hat Tränen in den Augen, weil du – seine
geliebte, perfekte Frau – am Leben bist.
Du denkst, du hättest einen schweren
Unfall gehabt. Doch dann sagt Tim:
Wir haben jahrelang daran gearbeitet,
dass ich dich wiederbekommen
konnte… Und was zunächst wie eine
Rettung klingt, entwickelt sich zu einem
alptraumhaften Geschehen.
Penguin Verlag
Dad
Nora Gantenbrink
Wir bei APPLAUSE lieben Nora Gantenbrinks
Roman über eine Vater-
Tochter-Beziehung, oder besser: keine
Vater-Tochter-Beziehung. Die Stern-
Reporterin erzählt von „Dad“, der alles
andere war als ein Vorzeige-Vater. Er
wollte ein freies Leben voller Abenteuer
führen, flüchtete vor der Enge seines Elternhauses
und vor der Wurstwaren-Dynastie
seiner Familie. Er ging auf Reisen,
liebte Frauen, Abenteuer und Drogentrips,
infizierte sich bei einer Prostituierten
mit HIV und starb schließlich, wieder
zu Hause, an Aids. Dieser „Dad“ erlebte
ein großes Abenteuer ohne Happy-End.
Nora Gantenbrink nimmt uns mit auf die
Suche nach diesem Vater, auf eine Reise
in das Deutschland der 60er, 70er, 80er,
90er und Nullerjahre, in die Maghreb-
Staaten und in viele Winkel Asiens. Die
Ehe der Eltern, den Vater, die Wurstwarendynastie,
aus der er stammte – das
alles gibt es nicht mehr. Und es ist, durch
dieses großartige Buch, doch so lebendig
und nah.
Rowohlt
Der Wellenreiter
Dirk Knipphals
Ja, die Siebziger waren das vielleicht
beste, bunteste, radikalste, hoffnungsvollste
Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts.
Dirk Knipphals macht diesem
lebensprallen Jahrzehnt mit seinem
Romandebüt eine wunderbare Liebeserklärung.
Eine, in der Albert ausbrechen
will aus dem bürgerlichen Idyll des
Vororts, das im hohen Norden so spießig
ist wie überall sonst im Deutschland
der Siebziger. Er will anders sein, frei
sein. Die Bücher Kafkas, Musils, Frischs
lassen ihn davon träumen, Schriftsteller
zu werden. Doch Halt, Stopp! Hat er
als Schöngeist bei den Mädchen überhaupt
Chancen? Martin, sein bester
Freund, ist Surfer und scheint ganz eindeutig
die besseren Karten zu haben,
vor allem bei Kathrin. Dirk Knipphals ist
mit „Der Wellenreiter“ eine romantische
Hommage an das Erwachsenwerden
in den Siebzigern gelungen. Vielleicht
der Grund, dass Rowohlt diesen 2018
erschienenen Roman jetzt noch einmal
neu aufgelegt hat.
Rowohlt
44
Information:
COVID-19 (Coronavirus)
Wenn du dein Ticket online bei Ticketmaster gekauft hast, wirst
du im Falle einer Absage oder Verschiebung per E-Mail oder
telefonisch von uns informiert. Bitte warte unsere Nachricht ab,
bevor du eine Anfrage stellst – wir versorgen dich so schnell
wie möglich mit allen relevanten Informationen!
Ansonsten findest du auf unserer Webseite eine Liste mit abgesagten
Events und verlegten Events. Grundsätzlich empfehlen
wir, dich auch selbst über mögliche Event-Änderungen zu
informieren. Gute Anlaufstellen dafür sind die Website der
Künstler*innen, der Veranstalter*innen oder die Tagespresse.
Weitere Informationen findest du unter help.ticketmaster.de
Hin und Weg
Musica Bayreuth &
Bayreuth Baroque
Es muss
nicht immer
Wagner sein
Wer an Bayreuth denkt,
denkt an die Bayreuther
Festspiele und an Richard
Wagner. Und ja, der Mythos
stimmt, dass man auf Festspiel-Tickets
einige Jahre
warten muss. Aber es muss
ja nicht immer Wagner sein.
„Musica Bayreuth“ und
„Bayreuth Baroque“ bieten
großartige Musikereignisse
in einem der schönsten
Opernhäuser der Welt: dem
Markgräflichen Opernhaus.
46
Foto: DEAG
SCHLAFEN!
Bayreuth begeistert mit Kultur, Kultur, Kultur! Und mit
wahren Hotelklassikern. Wir haben die Adressen für
ein tolles Wochenende in Franken: Goldener Anker
(Opernstreiches. 6) und Bayerischer Hof (Bahnhofstraße.
14) sind so klassisch wie eine Wagner-Oper.
Der Goldene Anker liegt direkt neben dem Markgräflichen
Opernhaus, der Bayrische Hof nur wenige Minuten
zu Fuß vom Festspielhaus entfernt. Etwas günstiger
ist das H4 Hotel Residenzschloss (Erlanger Str. 37).
TRINKEN!
Bierfranken ist der heimliche Spitzname für die fränkische
Gegend rund um Bayreuth. Das liegt an der
höchsten Brauereidichte der Welt mit über 200 Brauereien,
die rund tausend verschiedene Biere brauen. Der
Name des Liebesbier (Andreas-Maikel-Weg 1) passt
also perfekt zur Bayreuther Institution: Hier dreht sich
alles um das fränkische Nationalgetränk. Unbedingt
ein Bier-Tasting mitmachen! Der Heimathafen (Kanzleistr.
2) ist ein lässiges Café, das extrem guten Kaffee
zu selbstgebackenen Kuchen und Torten serviert. Zum
typisch fränkischen Frühschoppen lädt das Oskar, das
Wirtshaus am Markt (Maximilianstr. 33). Das stylische
Lamperium (Badstr. 14) setzt auf gute Beleuchtung,
Bier und harte Drinks. Darf es etwas traditioneller sein?
Das Rosa Rosa (Von-Römer-Str. 2) ist eine urige, alte
Kneipe zum wunderbaren Versacken.
ESSEN!
Bayerische Schmankerl, italienische Spezialitäten
oder veganes Superfood? In der Wagner-Stadt geht
alles. Der Biergarten des Restaurants Bürgereuth
(An der Bürgerreuth 20) ist vor allem bei Festspiel-
Besuchern beliebt, die Pasta sehr lecker. Auch in der
L’Osteria Bayreuth (Maximilianstr. 83) wird Pasta
und Pizza serviert. Unsere Empfehlung: die Pizza
Hawaii, perfekt zum Teilen! Das Restaurant Eule
(Kirchgasse 8) setzt auf deftige Brotzeiten, Wild,
Grießnockerln, Leberknödel und Nibelungensuppe.
Im Wirtshaus Oskar (Maximilianstr. 33) werden
ein großartiger Schweinsbraten und die Weltbesten
Marillen-Quarkknödel serviert! Vegetarier werden
entzückt sein, wenn sie das vielfältige Angebot bei
Vedans (Richard-Wagner-Str. 26) entdecken. Das
vegetarische Schnellrestaurant ist der Treffpunkt für
Veganer! Eine prima Adresse ist das Café Kraftraum
(Sophienstr. 16). Auf die Speisekarte kommen
ausschließlich vegetarische (bzw. vegane) Gerichte
aus regionalen Zutaten.
GUCKEN!
