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KÄNGURU Mai 2020

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen Einkaufen: Hofläden und Wochenmärkte Raus ins Netz: Online-Angebote für Kita, Grundschule und Ab-10-Jährige Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt Kochen mit Karla: Pancakes

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen
Einkaufen: Hofläden und Wochenmärkte
Raus ins Netz: Online-Angebote für Kita, Grundschule und Ab-10-Jährige
Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt
Kochen mit Karla: Pancakes

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<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

www.kaenguru–online.de kostenfrei<br />

208<br />

STADTMAGAZIN FÜR FAMILIEN IN KÖLN BONN<br />

IN DIESER AUSGABE:<br />

KRISENBEWÄLTIGUNG<br />

Locals mit guten Ideen<br />

EINKAUFEN<br />

Hofläden und Wochenmärkte


Bunter Sommer trotz<br />

Wolkenhimmel?<br />

Ein Traum. IKEA.<br />

© Inter IKEA Systems B.V. <strong>2020</strong><br />

1<br />

2<br />

4<br />

DJUNGELSKOG<br />

Stofftier<br />

12. 99<br />

5<br />

DUKTIG Kaffee-/<br />

Teeservice<br />

8. 99 /10-tlg.<br />

3<br />

MAMMUT<br />

Kinderhocker<br />

4. 99<br />

Endlich wieder Hotdogs!<br />

IKEA Köln schenkt dir ein<br />

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ein Hotdog aus Geflügel- oder<br />

Rind-/Schweinefleisch oder ein<br />

Veggie-Hotdog gratis.<br />

Vorbehaltlich der Öffnung<br />

unseres Bistros. Gültig<br />

bis 31.8.<strong>2020</strong> bei IKEA Köln<br />

im Bistro, solange der<br />

Vorrat reicht. Nur ein<br />

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Einkauf einlösbar.<br />

Gratis<br />

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oder Hotdog.<br />

Verschiedene Sorten.<br />

Statt: 1.-/St. 8400011020000012<br />

Preise gültig bei IKEA Köln,<br />

solange der Vorrat reicht.<br />

IKEA – Niederlassung Köln-Am Butzweilerhof,<br />

Butzweilerstraße 51, 50829 Köln<br />

IKEA – Niederlassung Köln-Godorf,<br />

Godorfer Hauptstraße 171, 50997 Köln<br />

Mehr Infos und Angebote sowie unsere<br />

Öffnungszeiten findest du unter IKEA.de/Köln<br />

Dein Vertragspartner ist die<br />

IKEA Deutschland GmbH & Co. KG,<br />

Am Wandersmann 2–4,<br />

65719 Hofheim-Wallau.<br />

1 Neu SOLVINDEN LED-Solarhängeleuchte 5.99/St. LEDs integriert.<br />

Schirm: 100 % Polyester. Ø 22 cm, 19 cm hoch. Rosa 904.516.58<br />

2 KUNGSFORS Einkaufsnetz 4.99/2 St. Diese Netze aus nachhaltig<br />

angebauter Baumwolle machen sich beim Einkaufen nützlich. Ein<br />

umweltfreundlicher Ersatz für Kunststofftüten. 100 % Baumwolle.<br />

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3 MAMMUT Kinderhocker 4.99 Kunststoff. 30 cm hoch. Gelb 203.823.24<br />

4 DJUNGELSKOG Stofftier 12.99 Panda. Stoff: 100 % Polyester.<br />

47 cm lang. 804.028.09<br />

5 DUKTIG Kaffee-/Teeservice 8.99/10-tlg. Tee-/Kaffeetassen mit<br />

Untertassen, Milchkaffeebecher, Milchkännchen und Zuckerdose<br />

in Miniaturgröße zum Spielen. Steinzeug. 901.301.63


INHALT/EDITORIAL 05 I 20<br />

3<br />

EDITORIAL<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,<br />

aufregende und aufreibende Wochen liegen<br />

hinter uns … und bestimmt haben wir<br />

auch noch einige davon vor uns. Was es<br />

heißt, von einer Woche auf die nächste<br />

alle gewohnten Abläufe und Routinen im<br />

Beruf und in der Familie umzuschmeißen,<br />

durchzumischen und neu aufzustellen,<br />

das haben wir auch hier im Verlag erlebt.<br />

Kurzarbeit, Home-Office, Home-Schooling<br />

und Home-Entertainment statt Büro,<br />

Schule, Kita und Wochenende. Jeder Tag fühlt sich an wie ein<br />

Freitag oder Montag, Samstag … egal. Einkaufen wird zum Akt, für<br />

den man sich in langen Schlangen anstellen muss und für den eine<br />

Schutzmaske „dringend empfohlen“ wird. Bizarr, die Konzentration<br />

auf Toilettenpapier, Nudeln und Mehl in der öffentlichen Diskussion.<br />

Verwunderlich, welches Faktenwissen sich manche Leute<br />

über Viren und deren Verbreitung aneignen. Erstaunlich, wie<br />

schnell neue Online-Formate erfunden wurden. Erschlagend, wie<br />

viele Informationen über alle Kanäle zu fast jeder Uhrzeit verbreitet<br />

werden.<br />

© Hanna Witte<br />

Dazwischen die Kinder, die ebenso aus ihrem vertrauten Alltag<br />

gerissen worden sind wie wir Erwachsenen. Irgendwas an diesen<br />

Tagen ohne Schule und Kita erinnert vielleicht an Ferien, aber etwas<br />

ganz Wesentliches fehlt: die Unbeschwertheit. In vielen Familien<br />

herrschen plötzlich erdrückende Geldsorgen. Ein Computer ist<br />

nötig, um an Online-Spaßformaten und Lernangeboten überhaupt<br />

teilnehmen zu können. Der oft so wichtige Kontakt zu Lehrer*innen,<br />

Erzieher*innen, Leuten aus der offenen Jugendarbeit fällt der<br />

Kontaktsperre zum Opfer. Basteltipps sind ja gut und schön, aber<br />

auch nur, wenn das passende Material zuhause bereit liegt. Und<br />

bei Mama oder Papa nicht die Nerven blank liegen und sie mitbasteln,<br />

vorlesen, spazieren gehen. Viele Kinder haben in den letzten<br />

Wochen einiges durchgemacht und ihnen gilt unsere Solidarität<br />

und Fürsorge.<br />

Auch wenn sich in den letzten Tagen ein sehr behutsamer Weg<br />

„zurück in die Normalität“ abzeichnet, wird uns das Thema Corona<br />

sicher noch sehr lange begleiten und unseren Alltag bestimmen.<br />

Flohmärkte, Theater, Führungen und andere Veranstaltungen fallen<br />

weiterhin aus. Aus diesem Grund enthält die aktuelle Ausgabe von<br />

<strong>KÄNGURU</strong> zum ersten Mal in über 20 Jahren Verlagsgeschichte<br />

keinen Veranstaltungskalender und auch keinen Kleinanzeigenteil.<br />

Online und in unseren Newslettern halten wir euch über alles auf<br />

dem Laufenden, was uns wichtig erscheint – auch über neue digitale<br />

Formate für eure Freizeitgestaltung. Schaut doch mal rein:<br />

www.kaenguru-online.de.<br />

Wir lesen uns!<br />

PETRA HOFFMANN UND DAS <strong>KÄNGURU</strong>-TEAM<br />

INHALT<br />

NEUES AUS DER REGION<br />

04 Starthilfe fürs Klima<br />

Ideen für zu Hause<br />

Kurz notiert Köln<br />

05 Film: Ostwind<br />

<strong>KÄNGURU</strong> digital: Newsletter<br />

06 Stadtbibliothek für zu Hause<br />

10 Bonner Museen digital<br />

Kurz notiert Bonn<br />

FAMILIENLEBEN<br />

07 Frau Karlis Kolumne<br />

08 Familien in der Corona-Krise<br />

12 Viren: winzig klein und überall<br />

14 Bildung: Wenn Kinder zu Hause lernen<br />

16 Raus ins Netz: Online-Angebote für<br />

Kita, Grundschule und ab 10 Jahren<br />

26 Kochen mit Karla: Pancakes<br />

29 Kolumne Grüner leben<br />

STADTLEBEN<br />

20 Krisenbewältigung: Locals mit guten<br />

Ideen<br />

28 Einkaufen: Hofläden und<br />

Wochenmärkte<br />

30 Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt<br />

34 Grüne Seiten: Buchtipps<br />

SERVICE<br />

35 Impressum<br />

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen<br />

30<br />

20<br />

Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt<br />

© Rawpixel.com – stock.adobe.com © Marina Zlochin – stock.adobe.com


4 NEUES AUS DER REGION<br />

© Monkey Business – stock.adobe.com<br />

© www.frausonnenberg.de<br />

Atelier Tana Ribeiro<br />

Mosaik-Workshops<br />

Kindergeburtstage<br />

Familien-Mosaik-Tage<br />

www.tana-mosaik-kunst.de<br />

Die Kieferorthopädie<br />

Dr. Julia Neuschulz<br />

Telefon 0221.58 9105 55<br />

Aachener Str. 500<br />

50933 Köln<br />

praxis@diekfo.de<br />

www.diekfo.de<br />

STARTHILFE FÜRS KLIMA<br />

Jetzt Projekte einreichen beim Förderprogramm<br />

RheinStart. Mit kleinen Projekten lässt<br />

sich viel erreichen, um unseren Alltag nachhaltiger<br />

und klimafreundlicher zu gestalten. Immer<br />

mehr Menschen in Köln und der rheinischen Region<br />

möchten in diesem Bereich mit guten Ideen<br />

Akzente setzen. Oft fehlt ihnen aber die nötige<br />

Anschubfinanzierung, damit aus einer guten<br />

Idee ein konkretes Projekt werden kann. Starthilfe<br />

von bis zu 3.000 Euro gibt hier das Förderprogramm<br />

„RheinStart“. Die Voting-Plattform<br />

ist Teil des RheinEnergie-Programms „Energie<br />

[&] Klima 2030“ und richtet sich speziell an<br />

Bildungseinrichtungen, gemeinwohlorientierte<br />

Initiativen und eingetragene Vereine.<br />

Interessenten können ihre Projektideen bis<br />

zum 3. Juni <strong>2020</strong> unter www.rheinstart.org<br />

einreichen. Dabei ist es wichtig, dass sich die<br />

Projekte an mindestens einem von fünf ausgewählten<br />

Nachhaltigkeitszielen der Vereinten<br />

Nationen orientieren. Diese lauten: „Sauberes<br />

Wasser“, „Bezahlbare und saubere Energie“,<br />

„Nachhaltige Städte und Gemeinden“ sowie<br />

„Nachhaltige(r) Konsum und Produktion“ und<br />

„Maßnahmen zum Klimaschutz“. Ab 8. Juni<br />

können Unterstützer zwei Wochen lang auf der<br />

Plattform für ihr Lieblingsprojekt voten. (ph)<br />

Info: www.rheinstart.org<br />

IDEEN FÜR ZU HAUSE<br />

Spielesammlungen zum Downloaden. In Zeiten,<br />

in denen man am besten in den eigenen<br />

vier Wänden bleibt, kann einem schnell mal<br />

die Decke auf den Kopf fallen. Damit das nicht<br />

passiert, ist Beschäftigung angesagt. Da gibt<br />

es viele Möglichkeiten – Lesen, Filme schauen,<br />

Basteln, Brettspiele spielen, Backen und mehr.<br />

Damit euch aber nicht doch irgendwann die<br />

Ideen ausgehen oder falls ihr nach Abwechslung<br />

sucht, haben wir gemeinsam mit der Stadt<br />

Köln jede Menge Tipps für euch gesammelt,<br />

was ihr mit euren Kindern zu Hause unternehmen<br />

könnt.<br />

In insgesamt drei Downloads findet ihr verschiedene<br />

Anregungen für Spiele ganz ohne<br />

Material, Bewegungsspiele für Drinnen, zum<br />

Bauen und Konstruieren sowie zum Basteln<br />

von eigenen Spielen und zu anderen Bereichen.<br />

Ihr könnt euch zum Beispiel ein eigenes Memory<br />

basteln oder ein kleines Theater bauen.<br />

Sortiert und in bunte Form gebracht wurden<br />

die „Spiele und Ideen für zu Hause“ dabei von<br />

unserer Karla-Illustratorin Frau Sonnenberg.<br />

Die Spielesammlungen stehen euch auf der<br />

Internetseite der Stadt Köln als PDF-Dateien<br />

zur Verfügung. Ihr könnt sie euch dort ganz<br />

einfach und kostenlos herunterladen. (id)<br />

Info: www.stadt-koeln.de<br />

DAS KOCHBUCH<br />

23 kinderleichte Rezepte<br />

für den Familienalltag<br />

Kochen<br />

mit<br />

Karla<br />

23<br />

Rezepte<br />

www.kaenguru-online.de/<br />

kochbuch<br />

KÖLNER FAHRRADQUIZ<br />

Das Fahrradquiz der Stadt Köln läuft<br />

wieder! Es will zum einen Kenntnisse<br />

über die Verkehrsregeln verbessern,<br />

zum anderen das Verständnis zwischen<br />

den einzelnen Verkehrsgruppen fördern<br />

und den Blick für kritische Situationen<br />

im Straßenverkehr schärfen. Wer bis<br />

zum 31. <strong>Mai</strong> alle Fragen richtig beantwortet,<br />

nimmt an einer Verlosung teil.<br />

Interessierte Schulklassen können zusätzlich<br />

Geldpreise gewinnen, müssen<br />

sich jedoch vorab anmelden unter Tel.<br />

0221 – 0221-278 16. www.stadt-koeln.<br />

de/fahrradquiz<br />

DEINE MIGRATIONSGESCHICHTE<br />

Ahnenforschung im eigenen Wohnzimmer:<br />

Mithilfe eines Fragebogens, den<br />

man auf der Homepage des Erlebnismuseums<br />

Deutsches Auswandererhaus<br />

Bremerhaven herunterladen kann,<br />

kommen Kinder ins Gespräch mit ihren<br />

Eltern und Großeltern und machen sich<br />

so auf die Suche nach der eigenen Familiengeschichte<br />

– inklusive Gestaltung<br />

einer Ahnengalerie. Alle vollständig ausgefüllten<br />

Fragebögen, die bis zum 3. <strong>Mai</strong><br />

im Museum eingehen, nehmen außerdem<br />

an einem Gewinnspiel teil.<br />

www.dah-bremerhaven.de/wanderroute


NEUES AUS DER REGION <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

5<br />

OSTWIND –<br />

DER GROSSE ORKAN<br />

Letztes Kino-Abenteuer der Pferdereihe. Mit einem heftigen<br />

Sommersturm zieht eine reisende Zirkus-Pferde-Show in Kaltenbach<br />

ein. Dort hat sich Ari inzwischen gut eingelebt und ist begeistert<br />

von dem Können der Kunstreiter. Gemeinsam mit Ostwind und<br />

dem Zirkusjungen Carlo möchte sie einem alten Showpferd helfen,<br />

aber der fiese Zirkusdirektor Yiri erfährt von ihrem Plan. Jetzt ist<br />

Ostwind in Gefahr. Wie gut, dass Mika gerade noch rechtzeitig aus<br />

Kanada zurückkehrt. Gemeinsam machen sich Ari und Mika daran,<br />

ihren Ostwind zu retten.<br />

Mit „Ostwind – Der große Orkan“ könnt ihr das letzte Abenteuer<br />

der Pferdereihe auf der Kinoleinwand erleben. Für diesen Abschluss<br />

wurde der Regiestuhl der Drehbuch- und Romanautorin<br />

Lea Schmidbauer überlassen – schließlich kennt niemand Ostwind,<br />

Mika und Ari besser als sie. Neben den bekannten wiederkehrenden<br />

Schauspielerinnen und Schauspielern werden Ostwind-Fans<br />

auch ein paar neue Gesichter kennenlernen, wie zum Beispiel den<br />

Newcomer Matteo Miska als Zirkusjunge Carlo.<br />

Wann genau Ostwind zum letzten Mal über die Leinwand galoppiert,<br />

ist leider noch nicht bekannt. Der ursprüngliche Kinostart am<br />

21. <strong>Mai</strong> musste verschoben werden. Ein neuer Starttermin wird gesucht<br />

