MittelMeer - DiveInside
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39<br />
Biologie<br />
Am Bodensee nennt man sie am deutschen<br />
Nordufer Kretzer, am anderen Ufer Egli. Die<br />
zu den echten Barschen gehörenden Fische<br />
scheinen die wohl am weitesten verbreitete<br />
Art in Europa zu sein. Vom Gebirgssee über<br />
Flüsse, Seen und Teiche sind sie bis in die<br />
Flussmündungen und im Brackwasser fast<br />
überall vertreten. Perca fluviatilis ist ein<br />
Schwarmfisch. Schwärme von Jungfischen<br />
Ein frecher<br />
Fisch! Mit<br />
hoch aufgestelltenRückenflossen<br />
stellt er<br />
sich dem<br />
Taucher.<br />
können mehrere tausend<br />
Exemplare umfassen. Mit<br />
zunehmender Größe der Fische<br />
werden die Schwärme immer<br />
kleiner. Große Exemplare sind<br />
nur mehr in kleinen Gruppen<br />
unterwegs und werden zu Einzelgängern.<br />
Beim Tauchen fallen<br />
die Flussbarsche durch ihre<br />
auffällige Färbung und ihre<br />
Neugier auf. Kurzweil ist bei der Begegnung<br />
mit den Fischen also fast garantiert.<br />
Das Aussehen der Flussbarsche ist eigentlich<br />
schwer zu verwechseln: Der Kopf ist groß, das<br />
endständige Maul kann weit aufgerissen werden.<br />
Auf dem seitlich zusammengedrückten<br />
Körper stehen zwei deutlich getrennte Rückenflossen.<br />
Die erste hat klar erkennbare Stachelstrahlen<br />
und an ihrem Ende einen dunklen<br />
Fleck, der schon Inhalt von Legenden war.<br />
Wegen ihrer Sinnentleertheit werden diese<br />
hier nicht wiedergegeben. Theobiologisch<br />
interessierte Leser mögen die Legende über<br />
den Heringskönig AKA Petersfisch in <strong>DiveInside</strong><br />
Januar 2012 lesen, dann kennt man alle!<br />
Auf der Seite hat der Fisch fünf bis elf Querstreifen,<br />
die mehr oder weniger markant ausgeprägt<br />
sein können. Auch die Rotfärbung<br />
der Brust-, Bauch, After- und Schwanzflosse<br />
kann mehr oder weniger stark sein. Generell<br />
aber passt sich der Fisch seiner Umgebung<br />
an und kann so entweder sehr bunt oder aber<br />
recht unauffällig gefärbt sein. So bekamen<br />
die Fische auch Pseudonyme: Krautbarsche<br />
leben in den Wäldern von Wasserpflanzen<br />
und sind meist kräftig gefärbt. Jadebarsche<br />
jagen im Freiwasser und sind zur Tarnung viel<br />
heller. Der Tiefenbarsch lebt in den geheim-<br />
FlUssBaRsCh<br />
Andere Namen: Barsch, Egli, Bärschling, Jagebarsch,<br />
Stiedelschratz, u.v.a.m.<br />
Lateinisch: Perca fluviatilis<br />
Englisch: Perch<br />
Länge: Bis 60 cm und 3,5 kg, meist aber 8–20 cm<br />
Aussehen: Barsch-artig, rote Flossen an der Unterseite<br />
und charakteristische Streifen an der Seite<br />
Nahrung: Alles, was sich bewegt und ins Maul passt<br />
Verwechslungsmöglichkeit: Kaulbarsch, Wolgazander<br />
oder Rotfeder<br />
Verbreitung: Praktisch in jedem Gewässer einschließlich<br />
Brackwasser<br />
Gefährdung: Eine der wenigen heimischen Fischarten,<br />
die nicht gefährdet ist<br />
nisvollen Abyssalen unserer heimischen Tümpel<br />
und ist, an den Schlamm angepasst, dunkler<br />
gefärbt. Besonders auffällig gefärbte Exemplare<br />
werden in manchen Gegenden auch<br />
Königsbarsche genannt. Die Flussbarsche<br />
überwintern in großer Tiefe.<br />
Nahrung<br />
Flussbarsche sind wenig wählerisch und fressen<br />
grundsätzlich alles, was sich bewegt und<br />
ihnen vors Maul schwimmt. Grünzeug ausgenommen!<br />
Junge Barsche ernähren sich von<br />
Dieser Trupp ruht offenbar<br />
nach erfolgreicher Jagd.<br />
Titelbild von Hendrik Schablack, Bild links von Daniela Leonhardt, Bild rechts von Matthias Schweppe