Bayreuth ist eine Festspiel-Stadt. Das Festspielhaus
auf dem berühmten Grünen Hügel hat kein festes
Ensemble und keinen regelmäßigen Spielbetrieb,
sondern öffnet jedes Jahr vom 25. Juli bis 28. August
ausschließlich für die Richard-Wagner-Festspiele.
Schönster Hingucker Bayreuths: Das Markgräfliche
Opernhaus, seit 2012 UNESCO Weltkulturerbe, ist eines
der schönsten Barocktheater Europas. Das Innere des
Hauses erstrahlt als einzigartiger Schatz und versetzt
in Staunen. Am Nachmittag durch den 1715 entstandenen
historische Barockgarten Eremitage schlendern
und an der Unteren Grotte die Stille genießen, ist einer
der schönsten Momente eines Bayreuth-Trips. Hier befinden
sich auch das Alte Schloss, das Neue Schloss
und einige versteckte Wasserspiele. Sehr romantisch!
MACHEN!
Es muss nicht immer Wagner sein! Auch abseits der
Festspiele hat Bayreuth kulturell viel zu bieten. Zum
Beispiel die Musica Bayreuth, die vom 18. April bis
zum 10. Juli stattfindet. Unter dem Motto „Klassik belebt“
finden Solistenkonzerte, Kammermusik, Chorund
Orchesterkonzerte, Oratorien und Opern in atemberaubenden
Locations statt. Schönster Spielort ist
das Markgräfliche Opernhaus, beeindruckend ist
aber auch die Atmosphäre in der Stadtkirche und
in der Panzerhalle Bayreuth. Das von Max Emanuel
Cencic kuratierte Opernfestival Bayreuth Baroque
findet erstmals vom 3. bis 13. September 2020 statt.
Eröffnet wird es mit Nicola Porporas „Carlo il Calvo“.
Der Schwerpunkt des neuen Festivals liegt auf der Wiederentdeckung
in nachbarocker Zeit nie oder kaum
gespielter Bühnenwerke. Die opernfreien Abende bieten
Spitzenkonzerte an wechselnden Orten. Ein Höhepunkt
ist das Gala-Konzert von Joyce di Donato und Il
Pomo d’oro am 6. September..
KAUFEN!
Bayreuth ist eine Universitätsstadt. Das bedeutet vor
allem eins: junge Cafés, quirlige Atmosphäre und tolle
Läden. Bester Ort, um einkaufen zu gehen, sind diese
drei Straßen: Von-Römer-Straße, Friedrichstraße
und Maximilianstraße. Freunde skandinavischen Designs
werden im Scandi Club (Maximilianstr. 23) fündig.
Es gibt Lakrids, lässige skandinavische Mode und
ausgefallenen Schmuck. Der Flaschenfreund (Maximiliastr.
17) ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mehr
als 250 Biersorten stehen hier in den Regalen. Neben
den Standards wie Pils, Weizen und Lager gibt es auch
Bockbiere, Ales, Frucht- und Winter-Biere, Sauer-Biere
und, und, und...
UNSER LIEBLING:
Unser Liebling ist eine Frau: die musik- und theaterbegeisterte
Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth.
Sie war eine wahre Powerfrau des Barock, kunstsinnig,
weltoffen, preußisch, kreativ. Ehrgeiziges Ziel der
Kunstmäzenin war es, nach dem Vorbild Potsdam, dem
Königssitz ihres Bruders Friedrich des Großen, aus der
kleinen Residenzstadt Bayreuth eine strahlende Kulturmetropole
zu gestalten. Ihr Lieblingsprojekt: das Markgräfliche
Opernhaus. Entstanden in nur vier Jahren
Bauzeit zwischen 1744 und 1748, gilt es heute als eines
der schönsten Barocktheater Europas.
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WANN UND WO?
Bayreuth Baroque
Carlo il Calvo Oper von
Nicola Antonio Porpora - Premiere
03.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Delphine Galou Arienabend „La porta del paradiso“
04.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Joyce DiDonato Galakonzert
06.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Carlo il Calvo Oper von Nicola Antonio Porpora
08.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Romina Basso Arienabend „Lamento“
09.09.2020 Bayreuth Schlosskirche Bayreuth
Jordi Savall & Hespèrion XXI Konzert
„The Musical Europe“
10.09.2020 Bayreuth Stadtkirche Bayreuth
Gismondo, Rè Di Polonia Oper von Leonardo Vinci
11.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Gismondo, Rè Di Polonia Oper von Leonardo Vinci
13.09.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Musica Bayreuth
Festival-Auftakt mit Werken
von Bruckner und Zdralek
18.04.2020 Bayreuth Stadtkirche Bayreuth
Soiree mit der Accademia di Monaco
03.05.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Klassik Lounge im Anker mit dem Kaiser Quartett
07.05.2020 Bayreuth Loft des
Hotel Goldener Anker
German Gents
14.05.2020 Bayreuth
Markgräfliches Opernhaus Bach a due
16.05.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Bidla Buh - Mehr geht nicht!
20.05.2020 Bayreuth Panzerhalle
Rudolf Buchbinder spielt
Beethoven-Klavierkonzerte 1 und 5
31.05.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Lukas Consort
14.06.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Beethoven! The Next Level
16.06.2020 Bayreuth Oberfrankenhalle
Pastorelle en musique - Georg Philipp Teleman
01.07.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Juliane Banse und das Tschechische Nonett
10.07.2020 Bayreuth Markgräfliches Opernhaus
Tickets und alle Termine auf Ticketmaster.de
Live
Die Lieblingstermine von TicketmasteR
Ilka Bessin
Im Augenblick tanzt Ilka Bessin bei „Let’s Dance“ Freitagabends Juror Joachim Lambi
an die Wand, ab November geht’s dann wieder auf Tournee. „Blöde Fragen – Blöde
Antworten“ heißt das neue Programm der Comedian. Wer schon immer einmal wissen
wollte, wie man auch mit fast fünfzig noch eine echte Raubkatze im Bett sein kann oder
wie man würdevoll eine Stuhlprobe zur Post bringt, ist in der Show genau richtig. All
das, was Ilka Bessin bisher noch nicht ausführlich besprechen konnte, bringt sie jetzt
auf die Bühnen. Seltsamkeiten im Alltag, missglückte Sexpraktiken, Schrulligkeit im Alter.
25.11.2020 - 31.01.2021 u.a. Bremen, Mannheim, Erfurt Tickets auf Ticketmaster.de
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Konzert-Lieblinge
Heinz Rudolf Kunze
2020 schließt sich für Heinz Rudolf
Kunze ein Kreis, denn erstmalig seit
vielen Jahren wird der Rockpoet wieder
mit Gitarrist Heiner Lürig gemeinsam
auf einer Bühne stehen. Kunze
& Verstärkung werden live auch das
neue Werk „Der Wahrheit die Ehre“
vorstellen, das im Frühjahr erscheinen
soll. Nicht fehlen dürfen bei den
Konzerten die Kunze-Klassiker „Dein
ist mein ganzes Herz“ und „Finden
Sie Mabel“. Wir freuen uns drauf!
17.04. - 27.10.2020 u.a. Leipzig, Dortmund,
Dresden
Beth Hart
Beth Hart ist schon eine ganz besondere Sängerin. Das liegt natürlich an der unverwechselbaren
Stimme der kalifornischen Künstlerin, nicht zuletzt aber auch an ihrer
Biografie. Die 48-Jährige kämpfte viele Jahre mit einer Alkohol- und Drogen-Sucht.