und sobald wie möglich bekannt gegeben. (id)<br />

Info: Starttermin noch nicht bekannt, FSK 0<br />

© 2019 Constantin Film Verleih GmbH /SamFilm GmbH/Marc Reimann<br />

+++ DU HAST POST! +++<br />

Tipps, Termine und Ideen per Newsletter: Auch in Corona-<br />

Zeiten arbeiten wir an unseren Newslettern und stellen darin<br />

Vorschläge und Empfehlungen für Familien zusammen.<br />

In unserem regulären +++ Newsletter +++, den<br />

wir jeden Donnerstag verschicken, tummeln sich<br />

normalerweise Veranstaltungs- und Ausflugstipps.<br />

Da aber derzeit Veranstaltungen und Ausflüge<br />

gar nicht oder nur bedingt möglich sind, haben wir unseren<br />

Fokus verschoben und schauen dafür umso mehr nach Ideen für<br />

eure Zeit zu Hause. Wir zeigen euch zum Beispiel, wie ihr Museen<br />

oder Theater auch vom Sofa aus besuchen könnt.<br />

Neu in unserem Programm ist der +++ Kreativ-<br />

Newsletter +++ am Samstagmorgen. Bloggerin<br />

und zweifache Mutter Anna hat einige kreative<br />

Asse im Ärmel und zeigt euch jede Woche kunterbunte<br />

Ideen für den Alltag mit jüngeren Kindern – darunter<br />

Bastelvorschläge, Backempfehlungen und Bewegungsangebote<br />

mit Spaßgarantie.<br />

Außerdem flattert weiterhin jeden ersten Mittwoch<br />

im Monat unser +++ Baby-Newsletter<br />

+++ in euer E-<strong>Mai</strong>l-Postfach. Dieser richtet sich<br />

speziell an Eltern mit Babys und Kleinkindern<br />

und enthält viele Neuigkeiten aus der Region sowie Buchtipps,<br />

Infos zu Kursen und anderen Angeboten. (id)<br />

Info: www.kaenguru-online.de/newsletter<br />

MEDIKAMENTE FÜR KINDER<br />

YOURBASE<br />

KAMMEROPER KÖLN<br />

#KIDSPAINTCORONA<br />

Was tun bei Husten, Kopfläusen oder<br />

Durchfall? Das neue Buch der Stiftung<br />

Warentest „Medikamente für Kinder“ gibt<br />

Eltern in übersichtlichen Tabellen Informationen<br />

zu häufig verwendeten Medikamenten<br />

und deren Eignung für Kinder. Ein<br />

anschauliches Ampelsystem bietet einen<br />

schnellen Überblick über die Wirksamkeit<br />

der unterschiedlichen Inhaltsstoffe.<br />

Zusätzlich wird ein umfangreiches Hintergrundwissen<br />

zu den meistverbreiteten<br />

Kinderkrankheiten vermittelt.<br />

www.test.de/medikamente-kinder<br />

Die offene Jugendberatungsstelle im Bürgerzentrum<br />

Ehrenfeld (BüzE) ist auch in<br />

Zeiten von Corona für Jugendliche da. Wer<br />

Sorgen hat und ein offenes Ohr braucht<br />

oder in Schwierigkeiten steckt und Unterstützung<br />

beim Finden einer Lösung benötigt,<br />

der kann sich beim YourBase-Team<br />

melden. Dienstags bis donnerstags werden<br />

von 10 bis 15 Uhr offene Sprechzeiten angeboten.<br />

Es ist aber auch möglich, außerhalb<br />

dieser Zeiten Termine zum Telefonieren<br />

zu vereinbaren. yourbase@bueze.de,<br />

Tel. 0176 – 36 30 39 05<br />

Die Unsicherheit, ob die Kammeroper<br />

Köln weiterhin ihr zu Hause in Pulheim<br />

findet, ist nun vom Tisch – die Verlängerung<br />

des Mietvertrags mit dem Walzwerk<br />

ist bis Juli 2021 gesichert. Trotz dieser<br />

Planungssicherheit ist die Kammeroper<br />

aufgrund der Corona-Krise mehr denn je<br />

auf die Unterstützung der Bevölkerung<br />

angewiesen. Die Möglichkeiten der finanziellen<br />

Unterstützung sind vielfältig – ob<br />

einmalige Spende, Stuhlpate oder Fördervereinsmitglied<br />

– allesamt sind mehr als<br />

willkommen.<br />

www.kammeroper-koeln.de<br />

DIE ZEIT ruft gemeinsam mit dem Internationalen<br />

Kinderkunstmuseum in Oslo<br />

zu einem weltweiten Kinderkunstprojekt<br />

auf: Unter dem Motto „kids paint corona“<br />

sollen Kinder ihre Erlebnisse während der<br />

Pandemie in Bildern festhalten: Was sind<br />

die Hoffnungen der Jüngsten, welche ihre<br />

Ängste und ihre Momente der Freude?<br />

Wie hat sich ihr Alltag verändert? Was<br />

wünschen sie sich für die Zukunft? Aus<br />

den Einsendungen entsteht eine virtuelle<br />

Kinderkunst-Ausstellung.<br />

Fotos oder Scans bitte bis 31. <strong>Mai</strong> an<br />

kidspaintcorona@zeit.de schicken.


6 NEUES AUS DER REGION<br />

STADTBIBLIOTHEK FÜR ZU HAUSE<br />

Fotos: © Stadtbibliothek Köln<br />

Wenn in Corona-Zeiten die Bibliotheken geschlossen<br />

haben oder ihr Orten mit vielen Menschen lieber<br />

fernbleiben möchtet, könnt ihr trotzdem in der Stadtbibliothek<br />

Köln stöbern. E-Books, Video-Streaming,<br />

Sprach-App – mit einem Smartphone oder Tablet sind<br />

die digitalen Angebote überall nutzbar.<br />

Von Inga Drews und Petra Hoffmann<br />

Ihr sucht neuen Lese- oder Hörstoff und spannende Filme? Ihr<br />

wollt spielen, eine Sprache lernen oder ein paar Matheübungen<br />

für den Nachwuchs? Ihr braucht eine gute kreative Idee inklusive<br />

Anleitung, um euch und euren Nachwuchs zu beschäftigen? Dann<br />

besucht doch einmal die virtuelle Stadtbibliothek. Deren digitale<br />

Angebote stehen in den Corona-Tagen allen Kölnerinnen und Kölnern<br />

sogar kostenlos zur Verfügung – auch denen, die noch kein<br />

Mitglied der Stadtbibliothek sind. Mit einer Nachricht über das<br />

Kundenformular oder einer <strong>Mai</strong>l an kundenservice@stbib-koeln.de<br />

erhaltet ihr in kurzer Zeit ein Bibliotheks-Konto.<br />

E-Book-Ausleihe<br />

Über die „Onleihe-App“ habt ihr Zugang zu einer Riesenauswahl<br />

an deutschsprachigen Büchern. Das Angebot reicht von Romanen<br />

über Ratgeber bis hin zu Kinder- und Jugendbüchern. Mit der App<br />

könnt ihr zusätzlich auf verschiedene eMagazine und ePapers zugreifen<br />

sowie Hörbücher und Musik-Alben ausleihen. Ihr könnt<br />

euch aussuchen, wie lange ihr die Medien ausleihen wollt – sofern<br />

sie zur Verfügung stehen. Denn auch hier sind manche Titel bereits<br />

ausgeliehen.<br />

TigerBooks<br />

Bei „TigerBooks“ handelt es sich um eine Kinderbuch-App mit<br />

über 2.000 interaktiven E-Books und Hörbüchern. Um sie zu nutzen,<br />

müsst ihr nur die App herunterladen und zum Einloggen die<br />

Stadtbibliothek Köln auswählen. Dann könnt ihr „TigerBooks“ 21<br />

Tage lang nutzen. Wenn diese Frist abgelaufen ist, müsst ihr euch<br />

einfach wieder neu einloggen. Die Inhalte der App richten sich an<br />

Kinder zwischen 2 und 10 Jahren; sie bietet auch eine Vorlesefunktion,<br />

Lernspiele und Malbuchfunktionen.


Kolumne FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

7<br />

Filmfriend<br />

Es muss nicht immer ein Konto bei Netflix und Co. sein. Die<br />

Video-on-Demand-Plattform „Filmfriend“ hält Filme, Dokus,<br />

Arthouse-Kino und natürlich ein Kinderprogramm bereit. Es<br />

werden stetig neue Filme und Serien in den abwechslungsreichen<br />

Katalog aufgenommen. Meldet euch einfach im Internet-<br />

Portal von „Filmfriend“ an oder ladet euch die App im Playstore<br />

beziehungsweise App Store runter und klickt euch durch das<br />

Angebot.<br />

Weitere Angebote<br />

Die Stadtbibliothek hat auch einige Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

im Programm. Mit der App „Rosetta Stone“ könnt ihr eine<br />

von 30 Sprachen lernen und „Lynda Video-Tutorials“ bietet<br />

professionelle E-Learning-Kurse zu verschiedenen Themenbereichen<br />

wie IT oder Kreativität. „Medici.tv“ ist ein Video-Streaming-Dienst<br />

für Klassische Musik, Oper und Tanz. Mit „Pressreader“<br />

und „Nexis Uni“ habt ihr Zugang zu aktuellen Zeitungen<br />

und Magazinen aus über 100 Ländern.<br />

SONNTAGS<br />

IN DIE BIBLIOTHEK<br />

Nach der (Wieder-)Öffnung der Stadtbibliothek wartet ein weiteres<br />

Angebot auf euch: In Zukunft könnt ihr euch auch sonntags<br />

durch die Bücherregale in der Zentralbibliothek am Neumarkt<br />

schmökern, und zwar von 13 bis 18 Uhr. Während dieser Zeit wird<br />

regelmäßig ein breit gefächertes Programm geboten – von Vorlesestunden<br />

bis hin zu digitalen Angeboten. Kinder und Familien<br />

sollen dabei besonders im Fokus stehen, denn die Stadtbibliothek<br />

möchte mit dem zusätzlichen Angebot einen weiteren Beitrag<br />

zum städtischen Konzept „Kinderfreundliche Stadt“ leisten. Ziel<br />

ist es, einen konsumfreien öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität<br />

bereitzustellen.<br />

UNSERE GROSSE KLAUSUR<br />

Oder: Zurück auf Los<br />

Im Bett unserer Sechsjährigen habe ich einen knittrigen Zettel gefunden.<br />

Ich erinnerte mich: Am Abend zuvor hatte sie darauf herumgekritzelt.<br />

Ärgerlich hatte ich geschimpft und ihr verboten, das<br />

Einschlafen noch weiter hinauszuzögern. Und nun las ich, was unsere<br />

Jüngste vor dem Einschlafen so beschäftigt hatte: „ich ben eine<br />

forsherin. wen wir gros sint werden meine Shwesta unt ich Richtige<br />

forsher. dan könen wir unsere Eltern versorgen wen sie arm sint.“ Bevor<br />

ich das nächste Mal schimpfe, schaue ich genauer hin.<br />

Auch wenn derzeit Nachrichten aus aller Welt auf uns einprasseln,<br />

die Gefühle von Grauen und Ohnmacht heraufbeschwören: Gänzlich<br />

ohne Macht sind wir, die wir in der sogenannten ersten Welt<br />

leben, nun auch wieder nicht. Uns stehen mehr Technologien und<br />

Tools, mehr Erfahrungsschätze und Möglichkeiten zur Verfügung<br />

als jemals zuvor. Genau die Art Ressourcen, die wir brauchen, um<br />

umfassendere Kurskorrekturen vorzunehmen – und den Lauf unserer<br />

Geschichte umzuschreiben. Wenn wir unsere große Klausur<br />

nutzen, um zu gesunden, selbstgenügsamen Geschöpfen zu werden,<br />

die mit minimalen Mitteln auskommen, kann jedoch das globale<br />

Wirtschaftssystem, wie wir es kennen, nicht überleben. Was ist<br />

uns wichtiger? Wie sehr hängen wir beispielsweise an Systemen,<br />

die sich von der Befriedigung künstlich erzeugter Bedürfnisse ernähren?<br />

Und falls es sogar gelingen sollte, uns abzudocken: Welche<br />

Alternativen streben wir an?<br />

Ich bin nicht so romantisch verklärt zu glauben, dass nun alle in sich<br />

kehren, zurück auf Los gehen, sich und die Welt neu erfinden. Es ist<br />

gut möglich, dass wir alle diese einzigartige Chance verstreichen lassen,<br />

reinen Tisch mit uns und unseren Schöpfungen zu machen und<br />

etwas Neues aufzubauen. Es wäre geradezu typisch für uns, wenn<br />

wir nicht auf unsere Forscher hören, auf den gesunden Menschenverstand,<br />

auf unsere Herzen. Es sähe uns ähnlich, wenn auch weiterhin<br />

ökonomische, taktische, machtpolitische und kurzfristige Ziele höher<br />

gewichtet werden. Aber mir graut vor dem Tag, an dem wir unseren<br />

Kindern in die Augen blicken und gestehen müssen, dass wir die Mittel<br />

und Möglichkeiten, die wir jetzt noch haben, nicht nach bestem<br />

Wissen und Gewissen genutzt haben. Und dass unsere Nachkommen<br />

für diese Versäumnisse bezahlen müssen.<br />

Mitgestaltung erwünscht<br />

„Wir wollen sonntags nicht nur das Haus öffnen, sondern mit<br />

vielfältigen Angeboten den Sonntag gestalten und wichtige Impulse<br />

setzen“, sagt Hannelore Vogt, Direktorin der Stadtbibliothek.<br />

Ausdrücklich seien auch die Besucher und Besucherinnen<br />

zur Mitgestaltung und Eigeninitiative eingeladen. „Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche sind gefragt, ihre Ideen, Wünsche und<br />

ihr Engagement mit uns zu teilen und selbst aktiv zu werden“,<br />

so Vogt.<br />

Info: Stadtbibliothek Köln, Josef-Haubrich-Hof 1 (Neumarkt),<br />

50676 Köln, www.stbib-koeln.de<br />

Herzlichst Ihre<br />

Frau Karli lebt zusammen mit ihren beiden<br />

Töchtern und ihrem Mann, der zugleich ihre<br />

Jugendliebe ist, in freundlichen Verhältnissen<br />

irgendwo im Raum Köln. Sie beherrscht das<br />

gesamte Alphabet, hält herzlich wenig von<br />

medialer Freizügigkeit und kann alle Familienmitglieder<br />

am Duft ihrer Stirn erkennen.


8 NEUES AUS DER REGION<br />

© fizkes – stock.adobe.com<br />

FAMILIEN<br />

IN DER<br />

CORONA-<br />

KRISE<br />

Keine Kita, keine Schule, kein Büro – im Moment sind<br />

Familien vielen Belastungen ausgesetzt. Das führt<br />

manchmal zu Konflikten, die nicht allein in den eigenen<br />

vier Wänden gelöst werden können. Wer jetzt<br />

Unterstützung und Beratung braucht, muss diese<br />

telefonisch oder online suchen.<br />

Von Petra Hoffmann<br />

FAMILIENBERATUNG ÜBERS TELEFON<br />

Wer Rat sucht, kann sich an die Stadt Köln wenden. Die Familienberatungsstellen<br />

der Stadt Köln haben für Eltern, Kinder und Jugendliche<br />

von montags bis freitags jeweils von 10 bis 14 Uhr sowie<br />

nach Vereinbarung eine telefonische Sprechzeit eingerichtet:<br />

• Chorweiler und Nippes: Tel. 0221 – 88 87 77 30<br />

• Ehrenfeld und Lindenthal: Tel. 0221 – 221-306 20<br />

• Innenstadt, Nippes und Rodenkirchen: Tel. 0221 – 221-249 23<br />

• Kalk und Porz: Tel. 0221 – 221-310 90<br />

• Mülheim: Tel. 0221 – 221-294 80<br />

Auch die Erziehungs- und Familienberatungsstelle der Stadt Bonn<br />

hat eine Beratungshotline für Familien unter der Telefonnummer<br />

0228 – 77 45 62 eingerichtet. Die Schulpsychologie Bonn bietet<br />

unter der Nummer 0228 – 77 45 63 allen Eltern Beratung an, die<br />

Schwierigkeiten haben, ihre Kinder dabei zu unterstützen, ihre<br />

schulischen Aufgaben zu Hause zu erfüllen. Schülerinnen und<br />

Schüler können sich auch selbst zur Beratung melden, wenn es<br />

ihnen nicht gelingt, selbstständig zu arbeiten und zu lernen. Beide<br />

Beratungshotlines sind montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr<br />

und freitags von 8 bis 13 Uhr erreichbar.<br />

KRISEN-HOTLINE FÜR ALLEINERZIEHENDE<br />

Generell können sich Betroffene mit ihren Fragen und Sorgen an<br />

den Landesverband alleinerziehender Mütter und Väter NRW (www.<br />

vamv-nrw.de) wenden. Seit dem 30. März hat der Verband eine<br />

Krisen-Hotline eingerichtet, die vom NRW-Familienministerium


NEUES AUS DER REGION <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

9<br />

gefördert wird. „Alle Familien stehen gerade vor großen Herausforderungen“,<br />

sagt Nicola Stroop, Vorstand des VAMV NRW.<br />

„Aber Alleinerziehende können die Doppelbelastung aus Existenzsicherung<br />

und Kinderbetreuung mit niemandem teilen. Sie müssen<br />

viele familiäre Entscheidungen alleine treffen und meist auch<br />

das alleinige Familieneinkommen stellen. Sie brauchen jetzt eine<br />

zentrale Anlaufstelle für ihre Fragen und Sorgen.“ Unter der Telefonnummer<br />

0201 – 827 74-799 erhalten Alleinerziehende eine<br />

psychosoziale Beratung durch qualifizierte Ansprechpartner*innen.<br />

Sie hören zu, nehmen Sorgen und Anliegen auf und loten<br />

Handlungsoptionen aus.<br />

BERATUNG DES KINDERSCHUTZBUNDES<br />

Das Elterntelefon des Kinderschutzbundes (www.nummergegen<br />

kummer.de) erreichen Mütter und Väter unter der Nummer 0800 –<br />

111 0 550. Die Beratung findet hier von Montag bis Freitag zwischen<br />

9 und 17 Uhr und Dienstag und Donnerstag zusätzlich bis 19 Uhr<br />

statt. Für Kinder und Jugendliche gibt es eine gesonderte Hotline<br />

des Kinderschutzbundes – die Nummer gegen Kummer. Die 116111<br />

ist von Montag bis Samstag von 14 bis 20 Uhr sowie Montag, Mittwoch<br />

und Donnerstag von 10 bis 12 Uhr erreichbar.<br />

ONLINE-BERATUNG FÜR JUGENDLICHE<br />

UND ELTERN<br />

Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) bietet professionelle<br />

Beratungsangebote über das Internet an. Die Online-Beratung<br />

ist wie die Beratung in den Erziehungs- und Familienberatungsstellen<br />

kostenfrei. Auf bke-jugendberatung.de können sich<br />

Jugendliche mit ihren Sorgen und Nöten einloggen. Für Eltern mit<br />

Fragen und Problemen zur Erziehung ist die Website bke-eltern<br />

beratung.de die richtige Adresse im Netz.<br />

ONLINE-BERATUNG DER CARITAS<br />

Die neue Online-Beratungsplattform der Caritas (www.caritas.de/<br />

onlineberatung) ist erst im Oktober 2019 gestartet und hat in der<br />

Corona-Krise ihre erste große Bewährungsprobe. 27 Caritas-Diözesanverbände<br />

haben sich hier zusammengeschlossen und bieten<br />

zu verschiedenen Themenbereichen Hilfe und Beratung.<br />

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Die neuen HOrspiel-Abenteuer<br />

voller Ritter, Zauberer und Schurken<br />

Jetzt überall im Handel, als Download und im Streaming<br />

FRAUENBERATUNG<br />

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ berät unter der 0 8000 116<br />

