Firefly: Die glorreichen Neun (Leseprobe) YDFFLY002

zum Familienoberhaupt geworden, allerdings zu dem einer sehr
zerrütteten Familie.
„Das ist nur eine Mütze“, sagte er zu Jayne, „und eine, die
auch noch ziemlich armselig aussieht. Ich glaube nicht, dass
River ihren Zustand verschlechtern wird.“
Jayne schnaubte. „Das Mädchen hat sich in meine Kabine geschlichen.
Hat meinen rattigen Besitz geklaut! Für so was gibt
es Regeln, und wenn nich, dann sollte es sie geben. Wirst du
dich jetzt wie ein Captain benehmen oder muss ich das Gesetz
in die eigene Hand nehmen?“
Mal seufzte noch schwerer. Er mochte Jayne. Bewunderte ihn
sogar, weil er listig war, immer sagte, was er dachte, und sich
nichts gefallen ließ. Aber der Kerl war manchmal schon ein bèn
tiān sheng de yī duī ròu.
Mal wollte gerade zu River gehen, als Zoë Alleyne Washburne,
der die Diskussion nicht entgangen war, den Frachtraum betrat.
Jayne drehte sich enthusiastisch zu ihr um. „Zoë, du bist doch
eine Frau.“
„Klingt so, als fändest du das schlecht.“
„Nein, ich finde das nicht schlecht. Sondern gut. Du musst
mit dem Mädchen reden.“ Jayne zeigte auf die immer noch tanzende
River. „Überzeuge sie. Sozusagen von Frau zu Frau.“
Zoë hob eine Augenbraue. „Wieso, Jayne? Fürchtest du dich
etwa vor ihr? Ein großer, kräftiger Ex-Söldner wie du gegen so
ein zerbrechliches Ding?“
„Ich habe keine Angst vor niemandem!“, sagte Jayne und
plusterte sich auf, aber um ehrlich zu sein, River Tam hatte etwas
an sich, das er gruselig fand. Das lag nicht nur daran, dass
sie nicht ganz dicht war. Es steckte mehr dahinter. Sie verbarg
etwas. Im tiefsten Inneren. Etwas Gefährliches. Etwas, in das
man sich besser nicht einmischte, wenn einem sein Leben lieb
war.
Aber man musste sich auch nicht unbedingt einmischen.
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