Auf ihrem zweiten Album „Screamin‘ For My Supper“ setzt sie sich mit dieser Sucht
schonungslos auseinander. Nach einem aufsehenerregenden Auftritt in der Late-
Night-Show von David Letterman avanciert der Titel „L.A. Song“ aus dem Album in
den USA zu einem Alternative-Hit. Privat aber befindet sich Hart zu diesem Zeitpunkt
auf einem absoluten Tiefpunkt. Vergleiche mit der Legende Janis Joplin werden gezogen.
2020 kommt Beth Hart für zwei Shows nach Deutschland. Absolut hörenswert!
31.07. + 09.11.2020 Leipzig (Parkbühne), Frankfurt/M. (Jahrhunderthalle)
Niall Horan
Als Mitglied von One Direction war Niall
Horan Teil einer der erfolgreichsten Boygroups
der Musikgeschichte. Nach der
Trennung der britisch-irischen Band wird
der Sänger, der seit 2017 als Solokünstler
aktiv ist, mit seinem neuen Album
„Heartbreak Weather“ im Herbst auf
große Europatour kommen und spielt
dabei auch vier Konzerte in deutschen
Hallen. Mit dabei als hochkarätiger Support
ist die wundervolle Folk-Pop-Newcomerin
Maisie Peters. 14.10. - 09.11.2020
u.a. Hamburg, München, Düsseldorf
Bush
Zuletzt sorgte Bush-Frontmann Gavin Rossdale ja mehr mit amourösen Geschichten
für Aufsehen, im Sommer soll aber wieder die Musik im Mittelpunkt stehen. Bush
kommen für drei Shows nach Hamburg, Berlin und Münster. 05.06. - 17.06.2020 Hamburg,
Berlin, Münster
Konzert-Lieblinge
Jeff Lynne’s ELO
Jeff Lynne schrieb als Gründungsmitglied
der illustren Traveling Wilburys
gemeinsam mit Bob Dylan,
Roy Orbison, George Harrison und
Tom Petty Musikgeschichte. Er arbeitete
als Produzent und Kollaborateur
mit einigen der größten Künstler
aller Zeiten, darunter die Beatles,
Paul McCartney, Tom Petty und Bryan
Adams. Jeff Lynne ist und bleibt
aber vor allem die kreative Kraft von
ELO, als dessen Produzent, Songschreiber,
Arrangeur, Leadsänger
und Gitarrist er nach wie vor wirkt.
26.09. - 30.09.2020 Hamburg, Berlin,
Köln, München
Avi Kaplan
2020 wird ein gutes Jahr für Avi Kaplan. Erst veröffentlichte der Sänger Ende Februar
mit „I’ll Get By“ ein verdammt gutes Debütalbum als Solokünstler, dann gab’s eine
Tourankündigung. Vier Konzerte sind für den Herbst in Deutschland geplant. Das
sind, nach einer längeren Auszeit der Musikers, ziemlich gute Nachrichten für seine
Fans. Mit Pentatonix feierte Avi Kaplan in den vergangenen Jahren riesige Erfolge,
füllte weltweit die Stadien und holte mit der A-capella-Band zwischen 2015 und
2017 drei Grammy-Awards. Der Erfolg, das Touren und der Stress hinterließen bei
dem Sänger aber so ihre Spuren und sorgten dafür, dass er 2017 die Band verließ
und komplett den Stecker zog. Kaplan zog sich in ein Haus in der Einöde nahe
Nashville zurück, machte erstmal eine Pause und griff dann - zum Glück! - wieder
zur Gitarre. Wie gut das klingt, hören wir im November. 04.11. - 14.11.2020 München,
Berlin, Hamburg, Köln
Bon Iver
Hamilton Leithauser
Nachdem das bislang letzte, von Feuilleton und Musikkritik geradezu hymnisch
gefeierte Werk Hamilton Leithausers „I Had a Dream That You Were Mine“
bald vier Jahre zurück liegt, kündigt sich nun endlich ein neues Album an.
Zwar wurden bislang weder Titel noch Erscheinungsdatum für den Nachfolger
verraten; der neue, Anfang Februar veröffentlichte Song „Here They Come“
dürfte aber bereits als Vorbote auf das neue Album verstanden werden. Im Juni
spielt Hamilton Leithauser aus diesem Anlass ein exklusives Konzert in Berlin.
10.06.2020 Berlin (Lido)
Wer hätte das gedacht, dass Justin
Vernon mit seinem Soloprojekt Bon Iver
mal ganz selbstverständlich Arenen
füllen wird. Denn eigentlich hatte er
dieses Projekt in der Abgeschiedenheit
einer Jagdhütte in den Wäldern
Wisconsins gestartet, wo er im Winter
2006/2007 seine Wunden leckte, mit
einem depressiven Schub und einer
Infektion kämpfte, seine zerbrochene
Beziehung verarbeitete – und diesen
Schmerz in neun Lieder goss, die er
unter dem Namen „For Emma, Forever
Ago“ veröffentlichte. Das klang herzzerreissend
schön. Auch heute noch..
07. + 10.11.2020 Köln (LANXESS arena),
München (Zenith)
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Konzert-Lieblinge
BTS
In den vergangenen 15 Monaten mussten sich die Fans der K-Pop-Gruppe BTS
mit den Mattel-Figuren von V, SUGA, Jin, Jung Kook, RM, Jimin und j-hope trösten.
Nachdem die sieben Südkoreaner die Welt im Sturm erobert hatten, kollaborierten
sie mit dem amerikanischen Unternehmen und präsentierten im vergangenen Jahr
ihre eigenen Barbie-Puppen. Bald hat das Warten auf die Originale der „Bangtan
Boys“ aber ein Ende: Im Juli spielt die Boyband im Olympiastadion - und das an zwei
Tagen hintereinander. Bis dahin hören wir ihr neues Album „Map Of The Soul: 7“.
11. + 12.07.2020 Berlin (Olympiastadion)
Korn
Seit ihrer Gründung haben Korn
über 40 Millionen Platten weltweit
verkauft, zwei Grammys gewonnen,
mit unzähligen Konzerten die
Welt betourt und jede Menge Rekorde
aufgestellt. Jonathan Davis,
James Shaffer, Brian Welch, David
Silveira und Reginald Arvizu beweisen
auf ihrem aktuellen Album
„The Nothing“ erneut, warum ihre
Band etwas ganz Besonderes ist.
03.06.2020 Berlin (Verti Music Hall)
Of Mice & Men + August Burns Red
Was für ein Package! Mit der Metalcore-Band August
Burns Red und Of Mice & Men kommen im
Juni zwei US-Bands als Doppelpack nach Deutschland.