016 rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen – an<br />

365 Tagen im Jahr. Auch eine Online-Beratung (www.hilfetelefon.<br />

de) wird angeboten sowie täglich zwischen 12 und 20 Uhr ein Sofort-Chat.<br />

BERATUNG FÜR MÄDCHEN<br />

Mädchen und junge Frauen können sich aktuell telefonisch oder<br />

per E-<strong>Mai</strong>l an die LOBBY FÜR MÄDCHEN wenden: Die Mädchenberatungsstelle<br />

in Ehrenfeld ist von Montag bis Donnerstag unter<br />

Tel. 0221 – 45 35 56 50 zu erreichen, die im Mädchenzentrum I in<br />

Mülheim von Montag bis Freitag unter Tel. 0221 – 890 55 47. Infos<br />

zur Online-Beratung gibt es auf www.lobby-fuer-maedchen.de<br />

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Weitere Anlaufstellen für Familien in der Krise findet ihr unter<br />

www.kaenguru-online.de.<br />

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10 NEUES AUS DER REGION<br />

BONNER MUSEEN DIGITAL<br />

Museen sind beliebte Ausflugsziele für Groß und Klein.<br />

Aber es gibt Zeiten wie diese, in denen Museen gar nicht<br />

oder nur bedingt geöffnet haben. Dann lohnen sich ein<br />

paar Klicks im Internet, auf Facebook oder bei Instagram,<br />

denn viele Häuser bieten auch digital Einblicke in ihre<br />

Ausstellungen, Archive und hinter die Kulissen.<br />

Von Inga Drews<br />

BUNDESKUNSTHALLE<br />

BEETHOVEN-HAUS<br />

© LanaSham –<br />

stock.adobe.com<br />

Im Beethoven-Jahr widmet die Bundeskunsthalle dem Bonner<br />

Komponisten eine Ausstellung. Unter dem Titel „Beethoven – Welt.<br />

Bürger.Musik“ dreht sie sich um sein Leben und seine Musik – und<br />

ist außerdem virtuell verfügbar. In der digitalen Kunsthalle könnt<br />

ihr euch durch die Ausstellung klicken und die Exponate anschauen.<br />

Dazu gibt es Texte, Audio-Aufnahmen und natürlich Beethovens<br />

Kompositionen als Hintergrundmusik.<br />

digitalekunsthalle.zdf.de/beethoven/index.html<br />

DEUTSCHES MUSEUM<br />

Auf den Social-Media-Kanälen des Deutschen Museums – also auf<br />

Facebook und Instagram – nimmt euch unter dem Motto „Ludwig<br />

entdeckt“ eine grüne Beethoven-Skulptur mit auf Tour durch die<br />

Ausstellungen. Dabei schaut sich Ludwig spannende Bereiche und<br />

Exponate des Museums an und erklärt sie euch. Außerdem zeigen<br />

euch die Museums-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kurzen Videos<br />

verschiedene wissenschaftliche Versuche und Experimente,<br />

die ihr zu Hause nachmachen könnt.<br />

www.facebook.com/DMBonn<br />

www.instagram.com/deutschesmuseumbonn<br />

HAUS DER GESCHICHTE<br />

Unter dem Stichwort „Geschichte Online“ findet ihr auf der Internetseite<br />

des Hauses der Geschichte eine ganze Reihe an digitalen<br />

Angeboten. Im Video-Zeitzeugenportal könnt ihr euch zum Beispiel<br />

mehr als 8.000 Videos anschauen. Über den AudioGuide, den ihr<br />

auch von zu Hause aus benutzen könnt, erfahrt ihr Spannendes zu<br />

den Museumsobjekten. Und das Lebendige Museum Online nimmt<br />

euch mit Videos, Biografien und 360°-Objekten auf eine Reise<br />

durch die deutsche Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute mit.<br />

www.hdg.de/geschichte-online<br />

Auch das Beethoven-Haus hält einige Entdeckungen für euch bereit.<br />

Ihr könnt Touren durch verschiedene Online-Ausstellungen<br />

unternehmen. Speziell für Kinder gibt es die Website „Hallo Beethoven“,<br />

auf der sie in fünf verschiedenen Sprachen und interaktiv<br />

Beethovens Leben entdecken können. Dabei stöbern sie in Beethovens<br />

Arbeitszimmer und entdecken dort verschiedene Stationen –<br />

wie den Flügel des Komponisten, wo sie sich einige seiner Stücke<br />

vorspielen lassen können.<br />

www.beethoven.de, hallo.beethoven.de<br />

LVR-LANDESMUSEUM<br />

Das LVR-LandesMuseum Bonn hat einen Museums-Blog erstellt,<br />

mit dem ihr das Museum von eurem Sofa aus erkunden könnt.<br />

Jeden Montag, Mittwoch und Samstag nimmt euch das Museums-Team<br />

mit auf Entdeckungsreise in einen anderen Teil der Geschichte.<br />

Dafür haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine<br />

ganze Reihe von Videos, Tutorials und Geschichten zusammengestellt,<br />

mit denen ihr Spannendes zu den Ausstellungen des Hauses<br />

erfahrt. Jeden Beitrag gibt es dabei auch in einfacher Sprache.<br />

lvrlandesmuseumbonn.wordpress.com/museum-fuer-zuhause<br />

MUSEUM KOENIG<br />

Virtuelle Führungen durch die Ausstellungsräume, Hörspiele und<br />

Reportagen von und mit Kindern, Bastelanleitungen und Forschungsideen<br />

für die ganze Familie – das und noch mehr hält das<br />

Museum Koenig online für euch bereit. Die digitalen Angebote sind<br />

sowohl für Kinder als auch für Erwachsene aufbereitet und bieten<br />

Einblicke in die Ausstellungen, in verschiedene Tierwelten und die<br />

wissenschaftliche Forschung des Museums. Die Angebote werden<br />

kontinuierlich erweitert, also lohnt sich hier mehr als ein Besuch.<br />

www.zfmk.de/de/zfmk/aktuelles/online-angebote<br />

RADFAHREN<br />

Der ADFC Bonn/Rhein-Sieg hat über 40<br />

Radtouren auf seiner Webseite veröffentlicht,<br />

die man allein, als Pärchen oder als<br />

Familie in Coronazeiten nachfahren kann.<br />

Dabei handelt es sich um Freizeittouren,<br />

um kürzere Familientouren und um Pendlerrouten<br />

für Leute, die zur Arbeit oder<br />

zum Einkauf mit dem Rad fahren wollen.<br />

Alle Touren sind in Karten eingezeichnet,<br />

kurz beschrieben und können aufs eigene<br />

Navi heruntergeladen werden. www.adfcnrw.de/kreisverbaende/kv-bonn/radtou<br />

ren/tourenvorschlaege.html<br />

KOMMUNE BEWEGT WELT<br />

Städte, Landkreise und Gemeinden in<br />

ganz Deutschland können sich ab sofort<br />

für den Wettbewerb „Kommune bewegt<br />

Welt“ bewerben. Dieser zeichnet Kommunen<br />

aus, die sich mit migrantischen Organisationen<br />

und Eine-Welt-Initiativen für<br />

mehr Vielfalt in einer offenen und interkulturellen<br />

Gesellschaft engagieren. Die<br />

Gewinnerkommunen erhalten ein Preisgeld.<br />

Einsendeschluss der schriftlichen<br />

Bewerbung ist am 28. Juni.<br />

Mehr Infos zum Wettbewerb findet ihr auf<br />

skew.engagement-global.de.<br />

NEUES ERLEBNISMUSEUM<br />

Das Adenauerhaus Rhöndorf gehört jetzt<br />

zu den Erlebnismuseen Rhein Ruhr. In<br />

dem ehemaligen Wohnhaus des ersten<br />

Bundeskanzlers können die Besucher<br />

Spannendes über Adenauer als Politiker<br />

und Mensch erfahren sowie über deutsche<br />

Geschichte aus fünf Epochen. Die Ausstellung<br />

„Konrad Adenauer 1876–1967. Rheinländer,<br />

Deutscher, Europäer“ besteht<br />

dabei nicht nur aus abwechslungsreichen<br />

Objekten, sondern auch aus Multimediastationen.<br />

www.erlebnismuseen.de,<br />

www.adenauerhaus.de


ADVERTORIAL <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

11<br />

GEMEINSAM WERDEN WIR GROSS UND STARK<br />

Was wäre Zauberlehrling Harry Potter ohne Ron Weasley?<br />

Und wie wäre es um das Dschungelkind Mogli bestellt, wenn<br />

Balu ihn nicht begleiten würde? Einfach ein gutes Gefühl, eine<br />

verlässliche Partnerin oder einen verlässlichen Partner an<br />

seiner Seite zu wissen. Den zu finden ist gar nicht so leicht –<br />

oder doch?<br />

Das Mitwachsende Konto der Sparkasse KölnBonn jedenfalls erfüllt<br />

diese Rolle mit Bravour, entwickelt es sich doch Schritt für<br />

Schritt gemeinsam mit seiner Inhaberin oder seinem Inhaber.<br />

Kleine ganz groß<br />

Krabbelnd die Welt erkunden, erste Freundinnen und Freunde<br />

in Kindergarten und Grundschule finden – viel los in den ersten<br />

Lebensjahren. Damit sich Ihr Kind früh mit dem Sparen vertraut<br />

macht, ist das Konto bis zum Alter von zehn Jahren ein reines<br />

Sparkonto. Neben den Zinsen gibt es Sparmarken für Einzahlungen<br />

ab zehn Euro, die bei fleißigem Sammeln tolle Überraschungen<br />

garantieren. Ihre erste Kontokarte im KNAX-Design<br />

bekommen die Minis on top.<br />

Gefahrenzone Pubertät<br />

Wenn die Stimmung in Sekunden von himmelhochjauchzend in<br />

zu Tode betrübt umschlägt, hat das in der Jugend oft einen speziellen<br />

Grund: die Pubertät. Der Nachwuchs wird flügge, testet<br />

Grenzen aus und entwickelt neue Bedürfnisse. Dann steht etwa<br />

ein Kinobesuch mit Freundinnen und Freunden an, der bezahlt<br />

werden will. Das Mitwachsende Konto macht das möglich: Ab elf<br />

Jahren werden nämlich auch Funktionen wie Bargeldein- und<br />

-auszahlungen, kontaktloses Bezahlen per SparkassenCard (Debitkarte)<br />

und App sowie Online-Banking freigeschaltet.<br />

Zukunft voraus<br />

Mit achtzehn wird das Konto zum Rundum-Sorglos-Paket: Neben<br />

den bekannten Funktionen stehen nun auch ein Dispositions- oder<br />

KfW-Studienkredit als zusätzliche Möglichkeiten der Kontonutzung<br />

zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Sparkasse beraten dazu gerne.<br />

Mehr Informationen finden Sie online unter sparkasse-koelnbonn.<br />

de/mein-konto<br />

sparkasse-koelnbonn.de/mein-konto<br />

Wachsen<br />

ist<br />

einfach.<br />

Wenn das Konto einfach mitwächst:<br />

vom Sparkonto fürs Baby bis zum<br />

Girokonto für die Ausbildung.<br />

Jetzt mit<br />

0,5 % p. a.* starten!<br />

* Bei Abschluss eines Mitwachsenden Kontos. Zinssatz<br />

freibleibend, bis max. 500 Euro Guthaben pro Person<br />

und bis zum 11. Geburtstag. Danach gilt der Zinssatz<br />

für Sparkonten mit dreimonatiger Kündigungsfrist. Ab<br />

Volljährigkeit entfällt die Verzinsung. Stand 1.2.<strong>2020</strong><br />

Wenn’s um Geld geht<br />

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12 FAMILIENLEBEN XXXXXXXXX


FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

13<br />

WIE FUNKTIONIERT UNSER KÖRPER?<br />

App: Das ist mein Körper –<br />

Anatomie für Kinder<br />

Warum bekommen wir plötzlich Hunger?<br />

Wieso klopft mein Herz? Und was machen<br />

eigentlich die Nerven in meinem Körper?<br />

Mit der bunten Lern-App „Das ist mein Körper<br />

– Anatomie für Kinder“ könnt ihr spielerisch<br />

auf Entdeckungsreise durch den menschlichen Körper<br />

gehen. Tippen, drehen, ziehen … in allen Bereichen gibt es viel zu<br />

entdecken und zu tun. Und für deine Neugier gibt es eine eigene<br />

Urkunde! Im Bereich „Mein Wachstum“ kannst du eintragen, wie<br />

du wächst, wie deine Füße größer werden und wie viele Wackelzähne<br />

du schon verloren hast. (il)<br />

Info: Ab 4 Jahren, für iOS, 3,49 Euro<br />

Website: logo!-<br />

Themenseite: Das<br />

Corona-Virus<br />

Wie könnte eine App<br />

gegen Corona helfen?<br />

Mundschutz tragen –<br />

ja oder nein? Was genau<br />

sind eigentlich Vorerkrankungen? Auf der logo!-Themenseite<br />

zum Corona-Virus bekommen Kinder Antworten auf diese und<br />

andere Fragen. Mit kurzen und kindgerechten Videos werden<br />

Kinder hier auf den aktuellen Stand gebracht, was Entwicklungen<br />

und Fragen zu dem Virus angeht, und sie bekommen Tipps<br />

für ihren Corona-Alltag. Von hier aus könnt ihr außerdem auch<br />

auf andere Sende-Formate von ZDFtivi zugreifen. (id)<br />

Info: www.zdf.de/kinder/logo/wichtige-infos-zum-coronavirus-100.html<br />

Serie: Es war einmal …<br />

das Leben<br />

Komm mit auf eine aufregende Reise<br />

durch deinen Körper! Der kluge Maestro<br />

mit dem langen Bart, die drei Blutkörperchen<br />

Globus, Hemo und Globine<br />

sowie die Freunde Pierrot und Dickie<br />

zeigen dir in den einzelnen Folgen, wie<br />

die Atmung funktioniert, was in einer<br />

Zelle passiert oder wofür unsere Nieren<br />

gut sind. Auf Motorrädern oder<br />

im kleinen Raumschiff geht es durch<br />

unseren Blutkreislauf und in die Organe. Und wenn plötzlich böse<br />

Bakterien oder Viren in den Körper eindringen, starten heftige<br />

Feuergefechte, bis die Gefahr gebannt ist! (il)<br />

Info: 26-teilige französische Zeichentrickserie aus dem Jahr 1986.<br />

Viele Folgen sind auf YouTube verfügbar. FSK: 0<br />

Bildergeschichte: Darum bleiben<br />

wir zu Hause<br />

Diese Kurzgeschichte auf Instagram<br />

erklärt einfach und verständlich, was<br />

das Corona-Virus ist und warum Abstand<br />

halten gerade so wichtig ist. Die<br />

Erklärungen werden dabei von tollen<br />

Illustrationen unterstützt. Die Bildergeschichte soll Eltern dabei<br />

helfen, ihren Kindern die Situation und Maßnahmen rund um das<br />

Virus verständlich zu machen, ohne sie mit zu vielen Infos zu<br />

überfordern. (id)<br />

Info: Bildergeschichte auf Instagram verfügbar, Kanal: vulvinchen,<br />

Text: Agi Malach, Illustrationen: Lea Hillerzeder, ab 4 Jahren<br />

Bilderbuch: Warum schlägt<br />

mein Herz?<br />

Kennst du eigentlich den Unterschied<br />

zwischen Husten und Niesen? Weißt<br />

du, wo deine Gedanken entstehen?<br />

Oder wie gebrochene Knochen wieder<br />

gesund werden? Unter den 60 schlauen<br />

Antwortklappen in diesem großen<br />

Bilderbuch kannst du viele Geheimnisse<br />

rund um unseren Körper, unser Essen<br />

und unsere Gesundheit lüften. (il)<br />

Info: Katie Daynes und Marie-Eve Tremblay, Usborne 2014,<br />

ab 4 Jahren, 12,95 Euro<br />

Sachbuch: Der Körper<br />

Aus diesem spannenden Sachbuch erfährst<br />

du, wie großartig unser Körper<br />

ist und welche unglaubliche Leistung<br />

er jeden Tag erbringt. Es zeigt dir genau,<br />

wie es im Gehirn, im Herz und in<br />

der Lunge aussieht, und gibt dir einen<br />

tollen Ausblick darauf, was die Medizin<br />

in Zukunft vielleicht alles können wird.<br />

Das kleine lilafarbene Chamäleon begleitet<br />

dich durch das Buch und macht dich auf viele spannende<br />

und lustige Details aufmerksam. Dazu gibt’s ein beidseitig bedrucktes<br />

Poster zum Aufhängen in deinem Kinderzimmer. (il)<br />

Info: memo Wissen entdecken – Der Körper, Dorling Kindersley 2018,<br />

ab 8 Jahren, 9,95 Euro


14 FAMILIENLEBEN<br />

WENN<br />

KINDER<br />

ZU HAUSE<br />

LERNEN<br />

© MNStudio – stock.adobe.com<br />

Auf die Dosierung kommt es an: Wenn Kinder zu Hause<br />

lernen, benötigen sie Unterstützung von ihren Eltern –<br />

und zwar in der Form, dass Mütter und Väter ihrem<br />

Nachwuchs den richtigen Raum zur Selbstständigkeit<br />

geben.<br />

Das Lernen für die Schule in den eigenen vier Wänden stellt Eltern<br />

vor die große Frage, wie und wieviel sie ihr Kind unterstützen<br />

können. Maresi Lassek, Vorsitzende des Grundschulverbands, erklärt<br />

dazu: „Grundsätzlich muss bedacht sein, dass Eltern zu Hause<br />

nicht den Schulunterricht ersetzen oder simulieren können. Sie haben<br />

andere Beziehungen als Lehrkräfte zu den Kindern und sollten<br />

authentisch in ihrer Rolle bleiben.“ Das bedeutet nicht, dass Eltern<br />

keine Anregungen oder Vorschläge machen dürfen. Aber sie sollten<br />

mit ihrem Kind gemeinsame Absprachen treffen und nicht in<br />

eine Lehrerrolle verfallen. Konkret bedeutet das:<br />

Lernzeiten vereinbaren<br />

Feste Zeiten für das Lernen vereinbaren, aber nicht den Schulrhythmus<br />

imitieren – das rät auch Schulexpertin Ilka Hoffmann<br />

von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in einem<br />

Ratgeberartikel auf der GEW-Webseite. Beispielsweise entspreche<br />

der frühmorgendliche Schulanfang nicht dem Biorhythmus von<br />

Jugendlichen.<br />

Damit sich das Gelernte „setzen“ kann, brauchen Kinder zwischendurch<br />

Phasen der Regeneration. Arbeitsphasen wechseln sich<br />

somit mit Beschäftigungsphasen ab. Dabei gilt: Wie lange sich<br />

ein Kind am Stück konzentrieren kann, ist individuell ganz unterschiedlich.<br />

