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MittelMeer - DiveInside

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Titelthema<br />

SS „Polynesien“ mit weißem Anstrich<br />

Schwesterschiff „VILLE DE LA CIOTAT“<br />

Das Wrack der „Polynesien“ ist zu einem<br />

international beliebten Tauchziel für erfahrene<br />

und gut betuchte Wracktaucher geworden.<br />

Die exponierte Lage, die extreme Tauchtiefe<br />

und der Umstand, dass reguläre Ausfahrten<br />

durch heimische Tauchbasen nicht<br />

durchgeführt werden, sorgen dafür, dass der<br />

Besucherstrom recht übersichtlich bleibt.<br />

Diesen Gegebenheiten ist es zu verdanken,<br />

dass an Oberdeck bei näherem Hinsehen<br />

reichlich ehemals gelbgolden und nun grün<br />

schimmerndes Messing zu entdecken ist<br />

und sich im Inneren (noch) zahlreiche Porzellanstücke<br />

befinden – mit einer dünnen<br />

Sedimentschicht überzogen in den beinahe<br />

unberührten Räumen tief im Schiffsinneren.<br />

Strukturell ist das Wrack für seine inzwischen<br />

knapp 94 Jahre dem Verfall preisgegebenen<br />

Daseins im tiefen Blaugrau des Mittelmeeres<br />

im Bestzustand. Es liegt nach Backbord<br />

geneigt auf Sandgrund in 68 Metern Tiefe<br />

und ist im Bereich des Maschinenraums auseinandergebrochen.<br />

Malta ist ein beliebtes Nahziel und in nur<br />

knapp drei Flugstunden von Deutschland<br />

aus zu erreichen. Etwa 45 Tauchbasen bieten<br />

Leihequipment, teilweise bis hin zur selbst<br />

bestimmten Mischgasfüllung an. Ein Mietwagen<br />

ist unerlässlich, wenn nicht nur auf<br />

das planmäßige Ausflugsangebot der jeweiligen<br />

Tauchbasis zurückgegriffen werden<br />

soll. Das „freie Tauchen“ darf derzeit auf Malta<br />

unter Vorlage eines höher qualifizierenden<br />

Brevets, eines Tauchtauglichkeitsnachweises<br />

und eines Augenzwinkerns nach wie vor<br />

praktiziert werden. Ein nennenswerter Erfahrungsschatz<br />

über solokompetentes Tauchen<br />

mit Partner am und/oder im Wrack ist eine<br />

der wesentlichen Grundvoraussetzungen.<br />

daS WraCK<br />

Der Brückenaufbau ist verschwunden, ebenso<br />

die schlanken Schlote aus dünnem Stahl-<br />

blech. Die gewaltige Bug- und die Heckkanone<br />

zur Selbstverteidigung zeigen sich auf<br />

den ersten Blick beinahe einsatzbereit. Die<br />

drei Masten sind nach Backbord gefallen<br />

und passen sich allmählich ihrem festen<br />

Untergrund an – sie knicken merklich durch.<br />

Die achterlichen Deckshäuser stehen noch<br />

als Gerüst, ihre Unterkonstruktion ist leider<br />

vor etwa sieben Jahren zusammengebrochen<br />

und ein Gewirr von verbogenem Stahl verdeckt<br />

das teilweise gut erhaltene Holzhauptdeck.<br />

Der vordere Teil des Schiffsrumpfs ist etwa<br />

45°, der hintere Teil etwa 20° nach Backbord<br />

geneigt. In der Mitte scheint das Wrack<br />

durchzuhängen. An der konstruktiv<br />

schwächsten Stelle – dem Maschinenraum<br />

– sind das Deck teilweise und die Deckshäuser<br />

gänzlich ein- beziehungsweise zusammengebrochen.<br />

An der Bruchkante, Blickrichtung<br />

nach vorn, zur ehemaligen Brücke,<br />

ist das Hauptdeck wieder hoch aufragend.<br />

Ein gespenstischer Anblick!<br />

Im Bereich der klaffenden Bruchkante bieten<br />

sich gute Penetrationsmöglichkeiten in die<br />

vorderen unteren Decks. Die vom Rostfraß<br />

durchlöcherten Schottwände mahnen zur<br />

Vorsicht. Dennoch ist ein Penetrieren mit<br />

angelegten Stage-Tanks rechts und/oder<br />

links unter Vorsicht möglich. Hier sind auf<br />

den ersten Blick Teller für Mannschaftsdienstgrade<br />

und Truppen zahlreich zu erspähen.<br />

Einfacher gestaltet sich die Penetration im<br />

Bereich des Vorschiffs über das Hauptdeck.

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