Beide Combos bringen zu den Shows auch
neue Alben mit: Of Mice & Men ihr sechstes, im
vergangenen Oktober erschienenes Werk „Earthandsky“,
August Burns Red ihr mittlerweile neuntes
Album „Guardians“, das am 3. April erscheinen
soll. 05.06. + 18.06.2020 Hamburg (Markthalle),
Hannover (Capitol)
Alicia Keys
Alicia Keys hat ihre langersehnte Rückkehr auf die
Bühne bekanntgegeben. „Alicia – The World Tour“ wird die
amerikanische Künstlerin in die berühmtesten Konzertstätten
Nordamerikas und Europas bringen, darunter auch eine
Show in der legendären Radio City Music Hall in ihrer Heimatstadt
New York City. In Deutschland und der Schweiz
stehen Hamburg, Berlin, München, Köln, Mannheim und
Zürich auf dem Tourplan. Für alle, die es bis dahin nicht mehr
erwarten können: Ende März erscheint das neue Album der
Soul- und R&B-Sängerin. 14.06. - 18.07.2020 Hamburg, München,
Köln, Mannheim, Zürich
Open-Air-Lieblinge
Fury in the Slaughterhouse
Fury In The Slaughterhouse feierten 2017 ihr 30-jähriges Bestehen, doch an Aufhören
denkt die deutsche Rockband noch lange nicht. Die von Kai und Thorsten
Wingenfelder 1987 in Hannover gegründete Band hat hierzulande Musikgeschichte
geschrieben, als sich die Furys der 80er Jahre mit ihren englischen Texten und
ihrem Auftreten deutlich von der damaligen Neuen Deutschen Welle abhoben und
mit ihren Live-Konzerten für Furore sorgten. Internationale Erfolge feierte die Band
mit Songs wie „Radio Orchid“ und „Every Generation Got Its Own Disease“. 12.06.
- 10.07.2020 Wiesbaden, Mönchengladbach, Hamburg
Berliner Philharmoniker
Das Saison-Abschlusskonzert der berühmten
Berliner Philharmoniker in der
Waldbühne zählt zu den Höhepunkten
des Berliner Sommers. Unter der Leitung
von Dirigent Gustavo Dudamel
stehen in diesem Jahr Beethoven, Wagner,
Strawinsky, Schostakowitsch, Ravel
und John Williams auf dem Programm.
20.06.2020 Berlin (Waldbühne)
Classic Open Air
Klassische und moderne Klänge vor
der spektakulären Kulisse des wunderschönen
Gendarmenmarktes in
der historischen Mitte Berlins: Sommerabende
könnten nicht schöner
sein. In diesem Jahr tritt beim Classic
Open Air unter anderem Howard
Carpendale auf. Er präsentiert mit
der „Symphonie meines Lebens“ erstmals
seine komplett neu arrangierten
Hits mit einem großem Klassikorchester.
Das klingt großartig!. 02.07. -
05.07.2020 Berlin (Gendarmenmarkt)
Slamville
Applaus für die Slamkultur unter freiem Himmel! Poetry Slammer, Dichter,
Denker und Singer/Songwriter treffen sich im Grünen und performen vor traumhafter
Kulisse auf dem Gelände des MS Dockville. Kampf der Künste und MS Dockville/Artville
holen die Geschichtenerzähler endlich an die frische Luft zum Open
Air Festival für Slam Kultur. Einen ganzen Tag lang wird auf dem Gelände des MS
Artville Wortgewaltiges performt. Während einige Künstler sich klassisch nur auf
ihre Worte verlassen, begleiten sich andere selbst auf der Gitarre, präsentieren
Musik mit poetischen Songtexten. Und alles unter freiem Himmel! 25.07.2020
Hamburg (MS ARTVILLE Gelände)
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Open-Air-Lieblinge
Guns N‘ Roses
Guns N‘ Roses kriegen nicht genug:
Im Sommer 2020 kehren sie noch
einmal für zwei gigantische Stadion-
Konzerte zurück nach Deutschland. Zu
den glücklichen Städten zählen in diesem
Sommer München und Hamburg.
Wer für die beiden Shows keine Tickets
mehr bekommt, kann sein Glück aber
sicher noch in Österreich (Wien) und
in der Schweiz (Bern) probieren. 26.05.
- 14.06.2020 München (Olympiastadion),
Hamburg (Volksparkstadion), Wien (Ernst-
Happel-Stadion), Bern (Stade de Suisse)
Aerosmith
Der fünfzigste Geburtstag bereitet ja so einigen Menschen mittleren Alters schlaflose
Nächte. Nicht so Aerosmith. Die US-amerikanische Band legt anlässlich ihres runden
Jubiläums noch einmal einen Zahn zu und feiern den Fünfzigsten mit einer Reihe
ausgewählter Europashows, darunter auch ein exklusives Open-Air-Konzert in Mönchengladbach,
wo Steven Taylor und Co. einen furiosen Tourabschluss feiern werden.
27.07.2020 Mönchengladbach (SparkassenPark)
Volbeat
Die dänische Rockband um Sänger
und Gitarrist Michael Poulsen wird die
Waldbühne mit ihrer Mischung aus
Metal, Rock‘n‘Roll, Punkrock, Country
und Blues und ihrem speziellen „Elvis-
Metal“-Sound ordentlich auf Links drehen.
08.06. + 07.07.2020 Hannover (Expo Plaza), Berlin
(Waldbühne)
Stadtpark Open Air
Der britische Songwriter Michael Kiwanuka hat mit seinem dritten Album zum
ganz großen Wurf ausgeholt: „Kiwanuka“ ist ein Meisterwerk, das den Geist
großer Künstler wie Curtis Mayfield, Kendrick Lamar, John Lennon und Sly Stone
atmet. Live wird er das Album am 10. Juli in Hamburg auf der Stadtpark Freilichtbühne
vorstellen. Also: Nix wie raus in den Sommer! Schließlich ist die Freilichtbühne
die allerschönste Kulisse für sommerliche Konzertabende unter
Baumkronen. Zu den weiteren Acts dieses Sommers zählen: 5 Seconds Of Summer,
Patti Smith and her band, Sting, KC Rebell & Summer Cem und The BossHoss.
09.06. - 18.07.2020 Hamburg (Stadtpark Freilichtbühne)
Festival-Lieblinge
Kunst!Rasen Festival
Das kleine, aber sehr feine Kunst!Rasen
Festival startet 2020 in seine neunte Saison.
Zu den Stars des diesjährigen Festivals
gehören neben Element of Crime,
Sting und Lionel Richie auch Roland
Kaiser und Melissa Etheridge. Beste
Stimmung für alle musikalischen Geschmäcker
im lauschigen Grün ist garantiert.
25.06. - 15.08.2020 Bonn/Gronau
Immergut Festival
In Neustreelitz an der malerischen mecklenburgischen Seenplatte kann
man nicht nur richtig gut rudern und picknicken, sondern auch Festivals feiern.
Und so darf sich das popkulturell interessierte Publikum beim Immergut
2020 wieder auf ein liebevoll gestaltetes Gelände und sorgsam ausgewähltes
Line-Up freuen. Neben Konzerten großartiger Künstler - neu bestätigt sind
unter anderem José Gonzales und June Cocó - finden auf dem Festivalgelände
auch Lesungen, DJ Sets, Filmvorführungen und Sportaktivitäten statt.
29.05. - 31.05.2020 Neustrelitz (Festivalgelände)
Wireless Festival
ASAP ROCKY, Kendrick Lamar, KC
Rebell & Summer Cem, Apache 207,
Shirin David, Tyga - das Wireless
Festival präsentiert auch in diesem
Sommer wieder ein knalliges Line-
Up in der Bankenmetropole Frankfurt.