„Die Spanne der Arbeitsdauer ist keine Altersfrage,<br />

sondern eine Frage der individuellen Entwicklung und zuweilen<br />

auch der Stimmungslage des Kindes“, stellt der Grundschulverband<br />

in einem Merkblatt für Eltern fest.<br />

Selbstständigkeit fördern<br />

Lernen funktioniert am besten, wenn es vom Interesse des Kindes<br />

ausgeht. Deshalb sollten Eltern ihrem Nachwuchs Raum für<br />

eigene Entscheidungen geben. Mit welchen Aufgaben beginne ich<br />

heute? Welches Fach berücksichtige ich danach? Schulexpertin<br />

Ilka Hoffmann legt Eltern nahe, vor allem ältere Kinder und Jugendliche<br />

selbst über die Reihenfolge des Lernstoffs entscheiden<br />

zu lassen und empfiehlt, lieber ein Wochen- statt ein Tagespensum<br />

festzulegen.<br />

Digitales Lernen mit Schulfreunden<br />

Lernen in der Gruppe fördert die Motivation und ist anregender<br />

als das Lernen im stillen Kämmerlein. Denn jeder bringt andere<br />

Vorkenntnisse und Ideen mit – man wird buchstäblich auf neue<br />

Gedanken gebracht. Bildungsexperten sprechen in diesem Zusammenhang<br />

auch vom „kooperativen Lernen“ und schreiben diesem<br />

Lernmodell große Vorteile zu. Im digitalen Zeitalter ist das Gruppenlernen<br />

nicht mehr von Raum und Zeit abhängig. Durch Foren,<br />

Chats und soziale Netzwerke können wir uns zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit überall auf der Welt austauschen. So sollten Eltern Kindern<br />

und Jugendlichen die Möglichkeit eröffnen, sich mit ihren<br />

Schulkameraden auch auf digitalem Wege über den Schulstoff<br />

auszutauschen und über Sachthemen zu diskutieren. Die GEW<br />

empfiehlt in diesem Zusammenhang auch Online-Angebote wie<br />

Planspiele. Generell eignen sich spielerische Lernformen vor allem<br />

bei jüngeren Kindern besonders. Ein Vokabeltraining in Form eines<br />

Memorys oder ein Domino-Rechenspiel sorgen für Abwechslung<br />

und Lernen ohne Zwang und Drill.


FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

15<br />

Medienkonsum beobachten<br />

Digitale Lernformen steigern natürlich die Zeit, die Kinder und Jugendliche<br />

vor dem Bildschirm verbringen. Wenn Computerspielen<br />

sowieso schon das Lieblingshobby ist und dann auch noch am PC<br />

gelernt wird, fragen sich Eltern zu Recht, ob weniger mehr wäre.<br />

Eltern sollten hier Absprachen mit ihrem Nachwuchs treffen. Wieviel<br />

Zeit am Smartphone, Computer und vor dem Fernseher pro Tag ist<br />

okay? Wann wird es zu viel? Wichtig ist, dass Eltern sich bei Fachstellen<br />

wie „Schau hin“ über die von Experten empfohlenen Bildschirmzeiten<br />

für Kinder und Jugendliche informieren, den Überblick über<br />

den Medienkonsum ihres Kindes behalten und Regeln aufstellen.<br />

Regelmäßige Bewegung<br />

Nur ein gut durchblutetes Gehirn kann neue Zusammenhänge verstehen<br />

und Lerninhalte abspeichern. Deshalb ist regelmäßige Bewegung<br />

– vor allem an der frischen Luft – eine Voraussetzung für erfolgreiches<br />

Lernen. Fitnessübungen oder ein Spaziergang nach einer<br />

Lerneinheit wirken Wunder und bieten Kindern und Jugendlichen<br />

die nötige Auszeit, um das Gelernte verarbeiten zu können. Im Sinne<br />

eines fächerübergreifenden Lernens lassen sich vor allem für jüngere<br />

Kinder motivierende Lernangebote in Verbindung mit Bewegung kreieren:<br />

Silbenhüpfen fördert die Motorik sowie das Lesen und Schreiben.<br />

Auch Kopfrechnen lässt sich gut mit Bewegungsangeboten<br />

verbinden. Generell können zu Hause interessante Verbindungen zwischen<br />

verschiedenen Fächern hergestellt werden: Warum nicht einmal<br />

ein Diktat zu einem Thema aus dem Geschichtsbuch schreiben?<br />

ich fest? Der Eigenreflexion wird eine große Bedeutung zugeschrieben,<br />

um das Lernen zu lernen.<br />

TIPPS FÜR GRUNDSCHÜLER<br />

Zu Hause gibt es vielfältige Möglichkeiten, über zwanglose und<br />

spielerische Aktivitäten zu lernen:<br />

• Lesen: Vom Bilderbuch über das Sachbuch bis hin zur Abenteuergeschichte<br />

– lest Bücher, die das Interesse eures Kindes wecken.<br />

Sowohl eigenständiges Lesen als auch gegenseitiges Vorlesen<br />

fördern die Lesefähigkeit.<br />

• Kopfrechnen: 10 bis 15 Minuten täglich sowohl Plus als auch Minus<br />

im Zahlenraum 20, 100 und 1000 fördern die Rechenfähigkeit.<br />

Lasst euch auch Aufgaben von euren Kindern stellen, damit<br />

Spaß garantiert ist!<br />

• Knobelaufgaben fördern das logische Denken.<br />

• Künstlerische Tätigkeiten wie Malen und Basteln regen die Kreativität<br />

an und fördern die Entspannung.<br />

• Bei Ausflügen in die Natur lässt sich Bewegung mit Themen aus<br />

dem Sachunterricht kombinieren. Warum nicht einmal im Lexikon<br />

Pflanzen- und Tierarten nachschlagen?<br />

SERVICE ZU HAUSE LERNEN<br />

Lerntagebuch führen<br />

Um die Selbstständigkeit zu fördern, setzen Bildungsexperten<br />

auf das Lerntagebuch. Hier können Kinder und Jugendliche ihren<br />

Lernprozess dokumentieren. Ist mir das Lernen heute leicht oder<br />

schwer gefallen? Welche Fächer liegen mir besonders? Wo stecke<br />

WMG_Anzeige_"Familienbande"_210x138_KÖLN/BONN_FOGRA_39.pdf 1 07.04.20 09:25<br />

Grundschulverband e.V.<br />

Merkblatt „Schulausfall wegen<br />

Corona – Grundschuleltern haben<br />

Fragen zum Lernen zu Hause –<br />

Anregungen des Grundschulverbands“<br />

(PDF)<br />

www.grundschulverband.de<br />

Gewerkschaft Erziehung und<br />

Wissenschaft<br />

„Coronavirus und Homeschooling –<br />

Mit diesen 10 Tipps klappt das<br />

Lernen zu Hause“ (Online-Artikel)<br />

www.gew.de<br />

Differenziert und flexibel! Motivierend! Für die Schule<br />

und für zuhause! Für PC und Tablet! Responsive! Weboptimiert!<br />

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Motivierend! Für die Schule und zuhause! FACH GRUNDSCHULE<br />

Zuhause lernen mit<br />

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Tablet! Flexibel! Motivierend! Für die Schule und zu-<br />

MATHEMATIK, DEUTSCH<br />

UND ENGLISCH<br />

www.alfons.de<br />

der ALFONS Online-Lernwelt.<br />

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Konzept und Gestaltung: Vonschlichten Kommunikationsdesign, Illustration: Iris Blanck, Panvision


16 FAMILIENLEBEN XXXXXXXXX<br />

RAUS<br />

INS NETZ!<br />

Wir sind viel drinnen gewesen in den letzten Wochen,<br />

haben dort gelernt und gespielt, Sport gemacht und<br />

uns die Zeit vertrieben. Dabei sind wir auf einige tolle<br />

Online-Angebote für Kinder gestoßen, die wir euch<br />

nicht vorenthalten wollen.<br />

Von Golrokh Esmaili und Petra Hoffmann<br />

© Dmitry Lobanov – stock.adobe.com


FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

17<br />

© Rawpixel.com – stock.adobe.com<br />

TIPPS FÜR KITA-KINDER<br />

Spielen: „Fiete“ ist der Held der<br />

gleichnamigen App. Der lustige<br />

Seemann begleitet schon die<br />

Jüngsten durch verschiedene Aufgaben<br />

und Spiele, bei denen sie<br />

erste Erfahrungen mit dem Tablet<br />

sammeln können. Hier müssen<br />

Zusammenhänge erkannt und<br />

Objekte durch einfache Gesten<br />

kombiniert werden. In insgesamt 19 Leveln können Kinder Brote<br />

schmieren, Spiegeleier braten, Socken auf die Wäscheleine hängen,<br />

Äpfel pflücken und vieles mehr. www.fiete-app.com<br />

Lernen: In der wunderschön illustrierten<br />

Erklär-App „Bloom“<br />

erfahren Kinder, warum Bäume<br />

leckere Früchte hervorbringen,<br />

wie Beeren wachsen oder warum<br />

der Löwenzahn den Wind seine<br />

Saat verstreuen lässt. Sie verstehen,<br />

was Pflanzen brauchen, um<br />

zu wachsen und sich zu vermehren<br />

– ohne Sprache. Nur mit Bildern und Musik. Diese App ist sehr<br />

ruhig gesataltet, es gibt keine Werbung und keine In-App-Käufe.<br />

Sie eignet sich deshalb schon für die jüngsten Kinder.<br />

Bewegen: Mit der landesweiten<br />

Initiative „Kibaz im Kinderzimmer“<br />

hat die Sportjugend<br />

NRW zusammen mit der AOK<br />

Rheinland/Hamburg und der<br />

AOK NORDWEST ein Internet-<br />

Angebot mit sportlich-fröhlichen<br />

Bewegungsideen für die<br />

eigenen vier Wände konzipiert,<br />

das sich an Familien mit Kindern – vor allem dem drei- bis sechsjährigen<br />

Nachwuchs – richtet. Unter www.kibaz.de stehen attraktive<br />

Spielvorschläge, auch thematisch passende Mal- oder Bastelvorlagen<br />

zum Download bereit.<br />

Kultur: Die Macher*innen der<br />

Webseite www.wuselstunde.de<br />

wollten Eltern in der Corona-<br />

Krise unterstützen und haben<br />

innerhalb kurzer Zeit ein tolles<br />

Projekt aus dem Boden gestampft.<br />

Zweimal am Tag lesen<br />

sie Kindern vor – und schaffen damit zu Hause kurze Pausen für<br />

alle. Eltern werden entlastet und gleichzeitig wird das Vorlesen<br />

von Büchern wieder etabliert. Eine schöne Idee.


18 FAMILIENLEBEN<br />

© Pixel-Shot – stock.adobe.com<br />

TIPPS FÜR GRUNDSCHULKINDER<br />

Spielen: Die App „Thinkrolls Space” ist ein Puzzle- und Rätselspiel<br />

mit witzigen Aliens und Monstern, das auf sieben verschiedenen<br />

Planeten spielt. Kinder müssen knifflige Aufgaben lösen,<br />

kombinieren, experimentieren, logisch und kreativ denken ... und<br />

können sich mit viel Spaß durch rund 200 Level spielen. Gut finden<br />

wir, dass man sich so oft wie nötig an der Lösung eines Rätsels<br />

versuchen kann. Es gibt keinen Zeitdruck und man fliegt nicht<br />

raus. Außerdem kann die ganze Familie spielen, denn man kann<br />

verschiedene Profile anlegen.<br />

Lernen: „ANTON“ ist eine tolle, kostenlose Lern-<br />

App für die Schule. Sie bietet mehr als 100.000 Aufgaben,<br />

Lernspiele und interaktive Erklärungen aus<br />

den Fächern Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Biologie<br />

und Musik für die Klassen 1–10. Lehrer*innen können<br />

in der App Schulklassen anlegen, Aufgaben zuweisen und den<br />

Lernfortschritt ihrer Schüler*innen verfolgen. Außerdem vergeben<br />

sie Sterne und Pokale für gutes Lernen – eine gute Motivation.<br />

Kultur: Von Martin Baltscheit über<br />

Ralph Caspers bis zu Cornelia Funke<br />

– in der wunderbaren Reihe „live<br />

gelesen“ lesen bekannte Kinderbuchautor*innen<br />

aus ihren Büchern<br />

vor. Wer diese Termine verpasst hat,<br />

findet die Videos auf der Seite www.<br />

kindernetz.de und kann jederzeit<br />

nachhören und die tollen Geschichten genießen.<br />

Kultur: Auf der Webseite www.dringeblieben.de – vor Corona-Zeiten<br />

noch www.rausgegangen.de – gibt es jede Menge Angebote für<br />

Kinder aller Altersgruppen. Besonders beliebt ist die morgendliche<br />

Kinderdisco mit DJ Cem & Bleibtreuboy. Aber auch Theater, Zaubershows<br />

und Konzerte findet ihr hier für eure Kinder.<br />

Bewegung: Die Mitmach-Initiative der Bundeszentrale<br />

für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) „Kinder<br />

stark machen“ ist normalerweise deutschlandweit<br />

mit einem bunten Mitmachprogramm für die ganze<br />

Familie unterwegs. Um auch jetzt Familien in Bewegung<br />

zu bringen, hat die BZgA das Programm für zu Hause als<br />

Filmreihe produziert. Auf YouTube lädt das spielpädagogische<br />

Team der BZgA Kinder und Eltern zum Mittanzen und Mitturnen<br />

ein und verwandelt Wohn- oder Kinderzimmer in eine Spielarena.<br />

www.kinderstarkmachen.de<br />

Zuhören: Den Kakadu-Podcast von Deutschlandfunk<br />

Kultur für Kinder ab 6 Jahren möchten<br />

wir euch ans Herz legen, denn darin geht<br />

es um wichtige Fragen, die sich viele Kinder<br />

stellen – und auf die Erwachsene nicht immer<br />

gleich eine Antwort haben. Warum gibt<br />

es Arme und Reiche? Was macht ein Bürgermeister?<br />

Woher kommt mein Ohrwurm? Warum leben manche<br />

Menschen auf der Straße? Das Kakadu-Team recherchiert, spricht<br />

mit Expert*innen, fängt Atmosphäre und O-Töne gemeinsam mit<br />

einem Kind als Co-Moderator ein. Sehr hörenswert!


FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

19<br />

© Fabio Principe – stock.adobe.com<br />

FÜR KINDER AB 10 JAHREN<br />

Spielen: Die App „Old Man‘s Journey” ist<br />

eine poetische Reise zu den wertvollen Momenten<br />

des Lebens, zerplatzten Träumen und<br />

geänderten Plänen. Wunderschöne Illustrationen<br />

mit einer ruhigen Hintergrundmusik lassen<br />

auch ältere Kinder abtauchen. Die Bilder<br />

sind nicht überladen. Ein tolles, ruhiges Spiel,<br />

in dem die Kinder einen alten Mann auf seiner<br />

Reise begleiten und die Wege für ihn ebnen.<br />

Die Herausforderungen, die Landschaft richtig<br />

und in der passenden Reihenfolge zu verformen,<br />

werden im Laufe des Spieles immer anspruchsvoller.<br />

5,49 Euro<br />

Bewegen: Der Basketball-<br />

Club Alba Berlin hat für die<br />

Dauer der Schul- und Kindergartenschließung<br />

ein tägliches<br />

Sportprogramm entwickelt.<br />

Den verschiedenen<br />

Altersgruppen entsprechend<br />

zeigen die Jugendtrainer<br />

Übungen zur Koordination und Bewegung und laden zum Mitmachen<br />

ein. ALBAs tägliche Sportstunde bringt in Zeiten der Corona-Krise<br />

Bewegung, Fitness und Wissenswertes für Kinder und<br />

Jugendliche zum Ansehen und Mitmachen nach Hause.<br />

Lernen: Auf der Webseite<br />

„Kinderweltreise“ können<br />

Kinder alle 194 von der<br />

UNO anerkannten Staaten<br />

virtuell bereisen. Außerdem<br />

gibt es jede Menge<br />

Rätsel, Spiele, Audiobeiträge<br />

und Videos zu den<br />

einzelnen Ländern und<br />

Themen. Der Schwerpunkt liegt darauf, wie die Kinder in dem jeweiligen<br />

Land leben. Die Themen Alltag, Schule, Essen, Spiele, Kleidung,<br />

Musik, aber auch Probleme, Krieg, Flucht und Vertreibung<br />

werden kindgerecht dargestellt.<br />

Sonstiges: Jugendzentren on Air: Ab sofort sind auch die Jugendzentren<br />

Köln digital und live unterwegs. Unter www.twitch.<br />

tv/jugendzentrum_digital gibt es nun eine Plattform für Kölner<br />

Jugendliche, auf der ein Stream dem anderen folgt. Hier wird gebastelt<br />

was das Zeug hält, oder Musik gemacht, werden Games gespielt,<br />

Bikes repariert oder die neuesten Tricks auf dem Scooter<br />

gezeigt.


