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KÄNGURU Mai 2020

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen Einkaufen: Hofläden und Wochenmärkte Raus ins Netz: Online-Angebote für Kita, Grundschule und Ab-10-Jährige Grüne Oasen: Gärtnern in der Stadt Kochen mit Karla: Pancakes

Krisenbewältigung: Locals mit guten Ideen
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STADTLEBEN <strong>KÄNGURU</strong> 05 I 20<br />

31<br />

Umwelt schützen und gestalten<br />

„Ich habe immer schon davon geträumt, eigene Kartoffeln anzupflanzen<br />

und Gemüse zu essen, das ich selbst gezogen habe“,<br />

freut sich Shak. Die Hälfte der Wiesenfläche will er deshalb in einen<br />

Gemüsegarten umwandeln, die andere zum Blühen bringen. „Da<br />

kommt einiges an Arbeit auf uns zu. Im Moment besteht die Wiese<br />

fast nur aus Moos und die Erde ist wegen der Nadelbäume zu sauer<br />

für den Gemüsebau.“<br />

Das kann jedoch ihre Freude nicht trüben. „Wir sind einfach so begeistert<br />

von unserer Ruheinsel, dort oben am Berg“, sagt Shak.<br />

Rückzug vom stressigen Alltag, Selbstversorgung und die Nähe<br />

zur Natur stehen für den Familienvater im Vordergrund. „Wir werden<br />

ein Tipi dort aufstellen, so dass wir auch mal länger dort bleiben<br />

können.“ Sein Sohn soll ein Baumhaus bekommen und sich<br />

ansonsten frei austoben dürfen. Shak will ihm zeigen, wie man<br />

Bäume beschneidet und die Beete in Schuss hält.<br />

„Ich hoffe, dass Sam durch das Werkeln im Garten seine kindliche<br />

Beziehung zur Natur erhält und sie noch weiter ausbaut. Denn nur<br />

so lernt er, wie wichtig es ist, seine Umwelt zu schützen“, sagt Sabine.<br />

Sie wünscht sich, dass ihr Sohn zwischen Bäumen und Beeten<br />

zur Ruhe kommt, im wahrsten Sinne geerdet wird. „Es wäre schön,<br />

wenn er entdeckt, wieviel Kraft man aus der Natur schöpfen kann<br />

und das später auch im Erwachsenenleben für sich nutzen kann.“<br />

Der Klassiker: ein Schrebergarten<br />

Der Bedarf am Gärtnern ist gerade in großen Metropolen wie<br />

Köln und Bonn hoch. Das haben auch die Städte erkannt und bieten<br />

mittlerweile viele Möglichkeiten und Flächen, die Harke zu<br />

schwingen. „Der Klassiker ist natürlich der Schrebergarten“, sagt<br />

Joachim Bauer vom Grünflächenamt der Stadt Köln. Von diesen<br />

Kleingärten gibt es im Stadtgebiet rund 13.000 Stück. „Oft haben<br />

© Halfpoint – stock.adobe.com<br />

sie eine Größe von 300 Quadratmetern und bestehen aus Wiese,<br />

Beeten, Obstbäumen und einem Gartenhaus.“ Die Pacht liegt bei<br />

300 Euro im Jahr, aber in der Regel wird zusätzlich eine Ablöse an<br />

den Vorpächter fällig.<br />

Gerade im Innenstadtbereich ist die Nachfrage nach solchen Gärten<br />

sehr hoch und die Wartelisten sind lang. „Da könnten wir jeden<br />

Garten fünf bis acht Mal verpachten“, ist Bauers Erfahrung. In den<br />

Randbezirken sieht es schon besser aus, aber natürlich ist auch die<br />

Entfernung zwischen Wohnung und Garten relevant. Wenn ich mit<br />

Kind, Picknickkorb und Bollerwagen erst dreimal umsteigen muss,<br />

bis ich die Gartenpforte erreiche, ist das gerade für Familien weniger<br />

interessant. „Das Ideal ist natürlich, beim Kochen eben mal<br />

kurz rüberzuspringen, um einen Bund Schnittlauch zu ernten.“<br />

Im Trend: Urban Gardening<br />

© Image‘in – stock.adobe.com<br />

Wer nicht viel Zeit zum Gärtnern hat, sich aber an einer naturnahen<br />

und gepflegten Umgebung erfreut, kann in Großstädten wie<br />

Bonn und Köln auch Pate werden fürs urbane Grün. „Die kleinste<br />

Patenschaft kann man für eine Baumscheibe vor der eigenen<br />

Haustür übernehmen, sie sauber halten oder bepflanzen“, so Bauer.<br />

Daneben gibt es auch Patenschaften für Kinderspielplätze oder<br />

Grünstreifen. „Im Klettenbergpark haben wir einen Rosengarten,<br />

um den sich zwanzig Anwohner gemeinsam kümmern.“<br />

Sehr beliebt sind auch Gemeinschaftsgärten, die man in Köln und<br />

auch in Bonn in nahezu allen Bezirken findet. Seit 2016 sind die<br />

Kölner im „Netzwerk Gemeinschaftsgärten“ organisiert. Beim sogenannten<br />

Urban Gardening bauen Gruppen gemeinsam Gemüse<br />

an, häufig in Hochbeeten. Sie verwalten sich selbst und legen<br />

Wert auf gemeinschaftliche soziale Aktionen, die über das reine<br />

Gärtnern hinausgehen. Viele engagieren sich für den Klima- und<br />

Umweltschutz, in der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Stadtentwicklung.

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