Zwei Tage und zwei Nächte wird
bei der dritten deutschen Ausgabe
des Urban Music & Lifestyle Festivals
durchgefeiert. 10. + 11.07.2020
Frankfurt/M. (Alter Rebstockpark)
Superbloom
München hat ein neues Festival: Im Spätsommer 2020 feiert das Superbloom Festival
in der Isar-Metropole seine Premiere. Neben guter Musik geht’s im Münchener Olympiapark
und Olympiastadion zwei Tage lang auch um Lifestyle-Themen, Fashion,
Kunst und Design. Neben David Guetta, Miley Cyrus und AnnenMayKantereit sind
bereits Apache 207, DJ Snake, RIN und The Pussycat Dolls bestätigt. 05. + 06.09.2020
München (Olympiapark & Olympiastadion)
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Festival-Lieblinge
Rock am Ring + Rock im Park
60 Jahre Festivalgeschichte wollen 2020 gebührend gefeiert werden. 35 Jahre Rock
am Ring sowie 25 Jahre Rock im Park verlangen Jubiläumspartys, die es krachen
lassen. Wenn musikalische Gäste wie System Of A Down, Green Day und Volbeat
bereits zur Geburtstagssause zugesagt haben, kann man sich schon mal auf eine
wilde Party einstellen. Das 2020er Line-Up der Zwillingsfestivals ist auch sonst ein
Knaller. Es feiern unter anderem mit: Billy Talent, Broilers, Korn, Disturbed, The
Offspring, Bilderbuch, Weezer, Wanda, Yungblud, Bosse und Of Mice & Men. 05.06.
- 07.06.2020 Nürburgring Eifel + 05.06. - 07.06.2020 Nürnberg (Zeppelinfeld)
MS Dockville
Die erste Welle an Künstler*innen, Bands
und DJs des Ms Dockville 2020 steht –
und sie macht Lust auf mehr: Faber,
Little Simz, Yung Hurn und The Teskey
Brothers; Yungblud, 102 Boyz, Alli Neumann
sowie viele weitere Acts sind Teil
des Festivals für Musik und Kunst. Vom
21. bis zum 23. August findet das MS
DOCKVILLE am Reiherstieg in Hamburg-Wilhelmsburg
statt – und bereits
der erste Aufschlag zeigt an, wie die
Gegenwart klingen wird. 21. - 23.08.2020
Hamburg-Wilhelmsburg (Reiherstieg)
Vienna Metal Meeting
Das Vienna Metal Meeting findet zum
vierten Mal auf dem Festivalgelände
der Arena Wien statt. Die Open-Air
und die Indoor-Bühne werden von 16
nationalen und internationalen Bands
der Metalszene bespielt. Als erste
Bands wurden Paradise Lost, Katatonia,
Demolition Hammer, Grand Magus und
Carnation bekannt gegeben. 16.05.2020
Wien (Arena)
Lollapalooza
Es ist das kinderfreundlichste Festival der Welt: Das Lollapalooza Berlin! Denn mit
Kidapalooza bietet das US-Festival ein spezielles Programm für die jüngsten Festivalgäste
zwischen 0 und 14 Jahren. Das Kidzapalooza bietet an beiden Festivaltagen
auf der Kidza-Bühne Live-Erlebnisse, kindergerechte Performances und abenteuerliche
Highlights für die kleinsten Musikfans. Und die Eltern? Das Lollapalooza
Berlin setzte in Sachen Musik in den vergangenen Jahren Maßstäbe. Auch wenn
das Line-Up noch nicht bekannt ist, Tickets fürs Lolla kann man blind kaufen. 05. +
06.09.2020 Berlin (Olympiastadion & Olympiapark)
Show-Lieblinge
TANZ DER VAMPIRE -
Das Musical
1967 schuf Roman Polanski den Kultfilm
„Tanz der Vampire“, der im Original „The
Fearless Vampire Killers or Pardon Me
But Your Teeth Are In My Neck“ heißt.
Die Parodie auf das Genre der Vampirfilme
zählt bis heute zu den besten
Filmen aller Zeiten und wurde 1997
vom kongenialen Musical-Dreamteam
Michael Kunze und Jim Steinmann (in
Zusammenarbeit mit Roman Polanski)
in Wien auf die Bühne gebracht
- und setzte auch als Bühnenversion zu
einem Siegeszug rund um die Welt an.
Bis 20.09.2020 Stuttgart
We Will Rock You
Queen-Hype und kein Ende: „We Will Rock You“, eines der erfolgreichsten Musicals
aller Zeiten, kommt im Herbst als englische Original-Produktion nach Deutschland.
Mehr als 15 Millionen Menschen in 17 Ländern haben die Show bereits gesehen. Allein
in London dauerte die Auftrittsserie zwölf Jahre und 4.600 Shows. Die Songs werden
in Englisch gesungen, während die Dialoge auf Deutsch geführt werden. 03.11.2020 -
04.04.2021 u.a. Wien, Zürich, Bremen, Erfurt, Leipzig, Berlin, Hannover
Harry Potter und
das verwunschene Kind
Willkommen zurück in Hogwarts!
Neunzehn Jahre sind vergangen seit
die Freunde die Welt der Zauberer
gerettet haben. Doch die Schlacht ist
noch nicht gewonnen: Denn das Dunkle
kommt oft von dort, wo man es am
wenigsten erwartet… Das spektakuläre
Theaterabenteuer „Harry Potter und
das verwunschene Kind“ feiert im März
in Hamburg seine deutschsprachige
Erstaufführung. Applaus, Applaus! Ab
15.03.2020 Hamburg (Mehr! Theater am
Großmarkt)
Magic Mike Live
„Magic Mike Live“ ist die zur Zeit heißeste Show dieses Planeten. In London und Las
Vegas begeistert der Ableger der Blockbuster-Filme „Magic Mike“ und „Magic Mike
XXL“ ein (vornehmlich) weibliches Millionenpublikum. Seit Januar gastiert „Magic
Mike Live“ in Berlin im eigens dafür umgebauten Club Theater am Potsdamer Platz.
Seit 16.01.2020 Berlin (Club Theater Berlin)
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Show-Lieblinge
TINA - Das Tina Turner Musical
Die Premiere von „TINA – Das Tina
Turner Musical“ geriet in Hamburg zu
einem wahren Triumph für die grandiose
Hauptdarstellerin Kristina Love. Wer
die umwerfende Tina-Darstellerin noch
einmal im Stage Operettenhaus auf der
Reeperbahn erleben möchte, sollte sich
beeilen. Denn das einzige von Tina Turner
persönlich autorisierte Musical über
die „Queen of Rock“ zieht im Oktober
2020 von Hamburg nach Stuttgart. Tgl.
außer Montags Hamburg (Stage Operettenhaus),
ab Oktober 2020 (Stage Palladium
Theater
STARLIGHT EXPRESS
Der Rollschuh-Dauerläufer STARLIGHT EXPRESS läuft und läuft und läuft. Mit den
neuen Songs, neuen Charakteren und neuer Technik verpasste Andrew Lloyd
Webber seinem Werk im Jubiläumsjahr eine wahre Verjüngungskur, die die Bochumer
Show noch einmal schneller und spektakulärer machte. Auch die Frauenpower,
auf die Webber setzt, kam gut an. „Papa“ landete zwar nach vielen
Erfolgsjahren auf dem Abstellgleis, die Fans aber haben die großartige Reva Rice
als „Mama“ von der ersten Show an derart in ihr Herz geschlossen, als habe es nie
eine andere gegeben. tgl. außer Montag und Dienstag im Starlight Express
Theater Bochum
NYSA
Der kanadische Zirkus Cirque du
Soleil kommt nach Berlin und bezieht am
Potsdamer Platz seine erste europäische
Residenz. Im Herbst 2020 wird die speziell
für Berlin konzipierte Show ihre Uraufführung
feiern. Das ist nun wirklich ein
echter Coup. Denn zum ersten Mal wird
eine Cirque du Soleil Show dauerhaft in
einer europäischen Stadt zu sehen sein.