20 STADTLEBEN<br />

LOCALS<br />

MIT GUTEN IDEEN<br />

Hier stellen wir euch ein paar Menschen vor, die wir in den<br />

letzten Wochen kennengelernt haben und die uns mit ihren<br />

Ideen und ihrer Tatkraft beeindruckt haben. Bestimmt gibt es<br />

noch viele weitere Anpacker und Mutmacher*innen, von denen<br />

wir noch nichts wissen. Schreibt uns gern ihre Geschichten:<br />

redaktion@kaenguru-online.de<br />

Von Golrokh Esmaili und Petra Hoffmann<br />

Illustrationen © Marina Zlochin – stock.adobe.com


STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

21<br />

TIM VON RAUSGEGANGEN.DE<br />

Das Team von rausgegangen versorgt Kölnerinnen und Kölner<br />

seit einigen Jahren via App jeden Tag mit drei besonderen (R)<br />

ausgehtipps. Aber was macht ein Unternehmen, das sich aufs<br />

Rausgehen spezialisiert hat, in Zeiten von Kontaktbeschränkungen<br />

und Veranstaltungsstopps? Tim Betzin – Geschäftsführer<br />

von rausgegangen – und sein Team haben eine Lösung gefunden:<br />

Sie haben die Plattform dringeblieben.de geschaffen und holen<br />

die Kultur per Livestream ins Wohnzimmer.<br />

Tim, wie ist die Idee für dringeblieben entstanden?<br />

Bis es zur Corona-Pandemie und damit zur Unterlassung von Veranstaltungen<br />

kam, haben wir von rausgegangen.de uns täglich mit<br />

der kulturellen Szene auseinandergesetzt und unseren Lesern via<br />

App, Website oder Newsletter empfohlen, wohin man denn heute<br />

oder in den kommenden Tagen rausgehen kann. Als dann klar war,<br />

dass Leute nicht mehr zur Kultur kommen können, haben wir uns<br />

Gedanken gemacht, wie wir die Kultur dann in die Wohnzimmer bekommen.<br />

So ist die Idee zur einer Livestreaming-Plattform für die<br />

kreative Szene entstanden.<br />

Welche Rückmeldungen bekommt ihr?<br />

Wir hatten nun innerhalb der ersten vier Wochen über 950.000<br />

Seitenaufrufe und konnten mehr als 100.000 Euro an Unterstützung<br />

für Künstler und die kreative Szene einsammeln. Wir tragen<br />

also ganz konkret einen kleinen Teil dazu bei, dass Künstler und<br />

auch das Ökosystem hinter Veranstaltungen ein Stück weit weiter<br />

existieren können. Des Weiteren habe ich tatsächlich konkret auch<br />

sehr emotionale Nachrichten bekommen, dass unser Schritt verschiedenen<br />

Menschen auch einfach Mut gemacht hat, dass es weitergeht<br />

und dass wir uns als Branche auch von einem Virus nicht<br />

unterkriegen lassen. Auch das ist natürlich sehr schön zu hören.<br />

Was lernst du aus der Krise?<br />

Ganz viel über Livestreaming (lacht). Dass wir ein Team haben, das<br />

zur Not mit uns durch dick und dünn geht. Dass es tatsächlich Dinge<br />

gibt, die wichtiger sind als Kultur, zum Beispiel Gesundheit. Dass wir<br />

ganz viele großartige Personen in unserer Kölner Szene haben, die<br />

auch in einer Krise nicht aufgeben, sondern weitermachen, und das<br />

an einem Strang, und das ist etwas Besonderes und schön zu sehen.<br />

Info: https://dringeblieben.de<br />

JUSTUS UND SIMON VON KITTS E.V.<br />

Die beiden Sportstudenten arbeiten neben ihrem Studium bei<br />

Kitts e.V., einem Kölner Verein, der Bewegungsangebote für Kinder<br />

von 2 bis 8 Jahren konzipiert und durchführt. Kitts steht<br />

dabei für „Kinder“, „Toben“, „Turnen“ und „Spielen“, und die Angebote<br />

reichen vom Fußballgarten über Spielegärten und Turnen<br />

bis zum Feriencamp. Kitts e.V. hat ein großes Team an Kursleiter*innen,<br />

Justus (links) und Simon (rechts) sind zwei davon. Die<br />

beiden haben in den Corona-Tagen, nach einer im Büro entstandenen<br />

Idee, mehrere Videos mit Bewegungsspielen aufgenommen<br />

und online gestellt, die Eltern mit ihren Kindern zu Hause<br />

leicht durchführen können.<br />

Vom Sportplatz in die heimische Wohnung — was ist dabei<br />

die größte Herausforderung?<br />

Spiele zu finden, die man mit Dingen spielen kann, die jeder zu Hause<br />

hat, die man auf engem Raum spielen und wenn die Eltern oder<br />

Geschwister gerade keine Zeit haben auch alleine spielen kann.<br />

Welche Rückmeldung bekommt ihr?<br />

Bis jetzt nur positive. Ganz besonders habe ich mich über eine E-<br />

<strong>Mai</strong>l von einem Kind aus meinem Fußballgarten gefreut. Das Kind<br />

war sehr glücklich, mich im Video zu sehen, und hat das Spiel den<br />

ganzen Tag gespielt. Das finde ich echt super, denn genau das ist<br />

es, was wir erreichen wollen.<br />

Was lernt ihr aus der Krise?<br />

Mit Zusammenhalt und Teamgeist kann man auch in Krisensituationen<br />

eine Lösung schaffen.<br />

Info: https://kitts-ev.de


22 STADTLEBEN<br />

Vom Barista zum Kioskbetreiber – wie leicht ist dir die Wandlung<br />

gefallen?<br />

Erstaunlich leicht, denn ich war schon immer kreativ, ein Kämpfer<br />

und ich habe einen langen Atem. Das St. Mocca ist und bleibt ein<br />

„Begegnungsort“ – wenn die Welt in Deckung geht, dann müssen<br />

wir als Christen stehen bleiben und uns den Sorgen und Nöten der<br />

Bevölkerung stellen. Dann heißt es eben vorübergehend „alles ab<br />

durchs Fenster“ anstatt Bedienung an den Tischen.<br />

MARKUS VOM CAFÉ ST. MOCCA<br />

Das Café ist ein Begegnungsort in Bickendorf, in dem es nicht nur<br />

guten Schamong-Kaffee und leckeren Kuchen gibt, sondern auch<br />

regelmäßige Carrerabahn-Rennen und Gespräche über Gott und<br />

die Welt. Aber was macht man mit einem Café, wenn sich Menschen<br />

nicht physisch begegnen sollen? Markus hat das St. Mocca<br />

zum „Bickendorfer Büdchen” umfunktioniert und verkauft aus<br />

dem Fenster – Kaffee, Kuchen und frisch gekochte Suppen für<br />

die Menschen im Veedel. Segenswünsche und Unterstützung bei<br />

Problemen gibt es auf Wunsch dazu. Gemeinsam mit <strong>KÄNGURU</strong><br />

hat Markus in den Corona-Tagen eine Kinderbuch-Tauschbörse<br />

ins Leben gerufen.<br />

Welche Rückmeldung bekommst du?<br />

Ausnahmslos positive Rückmeldungen; für die Menschen im Viertel<br />

sind wir sowas wie ein Leuchtfeuer, eine kleine Normalität des<br />

Alltags. Außerdem sind viele unserer Gäste froh, mal ein persönliches<br />

Wort auf der Straße wechseln zu können oder eine unserer<br />

Spezialitäten „to go“ zu genießen. Die Brötchenvorbestellungen<br />

fürs Wochenende von unserem Bäcker Valerien haben sich zum<br />

„Krisenerfolg“ entwickelt: Brötchen werden vorbestellt, bei uns<br />

abgepackt und dann Samstag- und Sonntagmorgen im 5-Sekunden-Takt<br />

durchs Fenster gereicht … ohne Wartezeit.<br />

Was lernst du aus der Krise?<br />

Einen klaren und kühlen Kopf behalten und mich auf den zu verlassen,<br />

an den ich glaube: Jesus Christus. Als St. Mocca stemmen<br />

wir das im Team, d.h. jeder hat sich auf die Umstände mit eingestellt;<br />

alleine ist sowas nicht zu schaffen. Egal, was in der Zukunft<br />

kommen wird, wir werden das bewältigen, auch wenn wir unseren<br />

gewohnten Tagesablauf verändern müssen. Was ich im Viertel beobachte,<br />

ist ein verstärkter Zusammenhalt und viele<br />

gegenseitige Hilfsangebote; so muss es sein!<br />

Info: www.sankt-mocca.de<br />

LISA VOM SPIELWERK<br />

Spielwerk ist ein Geschäft mit einem bunten Mix aus Spielzeug,<br />

Kleidung und sonstigen Accessoires für die ganze Familie.<br />

Spielwerk gibt es zwei Mal in Köln: in Ehrenfeld und in Mülheim.<br />

Lisa und ihrem Team war in den letzten Jahren immer ein persönlicher<br />

Draht zu den Kunden wichtig und eine ebenso persönliche<br />

Beratung. Durch die coronabedingten Schließungen war<br />

das von einem Tag auf den anderen nicht mehr möglich. Zeit,<br />

die lange gehegte Idee vom eigenen Online-Shop umzusetzen.<br />

Lisa, hast du mit dem Online-Shop jetzt deinen dritten Laden<br />

eröffnet?<br />

Schon seit Jahren trage ich die Idee, meine Produkte auch online<br />

anzubieten, mit mir herum. Aber letztendlich war ich dann doch<br />

immer ausreichend beschäftigt mit dem Tagesgeschäft. Die Corona-Krise<br />

hat bei mir viel Energie freigesetzt. Aufgeben war keine<br />

Option. Und so habe ich in weniger als einer Woche den Online-<br />

Shop realisiert. Das wäre ohne die Hilfe einiger toller Menschen<br />

aber ehrlicherweise nicht möglich gewesen. Ich hatte viel Glück<br />

und Unterstützung. Und ja! Jetzt ist der Shop der dritte Laden, den<br />

ich nicht mehr missen möchte und den ich gerne weiter verbessern<br />

und mit noch mehr Produkten füllen möchte.<br />

Welche Rückmeldung bekommst du?<br />

Wir haben viel positives Feedback bekommen. Unsere Kunden haben<br />

schnell realisiert, dass sie mit ihrem Verhalten einen Einfluss<br />

darauf haben, wie unsere Veedel nach der Krise aussehen werden.<br />

Sie haben bewusst bei uns gekauft und die Ware kontaktlos abgeholt<br />

oder sich liefern lassen. Das war zwar teilweise umständlicher,<br />

als bei den Online-Riesen zu bestellen, aber es wurde trotzdem gemacht.<br />

Der Zusammenhalt war toll und ich bin sehr dankbar dafür!<br />

Was lernst du aus der<br />

Krise?<br />

Not setzt Kreativität frei. Und<br />

Menschen sind flexibel. Schon<br />

nach wenigen Wochen haben<br />

sich die meisten mit der neuen<br />

Situation arrangiert und<br />

alle finden nach und nach zu<br />

einem neuen Alltag. Ich hoffe,<br />

dass wir alle ein bisschen Solidarität,<br />

Flexibilität und Kreativität<br />

mitnehmen in die Zeit<br />

nach Corona.<br />

Info: https://spielwerk-shop.de


STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

23<br />

RUTH VOM<br />

KÖLNER<br />

KÜNSTLER<br />

THEATER<br />

Ruth und Georg zum Kley lieben<br />

die Bühne und ihr Theaterhaus<br />

in Ehrenfeld. Sie schreiben<br />

und spielen seit vielen Jahren<br />

für Kinder und Jugendliche.<br />

Im vergangenen Jahr haben<br />

ungefähr 10.000 kleine und<br />

größere Zuschauer*innen das<br />

KKT besucht. Als ihr Publikum<br />

wegen der Corona-Pandemie<br />

nicht mehr ins Theater kommen<br />

konnte, haben sie sich entschieden, mit dem „Zottel Mottel”<br />

jeden Werktag morgens um 10 Uhr online zu gehen und über<br />

die Plattform dringeblieben.de das Theater zu den Familien ins<br />

Wohnzimmer zu bringen.<br />

Was ist ein Zottel Mottel und was macht es vor der Kamera?<br />

Das kleine Zottel Mottel ist ein einzigartiges Wesen, das alleine in<br />

seiner Zottel-Welt lebt, bis es in Rüssel 4 (einer Rüsselbohne) einen<br />

Freund findet. Vor der Kamera ist das Zottel Mottel ein „Streamer-Wesen“,<br />

das viermal in der Woche online geht, um Kinder ab<br />

3 Jahren mit Aktionen beim „Drinnenbleiben“ zu unterstützen. Die<br />

Aktionen zum Mit- oder Nachmachen basieren teils auf den Wünschen<br />

der jungen Zuschauer*innen. Mittwochs nimmt das Zottel<br />

Mottel die Zuschauenden mit in seine Welt, in der es Geschichten<br />

mit seinem Freund, Rüssel 4, erlebt.<br />

Welche Rückmeldung bekommt ihr?<br />

Die kleinen Zuschauer*innen und ihre Familien geben uns dankende<br />

und bestärkende Rückmeldungen. Und sie schenken uns tolle<br />

Ideen, was wir noch machen können. Das Zottel Mottel ist eine Figur,<br />

die Kinder in dem Alter gut anspricht. Das merken wir auch<br />

bei den Mehrfachbesuchern der Zottel-Mottel-Stücke und das spiegeln<br />

die Rückmeldungen auf die Videos wider.<br />

Was lernst du aus der Krise?<br />

Aus der Krise lernen wir, unsere Bedürfnisse und Möglichkeiten<br />

noch mal neu zu betrachten. Wir merken, wie wichtig uns Beziehungen<br />

sind und dass diese sich neue, teils digitale Wege bahnen,<br />

auch wenn das analoge Leben eingeschränkt ist. So ist das neue<br />

Online-Format aus dem Bedürfnis entstanden, weiter mit unserem<br />

Publikum in Kontakt zu sein. Und um uns weiterzuentwickeln in<br />

dem, was wir tun. Und die Menschen, die uns zuschauen, teilen dieses<br />

Bedürfnis nach Beständigkeit und Entwicklung.<br />

Info: www.k-k-t.de<br />

PREISAUSSCHREIBEN<br />

„Wir zeigen offene Lebensmodelle,<br />

in denen die Menschen füreinander da sind,<br />

sich gegenseitig helfen, sich gegenseitig<br />

fördern und demokratisch-liberal miteinander<br />

umgehen.<br />

Neue offene Lebensmodelle sind beispielsweise<br />

Großfamilien, Mehrgenerationenhäuser,<br />

Wohngemeinschaften, religiös-liberale<br />

Einrichtungen zur Förderung von religiöser<br />

Gleichstellung oder Gentlemen’s Clubs,die<br />

Frauen als Mitglieder<br />

willkommen heißen.“<br />

Prof. Dr. Ulrike Detmers<br />

Initiatorin Mestemacher Preis „GEMEINSAM LEBEN“<br />

Ausschreibung des<br />

Preisausschreibens <strong>2020</strong>:<br />

1. Januar <strong>2020</strong> - 31. August <strong>2020</strong><br />

mehr Informationen finden Sie auf unserer<br />

www.mestemacher.de/gleichstellungsaktivitaeten<br />

/mestemacher-preis-gemeinsam-leben/<br />

Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh<br />

Telefon +49 (0) 5241 / 8709-68<br />

www.mestemacher.de


24 STADTLEBEN<br />

PFARRER MÖRTTER<br />

AUS DER LUTHER-<br />

KIRCHE<br />

In der Lutherkirche werden<br />

schon seit vielen Jahren nicht<br />

nur Gottesdienste gefeiert.<br />

Die evangelische Kirche ist darüber<br />

hinaus ein Veedelstreff<br />

und gut besuchter Kulturort in<br />

der Kölner Südstadt. Hier finden Konzerte, Märkte, Vorträge und<br />

Lesungen statt. „Türen auf und rein mit den Menschen” könnte<br />

das Motto des Kirchengeschehens in normalen Zeiten sein. In<br />

den Corona-Tagen müssen die Kirchentüren jedoch geschlossen<br />

bleiben. Pfarrer Hans Mörtter erreicht die Menschen trotzdem.<br />

Er geht online.<br />

Herr Mörtter, wie sieht Ihr Alltag im Moment aus und wie<br />

erreichen Sie Ihre Gemeinde?<br />

Bei mir brennt es. Die <strong>Mai</strong>lbox quillt völlig über. Statt „Pause“ habe<br />

ich einen täglichen 15-Stunden-Arbeitstag. Schwerpunktmäßig<br />

kriege ich die Not von alleinerziehenden Hartz-IV-Müttern mit, die<br />

sich gerade in einer Katastrophe befinden. Sie sind für mich die<br />

Heldinnen unserer Zeit, die nie ein Bundesverdienstkreuz bekommen<br />

werden. Ich bin Pragmatiker und helfe und rette – aber das<br />

geht auch sehr unter die Haut und manchmal kommen mir einfach<br />

die Tränen. Die vergessene Würde der Mütter und ihrer Kinder<br />

ist mir wichtig und dafür kämpfe ich. Ebenso die Künstler*innen,<br />

Musiker*innen, denen gerade die Existenz wegbricht, die kleinen,<br />

selbstständigen Geschäftsleute, die unsere Stadtteile so bereichern.<br />

Wunderbar wäre, wenn wir wieder die Qualität des Lokalen<br />

entdecken würden, statt den Ausverkauf bei Amazon.<br />

Welche Rückmeldung bekommen Sie?<br />

Hilfsbereitschaft und Solidarität sind fantastisch, da ist ein großer<br />

Zusammenhalt. Gleichzeitig die Reaktion von armen Müttern und<br />

Familien, denen die Tränen fließen, weil sie im Blick sind und nicht<br />

alleingelassen werden und wieder atmen können, weil sie sich erstmal<br />

nicht um die nächsten zwei Monate sorgen müssen. Auch von<br />

Künstler*innen und Geschäftsleuten bekomme ich Danke für die<br />

Unterstützung und Rettung, was mir sehr nahe geht.<br />

Was lernen Sie aus der Krise?<br />

Unsere Gesellschaft kann unglaublich stark sein im Zueinanderhalten,<br />

Füreinander einstehen. Es entwickelt sich gerade eine<br />

wunderbare Qualität des Menschseins, eine neue gelebte Nachbarschaft<br />

und eine neue Achtsamkeit füreinander. Der Himmel ist<br />

wieder blau, die Luft sauber, wir können wieder atmen und die Verlangsamung<br />

