Wanderfreund - Naturfreunde Berlin eV
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Jubiläum/Radeln<br />
der Bob-Nationalmannschaft (Olympiasieger<br />
und Nationaltrainer) mit.<br />
Und dann begann die Fahrt Richtung München<br />
bei 5° C Lufttemperatur und leichtem<br />
Nieselregen. Die nahezu 500 Höhenmeter<br />
des ersten Tages ließen uns jedoch bald<br />
warm werden. Wenn nur die Hände - besonders<br />
bergab, beim Halten und Bremsen<br />
- nicht sooo gefroren hätten. Mit Freude<br />
legten wir deshalb am Bahnhof Hinternah,<br />
einer historischen Eisenbahnstrecke, die<br />
heute wieder mit Dampfl okomotiven betrieben<br />
wird, ein Stopp ein. Glühwein, Kaffee,<br />
und ein extra für uns aus dem Ofen geholter<br />
Blechkuchen, belebten Körper und<br />
Seele. Schön war es, die alte Lock unter<br />
Dampf, langsam, schnaufend, anfahrend zu<br />
bewundern.<br />
Der weitere Streckenverlauf führte uns<br />
durch ein „schönes Stück Deutschland“<br />
bei zunehmend besser werdenden Wetter.<br />
Es kam der goldene Herbst, der Pausen im<br />
Gras und in Biergärten ermöglichte.<br />
Wann immer möglich, wurden an Kinder<br />
die Jubiläums-Luftballons verteilt- mit denen<br />
auch unsere Räder geschmückt waren<br />
-, Erwachsene wurden angesprochen,<br />
auf unser Transparent hingewiesen und der<br />
Werbekatalog zur „Schnupper- Mitgliedschaft“<br />
verteilt. Die Aufnahme war ausnahmslos<br />
positiv.<br />
In Rodach bei Coburg, nach 73 km und 620<br />
Höhenmeter, ist unser erstes Etappenziel<br />
erreicht. Ein erfrischendes Bad, ein gutes<br />
Abendessen und der Gedankenaustausch<br />
über das Erlebte, machen uns neugierig auf<br />
das Kommende.<br />
Und was da kam, die vielen menschlichen<br />
Begegnungen, ein kurzer Blick, der be-<br />
12<br />
NaturFreunde <strong>Berlin</strong><br />
rühmte „Wimpernschlag“. Über ein eben<br />
noch fremdes Gesicht huscht ein Lächeln,<br />
ein freundlicher Gruß wird ausgetauscht,<br />
eine zustimmende Geste macht Mut für<br />
den nächsten sich lang hinziehenden Berg.<br />
So muss es früher den Wanderburschen<br />
auf der Walz gegangen sein. So wurde vor<br />
100 Jahren der Gedanke der NaturFreunde<br />
verbreitet.<br />
Einige Episoden:<br />
- Straßenbauer sperren die im Bau befi ndliche<br />
Straße und schreiben mit offensichtlicht<br />
ungeübter Hand „Rad Wanderweg“<br />
auf die Absperrung. Wir bedanken uns<br />
schriftlich und mit einem Jubiläumsluftballon.<br />
- Wir sind noch in einer kleinen Diskussion<br />
vertieft, kommen uns zwei Radler entgegen.<br />
Mutter und Tochter, aus <strong>Berlin</strong>, auf<br />
dem Weg nach Hause. Adressen werden<br />
ausgetauscht und das <strong>Berlin</strong>er Radtourenprogramm<br />
überreicht.<br />
- Unser sehr umsichtiger Leiter Jörg-Uwe<br />
stellt plötzlich entsetzt fest, „Meine Brieftasche<br />
mein Portmanie sind weg“. Also<br />
STOPP. Was, wann, wo? Hektische suche<br />
und dann, Richtig: Vor der Sparkasse, nach<br />
dem Abheben auf den Verteilerkasten gelegt.<br />
… Die Gruppe wartet, 15 km zurück,<br />
Tempo, die Sorge im Nacken, Jörg-Uwe allein<br />
auf der Strecke. Dann Es klingelt das<br />
Handy, „Alles O.K. alles noch vorhanden“.<br />
Erleichterung für alle. Die Zwangspause in<br />
der Sonne wurde nun richtig genossen.<br />
- Veste Coburg: So steil und lang war noch<br />
kein Berg. Und das am frühen Morgen.<br />
Schon um 10:00 Uhr morgens zur Führung<br />
angemeldet. Pünktlichkeit war nicht nur die<br />
Höfl ichkeit der Könige. Eine faszinierende<br />
Frau, „Ulrike v. Lyncker“, die wissenschaft-<br />
<strong>Wanderfreund</strong> 4/05