Inspiriert wurde die Berliner Produktion
übrigens von der schwedischen Umweltaktivistin
Greta Thunberg, wie die
Produzenten mitteilten. Ab 17.09.2020
Berlin (Theater am Potsdamer Platz)
MAMMA MIA! - Das Musical
Die legendären Songs von ABBA in eine eigenständige, unabhängige Geschichte
zu gießen, war eine geniale Idee von Björn Ulvaeus und Benny Andersson. Mamma
Mia-Musical und Verfilmung wurden ein Riesenerfolg. Auch wenn weltweit die
ABBA-Fans auf die langersehnte Hologramm-Tour und die zwei neuen Songs der
Schweden warten, ist das Musical solange ein toller Trost! Tgl. außer Montags Berlin
(Stage Theater des Westens), ab Herbst 2020 Hamburg (Stage Operettenhaus)
SEHNSUCHT NACH EINER NEUEN WELT
Sport- Lieblinge
Deutsches Spring- und Dressur-Derby
Das Deutsche Spring- und Dressur-Derby ist ein echter Turnierklassiker und feiert im
Mai seinen 100. Geburtstag. Im Rentenalter ist das Deutsche Spring- und Dressur-
Derby damit aber noch längst nicht angekommen, ganz im Gegenteil: Seit 100 Jahren
wird in Hamburg der schwierigste Parcours der Welt bestritten und außerdem um
Punkte für die höchstdotierte Serie auf dem Globus geritten. Und so tummeln sich
am Christi-Himmelfahrts-Wochenende traditionell die Liebhaber des Reitsports im
Derby-Park, um Spitzenreitsport zu erleben – aber auch um durch die Ausstellung
zu flanieren und einen Klönschnack zu halten - und das nur einen Steinwurf von der
Elbe entfernt. 20.05. - 24.05.2020 Hamburg (Derby Park Hamburg)
Nordische Ski WM
Okay, bis zur Nordischen Ski WM 2021 in
Oberstdorf ist es noch fast ein Jahr hin.
Aber wer sportliche Herausforderungen,
Schnee und Wintersport liebt, sollte sich
schon jetzt das World Championships
Package für die FIS Nordische Ski WM
sichern. Und dann nichts wie auf ins
Allgäu nach Oberstdorf. Dort stehen
vom 23. Februar bis 7. März 2021 insgesamt
23 Medaillenentscheidungen an.
Darunter sechs im Skispringen, fünf in der
Nordischen Kombination und zwölf im
Langlauf. 23.02. - 07.03.2020 Oberstdorf
CEV Champions
League Volley
Am 16. Mai 2020 finden die CEV
Champions League Volley 2020 Super
Finals statt. Hierbei treffen in der Berliner
Max-Schmeling-Halle die besten
europäischen Teams aufeinander
und spielen um den wichtigsten Titel
im europäischen Club-Volleyball. Die
Finalspiele der Frauen und Männer
finden damit wieder an einem Tag in
einer Stadt statt. 16.05.2020 Berlin (Max-
Schmeling-Halle)
Schwaben Open
Ziemlich idyllisch, umsäumt von eingewachsenen Hecken und blühenden Sträuchern,
erstrecken sich neunzehn Sandplätze auf dem Gelände des Tennis Club Augsburg.
Eine perfekte Austragungsstätte also für ein internationales Tennisturnier der ATP
Challenger Tour. Die Schwaben Open garantieren Weltklasse-Tennis und eine
wirklich schöne, familiäre Atmosphäre für das Publikum. 03.08. - 09.08.2020 Augsburg
(Tennis Club Augsburg)
60
FRANKFURT SPOTLIGHT
ADVERTORIAL
THE SONGS OF
LEONARD COHEN
Perfomed by Field Commander C.
Field Commander C. ist eine liebevolle Hommage an den
großen kanadischen Singer-Songwriter Leonard Cohen.
Eine zehnköpfige Band spielt dabei mit eindrucksvoller
Virtuosität und unaufhörlicher Spielfreude, Intensität und
Werktreue Klassiker wie „Suzanne“, „Sisters of Mercy“,
„So long Marianne“ oder „Famous blue Raincoat“. Geboren
wurde die Idee für Field Commander C. kurz nach dem Tode
von Leonard Cohen Ende 2016. Als Namensgeber und Vorbild
fungierte das Live-Album „Field Commander Cohen:
Tour of 1979“.
Ein Konzertabend mit Field Commander C. ist immer auch
ein kleiner Ausflug in die Welt der Texte, Gedichte und
Gedanken von Cohen, welche in Form von Livelyrics und
Erzählungen mittels eines eigenen Sprechers vorgetragen
werden. Es ist stets eine Gratwanderung, den Zuhörern
eine Übersetzung eines Songtextes von Cohen anzubieten,
da seine Gedankenwelt unglaublich groß war und sich für
jeden Einzelnen unterschiedlich darstellt — es gibt kein
Richtig oder Falsch, was das Schöne und Besondere an
seiner Musik ist.
JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT
FR 08.05.20 — 20 UHR
Für den besonderen Abend in
der Jahrhunderthalle Frankfurt
ist das VIP Upgrade in die edle
PREMIUM LOUNGE genau das
Richtige für Sie! Angekommen
an der Jahrhunderthalle werden
Sie eingewiesen in den VIP Parkplatz-Bereich
nahe dem Haupteingang.
Über einen separaten
Eingang gelangen Sie in den
exklusiven Premiumbereich im
intimen 60er Jahre Ambiente. In
der Lounge können Sie sich bei
Fine-Dining-Catering und korrespondierenden
Getränken ganz
entspannt auf die Show einstimmen.
Weitere Infos finden Sie unter
https://www.jahrhunderthalle.
de/premium/premium-tickets
Fotos: Bernadette Fink
AB SOFORT
PREMIUM UPGRADES
BUCHBAR!
EXKLUSIVER
PREMIUMBEREICH
Aber bitte
mit Seife…!
Wenn sonst nix hilft außer aufpassen und abwarten:
Die Playlist pro Händewaschen contra Corona
CORONA – „TRY ME OUT“
Die Biermarke gleichen Namens hat
bereits zu leiden und muss mit ansehen,
wie die Beck’s- und Augustiner-Flaschen
im Kühlschrank dezent
Abstand halten. Auch die frühchristliche
Heilige „Corona“ ist sicherlich nicht
den Märtyrer-Tod gestorben, um nun
den Virus an den Hacken zu haben.
Gut läuft es indessen für die italienische
90er-Eurodance-Band Corona,
die nun von einigen Spaßvögeln wiederentdeckt
wird. Wir empfehlen die
Single „Try Me Out“.
UDO JÜRGENS – „ABER BITTE MIT SAHNE”
DEXYS MIDNIGHT RUNNERS –
„COME ON EILEEN“
Der Cartoonist David Squires twitterte
Anfang März, er habe die letzten Tage
damit verbracht, die offizielle Virenbezeichnung
„Covid-19“ zur Melodie
von „Come On Eileen“ zu singen. Ein
Ohrwurm, der sich noch rasanter verbreitete,
als es das Virus selbst. Vielleicht
ist es aber auch der beste Weg,
die seltsame Situation durchzustehen.