tut uns gut. Wir schreiben persönliche Briefe mit der<br />

Hand, schätzen wieder unsere kleinen Geschäfte, kaufen bei ihnen<br />

ein und pfeifen auf Amazon … Die Situation gerade bestärkt mich<br />

in meiner Haltung, dass wir ein bedingungsloses Grundeinkommen<br />

brauchen, das Menschen ein würdevolles Leben ermöglicht und<br />

Kindern alle Bildungsmöglichkeiten unabhängig vom Geld der Eltern<br />

eröffnet.<br />

Info: www.lutherkirche-koeln.de<br />

DOROTHEE JUNCK<br />

AUS DEM BUCH-<br />

LADEN NEUSSER<br />

STRASSE<br />

Eine Bresche schlagen für das<br />

gute Buch – das macht sich<br />

der Buchladen Neusser Straße<br />

im Kölner Stadtteil Nippes<br />

nun bereits seit 40 Jahren zur<br />

Aufgabe. Die Begeisterung fürs Buch ist hier genauso spürbar<br />

wie die Begeisterung fürs Veedel, und das auch in Corona-Zeiten.<br />

Im Moment wird hier über alle Kanäle beraten und verkauft,<br />

und sogar ein eigener Fahrradkurier ist für die Buchhandlung<br />

unterwegs.<br />

Wie schaffen Sie und Ihr Team es in den letzten Wochen, nah<br />

dran an den Menschen in Nippes zu bleiben?<br />

Wir haben unseren Schreibtisch ins Fenster gerückt, um Blickkontakt<br />

zu haben. Der Daumenhoch durchs Fenster, das nette Lächeln,<br />

die Gesten sind für uns eine große Freude. Zur Mannschaft<br />

gehören mittlerweile drei Fahrradkuriere, die den Kölner Norden<br />

wunderbar versorgen.<br />

© Max Grönert<br />

Welche Rückmeldung bekommen Sie?<br />

Viele anerkennende Bekundungen für den Service und die durch<br />

das Telefon gereichten Buchtipps. Nur wenige sind unwirsch ob<br />

der Maßnahmen und bekommen die Linie nicht ganz gezogen.<br />

Was lernen Sie aus der Krise?<br />

Manches wendet sich auch in der Krise zum Guten. Wir haben Anfang<br />

des Jahres die Kündigung für unser Ladenlokal NEBENAN bekommen.<br />

Da bin ich sehr froh, dass wir diese Mietbelastung nun<br />

nicht mehr haben. Und ansonsten warten wir erst einmal auf das<br />

Ende der Krise und waschen uns bis dahin die Hände.<br />

Info: www.buchladen-nippes.de


Bezirksvertretung Ehrenfeld<br />

STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

25<br />

WERNER MASON –<br />

PROJEKTLEITER DER<br />

INTERNETPLATTFORM<br />

SÜDSTADT-SHOPPING<br />

Online shoppen im eigenen Veedel –<br />

durch Corona hat diese Idee viele<br />

Freunde gefunden. So auch Werner<br />

Mason. Er leitet gemeinsam mit seiner<br />

Frau die Geschäfte blickWERKE<br />

Vintage & Interieur und ZEIT DER ROSEN (2nd Hand Mode), ist<br />

gleichzeitig Händler und IT-Fachmann. Er hat mit einem Team<br />

sehr schnell die Shopping-Plattform „Südstadt-Shopping“ ins<br />

Leben gerufen, auf der kleine Südstadt-Läden ihre Waren anbieten.<br />

Geliefert wird mit dem Fahrrad ins Veedel. Und da die Idee<br />

so großen Anklang gefunden hat, wird aus Südstadt-Shopping<br />

nun Veedels-Shopping.<br />

Wir halten die Stellung<br />

und sind für Sie da!<br />

www.richmokids.de<br />

Aus dem analogen Leben in die digitale​Welt​– was ist die größte<br />

Herausforderung?<br />

Die größte Herausforderung ist der gefühlte Kontrollverlust. Auf<br />

einmal werden meine Waren im Internet gezeigt und ich kann nicht<br />

mehr persönlich beraten und beschreiben, um die mit Sorgfalt und<br />

Liebe zusammengestellten Artikel ins gebührende Licht zu rücken.<br />

Man wird online mit anderen Händlern und den bekannten und<br />

großen Online-Shops verglichen. Die Schutzmauern des eigenen<br />

Geschäfts fallen weg.<br />

Dieser Prozess ist aber längst im vollen Gange und bietet sogar<br />

viele neue Chancen – auch und gerade um Menschen wieder vermehrt<br />

davon zu überzeugen und zu begeistern, in die kleinen Geschäfte<br />

zu kommen. Wir werden wieder sichtbarer und das Thema<br />

„regional“ und „lokal“ erfährt durch die Corona-Krise einen weiteren<br />

und extrem großen Schub. Wir werden digital. Alle zusammen<br />

und auf einem Marktplatz.<br />

Welche Rückmeldung bekommt ihr?<br />

Es gibt eine überwältigende und unglaubliche Welle der Solidarität<br />

der Menschen in der Südstadt und aus den anderen Veedeln. Sie<br />

haben uns vom Start weg wahrgenommen, unsere Waren eingekauft<br />

und so allen Händlern wieder Hoffnung gegeben. Zusätzlich<br />

haben wir das „Schaufenster-Shopping“ ins Leben gerufen, d.h. die<br />

Menschen können direkt vor unseren geschlossenen Geschäften<br />

Ware bestellen und kaufen. Einfach den QR-Code im Schaufenster<br />

mit dem Smartphone scannen, das Artikelfoto in die automatisch<br />

erzeugte Email einfügen, noch den konkreten Namen des<br />

Geschäfts angeben und schon ist der Einkauf erledigt. Auch dies<br />

findet sehr großen Anklang. Dies alles ist ein riesiger Erfolg.<br />

David gegen Goliath – glaubst du, ihr habt auch nach der Krise<br />

eine reale Chance, gegen Amazon zu bestehen?<br />

Wir haben eine Chance, davon bin ich ganz fest überzeugt. Wesentlich<br />

wird dabei sein, dass wir es schaffen, möglichst alle Veedel<br />

mit allen Einzelhändlern und Gewerbetreibenden in Köln zu vereinen.<br />

Wir können eine große Aufmerksamkeit, Bedeutung und Relevanz<br />

schaffen, wenn wir zusammenhalten, Grenzen aufbrechen<br />

und über den eigenen Tellerrand hinausschauen.<br />

Das gesamte Projekt ist zwar in der Corona-Krise geboren worden,<br />

aber es wird uns in Zukunft die Möglichkeit geben, dass wir bestehen<br />

und erfolgreich sein können. Wir wünschen uns dies für die<br />

Lebendigkeit und Individualität aller Veedel, für alle Einzelhändler<br />

und Gewerbetreibenden in Köln.<br />

Info: www.veedel-shopping.de<br />

Einfach Obst und Gemüse naschen<br />

jetzt erst recht....<br />

Familien mit kleinen Kindern schwören auf die praktischen<br />

Frucht-Quetschen. Neu von HiPP gibt<br />

es jetzt Frucht und Gemüse im Quetschbeutel<br />

– natürlich in bester HiPP Bio Qualität und<br />

perfekt für den Start ins Beikostalter. Der Mix<br />

aus beliebten Obstsorten wie Apfel, Birne<br />

und Banane wird durch kindgerechte Gemüsesorten<br />

wie Kürbis und Rote Beete<br />

ergänzt. Beide Rezepturen sind aus 100 %<br />

Bio Frucht- und Gemüsepüree und schmecken<br />

fruchtig mild mit feiner Gemüsenote.<br />

www.hipp.de/beikost<br />

wir gehen online!<br />

Ehrenfeld <strong>2020</strong><br />

live Streaming / Online Auktion und mehr<br />

gebündelt am 8., 9. & 10. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

Kunstroute<br />

Köln Ehrenfeld<br />

8., 9. & 10. <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong><br />

Weiterlesen könnt ihr auf www.kaenguru-online.de.<br />

Kulturamt


26 FAMILIENLEBEN XXXXXXXXX<br />

KarlaS Morgen<br />

Frühstück<br />

SALZ<br />

KarlaS Morgen<br />

Wie wäre es mit einem richtig schönen Frühstück zu Mutter- und/oder Vatertag?<br />

Mit unseren Pancakes wird das Frühstück zum Fest. Oder ihr überrascht Mama oder<br />

Papa und bringt ihnen das Frühstück ans Bett.<br />

Zubereitung<br />

Eigelb Eiweiß<br />

Vanille<br />

Muttertag<br />

&<br />

Vatertag<br />

Pancakes<br />

ZuTaten<br />

2 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

1 Tüte Vanillezucker<br />

500 g Mehl<br />

1 Tüte Backpulver<br />

500 ml Milch<br />

150 ml Wasser<br />

Butter für die Pfanne<br />

Beeren<br />

Ahornsirup<br />

1 Die Eier trennen. Nimm für das<br />

Eiweiß am besten eine große<br />

Schüssel. Schlag es zu Eischnee auf.<br />

Er gelingt besonders gut, wenn du<br />

eine Prise Salz dazugibst.<br />

Illustration: www.frausonnenberg.de


XXXXXXXXX FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

27<br />

2 Gib Mehl, Backpulver, Vanillezucker<br />

sowie Milch und Wasser zum<br />

Eigelb hinzu. Verrühre alles mit dem<br />

Mixer zu einer cremigen Masse.<br />

4<br />

In einer heißen Pfanne lässt du etwas<br />

Butter zergehen. Gib portionsweise<br />

den Teig hinein.<br />

Wenn du siehst, dass die Pancakes<br />

nicht mehr flüssig sind, kannst du sie<br />

wenden.<br />

3 Den Eischnee hebst du<br />

vorsichtig unter den Teig.<br />

5 In der Zwischenzeit wäschst<br />

du die Beeren. Arrangiere die<br />

Pancakes zu kleinen Türmen und<br />

verziere sie mit Ahornsirup und den<br />

Beeren.<br />

Orangensaft<br />

ZuTaten<br />

Zubereitung<br />

1 kg Orangen (ergibt ca. 0,5 l Saft)<br />

Zusätzlich:<br />

1 Zitruspresse<br />

Mit frisch gepresstem Orangensaft<br />

wird ein Frühstück immer zu etwas<br />

Besonderem.<br />

Schneide die Orangen in der Mitte<br />

durch und presse sie mithilfe der<br />

Zitruspresse aus.<br />

Tipp<br />

Verziere deine Pancakes mit<br />

Namensschildern!<br />

Du kannst den Saft entweder<br />

schon auf die Gläser verteilen,<br />

oder du stellst ihn in einer<br />

schönen Kanne auf den Tisch.<br />

Karlchen<br />

Mama Papa


28 STADTLEBEN<br />

GERADE NOCH IN DER ERDE –<br />

SCHON IM HOFLADEN<br />

ODER AUF DEM WOCHENMARKT<br />

Frischer geht’s nicht, findet die <strong>KÄNGURU</strong>-Redaktion<br />

die Ausnahmeregelung – auch im Falle einer möglichen Ausgangssperre.<br />

Lebensmittel sind lebensnotwendig, und der Weg zum Einkaufen<br />

bleibt auch dann zulässig.<br />

Einkaufen an der frischen Luft<br />

Allein in Köln gibt es an knapp 40 Standorten über 60 verschiedene<br />

Wochenmärkte. Über alle neun Stadtbezirke verteilt, lässt sich<br />

an allen Wochentagen – außer sonntags – wunderbar unter freiem<br />

Himmel einkaufen. Von Alt-Brück bis Zollstock bieten die Bauern<br />

unserer Region alles an, was der Saisonkalender im <strong>Mai</strong> so hergibt –<br />

