Firefly: Die glorreichen Neun (Leseprobe) YDFFLY002

Manchmal ging River einfach hoch, obwohl sie niemand provoziert
hatte, wie Jayne nur zu gut wusste. Wie damals, als sie
ihn grundlos mit einem Tranchiermesser angegriffen hatte.
An Bord der Serenity tickte eine Zeitbombe und ihr Name
war River Tam.
„Hier ist ja einiges los“, sagte Shepherd Book, als er den Frachtraum
betrat. Kaylee Frye und Rivers Bruder Simon waren bei
ihm. Eben noch hatten die drei im Speiseraum Hohe Karte gespielt
und Simon hatte ständig verloren. Für einen heiligen
Mann war Derrial Book ein bemerkenswert guter Bluffer, und
hinter Kaylees gefälligem, herzförmigem Gesicht verbarg sich
eine Heimtücke, die sie nur zu ihrem Vorteil einsetzte, wenn es
um etwas so Harmloses wie ein Kartenspiel ging. Es half Simon
auch nicht – Kaylee schon –, dass er in sie verliebt war. Er hatte
einige Male absichtlich verloren, damit sie ihn vielleicht ein
bisschen mehr mochte.
„Was gibt es denn für ein Problem?“, fuhr Book fort. Seine
warme, tiefe Stimme klang so gelassen und verständnisvoll,
dass man sich hätte vorstellen können, aufmerksam in der Kirche
zu sitzen und seiner Predigt nicht nur zuzuhören, sondern
sie zu genießen.
„Sie“, sagte Jayne. „Mütze.“ Er war so aufgebracht, dass er
die Worte kaum hervorbringen konnte.
„Jayne hat einen Dorn unterm Sattel, weil River seinen Chapeau
trägt“, erklärte Mal.
„Du bist ihr gorramn Bruder“, fuhr Jayne Simon an. „Du
weißt besser als wir, wie sie funktioniert. Kannst du sie nicht,
keine Ahnung, abschalten oder so?“
„Sie ist keine Maschine, Jayne“, wies Zoë ihn zurecht.
„Wenn sie eine wäre, hätten wir ihr schon längst den Saft abgedreht“,
murmelte Jayne.
„River? River?“ Simon Tam näherte sich seiner Schwester,
die Hände beruhigend ausgestreckt. Er liebte River, aber er
traute ihr nicht. Seit man River an der Akademie – einer an-
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