Man darf davon ausgehen, dass diese
Anekdote auch den Humor von Dexys-
Mastermind Kevin Rowland traf.
MUDHONEY – „TOUCH ME I’M SICK
Die Band aus Seattle erfand Ende der
80er mal eben den Grunge mit und
inspirierte zum Beispiel Kurt Cobain,
der großer Mudhoney-Fan war. Ihr
Song rät eher zur Flucht nach vorne
und skizziert, wie man sich fühlen muss,
wenn man zur Corona-Hochzeit auf
der Straße hüstelt und den Arm nicht
schnell genug hoch bekommt. Sänger
Mark Arm singt: „Oh / I feel bad / and
I‘ve felt worse / I‘m a creep, yeah /
I‘m a jerk / Come on / Touch me, I‘m
sick“. Wir empfehlen: Wenn euch schon
dieser Song in den Sinn kommt, bitte
zuhause bleiben!
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NIOEH X K.HUNG X MIN X ERIK –
„GHEN CÔ VY“
Vorbildlich getextet, catchy komponiert
und mit einer Choreographie,
die für die Kids von heute auch als
TikTok-Challenge funktionert: „Ghen
Cô Vy“ wurde vom vietnamesischen
Institut für Gesundheit am Arbeitsplatz
und Umwelt in Zusammenarbeit mit
nationalen Musikern herausgebracht
und entwickelte sich zum viralen Hit.
Der Text heißt im Deutschen im Refrain:
„Wascht eure Hände, berührt
nicht eure Augen, Nase und Mund,
begrenzt eure Besuche an überfüllten
Orten, drängt das Coronavirus zurück.“
ABBA – „DANCING QUEEN”
Wenn wir nicht in Clubs tanzen, tanzen
wir eben beim Händewaschen
am Waschbecken. „Dancing Queen“
macht immer gute Laune, ganz egal,
ob auf der Tanzfläche oder im Bad.
Der Titel wurde übrigens nicht, wie
viele glauben, extra für Königin Silvia
geschrieben. ABBA widmeten ihr den
Disco-Klassiker aber am Vorabend
ihrer Hochzeit mit dem schwedischen
König: mit einem unvergesslichen Auftritt
in Barockkostümen.
DEXYS MIDNIGHT RUNNERS – „COME ON EILEEN”
NEIL DIAMOND –
„SWEET CAROLINE“
Neil Diamond erzählt zwei völlig verschiedene
Entstehungsgeschichten
zu „Sweet Caroline“. In Variante eins
kam ihm die Idee, als er ein Foto von
Caroline, der kleinen Tochter von
John F. Kennedy, in einem Magazin
sah. In Variante zwei ließ er sich von
seiner damaligen Frau Marsha inspirieren,
benötigte aber einen dreisilbigen
Namen für die Melodie. Welche
der beiden Geschichten tatsächlich
stimmt, hat Diamond nie verraten.
Egal, den Song haben alle drauf!
UDO JÜRGENS –
„ABER BITTE MIT SAHNE”
Aber bitte mit Seife, äh, Sahne! Udo
Jürgens besingt in dem Schlager natürlich
nicht die Hand-Hygiene-Regeln
in öffentlichen WC-Anlagen, sondern
die Kaffeekränzchen von Mathilde, Ottilie,
Marie und Liliane, die sich täglich
um viertel nach drei in der Konditorei
treffen und zum Sturm auf das Kuchenbuffet
samt Schwarzwälder Kirsch,
Früchteeis und Baiser blasen. Natürlich
alles „Aber bitte mit Sahne“! Äh, Seife!
Aber bitte mit Seife!!
NENA – „LEUCHTTURM”
Ach, Nena! Du machst immer gute
Laune! Die knallig-bunten Songs der
Wahl-Hamburgerin machen einfach
Spaß, beim hören und beim selber
singen: Ich geh mit dir wohin du willst
/ Auch bis ans Ende dieser Welt / Am
Meer, am Strand wo Sonne scheint
/ Will ich mit dir alleine sein… Ja,
bitte, bitte, nimm uns mit ans Meer!
Wir haben auch saubere Hände, versprochen!
FOALS – „WASH IT OFF“
„Go wash it off / You‘re my ride or die / I
just wish, I‘d said goodbye one last time“
– gewohnt dramatisch sind die Lyrics
von Foals-Sänger und Gitarrist Yannis
Philippakis. Und auch wenn es in dem
Song weder um Körperhygiene noch
um Virusinfektionen geht, sind seine
beschwingte Gitarrenmelodie und die
sich langsam steigernde Dringlichkeit
des Songs der perfekte Soundtrack für
das ausführliche Händewaschen. Vor
allem, wenn Yannis immer wieder „Wash
it off / Wash it off“ zischt und die Gitarren
sägen, kann man gar nicht anders, als
ihm zu gehorchen.
OASIS – „WONDERWALL“
Wir bei APPLAUSE sind beinharte Fans
von Oasis. Darum: Today is gonna
be the day (Wasser an!) / By now you
should‘ve somehow realized what you
gotta do (Und jetzt die Seife!) / I‘m
sure you‘ve heard it all before (Die Fingerzwischenräume
nicht vergessen!)
/ And all the roads we have to walk
are winding (Die Daumen brauchen
auch Seife!) / You‘re gonna be the
one that saves me (Gut abtrocknen!)
/ And after all, you‘re my wonderwall
(Fertig! Sauber!)
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Auf Tour
DIDO
ADAM GREEN
01.05.2020 Köln
Bürgerhaus Stollwerck
03.05.2020 Frankfurt/M. Zoom
04.5.2020 Stuttgart
Im Wizemann
05.05.2020 München Strom
07.05.2020 Berlin Festsaal
Kreuzberg (XJazz Festival)