von Spargel und Rhabarber über Bärlauch und Radieschen bis hin<br />

zu den ersten heimischen Erdbeeren.<br />

Logisch, wenn frisches Obst und Gemüse aus der Region stammen,<br />

müssen sie nicht erst um die halbe Welt fliegen und lange Transportwege<br />

mit dem LKW zurücklegen, bis sie auf unserem Teller<br />

landen. Das schont vor allem die Nährstoffe und unsere Umwelt,<br />

kurbelt aber auch die Wirtschaft vor Ort an. Mit jedem Einkauf unterstützt<br />

ihr die kleinen, meist familiengeführten landwirtschaftlichen<br />

Betriebe in unserer Region. Wichtig – nicht nur, aber ganz besonders<br />

in Pandemie-Zeiten. Und das, was es dort zu kaufen gibt,<br />

schmeckt meist auch einfach gut. Wenn Spargel, Eier und Kotelett<br />

vom Hof um die Ecke stammen, bekommt das ganze Gericht auf<br />

unserem Teller gleich einen anderen Stellenwert.<br />

Hofläden und Wochenmärkte dürfen auch in Zeiten von Corona<br />

geöffnet bleiben, denn als Lebensmittellieferanten fallen sie unter<br />

© Viktor Pravdica – stock.adobe.com<br />

Bauernregel: „Im <strong>Mai</strong> ein warmer Regen<br />

bedeutet Früchtesegen“<br />

Vorwiegend findet ihr frisches Gemüse, Kräuter und Obst in den<br />

Auslagen der Hofläden und Wochenmärkte. Aber auch Fisch,<br />

Fleisch, Backwaren, Milchprodukte und Pflanzen finden sich im<br />

Angebot. Derzeit dürfen entsprechend der Corona-Schutzverordnung<br />

des Landes NRW nur Lebensmittel sowie Topf- und Schnittblumen<br />

auf den Märkten verkauft werden – Non-food-Produkte,<br />

wie zum Beispiel Kleidung und Haushaltswaren, sind zur Zeit<br />

nicht erlaubt.<br />

Auch wenn die ungezwungene Marktatmosphäre zu einem<br />

Schwätzchen verleiten mag, ausreichend Abstand sollte Ehrensache<br />

sein. Mindestabstand in der Warteschlange und zu den Standmitarbeitern<br />

sowie die allgemein bekannten Hygieneregeln gelten<br />

auch im Hofladen sowie auf dem Markt.<br />

Mit Körbchen im Ellenbogen, Sonnenbrille im Haar und bestenfalls<br />

noch Flip-Flops an den Füßen fühlt man sich doch gleich ein bisschen<br />

wie im Urlaub. Balsam für die Seele, in diesen unsicheren Zeiten.<br />

Und wenn schon nicht Südfrankreich, Malle oder Italien, dann<br />

doch wenigstens Urlaub im Veedel!<br />

7. BERGISCHE WANDERWOCHE<br />

21.5. bis 7.6.<strong>2020</strong><br />

120 geführte Wanderungen an 18 Tagen<br />

• Eseltrekking<br />

• Schnitzeljagd<br />

• Draisinenfahrt<br />

• Laternenwanderung<br />

• und vieles mehr …<br />

www.bergische-wanderwoche.de<br />

© Cora Berndt-Stühmer


XXXXXXXXX FAMILIENLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

29<br />

SERVICEBOX<br />

Eine gute Übersicht aller Wochenmärkte<br />

bietet die Stadt Köln<br />

auf ihrer Homepage www.stadtkoeln.de/wirtschaft/maerkte/<br />

wochenmaerkte<br />

Zwei Tipps aus der Redaktion:<br />

Einer der schönsten Märkte, da<br />

wunderbar im Grünen gelegen,<br />

ist der Braunsfelder Markt im<br />

Stadtwald. (Kitschburger Straße,<br />

in Höhe der Friedrich-Schmidt-<br />

Straße), Sa 7–13 Uhr<br />

Wer auch montags nicht auf<br />

das Marktvergnügen verzichten<br />

möchte: Der einzige Montagsmarkt<br />

in Köln findet in Nippes<br />

auf dem Wilhelmplatz statt.<br />

Täglich 7–13 Uhr, Sa 7–14.30 Uhr<br />

Ökomarkt<br />

www.oekomarkt.de<br />

Frische Lebensmittel aus dem<br />

Rheinland in zertifizierter Bio-<br />

Qualität:<br />

Südstadt, Severinskirchplatz<br />

Di + Fr 10–18 Uhr<br />

Innenstadt, Rudolfplatz<br />

Mi 11–18, Sa 8–14 Uhr<br />

Agnesviertel, Neusser Platz und<br />

Rodenkirchen, Maternusplatz<br />

Do 8–14 Uhr<br />

Bonn, Innenstadt, Am Münster<br />

Mi + Sa 8–14 Uhr<br />

Bad Godesberg, Moltkeplatz<br />

Fr 8–13 Uhr<br />

Feierabendmarkt<br />

meet & eat – der Wochenmarkt<br />

mit Street-Food-Köstlichkeiten<br />

am Abend<br />

http://meet-and-eat.koeln<br />

Innenstadt, Rudolfplatz<br />

Do 16–21 Uhr – derzeit geschlossen<br />

Ehrenfeld, Neptunplatz<br />

Mi 16–21 Uhr – derzeit geschlossen<br />

Achtung: Bei Redaktionsschluss<br />

stand leider noch nicht fest, ab<br />

wann die Feierabendmärkte aufgrund<br />

der Corona-Krise wieder<br />

öffnen dürfen.<br />

Marktschwärmer<br />

Ziel der Marktschwärmer ist<br />

es, Erzeuger und Verbraucher<br />

wieder näher zusammenzubringen.<br />

Bestellt werden die<br />

regionalen Produkte auf der<br />

Online-Plattform https://markt<br />

schwaermer.de/de, abgeholt<br />

wird in Wohnortnähe, also bei der<br />

nächsten Marktschwärmerei, die<br />

einmal pro Woche in Ehrenfeld,<br />

Nippes, Sülz, Mülheim und in der<br />

Südstadt stattfindet. Wie’s genau<br />

funktioniert, erklärt euch unsere<br />

Kollegin Inga unter<br />

www.kaenguru-online.de/<br />

themen/familienleben/bauer-tothe-people<br />

Eine Auflistung vieler Hofläden<br />

und Erlebnisbauernhöfe unserer<br />

Region findet ihr unter www.<br />

kaenguru-online.de/themen/<br />

ausflug/hoflaeden-underlebnisbauernhoefe<br />

Einige Hofläden haben sogar<br />

sonn- und feiertags geöffnet:<br />

Hofladen Schuhmacher<br />

Frenzenstr. 122<br />

50374 Erftstadt<br />

Tel. 02235 – 726 79<br />

So 10–18 Uhr<br />

Hallerhof<br />

50129 Bergheim-Oberaußem<br />

Tel. 02271 – 52 872<br />

So/Feiertag 9–13 Uhr<br />

Gertrudenhof<br />

Lortzingstr. 160<br />

50354 Hürth–Hermülheim<br />

Tel. 02233 – 72 816<br />

So/Feiertag 11–16 Uhr<br />

Heinenhof<br />

50259 Pulheim-Orr<br />

Tel. 02238 – 67 33<br />

So 10–14 Uhr<br />

Andere bieten einen Lieferservice:<br />

StadtLandGemüse<br />

Senefelderstr. 3<br />

50825 Köln-Ehrenfeld<br />

www.stadtlandgemuese.de<br />

Heinenhof<br />

50259 Pulheim-Orr<br />

www.heinenhof.de<br />

Obsthof Cremerius<br />

Gerhard-Boeden-Str. 1<br />

53340 Meckenheim<br />

www.obsthof-cremerius.de<br />

Oder einen Online-Shop:<br />

Krewelshof<br />

www.shop.krewelshof.de<br />

Gertrudenhof<br />

www.shop.erlebnisbauernhofgertrudenhof.de<br />

Und hier verraten wir euch noch,<br />

wo unsere <strong>KÄNGURU</strong>-Magazine<br />

zum Mitnehmen bereit liegen:<br />

Der Kölner Bio-Bauer<br />

Poll-Vingster-Str. 215<br />

51105 Köln-Poll<br />

Biohof Bursch<br />

Weidenpeschweg 31<br />

53332 Bornheim-Waldorf<br />

Obstplantagen<br />

Otto Schmitz-Hübsch<br />

Bonn-Brühler-Str. 14<br />

53332 Bornheim-Merten<br />

Krewelshof<br />

Krewelshof Lohmar<br />

An der Burg Sülz 1<br />

53797 Lohmar<br />

Krewelshof Eifel<br />

Enzener Straße (B266)<br />

53894 Mechernich<br />

NEU: Ihr bekommt <strong>KÄNGURU</strong><br />

ab sofort auf den Kölner<br />

Wochenmärkten. Fragt bitte<br />

an den Obst- und Gemüseständen<br />

danach.<br />

Bedenkt bitte, dass es aufgrund<br />

der Ansteckungsgefahr auch<br />

kurzfristig zu Änderungen der<br />

Öffnungszeiten oder Schließungen<br />

kommen kann.<br />

GRÜNER<br />

LEBEN<br />

Dingminimierung<br />

und Sinnmaximierung<br />

Sind nachhaltige Themen wegen<br />

Corona in den Hintergrund gerückt?<br />

Ich denke nicht – auch wenn die Wahrnehmung vieler Menschen<br />

gerade, zu Recht, auf andere Aspekte fokussiert. Vielleicht sind<br />

Freunde oder Familienmitglieder erkrankt, die finanzielle Existenz<br />

ist gefährdet oder als geringeres Übel gehen sich gerade zu Hause<br />

(im erzwungenen Homeoffice) alle auf die Nerven.<br />

Draußen sieht man vermehrt, was drinnen sonst so geschieht: Es<br />

wird ausgemistet. In Pandemiezeiten lässt sich über die Sinnhaftigkeit<br />

streiten, ob Dinge, die „zum Mitnehmen“ rausgestellt sind,<br />

tatsächlich mitgenommen werden sollten. Dahinter steckt, wir<br />

kennen es alle, dass wir von allem zu viel haben und vieles davon<br />

zu gut zum Wegwerfen ist. Trotzdem bleibt: Wir brauchen es nicht,<br />

und die anderen haben meistens auch schon alles.<br />

In Vor-Corona-Zeiten hätten wir nun die Gedanken dazu kreisen<br />

lassen, was den Unterschied zwischen „benötigen“, „brauchen“und<br />

„haben wollen“ macht. „Haben wollen“ geht gerade nicht so gut.<br />

Und vielleicht liegt darin eine Chance. Weg mit dem Plunder und<br />

danach – wir haben für Übersicht in den Schränken gesorgt – einfach<br />

mal nichts mehr dazu. Oder die Regel: Kommt was dazu,<br />

kommt zuerst was weg. Das „Zuerst“ ist wichtig. Erst denken, dann<br />

kaufen. Oder bewusst eine wertige Sache, statt mehrerer Billigartikel.<br />

Wenn wir die Dinge kennen, die uns umgeben, können wir<br />

sie schätzen und sie geraten nicht in Vergessenheit. Heutzutage<br />

nennen wir das Achtsamkeit, früher war das mal selbstverständlich.<br />

Wenn die Dinge einen Wert für uns besitzen, haben sie diesen<br />

vielleicht auch für andere und wir können guten Gewissens Freunde<br />

und Nachbarn fragen, ob sie für dieses und jenes Verwendung<br />

haben. Nur am Rande: Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt<br />

beherbergt 10.000 Dinge. Wer kann da den Überblick behalten?<br />

Und ja, es gibt auch bei uns immer Reibereien, was weg darf, soll<br />

oder muss. Das gehört wohl dazu – ein Grund mehr, die Dingminimierung<br />

und Sinnmaximierung voranzutreiben.<br />

Autor Holger Müller lebt mit Frau und zwei<br />

Töchtern in Köln. Als Familie versuchen<br />

sie, das komplexe Thema Nachhaltigkeit<br />

in ihrem Alltag zu leben. Holger arbeitet<br />

als Studienkoordinator an der TH Köln und<br />

lehrt an der Universität Duisburg-Essen, wie<br />

Nachhaltigkeit und Zukunft zu gestalten sind.<br />

© dimamoroz – stock.adobe.com


30 STADTLEBEN<br />

GRÜNE<br />

OASEN<br />

© Hanker – stock.adobe.com<br />

Über das Gärtnern<br />

in der Stadt<br />

Gartenarbeit erdet und fördert die Entwicklung. Doch<br />

wie können Eltern in der Stadt ihren Kindern das Gärtnern<br />

näherbringen? Autorin Janina Mogendorf hat<br />

sich in Köln umgesehen und stellt Lösungen vor – vom<br />

klassischen Schrebergarten bis hin zum Gartenlabor.<br />

Kinder in der Natur sind absolut in ihrem Element und erkunden<br />

ihre Umgebung mit allen Sinnen. Gerade, wenn Garten, Parks, Wiesen<br />

und Wälder aus dem Winterschlaf erwachen, ist draußen so<br />

viel zu sehen, zu hören, zu riechen und zu spüren. Bienen auf dem<br />

Löwenzahn, bettelnde Amseljungen, duftende Blüten am Kirschbaum<br />

und frühjahrsfrische Erde, in der man mit beiden Händen<br />

nach Herzenslust wühlen kann.<br />

Gartenarbeit erdet und fördert die Entwicklung<br />

Die unbefangene Art, mit der Kinder sich die Natur erschließen,<br />

nimmt mit der Zeit etwas ab. Während Vierjährige es noch lieben,<br />

im Dreck rumzurutschen, zu buddeln und zu bauen, verliert die<br />

frische Luft im Grundschulalter gerne mal gegen Tablet und Playstation.<br />

Und das, obwohl der direkte Kontakt mit der Umwelt für<br />

Menschen jeden Alters gesund und wichtig ist. Nicht umsonst boomen<br />

Waldkindergärten und auch viele Schulklassen zieht es zur<br />

Gartenarbeit nach draußen.<br />

In der Waldorfpädagogik etwa ist der Gartenbau ein zentrales Element.<br />

Die Kinder lernen, wie sie Natur gestalten können, Lebensräume<br />

für Pflanzen und Tiere schaffen und eine Ernährungsgrundlage<br />

für sich selbst. In einer Zeit, in der so manches Großstadtkind<br />

glaubt, das Essen käme aus dem Supermarkt, sind das wichtige<br />

Kompetenzen. Wir wissen nur noch wenig über den Herstellungsprozess<br />

unserer Lebensmittel. Kein Wunder, denn heute arbeiten<br />

nur noch 2 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft. Vor 120<br />

Jahren waren es noch 38 Prozent.<br />

Schon kleine Kinder haben Spaß daran, Verantwortung für eine<br />

Pflanze zu übernehmen. Sie erleben, wie etwas unter ihren Händen<br />

gedeiht, lernen aber auch, mit Misserfolgen umzugehen – wenn<br />

eine Blume verwelkt oder der Himbeerstrauch nur spärlich trägt.<br />

Die direkte Berührung mit der Natur lässt Menschen Empathie entwickeln,<br />

für alles Lebendige um sie herum. Und sie lehrt, geduldig<br />

zu sein, weil sich im Garten nichts beschleunigen lässt.<br />

Nicht ganz einfach: Ein Garten für Stadtbewohner<br />

Vor allem in Städteregionen bleibt das Einfamilienhaus mit angrenzendem<br />

Garten für viele ein Wunschtraum. Zwei Drittel der<br />

Menschen in Deutschland leben in einer Wohnung. So wie Shak,<br />

Sabine und ihr achtjähriger Sohn Sam. Die drei wohnen im ersten<br />

Stock eines hübschen Altbaus, jedoch ohne Balkon. Die nahegelegenen<br />

Rheinanlagen locken die Familie zum täglichen Spaziergang<br />

vor die Tür und auch im Hinterhof kann man frische Luft schnappen.<br />

Aber irgendwie reicht das auf Dauer nicht aus.<br />

„Ich habe vor 14 Jahren schon einmal mit dem Gedanken gespielt,<br />

ein Grundstück von der Stadt zu pachten“, erzählt Vater Shak.<br />

Allerdings scheiterte es damals an den hohen Abgaben. Ein Schrebergarten<br />

ist ihm zu fremdbestimmt, denn die Vereine setzen<br />

sehr genau fest, was und wie gepflanzt werden darf. Und so liegt<br />

Shaks Traum auf Eis. Bis Sabine auf einen Aushang der Kirchengemeinde<br />

aufmerksam wird: Vier Grundstücke sind zur Pacht ausgeschrieben.<br />

„Ich habe dann sofort dort angerufen und erfahren, dass die Pacht<br />

nur rund 10 Euro im Monat beträgt“, erzählt Shak begeistert. Die<br />

Familie überlegt nicht lange und bewirbt sich. Eineinhalb Monate<br />

müssen sich die drei noch gedulden, bis die Gemeinde ihnen<br />

schließlich ein Grundstück zuteilt. 600 Quadratmeter Wiese und<br />

Nadelbäume, etwa einen Kilometer von ihrer Wohnung entfernt,<br />

an einem Hang gelegen. Eine grüne Oase, die nun darauf wartet,<br />

umgestaltet und beackert zu werden.


STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

31<br />

Umwelt schützen und gestalten<br />

„Ich habe immer schon davon geträumt, eigene Kartoffeln anzupflanzen<br />

und Gemüse zu essen, das ich selbst gezogen habe“,<br />

freut sich Shak. Die Hälfte der Wiesenfläche will er deshalb in einen<br />

Gemüsegarten umwandeln, die andere zum Blühen bringen. „Da<br />

kommt einiges an Arbeit auf uns zu. Im Moment besteht die Wiese<br />

fast nur aus Moos und die Erde ist wegen der Nadelbäume zu sauer<br />

für den Gemüsebau.“<br />

Das kann jedoch ihre Freude nicht trüben. „Wir sind einfach so begeistert<br />

von unserer Ruheinsel, dort oben am Berg“, sagt Shak.<br />

Rückzug vom stressigen Alltag, Selbstversorgung und die Nähe<br />

zur Natur stehen für den Familienvater im Vordergrund. „Wir werden<br />

ein Tipi dort aufstellen, so dass wir auch mal länger dort bleiben<br />

können.“ Sein Sohn soll ein Baumhaus bekommen und sich<br />

ansonsten frei austoben dürfen. Shak will ihm zeigen, wie man<br />

Bäume beschneidet und die Beete in Schuss hält.<br />

„Ich hoffe, dass Sam durch das Werkeln im Garten seine kindliche<br />

Beziehung zur Natur erhält und sie noch weiter ausbaut. Denn nur<br />

so lernt er, wie wichtig es ist, seine Umwelt zu schützen“, sagt Sabine.<br />

Sie wünscht sich, dass ihr Sohn zwischen Bäumen und Beeten<br />

zur Ruhe kommt, im wahrsten Sinne geerdet wird. „Es wäre schön,<br />

wenn er entdeckt, wieviel Kraft man aus der Natur schöpfen kann<br />

und das später auch im Erwachsenenleben für sich nutzen kann.“<br />

Der Klassiker: ein Schrebergarten<br />

Der Bedarf am Gärtnern ist gerade in großen Metropolen wie<br />

Köln und Bonn hoch. Das haben auch die Städte erkannt und bieten<br />

mittlerweile viele Möglichkeiten und Flächen, die Harke zu<br />

schwingen. „Der Klassiker ist natürlich der Schrebergarten“, sagt<br />

Joachim Bauer vom Grünflächenamt der Stadt Köln. Von diesen<br />

Kleingärten gibt es im Stadtgebiet rund 13.000 Stück. „Oft haben<br />

© Halfpoint – stock.adobe.com<br />

sie eine Größe von 300 Quadratmetern und bestehen aus Wiese,<br />

Beeten, Obstbäumen und einem Gartenhaus.“ Die Pacht liegt bei<br />

300 Euro im Jahr, aber in der Regel wird zusätzlich eine Ablöse an<br />

den Vorpächter fällig.<br />

Gerade im Innenstadtbereich ist die Nachfrage nach solchen Gärten<br />

sehr hoch und die Wartelisten sind lang. „Da könnten wir jeden<br />

Garten fünf bis acht Mal verpachten“, ist Bauers Erfahrung. In den<br />

Randbezirken sieht es schon besser aus, aber natürlich ist auch die<br />

Entfernung zwischen Wohnung und Garten relevant. Wenn ich mit<br />

Kind, Picknickkorb und Bollerwagen erst dreimal umsteigen muss,<br />

bis ich die Gartenpforte erreiche, ist das gerade für Familien weniger<br />

interessant. „Das Ideal ist natürlich, beim Kochen eben mal<br />

kurz rüberzuspringen, um einen Bund Schnittlauch zu ernten.“<br />

Im Trend: Urban Gardening<br />

© Image‘in – stock.adobe.com<br />

Wer nicht viel Zeit zum Gärtnern hat, sich aber an einer naturnahen<br />

und gepflegten Umgebung erfreut, kann in Großstädten wie<br />

Bonn und Köln auch Pate werden fürs urbane Grün. „Die kleinste<br />

Patenschaft kann man für eine Baumscheibe vor der eigenen<br />

Haustür übernehmen, sie sauber halten oder bepflanzen“, so Bauer.<br />

Daneben gibt es auch Patenschaften für Kinderspielplätze oder<br />

Grünstreifen. „Im Klettenbergpark haben wir einen Rosengarten,<br />

um den sich zwanzig Anwohner gemeinsam kümmern.“<br />

Sehr beliebt sind auch Gemeinschaftsgärten, die man in Köln und<br />

auch in Bonn in nahezu allen Bezirken findet. Seit 2016 sind die<br />

Kölner im „Netzwerk Gemeinschaftsgärten“ organisiert. Beim sogenannten<br />

Urban Gardening bauen Gruppen gemeinsam Gemüse<br />

an, häufig in Hochbeeten. Sie verwalten sich selbst und legen<br />

Wert auf gemeinschaftliche soziale Aktionen, die über das reine<br />

Gärtnern hinausgehen. Viele engagieren sich für den Klima- und<br />

Umweltschutz, in der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Stadtentwicklung.


