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KÄNGURU Mai 2020

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen Einkaufen: Hofläden und Wochenmärkte Raus ins Netz: Online-Angebote für Kita, Grundschule und Ab-10-Jährige Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt Kochen mit Karla: Pancakes

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30 STADTLEBEN<br />

GRÜNE<br />

OASEN<br />

© Hanker – stock.adobe.com<br />

Über das Gärtnern<br />

in der Stadt<br />

Gartenarbeit erdet und fördert die Entwicklung. Doch<br />

wie können Eltern in der Stadt ihren Kindern das Gärtnern<br />

näherbringen? Autorin Janina Mogendorf hat<br />

sich in Köln umgesehen und stellt Lösungen vor – vom<br />

klassischen Schrebergarten bis hin zum Gartenlabor.<br />

Kinder in der Natur sind absolut in ihrem Element und erkunden<br />

ihre Umgebung mit allen Sinnen. Gerade, wenn Garten, Parks, Wiesen<br />

und Wälder aus dem Winterschlaf erwachen, ist draußen so<br />

viel zu sehen, zu hören, zu riechen und zu spüren. Bienen auf dem<br />

Löwenzahn, bettelnde Amseljungen, duftende Blüten am Kirschbaum<br />

und frühjahrsfrische Erde, in der man mit beiden Händen<br />

nach Herzenslust wühlen kann.<br />

Gartenarbeit erdet und fördert die Entwicklung<br />

Die unbefangene Art, mit der Kinder sich die Natur erschließen,<br />

nimmt mit der Zeit etwas ab. Während Vierjährige es noch lieben,<br />

im Dreck rumzurutschen, zu buddeln und zu bauen, verliert die<br />

frische Luft im Grundschulalter gerne mal gegen Tablet und Playstation.<br />

Und das, obwohl der direkte Kontakt mit der Umwelt für<br />

Menschen jeden Alters gesund und wichtig ist. Nicht umsonst boomen<br />

Waldkindergärten und auch viele Schulklassen zieht es zur<br />

Gartenarbeit nach draußen.<br />

In der Waldorfpädagogik etwa ist der Gartenbau ein zentrales Element.<br />

Die Kinder lernen, wie sie Natur gestalten können, Lebensräume<br />

für Pflanzen und Tiere schaffen und eine Ernährungsgrundlage<br />

für sich selbst. In einer Zeit, in der so manches Großstadtkind<br />

glaubt, das Essen käme aus dem Supermarkt, sind das wichtige<br />

Kompetenzen. Wir wissen nur noch wenig über den Herstellungsprozess<br />

unserer Lebensmittel. Kein Wunder, denn heute arbeiten<br />

nur noch 2 Prozent der Deutschen in der Landwirtschaft. Vor 120<br />

Jahren waren es noch 38 Prozent.<br />

Schon kleine Kinder haben Spaß daran, Verantwortung für eine<br />

Pflanze zu übernehmen. Sie erleben, wie etwas unter ihren Händen<br />

gedeiht, lernen aber auch, mit Misserfolgen umzugehen – wenn<br />

eine Blume verwelkt oder der Himbeerstrauch nur spärlich trägt.<br />

Die direkte Berührung mit der Natur lässt Menschen Empathie entwickeln,<br />

für alles Lebendige um sie herum. Und sie lehrt, geduldig<br />

zu sein, weil sich im Garten nichts beschleunigen lässt.<br />

Nicht ganz einfach: Ein Garten für Stadtbewohner<br />

Vor allem in Städteregionen bleibt das Einfamilienhaus mit angrenzendem<br />

Garten für viele ein Wunschtraum. Zwei Drittel der<br />

Menschen in Deutschland leben in einer Wohnung. So wie Shak,<br />

Sabine und ihr achtjähriger Sohn Sam. Die drei wohnen im ersten<br />

Stock eines hübschen Altbaus, jedoch ohne Balkon. Die nahegelegenen<br />

Rheinanlagen locken die Familie zum täglichen Spaziergang<br />

vor die Tür und auch im Hinterhof kann man frische Luft schnappen.<br />

Aber irgendwie reicht das auf Dauer nicht aus.<br />

„Ich habe vor 14 Jahren schon einmal mit dem Gedanken gespielt,<br />

ein Grundstück von der Stadt zu pachten“, erzählt Vater Shak.<br />

Allerdings scheiterte es damals an den hohen Abgaben. Ein Schrebergarten<br />

ist ihm zu fremdbestimmt, denn die Vereine setzen<br />

sehr genau fest, was und wie gepflanzt werden darf. Und so liegt<br />

Shaks Traum auf Eis. Bis Sabine auf einen Aushang der Kirchengemeinde<br />

aufmerksam wird: Vier Grundstücke sind zur Pacht ausgeschrieben.<br />

„Ich habe dann sofort dort angerufen und erfahren, dass die Pacht<br />

nur rund 10 Euro im Monat beträgt“, erzählt Shak begeistert. Die<br />

Familie überlegt nicht lange und bewirbt sich. Eineinhalb Monate<br />

müssen sich die drei noch gedulden, bis die Gemeinde ihnen<br />

schließlich ein Grundstück zuteilt. 600 Quadratmeter Wiese und<br />

Nadelbäume, etwa einen Kilometer von ihrer Wohnung entfernt,<br />

an einem Hang gelegen. Eine grüne Oase, die nun darauf wartet,<br />

umgestaltet und beackert zu werden.

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