A DAY TO REMEMBER
05.05.2020 Hannover Swiss
Life Hall
06.05.2020 Bochum
RuhrCongress
09.05.2020 Stuttgart
Hanns-Martin-Schleyer-Halle
BALBINA
22.04.2020 Köln Kulturkirche
24.04.2020 Berlin Admiralspalast
CAPITAL BRA & SAMRA
28.04.20 Köln, LANXESS arena
30.04.20 Münster,
Halle Münsterland
01.05.20 Frankfurt am Main
Festhalle
02.05.20 Trier, Arena Trier
03.05.20 Stuttgart,
Hanns-Martin-Schleyer-Halle
05.05.20 Ravensburg,
Oberschwabenhalle
09.05.20 Leipzig, QUARTER-
BACK Immobilien ARENA
15.05.20 Berlin,
Mercedes-Benz Arena
16.05.20 Hamburg,
Barclaycard Arena
17.05.20 Hannover, TUI Arena
20.05.20 Mannheim
Maimarkthalle
21.05.20 Dortmund
Westfalenhalle
22.05.20 Erfurt, Thüringenhalle
23.05.20 München
Olympiahalle
24.05.20 Nürnberg, ARENA
NÜRNBERGER Versicherung
CARIBOU
21.04.2020 Hamburg
Grosse Freiheit 36
25.04.2020 München
Muffathalle
28.04.2020 Köln E-Werk
15.08.2020 Berlin Zitadelle
Spandau
DIDO
12.07.2020 Mainz Volkspark
14.07.2020 München
Tollwood Festival
29.07.2020 Dresden
Junge Garde
ELIAS
22.09.2020 Berlin Kulturbrauerei
23.09.2020 Köln YUCA
24.09.2020 Stuttgart
Im Wizemann
25.09.2020 München
Ampere Club
KLAN
14.04.2020 Hannover LUX
15.04.2020 Dortmund FZW
16.04.2020 Köln Gebäude 9
17.04.2020 Mainz am Rhein
Kulturclub Schon Schön
18.04.2020 Stuttgart
Im Wizemann
21.04.2020 Zürich EXIL
22.04.2020 München Strom
23.04.2020 Wien Das Werk
24.04.2020 Nürnberg Club
Stereo
25.04.2020 Ulm ROXY
12.05.2020 Rostock Helgas
Stadtpalast
13.05.2020 Hamburg Knust
14.05.2020 Berlin BiNuu
15.05.2020 Dresden
Groove Station
16.05.2020 Leipzig Felsenkeller
THE BASEBALLS
09.10.2020 Leipzig
Täubchenthal
10.10.2020 Dortmund
Warsteiner Music Hall
11.10.2020 Köln
Live Music Hall
13.10.2020 Hannover Capitol
14.10.2020 Berlin
Astra Kulturhaus
22.10.2020 Stuttgart
Im Wizemann
23.10.2020 Kaiserslautern
Kammgarn
25.10.2020 Nürnberg Hirsch
26.10.2020 München
Muffathalle
27.10.2020 Frankfurt/M.
Batschkapp
28.10.2020 Hamburg Docks
ALEXA FESER05.05.20 Bielefeld
Forum
06.05.20 Düsseldorf Zakk
07.05.20 Kiel Die Pumpe
08.05.20 Rostock Moya
09.05.20 Potsdam Waschhaus
11.05.20 Ulm ROXY
12.05.20 Stuttgart Im Wizemann
13.05.20 Erlangen E-Werk
14.05.20 Cottbus Glad-House
ANNA DEPENBUSCH
03.04.2020 Berlin
Admiralspalast
06.04.2020 Reutlingen Franz.K
24.04.2020 Hamburg Laeiszhalle
11.09.2020 Dresden
Konzertplatz Weißer Hirsch
SERUM 114
64
BRIT FLOYD
Auf Tour
Impressum
REYNMEN
NASTY CHERRY
by Ticketmaster
Herausgeber
Dr. Klaus Zemke (V.i.S.d.P)
Projektmanagement
Simone Wendel
Art Direktion
Sebastian Rasche
Director Content
Daniel Koch
Redaktion
Daniel Koch, Stefan Hartmann,
Miriam Schlüter
Texte
Daniel Koch, Simone Wendel,
Michael Schütz, Fionn Birr, Aida Baghernejad
SEASICK STEVE
31.03. Hamburg
Uebel & Gefährlich
01.04.2020 Berlin Metropol
02.06.2020 Hannover Capitol
01.07.2020 Dresden Alter
Schlachthof
5 SECONDS OF SUMMER
26.05.2020 München Zenith
08.06.2020 Berlin
Verti Music Hall
09.06.2020 Hamburg
Stadtpark
15.06.2020 Düsseldorf
Mitsubishi HALLE
ONEREPUBLIC
18.10.2020 München Zenith
23.10.2020 Stuttgart
Porsche Arena
24.10.2020 Hamburg
Barclaycard Arena
26.10.2020 Düsseldorf
Mitsubishi Electric HALLE
HARRY STYLES
29.04.2020 Berlin
Mercedes-Benz Arena
08.05.2020 Hamburg
Barclaycard Arena
27.05.2020 Köln
LANXESS arena
28.05.2020 München
Olympiahalle
PEACH PIT
30.05.2020 Köln YUCA
31.05.2020 Hamburg Häkken
02.06.2020 Berlin Berghain
Kantine
MIRACLE OF ROCK -
QUEEN & FREDDIE MERCURY
TRIBUTE CONCERT
23.05.2020 Berlin
Verti Music Hall
NASTY CHERRY
18.05.2020 Berlin Berghain
Kantine
19.05.2020 Köln Artheater
ROCKET FROM THE CRYPT
03.05.2020 Hamburg Bahnhof
Pauli
05.05.2020 Wiesbaden Kulturzentrum
Schlachthof
06.05.2020 Berlin Bi Nuu
12.05.2020 Bremen Tower
Musikclub
13.05.2020 Köln Helios 37
SERUM 114
17.09.2020 Saarbrücken
Garage
18.09.2020 Nürnberg Hirsch
19.09.2020 Frankfurt/M.
Batschkapp
24.09.2020 Essen Turock
25.09.2020 Leipzig Hellraiser
26.09.2020 Hamburg Docks
VANESSA MAI
02.10.2020 Köln
Musical Dome
03.10.2020 Frankfurt/M.
Jahrhunderthalle
04.10.2020 Stuttgart
Liederhalle
05.10.2020 München
Circus-Krone-Bau
08.10.2020 Oberhausen
Luise-Albertz-Halle
09.10.2020 Bremen
Metropol Theater
10.10.2020 Bielefeld
Stadthalle
12.10.2020 Hannover
Theater am Aegi
13.10.2020 Dresden
Kulturpalast
14.10.2020 Berlin Tempodrom
15.10.2020 Leipzig Haus
Auensee
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Vom Leben gelernt
DIVA IST DAS
WORT, DAS ICH
AM MEISTEN
HASSE. NIEMALS
WOLLTE ICH EINE
DIVA SEIN.
DIONNE WARWICK
Das kongeniale Songwriter-Duo Burt Bacharach und Hal David schuf zusammen über ein halbes Jahrhundert lang musikalische
Evergreens wie „Raindrops Keep Fallin’ On My Head“, „Alfie“ oder „What’s New Pussycat“. 1962 entdeckten Bacharach und David
die Ausnahmesängerin Dionne Warwick, für die sie Hits wie „Don’t Make Me Over“, „Walk On By“ und „I Say A Little Prayer“ schrieben.
Nicht einmal 10 Jahre später hatte das geniale Dreiergespann bereits 18 aufeinanderfolgende Top 100-Titel veröffentlicht. Dionne
Warwicks 1982 von Barry Gibb und den Bee Gees co-produziertes Album „Heartbreaker“ wurde ebenfalls zu einem unsterblichen
Klassiker. Dionne Warwick ist damit eine der Sängerinnen mit den meisten Chartplatzierungen aller Zeiten weltweit. Am 20. und 22.
Oktober konzertiert die fünffache Grammy-Preisträgerin in Frankfurt/M. (Alte Oper) und in Berlin (Verti Music Hall). Tickets sind auf
Ticketmaster.de erhältlich.
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LIVE NATION PRESENTS
26.05. MÜNCHEN
08.06. BERLIN
09.06. HAMBURG
15.06. DÜSSELDORF
14.10. BERLIN
16.10. HAMBURG
08.11. MÜNCHEN
09.11. DÜSSELDORF
01.05. BERLIN · 02.05. HAMBURG
05.05. KÖLN · 12.05. MÜNCHEN
TICKETMASTER: 01806 - 999 00 00* · ticketmaster.de
*20 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz / max. 60 Ct./Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz
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LIVE NATION PRESENTS
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29.09. KÖLN
30.09. MÜNCHEN
02.06.
HANNOVER
01.07.
DRESDEN
TICKETMASTER: 01806 - 999 00 00* · ticketmaster.de
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