32 STADTLEBEN<br />

© Rawpixel.com – stock.adobe.com<br />

Gartenlabore: Neue Ideen für grüne Städte<br />

Ein sehr spannendes, neues Projekt hat die Stadt Köln im <strong>Mai</strong><br />

2019 gestartet. Im Rahmen des Programms „Essbare Stadt“ wurden<br />

ehemalige Ackerflächen an der Olpener Straße in Kalk und an<br />

der Gesamtschule Holweide in „Gartenlabore“ umgewandelt. Hier<br />

kann in drei Varianten gegärtnert werden.<br />

• In 300–500 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgärten können<br />

Gruppen wie Hausgemeinschaften, aber auch Schulklassen,<br />

Jugendgruppen oder Kindergärten Kräuter, Salat und Gemüse<br />

ziehen.<br />

• Im Stadtgarten sind auch Einzelpersonen oder Familien eingeladen,<br />

auf Parzellen von 75, 100 oder 125 Quadratmetern Kartoffeln,<br />

Möhren oder auch Obst anzubauen.<br />

• Wer nur einen Sommer lang Gemüse pflegen, wässern und ernten<br />

will, kann sich für eine Parzelle im Krautgarten bewerben. Dieser<br />

besteht aus langen Reihen vorgesäter Gemüsesorten. Quer dazu<br />

werden kleine Parzellen abgesteckt, so dass jeder Hobby-Gärtner<br />

alle Sorten auf seinem Grundstück ernten kann.<br />

Das Besondere: „Die Stadt vergibt alle Gartenlabor-Flächen kostenlos<br />

und erhebt nur eine kleine Unkosten-Gebühr von etwa 50<br />

Euro“, erklärt Joachim Bauer. Die gesamte Anlage ist öffentlich<br />

zugänglich. Man wandert an Wiesen und Obstbäumen vorbei und<br />

rechts und links des Weges liegen die einzelnen Gärten. „Das Gartenlabor<br />

an der Olpener Straße ist schon rappelvoll, aber in Holweide<br />

ist noch viel frei“, erklärt Joachim Bauer, der sich über Bewerbungen<br />

freut (siehe Infokasten).<br />

Wer Gemüse ziehen will, hat also viele Möglichkeiten. Wie aber<br />

sieht es mit Bienenweiden aus? „Artenreiche Wiesen zu pflegen ist<br />

nicht einfach, da braucht es Erfahrung“, sagt Bauer. „So darf nur<br />

zweimal im Jahr gemäht werden und der Grünschnitt muss einige<br />

Zeit liegenbleiben, damit Tiere flüchten und Samen rausfallen.“<br />

Deshalb übernimmt das die Stadt selbst im Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Stadtgrün naturnah“. In Ehrenfeld und in Kalk sind<br />

bereits große Wiesen angelegt, in allen weiteren Bezirken werden<br />

bis 2022 jeweils zehn Hektar dazukommen.<br />

Shak, Sabine und Sam haben derweil die ersten Frühlingstage genutzt,<br />

um im Gemüsebeet Hand anzulegen. „Es ist mir wichtig, dass<br />

unser Sohn lernt, wie man sein eigenes Essen anbaut“, macht Sabine<br />

deutlich. Denn auch wenn es sich ein bisschen nach Endzeitszenario<br />

anhört: „Wir wissen nicht, wie es mit unserer Welt weitergeht.<br />

Und ich habe ein besseres Gefühl, wenn unser Sohn in 30<br />

Jahren weiß, wie er sich selbst versorgen kann.“<br />

INFO<br />

Infos, Links und Adressen zum Gärtnern in der Stadt Köln:<br />

www.stadt-koeln.de<br />

Generalpächter der Kleingärten in Köln<br />

www.kgv-koeln.de<br />

Netzwerk Gemeinschaftsgärten Köln<br />

www.gemeinschaftsgaerten-koeln.de<br />

Gartenlabor Holweide<br />

Amt für Landschaftspflege und Grünflächen<br />

Joachim Bauer<br />

E-<strong>Mai</strong>l: joachim.bauer@stadt-koeln.de<br />

Tel. 0221 – 22 12 60 36<br />

Essbare Stadt Köln<br />

www.essbare-stadt.koeln<br />

Essbare Stadt und Gärtnern in der Stadt Bonn<br />

www.bonnimwandel.de/gartnern-in-bonn<br />

Bundesprogramm Stadtgrün naturnah<br />

www.stadtgruen-naturnah.de<br />

Straßenbaumspende Stiftung Kölner Grün<br />

www.koelner-gruen.de/1000-baeume-fuer.koeln.aspx


STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

33<br />

TIPPS<br />

FÜR DEN<br />

BALKON<br />

Auch auf einem Balkon können Familien sich eine<br />

kleine grüne Oase schaffen. Inga aus der <strong>KÄNGURU</strong>-<br />

Redaktion hat im Internet gestöbert und für euch ein<br />

paar grüne Websites zusammengestellt, auf denen ihr<br />

und eure Kinder Tipps und Ideen für die Bepflanzung,<br />

Begrünung und Dekoration eures Balkons findet.<br />

4.000qm<br />

Sandstrand<br />

BEETKIDS<br />

Auf www.beetkids.de dreht sich alles um das Gärtnern mit Kindern<br />

– im Garten, auf dem Balkon oder auch auf der Fensterbank.<br />

Eltern bekommen hier tolle Anregungen, wie sie ihren Kindern das<br />

Thema Garten und Natur spielerisch schmackhaft machen. Neben<br />

informativen Beiträgen wie „Die 10 besten Pflanzen für das Gärtnern<br />

mit Kindern“ oder „Ein Hochbeet für Kinder“ gibt es auch<br />

Basteltipps, zum Beispiel, wie ihr mit eurem Nachwuchs bunte Blumenstecker<br />

bastelt oder Saatbänder selber macht.<br />

SPASS & ERHOLUNG AUF 20 HEKTAR<br />

mit Wasserspielplatz, Piraten-Kletterschiff,<br />

Flying Fox-Park, Riesen-Hüpfkissen, Aqua-Park u.v.m.<br />

NATURSCHUTZBUND<br />

Die meisten Tipps für die Bepflanzung eures Balkons bekommt<br />

ihr auf www.nabu.de. Hier erfahrt ihr nicht nur, welche Pflanzen<br />

sich eignen und wie der Balkon insekten- und vogelfreundlich wird,<br />

sondern auch, wie ihr einen ganzen Garten in nur einem Topf anlegt<br />

und wie ihr Nistkästen selber baut. Für Kinder eignet sich die<br />

Website www.najuversum.de. Sie erfahren hier Spannendes über<br />

Natur und Tiere und bekommen zum Beispiel Bauanleitungen für<br />

ein Bambus-Büchsen-Hotel oder ein Hummelhaus.<br />

KNAUBER<br />

Auf der Ideen-Seite von www.knauber-freizeit.de findet ihr genau<br />

das, was der Name verspricht – Ideen für Balkon und Terrasse sowie<br />

Bau- und Bastelanleitungen für die Gestaltung eures Balkons.<br />

Spannend finden wir den Vorschlag, auf dem Balkon Kartoffeln anzubauen.<br />

Im Kreativ-Archiv könnt ihr euch dagegen anschauen, wie<br />

man zum Beispiel Vogelfutterhäuser selber baut oder wie ihr bunte<br />

Upcycling-Windspiele zur Verschönerung eures Balkons bastelt.<br />

Infos unter: www.seepark-zuelpich.de<br />

100 %<br />

WACHS-MAL-KISTE<br />

Der Klefhof im Bergischen Land ist ein kleiner, bunter Bioland-Hof<br />

mit tollen Angeboten für Familien. Ganz neu sind die sogenannten<br />

Wachs-mal-Kisten für den eigenen Balkon oder Garten. Es gibt sie<br />

in drei verschiedenen Sortierungen: Die Naschkiste mit Nasch-Tomaten,<br />

Snack-Paprika, Mexikanische Minigurke, Physalis. Bienenschmaus<br />

verwöhnt Hummeln, Bienen & Schmetterlinge. Wildes<br />

Wuchern verwandelt deinen Balkon in einen grünen Dschungel.<br />

Bestellen könnt ihr sie unter www.klefhof.de<br />

KLEINES GEWINNSPIEL<br />

Unter www.kaenguru-online.de/gewinnspiel verlosen wir<br />

jeweils eine Wachs-mal-Kiste.<br />

©Gallo Römisches Museum<br />

neanderthal.de


34 FAMILIENLEBEN XXXXXXXXX<br />

GRÜNE SEITEN<br />

Alles im Blick: Je nachdem, wie groß der<br />

Garten ist, kann man schon mal den Überblick<br />

verlieren. In diesem bunten Notizbuch<br />

können Gärtner*innen alles rund um<br />

den eigenen Garten aufschreiben. Woran<br />

muss ich im <strong>Mai</strong> denken? Und wann habe<br />

ich die Tomatenpflänzchen gesetzt?<br />

Meine Gartennotizen, Moses,<br />

ISBN 403-3-47787-119-0,<br />

14,95 Euro<br />

Gemeinschaftsgarten: Wie setzen wir unser<br />

eigenes Gemeinschaftsgartenprojekt um?<br />

Reichlich Tipps von der ersten Idee bis hin zum<br />

Einrichten und Pflegen gibt es von Ben Raskin.<br />

Im Anhang findet sich außerdem eine bunte<br />

Übersicht zu den verschiedenen Pflanzen.<br />

Community Gardening, Haupt,<br />

ISBN 978-3-25808-035-2, 9,90 Euro<br />

Für Regentage: Wenn<br />

es draußen zu verregnet<br />

für Wald- und Gartenspaß ist,<br />

kann man den auch ins Kinderzimmer<br />

holen. „Willkommen in der<br />

Waldschule“ ist ein Hörspiel über Freundschaft,<br />

das viel Waldstimmung durch die<br />

Lautsprecher strömen lässt.<br />

Willkommen in der Waldschule: Beste Freunde –<br />

Pfote drauf, ab 5 J., Random House,<br />

ASIN B07P5Y5SD2, 6,40 Euro<br />

Zum Einstimmen: Wie fühlt sich eigentlich<br />

so ein Blatt, das gerade frisch aus seiner<br />

Hülle geschlüpft ist? Der Düsseldorfer<br />

Autor Michael Stabenow hat sich dazu eine<br />

kleine Gartengeschichte einfallen lassen. Mit<br />

bunten Illustrationen und Mitmach-Teil zum<br />

Selbstausmalen.<br />

Theo – Eine kleine Lebensgeschichte, Epubli,<br />

ISBN 978-3-74671-986-3, 21,99 Euro<br />

Balkonprojekte: Wenig Platz, aber viel<br />

Lust auf Grünes? Hier gibt es jede Menge<br />

Tipps für den Stadtbalkon. Die richtigen<br />

Behältnisse – aus Einkaufskisten<br />

und anderen Alltagsgegenständen – finden<br />

sich hier genauso wie die passenden<br />

Balkonpflanzen.<br />

Mein kreativer Stadtbalkon,<br />

Edition Michael Fischer,<br />

ISBN 978-3-96093-268-0, 20 Euro<br />

Kostenlose Tipps: Welche Pflanzen und Materialien<br />

sind gut fürs Gärtnern mit Kindern geeignet?<br />

In diesem kostenlosen E-Book gibt es<br />

jede Menge Tipps, die anschaulich mit reichlich<br />

Fotos daherkommen.<br />

Urban Gardening mit Kindern, kostenloses<br />

E-Book, zu bestellen unter preis.de/urban-<br />

gardening-mit-kindern/<br />

Anzeige<br />

Mach mit, wir bringen die Stadt zum Blühen!<br />

Pfl anzaktion für Hummeln & Bienen:<br />

wachs-mal-Kiste<br />

Gutschein für eine Bienen-Futter-Pfl anze;<br />

einzulösen bis Ende <strong>Mai</strong>!<br />

Bio-Pflanzen für kleine & große Gärten<br />

www.klefhof.de<br />

Pfl anz dir dein kleines Schlaraffenland in Kasten, Kübel & Beet;<br />

mit einer wachs-mal-Kiste vom Klefhof: tolle Bio-Gemüsepfl anzen,<br />

Blumen & Kräuter; dazu gibts Beratung, Tipps & Tricks.<br />

Verkauf in Köln und ab Hof: www.klefhof.de


208<br />

35<br />

SO GEHT BURGER:<br />

KOCHEN MIT KARLA<br />

<strong>KÄNGURU</strong> hat ein Kochbuch für Eltern und<br />

Kinder herausgegeben. Viele Familien machen<br />

jetzt viel mehr zusammen als im „normalen“<br />

Alltag – zum Beispiel zusammen kochen,<br />

den Tisch decken und nach dem Essen<br />

wieder abräumen. Dazu liefert „Kochen mit<br />

Karla“ 23 leckere Gerichte – von der Mandala-<br />

Pizza über die Prinzessinnen-Nudeln bis hin<br />

zum Zebra-Kuchen. Das Besondere daran:<br />

Alle Rezepte laden Kinder dazu ein, tatkräftig<br />

mitzukochen oder das Gericht, je nach Alter,<br />

sogar komplett selbstständig zuzubereiten.<br />

Jedes Rezept beginnt mit dem Foto des fertigen<br />

Gerichts – so wissen alle, wohin die Reise<br />

durch die Küche gehen soll. Illustratorin „Frau<br />

Sonnenberg“ liefert mit übersichtlichen<br />

Detailzeichnungen die Schritt-für-<br />

Schritt-Anleitungen. Dafür hat<br />

sie alle Gerichte mit ihren<br />

Kochen<br />

Karla<br />

Kindern zubereitet, gekostet und für gut befunden<br />

und weiß also bestens, worauf es<br />

jeweils ankommt. Den lustigen (Veggie-)Burger-Bauplan<br />

oder die Illustrationen von Rührschüssel,<br />

Knoblauch und Pfeffermühle können<br />

auch jüngere Kinder wunderbar „lesen“.<br />

Kochbuch „Kochen mit Karla“, zusammengestellt<br />

und illustriert von „Frau Sonnenberg“<br />

Känguru Colonia Verlag Köln <strong>2020</strong>,<br />

12,90 Euro (inkl. Versand), Bestellung unter<br />

www.kaenguru-online.de/kochbuch<br />

mit<br />

Kochen<br />

Karla<br />

mit<br />

Kochen<br />

Karla<br />

23<br />

Rezepte<br />

mit<br />

23<br />

Rezepte<br />

23<br />

Rezepte<br />

IMPRESSUM<br />

Heft <strong>Mai</strong> <strong>2020</strong>, 21. Jahrgang<br />

verbreitete Auflage 30.000<br />

Känguru Colonia Verlag GmbH<br />

Hansemannstr. 17–21<br />

50823 Köln<br />

www.kaenguru–online.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRERINNEN<br />

Sonja Bouchireb<br />

Susanne Geiger–Krautmacher<br />

Petra Hoffmann (v.i.S.d.P.)<br />

ZENTRALE/MITNAHMEORTE/ABO<br />

Mareike Krus<br />

Tel. 0221 – 99 88 21–0<br />

Fax 0221 – 99 88 21–99<br />

info@kaenguru–online.de<br />

REDAKTION<br />

Petra Hoffmann (ph)<br />

hoffmann@kaenguru–online.de<br />

Anja Janßen (aj)<br />

janssen@kaenguru–online.de<br />

Sue Herrmann (sh)<br />

herrmann@ kaenguru–online.de<br />

MEDIABERATUNG PRINT UND ONLINE<br />

Susanne Geiger–Krautmacher,<br />

Tel. 0221 – 99 88 21–11<br />

geiger@kaenguru–online.de<br />

Sonja Bouchireb, Tel. 0221 – 99 88 21–41<br />

bouchireb@kaenguru–online.de<br />

Christine David<br />

david@kaenguru–online.de<br />

Petra Priggemeyer<br />

priggemeyer@kaenguru-online.de<br />

Zurzeit gültige Preisliste Nr. 9<br />

vom 30.6.2018<br />

KLEINANZEIGEN<br />

Mareike Krus<br />

krus@kaenguru–online.de<br />

VERANSTALTUNGSTERMINE<br />

Bitte per E–<strong>Mai</strong>l mit vollständiger<br />

Veranstalteradresse bis zum<br />

8. des Vormonats an: Petra Schulte<br />

schulte@kaenguru–online.de<br />

GRAFIK<br />

Annette Süß<br />

mail@annettesuess.de<br />

DANK AN UNSERE NEUEN PARTNER!<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Inga Drews, Laura Kuwawi, Frau Sonnenberg,<br />

Holger Müller, Janina Mogendorf, Golrokh Esmaili<br />

LEKTORAT REDAKTIONSTEIL<br />

Katrin Höller<br />

info@writehouse.de<br />

Kitas und Grundschulen geschlossen, viele Läden,<br />

Kulturorte und Ausflugsziele auch. Damit<br />

fiel für uns ein großer Teil unserer üblichen Verteilstellen<br />

weg. Dass ihr dieses <strong>KÄNGURU</strong> Magazin<br />

trotzdem in Händen haltet, verdankt ihr<br />

möglicherweise unseren neuen Mitnahmeorten,<br />

<strong>Mai</strong> <strong>2020</strong> www.kaenguru–online.de kostenfrei<br />

STADTMAGAZIN FÜR FAMILIEN IN KÖLN BONN<br />

die wir in den letzten Wochen gewinnen konnten.<br />

Dafür ein herzliches Dankeschön an rund<br />

70 REWE-Märkte in Köln, Hürth, Erftstadt, Bergheim,<br />

Pulheim und Kerpen! Obwohl sie alle in der<br />

aktuellen Situation vor großen Herausforderungen<br />

stehen, haben sich die Marktleiterinnen und<br />

Marktleiter bereit erklärt, uns zu unterstützen<br />

und das <strong>KÄNGURU</strong> über ihre Märkte an euch zu<br />

verteilen. Das wissen wir sehr zu schätzen! Ein<br />

ebenso herzliches Dankeschön geht an verschiedene<br />

EDEKA-Filialen und Globus-Märkte sowie<br />

an das Marktamt der Stadt Köln. Auch sie helfen<br />

uns sehr bei der Verteilung des Magazins.<br />

Eine vollständige Liste aller aktuellen<br />

<strong>KÄNGURU</strong>-Mitnahmeorte findet ihr unter<br />

www.kaenguru-online.de/mitnahmeorte.<br />

Danke an das Libelle-Team für Text<br />

und Illustration auf den Seiten 12/13!<br />

Bildnachweise am Bild<br />

<strong>KÄNGURU</strong> erscheint monatlich (10–mal im Jahr)<br />

und liegt kostenlos aus. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Zeichnungen und Fotos<br />

wird keine Haftung übernommen. <strong>KÄNGURU</strong><br />

veröffentlicht kostenlos Termine für Veranstaltungen.<br />

Die Übereinstimmung des abgedruckten<br />

Veranstaltungskalenders mit der Vorlage ist zwar<br />

beabsichtigt, aber ohne Gewähr. Nachdruck, auch<br />

auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages. Alle Urheberrechte für Beiträge,<br />

Fotos und Anzeigen liegen bei der Herausgeberin<br />

bzw. den Autoren. Erfüllungsort und Gerichtsstand<br />

ist Köln.<br />

ANZEIGENSCHLUSS FÜR<br />

DIE JUNI 20-AUSGABE:<br />

08. MAI <strong>2020</strong><br />

DRUCK<br />

Weiss-Druck Monschau<br />

GX6<br />

Dieses Druckerzeugnis ist mit dem<br />

Blauen Engel zertifiziert.<br />

IN DIESER AUSGABE:<br />

KRISENBEWÄLTIGUNG<br />

Locals mit guten Ideen<br />

EINKAUFEN<br />

Hofläden und Wochenmärkte<br />

<strong>KÄNGURU</strong> ist Mitglied der „Familienbande”,<br />

des bundesweiten Zusammenschlusses von<br />

Eltern–Stadtmagazinen, Gesamtauflage 781.000,<br />

Telefon 0431 – 220 73–0, www.familienban.de<br />

<strong>KÄNGURU</strong> ist Mitglied im VDZ NRW, dem<br />

Verband der Zeitschriftenverlage in NRW e. V.


36 NEUES AUS DER REGION<br />

Grünes Licht für euer Projekt.<br />

Mit einer guten Idee lässt<br />

sich viel bewegen.<br />

RheinStart unterstützt nachhaltige<br />

Projekte von Vereinen, Bildungseinrichtungen<br />

und Organisationen<br />

mit bis zu 3.000 Euro.<br />

Mehr Informationen unter rheinstart.org<br />

Bis zum 3. Juni anmelden.

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